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erechnen abgezogen werden können. Für die Vorderalp galt früher: 1 Tag Gmawaarch<br />
entspricht 3 Alprechten. Leistete einer 1 Tag Gmawaarch, besass aber nur 1 Alprecht,<br />
dann erhielt er 2 /3 des Taglohnes ausbezahlt oder verrechnet. Wer Rechte besass, aber<br />
nicht in der Gemeinde wohnte oder verhindert war, der bezahlte seinen zu leistenden<br />
Anteil. Beispiele von Taglöhnen auf der Vorderalp: 1884 = 2 Fr., 1919 = 5 Fr. (Frauen<br />
3.50 Fr.), 1948 = 9 Fr., in den 1960er Jahren bis 1973 = 15 Fr., ab 1973 = 25 Fr., 1988 =<br />
72 Fr., 2006 nicht mehr Taglohn, sondern 17 Fr. Stundenlohn.<br />
(Auskunft: Alpbuch, ehemalige Alpvögte Georg Herrmann-Alig (1915-90), Valentin<br />
Alig-Simmen (1943), Präsident Arnold Janka-Casanova (1960)<br />
4. Ertrag und Qualität der Milch<strong>pro</strong>dukte: Solange in den drei Alpen Gren, Inneralp<br />
und Vorderalp eine Käserei betrieben wurde, massen sich die drei Sennen im Verbrauch<br />
der Milch für ihre Milch<strong>pro</strong>dukte. Demjenigen, der am wenigsten Quantum Milch verbraucht<br />
hatte zur Herstellung des Käses und der Butter, dem wurde symbolisch d<br />
Fadara, „die Feder“ zuges<strong>pro</strong>chen. So hiess es dann z.B.: Hiir het dr Indaràlpar Senna d<br />
Fadara gmàcht. – Dieses Jahr hat sich der Inneralper Senn die Feder, die Auszeichnung<br />
verdient.<br />
2007: Zusennin Annagreth Arpagaus bei<br />
der Käse<strong>pro</strong>duktion.<br />
Ertrag heute: Von 100 Kühen gibt es <strong>pro</strong> Sommer ca. 900 kg Butter und 7000 kg Käse.<br />
In den letzten Jahren können die Bündner Alpen ihren hergestellten Käse am Plantahof,<br />
Landquart durch Experten auf äussere Erscheinung, Konsistenz sowie Geschmack überprüfen<br />
lassen. Von 96 teilnehmenden Alpen haben anno 2007 drei mit 20 Punkten die<br />
Bestnote „ausgezeichnet“ erhalten. Darunter befindet sich der Senn Gieri Arpagaus, der<br />
auf der Vorderalp in Obersaxen Käse herstellte!<br />
Vorderalp; einstige Stafel, Personal, Bewirtschaftung. Noch Anfang des 20. Jh. be -<br />
trieb die Vorderalp drei Sennhütten in verschiedenen Höhen; die Unterhütte, die<br />
Haupthütte und eine Oberhütte. Die Unterhütte wurde als erste aufgegeben.<br />
1953 war man zum letzten Mal zur Oberhütte gezogen. Von da an blieb man den ganzen<br />
Sommer im Stafel der Haupthütte, auf 1966 m ü. M.<br />
Unterhütte, Undarhitta: Zur Vorderalp gehörte also früher, wie bei Gren und Inneralp,<br />
eine Unterhütte, Undarhitta (Unterstafel, Undarsass). Sie befand sich unweit oberhalb<br />
1906<br />
Im Käsekeller. Fotos Beat Imfeld, Schwei -<br />
zer Braunviehzuchtverband.