30.05.2023 Aufrufe

Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 91

Liebe Leserin, lieber Leser, die vielfältige Bremer Kulturszene beginnt sich in den nächsten Wochen draußen zu zeigen. Spielorte und Aufführungen, Konzerte, viel Sonne wünsche ich mir dafür. La Strada, jetzt im Juni, darauf freue ich mich jedes Jahr, kommt mit tollen Artisten und wird wieder rund um die Wallanlagen begeistern. Im Juli die Breminale. Wo kann man am schönsten spazieren? Im Bürgerpark natürlich, und dies genießt auch Karla Götz und hatte Spaß, mit Direktor Tim Großmann zu plaudern. Er spricht von einer Zeitenwende. Die städtische Galerie ist immer einen Besuch wert und ein AirBnb? Eine besondere Ausstellung wartet auf Sie. Elke Kramer ist Galeristin im Viertel und schreibt über diese Ausstellung. Durch Schwachhausen fährt die Linie 4 direkt nach Lilienthal. Einsteigen und einfach mittendrin wieder aussteigen. Ein Glück, dass unsere Redakteurin Berit Böhme sich so gut dort auskennt und für Sie vieles zusammengestellt hat. Über 20 Seiten, die zeigen, was es entlang der Strecke alles zu entdecken gibt. Unser sehr geschätzter Herr Strotmann fand in seinem Archiv einen interessanten Artikel aus der Historie Lilienthals. Lilienthal hat tolles Eis und gute Restaurants im Ortskern. Draußen genießen und bummeln in den Geschäften. Einfach mal hin. Ich wünsche Ihnen einen schönen Start in den beginnenden Sommer, genießen Sie ihn! Ihre, Susanne Lolk

Liebe Leserin, lieber Leser,
die vielfältige Bremer Kulturszene beginnt sich in den nächsten Wochen draußen zu zeigen.
Spielorte und Aufführungen, Konzerte, viel Sonne wünsche ich mir dafür.
La Strada, jetzt im Juni, darauf freue ich mich jedes Jahr, kommt mit tollen Artisten und wird wieder rund um die Wallanlagen begeistern. Im Juli die Breminale.

Wo kann man am schönsten spazieren? Im Bürgerpark natürlich, und dies genießt auch Karla Götz und hatte Spaß, mit Direktor Tim Großmann zu plaudern. Er spricht von einer Zeitenwende.

Die städtische Galerie ist immer einen Besuch wert und ein AirBnb? Eine besondere Ausstellung wartet auf Sie. Elke Kramer ist Galeristin im Viertel und schreibt über diese Ausstellung.

Durch Schwachhausen fährt die Linie 4 direkt nach Lilienthal. Einsteigen und einfach mittendrin wieder aussteigen. Ein Glück, dass unsere Redakteurin Berit Böhme sich so gut dort auskennt und für Sie vieles zusammengestellt hat. Über 20 Seiten, die zeigen, was es entlang der Strecke alles zu entdecken gibt. Unser sehr geschätzter Herr Strotmann fand in seinem Archiv einen interessanten Artikel aus der Historie Lilienthals. Lilienthal hat tolles Eis und gute Restaurants im Ortskern. Draußen genießen und bummeln in den Geschäften. Einfach mal hin.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Start in den beginnenden Sommer, genießen Sie ihn!

Ihre,
Susanne Lolk

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Kultur<br />

Theater<br />

Konzerte<br />

Ausstellungen<br />

Zu Besuch in<br />

Lilienthal<br />

Airbnb<br />

Nachts im Museum<br />

Plauderei<br />

Tim Großmann<br />

Straßenkunst<br />

La Strada<br />

<strong>91</strong><br />

<strong>91</strong><br />

Juni / Juli 2023<br />

4,50 €<br />

1


„ …mit dem 49€-Ticket<br />

schnell und bequem nach Lilienthal...“


Editorial<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

die vielfältige Bremer Kulturszene<br />

beginnt sich in den nächsten Wochen<br />

draußen zu zeigen.<br />

Spielorte und Aufführungen, Konzerte,<br />

viel Sonne wünsche ich mir da<strong>für</strong>.<br />

La Strada, jetzt im Juni, darauf freue ich mich jedes<br />

Jahr, kommt mit tollen Artisten und wird wieder rund<br />

um die Wallanlagen begeistern. Im Juli die Breminale.<br />

Wo kann man am schönsten spazieren? Im Bürgerpark<br />

natürlich, und dies genießt auch Karla Götz und<br />

hatte Spaß, mit Direktor Tim Großmann zu plaudern.<br />

Er spricht von einer Zeitenwende.<br />

Die städtische Galerie ist immer einen Besuch wert<br />

und ein AirBnb? Eine besondere Ausstellung wartet<br />

auf Sie. Elke Kramer ist Galeristin im Viertel und<br />

schreibt über diese Ausstellung.<br />

Durch Schwachhausen fährt die Linie 4 direkt nach<br />

Lilienthal. Einsteigen und einfach mittendrin wieder<br />

aussteigen. Ein Glück, dass unsere Redakteurin Berit<br />

Böhme sich so gut dort auskennt und <strong>für</strong> Sie vieles<br />

zusammengestellt hat. Über 20 Seiten, die zeigen,<br />

was es entlang der Strecke alles zu entdecken gibt.<br />

Unser sehr geschätzter Herr Strotmann fand in seinem<br />

Archiv einen interessanten Artikel aus der Historie<br />

Lilienthals. Lilienthal hat tolles Eis und gute Restaurants<br />

im Ortskern. Draußen genießen und bummeln in<br />

den Geschäften. Einfach mal hin.<br />

Ich wünsche Ihnen einen schönen Start in den beginnenden<br />

Sommer, genießen Sie ihn!<br />

Ihre,<br />

Susanne Lolk<br />

Mit dem QR-Code<br />

zuhause online lesen<br />

und im Archiv stöbern!<br />

3


Laden 37<br />

Mode ...<br />

<strong>91</strong> Inhalt<br />

WIR LIEBEN DAS<br />

BESONDERE<br />

Laden 37<br />

Borgfelder Heerstr. 37<br />

28357 <strong>Bremen</strong><br />

Monika Kiefert<br />

Tel. 33 65 74 37<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10 -13 Uhr<br />

20<br />

LILIENTHAL<br />

Ein Besuch<br />

46<br />

LA STRADA<br />

Straßenkunst<br />

4


WIR<br />

STELLEN<br />

EIN!<br />

06<br />

PLAUDEREI<br />

Tim Großmann<br />

Bürgerparkdirektor<br />

48<br />

KULTUR<br />

Theater Premieren<br />

Konzertvorschau<br />

Ausstellungen<br />

12<br />

KUNST<br />

Nachts im Museum<br />

62<br />

UNTERHALTUNG<br />

Buchbesprechung<br />

Cartoon<br />

Kreuzworträtsel<br />

Für unsere Wohnungseigentumsverwaltung<br />

(WEG) suchen wir<br />

Verwalter/in – Buchhalter/in<br />

Sekretär/in – Bautechniker/in<br />

(m/w/d)<br />

Über Initiativbewerbungen freuen wir uns immer.<br />

Arbeiten bei Haus & Grund <strong>Bremen</strong>:<br />

n In der heutigen Arbeitswelt steht man<br />

täglich vor neuen Herausforderungen.<br />

Diesen stellen wir uns gerne – wächst man<br />

nicht zuletzt an gemeisterten Aufgaben.<br />

Als starkes Team können wir viel erreichen,<br />

wobei uns die Stärken jedes einzelnen<br />

Teammitgliedes erst zu diesem machen.<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Wichtig ist uns eine gute Ausgewogenheit<br />

zwischen Arbeit und Privatleben. Diesem<br />

werden wir u.a. mit einer 37-Stunden-<br />

Woche (Vollzeit) gerecht, welche durch<br />

flexible Arbeitszeiten erbracht werden<br />

kann. Die Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung<br />

und in vielen Bereichen die<br />

Möglichkeit, die Arbeit im Homeoffice zu<br />

erbringen, runden diese Ausgewogenheit<br />

ab. 30 Tage Urlaub, Sonderzahlungen und<br />

Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sind<br />

<strong>für</strong> uns selbstverständlich.<br />

Wir sind uns der Verantwortung <strong>für</strong> die<br />

Gesundheit unseres Teams bewusst und<br />

bieten daher ein betriebliches Gesundheitsmanagement,<br />

Qualitrain, freie Getränke<br />

und letztendlich eine betriebliche Altersvorsorge<br />

an. Der Teamgeist wird in<br />

regelmäßig stattfindenden Team-Events<br />

gefördert.<br />

Wenn Sie in einem Umfeld arbeiten<br />

möchten, in dem eine moderne Unternehmensstruktur<br />

es ermöglicht, dass der<br />

Einzelne gesehen wird, freuen wir uns auf<br />

Ihre Bewerbung!<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen schicken Sie<br />

bitte per E-Mail an:<br />

carsten.gillert@hug-hb.de<br />

Haus & Grund <strong>Bremen</strong> GmbH<br />

Am Dobben 1-3, 28203 <strong>Bremen</strong><br />

Tel.: 0421 3680422 Carsten Gillert<br />

<strong>Bremen</strong> GmbH<br />

5


Bremer Persönlichkeiten<br />

Tim Großmann,<br />

Parkdirektor Bürgerpark <strong>Bremen</strong><br />

Von Karla Götz<br />

SERIE<br />

Tim Großmann, Bürgerparkdirektor im blühenden Parkparadies, Foto: Konstantin Zigmann<br />

6


„Wir stehen vor<br />

einer Zeitenwende“<br />

Gibt es einen schöneren Arbeitsplatz als den des Bürgerparkdirektors<br />

Tim Großmann? Umschlungen von<br />

grünen Wiesen, historisch-romantischen Bauwerken,<br />

imposanten Brücken, Bänken, Blütenfülle, Wasserläufen<br />

und sprießender Pracht, so präsentiert sich sein<br />

Büro. Aber halt: Der Wegweiser sagt nüchtern „Parkverwaltung“.<br />

Und das Arbeitszimmer des Chefs ist<br />

gefüllt mit einer stattlichen Anzahl von Aktenordnern.<br />

Das turnt dann doch wieder ab. Landschaftsarchitekt<br />

Großmann, ausgestattet mit einem gerüttelt Maß an<br />

Erfahrung in der Erhaltung von Parkanlagen, schmunzelt.<br />

„Naja, ist halt viel bürokratischer Alltag. So ein<br />

Park muss schon organisiert werden“. Also weg mit<br />

der Romantik?<br />

Hinreißende Blüten<br />

Beim Fototermin vor dem Haus sieht das schon<br />

wieder ganz anders aus. Hinter uns entfaltet ein<br />

Blauglockenbaum, auch Kaiser-Paulownie oder Kiri<br />

genannt, seine hinreißenden violetten Blüten. Und<br />

darunter sieht es ein bisschen nach Tempos aus. Der<br />

Taschentuchbaum hat den weißen, lappigen Schmuck<br />

hervorgestreckt. So ganz nebenbei, quasi als Pausenfüller,<br />

während Fotograf Konstantin Zigmann das optimale<br />

Motiv fixiert, gibt es eine Expertenerklärung. Die<br />

letztgenannten Gewächse kommen aus China. Wenn<br />

ich Herrn Großmann richtig verstanden habe, geht es<br />

um ein vorsichtiges Auspendeln zwischen dem alten<br />

Bestand und neuen Ansiedelungen.<br />

Partie am Schweizerhaus in schöner Blüte, Foto: Konstantin Zigmann<br />

7


Karla Götz im Gespräch mit Tim Großmann, Direktor des Bürgerparks, Foto: Konstantin Zigmann<br />

Stichwort: Klimawandel. „Wir arbeiten jetzt mit anderen<br />

Arten und streuen diese ganz gezielt“, sagt der<br />

Park-Chef. Stimmt natürlich. Das Bonner Bundesamt<br />

<strong>für</strong> Naturschutz hält den Kiri „unter Beobachtung“<br />

auf einer grauen Liste als „potentiell invasive Art“.<br />

Jeder weiß das, der aus Versehen mal einen nordamerikanischen<br />

Essigbaum in seinem Garten versenkt<br />

hat. „Die ich rief, die Geister, werd‘ ich nun nicht los“.<br />

Aber Tim Großmann als Verantwortlicher passt schon<br />

selber auf. Bremerinnen und Bremer, die ihren Park<br />

innig lieben, können sich auf ihn verlassen. Seit zwölf<br />

Jahren macht der Mann unaufgeregt und routiniert<br />

seinen Job.<br />

Nicht hinter Schreibtisch verschanzen<br />

Nebenan surren Rasenmäher. Ein gut gelaunter Spaziergänger<br />

kommt mit seinem angeleinten Hund vorbei.<br />

„Sehen wir uns heute Abend?“, fragt er Tim Großmann.<br />

Und will auch angesichts des Fotoshootings<br />

wissen: „Was macht ihr da?“ So en passant bekommt<br />

man mit, dass ein Parkdirektor sich nicht hinter seinem<br />

Schreibtisch verschanzen kann. Er ist eine Person<br />

Wild lebende Rehe auf einer der vielen Naturwiesen im Bürgerpark, Foto: Bürgerparkverein<br />

8


der Öffentlichkeit und muss folglich auch als solche<br />

präsent sein. Im aktengefüllten Büro geht es dann<br />

um anstehende Herausforderungen. Der Bürgerpark<br />

steht „vor einer Zeitenwende“. Was Friedrich Wilhelm<br />

Alexander Benque 1866 auf der kahlen Bürgerweide<br />

von 170 Mitarbeitern anpflanzen ließ, soll nun nach<br />

anderthalb Jahrhunderten gefühlvoll und Schritt <strong>für</strong><br />

Schritt erneuert werden. Als „Herr Benque“, wie Tim<br />

Großmann ihn nennt, die Ausschreibung <strong>für</strong> den Park<br />

gewonnen hatte, mussten auf der leeren Fläche jede<br />

Menge Bäume gesetzt werden. Kleine Kostprobe:<br />

26.000 Rotbuchen, 8.000 Eichen, 2.600 Birken und<br />

und und…<br />

„Sehr, sehr schöner Entwurf“<br />

In dieser Schere zwischen Denkmalschutz und klimagerechter<br />

Erneuerung steckt Gartenarchitekt Großmann<br />

mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Er weist auf einen Stich hinter Glas hin. „So hat Herr<br />

Benque den Park geplant, so ist er heute noch, und so<br />

erhalten wir ihn.“ Der vorsichtige Austausch. Wie soll<br />

der aussehen? „Geeignete Nadelbäume sind <strong>für</strong> uns<br />

derzeit Douglasien“, sagt der 50-jährige Gesprächspartner.<br />

„Bei den Laubbäumen wählen wir neue Eichen<br />

aus Asien und Nordamerika.“ Und über das Bild<br />

als schmückendes Element im Büro sagt der Direktor,<br />

Rhododendronblüte am Hollersee<br />

Make it your workspace!<br />

USM setzt auch im Home Office Akzente: mit der<br />

harmonischen Symbiose von Form und Funktion.<br />

Vertriebs GmbH <strong>für</strong> Einrichtungs- und Ausstattungsbedarf<br />

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<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 12 - 14<br />

9<br />

D-28203 <strong>Bremen</strong>


Entwurf des Bürgerparks von Wilhelm Benque mit einer Berechnung der benötigten Pflanzungen, Quelle Bürgerparkverein<br />

der von 1994 bis 2000 Landschaftsarchitektur in Dresden studiert hat:<br />

„Es ist schon ein sehr, sehr schöner Entwurf.“ Herr Großmann macht<br />

einen überaus freundlichen, verbindlichen Eindruck. Bei „Herrn Benque“<br />

soll das etwas anders gewesen sein. Der Lenné-Schüler kam zwar aus<br />

Ludwigslust. Aber lustig war es nicht immer. Aufbrausend, auf Streit gebürstet.<br />

So ist es jedenfalls über ihn in den Annalen zu lesen. Er wurde<br />

zwischendrin entlassen und auch wieder eingestellt.<br />

Baumspenden: Lange Vorlaufzeit<br />

Nun wieder Gegenwart. Wir kommen zur wichtigsten, nämlich der geschäftlichen<br />

Frage. Der Park trägt sich finanziell selbst. Drei Millionen<br />

Euro braucht das im Jahr. Durch das Engagement des Bürgerpark Ver-<br />

Fürther Straße • 28215 <strong>Bremen</strong><br />

Telefon 04 21 / 35 30 31<br />

Geöffnet: Mo. – Fr. 9.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa. 10.00 – 13.00 Uhr<br />

Die MS MARIE vor der emma am see, im Hintergrund der Minigolfplatz, Foto: Bürgerparkverein<br />

10


eins, Spenden, Erbschaften und die Tombola käme<br />

das zusammen. „Platz <strong>für</strong> weitere Bänke haben wir<br />

leider nicht mehr“, sagt Tim Großmann. Was noch zu<br />

machen sei, wenn Bürgerinnen und Bürger sich mit<br />

dem Park verquicken und ein Zeichen <strong>für</strong> die Nachwelt<br />

setzen wollten, dann seien das Baumspenden.<br />

Aber Achtung: Lange Vorlaufzeit! 100 bis 120 Baumspenden-Anfragen<br />

seien es pro Jahr. Zwölf Monate<br />

vorher müsse man das schon anmelden und dann<br />

Geduld haben.<br />

Ein Ort zum Leben<br />

Wenn Tim Großmann mal frei hat, dann verreist er<br />

gern. Auch in andere Parks. Auf seiner Hitliste stehen:<br />

Der Palmengarten in Frankfurt, der Rombergpark in<br />

Dortmund und das barocke Kunstwerk zu Herrenhausen.<br />

Und natürlich, Ehrensache, der Bremer Bürgerpark.<br />

Aber da<strong>für</strong> braucht er nicht zu verreisen. Auf<br />

dem Heimweg von diesem ganz besonderen grünen,<br />

inspirierenden Termin, treffe ich: Eine junge Frau, deren<br />

Kleinkind aus dem Sportwagen ausgestiegen ist,<br />

die ersten Schritte macht und dabei glucksend lacht.<br />

Zwei Freundinnen, die sich wispernd über männliche<br />

Bekanntschaften unterhalten. Einen Herrn, der sportlich<br />

joggend gegen sein Alter ankämpft und eine Frau,<br />

die mit ihrem winzigen Hündchen redet, als sei es ihr<br />

Kind. Der Bürgerpark: Ein Ort zum Leben. Und Dank<br />

allen, die sich da<strong>für</strong> einsetzen.<br />

Übergabe einer Baumspende, Foto: Bürgerparkverein<br />

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11


Nachts allein<br />

im Museum<br />

KUNST<br />

Lukas Zerbst, Home Sweet Home, 2023, Airbnb in der Städtischen Galerie <strong>Bremen</strong><br />

