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Martinsspiel PDF - Gustav-Adolf-Werk eV

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3. Szene:<br />

Sprecher: Schon seit Stunden ist Martin unterwegs. Er kommt aus Rom<br />

vom Kaiser und das ist sehr weit entfernt von Amiens. Je länger er<br />

unterwegs ist, desto mehr stört ihn seine Rüstung.<br />

Martin: Eigentlich wollte ich viel lieber Pfarrer werden. Aber mein Vater hat entschieden,<br />

dass ich Soldat werden soll.<br />

Sprecher: Während Martin so über sein Leben nachdachte, kam die Stadt Amiens immer<br />

näher. Er konnte schon die Stadttore und das Licht aus den Häusern erkennen.<br />

Doch kurz bevor er die Stadt erreicht hatte, stoppte er sein Pferd abrupt. Auf der Erde lag<br />

etwas. Als Martin näher kam, sah er, dass es ein Mensch war, der in Lumpen gewickelt war.<br />

Er war fast schon erfroren, denn die Lumpen boten keinen Schutz vor der Kälte. Martin stieg<br />

vom Pferd, teilte seinen Mantel und legte die eine Hälfte dem Bettler um den Leib, um ihn zu<br />

wärmen. Ihm blieb die andere Hälfte.<br />

Martin: Geht es Ihnen gut? Brauchen Sie Hilfe? (rüttelt an dem Mann)<br />

Bettler: (reagiert nicht)<br />

Sprecher: Selbst als Martin ihn berührte und an ihm rüttelte, blieb der Mann stumm. Aber er<br />

lebte noch. Hierbleiben konnte er nicht. So legte Martin den halb erfrorenen Mann auf sein<br />

Pferd und ritt zusammen mit ihm in die Stadt.<br />

4. Szene:<br />

2. Wache: Du hattest recht, das ist tatsächlich Martin. Doch was hat er da für ein seltsames<br />

Bündel bei sich?<br />

1. Wache: He, Herr Offizier. Schmuggelware dulden wir hier aber nicht.<br />

2. Wache: Ja, sprecht! Was ist das für ein seltsames Paket?<br />

Martin: Das ist kein Paket. Das ist ein Mensch. Er ist halb erfroren. Ich muss ihn schnell ins<br />

Warme bringen.<br />

1: Wache: So wie der aussieht, wird das ein Bettler sein.<br />

2. Wache: Lasst ihn draußen liegen, solche Menschen können wir in dieser Stadt nicht<br />

brauchen. Um die ist es wirklich nicht schade.<br />

Sprecher: Doch Martin machte keine Anstalten, den Bettler draußen vor dem Tor liegen zu<br />

lassen. Da kreuzten die beiden Wachen ihre Lanzen vor ihm und wollten ihn nicht passieren<br />

lassen. Da zog Martin sein Schwert und schlug die Lanzen entzwei.<br />

Martin: Habt ihr denn kein Herz! Dieser Bettler hier ist genauso viel wert wie ihr.<br />

Sprecher: Mit diesen Worten ritt er durch das Stadttor und kehrte in das Haus ein, wo seine<br />

Abteilung untergebracht war.<br />

4

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