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LA KW 29

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„Es ist nicht<br />

besser geworden“<br />

Rafting im Obergricht nur mehr erschwert möglich<br />

(dgh) Harald Wolf von H2O Adventures bietet seit mehr als zwei<br />

Jahrzehnten u.a. Rafting am Inn im Obergricht an. Das tut er auch<br />

weiterhin, seit das GKI in Betrieb ist, muss er aber auch auf Strecken<br />

östlich von Zams ausweichen.<br />

Harald Wolf ist ein „alter Hase“ im<br />

Outdoorsport-Geschäft – auch Rafting<br />

bietet er seit mehr als zwei Jahrzehnten<br />

an. Früher gab’s aufgrund<br />

der Engadiner Kraftwerke einen Sunk<br />

und Schwall, aber jedenfalls mehr<br />

Wasser im oberen Inn. Am Wochenende<br />

konnte man früher kaum raften<br />

(da das Wasser zurückgehalten wurde),<br />

wochentags aber war’s fast immer<br />

möglich. Damals, so Wolf, waren es<br />

am Pegel Kajetansbrücke rund 2,5<br />

Meter. Heute, nach Inbetriebnahme<br />

des Gemeinschaftskraftwerks Inn,<br />

gibt’s Sunk und Schwall immer noch,<br />

und die Schwankungen seien sogar<br />

größer geworden, so Wolf, aber es<br />

gibt weniger Wasser: nur mehr rund<br />

1,7 Meter am Pegel Kajetansbrücke.<br />

Mit seiner langjährigen Erfahrung<br />

sagt Wolf, dass aus Sicherheitsgründen<br />

ein Pegel von zwei Metern nötig<br />

ist – ansonsten steigt die Gefahr,<br />

auf Steine aufzulaufen, wodurch das<br />

Boot hängen bleiben kann etc. Daher<br />

musste Wolf mit seinen Rafts schon<br />

im Herbst an ca. zwei Tagen pro Woche<br />

auf den Inn östlich von Zams<br />

oder Imst ausweichen. Im Juni seien<br />

ein paar Fahrten von Pfunds aus möglich<br />

gewesen, es sei aber nicht besser<br />

geworden: Aktuell müsse er sogar an<br />

drei bis vier Tagen woanders fahren.<br />

GÄSTE ZUFRIEDEN – UNTER-<br />

NEHMEN BE<strong>LA</strong>STET. „Das Problem<br />

ist die Logistik“, sagt Wolf – er<br />

ist Partner der Tourismusverbände<br />

und biete als einzig verbliebenes Unternehmen<br />

im Bezirk noch Rafting<br />

an; 30 H2O-Adventure-Mitarbeiter<br />

sorgen für den Spaß von jährlich<br />

20.000 Gästen. Und die Gäste seien<br />

auch durchaus zufrieden mit dem<br />

Angebot, das nun (je nach Schwierigkeitsgrad)<br />

halt großteils erst östlich<br />

von Zams startet. Aber H2O<br />

Adventure hat dadurch natürlich<br />

einen deutlichen Mehraufwand: Das<br />

betrifft etwa den Transport (Wolf hat<br />

einen Bus angemietet, um die Rafter<br />

wieder zum Ausgangspunkt zurückbringen<br />

zu können, denn nasse Gäste<br />

sind nicht jedes Busunternehmers Sache);<br />

es wurden auch kleinere Boote<br />

angeschafft, mit denen man auch bei<br />

weniger Wasser vielleicht noch fahren<br />

kann – da braucht’s halt wieder mehr<br />

Personal (ein Guide pro Raft). Wolf<br />

nimmt den Weg (meist nach Imst) in<br />

Kauf: „Der Weg ist noch vertretbar“,<br />

sagt er. Gaudi hat er aber keine, vor<br />

allem weil es bei einem Treffen mit<br />

der GKI GmbH vor Jahren noch geheißen<br />

habe: Einschränkungen des<br />

Raftingbetriebes seien nicht zu erwarten,<br />