Übernachten in der Ausstellung<br />

„out of body experience & horizontal heights“<br />

Wenn Sie schon immer einmal zwischen Kunstwerken<br />

übernachten wollten, wenn Sie ein Museum im Dunklen<br />

erleben möchten oder sich nachts gern in Ruhe<br />

allein die Exponate ansehen würden, dann haben Sie<br />

in der Städtischen Galerie <strong>Bremen</strong> jetzt Gelegenheit<br />

dazu. Bis zum 2. Juli können Sie über die Plattform<br />

Airbnb Übernachtungen in der Städtischen Galerie am<br />

Buntentorsteinweg buchen. Industrie-Charm und Loft-<br />

Feeling des ehemaligen Brauereigebäudes inbegriffen.<br />

Als Übernachtungsgast sind Sie dann Teil der Ausstellung<br />

“out of body experience & horizontal heights“ von<br />

Effrosiny Kontogeorgou und Lukas Zerbst. Die beiden<br />

haben 2018 bzw. 2019 den Bremer Förderpreis <strong>für</strong><br />

Bildende Kunst gewonnen und haben nun Gelegenheit,<br />

in einer Doppelausstellung ihre künstlerische Entwicklung<br />

zu zeigen.<br />

12<br />

Effrosyni Kontogeorgou, Sirenen, 2023, Mixed-Media Installation,<br />

Wasser, Körperschallwandler, Metall


Die Idee, den großen Ausstellungsaal der Galerie in<br />

einen Schlafraum zu verwandeln stammt von den<br />

beiden. Unabhängig voneinander arbeiten beide mit<br />

radikalen Veränderungen des Raums. Sie nehmen Architektur-<br />

und Raumerfahrungen auf und dekonstruieren<br />

deren Bedingungen. So hat Lukas Zerbst schon mal<br />

die Decken- und Lampenkonstruktion eines Ausstellungsraums<br />

bis auf den Boden gezogen und Effronsyni<br />

Kontogeorgou in der Galerie Herold eine meterhohe<br />

Bodenwelle aus Linoleum aufgeworfen.<br />

Die derzeitige Ausstellung befasst sich mit der Aneignung<br />

von Räumen und dem Ausloten der Grenzen<br />

zwischen Öffentlichem und Privatem. Es ist den Mitarbeiter*innen<br />

der Galerie sehr zu danken, dass sie diese<br />

Grenzüberschreitungen ermöglicht haben.<br />

Grenzüberschreitung wird schon im Eingang deutlich,<br />

denn kurz hinter der Eingangstür muss man über eine<br />

große Wasserpfütze springen. Sie wird gespeist aus<br />

einem tropfenden Wasserhahn in Fußbodennähe. Zugleich<br />

ist der Raum von einem dröhnenden Geräusch<br />

erfüllt, dessen Ursache sich nicht sofort erkennen lässt,<br />

denn eine Geräuschquelle in Form von Lautsprechern<br />

oder anderen Geräten ist nicht vorhanden. Stattdessen<br />

Effrosyni Kontogeorgou, Sirenen, 2023, Mixed-Media Installation,<br />

Wasser, Körperschallwandler, Metall<br />

fällt der Blick auf einen überkopf hängenden Fahrradrahmen<br />

an der gegenüberliegenden Wand. Beim<br />

Herantreten fällt auf, dass er überall mit Muscheln<br />

bewachsen ist. Nachdem das Rad in einem öffentlichen<br />

Gewässer „entsorgt“ worden ist, haben sich dort<br />

im Lauf der Zeit Muscheln angesiedelt und sich damit<br />

den Stahlrahmen als ihren Lebensraum angeeignet.<br />

Das Bergen des Rahmens aus dem Wasser hat diesen<br />

Raum wieder zerstört. Alles eine Frage der Definition.<br />

Öffentliche Orte und Lebensräume <strong>für</strong> andere Spezies<br />

sind nur die, die wir da<strong>für</strong> zulassen.<br />

Industriestraße 5<br />

28199 <strong>Bremen</strong><br />

0421 533708<br />

Telefonisch erreichbar:<br />

Mo.-Fr.: 10.00 - 18.00 Uhr<br />

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Sa.: 09.00 - 13.00 Uhr<br />

www.meyer-rojahn.de<br />

13


Lukas Zerbst, Zuhause ist nicht immer da, wo Miete gezahlt wird, 2023, Videoinstallation<br />

Wendet man sich anschließend wieder zum Ausstellungsraum<br />

um, fällt einem auf, dass das Wasser in der<br />

Pfütze nicht stillsteht, sondern dass die Lache ab und<br />

zu kleine sternförmige Formen ähnlich wie Eiskristalle<br />

zeigt. Ein Luftzug durch einen Ventilator oder ähnliches<br />

kann das nicht hervorrufen. Es muss der Boden selbst<br />

sein, der vibriert. Effrosyni Kontogeorgou hat die Vibrationen<br />

mittels eines Körperschallwandlers erzeugt, den<br />

sie unterhalb einer verborgenen Bodenplatte installiert<br />

hat. Diese Vibrationen rufen auch das laut brummende<br />

Geräusch hervor. Sie machen deutlich, dass man sich<br />

auch mit Lärm einen Raum aneignen und ihn besetzten<br />

kann.<br />

Die Übernachtungs-Location befindet sich in der 1.<br />

Etage im großen Galerieraum. Sie enthält die typischen<br />

Möbel eines privaten Hotelangebotes: ein breites Bett<br />

mit einem grauen Plüschteppich davor, einen Kleiderschrank<br />

aus grauem Metall, ein graues Metallregal mit<br />

aufgerollten weißen Handtüchern und LED-Kerzen,<br />

einen grauen Tisch mit Metallstühlen und ein graues<br />

Sofa. Künstliche Pflanzen und ein auf Leinwand aufgezogener<br />

Druck einer Strandlandschaft im Querformat<br />

sollen <strong>für</strong> Atmosphäre sorgen. Es ist alles Notwendige<br />

da, Behaglichkeit will aber in dem großen Raum<br />

nicht richtig aufkommen. Der Abstand zwischen dem<br />

Schrank und dem Bett beträgt gute 15 m, die Stehlam-<br />

14


pe ist mit ihrem Standort ca. 6 m vom Bett entfernt und<br />

damit als Leselampe <strong>für</strong> das Bett nicht gut geeignet. Die<br />

lichte Weite bis zum Strandbild auf der einen Seite und<br />

zum Sofa auf der anderen beträgt gute 10 - 15 m. Die<br />

Blumentöpfe mit den künstlichen Pflanzen sind ebenso<br />

weit weg. In dem 245m² großen Raum lässt sich<br />

keine Gemütlichkeit herstellen. Nähe und eine gewisse<br />

menschliche Reichweite sind vermutlich die Bedingungen<br />

<strong>für</strong> Sicherheits- und Geborgenheitsgefühle. Hier<br />

werden die Bedürfnisse nach einem überschaubaren<br />

Raum, der Sicherheit und Geborgenheit vermitteln soll,<br />

ad Absurdum geführt.<br />

Zusätzlich ist der Saal auch nicht abgeschlossen, sondern<br />

öffnet sich zur Schmalseite hin zum nächsten großen<br />

Ausstellungsraum. Effrosyni Kontogeorgou hat ihn<br />

am Ende mit einer neuen, diagonal verlaufenden Wand<br />

leicht verkürzen lassen. Durch die (abschließbare) Glastür<br />

sieht man in einen dreieckigen Raum, der vorher Teil<br />

der Galerie war. Jetzt ist er zum öffentlichen Raum geworden.<br />

Mit allen Konsequenzen, die ein öffentlicher<br />

Raum in der Stadt nach sich ziehen kann. Die Lichtschienen<br />

der Galerie, die sich dorthin fortsetzen, werden<br />

nachts abgeschaltet und durch ein Schwarzlicht ersetzt.<br />

Das ist als Notbeleuchtung gedacht, verweist aber auch<br />

auf die öffentlichen Nischen und Räume, in denen das<br />

blaue Licht verhindern soll, dass sich Drogensüchtige<br />

dort ihre Spritze setzen oder dass dort uriniert wird. Das<br />

schwarze Licht macht Spuren von Urin an Wänden<br />

sichtbar. Öffentliches Urinieren wird hier als eine Aneignung<br />

von Stadtraum gesehen. Dass diese Möglichkeit<br />

nicht von den Geschlechtern gleichmäßig genutzt wird,<br />

darauf lässt eine weitere Arbeit von Effrosyni Kontogeorgou<br />

an der Innenseite der Wand schließen. Dort<br />

ist eine Urinierhilfe <strong>für</strong> Frauen, eine sog. Urinella angebracht,<br />

die mit der Signatur „Mutt R. 2023“ versehen ist.<br />

Sie ist nicht nur ein Verweis auf die nicht genderneutrale<br />

Aneignung von öffentlichen Räumen. Sie öffnet auch<br />

den Denkraum zur Kunst, indem sie an das berühmte,<br />

lange Marcel Duchamp zugeschriebene Urinal „Fontaine“<br />

erinnert. Diese Ikone der Moderne, die mit „R.<br />

Mutt 1<strong>91</strong>7“ signiert im selben Jahr zu einer Ausstellung<br />

eingereicht wurde, veränderte die Definition von Kunst<br />

bis heute grundlegend. Alles, was ein*e Künstler*in<br />

dazu erklärt ist seitdem Kunst. Wichtig ist die Idee dahinter.<br />

„Mutt R.“ klingt zusammengezogen nicht nur wie<br />

Mutter, es verweist auch darauf, dass die Urheberschaft<br />

dieses Urinals nach heutigen Erkenntnissen von einer<br />

Frau stammt. Welche Freundin von Marcel Duchamp<br />

da<strong>für</strong> verantwortlich war, ist nicht ganz sicher. Er selbst<br />

behauptete selbst erst 1950, dessen Urheber zu sein.<br />

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15


Im nächsten Ausstellungsraum sind mehrere Arbeiten von Lukas Zerbst<br />

zu entdecken. So z.B. das Video, das eine Ratte bei Fressen zeigt. Vor dem<br />

Monitor sind Jalousien angebracht, die sich in unregelmäßigen Abständen<br />

ganz kurz heben oder senken. Bei jeder Bewegung der Jalousie springt<br />

die Ratte weg und kommt erst kurze Zeit später wieder an ihren Festplatz<br />

zurück. Das scheint auf den ersten Blick sehr plausibel zu sein, wenn man<br />

sich nicht klar macht, dass ein analoges Gerät vor dem Monitor nicht das<br />

Erschrecken der Ratte auslösen kann. Auch wenn man weiß, dass es umgekehrt<br />

ist, nämlich dass sich die Jalousie erst Sekundenbruchteile nach<br />

dem Wegrennen der Ratte bewegt, kann man es nicht wirklich sehen. Unser<br />

Gehirn ist so sehr auf das Schema von Ursache und Wirkung festgelegt,<br />

dass es die winzigen Verschiebungen, die dieses in Frage stellen, nicht<br />

wahrnehmen kann. Die logischen Gegebenheiten werden dann auf den<br />

ersten Blick übersehen. Dieses ist eine wunderbare Arbeit, um sich die Begrenztheit<br />

dessen, was man mit eigenen Augen sieht, bewusst zu machen.<br />

Effrosyni Kontogeorgou, Mutt R., 2023,<br />

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Wendet man sich wieder zum Ausstellungraum um, haben sich die Wände<br />

bewegt! Die beiden großen Wände mitten im Raum der Galerie stehen<br />

in einem anderen Winkel zueinander als vorher. Das ist dieses Mal keine<br />

Sinnestäuschung, sondern beruht auf einer Intervention von Lukas Zerbst.<br />

Den einen der beiden Raumteiler hat er mit einer Konstruktion versehen,<br />

die die Wand selbsttätig bewegt. In kaum wahrnehmbarer Langsamkeit<br />

wandert die Wand durch den Raum. Stellt man sich dicht daneben, kann<br />

man ein wenig von dieser Verunsicherung spüren, die davon ausgeht, dass<br />

etwas, das man als starr, fest und sicher angenommen hatte, nachgibt. Bei<br />

Wänden passiert das sonst nur bei Erdbeben.<br />

Sollten Sie nachts in dieser wunderbaren Ausstellung sein, können Sie noch<br />

deutlicher die Lichtinstallation wahrnehmen, die über einen Scheinwerfer<br />

am Fenster in den Hof vor der Galerie geworfen wird. Die kurzen Lichtsignale<br />

sind eine Übersetzung einer Kommunikation mit einer künstlichen<br />

Intelligenz namens Replika bzw. mit deren Nachfolgerin. Lukas Zerbst hat<br />

eine Person in der Nachbarschaft gebeten, mit der KI zu chatten und hat<br />

dann den Inhalt in Morsezeichen umrechnen lassen. Nun erscheint jeder<br />

von der KI gesendete Buchstabe in Echtzeit als Lichtspot, dessen Dauer<br />

und Rhythmus vom alten Morsealphabet bestimmt ist. An einem der<br />

Fenster gegenüber erscheinen die Lichtmorsezeichen des anderen Kommunikationsteilnehmers.<br />

Das führt zu einem Blitzlichtgewitter, das sich<br />

auf dem Hof trifft. Das analoge Übersetzen dieser digitalen Prozesse in<br />

eine alte Technik macht eine scheinbar unentwirrbaren Code aus Zeichen<br />

sichtbar, der sonst nur im Verborgenen abläuft. Die ursprünglich private<br />

Kommunikation mit einem Gegenüber wird öffentlich und ist doch nicht zu<br />

entschlüsseln.<br />

Es sind noch weitere Arbeiten in der Ausstellung zu entdecken, die zu<br />

besuchen sich übrigens auch zu den üblichen Öffnungszeiten lohnt. Die<br />

Ausstellung „out of body experience & horzontal hieghs“ von Effronsyni<br />

Kontogeorgou und Lukas Zerbst ist zu sehen:<br />

bis zum 2. Juli in der Städtischen Galerie <strong>Bremen</strong><br />

Buntentorsteinweg 112 I 28201 <strong>Bremen</strong><br />

staedtischegalerie-bremen.de<br />

Öffnungszeiten Di -So 12-18 Uhr I Eintritt frei<br />

Text: Elke Kramer<br />

16


Kosten<br />

los.<br />

Kunsthalle<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Übersee-<br />

Museum*<br />

Universum ®<br />

<strong>Bremen</strong>*<br />

Focke-Museum<br />

Hafenmuseum<br />

botanika*<br />

kek<br />

Kindermuseum*<br />

Museen<br />

Böttcherstraße<br />

Weserburg<br />

Atlantis<br />

Filmtheater*<br />

Wilhelm<br />

Wagenfeld Haus<br />

An diesen Kulturorten ermög lichen<br />

wir allen unter 18 Jahren<br />

den KOSTENLOSEN Besuch.<br />

Mehr Infos und Bedingungen ( * ) unter:<br />

www.sparkasse-bremen.de/vorteile<br />

Stark. Fair. Hanseatisch.<br />

17


SUMMERTIME<br />

Sofa / Sessel: SAPARELLA, Tische: GARDEN PACK,<br />

Tischlampe: DÔT, Bodenvase: TOITS DE PARIS,<br />

Stehlampe: ALONE, Bodenlampe: DOLMEN<br />

INNEN, AUSSEN, LIGNE ROSET<br />

Ein roter Faden: In einer kompletten Kollektion von<br />

Sitzmöbeln, Möbeln, Dekoartikeln, Leuchten,Teppichen<br />

und Stoffen eine Eleganz und eine Lebenskunst<br />

symbolisieren, die von den größten Talenten des<br />

zeitgenössischen Designs auf der ganzen Welt geprägt<br />

sind.<br />

Ein Ansatz: Aufgeschlossenheit als Unternehmensstrategie,<br />

Kreativität als Philosophie, Nonkonformismus<br />

als Politik und intellektuelle Neugier als Charakterzug.<br />

Eine Übersetzung: Da sich die Grenzen zwischen<br />

Innen- und Außenbereich auflösen, entspricht Ligne<br />

Roset voll und ganz dem Bedürfnis, Komfort und Stil<br />

in den Outdoor-Bereich zu exportieren.<br />

Liege: LETTINO, Beistelltisch: SOIXANTE 3<br />

18


Sessel / Hocker: BACKPACK 2, Tisch: GARDEN PACK,<br />

Teppich: SIESTA, Kerze: COAL<br />

Ob exklusive Kreationen oder Variationen ikonischer<br />

Modelle, die Kollektion wird immer umfangreicher, um<br />

den neuen Nutzungen gerecht zu werden, auf Terrassen<br />

und Balkonen, unter Veranden oder in einem<br />

Garten, am Rande eines Schwimmbads oder mitten<br />

auf einem Feld. Mit der zusätzlichen Seele und dem<br />

Qualitätsanspruch, die Ligne Roset ausmachen.<br />

Ligne Roset<br />

Am Wall 168 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 323932<br />

ligne-roset.com/de/shop/bremen<br />

LAPEL<br />

DOLMEN<br />

GARDEN PACK<br />

ALONE<br />

LAPEL<br />

Sofa / Sessel / Hocker OTTOMAN, Tisch: ELISABETH,<br />

Bodenlampe: GLOBE OUTDOOR; Beistelltisch: CIRCLES,<br />

Outdoorteppich: ROPE<br />

19 19


Klosterkirche Lilienthal, Foto: Konstantin Zigmann<br />

Zu Besuch in Lilienthal<br />

Entdeckungen von Berit Böhme<br />

Manch Gemeinde im Bremer Speckgürtel ist vor allem Schlafstadt ohne<br />

eigenes Profil. Nicht so Lilienthal mit seinen über 19.000 Einwohnern.<br />

Lilienthal hat Charakter, ein starkes wirtschaftliches Profil und eine ausgeprägte<br />

Kultur-, Sozial- und Freizeitstruktur. In dieser <strong>Ausgabe</strong> wandeln<br />

wir durch die Vielfalt im „Tal der Lilien“.<br />

20


Hauptstraße mit vielen Einzelhandelsgeschäften, Foto: Konstantin Zigmann<br />

Die pulsierende Mitte Lilienthals erstreckt sich über die<br />

Hauptstraße und die Falkenberger Landstraße. Nicht<br />

nur wegen der seit 2014 durch die Ortsmitte rollenden<br />

Straßenbahnlinie 4 mit ihren zehn Haltestellen.<br />

Sondern ebenfalls aufgrund der großen Vielfalt an<br />

Einzelhandel, Dienstleistung, Gastronomie und Gesundheitsversorgung.<br />

Vieles liegt nah beieinander und<br />

ist alternativ zum Auto gut per Pedes oder Drahtesel<br />

erreichbar.<br />

Wer frischen Wind in seine Kleider- und Schuh-Garderobe<br />

bringen möchte, wird an einigen Orten entlang<br />

der Shoppingmeile fündig. Sei es bequeme Funktionskleidung<br />

<strong>für</strong> das sportliche Workout, lässige Looks<br />

<strong>für</strong> die Freizeit, Festliches <strong>für</strong> besondere Anlässe oder<br />

ansprechende Business-Outfits. Für den richtigen<br />

Durchblick mit Schick sorgen mehrere familiär geführte<br />

Augenoptiker. Auch auf der Suche nach Uhren und<br />

Schmuck lohnt sich ein ausgiebiger Stopp in Lilienthal.<br />

21


Neben interessantem Einzelhandel lässt sich auch kulinarisch viel in Lilienthal entdecken, Foto: Konstantin Zigmann<br />

