HEIMATLIEBE-BIGGESEE Ausgabe 19 Sommer 2023

Eine Heimat für
Heilpflanzen aus aller Welt
Am Ruhrtalradweg in Freienohl gibt es einen ganz besonderen Heilpflanzengarten
Gegen viele Krankheiten und auch zur Pflege
der Gesundheit ist ein Kraut gewachsen. Daraus
hergestellte Tinkturen, Salben und Cremes
werden zur natürlichen Medizin. Und ebenso als
Lebensmittel haben Kräuter ihren berechtigten
Platz in der Küche. In Freienohl hat die Kräuterfachfrau
Susanne Bexten einen ganz besonderen
Garten angelegt: einen Lehrgarten, der Heilkräuter
aus aller Welt und deren Wirkung zeigt.
Olpe Biologisch hat den Besuch dieses in der
Region einzigartigen Projektes im Programm.
Susanne Bexten kann sich noch gut an ihre Kindheit erinnern.
Wenn sie krank war, hat die Mutter die heilenden
Kräfte der Natur genutzt und beispielsweise Zwiebelsaft
gegen Halsschmerzen und Johanniskrautöl gegen Ohrenschmerzen
und Insektenstiche angewendet. Oder die Kapuzinerkresse,
um das Immunsystem zu stärken, und Lindenblüten
gegen Fieber.
„Das Interesse an Kräutern ist mir in die Wiege gelegt worden
und hat mich nie losgelassen“, sagt die 56-Jährige.
Vor einigen Jahren dann hat sie ihrer Liebe zur Natur Raum
gegeben und an der Heilpflanzenschule
PhytAro in Dortmund ihr Diplom als
Kräuterfachfrau abgelegt. „Was ich dort
gelernt habe, möchte ich den Menschen
zugänglich machen und ihnen einen
Einblick in die Möglichkeiten der alternativen
Naturheilmethoden geben. Leider
ist allzu sehr aus dem Blick und in
Vergessenheit geraten, wie man Pflanzen
einsetzen und sich selbst ohne Chemie
helfen kann“, sagt Susanne Bexten.
Eine alte Pferdewiese in ihrem Heimatort
Freienohl machte es möglich: auf 2500
Quadratmetern hat die Kräuterfachfrau
begonnen, in Eigenregie einen Heilkräutergarten
anzulegen und erregt damit viel
Aufmerksamkeit. „Das Interesse ist riesig
groß“, freut sie sich über die Resonanz
auf ihr Projekt, das in der weiten Region
einmalig ist.
Hier finden heimische Heilkräuter, solche
aus aller Welt und jene, die vom
Aussterben bedroht sind, bei Susanne
Bexten eine Heimat. Alle Pflanzen sind
mit Schildern und Beschreibungen ausgestattet.
Additiv zu Führungen durch
ihren Heilkräutergarten bietet Susanne
Bexten auch Workshops an, in denen
verschiedene Tinkturen hergestellt werden.
Beispielsweise gegen Erkältungen
und grippale Infekte oder auch Winterdepressionen.
„Mit Pflanzen wie Huflattich,
Löwenzahn und Goldrute wird
das Licht des Sommers eingefangen, das
in der dunklen Jahreszeit wirken kann.“
1) Ein Hopfenzelt lädt zum Verweilen
ein. Tatsächlich gibt es mehr als 400
Sorten, von grasig über blumig bis
zitronig. Die Wirkung: Hopfen beruhigt,
nicht nur im Bier.
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2) Die Indianernessel mit ihrer
farbenprächtigen Blüte stammt
aus Nordamerika. Die Indianer
tranken den Tee zur Linderung
und Heilung von Kopfschmerzen,
Übelkeit, Erkältung, Fieber
oder Nervosität.
3) Die Apothekerrose ist vermutlich
die älteste in Europa kultivierte
Rose. Erstmals erwähnt wurde
sie um 79 v. Chr. Sie wirkt adstringierend,
blutreinigend und nervenstärkend
und wirkt bei Aphthen,
Herpes, Augenschmerzen
und Bronchialasthma.
4) Insgesamt auf 60 Feldern wird
der Garten Heilpflanzen aus aller
Welt zeigen. Ein Drittel ist bisher
fertiggestellt. Alle sind mit
Schildern und Beschreibungen
ausgestattet.
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Heilpflanzengarten
am Ruhrtalradweg
Freitag, 4. August 2023
14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Referentin: Susanne Bexten,
Kräuterfachfrau
Im Ohl, 59872 Meschede-
Freienohl (gegenüber vom
Naturrasenplatz TuRa Freienohl)
10,00 EURO pro Teilnehmer/-in
Anmeldung und Infos:
Sabine Melzer-Baldus
Umweltschutzbeauftragte
der Kreisstadt Olpe
Tel.: 02761/ 83-1254
E-Mail: s.melzer@olpe.de
Anmeldungen auch auf
unserer Internetseite unter
www.olpe-biologisch.info
© Fotos: Susanne Bexten, stock.adobe.com
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