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Versichert wurde das Rindvieh (Kälber, Mesen, Rinder, Kühe, Stiere). Zweck: Vieh be -<br />
sitzer, welche Tiere infolge Krankheit oder Unfall verlieren, zu entschädigen. Die<br />
Versicherungsprämie wurde auf Fr. 1.20 <strong>pro</strong> hundert Fr. Schatzungskapital festgesetzt,<br />
1949 auf Fr. 1.00 reduziert, später aber je nach Geschäftsverlauf wieder angehoben oder<br />
er neut herabgesetzt. Die Schadenvergütung betrug 80% der Schatzung. Die Einnahmen<br />
der VVA setzten sich zusammen aus den ordentlichen Prämieneinzahlungen, Beiträgen<br />
des Kantons und bis 1977 auch des Bundes, Verwertungserlösen (Fleisch von verunglückten<br />
Tieren) sowie Kapitalzinsen. Die wichtigsten Posten der Auslagen: Scha den -<br />
vergütungen für umgestandene Tiere, die Hälfte der Tierarztkosten (die andere Hälfte zu<br />
Lasten des Viehbesitzers), Einschätzungs- und Verwaltungskosten. 1976-77 betrugen<br />
beispielsweise die Schaden vergütungen für 44 umgestandene Tiere 79’360 Fr, 1995-96<br />
für 40 Tiere gar 91’600 Fr, 1962-63 hingegen für 17 Tiere 21’840 Fr.<br />
Gegen Ende des 20. Jh. kamen Bestrebungen auf, sämtliche Viehversicherungen des<br />
Bündner Oberlandes zu einer Einheitskasse zu vereinen. Grund war vor allem die stetige<br />
Abnahme der landwirtschaftlichen Betriebe, was zur Folge hatte, dass insbesondere in<br />
den kleinen Gemeinden ein Überleben der Kasse kaum mehr möglich war. Aber auch der<br />
Kanton machte Druck auf Fusion, indem er seine Beiträge massiv kürzte. So wurde im<br />
Jahre 2000 die Viehversicherungsgenossenschaft Surselva mit Sitz in Ilanz gegründet,<br />
welcher sämtliche Gemeinden des Bündner Oberlandes angeschlossen sind. Am 22.<br />
September 2000 beschloss die VVA Obersaxen, welche 99 Jahre überlebt hatte und noch<br />
42 Mitglieder zählte, mit 24 ja gegen 5 nein deren Auflösung auf den 31. Dezember<br />
2000. Das Vermögen von 102’000 Fr. wurde in die Viehversicherungsgenossenschaft<br />
Surselva eingebracht.<br />
Präsidenten der VVA:<br />
1901-1926 Joh. Christ Mirer-Casanova (1857-1933), Schnaggabial<br />
1926-1944 Peter Anton Casanova-Casanova (1874-1952), Untertor<br />
1944-1968 Georg Anton Janka-Casanova (1906-1968), Markal<br />
1968-1980 Alois Henny-Brönnimann (1933-2007), Meierhof<br />
1980-2000 Christian Janka-Simmen (1935), Markal<br />
Kassiere der VVA:<br />
1901-1904 Johann Martin Henny-Henny (1852-1904), Meierhof<br />
1904-1958 Caspar Henny-Elvedi (1884-1973), Meierhof<br />
1958-1965 Oskar Henny (1929), Meierhof<br />
1965-1968 Alois Henny-Brönnimann (1933-2007), Meierhof<br />
1968-1998 Georg Casanova-Casanova (1933), Giraniga<br />
1998-2000 Silvia Alig-Nay (1955), Tobel<br />
(Gde-Protokoll 1901, TA, OH)<br />
Viehzählung, Rindvieh. Jedes Jahr wird eine Viehzählung durchgeführt. Diese Zählun -<br />
gen erlauben es uns, die rasante Entwicklung und Umstrukturierung einigermassen zu<br />
dokumentieren. Ab ca. 1955 begann auch in Obersaxen der Anbau von Getreide und<br />
Kartoffeln zur Selbstversorgung abzunehmen. Dafür gab es mehr Grünfläche und damit<br />
mehr Nahrung für die Viehzucht, was den Viehbestand ansteigen liess. Dazu trugen dann<br />
auch die eidg. Subventionen für die Landwirtschaft bei, denen es zu verdanken ist, dass<br />
die Landwirte überleben können. Zur Geschichte und Entwicklung dieser Themen →<br />
Geiss PSO 1987, Hühner PSO 1990, Kuh ff PSO 1991, Ross PSO 1997, Schaf ff PSO<br />
1998, Schwein ff PSO 2000, Stier 2002.<br />
1886