Üppig ist die Auswahl zudem in puncto Schönes und<br />

Praktisches <strong>für</strong> Zuhause, hochwertige Haushaltsausrüstung<br />

sowie Spielwaren <strong>für</strong> Knirpse und Jugendliche.<br />

Fachleute in Sachen Computer, Netzwerke, Internet<br />

und Telefonie gehören außerdem zum Lilienthaler<br />

Portfolio.<br />

Kulinarisch ist einiges los im Zentrum und in den<br />

übrigen vier Ortsteilen. Süße Versuchungen aus<br />

der Familienkonditorei, dem Kaffeehaus oder der<br />

Eisdiele locken. Ein schneller Snack ist ebenso drin<br />

Kaffee, frische Biomilch (ab ca. 9:00 Uhr), Haferflocken,<br />

Nudeln, Reinigungsmittel und vieles mehr warten darauf,<br />

von euch abgefüllt zu werden. Und wenn ihr mal ein Glas<br />

zu wenig habt, dann haben wir eins <strong>für</strong> euch.<br />

Kerngeschäft<br />

Stadskanaal 1<br />

28865 Lilienthal<br />

T 04298 6999803<br />

www.kerngeschaeft-lilienthal.de<br />

22<br />

Moderne Hauptstraße und ländliches Idyll liegen in Lilienthal dicht<br />

beieinander, Quelle Wikicommons, Foto: Nadi2018


Dörflich und grün, neben der Hauptstraße gibt es schöne Ecken mit netten Läden, Foto: Konstantin Zigmann.<br />

wie ein gemütliches Mittag- oder Abendessen mit<br />

deutschen oder internationalen Spezialitäten. Viele<br />

Lilienthaler Geschäftsleute sind übrigens Mitglied im<br />

„Wirtschaftsinteressenring Lilienthal“ (WIR). WIR organisiert<br />

neben verkaufsoffenen Sonntagen mitsamt<br />

Rahmenprogramm den überregional beliebten Weihnachtsmarkt<br />

im Amtsgarten.<br />

In Sachen Gesundheitsversorgung muss sich Lilienthal<br />

nicht verstecken. Neben der breit aufgestellten<br />

Klinik, die aber leider keine Abteilung <strong>für</strong> Geburtshilfe<br />

Schuhe zum Wohlfühlen<br />

modisch und bequem<br />

individuelle Fußberatung<br />

Örthopädische Maßschuhe<br />

Einlagen nach Gipsabdruck<br />

Schuhänderungen<br />

Schuhe & Orthopädie<br />

Lameter<br />

Hauptstr. 60<br />

28865 Lilienthal<br />

Tel.: 04298 2110<br />

lameter-schuhe.de<br />

Trecker Treffen auf dem Lilienhof, Foto: Berit Böhme<br />

23


Einst tuckerte die Kleinbahn Jan Reiners nach <strong>Bremen</strong>. Der einstige Bahnhof dient heute als Kita, Foto: Berit Böhme<br />

und Frauenheilkunde unterhält, gibt es im Gemeindegebiet<br />

einige niedergelassene Allgemeinmediziner<br />

und Fachärzte.<br />

Lilienthal verdankt seinen Namen dem im 13. Jahrhundert<br />

gegründeten Zisterzienserinnenkloster „Tal<br />

der Lilien“. Vom Konvent steht noch die Kirche in der<br />

Klosterstraße, die heute in der Obhut der evangelisch-lutherischen<br />

Gemeinde Sankt Marien ist. Sankt<br />

Marien hat sich einen Namen in der (Kirchen)Musik<br />

gemacht. Einmal wegen der Röver-Orgel aus dem<br />

Jahre 1883/84, die in Fachkreisen als bedeutendste<br />

romantische Orgel im Elbe-Weser-Dreieck gilt. Zudem<br />

wegen der emsigen Chorarbeit in Form von Spatzen-,<br />

Kinder- und Jugendkantorei. Die Klosterkirche ist übrigens<br />

auch seit Jahren Kinderstube von Turmfalken,<br />

die per Live-Webcam beobachtet werden können.<br />

In dieser Saison sendet die Kamera bislang lediglich<br />

Bilder einer leeren Nisthöhle, noch ist kein Pärchen<br />

eingezogen.<br />

„Teufelchen“ in der Kirche im Sankt Jürgensland. Foto: Berit Böhme<br />

Historischer Grabstein auf dem Truper Friedhof. Foto: Berit Böhme<br />

24


Truper Kapelle, Foto: Berit Böhme<br />

25


Kulturzentrum Murkens Hof, Foto: Berit Böhme<br />

Partie an der Wörpe, Quelle: Wikicommons, Foto: Nadi2018<br />

Neben der Klosterkirche ist die Kirche im Sankt Jürgensland<br />

unbedingt einen Besuch wert. Ihre Wurzeln<br />

gehen ins Mittelalter zurück. Die einstige Pilgerkirche<br />

steht inmitten des Naturschatzes Sankt Jürgensland<br />

auf einer Warft. Nur flankiert vom Pfarrhaus und dem<br />

Küsterschulhaus und bis in die 1930er Jahre des Winters<br />

nur per Kahn erreichbar. Von der Kirchendecke<br />

blickt dort ein „Teufelchen“ auf die Besucher hinab.<br />

Einen Abstecher lohnt außerdem das Gotteshaus im<br />

ältesten Lilienthaler Ortsteil Trupe. Auch wenn die<br />

BESTE FREUNDE WORPSWEDE<br />

Kennen wir uns schon?<br />

„Ja“<br />

Das ist toll! Komm vorbei, wir freuen uns auf Dich!<br />

„Nein“<br />

Dann sollten wir uns unbedingt kennenlernen!<br />

„Wirklich?“ - Auf jeden Fall!<br />

Denn bei uns findest Du Kuscheliges, Praktisches,<br />

Pflegendes, Feines, Schmückendes... einfach die<br />

perfekte Hundeausstattung in vielen verschiedenen<br />

Stilrichtungen! Und das Tollste: Auch <strong>für</strong> Deine<br />

Menschen ist vieles dabei. Kennst Du die Mode von<br />

Blutsgeschwister aus Berlin?<br />

Und ganz wichtig: Weil Liebe durch den Magen geht<br />

bekommst Du bei uns hochwertiges Futter, Leckerlis<br />

und tolles Hundeeis.<br />

Wir freuen uns<br />

auf Dich!<br />

BESTE FREUNDE | Bergstraße 36 | Worpswede | 04792-9897720<br />

info@bestefreunde-worpswede.de | Mo. - So. 11 - 18 Uhr<br />

ursprüngliche Kapelle aus dem Jahr 1183 von den Napoleonischen<br />

Truppen 1813 niedergemacht und wieder<br />

aufgebaut werden musste. Auf dem Friedhof sind<br />

zudem historische Grabsteine zu sehen. Der schönste<br />

stammt von einer Müllerfamilie. Neben deren Mühle<br />

sind das Elternpaar und die zahlreiche Kinderschar abgebildet.<br />

Bewegungsfreudige können die Kirchen gut<br />

auf einer Fahrradtour entdecken.<br />

Murkens Hof in der Klosterstraße ist schon von Außen<br />

mit seinem historischen Portal, dem Garten und dem<br />

baumbeschatteten Hof mitsamt Kunst von Ingeborg<br />

Ahner-Siese ein echter Hingucker. Auch in seiner<br />

Funktion als Kulturzentrum hat es das einstige Gasthaus<br />

am Ufer der Wörpe in sich. Unter seinem Dach<br />

sind die Bibliothek, die Volkshochschule und das Kulturamt<br />

zuhause. Murkens Hof dient häufig als Kulisse<br />

<strong>für</strong> Ausstellungen und der Schroetersaal als Kulisse<br />

<strong>für</strong> Konzerte, Vorträge oder Diskussionsrunden.<br />

In allen Ortsteilen gibt es etliche Vereine, die sich auf<br />

Gebieten wie Tier- und Naturschutz, Heimatpflege,<br />

Soziales, Bildung, Kultur und Sport engagieren. Im<br />

Sport ist die Bandbreite riesig. Die Ortsgruppe des<br />

DLRG etwa gehört zu den größten in Niedersachsen<br />

überhaupt. Ihre Schwimmkurse im gemeindeeigenen<br />

Hallenbad sind ein Renner. Lilienthal ist darüber<br />

hinaus das Zuhause des 1998 gegründeten und<br />

2003/04 eröffneten ersten integrativen Golfclubs<br />

Deutschlands. Dort sind Menschen mit Behinderung<br />

nicht nur als Spieler, sondern ebenfalls als Mitarbeiter<br />

integriert. Mittlerweile hat der Platz 18 Bahnen.<br />

Noch ein Tipp <strong>für</strong> die Anreise: Nehmen Sie die Linie<br />

4 oder fahren Sie mit dem Fahrrad über den Jan-<br />

Reiners-Weg und genießen Sie eine schöne Radtour<br />

nach Lilienthal. Viel Spaß beim Entdecken der kleinen<br />

aber feinen Stadt!<br />

26


Im Gespräch mit<br />

Kim Fürwentsches,<br />

Bürgermeister von Lilienthal<br />

Kim Fürwentsches<br />

Foto: Gemeinde Lilienthal<br />

Kim Fürwentsch, Wasserschutzpolizist, geb. 1985,<br />

seit 2022 Bürgermeister von Lilienthal (BÜNDNIS 90<br />

/ DIE GRÜNEN), verheiratet, zwei Söhne.<br />

Ich bin Bürgermeister geworden, weil...<br />

……ich die Chance wahrnehmen wollte meine neue<br />

Heimatgemeinde mit zu gestalten und auch <strong>für</strong><br />

meine Kinder lebenswert zu halten.<br />

Eine perfekte Vorbereitung <strong>für</strong> den Arbeitstag...<br />

….so oft es geht morgens ganz früh im Schwimmbad<br />

in den neuen Tag einzutauchen.<br />

Wenn ich nicht im Rathaus bin...<br />

…dann bin ich am liebsten mit meiner Familie zusammen.<br />

Mein größtes Fettnäpfchen?<br />

Da fällt mir keins ein.<br />

Fernsehen, Radio oder Buch?<br />

Am liebsten ein Hörbuch.<br />

Mein Lieblingsplatz ist...<br />

… ich bin Nautiker, ich war bei der Wasserschutzpolizei<br />

und der Blick aufs Wasser ist mir immer noch der<br />

Liebste.<br />

Berge oder Meer?<br />

Beides. Die Weite des Meeres und die Schönheit der<br />

Berge.<br />

Mein schönstes Lebensereignis?<br />

Das war auf jeden Fall die Geburt meiner Kinder.<br />

Etwas, das ich unbedingt noch einmal machen möchte?<br />

Die Welt umsegeln<br />

Mein Lieblingszitat:<br />

„Fußball ist wie Schach nur ohne Würfel“<br />

Lukas Podolski<br />

Willkommen<br />

bei Elisa und Andrea<br />

Mascarpone mit Feige<br />

Lilienthal<br />

Hauptstraße 46<br />

28865 Lilienthal<br />

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Worpswede<br />

Hembergstraße 21<br />

27726 Worpswedel<br />

eiscafedolomitiworpswede<br />

27


Das Telescopium-Lilienthal<br />

Foto: Konstantin Zigmann<br />

Eine Wegmarke in die moderne Astronomie:<br />

Die Sternwarte Lilienthal<br />

Eigentlich war Johann Hieronymus Schroeter (1745-<br />

1816) Verwaltungsbeamter. Doch Aktenwälzen war<br />

nur sein Brotberuf. Denn sein Herz schlug zeitlebens<br />

<strong>für</strong> die Astronomie. Dank seiner unermüdlichen<br />

Neugierde sicherte er sich um 1800 einen Platz im<br />

Olymp der Sterngucker. Was den Oberamtmann wissenschaftlich<br />

umtrieb, vermittelt heute hautnah und<br />

generationsübergreifend das Telescopium am Lilienthaler<br />

Ortseingang.<br />

im Austausch mit Kollegen wie Wilhelm Herschel und<br />

dem Bremer Heinrich Wilhelm Olbers. Zudem gab er<br />

dem späteren Astronomiestar Friedrich Wilhelm Bessel<br />

in Lilienthal Starthilfe.<br />

Schroeter stammte aus Erfurt und beschäftigte sich<br />

bereits parallel zu seinen Jura-Studien mit den Sternen<br />

und der Technik zur Himmelsbeobachtung. Er<br />

schlug die Beamtenlaufbahn ein und landete 1782 als<br />

Amtmann in Lilienthal. Der Job in dem damals verschlafenen<br />

Örtchen ließ Schroeter viel Freiraum <strong>für</strong><br />

seine eigentliche Leidenschaft, 1785 nahm er sein erstes<br />

Observatorium in Betrieb. Er tüftelte und forschte<br />

Blick durch das Telescop, Gemälde von H.W.Vogt-Vilseck<br />

28


Ein Forschungsschwerpunkt<br />

Schroeters war die Mondbeobachtung.<br />

Wie viele seiner Zeitgenossen<br />

glaubte der Oberamtmann<br />

sogar an menschliches<br />

Leben auf dem Mond.<br />

Zudem lieferte er der Fachwelt<br />

unter anderem Erkenntnisse<br />

zur Venus und zur Sonne.<br />

Seine Ergebnisse wurden international<br />

verlegt und fanden<br />

viel Beachtung. Manch Kollege<br />

schaute sogar persönlich in<br />

Lilienthal vorbei.<br />

Schroeter war ein Vorreiter in<br />

Sachen Teleskopbau und seiner<br />

Zeit weit voraus. Zu seinen<br />

Meisterstücken zählte das 1793<br />

fertiggestellte 27-Fuß-Spiegelteleskop.<br />

Es konnte in alle Himmelsrichtungen<br />

ausgerichtet<br />

werden. Das Teleskop hatte einen Spiegeldurchmesser<br />

von 50 Zentimetern und acht Meter Brennweite.<br />

Die Anlage galt als zweitgrößte überhaupt, nur in<br />

England stand eine mit noch größerer Brennweite.<br />

Für Gerald Willems vom Telescopium-Team war<br />

Schroeters Werk „eine Wegmarke in die moderne<br />

Astronomie“. Doch die Finesse bewahrte sein Schaffen<br />

nicht vor der Zerstörung. 1813 brandschatzten und<br />

marodierten Napoleonische Truppen in Lilienthal, ihrer<br />

Zerstörungswut fiel auch das Lebenswerk des Amtmannes<br />

zum Opfer. Danach war er ein gebrochener<br />

Mann.<br />

Schroeters Beschreibungen.<br />

Das Bauwerk am Wümmeufer<br />

besteht aus einem Fachwerkturm,<br />

der wie bei einer Windmühle<br />

von einer drehbaren<br />

Kappe bedeckt ist. Das hölzerne<br />

Fernrohr mit dem in der<br />

Eifel gegossenen und in Frankreich<br />

geschliffenen Spiegel<br />

hängt an einem Flaschenzug<br />

und ist höhenverstellbar. Dank<br />

eines Fahrwerks kann das eine<br />

halbe Tonne wiegende Fernrohr<br />

mitsamt der Turmhaube<br />

um 360 Grad gedreht werden.<br />

Zu Schroeters Zeiten war das<br />

noch Handarbeit. „Sein Gärtner<br />

Harm Gefken hat unten an den<br />

Rädern gedreht“, sagt Willems.<br />

„Jetzt geht es elektrisch.“<br />

Vieles am Telescopium ist authentisch.<br />

Wie schon zu Schroeters Zeiten können die<br />

Besucher dank eines ausgeklügelten Weißlicht-Filters<br />

gefahrlos die Sonne beobachten. Der Filter dämpft das<br />

Sonnenlicht um satte 80 Prozent. Mit etwas Glück<br />

Das Telescopium ist eine Rekonstruktion des 27-füßigen<br />

Teleskops, sie entstand 2015 dank starken<br />

bürgerschaftlichen Engagements und emsiger Spender.<br />

Der Bau war Detektivarbeit, die Astronomie-<br />

Enthusiasten zogen die Konstruktionshinweise aus<br />

Tisch + Küche - Spielwaren - Modellbahnen<br />

Drei Fachabteilungen<br />

- ein Name -<br />

Anke Haar GmbH & Co.KG<br />

Hauptstraße 92+96, 28865 Lilienthal<br />

Telescop in Blickrichtung, Foto: Konstantin Zigmann<br />

29


Karte des Mondes Tobias Mayer. Veröffentlicht von Johann Hieronymus Schroeter 17<strong>91</strong>. Stich von Georg Heinrich Tischbein (1753-1848)<br />

lassen sich Blicke auf Sonnenflecken<br />

oder -blasen erhaschen.<br />

Die Initiatoren haben auch Zugeständnisse<br />

an die Gegenwart gemacht:<br />

Das Telescopium verfügt<br />

über ein zweites Fernrohr mit einem modernen Sonnenfiltersystem.<br />

„Schroeter wäre begeistert gewesen“,<br />

sagt Willems.<br />

Vor 220 Jahren war Lichtverschmutzung noch kein<br />

Thema. Heute trübt die überbordende künstliche Beleuchtung<br />

den nächtlichen Beobachtungsgenuss. Bei<br />

ruhiger Luft und mit etwas Glück können Besucher<br />

dennoch die facettenreichen Mondkrater oder das<br />

Ringsystem des Planeten Saturn ausmachen. Ergänzt<br />

wird die Ausstattung des Telescopiums durch die<br />

„Planetenwaage“. Sie zeigt an, was jemand auf einem<br />

anderen Planeten wiegen würde. Wer mag, kann sich<br />

auch im Telescopium trauen lassen,<br />

Das Telescopium bietet<br />

Sterngucken mit<br />

historischem Charme<br />

Das Sternwarte-Team würde<br />

sich über eine größere Besucher-Resonanz<br />

freuen, vor allem<br />

über mehr Schulklassen aus der<br />

Umgebung. Führungen mit oder<br />

ohne Einführungsvortrag können unter der Telefonnummer<br />

04792/ 951708 vereinbart werden. Auf der<br />

Seite telescopium-lilienthal.de findet sich unter dem<br />

Punkt „Ihr Besuch“ ein Kalender mit freien Terminen.<br />

Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren zahlen <strong>für</strong><br />

Vortrag und Führung zwölf Euro, Kinder von sechs bis<br />

14 sechs Euro. Für das volle Programm müssen Besucher<br />

etwa 90 Minuten einplanen.<br />

Telescopium-Lilienthal<br />

Hauptstraße 1 · 28865 Lilienthal<br />

telescopium-lilienthal.de<br />

Buchung: Herr Willems · T 04792 95 17 08<br />

30


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NEUERÖFFNUNG DER<br />

ELEMENTS-BADAUSSTELLUNG<br />

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BAD-EXPERTEN BERATEN. WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH!<br />

Fliesen im Großformat<br />

Kleine Fläche, kleine Fliesen? Das war<br />

einmal. Heute sind große Formate gefragt,<br />

die dem kleinen Bad seine Wirkung<br />

verleihen. Sie umfassen 60 mal 60 Zentimeter<br />

im Quadrat oder kommen in der<br />

rechteckigen Variante auf eine Länge<br />

von 120 Zentimeter. Wie damit Akzente<br />

setzen? Einfach an Wand und Boden die<br />

gleichen Fliesen anbringen. Noch ein Tipp<br />

vom Fach: Den Fokus auf den eigentlichen<br />

Nassbereich legen, dabei allein im Duschbereich<br />

raumhoch fliesen.<br />

Bodengleiche Dusche<br />

Beim kleinen Bad fliegt die alte Badewanne<br />

raus, da<strong>für</strong> zieht die bodengleiche<br />

Walk-In-Dusche ein. Dabei kommen häufig<br />

freistehende Seitenwände mit Klappelementen<br />

oder Faltpendeltüren zum<br />

Einsatz. Wer im kleinen Bad weiterhin<br />

auf den Komfort einer Badewanne baut:<br />

Da<strong>für</strong> gibt‘s die Wanne mit eingebauter<br />

Duschzone. Oder die Wanne mit Tür – bei<br />

dieser Hybrid-Version kann man baden<br />

und nach Bedarf auch duschen.<br />

Akzente mit Licht setzen<br />

Viel lässt sich im kleinen Bad mit Licht<br />

bewirken. Experten-Tipp: Über eine abgehängte<br />

Decke Down-Lights erstrahlen<br />

lassen. Auch indirektes Licht sorgt <strong>für</strong> eine<br />

besondere Atmosphäre. Ein einladendes<br />

Wohlfühl- Ambiente? Das haben beispielsweise<br />

auch die ELEMENTS-Ausstellungen,<br />

in denen Fachhandwerker und Badverkäufer<br />

Hand in Hand arbeiten – und das mit<br />

viel Herz und Leidenschaft, von der ersten<br />

Planungsidee bis zur finalen Übergabe<br />

des Bades. Nicht umsonst ist <strong>für</strong> viele in<br />

Deutschland ELEMENTS der einfachste Weg<br />

zum neuen Bad, ob groß oder eben klein.<br />

Kleines Bad? XXL-Möglichkeiten!<br />

Aller Anfang ist schwer. Das weiß auch,<br />

wer schon einmal ein Bad saniert hat.<br />

Einfacher geht das mit einem 3D-Badplaner<br />

wie dem von ELEMENTS. Mit dem<br />

kostenlosen Online-Tool nimmt das virtuelle<br />

Bad rasch Formen an – kurz darauf<br />

steht die 3D-Vorschau des individuellen<br />

Traumbads. Mit nur einem Klick geht die<br />

Vorabplanung auf Reisen und landet bei<br />

den Profis. Beim Erstbesuch in einer der<br />

über 270 Badausstellungen geht der<br />

Fachhandwerker mit dem Interessenten<br />

gemeinsam in die konkrete und kreative<br />

Planung. Auch wer nur wenig Platz zur<br />

Verfügung hat, muss auf Wellness, Komfort<br />

und Design nicht verzichten, sollte<br />

aber ein paar Basics beachten.<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Montag bis Freitag<br />

Samstag<br />

ADRESSE<br />

ELEMENTS STUHR<br />

Wulfhooper Straße 1-5<br />

28816 STUHR<br />

9.00 – 18.00 Uhr<br />

9.00 – 16.00 Uhr<br />

ELEMENTS-SHOW.DE/STUHR<br />

31


Die Bürgerstiftung Lilienthal im Conrad Naber - Haus<br />

Für junge Tüftler, Abenteurer und Forscher<br />

Bildungsarbeit <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche in Lilienthal<br />

