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wohin die reise geht – lebenswissenschaften im ... - GenomXPress

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News & Confuse · Treffen 26<br />

Das Wahrzeichen Sevillas, <strong>die</strong> Giralda. Eine Flamenco Vorführung trieb auch <strong>die</strong> letzten<br />

trägen Konferenzteilnehmer von den Stühlen.<br />

chen Etats ist jedoch <strong>die</strong> Tatsache, gemeinsam an<br />

einer Aufgabe zum Wohle aller mitzuarbeiten. Es<br />

bleibt auch <strong>die</strong> Hoffnung, dass in Europa <strong>die</strong><br />

strategische Bedeutung der Pflanzengenomforschung<br />

als Schlüssel der modernen Biowissenschaften<br />

und eine Grundlage für zukünftige<br />

Generationen begriffen wird und sich strategisches<br />

Denken durchsetzt.<br />

Ein Neuanfang<br />

mit der 13.<br />

Dass wir in Deutschland noch mit <strong>im</strong><br />

Boot sitzen, zeigt unter anderem <strong>die</strong> Bedeutung,<br />

<strong>die</strong> der Forschung am Modell Arabidopsis <strong>im</strong><br />

nationalen Forschungsprogramm GABI beigemessen<br />

wird.Aus <strong>die</strong>sem Grund war GABI in Vorträgen<br />

und Postern gut vertreten. Ein Markenzeichen<br />

wie »Year 2010« oder »Génoplante« ist<br />

GABI aber noch nicht, was sicherlich mehr an<br />

den Bedingungen der Förderung als an der Qualität<br />

<strong>die</strong>ser liegt. In Deutschland präsentiert man<br />

sich scheinbar lieber individuell als einem größeren<br />

zugehörig. Durch <strong>die</strong> Öffnung von GABI-KAT<br />

für <strong>die</strong> gesamte Wissenschaftlergemeinschaft ist<br />

GABI in das Bewusstsein aller integriert und<br />

GABI entwickelt sich <strong>im</strong>mer mehr zu einer kooperativen<br />

Säule in der internationalen Wissenschaftslandschaft.<br />

Zur 13.Arabidopsis Konferenz<br />

wurde eine Neuauflage der bis 2000 jährlich<br />

erscheinenden Broschüre »The Multinational<br />

Arabidopsis thaliana Functional Genome Research<br />

Project« gewagt. Natürlich änderte sich der<br />

Titel hin zur funktionalen Genomforschung. Diese<br />

Broschüre fasst bisher einmalig Forschungsaktivitäten<br />

der MASC Mitgliedsländer zusammen.<br />

Transparenz und das Wissen um das, was<br />

der Andere tut, sind der erste Schritt auf dem<br />

Weg einer zukünftigen Zusammenarbeit. Die<br />

neue Broschüre des MASC kann unter der Internetadresse<br />

www.nsf.gov/pubsys/ods/getpub.cfm<br />

bio0202 heruntergeladen werden. Die Konferenztage<br />

in Sevilla ermöglichten es, einen rundherum<br />

umfassenden Überblick über den Stand<br />

der Arabidopsisforschung weltweit zu erhalten.<br />

Ganz deutlich zeichnete sich in Sevilla der Weg<br />

in Richtung Proteomics ab. Unser Wissen um <strong>die</strong><br />

biologischen Prozesse in lebenden Organismus<br />

Pflanzen wird komplexer und teilweise auch verworrener.Aus<br />

der Vielzahl der Informationen der<br />

-omic’s Ansätze <strong>die</strong> relevanten Informationen zu<br />

filtern und in einen logischen Kontext zu stellen,<br />

wird <strong>im</strong>mer mehr zur größten Herausforderung.<br />

Bei aller Euphorie heutiger Hochdurchsatzanalysen<br />

und Ganzheitlichen Betrachtung von Genomen<br />

wird das einzelne biologische Exper<strong>im</strong>ent<br />

wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt werden.<br />

Von dessen Design und präziser Durchführung<br />

hängt es ab, <strong>die</strong> <strong>im</strong>mer noch winzigen Nadeln <strong>im</strong><br />

Heuhaufen der genetischen Informationen zu<br />

finden und deren Funktion zu definieren. Verbesserte<br />

Bioinformatik ist ein Werkzeug auf <strong>die</strong>sem<br />

Weg, aber keine Lösung per se. Bioinformatik<br />

muss als Angebot begriffen werden und<br />

bedarf der Rückkopplung der Forschergruppen,<br />

<strong>die</strong> mit <strong>die</strong>sen Tools arbeiten. Was nützt es, <strong>im</strong><br />

Labor über unzureichende oder lückenhafte<br />

Informationen zu fluchen, wenn niemand davon<br />

Kenntnis n<strong>im</strong>mt. Dies war ein Aufruf an alle Wissenschaftler<br />

mit den Kollegen bei MIPS, TIGER<br />

oder TAIR in aktiven Austausch zu treten und <strong>die</strong><br />

vorhandenen Datenbanken als einen Fluss zu<br />

sehen, der aus unzähligen Quellen gespeist wird<br />

und dessen Verlauf noch nicht definiert ist.<br />

Eine spannende Session anderer Art war das Endspiel<br />

der Fußball WM. Im Bild der einsame König Kahn.<br />

Jeder Teilnehmer an der 13. Arabidopsis Konferenz<br />

in Sevilla ist mit Sicherheit ein Experte in<br />

Blühst<strong>im</strong>ulanz und Blührepression und Vernalisation<br />

geworden. Das Finden neuer Repressorgene<br />

für <strong>die</strong> Blütenbildung und das Überwintern<br />

von Pflanzen geben ein komplexeres Bild <strong>die</strong>ses<br />

Naturphänomens. Begriffe wie Blühlokus »C«<br />

(FLC), AGAMOUS und FRIGIDA sind mit Sicherheit<br />

seit Sevilla in aller Munde. Technologische<br />

Highlights sind momentan rar. Einzig Mike Sussman<br />

(University of Wisconsin) und dem CATMA<br />

Konsortium gelang es, etwas Bewegung in <strong>die</strong><br />

derzeitigen Array Technologien zu bringen.<br />

Ersterer beschreibt das »Maskless Array Synthesizer«<br />

Verfahren, mit dem höhere Dichten und<br />

preiswertere DNA-Chips zu produzieren sind.<br />

CATMA könnte neben dem politischen Erfolg,<br />

ein funktionierendes europäisches Konsortium<br />

zu präsentieren, eine komplementäre Technologie<br />

zu den heutigen Oligochips darstellen.<br />

Am Rande der Konferenz tagte das MASC und<br />

neben einem Update der weiteren Sequenzierung<br />

des Arabidopsisgenoms noch fehlender<br />

BACs bzw. <strong>die</strong> Reannotation der vorliegenden<br />

Sequenz durch TIGR wurde <strong>die</strong> weitere Zusammenarbeit<br />

<strong>im</strong> MASC besprochen. Die beiden<br />

Chairmen des MASC, Mike Sussman (University<br />

of Wisconsin) und Thomas Altmann (Universität<br />

Potsdam/GABI-SCC) wurden für ein weiteres<br />

Jahr bestätigt. Diskutiert und beschlossen wurde<br />

der Wechsel der Arabidopsis Konferenz <strong>im</strong> nun<br />

zweijährigen Rhythmus. Im kommenden Jahr<br />

wird Madison (Wisconsin/USA) Tagungsort sein<br />

und für das Jahr 2004 ist Deutschland heißer<br />

Kandidat für <strong>die</strong> Tagung.<br />

<strong>GenomXPress</strong> 3/02

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