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zur Verjüngung der Fichte bei. (Die Transsilvanische Kirsche, d Laussastüda steigt in<br />
GR auch so hoch hinauf.)<br />
Das Holz der Eberesche ist zäh und biegsam, was früher von den Selbstversorgern sehr<br />
geschätzt wurde. Sie benötigten Ruten, Wida für alles Mögliche → z.B. Schlitten PSO<br />
1999, dann für Zäune, Besen usw.<br />
Durch die Nutzung der verschiedenen Bäume und Sträucher herrschte früher Heiz holz -<br />
mangel, was heute kaum noch vorstellbar ist! Die Allmend von Morissen reichte einst<br />
über den Berg bis in die Gegend Valata, Flond → Purmaniga PSO 1996. Die Lugnezer<br />
hatten immer zu wenig Wald. So gab es nach Überlieferung (G. Fidel Casanova 1923-<br />
2005) ein Recht, das den Einwohnern von Morissen erlaubte, im Gebiet Purmaniga Al -<br />
pen erlen, Troosslastüda als Brennholz zu schneiden. Die Bewohner von Flond und Neu -<br />
kirch durften im gleichen Gebiet die Eberesche, dr Giratsch für diesen Zweck nutzen!<br />
Vogelbeeren sind in Obersaxen Giratschbari, die Beeren der Eberesche → oben. Die<br />
kugeligen, roten, apfelförmigen Scheinfrüchte sind herb-sauer bis leicht bitter, in nicht<br />
zu grossen Mengen essbar. Früher kochte man daraus einen Gelee als Brotaufstrich.<br />
Getrocknete Giratschbari sollen als Tee gegen Darmkatarrh und harntreibend wirken.<br />
Giratschmuas soll bei Magenverstimmung nützen. (Dähnckes, Beerenkompass)<br />
Vogt, dr, d Vegt Mz. Vogt, Vögte, Vegt hat es in Obersaxen verschiedene, und früher<br />
waren noch mehr bekannt:<br />
1. einen Vogt, Vormund, Beistand braucht jemand, der nicht allein zurecht kommt.<br />
Dieser verwaltet dem Mündel sein Vermögen, sorgt für sein Wohl und betreut es.<br />
Dazu → auch Vormundschaftswesen.<br />
2. haben die Pfründe, d Pfruant, die Güter der Pfarrgemeinde einen Pfruantvogt,<br />
Chilchavogt, einen Verwalter → Pfründe PSO 1996.<br />
3. hat jede Kapelle einen Vogt, einen Verwalter, an Chàpalivogt.<br />
4. hat jede Alp an Àlpvogt, einen Verwalter.<br />
5. hiess früher der Verwalter des Armenfonds Ààrmavogt. Er verwaltete und verteilte<br />
das Geld des Fonds an die Bedürftigen → Sozialwesen PSO 2001.<br />
6. als Vorgänger des Armenvogts kann der Spandvogt (von Spenden) angesehen werden.<br />
Er verwaltete und verteilte das für die Armen (z.T. auch für die schlecht besoldeten<br />
Geistlichen) gespendete Korn und Salz → Spandchoora, Spandsààlz, Spand -<br />
vogt PSO 2001 und Seelabreetli PSO 2000.<br />
vogta, gvogtat heisst 1. bevormunden, bevormundet. 2. verwalten, verwaltet. 3. im<br />
Volks mund auch für unterdrücken, unterdrückt gebraucht.<br />
Volg. Der Verband Ostschweizerischer Landwirtschaftlicher Genossenschaften, abge -<br />
kürzt Volg, ist auch in Obersaxen präsent. Volg gehört seit 1994, als die Fenaco gegründet<br />
wurde, zum Fenaco-Konzern.<br />
1. Filiale St. Martin: Vom 17. Juni 1964 bis Ende 1986 führten Pius und Imelda Herr -<br />
mann-Schwarz im Parterre ihres Hauses im W von St. Martin einen Volg-Laden.<br />
2. Filiale Meierhof: 1970 kaufte der Verband Volg die Liegenschaft am Dorfplatz von<br />
Heinrich Sax-Huber → Mundaun, früheres Gasthaus PSO 1993. Im Parterre wurde der<br />
Warenladen eingerichtet, später umgebaut und vergrössert. Im Herbst 2003 wurde der<br />
Laden geschlossen und die Räumlichkeiten anschliessend an den Verkehrsverein Ober -<br />
saxen verkauft.<br />
1898