„Die Kinder sind total begeistert, wenn sie an den Stationen<br />

arbeiten können“, sagt Christa Kolster-Bechmann.<br />

Die Vorsitzende der Lilienthaler Bürgerstiftung<br />

gerät ins Schwärmen, wenn sie über das Kinderforschungszentrum<br />

„Kalis Werkstatt“ spricht. Außerschulische<br />

Bildungsarbeit <strong>für</strong> Knirpse und Jugendliche<br />

liegt der Stiftungsgründerin und ihren ehrenamtlichen<br />

Mitstreitern besonders am Herzen. Da<strong>für</strong><br />

haben sie verschiedene erfolgreiche und mehrfach<br />

ausgezeichnete Projekte auf den Weg gebracht.<br />

Die Bürgerstiftung ist aus der Wümmegemeinde<br />

nicht mehr wegzudenken. Gegründet im Jahr 2002,<br />

ist sie im Conrad-Naber-Haus im Herzen Lilienthals<br />

zuhause, just gegenüber dem Rathaus in der Klosterstraße.<br />

Das Haus war 2007 ein Geschenk des <strong>für</strong><br />

sein soziales und kulturelles Engagement bekannten<br />

Lilienthaler Unternehmers Conrad Naber. Entworfen<br />

hat das Gebäude der Worpsweder Universalkünstler<br />

Heinrich Vogeler, Ausstattungsdetails wie Türen und<br />

Fließenböden haben die Jahrzehnte überdauert.<br />

Seit 2008 bietet die Stiftung Lernbetreuung an. Ehrenamtliche<br />

helfen Schülerinnen und Schülern bei den<br />

Hausaufgaben und geben Nachhilfe. Teils direkt in den<br />

Schulen, teils im Conrad-Naber-Haus. So sollen auch<br />

sozial benachteiligte Kinder die Chance auf einen Schulabschluss<br />

erhalten. Die Freiwilligen begleiten junge<br />

Menschen auf Wunsch auch bei ihrer Ausbildung.<br />

Lesefähigkeit ist <strong>für</strong> viele Grundschülerinnen und<br />

-schüler keine Selbstverständlichkeit mehr. Mit diesem<br />

Missstand möchte sich die Stiftung nicht abfinden,<br />

sondern den Jungen und Mädchen den Spaß am geschriebenen<br />

Wort vermitteln. Dabei setzt sie auf ihr<br />

2003 gestartetes Projekt „Lilienthal liest“ mit Elementen<br />

wie Lesepaten und Vorleseaktionen.<br />

Die 2006 initiierte Kinderakademie zielt auf den „kreativen<br />

Zugang zu Technik, Handwerk, Mathematik,<br />

Natur, Gesellschaft, Kunst, Kultur, Wissenschaft und<br />

Forschung“. Ein Schlüsselelement sind die Experimentierstationen,<br />

die ebenfalls <strong>für</strong> manchem Erwachsenen<br />

eine „Kopfnuss“ darstellen. Die ersten Stationen<br />

entstanden im Bereich Mathematik, mittlerweile sind<br />

es über 200. Die Bereiche reichen von Elektrizität<br />

über Luft und Kraft bis hin zur optischen Täuschung.<br />

Die Stiftung wacht nicht selbstsüchtig über ihren Fundus,<br />

sondern verleiht die Stationen gerne an Institutionen<br />

und Schulen. Wer mag, kann sich auch online<br />

an immer neuen naturwissenschaftlichen Tüfteleien<br />

versuchen.<br />

32


Verleihung der Verdienstmedaille an Christa Kolster-Bechmann, 2018<br />

Foto: Landkreis Osterholz<br />

Seit 2016 haben die Stationen ein festes Domizil im<br />

Kinderforschungszentrum Kalis Werkstatt, dem ehemaligen<br />

Heimatmuseum hinter dem Rathaus. Dort<br />

können Klein und Groß sich an den wechselnden Ausstellungen<br />

ausprobieren. Aktuell dreht sich dort alles<br />

um Astronomie und den Weltraum. Die Stationen<br />

sind keine einmal gelösten und dann uninteressant<br />

gewordenen Eintagsfliegen, sondern nachhaltig. „Es<br />

wird immer wieder daran gearbeitet“, sagt Kolster-<br />

Bechmann. „Um immer wieder neue Lösungswege<br />

herauszufinden, etwas anders zu machen.“<br />

Skulptur Jan und Lili von Ingeborg Ahner-Siese<br />

Foto: Silke Huntenburg-Roeber<br />

gieren, kann man immer gebrauchen.“ MINT steht <strong>für</strong><br />

Schul-, Studien- und Berufsfelder aus Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaft und Technik.<br />

Kalis Werkstatt ist sonnabends von 15 bis 18 Uhr oder<br />

nach Vereinbarung geöffnet. Anmeldungen, auch<br />

<strong>für</strong> die Workshops unter der Telefonnummer 04298<br />

467701 oder online unter kali-schlaufuchs.de<br />

In der Werkstatt laufen zudem regelmäßig Workshops<br />

<strong>für</strong> einen geringen Unkostenbeitrag, das neue Programm<br />

ist just erschienen. Dort locken Angebote wie<br />

3-D-Druck, das Bauen eines eigenen Roboters, Trickfilms<br />

oder einer Rakete sowie ein Kurs über Himmelskörper<br />

unseres Sonnensystems. Auch Umwelt und<br />

Naturschutz spielen eine wichtige Rolle, etwa in Form<br />

von Fledermausexkursion, Vogelbeobachtung oder<br />

dem unter die Lupe nehmen von Bodentieren.<br />

2018 erhielt Christa Kolster-Bechmann übrigens das<br />

Bundesverdienstkreuz. „Die Bürgerstiftung wurde<br />

bereits mehrfach <strong>für</strong> ihre Projekte mit Förderpreisen<br />

ausgezeichnet. Dies ist in erster Linie dem unermüdlichen<br />

Engagement von Frau Kolster-Bechmann zu<br />

verdanken“, betonte Landrat Bernd Lütjen bei der<br />

Ordensvergabe. „Ohne ihren Einsatz und ihre Unterstützung<br />

wären zahlreiche Projekte nicht verwirklicht<br />

worden.“<br />

Die Stiftung freut sich stets über Anfragen. „Es wäre<br />

schön, wenn noch mehr Schulen kämen“, sagt die<br />

Vorsitzende. Neben finanzieller Unterstützung können<br />

Interessierte der Stiftung zudem ganz tatkräftig<br />

helfen. „Helfer, die sich mit den MINT-Themen enga-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

33


Rudolf Dodenhoff, In der Bauernreihe, Worpswede, um 1956, © Lilienthaler Kunststiftung 2023<br />

Hommage an die Lichtbildkunst<br />

Die Lilienthaler Kunststiftung zeigt Fotografien aus 120 Jahren<br />

Knorrige Eichen, windschiefe Katen, endlose Birkenalleen,<br />

emsige Malweiber und fleißige Moorbauern<br />

tummeln sich derzeit in der Lilienthaler Kunststiftung<br />

in Trupe. Unter dem Motto „Lichtblicke“ ist dort „120<br />

Jahre Fotografie zwischen Worpswede und <strong>Bremen</strong>“<br />

zu sehen. Die Ausstellung läuft bis zum 8. Oktober.<br />

Julius Frank, Mutter und Kind, ca. 1930, © Lilienthaler Kunststiftung 2023<br />

Fotografie ist wegen ihrer Reproduzierbarkeit keine<br />

Kunst? Von wegen! Davon sind die Ausstellungsmacher<br />

in Lilienthal überzeugt. Sie haben Lichtbilder aus<br />

dem Dreieick Lilienthal, Fischerhude und Worpswede<br />

aus über einem Jahrhundert zusammengetragen.<br />

Darunter sind hiesige Kamerapioniere wie Hans am<br />

Ende, Hermine Overbeck-Rohte und Carl Eeg, <strong>für</strong> ihre<br />

Porträts und Stimmungen aus dem Teufelsmoor bekannte<br />

Größen wie Julius Frank, Horst Tappert und<br />

Hans Saebens sowie herausragende Zeitgenossen<br />

wie Rüdiger Lubricht. Insgesamt sind in dem einstigen<br />

Küsterhaus Arbeiten von rund 20 Fotografinnen und<br />

Fotografen vertreten. Viele Motive zeigen Parallelen<br />

zur Malerei der Künstlerkoloniegründer. Seien es die<br />

meisterlich eingefangenen Wolkenberge oder die Alltagsszenen<br />

der Moorbauern. Auch Geselliges wie ein<br />

Torfkahnausflug und eine ausgelassene Kaffeehausrunde<br />

sind zu sehen.<br />

34


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Gründer der Kunststiftung Hans Adolf Cordes, Foto: Berit Böhme<br />

Es ist die erste Fotoausstellung in der fast 15-jährigen<br />

Geschichte der Truper Kunstschau. Zuvor waren die<br />

Wände der zwei Museumsgeschosse der Malerei,<br />

Bildhauerei und Grafik vorbehalten. Kunststiftung und<br />

Kunstschau verdanken ihre Existenz Hans Adolf Cordes,<br />

der bis zu seinem Tod im Frühjahr 2022 Seele<br />

und Motor der Einrichtung war. Sein Lebenswerk wird<br />

von Kunstfreunden in seinem Sinne weitergeführt.<br />

Anfangs belächelt, hatte sich Cordes als Museumsleiter,<br />

Herausgeber von Kunstbüchern und Gründer<br />

der Kunststiftung Lilienthal einen Namen gemacht.<br />

Der Betriebswirt gab sich stets bescheiden. „Ich verstehe<br />

nichts von Kunst“, sagte er einmal. Cordes‘<br />

Herz schlug schon immer <strong>für</strong> die bildende Kunst.<br />

Zusammen mit seiner Ehefrau Monika besuchte er<br />

Ausstellungen und unternahm Kunstreisen. „Und als<br />

mal ein paar Mark über waren, haben meine Frau und<br />

ich einen kleinen Modersohn gekauft. Dann wurden<br />

es ein paar mehr Bilder“, gestand er der Autorin einmal<br />

lachend in einem Gespräch. Schließlich waren es<br />

250 Werke. Neben „Alten Worpswedern“ finden sich<br />

Künstler wie Carl Jörres, Tetjus Tügel, Uwe Häßler<br />

und Toni Elster in der Sammlung.<br />

Die Objekte wurden 2003 in die Kunststiftung Lilienthal<br />

überführt. „Die Sammlung sollte nicht zerfleddern“,<br />

begründete Cordes diesen Schritt. Seit 2004 organisierte<br />

Cordes Ausstellungen. Zunächst nutzte er da<strong>für</strong><br />

einen Raum im Lilienthaler Kulturzentrum Murkens<br />

Hof. „Das hat im Grunde keiner ernst genommen.“<br />

Doch nach einer Weile wurde er nicht mehr belächelt,<br />

auch weil er gut vernetzt war und Fachleute an seiner<br />

Seite standen.<br />

2008 kaufte Cordes das ehemaligen Truper Küsterhaus<br />

und baute es zur Kunstschau mitsamt Café um<br />

- ohne öffentliche Förderung. Der im Herbst 2009<br />

eröffnete Standort war bewusst gewählt. „Ich bin irgendwie<br />

auch ein Lokalpatriot“, gestand Cordes und<br />

dabei blitzten seine Augen hinter den Brillengläsern<br />

schelmisch. „Im Grunde genommen ist Lilienthal seit<br />

Jahrhunderten die Nahtstelle zwischen <strong>Bremen</strong> und<br />

den Künstlerorten Worpswede und Fischerhude.“<br />

Eine Konkurrenz zu bestehenden Häusern habe er<br />

aber nie sein wollen.<br />

Die Kunstschau mitsamt Kunst-Café in Trupe 6, gleich<br />

gegenüber der Truper Kapelle, ist donnerstags bis<br />

sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Näheres unter<br />

der Telefonnummer 04298/ 907641 und auf:<br />

kunststiftung-lilienthal.de<br />

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35


Balu der Bär aus dem Stück „Das Dschungelbuch“, Foto: Berit Böhme<br />

„Auf zur Höge!“<br />

Die Freilichtbühne Lilienthal<br />

„Auf zur Höge!“ Diesem Ruf folgen im Frühjahr und<br />

Sommer Theaterfreunde aller Generationen und<br />

strömen zur Lilienthaler Freilichtbühne. Der inmitten<br />

idyllischer Wiesen und knorriger Baumriesen gelegene<br />

Spielort ist seit 1984 das Zuhause des weit über<br />

die Grenzen der Wümmegemeinde hinaus bekannten<br />

Laientheaters. In dieser Saison stehen das „Tintenherz“,<br />

„Die Reise zum magischen Riff“ und „Was<br />

ihr wollt“ auf dem Spielplan.<br />

Die Freilichtbühne im Ortsteil Frankenburg hat einen<br />

besonderen Zauber. Ist aber keineswegs in die Jahre<br />

gekommen. 2019 wurde sie umfassend saniert: bequemere,<br />

näher zur Bühne ausgerichtete Sitzreihen,<br />

ein moderner Technikturm mitsamt runderneuerter<br />

Verkabelung, zeitgemäße Bühnentechnik und Sanitäranlagen<br />

sorgen <strong>für</strong> Wohlfühlatmosphäre.<br />

male Ausleuchtung oder packen beim Ticket-, Getränke<br />

und Speisenverkauf mit an.<br />

Auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ sind alle<br />

Generationen vertreten, manche Darsteller sind von<br />

Kindesbeinen an dabei. Auch dank der hauseigenen<br />

Theaterschule. Die Inszenierungen der Freilichtbühne<br />

zeichnen sich durch Vielfältigkeit aus, oft spielen neben<br />

dem Wort Musik, Tanz und Gesang eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Das diesjährige Familienstück „Die Reise zum magischen<br />

Riff“ ist ein buntes Meeresabenteuer aus der<br />

Das von einem Verein getragene Theater hat dank<br />

örtlicher Sponsoren und ehrenamtlicher Unterstützer<br />

ein breites Rückgrat. Der Verein hat 520 Mitglieder,<br />

von denen sich derzeit 137 aktiv einbringen. Das Engagement<br />

ist vielfältig. Die einen kümmern sich um<br />

das raffinierte Theater-Make-Up oder entwerfen und<br />

schneidern Kostüme, die anderen planen und bauen<br />

das Bühnenbild, sorgen <strong>für</strong> brillanten Ton und opti-<br />

Proben des diesjährigen Familienstücks, Foto: Freilichtbühne Lilienthal<br />

36


Feder der <strong>für</strong> ihre Mitmachstücke bekannten Bühnenautorin Christina<br />

Stenger (Jahrgang 1970). Die Inszenierung von Elke Ohlrogge feiert<br />

am 27. Mai Premiere, bis zum 9. September folgen auf der Höge 16<br />

Aufführungen. Die Geschichte dreht sich um ein Riff, das vor üblen Machenschaften<br />

bewahrt werden muss. Steuermann Narius macht sich mit<br />

seinem U-Boot auf den Weg und bekommt bei der Rettung tatkräftige<br />

Unterstützung von Meeresbewohnern wie Qualle, Seeschlange und<br />

Hummer. Und aus dem Zuschauerraum. „Wir laden zu einem Stück ein,<br />

bei dem das Publikum die Hauptrolle spielt und mit viel Humor <strong>für</strong> die<br />

ganze Familie die zauberhafte Wasserwelt am magischen Riff erlebt“,<br />

versprechen die Lilienthaler Theatermacher. Ob es den Protagonisten<br />

gelingt, die entführte Muschel Mariel aus den Fängen der Bösewichte zu<br />

befreien und das Zepter der Meereskönigin wieder zu beschaffen, wird<br />

hier nicht verraten.<br />

Das Abendstück ist ein Klassiker: William Shakespeares (1564-1616) Komödie<br />

„Was ihr wollt“. Regie führt Felix Sommer, der der Lilienthaler Freilichtbühne<br />

wie Elke Sommer schon lange verbunden ist. Die Geschichte:<br />

Durch einen Schiffbruch wird Viola von ihrem Zwillingsbruder Sebastian<br />

getrennt. In Männertracht verkleidet tritt sie als Cesario in die Dienste<br />

des Herzogs Orsino. Dieser ist hoffnungslos in Gräfin Olivia verknallt. Er<br />

schickt den vermeintlichen Cesario mit einer Liebesbotschaft zur Gräfin,<br />

die sich sogleich „in den jungen Mann“ verliebt.<br />

Worpsweder Schlösschen<br />

…von der Kunst, mit Schönem zu leben.<br />

Die Fahrradsaison ist<br />

eröffnet!<br />

Worpswede ist immer einen Ausflug<br />

wert!<br />

Haben Sie die Radwege in und um das<br />

Künstlerdorf schon erkundet? Es lohnt<br />

sich - genauso wie ein Besuch im<br />

Worpsweder Schlösschen<br />

Wir haben unser Schlösschen herausgeputzt<br />

und freuen uns, Ihnen unsere<br />

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bezaubernde Kleinigkeiten, die das<br />

Leben schöner machen, erwarten Sie.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Ihre Sandra Hildebrandt<br />

Bühnenbild der Freiluftbühne, Foto: Konstantin Zigmann<br />

„Weitere Figuren tragen zur mitunter tragikomischen Verwicklung der<br />

Situation bei“, verrät das Theaterteam vorab. Premiere ist am 23. Juni, bis<br />

zum 8. September folgen 14 Vorstellungen.<br />

Das Jugendtheater Eskapade hat einen Großteil seiner Aufführungen von<br />

Cornelia Funkes Kinderbuch-Bestseller „Tintenherz“ bereits im April im<br />

Martinssaal absolviert. Zum Abschluss können sich die Zuschauer aber<br />

noch auf sommerliche Freiluft-Aufführungen am 14., 15. und 16. Juli freuen.<br />

Die von Robert Koall stammende Bühnenfassung haben die Jungdarsteller<br />

unter der Leitung von Oliver Kohlmann einstudiert. Das Stück<br />

richtet sich an Jungen und Mädchen ab zehn Jahren.<br />

Karten und Gutscheine <strong>für</strong> die drei Inszenierungen können online auf<br />

fblilienthal.de bestellt werden. Die Theaterkasse ist jeweils eine Stunde<br />

vor Vorstellungsbeginn besetzt und unter der Nummer 04298/ 30198<br />

erreichbar.<br />

Worpswede · Hembergstr. 5<br />

Telefon 04792 - 98 77 990<br />

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Täglich geöffnet 11 - 18 Uhr<br />

auch an Sonntagen und Feiertagen<br />

37


GOLF<br />

Gemütliches Clubhaus mit vorzüglicher Gastronomie,<br />

Foto: Golfclub-Lilienthal e.V.<br />

Schlag Auf Schlag<br />

Gerade einmal 10 Kilometer sind es von Schwachhausen<br />

bis nach Lilienthal, um sich hier auf dem Golfplatz<br />

mal einen Extraurlaubstag zu gönnen, die Linie<br />

4 ermöglicht es auch Fußgängern und Wandergruppen,<br />

von der Endhaltestelle mit einem kleinen Marsch<br />

durch die Felder den Golfplatz zu erreichen.<br />

Green in schönster Lage, Foto: Golfclub-Lilienthal e.V.<br />

Seit 25 Jahren existiert der Golfclub, der mitten in<br />

der Natur fernab aller Hektik liegt. Grund genug, in<br />

diesem Jahr mit unterschiedlichen Events und Turnieren<br />

dieses Jubiläum zu feiern. Zwei unterschiedliche<br />

Courses, der „Old Course“ (2466 Meter) mit altem<br />

Baumbestand, Obststreuwiesen und Gräben und der<br />

„New Course“ (3010 Meter), vor vier Jahren neu angelegt,<br />

mit seinen Ruhe ausstrahlenden Fairways, viel<br />

Wasser, Bunkern, Sandflächen und Heide – fast ein<br />

Linksplatz nach schottischem Vorbild. Beide Plätze<br />

sind nicht nur als 18-Loch-Runde zu spielen, sondern<br />

38


Jedes Golfspiel wird zum Naturerlebnis, Foto: Golfclub-Lilienthal e.V.<br />

eignen sich auch <strong>für</strong> 9-Loch als schnelle Abendrunde<br />

zum Abschalten nach der Arbeit oder auch <strong>für</strong> Golfer<br />

und Golferinnen, denen 9 Löcher genügen. Golfcarts<br />

und -einsitzer stehen in ausreichender Zahl zur Verfügung<br />

<strong>für</strong> diejenigen, die es etwas „kommod“ haben<br />

möchten.<br />

Rehe, Fasanen und Hasen haben sich an die Golfer<br />

gewöhnt, ein einstmals seelenloser Maisacker wurde<br />

zu einem kleinen Paradies entwickelt, welches nicht<br />

nur Golfer anlockt sondern Ziel auch <strong>für</strong> Fahrradfahrer,<br />

Spaziergänger und Neugierige am Golfsport ist.<br />

Die Biologische Station Osterholz war beim Bau des<br />

Platzes und bei allen Eingriffen in die Natur eine große<br />

Unterstützung, und so sind von den 64 Hektar mehr<br />

als ein Drittel Wasserflächen und Biotope.<br />

Das Clubhaus sucht im norddeutschen Raum seinesgleichen:<br />

Das Fachwerkbauernhaus aus Rethem/<br />

Aller stand bis zum Jahr 2000 unter Denkmalschutz.<br />

Die fehlende Nutzungsperspektive und der nach und<br />

nach schlechter werdende Erhaltungszustand führten<br />

dazu, dass das Haus aufgemessen, in Handarbeit<br />

abgebaut und in seine Einzelteile zerlegt und dann<br />

eingelagert wurde. So ergab sich durch persönliche<br />

Kontakte und dem Wunsch der Clubmitglieder <strong>für</strong><br />

ein adäquates Clubhaus dann 2005 die Möglichkeit,<br />

das Fachwerkhaus wieder aufzubauen. Das Außenfachwerk<br />

wurde bis auf geringe Veränderungen im<br />

Originalzustand belassen. „Unsere wunderschöne<br />

Clubterrasse lädt zum Verweilen ein“, so die Clubmanagerin<br />

Alexandra Solovei,. Die (öffentliche) Gastronomie<br />

wurde unlängst neu eingerichtet, bestuhlt und um<br />

einen Küchenbereich ergänzt und bietet kleine Snacks<br />

und kühle Getränke.<br />

Möglichkeit, auch mit anderen Golfspielern in Kontakt<br />

zu kommen. Erweiterte Einführungen in den Golfsport<br />

oder Einzel- oder Gruppenunterricht sind weitere Angebote.<br />

Golfclub Lilienthal e.V.<br />

Erste Landwehr 20<br />

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Sonntag bietet die Golfschule unter Leitung von Klaus<br />

