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Burgfestheft_2023_01-92_red

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Sie bezog 1606 die Burg Hilpoltstein als Witwensitz und bewohnte dieselbe volle 33<br />

Jahre. Auf ihren Wunsch wurden am Schlosse verschiedene bauliche Verbesserungen<br />

vorgenommen. Ein bequemerer Zugang wurde angebracht in der Form eines Anbaues<br />

im Süden, der einen sog. Schneckengang bildete.“ Der ursprüngliche Zugang befand<br />

sich einige Schritte westlich vom neuen. Durch den riesigen Sandsteinfelsen kam man<br />

in eine Halle und über Stufen von dort in den oberen Burghof. „Trost und Zeitvertreib<br />

suchte die Pfalzgräfin in der Verschönerung der Natur nächst ihrer Burg Stein, in der<br />

Errichtung von Obst- und Ziergärten, Schaffung eines Vogelherdes, eines Parks, einer<br />

Lindenallee und dgl.“ Dorothea Maria starb im Alter von 79 1/2 Jahren am 13. März<br />

1639.<br />

Nachdem bereits im Jahre 1619 in der Stadt der Bau eines neuen, ,unteren‘ Schlosses<br />

für Pfalzgraf Johann Friedrich entstanden ist, verfiel ab Mitte des 17. Jahrhunderts die<br />

,alte Burg‘. Hierl zitiert aus einem Manuskript (um 1844) des Schullehrers Joseph Hanf<br />

von Mörsdorf: „Die Plünderung und Demolierung des Burggemäuers begann, wie es<br />

scheint, schon im Jahre 1707.“ Weiter berichtet er in Verbindung mit der Errichtung<br />

einer ordentlichen Pfarrwohnung in Mörsdorf „. . . wurden Steine, Türen, Fensterstöcke,<br />

Läden u.s.w. vom abgebrochenen alten Schlosse zu Hilpoltstein verwendet.“<br />

Auch für das einsturzgefährdete Rathaus<br />

erlaubte die oberpfälzische Hofkammer<br />

auf Weisung der Regierung in<br />

München „die erforderlichen Quadersteine<br />

von dem Gemäuer des eingefallenen,<br />

alten kurfürstlichen Schlosses<br />

alldort gratis nehmen dürfe“.<br />

Am 21. März 1793 erwarb der Hofkammerrat<br />

und Kastner Lorenz Frick zum<br />

Preis von 1000 rheinischen Gulden „die<br />

bisherige Kastenamtswohnung und die<br />

dazugehörigen Realitäten, wie Garten,<br />

Hofraith und die angebaute Ruine als<br />

Eigentum“. Nach dessen Tod fiel das<br />

Anwesen mit der Ruine an seine Tochter<br />

Therese Frick und von dieser an deren<br />

Schwester, die verwitwete Landgerichtsassessorsgattin<br />

Franziska Wiedemann.<br />

In der Zeit von 1832 bis 1837 – seit<br />

1825 war der kunstsinnige König Ludwig<br />

I. Regent in Bayern – führte der kgl.<br />

Blick von Norden auf Hilpoltstein (Ausschnitt).<br />

Lithografie, Kopf eines Rechnungsformulares der Buchbinderei<br />

Albert Engelbrecht, um 1860. Privatbesitz<br />

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