GruenLand_Zeitung
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Clubs & Buntes
30
Christian
Schunck
Von sportlichen Aspekten
und einem zweiten
Wohnzimmer
Christian Schunck, Turnierdirektor der Big Green Egg German Challenge powered by VcG und
stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Golf Sport GmbH (DGS), gibt in dieser Ausgabe
als GrünLand-Kolumnist einen Einblick in die Organisation des Challenge-Tour-Turniers.
„Als wir im Dezember 2020 den Zuschlag der
European-Tour-Organisation bekommen haben,
ein Challenge-Tour-Turnier ausrichten
zu dürfen, schossen mir so viele Gedanken
gleichzeitig durch den Kopf:
• Endlich, nach sechs Jahren wird
es wieder ein deutsches Challenge
Tour-Turnier geben
• Wir müssen den perfekten
Austragungsort finden
• Das wird den Golfsport in Deutschland
richtig vorantreiben
• Wir brauchen ein richtig gutes Team,
um in der Kürze der Zeit alles auf die
Beine zu stellen
Vom ersten Tag an arbeiteten wir planerisch
in einem Joint Venture von DGS,
Deutschem Golf Verband (DGV), PGA of
Germany, Vereinigung clubfreier Golfspieler
(VcG) und Wittelsbacher Golfclub. Eine gute
Mischung, bei der es menschlich passt und
durch unterschiedliche Betrachtungswinkel
und Kompetenzen alle Mosaiksteinchen Beachtung
und auch ihren Platz finden.
Was viele nicht wissen: Ausrichter eines
Challenge-Tour-Turniers zu sein, ist kein
Tegernseer Goldschmiede
Hauptstraße 11, 83684 Tegernsee
+49-(0)8022-4497, bertele@t-online.de
www.bertele-schmuck.de
Business-Modell. Als Ausrichter machst du
nicht nur den Platz „chic“. Da ist das Preisgeld
(€ 250.000,-), ein Sanction Fee an die European
Tour, die Unterbringung & Verpflegung
für die gesamte Mannschaft der Tour,
Referees, Orga-Team, Dienstleister, die Verpflegung
von Spielern und Volunteers – da
kommt so einiges zusammen, an das weder
die Spieler noch die Betrachter von außen
denken.
Natürlich will man dann das Turnier zu
etwas ganz Besonderem machen, einzigartig
werden, alle Erwartungen erfüllen. Aber es
heißt eben auch: Alle Ideen kommen auf den
Prüfstand. Kann das gegenfinanziert werden?
Wem bringt das Nutzen, wie sind die langfristigen
Auswirkungen?
Denn wir tragen ja gleich in mehrfacher
Hinsicht Verantwortung: Läuft das Turnier
organisatorisch so, dass es bei den Spielern
weit vorne rangiert? Denn nur so können wir
sicherstellen, dass die besten Spieler der Challenge
Tour zu uns kommen und nicht ausgerechnet
während unseres Turniers eine Pause
einlegen. Außerdem ist es für das Tauschgeschäft
der Startberechtigungen mit anderen
Ländern wichtig.
Erzielen wir langfristig die
sportlichen Erfolge, heißt,
ermöglichen wir möglichst
vielen deutschen Talenten die
Chance auf die Teilnahme
an Turnieren der Challenge
Tour? Können wir den Erwartungen
der Besucher gerecht
werden oder sie sogar übertreffen?
Schaffen wir eine Public-Area,
die im Gedächtnis
bleibt? Sorgen „Kleinigkeiten“
wie unser Feel-Good-Manager,
der Sonnencreme und
Mückenschutz verteilt, die
VcG Players Party oder unsere
Chill-Areas für den Wohlfühlmoment,
damit Besucher gerne
wiederkommen? Erreichen
wir auch Nicht-Golfer, die
unser Turnier als Familienevent
erleben, vielleicht eine
Schnuppereinheit nutzen und
einfach den Tag genießen?
Sind Sponsoren und Partner mit dem Turnierverlauf
zufrieden? Sind sie optisch gut
eingebunden, stimmt im Vorfeld die Kommunikation,
können sie sich vor Ort so präsentieren,
wie es ihren Vorstellungen entspricht?
Kümmern wir uns so um unsere Volunteers,
dass sie im Jahr darauf wieder freiwillig ihre
Zeit opfern und uns unterstützen? Oft sogar
über alle Tage, von morgens bis abends?
Halten wir unser Budget und setzen wir das
Event möglichst nachhaltig um?