Maag <strong>für</strong> alle Altersgruppen um 13.15 Uhr kostenlos<br />

einen ersten Versuch mit Putter und Eisen an und die<br />

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39


Zwischen Schmiedehammer<br />

und Matschpumpe<br />

Auch alte Gerätschaften wie dieses Melkrad finden sich auf der Hofanlage. Foto: Berit Böhme<br />

Der Lilienhof in Worphausen – ein Anziehungspunkt <strong>für</strong> alle Generationen<br />

Rar gewordenen Handwerkskünsten näher kommen?<br />

In die bäuerliche Wohn- und Lebensweise der<br />

Vorfahren eintauchen? Die plattdeutsche Sprache<br />

pflegen? Oder doch lieber alle Sinne auf dem Barfußpfad<br />

anregen? Auf dem Lilienhof im Ortsteil Worphausen<br />

kommen die unterschiedlichsten Vorlieben<br />

auf ihre Kosten. Die Anlage ist Heimat <strong>für</strong> gleich zwei<br />

Vereine: Die „Worphüser Heimotfrünn“ und die „Oll‘n<br />

Handwarkers ut Worphusen un annere Dörper“.<br />

Worphausen ist ein noch recht ländlicher Ortsteil der<br />

Gemeinde Lilienthal, mit einem eigenen regen Kulturund<br />

Sportangebot. Der Lilienhof besteht vornehmlich<br />

aus historischen landwirtschaftlichen Gebäuden, die<br />

alle unterschiedliche Wurzeln haben. Sie wurden<br />

andernorts in der Region abgetragen und auf einem<br />

gemeindeeigenen Grundstück von Mitgliedern der<br />

Heimotfrünn liebevoll wieder aufgebaut. Den Anfang<br />

machte 1983 ein Backhaus. Bauernhaus, Scheune,<br />

Spieker und Schafstall folgten. Die Gebäude sind keine<br />

leeren Hüllen, sondern mit authentischen haus- und<br />

landwirtschaftlichen Geräten gefüllt.<br />

Das Backhaus aus dem Jahre 1738 besorgten sich<br />

die Heimotfrünn in Kleinbostel. Täglich ist der Ofen<br />

längst nicht mehr in Betrieb. Aber zu Terminen wie<br />

Auf dem Lilienhof lassen sich pittoreske Gebäude entdecken, die<br />

andernorts abgetragen und in Worphausen wieder aufgebaut wurden.<br />

Foto: Berit Böhme<br />

den regelmäßigen „Backtagen“ zaubern die Mitglieder<br />

Butterkuchen und Brot.<br />

Das älteste Gebäude auf dem Areal ist das Bauernhaus<br />

von 1651. Auf dessen Flett finden Veranstaltungen<br />

wie die Plattdeutschen Kulturtage (in diesem Jahr<br />

vom 6. bis 8. Oktober), Kaffeenachmittage, Lesungen<br />

oder Vorträge statt. Der Erhalt und die Förderung des<br />

Niederdeutschen liegt den Heimotfrünn seit Vereinsgründung<br />

1977 sehr am Herzen. Sie bieten neben<br />

dem monatlichen „Platt na Fieravend“ (Platt nach Feierabend)<br />

ein eigens auf Kinder und Jugendliche zuge-<br />

40


schnittenes plattdeutsches Angebot. Wer mag, kann<br />

sich auch der Spinn- und Webgruppe anschließen.<br />

Der Lilienhof ist als Außenstelle des Standesamtes<br />

ebenfalls ein Ort <strong>für</strong> das „Ja-Wort“.<br />

Das Gelände steht Besuchern jederzeit offen. Dank<br />

des im Mai 2022 eröffneten „Fötenpatts“ (Barfußpfads)<br />

lohnt es sich noch mehr, dort entlang zu<br />

schlendern. Neben dem Patt laden dort Matschpumpe,<br />

Sandkiste, Weidengang, Schachbrett, Spielekiste<br />

<strong>für</strong> Klein und Groß sowie Bänke zum Verweilen ein.<br />

Die Oll‘n Handwarkers haben eigene Gebäude auf<br />

dem Lilienhof. Vereinsmittelpunkt ist das Handwerkermuseum,<br />

in dem Gewerke wie Schuh-, Werkzeugund<br />

Stellmacher oder Zimmerer präsentiert werden.<br />

Teils haben die Ehrenamtlichen ganze Werkstätten<br />

zusammengetragen. Der Verein begnügt sich nicht<br />

mit der bloßen Ausstellung. Er setzt auch auf Vermittlung,<br />

Vorführungen, Gewerke-Gruppen und<br />

Workshops. Das Angebot reicht von der Klöppel- und<br />

Schneidergruppe über den Drechsler-Stammtisch bis<br />

hin zu Schmiedekursen. Neben dem Museum haben<br />

die Handwarkers eine Schmiede- und eine Bauhütte<br />

errichtet. In der Bauhütte finden sich auch Technik<br />

und Geräte aus der <strong>für</strong> die Umgehungsstraße abgerissenen<br />

Falkenberger Mühle. Zu den traditionellen<br />

„Handwerkertagen“ präsentieren sich viele Gewerke<br />

„live“ auf dem Freigelände.<br />

Im Obergeschoss des Handwerkermuseums verbirgt<br />

sich ein besonderes Kleinod: eine funktionstüchtige,<br />

interaktive Postabteilung Mit viel Leidenschaft erklären<br />

die ehrenamtlichen Fernmelder die Funktionsweisen<br />

und helfen beim Ausprobieren.<br />

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berät Sie<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

2023 ist ein besonderes Jahr <strong>für</strong> die Handwarkers,<br />

sie feiern vom 23. bis 25. Juni ihr 50. Jubiläum. Eine<br />

Übersicht aller Aktivitäten liefert die Seite:<br />

olln-handwarkers.de<br />

Das Jahresprogramm der Heimotfrünn findet sich<br />

unter „Termine“. auf worphueser-heimotfruenn.de<br />

Der Fötenpatt entstand auf Initiative der Heimotfrünn und bereichert das Außengelände des Lilienhofs. Foto: Berit Böhme<br />

41


„...un ok dröge Fö!“<br />

Bruch des Wümmedeiches am 29. Dezember 1880 zwischen Niederblockland 14 und 15, Quelle: Schwachhausen Archiv<br />

Lilienthaler Kalamitäten<br />

Ein zeitgenössischer Bericht von Peter Strotmann<br />

Die Lilienthaler haben schon seit Menschengedenken mit den Überschwemmungen zu kämpfen.<br />

Den Älteren ist noch das Hochwasser von 1854/55 in Erinnerung. Zumindest seit der<br />

Zeit wünscht man sich zum Jahreswechsel nicht nur die sinngemäßen Worte zu „Glück“ und“<br />

Gesundheit“ sondern ganz bedeutungsvoll „un ok dröge Fö!“ Und die „trockenen Füße“ waren<br />

wörtlich zu verstehen. Denn oft lag Lilienthal zum Jahreswechsel in einer Wasserwüste. Das<br />

bedeutete <strong>für</strong> viele Lilienthaler, dass sie eiligst ihr Hab und Gut zusammenraffen und sich vor<br />

den Fluten in Sicherheit bringen mussten. Durch diese Evakuierung wurden sie aber <strong>für</strong> oftmals<br />

<strong>für</strong> viele Monaten obdachlos. Wenig bekannt dürfte sein, dass Lilienthal 1813 im Befreiungskrieg<br />

zusätzlich zu den Überschwemmungen hart getroffenen wurde. Nach einem Zwischenfall<br />

während des Rückzugs setzte ein französischer Truppenteil den gesamten Ort in Brand. Nur die<br />

Kirche, einige wenige Häuser und die Sternwarte blieben von den Flammen verschont.<br />

42


Überschwemmung 1880/81, Blick in die Apothekenstraße, rechts die Apotheke, hinten das Gasthaus Kohlmann, Quelle: Heimatverein-Lilienthal<br />

Die Überschwemmung Januar 1881<br />

In Lilienthal hatten die Wasser-Kalamitäten schon<br />

Ende Oktober des Jahres 1880 eingesetzt. Begonnen<br />

hatte alles mit außergewöhnlich starken Regenfällen,<br />

die das Wasser in den Wümmewiesen ansteigen ließ.<br />

Nun sei gesagt, dass das Sankt-Jürgens-Land schon<br />

seit der Eindeichung und Begradigung der Wümme<br />

regelmäßig überflutet wurde, da es, ebenso wie das<br />

rechte Ufer der Hamme unterhalb der Ritterhuder<br />

Schleuse, als Auffangbecken <strong>für</strong> Sturmfluten gilt.<br />

Daher ist der Deich zum Sankt-Jürgens-Land immer<br />

vierzig Zentimeter niedriger ausgeführt als zur Bremer<br />

Seite.<br />

Durch die geringe Tide von nur 20 Zentimetern am<br />

Bremer Pegel stieg das Weserwasser schon Ende<br />

Oktober 1880 um neun Fuß (1 Bremer Fuß = 0,28935<br />

Meter) über Normal. Zusammen mit dem Wümmehochwasser<br />

war der Verbindungsweg zwischen der<br />

Bremer Landgemeinde Borgfeld und dem preußischen<br />

Ort Lilienthal (seit 1866, vorher zu Hannover<br />

gehörend) bereits 8 Fuß hoch überflutet. Am 2. Weihnachtstag<br />

erreichte die Weser einen neuen Höchststand<br />

von 18 Fuß und einem Zoll über Normal. Das<br />

entspricht etwa 5,25 Meter. Als dann der bremerseitige<br />

Wümmedeich am 29. Dezember brach, sank der<br />

Wasserspiegel zwischen Borgfeld und Lilienthal zwar<br />

kurzzeitig. Aber schon nach wenigen Stunden stieg er<br />

höher als je zuvor.<br />

Auch alle kleinen Erdwälle, die man vorsorglich in Lilienthal<br />

(Der Ortskern selbst liegt auf einer flachen Erdkuppe)<br />

überall aufgeschüttet hatte, wurden überflutet.<br />

Das Wasser stand im Ort um die zweieinhalb Fuß<br />

hoch und drang in alle Häuser und Wohnungen ein.<br />

Die Bewohner ergriffen die Flucht und suchten bei<br />

befreundeten Familien Unterkunft. Wo sonst noch die<br />

Wagen auf den mit Kopfstein gepflasterten Straßen<br />

Authentisch bleiben –<br />

bis zuletzt.<br />

Bestattungsvorsorge<br />

Alles geregelt.<br />

Familienbetrieb seit 1903<br />

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43


Trockenen Fußes kein Durchkommen mehr: Hauptstraße/ Ecke Klosterstraße, Blick in Richtung <strong>Bremen</strong>. Quelle: Heimatverein Lilienthal<br />

rasselten kehrte Ruhe ein. Nur das Geräusch der durch<br />

die Häuser gurgelnden Wassermassen war zu hören.<br />

Es wurde berichtet, dass der Bäcker seiner Kundschaft<br />

Brot und Semmel mit dem Boot per Waschtrog ins<br />

Haus fuhr.<br />

Der Deichbruch lässt bei den Landwirten im gesamten<br />

Überschwemmungsgebiet große Verluste an Dünger<br />

und Roggensaaten erleiden. Die Hälfte des gesamten<br />

Lilienthaler Amtsbezirkes steht unter Wasser. Die<br />

meisten Häuser in Lilienthal selbst, in Moorhausen,<br />

Deichbruchstelle in Niederblockland zu Beginn des Jahres 1881.<br />

Rechts der kleine Dampfer „Stern“, der die Bruchstelle zwischen<br />

Niederblockland 14 und 15 durchfuhr und zwischen <strong>Bremen</strong> und<br />

Borgfeld pendelte. Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />

44


Falkenberg, Truperdeich, St. Jürgen und in den angrenzenden<br />

Ortschaften sind auch in ihrem Innern<br />

unter Wasser gesetzt, sodass die Bewohner auch auf<br />

den Dielen und in den Stuben Stellagen und Brücken<br />

bauen mussten und aus dem Bett direkt in die<br />

Wasserstiefel steigen. Die Ställe dieser Häuser waren<br />

gänzlich unbrauchbar geworden, das Vieh in höher<br />

gelegenen Ställen untergebracht. Da Lilienthal vollkommen<br />

von der Außenwelt abgeschnitten war, charterte<br />

ein Konsortium des Dampfer „Stern“. Dieser pendelte<br />

zweimal täglich zwischen Lilienthal und Walle.<br />

<strong>Bremen</strong> ist auf Schlittschuhen zu erreichen<br />

Mit dem kommenden starkem Frost konnten auch<br />

die Schiffe nicht mehr Lilienthal versorgen, denn Eis<br />

blockierte den Schiffsweg. Die Versorgung von Lilienthal<br />

mit dem Allernötigsten muss jetzt über Ottersberg<br />

abgewickelt werden. Die Lilienthaler selbst erreichten<br />

die Hansestadt zwischenzeitlich auf ihren Schlittschuhen.<br />

Lilienthal und umzu blieb <strong>für</strong> drei Monate überschwemmt.<br />

Wir freuen<br />

uns auf Ihren<br />

Besuch!<br />

Wasserbauingenieur Ludwig Franzius, der als bremischer<br />

Oberbaudirektor die sogenannte Weserkorrektion<br />

plant, wurde daraufhin von der Politik gedrängt,<br />

diese jetzt abzuschließen und mit Ausführung zu beginnen.<br />

Außerdem kommen Rufe auf, eine Flutbrücke<br />

zwischen Borgfeld und Lilienthal zu bauen.<br />

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45


LA STRADA 2023<br />

29. Internationales Festival der Straßenkünste<br />

Vom 8. bis zum 11. Juni präsentiert LA STRADA ein lebendiges Programm voller Theater, Akrobatik,<br />

Clownerie, Musik und Magie. Die Innenstadt und die Wallanlagen verwandeln sich in einen Spielort,<br />

an dem über 25 Künstlerinnen und Künstler aus 11 Ländern ihre neuen Shows zeigen.<br />

46<br />

Fotos: Frank Schaffka


Straßenkünstler:innen aus ganz Europa zeigen in<br />

<strong>Bremen</strong> wieder ihre neuen Shows und begeistern<br />

das Festival-Publikum. An insgesamt neun Spielorten<br />

auf dem Marktplatz und in den Wallanlagen lockt das<br />

farbenfrohe Festival mit Darbietungen aller Genres der<br />

Straßenkunst. Theater, Tanz, Akrobatik, Jonglage und<br />

Clownerie: Für die Vielfalt der Darbietungen und die<br />

Auswahl hochkarätiger Künstlerinnen und Künstler ist<br />

LA STRADA über die Grenzen Deutschlands bekannt.<br />

Drumherum herrscht lebendige Festival-Atmosphäre,<br />

denn LA STRADA präsentiert sich unter freiem Himmel<br />

bei freiem Eintritt. Es ist ein Festival <strong>für</strong> alle, Menschen<br />

begegnen sich, genießen die Stadt, lassen sich<br />

treiben und erleben bezaubernde Shows.<br />

Das Programm mit 120 Shows an den drei folgenden<br />

Festivaltagen läuft am Freitag von 17:30 bis Mitter-<br />

nacht, am Samstag von 13:00 bis Mitternacht und<br />

am Sonntag von 13:00 bis 19:30 Uhr. Rund um das<br />

Festival sorgen Gastronomen <strong>für</strong> abwechslungsreiche<br />

Verpflegung in Innenstadt und Wallanlagen sowie<br />

dem angrenzenden Ostertorviertel.<br />

Wie sehr das LA STRADA Festival in der Stadt verwurzelt<br />

ist, zeigt wieder die breite Teilnahme durch<br />

die freiwilligen „Engel“, die hinter der Bühne oder auf<br />

dem Festivalgelände hilfreiche Unterstützung aller<br />

Art leisten. Und auch der LA STRADA Förderverein<br />

finanziert in diesem Jahr wieder einen großen Teil der<br />

Realisierungskosten, damit LA STRADA weiterhin ein<br />

eintrittsfreies Festival bleiben kann.<br />

LA STRADA<br />

<strong>Bremen</strong> vom 08. bis 11. Juni 2023<br />

Programm unter: lastrada-bremen.de<br />

LA STRADA Abendveranstaltungen<br />

Zusätzlich zum eintrittsfreien Festival <strong>für</strong> alle wird es an zwei Abenden<br />

jeweils zwei kostenpflichtige Abendveranstaltungen geben:<br />

LA STRADA Gala<br />

am 10. und 11. Juni um 20.30<br />

bremer shakespeare company<br />

Die beliebte LA STRADA Gala bündelt Highlights<br />

des Open-Air-Programms kompakt in einer<br />

einzigartigen Show auf der Bühne der bremer<br />

shakespeare company. Roger und Chantal – das<br />

Duo Diagonal – werden mit Charme, Witz und<br />

vollem Körpereinsatz das Publikum durch den<br />

Abend geleiten.<br />

LA STRADA Spot<br />

10. und 11. Juni um 19.30, Schaulust/Güterbahnhof<br />

Neu ist das Format LA STRADA Spot, eine Veranstaltungsreihe<br />

zum zeitgenössischen Zirkus. In<br />

diesem Jahr zeigt der italienische Künstler Andrea<br />

Salustri eine ganz besonders sensible Show. Er bewegt<br />

sich an den Schnittstellen zwischen Tanz,<br />

Jonglage und Musik. Eingeleitet wird der Abend im<br />

Tor40 mit Kurzfilmen zum Thema „Neuer Zirkus“<br />

des polnischen Filmemachers Filip Jacobson.<br />

Vorverkauf Gala: in der Stadtbibliothek, Am Wall 201, Dienstag bis Freitag 15-18 Uhr, Samstag 12-16 Uhr.<br />

Online: bei der bremer shakespeare company oder bei NordWest-Ticket. Telefonische Kartenreservierung:<br />

T 0421 500 333, Montag bis Freitag, 15-18 Uhr. Tickets: 34€ / 27€ erm. zzgl. VVK-Gebühr.<br />

Vorverkauf LA STRADA Spot: NordWest-Ticket, ab 10 / 20 / 30€ nach Selbsteinschätzung zzgl. VVK-Gebühr.<br />