falls es sie doch geben sollte,<br />

Runde Sache<br />

Knödelfest im Perjener Pfarrgarten<br />

(hmp) Zum ersten Perjener Knödelfest<br />

lud am 2. Juli der Perjener<br />

Pfarrgemeinderat. Im Pfarrgarten<br />

wurden neben Speck-, Spinat- und<br />

Käseknödeln auch eine g’schmackige<br />

Suppe und Salat kredenzt. Der Kirchenchor<br />

sorgte für ein wunderschönes<br />

Kuchenbuffet und feinen Kaffee.<br />

Knödel wie Kuchen fanden bei den<br />

zahlreichen Besuchern des Festes<br />

reißenden Absatz – man freut sich<br />

schon auf eine Wiederholung.<br />

Harald Wolfs H2O bietet weiterhin Abenteuer, mitunter aber am Inn westlich<br />

von Zams.<br />

Foto: H2O Adventures<br />

werde die GKI GmbH auf die Rafter<br />

nicht vergessen.<br />

WIDERSPRÜCHLICHES. Die<br />

GKI GmbH antwortet auf eine entsprechende<br />

RUNDSCHAU-Anfrage<br />

mit Bekanntem: Vom Kraftwerk<br />

werde nicht nur saubere, erneuerbare<br />

Energie erzeugt: „Die ehemals<br />

stark schwankende Wasserführung<br />

im Inn wird vergleichmäßigt, indem<br />

der stark ansteigende Wasserabfluss<br />

bei Einsatz der Schweizer Spitzenkraftwerke<br />

durch die Turbinen des<br />

GKI geleitet wird. Die ehemals sehr<br />

geringen Restwassermengen in dieser<br />

Gewässerstrecke werden unter<br />

Ausnutzung der am Inn errichteten<br />

Wehranlage aufgebessert.“ Wolf hat,<br />

wie gesagt, andere Erfahrungen gemacht<br />

– auch vom Regelbetrieb des<br />

Dotierkraftwerks an der Wehranlage<br />

in Ovella seit Juni hat er nichts gemerkt.<br />

Und auch die Wasserstand-<br />

Messungen des Landes (https://wiski.<br />

tirol.gv.at) zeigen weiterhin einen<br />

deutlichen Schwall und Sunk. Am<br />

Pegel Kajetansbrücke waren es von 4.<br />

bis 9. Juli zwischen 152 und 198 cm<br />

(also unter den zwei Metern Mindestmenge,<br />

die Wolf als nötig erachtet),<br />

am Pegel Prutz schwankte der Inn<br />

gar um einen Meter (zwischen gut<br />

60 und 166 cm). „Zu berücksichtigen<br />

ist jedenfalls, dass durch die geringen<br />

Niederschläge im Einzugsgebiet im<br />

heurigen Jahr unterdurchschnittliche<br />

Abflüsse im Inn verzeichnet wurden“,<br />

merkt die GKI GmbH an. Es wurde<br />

aber offensichtlich früher schon mit<br />

Einschränkungen gerechnet: Der<br />

Raftingsport in der Region sei im<br />

Verfahren neben zahlreichen anderen<br />

Aspekten berücksichtigt worden.<br />

„Dabei waren die ökologischen Vorteile<br />

… mit möglichen Änderungen<br />

bei den Nutzungsmöglichkeiten dieser<br />

Gewässerstrecke zu Wassersportzwecken<br />

abzuwägen.“ Gesprächsbereit<br />

ist die GKI GmbH aber: Seit<br />

Inbetriebnahme des Kraftwerkes<br />

seien keine Raftingunternehmen mit<br />

dem Kraftwerksbetreiber in Kontakt<br />

getreten, die GKI GmbH aber „war<br />

und ist bereit, an machbaren Lösungen<br />

mitzuarbeiten.“<br />

Alle Plätze im Perjener Pfarrgarten waren belegt.<br />

RS-Fotos: Pircher<br />

Die Damen vom Kirchenchor: Herlinde Scheiber, Monika Köck, Ida Freina und<br />

Roswitha Pircher (v. l.)<br />

RUNDSCHAU Seite 34 19./20. Juli 2023

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