Natürlich müssen wir auch mit Enttäuschungen
umgehen. Im Premiere-Jahr 2021
haben wir mit Besucherzahlen über 3500 an
den vier Turniertagen alle Erwartungen weit
übertroffen. Für ein Challenge-Tour-Turnier
sind das ungeahnte Sphären! Die Spieler fühlten
sich eigenen Aussagen nach zum Teil „like
Tiger Woods“, wenn einzelne Flights tatsächlich
von Massen begleitet wurden. Aussteller,
Partner und Sponsoren waren hochzufrieden.
Vielleicht umso mehr, da wir 2021 ja bis kurz
vor dem Turnier gar nicht wussten, ob es coronabedingt
überhaupt mit Zuschauern stattfinden
durfte. Dann gab es 2022 einen Dämpfer,
denn nur knapp 2000 Besucher (und
auch damit liegen wir noch deutlich über
Besucherzahlen anderer Challenge-Tour-
Turniere!) konnten gezählt werden. Lag es
am Termin im Juli, dem heißen Wetter, den
unzähligen Privatverpflichtungen mit all den
nachgeholten Hochzeiten, runden Geburtstagen
und Familientreffen?
Wir können nur mutmaßen und geben alles,
um in diesem Jahr wieder mehr Zuschauer
in den Wittelsbacher Golfclub zu bringen.
KEYFACTS ZUR BIG GREEN
EGG GERMAN CHALLENGE
POWERED BY VCG
Internationales Profigolf-Turnier
der Challenge Tour
20. bis 23. Juli 2023
Wittelsbacher Golfclub
156 Professionals
Rahmenprogramm & Bayerischer Biergarten
Tagesticket inkl. Parken, Shuttle, Schnupperkurs:
10 Euro (im Vorverkauf)
Kinder unter 16 Jahre frei
Tickets & Infos unter www.german-challenge.de
Übrigens auch Nicht-Golfer, das ist uns besonders
wichtig! Deswegen ist in den Tickets
dieses Jahr ein Schnupperkurs enthalten. Wir
haben zahlreiche Volunteers im Einsatz, die
sich ausschließlich darum kümmern, dass
sich die Besucher zurechtfinden, und unser
Biergarten und die Atmosphäre dort tun ihr
Übriges: eben einfach #grill&chill.
Aus sportlicher Sicht läuft es perfekt, elf
deutsche Spieler haben in den vergangenen
beiden Jahren den Sprung in die DP World
oder PGA Tour geschafft wie beispielsweise
Hurly Long, Matti Schmid, Yannik Paul oder
Nick Bachem. Und natürlich hoffen wir auch
in diesem Jahr wieder auf eine „Cinderella-
Story“. Einziger Wermutstropfen: Diese Spieler
haben es geschafft und kommen wohl so
schnell nicht wieder auf unser
Turnier. Aber da rücken neue
deutsche „Stars von morgen“
nach, die man auf unserem
Turnier wirklich hautnah erleben
kann. Und wie toll ist
das denn, wenn man sagen
kann: „Mit dem Ryder-Cup-
Spieler habe ich vor drei Jahren
im ProAm der Big Green
Egg German Challenge powered
by VcG gespielt“ oder
„Den Turniersieger auf der
DP World Tour habe ich bei
seiner Runde im Wittelsbacher
Golfclub begleitet“!
Jetzt gehen wir ins dritte
Jahr der Big Green Egg German
Challenge powered by
VcG, und unser ganzes Team
dreht bereits wieder seit Monaten
alle Rädchen, um das
Turnier zu einem großartigen
Event zu machen. Dabei ist hilfreich, dass
wir auch von Seiten des Wittelsbacher Golfclubs
als Austragungsort, insbesondere von
Geschäftsführer Korbinian Kofler, jedwede
Unterstützung erhalten. Wenn wir zur Vorplanung
oder zum Turnier anreisen, sagen
wir immer, es ist ein bisschen wie nach Hause
kommen. Der Wittelsbacher Golfclub ist unser
zweites Wohnzimmer, hier fühlen wir uns
wohl und in Gemeinschaft mit den dortigen
Mitarbeitern und den Volunteers haben wir
unsere German-Challenge-Familie gefunden.
Und das überträgt sich auch auf die Besucher,
die Spieler und die ganze Stimmung vor Ort:
familiär, nahbar, unkompliziert und immer
mittendrin, eben 100 Prozent inside the ropes.
Das macht einfach Spaß und motiviert
uns für die nächsten Jahre! Christian Schunck
Das Clubhaus des Wittelsbacher GC, Gastgeber
der Big Green Egg German Challenge