47


Philharmonisches Orchester 2023, Foto: Caspar Sessler<br />

Liebe, Inspiration und Mut<br />

Die Konzertsaison 2023/2024 bei den Bremer Philharmonikern<br />

Es betrifft dich! So scheint die Botschaft zu lauten,<br />

die die Bremer Philharmoniker in der Spielzeit<br />

2023/2024 mit ihren Konzertprogrammen verbreiten<br />

möchten – und sie lassen Taten sprechen: Die<br />

zwölf Philharmonischen Konzerte drehen sich um die<br />

großen Themen, die jeden Menschen unabhängig<br />

von Alter, Lebenssituation, Kultur oder Herkunft bewegen,<br />

z.B. Liebe, Träume, Inspiration, Leidenschaft<br />

oder Mut. Gemeinsam mit dem Publikum möchte<br />

das Orchester Werke entdecken, deren zeitlose<br />

Themenvielfalt unseren Alltag widerspiegelt und die<br />

ungeachtet des Zeitpunktes ihrer Entstehung eine<br />

beständige Aktualität besitzen.<br />

Die Bremer Philharmoniker setzen dabei auf direkte<br />

Ansprache. Die Frage, was Klassik mit jedem einzelnen<br />

zu tun haben könnte, wird sich konsequent<br />

durch die kommende Spielzeit ziehen. „Was liebst du?<br />

Was tröstet dich? Was inspiriert dich? Mit solchen<br />

Fragen möchten wir Impulse setzen, Menschen zum<br />

Nachdenken anregen und letztendlich Parallelen zu<br />

klassischen Werken aufzeigen. Jeder wird seine eigenen<br />

Antworten auf unsere Fragen finden - und einige<br />

werden vielleicht überrascht sein, dass viele Kompositionen<br />

aus ganz ähnlichen Empfindungen heraus entstanden<br />

und der ein oder andere Komponist quasi ein<br />

Seelenverwandter sein könnte“, so Interims-Intendant<br />

Wolfgang Fink.<br />

Marko Letonja eröffnet die Spielzeit mit einem Thema,<br />

dem sich niemand entziehen kann - Liebe! „Wir<br />

stellen Ihnen vier der berühmtesten Liebespaare des<br />

klassischen Repertoires vor: Romeo und Julia, Pelléas<br />

und Mélisande, Tristan und Isolde, Daphnis und<br />

Chloé – leidenschaftlich Liebende, die das komplette<br />

Gefühlskarussell durchleben, meisterhaft vertont von<br />

Tschaikowsky, Fauré, Wagner und Ravel!“, so der<br />

Generalmusikdirektor, der mit diesem fulminanten<br />

Saisonauftakt Erwartungen weckt, die nicht enttäuscht<br />

werden. Er selbst wird sich kurz vor Weihnachten mit<br />

John Adams „Harmonielehre“ der Frage nach innerer<br />

Balance und Harmonie widmen und die international<br />

gefeierte Pianistin Tamara Stefanovich mit Ravels<br />

„Klavierkonzert <strong>für</strong> die linke Hand“ an seiner Seite<br />

haben. Ende Februar stellt Letonja dann mutige Menschen<br />

in den Mittelpunkt des Konzerts, so z.B. mit<br />

48


Alina Pogostkina, Foto: Nikolaj Lund<br />

Kaija Saariahos „Émelie-Suite“ eine Marquise, die am<br />

Scheideweg zwischen Wissenschaft und Mutterschaft<br />

steht. Im 10. Philharmonischen Konzert zeigt<br />

Marko Letonja ein weiteres Mal sein Faible <strong>für</strong> John<br />

Adams – und damit auch seine Liebe zur skurrilen Komik:<br />

In „The Chairman Dances“ lässt er Nixon mit Mao<br />

Foxtrott tanzen. Berauschend schwungvoll folgen<br />

danach Prokofjevs erstes Violinkonzert mit Shootingstar<br />

Alina Pogostkina und Beethovens 7. Symphonie,<br />

in der sich der Komponist mit unbändiger Energie und<br />

Lebensfreude zeigt. Mit Gustav Mahlers „Auferstehungssymphonie“<br />

setzt Marko Letonja zum Ende der<br />

Spielzeit einen weiteren strahlenden Glanzpunkt. „Die<br />

Wirkung dieser Symphonie kann man nicht in Worte<br />

fassen – sie ist bahnbrechend, ein Game Changer“,<br />

schwärmt Letonja.<br />

Desweiteren freut sich das Orchester<br />

auf renommierte Gastdirigent:innen<br />

wie z.B. Hossein Pishkar, Anna Raketina,<br />

Peter Eötvös, Joana Carneiro,<br />

Finnegan Downie Dear, Roland<br />

Kluttig und Delyana Lazarova sowie<br />

auf erstklassige Solist:innen wie<br />

Lorenzo Soulez und Schaghajegh<br />

Nosrati am Klavier, die Cellisten<br />

Eckart Runge und Sung-Won Yang,<br />

die Violinistin Viviane Hagner, den<br />

Christian Schmitt, Foto: Uwe Ahrens<br />

Organist Christian Schmitt und auf den Berliner Rundfunkchor<br />

und den Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor.<br />

Neben der Glocke ist die Halle 1 im Tabakquartier zum<br />

wichtigsten Veranstaltungsort der Bremer Philharmoniker<br />

geworden. Hier finden die genreübergreifenden<br />

PhilX-Konzerte, Kammermusiken, Familienkonzerte<br />

sowie kleine Festivals statt. Auch die Musikwerkstatt<br />

hat sich in dem neuen Domizil fest etablieren können.<br />

Fast täglich erkunden hier Schulklassen oder<br />

KiTa-Gruppen klassische und digitale Klangwelten.<br />

Zusammen mit dem benachbarten Zentrum <strong>für</strong> Kunst<br />

und dem Boulevard Theater trägt das Orchester zum<br />

abwechslungsreichen Kulturangebot des Stadtteils<br />

Woltmershausen bei. Darüber freut sich auch Kulturstaatsrätin<br />

Carmen Emigholz: „Die<br />

Bremer Philharmoniker stehen in<br />

sehr engem Austausch mit ihren<br />

Nachbarn, sowohl künstlerisch als<br />

auch logistisch. Von der Halle 1<br />

gehen etliche kreative Impulse und<br />

ein imposantes Vernetzungsgeschick<br />

aus.“<br />

Mehr Informationen zur Konzertsaison<br />

2023/2024:<br />

bremerphilharmoniker.de.<br />

Klangforum der Bremer Philharmoniker,<br />

Foto: Rudolf Lörinc<br />

Karten unter:<br />

bremerphilharmoniker.de<br />

Ticket-Service in der Glocke<br />

Domsheide 6-8 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 33 66 99<br />

Nordwest-Ticket in allen angeschlossenen<br />

Vorverkaufsstellen<br />

T 0421 36 36 36<br />

49


VERANSTALTUNGEN<br />

JUNI / JULI 2023<br />

sendesaal<br />

bremen<br />

Anderson Bennink Glerum van Kemenade, Foto: Frank Schindelbeckk<br />

Freitag, 02. Juni, 20 Uhr<br />

Anne Clark<br />

Gefundene Musik <strong>für</strong> eine verlorene Welt<br />

Anne Clark, die Stilikone der elektronischen Musik und<br />

europäischen New-Wave-Bewegung mit mehreren<br />

Millionen YouTube-Klicks, die so manchen Technoclub<br />

mit ihren minimalistischen Elektro-Riffs zum Kochen<br />

gebracht hat, geht ganz neue, unerwartete Wege. Was<br />

geblieben ist, ist ihr Minimalismus - allerdings nur akustisch<br />

begleitet von Harfe und Geige. Eine ruhige, intime<br />

und eher meditative Aufführung von Material aus<br />

ihrer neuen CD „Borderland - found music for a lost<br />

world“. Eine Veranstaltung von Zoff Concerts.<br />

Restkarten an der Abendkasse<br />

Samstag, 3. Juni, 20 Uhr<br />

Véronique Elling & Henrik Giese<br />

L’Espérance – nach den Sternen greifen<br />

Auf der Suche nach einem Traum, getrieben von Sehnsucht<br />

und Hoffnung, gehen wir auf die Reise. Irgendwo<br />

muss sie zu finden sein, die Freiheit. Auf hoher<br />

See? In fernen Häfen? In weit zurückliegender Kindheit?<br />

In wahrer Liebe? Irgendwo, zwischen Heimweh<br />

und Fernweh, wollen wir <strong>für</strong> sie leben. Denn nur dort,<br />

wo Freiheit gelebt wird, heißt es, kann Frieden einkehren.<br />

Die französische Sängerin Véronique Elling und ihr<br />

langjähriger Begleiter Henrik Giese setzen gemeinsam<br />

ein musikalisches Statement mit unvergesslichen Meisterwerken<br />

und neu entdeckten Schätzen. Eine Veranstaltung<br />

der Deutsch-Französischen Gesellschaft<br />

<strong>Bremen</strong>.<br />

Dienstag, 06. Juni, 20 Uhr<br />

Amaryllis Quartett: Vater & Sohn<br />

In der Streichquartett Reihe amaryllis 3×3<br />

Aus Anlass des 100. Geburtstag von György Ligeti<br />

steht sein erstes Streichquartett im Mittelpunkt dieses<br />

Konzertprogramms. Durch Bezüge zur ungarischen<br />

Musik und zur Klangsprache Bartóks weist das Quartett<br />

noch traditionelle Bezüge auf, lässt aber bereits<br />

die mikrotonalen Klangeffekte der späteren Werke erahnen.<br />

Auch der Sohn Lukas Ligeti sucht nach neuen<br />

klanglichen Möglichkeiten <strong>für</strong> das Streichquartett. Bei<br />

ihm klingt die Beschäftigung mit Jazz, afrikanischer<br />

und improvisierter Musik deutlich an. Musik von Bach<br />

und Mendelssohn Bartholdy bildet den beziehungsreichen<br />

Rahmen. Eine Veranstaltung der Freunde des<br />

Amaryllis Quartetts e.V.<br />

Freitag, 09. Juni, 20 Uhr<br />

Anderson & Bennink & Glerum & van Kemenade<br />

openmusic@sendesaal<br />

Zum dritten Mal bereits kommt dieses international<br />

besetzte Quartett hoch-renommierter und dekorierter<br />

Musiker in den Sendesaal: der fünfmalige down beat<br />

Poll Gewinner Ray Anderson, Posaune, trifft auf den<br />

Europäischen Jazzpreisträger Han Bennink, Schlagzeug<br />

und die beiden Boy Edgar Preisträger (höchste<br />

holländische Auszeichnung <strong>für</strong> Jazzmusiker) Ernst<br />

Glerum, Bass, und Paul van Kemenade, Altsaxophon.<br />

Da ist Spielfreude auf höchstem Niveau mit einer gehörigen<br />

Portion Humor garantiert. „Eine Band fast so<br />

gesellig wie eine alte New Orleans-Kapelle.“ (Guardian)<br />

50


Sonntag, 11. Juni, 19 Uhr<br />

musica assoluta<br />

The ocean is a noisy place<br />

Das Hannoversche Orchester musica assoluta lädt unter<br />

der Leitung von Thorsten Encke ein in die akustische<br />

Welt der Meere – angefangen von Debussys „La<br />

Mer“ über neue Kompositionen und Lichtkunst wird<br />

das Publikum in eine Tiefsee-Atmosphäre getaucht,<br />

die von dichten Klängen und hypnotischen Lichtbildern<br />

geprägt ist. „The ocean is a noisy place“ erzählt von der<br />

faszinierenden, kraftvollen, aber auch bedrohten akustischen<br />

Welt des Ozeans. Hier kommen 23 MusikerInnen,<br />

eine Wissenschaftlerin und eine Videokünstlerin<br />

zusammen, um zum Lauschen, Nachdenken und Eintauchen<br />

in eine neue Welt einzuladen.<br />

Samstag, 17. Juni, 19:30 Uhr<br />

Orchester der Hochschule <strong>für</strong> Künste <strong>Bremen</strong><br />

Sommerabend<br />

Zweimal pro Semester finden sich die musikalischen<br />

NachwuchskünstlerInnen der Hochschule <strong>für</strong> Künste<br />

<strong>Bremen</strong> unter der Leitung von Prof. Stefan Veselka<br />

zusammen, um ihr Können und Engagement einem<br />

öffentlichen Publikum zu präsentieren. Im Programm:<br />

Die Ouvertüre aus Mozarts „Le Nozze di Figaro“,<br />

Joseph Haydns „Abschiedssinfonie“und Felix Mendelssohn<br />

Bartholdys „Italienische“ Sinfonie Nr. 4. Eine<br />

Veranstaltung der Hochschule <strong>für</strong> Künste <strong>Bremen</strong>.<br />

Freitag, 23. Juni, 20 Uhr<br />

Ensemble La Ninfea<br />

Musikalisches Figurentheater:<br />

Der Tag, als die Zikade sang<br />

„Der Tag, als die Zikade sang“ mit dem Ensemble La<br />

Ninfea und den Figurenspielerinnen Jeannette Luft<br />

und Nicola Reinmöller ist ein musikalisches Figurentheater<br />

<strong>für</strong> Jugendliche und Erwachsene. Dabei treten<br />

italienische, spanische und mexikanische Musik des<br />

17. und 18. Jahrhunderts miteinander in Kontakt, virtuoses<br />

Opern- und Konzertrepertoire verbindet sich mit<br />

sakraler Musik ebenso wie mit traditioneller Volksmusik<br />

unterschiedlicher Regionen. So entsteht eine zarte<br />

Geschichte von Mensch und Musik. In Kooperation mit<br />

<strong>Bremen</strong> Zwei.<br />

Sonntag, 2. Juli, 20 Uhr<br />

Northern Spirit: Feiert!<br />

Leitung: Jaret Choolun<br />

Der Chor Northern Spirit ist seit 2005 eine feste Instanz<br />

der Bremer Chorszene. Der Chor, mittlerweile mehrfach<br />

international ausgezeichnet, kehrte in den letzten<br />

Jahren mehrfach auf die Bühne des Sendesaals zurück<br />

und lernte die Akustik während Aufnahme-Sessions<br />

und Live-Konzerten kennen und lieben. Dieses Konzert<br />

zelebriert gleich zwei große Meilensteine in der Chorgeschichte:<br />

Zum einen den (etwas verspätet gefeierten)<br />

fünfzehnten Geburtstag des Chores, zum anderen<br />

den Abschied von Jaret Choolun, der die musikalische<br />

Leitung des Chores nach grandiosen elf Jahren beenden<br />

wird. Eine Veranstaltung von Northern Spirit.<br />

11.06.23 musica assoluta Foto: Moritz Küstner<br />

Sendesaal <strong>Bremen</strong><br />

Bürgermeister-Spitta-Allee 45<br />

28329 <strong>Bremen</strong><br />

AB 0421 33 00 57 67<br />

Kartenvorverkauf<br />

Nordwest-Ticket<br />

Martinistraße 43<br />

T 0421 36 3636<br />

nordwest-ticket.de<br />

Alle Veranstaltungen und Online-Ticketverkauf auf sendesaal-bremen.de<br />

51


Sommernacht im Park, Probenfoto: Marianne Menke<br />

Juni-Juli 2023<br />

bremer shakespeare company<br />

Shakespeare gibt sich in diesem Sommer mit seinem Zeit- und Zunftgenossen Miguel de Cervantes und dem<br />

Schöpfer des Kinderbuchklassikers Carlo Collodi die Ehre. Über die Protagonisten ihrer Werke könnten die drei<br />

trefflich ratschen – denn fast alle sind beherrscht von einer „fixen Idee“.<br />

SHAKESPEARE IM PARK<br />

28. Theatersommer auf der Melcherswiese im Bürgerpark<br />

Pinocchio ist, als ihn Gepetto aus einem groben Stück<br />

Holz schnitzt, eine glückliche kleine Puppe – verspielt,<br />

laut und übermütig. Doch er will unbedingt ein<br />

richtiger Mensch werden, so wie ihn sich Gepetto<br />

wünscht: folgsam und arbeitsam. Doch dazu muss<br />

Pinocchio die Grausamkeit und die Verlogenheit<br />

der Erwachsenen kennenlernen. Auch Shakespeare<br />

schätzte offenbar niemanden, der die Rechtschaffenheit<br />

scheinbar <strong>für</strong> sich gepachtet hatte. In „Maß <strong>für</strong><br />

Maß“ hat er mit Angelo ein Musterbeispiel an Korruption<br />

und Doppelzüngigkeit geschaffen. Bei Cervantes<br />

geht es andersherum: Don Quijote, der Ritter von der<br />

traurigen Gestalt, lebt ganz <strong>für</strong> und durch die Realität<br />

Mi 23.8. um 19.30: Pinocchio, nur <strong>für</strong> Erwachsene!<br />

Do 24.8. um 19.30: Maß <strong>für</strong> Maß<br />

Fr 25.8. um 19.00: Die Komödie der Irrungen<br />

in deutscher und türkischer Sprache<br />

seiner Träume von Heldenmut und Ritterehre, auch<br />

sie mit der Gegenwart kollidieren und in Chaos und<br />

Zerstörung münden. Da ist ihm Shakespeares Macbeth<br />

ähnlich, der statt als großer König nur als großer<br />

Mörder in die Geschichte eingeht. Aber Chaos kann<br />

auch lustig sein, wie z.B. die Suche der Antiphola aus<br />

Syrakus nach ihrer verschollenen Zwillingsschwester<br />

in Ephesus: „Die Komödie der Irrungen“ bietet<br />

köstliche Unterhaltung in deutscher und türkischer<br />

Sprache ganz ohne Verständnishürden. Am 7. August<br />

heißt es doppelt Abschiednehmen: Die beiden<br />

Aufführungen „Ein Sommernachtstraum“, die den<br />

Theatersommer beenden, sind die beiden letzten.<br />

Fr 25.8. um 22.30: Macbeth in Shakespeare-Englisch<br />

Sa 26.8. um 19.30: Don Quijote de la Mancha<br />

So 27.8. um 15.00 + 19.00: Ein Sommernachtstraum<br />

52


ANNE-MARIE DIE SCHÖNHEIT<br />

Von Yasmina Reza<br />

In der letzten Rolle, die Peter Lüchinger in der bremer<br />

shakespeare company übernommen hat, verschmelzen<br />

Persönlichkeit und Rolle des Schauspielers auf<br />

einzigartige Weise: In der Rückschau der alten Schauspielerin<br />

Anne-Marie entfaltet sich ein Leben, das sie<br />

selbst als glanzlos, doch glücklich erlebt hat, und das<br />

die Liebe zum Theater über die Banalität des Alltäglichen<br />

hinausgehoben und reich und schön gemacht<br />

hat. Ein berührend ehrlicher Abend mit einem großartigen<br />

Peter Lüchinger.<br />

Anne Marie Schönheit, Foto: Marianne Menke<br />

TERMINE: 16.6., 29.6.<br />

Theater am Leibnizplatz.<br />

ERZIEHEN, ERZWINGEN, ERNIEDRIGEN<br />

Die szenische Lesung findet am Originalschauplatz, im Denkort Bunker Valentin, statt.<br />

„Eingang zur Danteschen Hölle“ wurde das Arbeitserziehungslager<br />

Farge genannt, wo die Bremer<br />

Wirtschaft ihre Arbeitskräfte disziplinierte. Das im<br />

Juni 1940 von der Bremer Gestapo eingerichtete<br />

Lager wurde zum Vorbild <strong>für</strong> die Arbeitserziehungslager,<br />

die Heinrich Himmler ab 1941 reichsweit bauen<br />

ließ. Wer waren die Profiteure und Täter und wer<br />

die Häftlinge? Wie wurde nach 1945 über dieses<br />

Lager von der britischen Militärjustiz und in anderen<br />

Verfahren verhandelt?<br />

Arbeiten am Bunker Valentin<br />

TERMIN: 10.6. um 19.30 Uhr<br />

Denkort Bunker Valentin<br />

BREMER SCHULHAUSROMAN<br />

Buchpremiere und Hip Hop Show<br />

Für dieses Projekt des Literaturhauses <strong>Bremen</strong> haben<br />

zwei Schulklassen jeweils gemeinschaftlich einen Roman<br />

geschrieben: In dem Science Fiction Roman »Ich<br />

töte nicht <strong>für</strong> mich« geht es um nichts weniger als die<br />

Rettung der Menschheit vor ihrer Auslöschung. Der<br />

Mystery-Thriller »Die Reise zum Wunsch« führt die<br />

jugendlichen Protagonisten nach Venedig, wo lebensentscheidende<br />

Rätsel auf ihre Lösung warten.<br />

Schulklasse 8e der Oberschule In den Sandwehen<br />

TERMIN: 27.6. um 18.00 Uhr<br />

Theater am Leibnizplatz<br />

bremer shakespeare company<br />

Theater am Leibnizplatz<br />

Schulstr. 26<br />

28199 <strong>Bremen</strong><br />

Tickets<br />

Vorverkauf: Stadtbibliothek am Wall<br />

Di-Fr 15-18 Uhr, Sa 12-16 Uhr<br />

T 0421 500 333 | Mo-Fr 15-18 Uhr<br />

Spielplan<br />

und Online-Kartenverkauf<br />

shakespeare-company.com<br />

53


Die Krönung der Poppea<br />

Foto: Jörg Landsberg<br />

PREMIEREN JUNI / JULI 2023<br />

Die Krönung der Poppea<br />

Premiere: So 18. Juni um 18 Uhr<br />

Weitere Termine: Di 20. Juni, 19.30 Uhr, So 25. Juni, 18 Uhr, Fr 30. Juni, 19.30 Uhr,<br />

