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HEIMATLIEBE-BIGGESEE Ausgabe 19 Sommer 2023

Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten. Region: Attendorn - Drolshagen - Olpe - Wenden

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Glückliche Kühe:<br />

Beste Milch<br />

Infos<br />

So viel wie möglich auf die Weide –<br />

Upländer Bauernmolkerei setzt neue Standards im Bereich Tierwohl<br />

www.bauernmolkerei.de<br />

Wer mal einen Blick in den Neubau<br />

in der Milchstraße werfen möchte,<br />

findet bei YouTube tolle Videos.<br />

Gepflegte Kühe auf sattgrünen Weiden sind<br />

eine große Bereicherung für das Landschaftsbild,<br />

wenn dann noch die Milch und<br />

die Butter hervorragend schmecken, was<br />

will man mehr? In Usseln war das schon<br />

immer so. In dem schönen Ortsteil von Willingen hat die<br />

Upländer Bauernmolkerei vor kurzem den 125. Geburtstag<br />

ihrer Ursprungsmolkerei in der Ortsmitte gefeiert. Doch den<br />

Blick zurück gibt es nur noch an besonderen, geschichtlich<br />

bedeutsamen Daten, permanent werden die Weichen für die<br />

Zukunft gestellt. Mit dem imposanten, rund 22 Millionen<br />

Euro teuren Neubau in der Milchstraße am Ortsausgang von<br />

Usseln wurde im vergangenen Jahr ein Betrieb eingeweiht,<br />

mit dem die Molkerei sich zukunftsfähig macht und in der<br />

Champions League der Bio-Molkereien mitspielt. Trotzdem<br />

oder gerade deswegen bleiben der gute Geschmack und die<br />

Qualität der Produkte seit Jahrzehnten gleich hoch.<br />

Mehr Platz, länger auf die Weide, bessere Betreuungsqualität.<br />

Dabei steht die Molkerei nach wie vor pionierartig für viele<br />

Dinge, die im Bereich der Lebensmittelproduktion selbstverständlich<br />

sein sollten. Tierwohl, Arten- und Klimaschutz<br />

stehen an höchster Stelle. Die Tiere der rund 110 landwirtschaftlichen<br />

Betriebe aus dem Erfassungsgebiet rund 100<br />

Kilometer um die Molkerei gehen so oft es geht auf die<br />

Weide, bei der Weidemilch sind es garantiert mindestens<br />

120 Tage im Jahr für mindestens 6 Stunden am Tag. „Die<br />

Weidehaltung trägt enorm zur Biodiversität bei. Das vielfältige<br />

Grünland bietet eine große Bandbreite an Lebensräumen<br />

für Insekten, Vögel und viele weitere Tier- und Pflanzenarten.<br />

Durch die Weidehaltung werden das Graswachstum und die<br />

Wurzelbildung angeregt. Dies fördert den Humusaufbau<br />

und stärkt dadurch die CO 2<br />

-Bindung im Boden. Das ist<br />

richtig gut fürs Klima“, erzählt Sven Lorenz, Vorsitzender<br />

der Milcherzeugergemeinschaft Hessen, der die Molkerei<br />

quasi gehört. Darüber hinaus hat die Molkerei zusätzlich zu<br />

den strengen Richtlinien des Bioland-Verbandes ein eigenes,<br />

freiwilliges Beurteilungssystem zum Tierwohl, den TGI –<br />

Tiergerechtheitsindex –, eingeführt. „Der TGI ist ein<br />

Punkte-System, das das Wohlbefinden der Tiere in den fünf<br />

wichtigsten Einflussbereichen bewertet. Das sind Bewegungsmöglichkeit,<br />

Sozialkontakt, Bodenbeschaffenheit,<br />

Licht und Luft (Stallklima) sowie die Betreuungsqualität.<br />

Obendrein gibt es bei den Tieren unserer Bauern keine<br />

Anbindehaltung mehr“, so Lorenz weiter. Der Schwalben-<br />

Hof der Familie Lorenz beispielsweise liegt direkt am<br />

Edersee. Ein klares Nein zu Gentechnik und faire Milchpreise<br />

verstehen sich von selbst.<br />

Schonende Verarbeitung für besten Geschmack<br />

und noch bessere Inhaltsstoffe<br />

All diese verschiedenen Parameter sorgen für den besten weißen<br />

Rohstoff, der dann in der neuen Molkerei in der<br />

Milchstraße am Ortseingang von Usseln von den Mitarbeitern<br />

verarbeitet wird. Insgesamt fast 90 Personen sind<br />

in der Molkerei beschäftigt, etwa 40 davon in der topmodernen<br />

Produktion. Es wurde, wie zuvor in der alten Molkerei<br />

in der Ortsmitte, auf beste Technik gesetzt, um die Milch<br />

schonend zu verarbeiten, damit der gute Geschmack und die<br />

noch besseren Inhaltsstoffe in der Milch erhalten bleiben.<br />

Geschäftsführer Tobias Kleinsorge blickt in die Zukunft:<br />

„Wir sind überzeugt, dass wir damit für die nächsten<br />

Jahrzehnte gewappnet sind. Die Kapazitäten sind wesentlich<br />

größer, wir stehen technisch auf dem neusten Stand. Beim<br />

Bau wurde viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Die Stichworte<br />

sind Blockheizkraftwerk, Photovoltaikanlage, Verwendung<br />

von Holz als Baumaterial – wo möglich. Wir wollen<br />

unseren zurzeit fast 90 Mitarbeitern einen sicheren<br />

Arbeitsplatz bieten, den landwirtschaftlichen Betrieben eine<br />

Zukunft und den Verbrauchern gute Bioprodukte.“ Die<br />

Molkerei in dieser Region erweitert das Arbeitsplatzangebot<br />

enorm. Berufe wie Milchtechnologe oder Milchwirtschaftlicher<br />

Laborant findet man sonst nur in weiter entfernten<br />

Regionen. „Die Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden<br />

durch alle Bereiche unseres Betriebs. Die Fans der Molkerei<br />

kommen mit ihrer eigenen Glasflasche in den schönen<br />

Molkerei-Laden in Usseln und zapfen sich ihre Milch selbst.<br />

Auch Butter in der gewünschten Menge schneiden die<br />

Mitarbeiterinnen direkt in die mitgebrachte Dose. Das<br />

Käse-Angebot sucht in der Region sicher seinesgleichen. Im<br />

angrenzenden Milch-Muhseum schmecken Buttermilch<br />

und hausgemachte Waffeln gleich doppelt so gut, weil man<br />

direkt sieht, wo sie herkommen“, schwärmt Geschäftsführerin<br />

Karin Artzt-Steinbrink.<br />

Text: Julia Kleinsorge, Fotos: Bauernmolkerei<br />

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