wohin die reise geht – lebenswissenschaften im ... - GenomXPress
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Forschung · Ethik 10<br />
schützt mehrere Monate bei Raumtemperatur<br />
gelagert werden.<br />
Die Produktion der RZPD-Chips unterliegt einer<br />
strengen Qualitätskontrolle. Jedes PCR-Produkt<br />
wird gelelektrophoretisch kontrolliert und<br />
nur Produkte mit klaren Einzelbanden für <strong>die</strong><br />
weitere Verarbeitung akzeptiert. Die gereinigten<br />
Produkte werden quantifiziert und in einem<br />
definierten Konzentrationsbereich gespottet.<br />
Durch Hybridisierung mit einem PCR-Pr<strong>im</strong>er<br />
wird zunächst <strong>die</strong> allgemeine Spotqualität<br />
jeder Charge überprüft. Die Spots sollen gleichmäßig<br />
rund sein sowie eine homogene Signalintensität<br />
und ein hohes Signal-zu-Rausch-<br />
Verhältnis aufweisen. Durch <strong>die</strong> Hybridisierung<br />
mit einem Oligonukleotid für ein Arabidopsis-<br />
PCR-Produkt können mögliche Kontaminationen<br />
aufgrund unzureichender Pinreinigungsverfahren<br />
entdeckt werden. Die Funktionalität<br />
der Chips unter realen exper<strong>im</strong>entellen Bedingungen<br />
wird schließlich durch eine »komplexe«<br />
Hybridisierung mit einer aus Referenz-RNA<br />
generierten Probe sichergestellt.<br />
Die Chips werden zusammen mit einer Konfigurationsdatei<br />
(GAL-file) sowie Empfehlungen<br />
zur Durchführung von Hybridisierungen ausge-<br />
liefert. Außerdem ist geplant, in Analogie zu<br />
dem seit Jahren etablierten Expressionsanalyse-Service<br />
für RZPD Nylon-Arrays, <strong>die</strong>sen Service<br />
auch für den ImmunoChip - RZPD1 sowie<br />
weitere geplante themenspezifische DNA-<br />
Chips anzubieten.<br />
Das RZPD folgt mit <strong>die</strong>sem Angebot weiterhin<br />
seinem klonbasierten Konzept, wonach alle auf<br />
RZPD-Arrays repräsentieren Klone auch direkt<br />
be<strong>im</strong> RZPD bestellbar sind. Genomweite Analysen<br />
können dabei mit RZPD-Unigene-Membranen<br />
oder Affymetrix-GeneChips durchgeführt<br />
werden. Auch zwischen den auf Affymetrix-<br />
GeneChips vorhandenen Oligonukleotiden<br />
und den korrespon<strong>die</strong>renden RZPD-Unigene-<br />
Klonen wurde zwischenzeitlich eine Verknüpfung<br />
erstellt. Folgeexper<strong>im</strong>ente können dann<br />
mit RZPD-Indication-Arrays oder Custom-<br />
Microarrays durchgeführt werden.<br />
RZPD Deutsches Ressourcenzentrum<br />
für Genomforschung GmbH<br />
Heubnerweg 6 · 14059 Berlin<br />
Tel 030-32639250 · Fax 030-32639262<br />
www.rzpd.de<br />
Abb. 2: Scan-Bild-Ausschnitt des ImmunoChip -<br />
RZPD1. Ratio-Modus Cy5 (HeLa)/Cy3 (Universal<br />
Human Reference RNA, Stratagene).<br />
PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK AUS DER SICHT<br />
VON HOCHRISIKOPAAREN UND DER BEVÖLKERUNG<br />
IN DEUTSCHLAND: ERSTE ERGEBNISSE EINER<br />
MULTIZENTRISCHEN STUDIE<br />
Tanja Krones, Manuela Koch, Ralf Zoll, Gerd Richter, Universität Marburg, Gerd Hüls, Universitätsklinikum Giessen<br />
Georg F. Hoffmann, Martin Lindner, Ertan Mayatepek, Dietz Rating, Universitätsklinikum Heidelberg<br />
Kaum ein Thema aus dem Bereich von Ethik und<br />
Genetik ist in den letzten zwei Jahren so intensiv<br />
diskutiert worden, wie <strong>die</strong> Frage, ob man <strong>die</strong><br />
sogenannte Prä<strong>im</strong>plantationsdiagnostik (PID)<br />
in Deutschland zulassen sollte. Diese Diagnostik,<br />
<strong>die</strong> zuerst von dem Briten Alain Handyside<br />
Ende der 80er Jahre an menschlichen Embryonen<br />
angewandt wurde, ermöglicht es, einen<br />
Embryo, der <strong>im</strong> Reagenzglas gezeugt wurde,<strong>im</strong><br />
Hinblick auf genetische Merkmale zu untersuchen.<br />
Dazu wird dem Embryo in der Regel <strong>im</strong> 8-<br />
oder 16 Zell- Stadium eine Zelle entnommen<br />
und das genetische Material untersucht.<br />
Embryonen, welche <strong>die</strong> genetische Veranlagung<br />
für best<strong>im</strong>mte Erkrankungen tragen oder<br />
Chromosomenfehlverteilungen aufweisen,<br />
können so diagnostiziert werden und werden<br />
<strong>im</strong> Regelfall vernichtet. Embryonen, welche<br />
<strong>die</strong>se Merkmale nicht aufweisen, werden in <strong>die</strong><br />
Gebärmutter eingesetzt. Familien, <strong>die</strong> ein<br />
hohes Risiko für <strong>die</strong> Weitergabe einer genetischen<br />
Erkrankung tragen, können auf <strong>die</strong>se<br />
Weise ein gesundes Kind bekommen. Diese<br />
Paare bräuchten in der Regel keine künstliche<br />
Befruchtung, um schwanger zu werden. Mittlerweile<br />
wird <strong>die</strong> PID ebenso häufig dann eingesetzt,<br />
wenn Frauen schon mehrere Fehlgeburten<br />
oder künstliche Befruchtungen hinter<br />
sich haben, ohne schwanger zu werden, da oft<br />
Chromosomenfehlverteilungen <strong>die</strong> Ursache dafür<br />
sind, dass Embryonen sich nicht weiter entwickeln.<br />
Im Mai <strong>die</strong>sen Jahres hat ein Konsortium,<br />
welches Daten der Aktivitäten von welt-<br />
<strong>GenomXPress</strong> 3/02