So 2. Juli, 18 Uhr, Do 6. Juli, 19.30 Uhr, Sa 8. Juli, 19.30 Uhr<br />

im Theater am Goetheplatz<br />

Musiktheater<br />

Dramma musicale in einem Prolog und<br />

drei Akten von Claudio Monteverdi<br />

Text: Giovanni Francesco Busenello<br />

In italienischer Sprache mit<br />

deutschem Übertext<br />

Poppea weiß genau, was sie will und nimmt sich, was sie will. Mit<br />

allen Mitteln der erotischen Manipulationskunst arbeitet sie sich nach<br />

oben, an die Spitze des römischen Kaiserreichs, an die Seite Kaiser<br />

Neros. Denn auch Nero, dem Staatsräson und politische Verantwortung<br />

fremd sind und der sein Reich gnadenlos seinen persönlichen<br />

Interessen preisgibt, ist Poppea verfallen; ein Wink von ihr genügt<br />

und er räumt aus dem Weg, was die legale Verbindung zwischen<br />

ihnen noch verhindert: Er verstößt seine rechtmäßige Ehefrau Ottavia und verordnet dem Philosophen Seneca,<br />

der vergeblich an Neros Vernunft appelliert, den Suizid. Mit „Die Krönung der Poppea“ entwerfen Monteverdi<br />

und sein Librettist Busenello ein ebenso sensibles wie schonungsloses Psychogramm einer narzisstischen Gesellschaft,<br />

in der Lust, Ehrgeiz und Egoismen regieren und der jeglicher moralischer Kompass abhanden gekommen<br />

ist.<br />

Musikalische Leitung: Christoph Spering<br />

Regie: Tatjana Gürbaca<br />

54


Pique Dame<br />

Vorstellungen<br />

So 4. Juni, 18 Uhr, Sa 10. Juni, 19.30 Uhr, Do 22. Juni, 19.30 Uhr, Sa 1. Juli, 19.30 Uhr,<br />

Mi 5. Juli, 19.30 Uhr, Fr 7. Juli, 19.30 Uhr, So 9. Juli, 15.30 Uhr<br />

im Theater am Goetheplatz<br />

Musiktheater<br />

Oper in drei Akten und sieben<br />

Bildern von Peter I. Tschaikowsky<br />

Text von Modest I. Tschaikowsky nach<br />

der Novelle von Alexander Puschkin<br />

In russischer Sprache mit<br />

deutschem Übertext<br />

Eine Männergesellschaft, die um sich selber kreist und Langeweile mit<br />

Intrigen bekämpft, sucht sich ein neues Opfer: German, der nicht recht<br />

dazu gehört, German, der jeden Abend das Kartenspiel fieberhaft verfolgt,<br />

ohne selber zu setzen. Die Kameraden fixen ihn an, prophezeien<br />

Glück, gesellschaftlichen Aufstieg, Reichtum und schauen gelassen zu,<br />

wie die Sucht sich seiner bemächtigt. Lisa, das Mädchen, um derentwillen<br />

er reich werden wollte, tritt in den Hintergrund. Immer drängender<br />

ergreift das Verlangen von ihm Besitz, das Geheimnis der alten Gräfin<br />

zu lüften. Sie kennt die drei Karten, die immer gewinnen. Eines Nachts steigt er bei ihr ein und zieht die Pistole ...<br />

Gier, Sucht, Liebe, Glück und Wahn – große Themen <strong>für</strong> Regisseur Armin Petras, denen Dirigent Yoel Gamzou mit<br />

Tschaikowskys gefühlsbeladenem, düster melancholischem Volksliedton ungebremsten Ausdruck verleiht.<br />

Musikalische Leitung: Yoel Gamzou<br />

Regie: Armin Petras<br />

Azzurro<br />

Premiere: Sa 3. Juni um 20 Uhr<br />

Weitere Termine: So 4. Juni, 20 Uhr, Fr 9. Juni, 20 Uhr, So 25. Juni, 20 Uhr, Mi 28. Juni, 20 Uhr, Do 29. Juni,<br />

20 Uhr, So 2. Juli, Do 6. Juli, 20 Uhr, Sa 8. Juli, 20 Uhr, So 9. Juli, 20 Uhr<br />

auf dem Goetheplatz<br />

Schauspiel<br />

Ein deutscher Italo-Pop Abend<br />

von Josef Zschornack und Tom Liwa<br />

Italien ist das Land der Sonne und der Sinne und des Singens. Und<br />

wie sie singen. Von Liebe, Lust und Leidenschaft, vom Sehnen und<br />

Suchen, Finden und Verlieren, vom Genuss und Verdruss, vom Blau<br />

des Himmels und dem Prickeln kalter Cola. Mit „Azzurro“ kommt eben<br />

jener blaue Himmel, die Melancholie sepiafarbener Filme und das süße Grell von Zuckerwatte und Eiskonfekt<br />

und nicht zuletzt die Melodien, die selbst italienische Spatzen von den Dächern pfeifen – kurzum „la dolce vita“<br />

auf den Goetheplatz. „Volare, cantare!“, fliegen und singen, erklären Regisseur Josef Zschornack und „das ewige<br />

Genie unter den deutschen Songwritern“ (Rolling Stone <strong>Magazin</strong>e) Tom Liwa zum heimlichen Motto eines<br />

Abends zwischen <strong>Bremen</strong> und dem Land jenseits der Alpen. Mit Hits wie „Felicita“, „Carbonara“ oder auch „Volare“<br />

verbinden sie italienisches Lebensgefühl mit deutscher Liedkunst. Zu schön, um wahr zu sein? Na, Hauptsache<br />

der Soundtrack passt …<br />

Regie: Josef Zschornack<br />

Theater <strong>Bremen</strong><br />

Goetheplatz 1-3<br />

28203 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 3653 0<br />

Kartenverkauf<br />

Kartenbüro Theater <strong>Bremen</strong><br />

Goetheplatz 1-3<br />

T 0421 3653333<br />

Geschäftszeiten:<br />

Mo-Fr 11-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr<br />

Spielplan und Kartenverkauf<br />

theaterbremen.de<br />

Über die Vorstellung im<br />

Spielplan erreichen Sie das<br />

online Buchungsportal.<br />

55


Foto: Evelyn Walton<br />

SPIELPLAN<br />

SOMMERBÜHNE VOR DEM STADTTHEATER<br />

Sommertheater, Lesungen und Performances vom 27. Mai bis 25. Juni<br />

Mit der SOMMERBÜHNE VOR DEM STADTTHEATER BREMERHAVEN wird erstmals in der Geschichte der Seestadt<br />

ein Open Air vor dem Theater stattfinden. Auf einer Bühne mit einer Fläche von bis zu 100 Quadratmetern<br />

direkt vor dem Portal des Stadttheaters bieten die benachbarten Kultureinrichtungen ein umfang- und abwechslungsreiches<br />

Programm aus Theater, Lesungen, Performances und Musik.<br />

CYRANO DE BERGERAC<br />

von Martin Crimp frei nach Edmond Rostand<br />

Fr, 02.06., 20:00 Uhr, Premiere<br />

Sommerbühne Bremerhaven (Open Air)<br />

Deutsche Erstaufführung<br />

Cyrano legt sich mit den Mächtigen an und kann mit Worten und Versen umgehen wie kein Zweiter. Leider hat<br />

ihn die Natur mit einer monströsen Nase gesegnet – eine Tatsache, die man in seiner Gegenwart besser nicht erwähnt,<br />

wenn man am Leben bleiben möchte. Und diese Nase hindert ihn auch daran, der schönen Roxane seine<br />

Liebe zu gestehen. Da kommt ihm ein neuer Rekrut in seinem Regiment gerade recht…<br />

Der britische Dramatiker Martin Crimp schafft mit seiner Neudichtung das seltene Kunststück, den Charme des<br />

berühmten Versdramas zu erhalten und zugleich mit heutigen Augen auf das ewige Liebesspiel der Geschlechter<br />

zu blicken: scharfzüngig, von vorne bis hinten gereimt und mit intelligentem Humor.<br />

Regie: Tobias Rott // Ausstattung: Susanne Füller // Fechtchoreografie: Fabian Broermann<br />

Stadttheater Bremerhaven<br />

Theodor-Heuss-Platz<br />

27568 Bremerhaven<br />

Öffnungszeiten Theaterkasse<br />

Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr<br />

T 0471 49001<br />

Spielplan<br />

und Online-Kartenverkauf<br />

stadttheaterbremerhaven.de<br />

56


PERFORMANCES<br />

SERGEI TCHEREPNIN<br />

Mi, 07.06., 20:00 Uhr / Eintritt frei<br />

Sergei Tcherepnin ist ein US-amerikanischer Komponist,<br />

Musiker und Künstler, der an den Schnittstellen<br />

von Klang, Skulptur und Theater arbeitet. Seine interaktiven<br />

Sound-Installationen und Mehrkanalkompositionen<br />

waren bereits auf mehreren Biennalen zu hören.<br />

WILTED WOMAN<br />

Mi, 14.06., 20:00 Uhr / Eintritt frei<br />

Wilted Woman alias Lizzy Davis ist eine US-amerikanische<br />

Experimentalmusikerin, die in Berlin lebt und zu<br />

den faszinierendsten Figuren der elektronischen Underground-Musik<br />

zählt. In ihren Musik-Performances<br />

verbindet sie abstrakte Sounds und konkrete Rhythmen<br />

zu einem weit verzweigten Netz an Klängen.<br />

LESUNGEN<br />

BETTINA TIETJEN LIEST «FRÜ-<br />

HER WAR ICH AUCH MAL JUNG»<br />

Mo, 05.06., 20:00 Uhr<br />

Als Bettina Tietjen im Keller ihre alten Tagebücher wiederfindet,<br />

beginnt <strong>für</strong> sie eine aufwühlende Zeitreise.<br />

Konfrontiert mit den Träumen, den Idealen und Ängsten<br />

ihres jüngeren Ichs begibt sich die heute 61-jährige<br />

Moderatorin, Autorin und Talkmasterin auf eine<br />

höchst unterhaltsame Selbsterkundung.<br />

JENS WAWRCZECK LIEST<br />

«DIE 39 STUFEN»<br />

Di, 06.06., 20:00 Uhr<br />

Der Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher, bekannt<br />

als Detektiv Peter Shaw in der Hörspielserie Die drei ???,<br />

erfüllt sich mit der Lesereihe Hitch und ich einen Traum.<br />

Seine große Leidenschaft gilt Alfred Hitchcock und der<br />

Literatur «hinter dem Film». Mit Natalie Böttcher am<br />

Akkordeon und Guido Jäger am Kontrabass.<br />

GISA PAULY LIEST «TREIBHOLZ»<br />

Di, 13.06., 20:00 Uhr<br />

PROGRAMMÜBERSICHT<br />

2. Juni // 20:00 Uhr<br />

PREMIERE Cyrano de Bergerac<br />

von Martin Crimp frei nach Edmond Rostand<br />

Deutsche Erstaufführung<br />

weitere Termine:<br />

3. Juni // 20:00 Uhr<br />

4. Juni // 18:00 Uhr<br />

8. Juni // 20:00 Uhr<br />

9. Juni // 20:00 Uhr<br />

11. Juni // 20:00 Uhr<br />

15. Juni // 20:00 Uhr<br />

16. Juni // 20:00 Uhr<br />

17. Juni // 20:00 Uhr<br />

18. Juni // 18:00 Uhr<br />

22. Juni // 20:00 Uhr<br />

24. Juni // 20:00 Uhr<br />

25. Juni // 18:00 Uhr (Zum letzten Mal)<br />

5. Juni // 20:00 Uhr<br />

Bettina Tietjen liest «Früher war ich auch mal jung»<br />

6. Juni // 20:00 Uhr<br />

Jens Wawrczeck liest «Die 39 Stufen»<br />

7. Juni // 20:00 Uhr<br />

Performance Sergei Tcherepnin<br />

10. Juni // ab 19:00 Uhr<br />

LANGE NACHT DER KULTUR<br />

Can´t stop und Freunde // 19:00 Uhr<br />

Instant Impro // 20:30 & 22:00 Uhr<br />

11. Juni // 11:00 - 16:00 Uhr<br />

ERÖFFNUNG KULTURSOMMER 2023<br />

Musikalisches Bühnenprogramm<br />

13. Juni // 20:00 Uhr<br />

Gisa Pauly liest «Treibholz»<br />

14. Juni // 20:00 Uhr<br />

Performance Wilted Woman<br />

Mehr Informationen zum Programm unter:<br />

www.stadttheaterbremerhaven.de<br />

Vor fünf Jahren wurde Sandra Lührsen des Mordes an<br />

ihrer Schwiegermutter schuldig gesprochen. Nun stellt<br />

sich heraus, dass eine Falschaussage zu dem Urteil<br />

führte. Was <strong>für</strong> ein Skandal! Die Kult-Ermittlerin Mamma<br />

Carlotta ist auch in ihrem neuesten Fall wieder auf<br />

geheimer Verbrecherjagd.<br />

57


COLLAGES CONFINÉS<br />

AUSSTELLUNG<br />

Ein Tagebuch<br />

von Oroubah Dieb<br />

Bildunterschrift fehlt<br />

Oroubah Dieb, aus: Collages Confinés, 2020, Mischtechnik, 20,5 x 26,5 cm, Privatbesitz Pari<br />

Das HAUS DER SYRISCHEN KUNST in <strong>Bremen</strong> zeigt<br />

mit der Ausstellung Collages confinés zum ersten Mal<br />

Arbeiten auf Papier der derzeit in Paris lebenden syrischen<br />

Künstlerin Oroubah Dieb.<br />

Text: Frizzi Krella, Direktorin HAUS DER SYRISCHEN KUNST<br />

Collagieren heißt, Schnipsel des Alltags wertzuschätzen,<br />

zu sammeln und aus ihnen Bilder zu schaffen.<br />

Daraus spricht die große Sehnsucht, aus Fragmenten<br />

und Scherben einer zerrissenen Vergangenheit etwas<br />

Neues, Besseres zu schaffen. Seit die syrische Künstlerin<br />

Oroubah Dieb kurz nach dem Beginn des Krieges<br />

ihr Land verlassen hat, verlor sie auch ihr Haus, das<br />

große Atelier und damit die Möglichkeit, als Bildhauerin<br />

zu arbeiten. In einer kleinen Wohnung in Beirut begann<br />

sie, am Küchentisch Collagen zu kleben, zu malen und<br />

zu zeichnen. So entstanden ihre ersten Bilder. Diese<br />

künstlerische Technik führt sie in Paris während der<br />

Ausgangssperre in den Zeiten der Corona-Pandemie<br />

fort. Fast jeden Tag entstand zwischen den alltäglichen<br />

Beschäftigungen eine Collage.<br />

58


Form und Farbe füllen Fläche und Raum und verwandeln<br />

so das Eingeschlossensein während dieser Zeit in<br />

ein Tagebuch des inneren Exils im Exil. Oroubah Dieb<br />

schneidet, klebt und zeichnet, Papiere jeglicher Couleur<br />

und Ornamentik, aus Journalen, Fotografien, Lifestyleund<br />

Kochmagazinen. Kleinteilige und großflächige<br />

Formen fügt sie zu Interieurs zusammen, übermalt<br />

und ergänzt. Es entstehen intime Blätter magischer<br />

Momente, Stimmungen und Sehnsüchte. Ornamentale<br />

Erinnerungen an den Orient treffen auf die Melancholie<br />

des Abendlandes. Goldpunkte auf ein Blütenmeer.<br />

Auf der letzten Seite ihres Buches bekennt die Künstlerin<br />

Oroubah Dieb: „Ich hatte das Glück, meine Pinsel,<br />

mein Zuhause und meine Familie zu haben, die ich<br />

liebe.“ Ein Tagebuch wird zu einer Ausstellung.<br />

Oroubah Dieb wurde 1968 in Damaskus, Syrien, geboren.<br />

Seit 2016 lebt sie mit ihrer Familie in Paris und<br />

ist Künstlerin des Atelier des artistes en exil. Nach einer<br />

Ausbildung am Adham Ismail Institute of Fine Arts in<br />

Damaskus studierte sie am Institut <strong>für</strong> angewandte<br />

Kunst Bildhauerei, erhielt 19<strong>91</strong> ihren Abschluss und<br />

arbeitete bis 2012 als Bildhauerin. Sie war Direktorin<br />

des Shantoot Center for Arts Education und nahm an<br />

Einzel- und Gruppenausstellungen in Syrien sowie in<br />

verschiedenen arabischen und europäischen Ländern<br />

teil. Zu diesen feinsinnig collagierten Tagebuchblättern<br />

schrieb Mojeb al-Zahrani poetische Verse und spannt<br />

den Faden zwischen Orient und Okzident.<br />

Zur Eröffnung erscheint der Katalog mit Gedichten<br />

von Mojeb al-Zahrani und einem Text von Frizzi Krella.<br />

(Herausgegeben von der TAKLA Stiftung, 10,00 €)<br />

TERMIN<br />

COLLAGES CONFINÉS<br />

Ein Tagebuch von Oroubah Dieb<br />

10. Juni bis 26. August 2023<br />

TAKLA HAUS DER SYRISCHEN KUNST<br />

Wachtstraße 27-29 I Zugang Böttcherstraße/<br />

Hoetger-Hof I 28195 <strong>Bremen</strong> I Eintritt frei<br />

takla-stiftung.org<br />

Unter Druck?<br />

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und Medikamente verschrieben bekommen haben, können Sie jetzt von<br />

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59


Andrea Geile.<br />

hinauswachsen | fertile ground<br />

AUSSTELLUNG<br />

Andrea Geile schafft Skulpturen, die sich mit Natur und Landschaft<br />

beschäftigen. Für die Ausstellung im Gerhard-Marcks-Haus werden<br />

Arbeiten gezeigt, die sowohl in ihrem Atelier in Schottland als<br />

auch während mehrerer Arbeitsaufenthalte im Bremer ArcelorMittal<br />

Stahlwerk entstanden.<br />

Das Hauptthema im Œuvre der Bildhauerin sind Bäume und Pflanzen.<br />

Inspiriert von der schottischen Landschaft arbeitet die gebürtige<br />

Bremerin, die seit 1995 in Edinburgh als Künstlerin arbeitet und<br />

lebt, großformatige Skulpturen aus wetterfestem Cortenstahl. Die<br />

Künstlerin hält in diesem massiven Material Momentaufnahmen<br />

von Bewegung, Wachstum und Vergänglichkeit fest: Meterhohe<br />

Scots Pines (Kiefern) sind in ihrem Werk ebenso vertreten wie vom<br />

Wind verwirbelte Blätter.<br />

Natur aus Stahl? Im ersten Moment ein Widerspruch. Allerdings<br />

ergibt sich aus dieser Kombination von Material und Motivik spätestens<br />

bei der Wahrnehmung des Stahls als industriell gefertigtes<br />

Material die kritische Frage nach dem menschlichen Einfluss auf<br />

die Natur und ihre Zerstörung. Geiles Ansatz ist es, Themen der<br />

Natur und Ökologie künstlerisch zu verdichten und zu interpretieren,<br />

dabei fokussiert sie sich auf die sozialen Prozesse rund um die<br />

politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Klimakatastrophe,<br />

vor allem die die schottische Landschaft betreffen.<br />

Blick in die Ausstellung „Andrea Geile.<br />

hinauswachsen | fertile ground“,<br />

2023, Gerhard-Marcks-Haus<br />

TERMIN<br />

Andrea Geile<br />

hinauswachsen | fertile ground<br />

21. Mai bis 13. August 2023<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

marcks.de<br />

60


Sarah Pschorn<br />

Petra Fiebig.<br />

Ich bin wieder da.<br />

Sarah Pschorn, We Shall Sea I, 2021, Ton, Glasur, Lüster<br />

Foto: Jakob Adolphi<br />

Petra Fiebig, „Ich bin nicht da“ (Detail), 2021, Bleistift auf Leinwand und Karton, Verpackungsmaterial, Foto: Jens Weyers<br />

