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obersaxen - pro supersaxa

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Schwiegervater Schwigar, Schweer 1 Schwigarvàttar, -pappa sir<br />

Schwiegertochter Schnura 2 , Schw.-techtar Schwigartochtar brit<br />

Schwiegersohn Schwigarsu Schwigarsoon schiender<br />

Schwägerin Gschwija, Schwaagari Schwaagari quinada<br />

Schwager Schwààgar Schwaagar quinau<br />

Stiefmutter Steifmuatar 3 Stiifmuatar, Stiifmamma madregna<br />

Stiefvater Steifatti 3 Stiifvàttar, Stiifpappa padraster<br />

Stieftochter Steiftechtar, Stiiftechtar Stiiftochtar figliastra<br />

Stiefsohn Steifsu, Stiifsu Stiifsohn figliaster<br />

Stiefkind Steifchind, Stiifchind Stiifchind figliastra<br />

Patin Gotta, Gotti Gotta, Gotti madretscha<br />

Pate Getti Götti padrin<br />

Gevatter, f Gvàttari 4 cumar<br />

Gevatter, m Gvàttar 4 cumpar<br />

Vertreterin Stàtthààltari 5 madretscha<br />

enstagl<br />

Vertreter Stàtthààltar 5 padrin enstagl<br />

Frau des Onkels zuachazoggni Tanta 6<br />

Mann der Tante zuachazoggna Onkal 6<br />

1 wird in „Mundart von Obersaxen...“, L. Brun 1918 noch erwähnt, soll laut Christian<br />

Schmid, Sprachforscher vom Indogermanischen abstammen. Zur besseren Verständ lich -<br />

keit präzisierte man den Ausdruck ab 1592 auf Schwigarmuatar. Der Schwigar entwickelte<br />

sich zum Schweer und dann zum Schwigarvàttar. 2 wird 1918 bereits als ausgestorben<br />

aufgeführt, soll 1593 erstmals aufgezeichnet worden sein. 3 1918 noch ge braucht.<br />

4 Gvàttar und Gvàttari sind nicht immer Blutsverwandte, sie sind die Paten meiner<br />

Kinder. 5 D Stàtthààltar vertreten den Tauf- oder Firmpaten, wenn dieser verhindert ist an<br />

der Handlung teilzunehmen. 6 Genannt werden diese auch Tante und Onkel, aber zuachazoggna<br />

benützt man zur Erklärung, dass sie/er angeheiratet und nicht blutsverwandt<br />

sind. Oft werden die Tanten und Onkel heute nur noch mit dem Vornamen begrüsst.<br />

Verzeichnis. Dies ist eine Liste mit einer bestimmten Reihenfolge, einem Turnus, in<br />

Obersaxen auch Rodal genannt → Rodal, z Rooda gàà PSO 1997.<br />

Verzug, im Verzug (sein) heisst hinnadri (si), auch speetar. Hinnadri ischt ma àlbig<br />

gschiidar! – Im Nachhinein ist man immer gescheiter! Im Verzug sein, verspätet sein<br />

heisst hinnadri si. Dr Franz ischt àlbig achlei hinnadri mit dr Ààrbat. – Franz ist immer<br />

etwas im Verzug mit seiner Arbeit. Dr Hàns chunnt de achlei speetar. – Hans kommt<br />

dann etwas später.<br />

Viardig, dr. Dr Viardig, ein Heumass der Surselva, hatte sich in Obersaxen sehr lange<br />

erhalten, eigentlich so lange, bis man Heuballen pressen konnte. Er hatte einen Wandel<br />

erlebt, als man auf das Dezimalsystem umstellte. In Obersaxer Schulheften trifft man<br />

1876 und 1886 noch auf Beispiele zum Vermessen eines Heustocks mit der Elle, obwohl<br />

nach andern Quellen um 1875 das Metersystem seinen „Siegeszug“ allmählich beendet<br />

haben sollte. Doch „Aussenstationen“ bedienten sich gerne länger mit Altbewährtem.<br />

Heustöcke wurden eigentlich nur vermessen, wenn ganze oder Teile davon verkauft<br />

wurden.<br />

Geschichtliches: Die Gemeinde beschloss 1725, dass derjenige, der Heu ausserhalb der<br />

Ge meinde kaufe, schuldig sei für jeden “Fierlig“ [Viardig] einen Batzen Zoll [Ein fuhr -<br />

gebühr] zu bezahlen (LB II, 42).<br />

1880

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