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Aktuell Obwalden | KW 21 | 25. Mai 2023

Aktuell Obwalden. Gratis jede Woche in alle Haushaltungen von Obwalden. Redaktionelle Inhalte, Veranstaltungen, Stellen und Immobilien.

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Früher erhielt jedes Grundstück ein Blatt in Papierform, wo alle Informationen von Hand eingetragen wurden.<br />

Die Belege, die ebenfalls zum Grundbuch<br />

gehören, sind selbsterklärend. Wenn Herr X<br />

ein Grundstück von Frau Y kauft, dann wird<br />

dies in einem Vertrag festgehalten. Dieser<br />

Vertrag ist ein Beleg dafür, dass das Grundstück<br />

nun Herrn X gehört. Das Grundbuchamt<br />

hat dann die Aufgabe, den notariell beglaubigten<br />

Vertrag zu prüfen, abzulegen und<br />

die neuen Eigentumsverhältnisse im Grundbuch<br />

einzutragen.<br />

34 000 Grundstücke in <strong>Obwalden</strong><br />

Wem das alles zu kompliziert ist, kann einen<br />

groben Vergleich ziehen zu Fahrzeug- und<br />

Führerausweisen. In diesen Dokumenten<br />

werden die genauen Daten eines Fahrzeugs<br />

eingetragen, die Autonummer, der Besitzer<br />

des Fahrzeugs und spezielle Auflagen (z.B.<br />

Brillentragpflicht bei Sehschwäche). Das<br />

Grundbuch ist eine riesige Sammlung solcher<br />

Dokumente, aber eben nicht für Autos<br />

und Autofahrer, sondern für Grundstücke,<br />

Häuser und deren Besitzer.<br />

Nach dieser trockenen Materie ist es<br />

höchste Zeit für einen Einblick vor Ort, beim<br />

Grundbuchamt in der kantonalen Verwaltung.<br />

Dort führt uns die Grundbuchverwalterin<br />

Nicole Portmann zuerst in einen Archivraum.<br />

In den Regalen stapeln sich hunderte<br />

Bücher und Akten. «So arbeitete man früher,<br />

bevor das Grundbuch digitalisiert wurde», erklärt<br />

sie. Auf dem Bild oben ist ein leeres Blatt<br />

zu sehen. Für jedes einzelne Grundstück im<br />

Kanton <strong>Obwalden</strong> – derzeit sind es rund<br />

34 000 – wurde ein solches Blatt im A3-Format<br />

angelegt. «Heute erledigen wir das am<br />

Computer», sagt Nicole Portmann. Weil nicht<br />

sämtliche Dokumente und Informationen<br />

von früher digital erfasst sind – dies wäre<br />

ein immenser Aufwand –, werden die alten<br />

Grundbücher nicht weggeworfen, sondern<br />

weiterhin aufbewahrt. Auch heutzutage läuft<br />

noch nicht alles digital. «Für viele juristische<br />

Dokumente, beispielsweise Verträge, ist weiterhin<br />

die Papierform relevant. In 10 bis 20<br />

Jahren wird das vermutlich anders sein.»<br />

Die sieben Mitarbeiter beim Grundbuchamt<br />

<strong>Obwalden</strong> – zwei davon arbeiten in Engelberg<br />

– sind nicht einfach «Chronisten»,<br />

die alles abtippen, was man ihnen vorlegt.<br />

Sie müssen mit umfassenden juristischen<br />

Kenntnissen akribisch prüfen, ob Neueinträge<br />

oder Änderungen im Grundbuch ihre<br />

Richtigkeit haben. Klar: Wenn auf jedem<br />

Grundstück einfach ein Haus stehen würde,<br />

das nur einen Besitzer hat, wäre das Grund-

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