Wieder da - aber anders. In der Ausstellung gibt<br />

es ein Wiedersehen mit einer Werkgruppe, die vor<br />

13 Jahren schon einmal im Pavillon des Gerhard-<br />

Marcks-Hauses zum Nachdenken anregte.<br />

Mit Bleistift gezeichnete Objekte, welche in ihrer Dreidimensionalität<br />

vorgaben, Möbel zu sein, ergaben ein<br />

möbliertes Zimmer, wie es den Betrachter*innen aus<br />

den eigenen häuslichen Zusammenhängen bekannt<br />

vorkam. Die dargestellten Objekte dienten als Projektionsflächen<br />

<strong>für</strong> subjektive Erinnerungen. Der Umgang<br />

mit zwei- und dreidimensionalen Bleistiftzeichnungen<br />

sowie die Abwesenheit von Farbe schufen ein irritierendes<br />

Spiel mit Schein und Wirklichkeit.<br />

Nun kehrt die Rauminstallation nach ihrer Präsentation<br />

an unterschiedlichsten Orten innerhalb der letzten<br />

Jahre zurück in den Pavillon. Ihre Erscheinungsform<br />

hat sich verändert und die Inszenierung regt Fragen<br />

zu den Themen Zeit und Vergänglichkeit an.<br />

TERMIN<br />

Petra Fiebig<br />

Ich bin nicht da.<br />

21. Mai bis 13. August 2023<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

marcks.de<br />

Gerhard Marcks. Ab ins Beet!<br />

Die Ausstellung „Ab ins Beet!“ wirft einen Blick über<br />

die marcks‘sche Gartenpforte. Einige seiner Zeichnungen<br />

von Blumen, Bäumen und Beeten setzt Marcks<br />

später auch in Druckgrafiken um. Der Garten selbst<br />

wird auch im plastischen Œuvre zum Thema: Menschen,<br />

die in ihm arbeiten, lassen sich genauso finden<br />

wie erd- und naturverbundene Personen aus der griechischen<br />

Mythologie.<br />

TERMIN<br />

Gerhard Marcks<br />

Ab ins Beet!<br />

21. Mai bis 13. August 2023<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

Gerhard Marcks, Gärtner,<br />

1974, Terrakotta<br />

Gerhard Marcks, Blumenbuch,<br />

1<strong>91</strong>7, Farbe auf Papier<br />

VG Bild-Kunst, Bonn 2023<br />

61


Geschichten über den Schritt aufs Land, Fotos: Ulrike Schacht<br />

BUCHEMPFEHLUNG<br />

Gekommen, um zu bleiben<br />

Eine Buchempfehlung von Katja Alphei und Gabriele Becker der Buchhandlung Buchstäblich<br />

Ruhe, Natur und Entschleunigung verbinden<br />

viele Menschen mit dem Leben auf<br />

dem Land.<br />

Kerstin Rubel portraitiert 20 Unternehmerinnen,<br />

die aus unterschiedlichen<br />

Beweggründen ihre Stadt hinter sich<br />

gelassen und sich fernab neu eingerichtet<br />

haben. Mit Mut und Kraft haben sie ihr<br />

Leben bei den Hörner gepackt und verbinden<br />

nun großartige Geschäftsideen mit einem modernen<br />

Landleben in pittoresken Landhäusern und auf<br />

malerischen Höfen in ganz Deutschland.<br />

Die eindrucksvollen Fotografien von Ulrike Schacht<br />

untermalen die sehr individuellen Geschichten und<br />

Gabriele Becker, Buchhandlung Buchstäblich, in Lilienthal<br />

nehmen die Leser:innen mit auf eine<br />

Deutschlandreise ganz anderer Art – auf<br />

eine Alpakafarm in Westfalen, eine<br />

Teeplantage in der Pfalz und in eine<br />

Kunstakademie in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Mit abschließenden Tipps zur Existenzgründung<br />

auf dem Land lädt das Buch<br />

von Kerstin Rubel ein, vielleicht auch die<br />

eigenen Wünsche und den schlummernden Pioniergeist<br />

aufzuspüren. Und warum nicht auch gleich<br />

um die Ecke im schönen Bremer Umland den eigenen<br />

Traum verwirklichen? … Aber Achtung: „Man kann<br />

nicht einfach herkommen und wieder wegfahren. Auf<br />

dem Land muss auch etwas bleiben.“<br />

Martina Ritscher<br />

Goldschmiedemeisterin<br />

Auf dem Alrusch 15 I 27751 Delmenhorst I 0171 9501055<br />

www.martina-ritscher.com<br />

Kerstin Rubel<br />

Gekommen, um zu bleiben<br />

20 Frauen und ihr Traum<br />

vom Leben auf dem Lande<br />

CALLWEY Verlag<br />

224 Seiten, gebunden, 45 €<br />

Buchhandlung Buchstäblich<br />

Hauptstraße 51 I 28865 Lilienthal<br />

T 04298 69<strong>91</strong>96 I buchstaeblich.com<br />

62


Cartoon von Til Mette<br />

63


Ortsamt Schwachhausen/Vahr<br />

Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A, Block D, 28329 <strong>Bremen</strong><br />

(Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)<br />

T 0421 361-3063 oder -3064 oder -18039<br />

office@oaschwachhausen.bremen.de<br />

ORTSAMTSLEITER: Ralf Möller<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Mo-Do von 09:00 – 15:00 Uhr, Fr. von 09:00 - 13:30 Uhr<br />

nur nach vorheriger Terminvereinbarung unter Tel. 361-3063<br />

Hinweis: Im Ortsamt gibt es bereits seit 2002 KEINE Meldestelle mehr!<br />

Für Pass-,Ausweis-, Meldeangelegenheiten u. ä. wenden Sie sich bitte an das Bürger-<br />

ServiceCenter, Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40<br />

MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:<br />

Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, GRÜNE<br />

Stellv. Beiratssprecher: Christian Carstens, SPD<br />

Aslan, Songül, SPD<br />

Benz, Miriam, CDU<br />

Brockmann, Jan SPD<br />

Dumas, Hela, CDU<br />

Dr. Christine Börner CDU<br />

Augis, Evelyne, GRÜNE<br />

Golinski, York, GRÜNE<br />

Herms, Sandor Herms, Die PARTEI<br />

Dr. Helling, Vera, GRÜNE<br />

Hoffmann-Land, Antje GRÜNE<br />

Land, Klaus-Peter, GRÜNE<br />

Linnertz, Jörn, CDU<br />

Middendorf, Kay, CDU<br />

Schmidt, Gabriele, DIE LINKE<br />

Schmidt, Maria, FDP<br />

Dr. Schober, Wolfgang, DIE LINKE<br />

Dr. Volkmann, Hans-Peter, CDU<br />

Am Donnerstag, 29.06.23 ist um 19:30 Uhr die konstituierende Sitzung des neuen<br />

Beirats Schwachhausen (Vortragssaal Focke-Museum) <strong>für</strong> die neue Legislaturperiode<br />

2023-2027 geplant.<br />

Im Juli ist keine Beiratssitzung geplant.<br />

Aktuelle Details sowie die Tagesordnungen zu den Sitzungen können auch auf<br />

der Homepage des Ortsamtes ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de eingesehen<br />

werden.<br />

Impressum <strong>91</strong><br />

Herausgeberin und Chefredakteurin<br />

Verlag Susanne Lolk I T 0421 25 75 747<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 47<br />

28211 <strong>Bremen</strong><br />

Online<br />

schwachhauser.de/ausgaben/<br />

facebook.com/schwachhauser.de/<br />

instagram.com/schwachhauser/<br />

Redaktionelle Mitarbeiter<br />

Berit Böhme<br />

Karla Götz<br />

Peter Strotmann<br />

Layout /Art Direction<br />

Konstantin Zigmann<br />

PR- und Anzeigenberatung<br />

Susanne Lolk I T 0421 2575747<br />

lolk@schwachhauser.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Zweimonatlich<br />

<strong>Ausgabe</strong> 92<br />

August / September 2023<br />

Anzeigenschluss: 15. Juli 2023<br />

Erhältlich und zu lesen<br />

Erhältlich im Zeitschriftenhandel sowie<br />

bei Anzeigenkunden und zu lesen an über<br />

2000 Auslegestellen in Arztpraxen, bei<br />

Friseuren, in der Gastronomie und in<br />

Vereinen und Institutionen.<br />

Vertrieb<br />

Lesezirkel Leserkreis Daheim,<br />

Haferwende 29/a1, 28357 <strong>Bremen</strong><br />

Titelbild<br />

Frank Schaffka<br />

64


dreiatom.<br />

Sauerstoffmolekül<br />

griechischer<br />

Buchstabe<br />

Blase,<br />

Geschwulst<br />

(Med.)<br />

Abk.:<br />

Achillessehnenreflex<br />

Großvater<br />

Schweizer<br />

Hartkäse<br />

Affe,<br />

Weißhandgibbon<br />

tschech.<br />

Topmodel<br />

(Petra)<br />

Abk.:<br />

Hypertext<br />

Markup<br />

Language<br />

Börsentageswert<br />

Textilarbeiter<br />

früherer<br />

Lanzenreiter<br />

Graf in<br />

„Die<br />

Csárdás<strong>für</strong>stin“<br />

englisch:<br />

frei<br />

Schriftsetzer<br />

17<br />

Tumor,<br />

Geschwulst<br />

(Med.)<br />

18<br />

Skizze,<br />

Konzept<br />

15<br />

arkt.<br />

Seevogel<br />

dt. Physiker<br />

†<br />

2<br />

Stadt in<br />

Algerien<br />

bildender<br />

Künstler<br />

11<br />

Getreideart<br />

unwillkommener<br />

Gast<br />

20<br />

Ziergefäß<br />

geklebtes<br />

Bild<br />

(frz.)<br />

7<br />

orientalischer<br />

Warenmarkt<br />

entzündliche<br />

Hauterkrankung<br />

Grautier<br />

US-Mimin<br />

(Doris) †<br />

Kfz-Z.<br />

Alderney<br />

(brit. Kanalinsel)<br />

dt.<br />

Maler<br />

(Emil)<br />

† 1956<br />

Beugemuskel<br />

(Med.)<br />

6<br />

26<br />

Heizstoff<br />

größte<br />

Sundainsel<br />

Erlass<br />

13<br />

welle<br />

gegorenes<br />

Milchgetränk<br />

Frauenname<br />

Donau-<br />

Zufluss<br />

in<br />

Bayern<br />

altröm.<br />

Totenklage<br />

landwirtsch.<br />

Tätigkeit<br />

Fluss<br />

zur Oise<br />

in hohem<br />

Grade<br />

25<br />

3<br />

24<br />

Impuls<br />

weibl.<br />

Rollen-,<br />

Bühnenfach<br />

Int. Luftfahrtverband<br />

(Abk.)<br />

5<br />

Gaunersprache<br />

(franz.)<br />

Stadt in<br />

Nevada<br />

unverletzt<br />

Auszug<br />

aus<br />

pflanzl.<br />

Stoffen<br />

4<br />

Programmdateiendung<br />

Eröffnungsmusik<br />

(Ballett)<br />

22<br />

schweiz.:<br />

Lohn,<br />

Gehalt<br />

Wattebausch<br />

schweiz.:<br />

Baskenmütze<br />

Graf in<br />

der Oper<br />

„Don<br />

Carlos“<br />

Fahrradgetriebeteil<br />

Kraftübertragungs-<br />

Hauptschlagader<br />

subtrop. u.<br />

trop. Wind<br />

altjapan.<br />

Ritteradel<br />

Rauschgift<br />

getr.<br />

Orchideenknolle<br />

griechischer<br />

Buchstabe<br />

16<br />

Hautfärbung<br />

Duft-,<br />

Massagemittel<br />

(Mz.)<br />

ital. Großstadt<br />

23<br />

frz.<br />

Sängerin<br />

(Patricia)<br />

14<br />

Sinnbild<br />

der<br />

Weisheit<br />

Abk.:<br />

abnorme<br />

Erlebnisreaktion<br />

21<br />

10<br />

9<br />

Vorname<br />

Amundsens<br />

† 1928<br />

Ätzkünstler<br />

chirurg.<br />

Instrument<br />

8<br />

raffiniertes<br />

Verbrechen<br />

frz.<br />

Maler<br />

(Claude)<br />

† 1926<br />

hinweisendes<br />

Wort<br />

1<br />

Stadt in<br />

Mittelitalien<br />

elektrische<br />

Energie<br />

Beingelenk<br />

altgriech.<br />

Grabsäule<br />

frz.<br />

Fluss z.<br />

Mittelmeer<br />

veranlassen<br />

US-Schauspieler,<br />

Regisseur<br />

(Woody)<br />

®<br />

19<br />

27<br />

12<br />

svd1719-0323<br />

Foto: Pixabay, Pexels.com<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

Familie Tielitz und Mitarbeiter in 5. Generation<br />

Laura und Henrick Tielitz<br />

Stephanie Drettmann und André Persy<br />

Friedhofstraße 19<br />

28213 <strong>Bremen</strong><br />

www.tielitz.de<br />

0421 - 20 22 30<br />

Tag & Nacht<br />

65


Die „Elektrische“<br />

von Guenter G. Rodewald<br />

GEDÄCHTNISÜBUNGEN<br />

ch komme mit der ‚Elektrischen‘“ so kündigte eine<br />

„Iunserer „Nenn-Tanten“ die Wahl ihres Transportmittels<br />

an, wenn sie sich auf den Weg von ihrer Wohnung<br />

und Arztpraxis an der Neustadts-Contrescarpe zu uns in<br />

Huckelriede machte, wo wir mit unserer sechsköpfigen Familie<br />

ziemlich weit am hinteren Ende des Buntentorsteinwegs<br />

wohnten. Alternativ kam sie den Weg gerne auch zu<br />

Fuß, ich sehe sie noch mit ihrem festen, ausladenden, fast<br />

Stechschritt marschieren, in ihren braunen Halbschuhen<br />

mit den klobigen, halbhohen Absätzen.<br />

Ich konnte mir lange nicht vorstellen, was es mit dieser<br />

„Elektrischen“ auf sich hatte, irgendwann dann schon, also<br />

statt per pedes zu uns zu gelangen, kündigte sie ihr Beförderungsmittel<br />

<strong>für</strong> ihren Besuch mit diesem auch damals<br />

schon aus der Zeit gefallenen Begriff an, der aus den Jahren<br />

des ganz frühen ÖPNV stammte, als die Schienenfahrzeuge<br />

zur Fahrgastbeförderung noch von Geschöpfen aus der<br />

Tierwelt, nämlich Pferden, gezogen und nicht von einem<br />

stehenden Chauffeur via einer Kurbel durch die Straßen<br />

der Stadt beschleunigt und abgebremst wurden.<br />

Von Kindesbeinen an faszinierten mich Straßenbahnen,<br />

ich konnte kaum genug bekommen, die damals noch aus<br />

drei Einheiten bestehenden Züge, dem Triebwagen und ein<br />

oder zwei Beiwagen, bei der seinerzeit direkt vor unserem<br />

Haus liegenden Haltestelle bei ihrer An- und Abfahrt zu<br />

beobachten. In jedem der drei Wagen ein Schaffner mit<br />

seiner Fahrscheinmappe und um den Hals den Galoppwechsler<br />

und vorne stand und wirkte der Fahrer. So fuhren<br />

sie immer zu viert oder zu dritt durch die Stadt, bildeten<br />

feste Teams, und fuhren nicht auf einsamen Einmannfahrzeugen<br />

und isoliert von den Fahrgästen, wie sich heute die<br />

Arbeitsbedingungen darstellen.<br />

Gerne saß ich mittags am Fenster, um auf unseren Vater<br />

zu warten, der aus der Innenstadt aus seiner Buchhandlung<br />

zum Mittagessen nach Hause kam, und er dann auf der<br />

gegenüberliegenden Straßenseite aufschien, wenn die Bahn<br />

ihre Fahrt fortsetzte und den Blick auf ihn frei machte.<br />

Weiter ging es <strong>für</strong> sie stadtauswärts, noch vorbei am Huckelrieder<br />

Straßenbahndepot in Höhe der damaligen Nummer<br />

589 des Buntentorsteinwegs. Bis hin zur Endstation<br />

und Wendeschleife Ecke Arsterdamm/Kattenturmer Heerstraße,<br />

an der auch unser oft besuchtes und geliebtes „Arli“<br />

stand, die Arsterdamm-Lichtspiele.<br />

In Richtung Stadt ging die Fahrt den langen Buntentorsteinweg<br />

entlang, über die alte „Große Weserbrücke“, an<br />

deren Stelle später die neue, heute Wilhelm-Kaisen-Brücke<br />

genannte trat. Dann damals noch über den Marktplatz,<br />

den Domshof und den Hauptbahnhof. Ab der Zentaurenkreuzung,<br />

damals noch mit dem Gildemeister-Brunnen<br />

von 1890, der 1958 im Zuge der Umgestaltung der Kreuzung<br />

an den Leibnizplatz umzog, ging’s hinter der Eisenbahnbrücke<br />

an der Parkstraße hinein nach Schwachhausen.<br />

Bis hin zur damaligen Endstation in Horn, wo auf dem<br />

Gelände des heutigen Lestra-Kaufhauses bis zu seinem Abriss<br />

1969 das nördliche Depot der Linie 4 stand und in<br />

dem ebenfalls die Busse <strong>für</strong> die 30-er Linien geparkt und<br />

gewartet wurden, die von Horn nach Borgfeld, Lilienthal<br />

und Oberneuland fuhren.<br />

Nun hat sich Bremer Autor Heiner Brünjes nach seiner Publikation<br />

„<strong>Bremen</strong> mit der Linie 3 erleben“ mit einem Porträt<br />

der Linie 4 zurückgemeldet: „Linie 4 verbindet“ heißt<br />

das Buch, ist im Bremer Kellner Verlag erschienen, hat 224<br />

Seiten und steckt voller Anekdoten und Bilder. Damit hat<br />

er sich auf <strong>Bremen</strong>s zur Zeit längste Straßenbahnstrecke gemacht,<br />

die aus dem Nordosten der Stadt, sogar noch weiter<br />

entfernt aus dem Bremer „Ausland“ bis weit in ihren<br />

Südosten der Stadt führt. Sie durchquert dabei sechs sehr<br />

verschiedene Stadtteile, plus die Nachbargemeinde Lilienthal<br />

mit ihren fast 20.000 Einwohnern. An 49 Haltestellen<br />

macht sie Station, auf einer Länge von 23.6 Kilometern,<br />

Fahrzeit: ein paar Minuten mehr als einer Stunde.<br />

Als ich von seinem Erscheinen las, habe ich mir das Buch<br />

gleich kommen lassen, es mir unter den Arm geklemmt<br />

und habe mich von Vegesack mit meinem Elektrodreirad<br />

bis zur Endhaltestelle in Lilienthal auf den Weg gemacht<br />

und bin tatsächlich einmal nach Arsten und wieder zurückgefahren.<br />

Eine spannende Reise, einschließlich einer<br />

wundersamen Wiederbegegnung mit meiner Huckelrieder<br />

Vergangenheit. Zur Nachahmung empfohlen.<br />

66


DER EINFACHSTE<br />

WEG ZUM<br />

NEUEN BAD<br />

DIE BADAUSSTELLUNG IN IHRER NÄHE.<br />

BREMEN / STUHR-SECKENHAUSEN /<br />

BREMERHAVEN / OLDENBURG / WALSRODE<br />

ELEMENTS-SHOW.DE


Eine starke Verbindung:<br />

Mit der Linie 4<br />

nach Lilienthal<br />

www.bsag.de

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