NEUE Stadt Feldbach - Das neue Rathaus der Stadtgemeinde Feldbach
Die renovierte und modernisierte Villa Hold wird zum ersten Haus der Stadt. Vorwort: DAS HAUS DER ALTEN UND DER NEUEN STADT
Die renovierte und modernisierte Villa Hold wird zum ersten Haus der Stadt.
Vorwort:
DAS HAUS DER ALTEN UND DER NEUEN STADT
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DAS RATHAUS-VIERTEL UND DAS<br />
HERZ DER STADT<br />
Wenn man die mittelalterliche Konfiguration<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Feldbach</strong> und die<br />
damals bestehenden Viertel (Ringgasser-<br />
Viertel, Platzer-Viertel, Ba<strong>der</strong>gasser-Viertel,<br />
Le<strong>der</strong>gasser-Viertel) betrachtet, so<br />
erkennt man den heute noch bedeuteten<br />
alten <strong>Stadt</strong>kern mit Bürgergasse, Hauptplatz<br />
und Grazer Straße. Am nördlichen<br />
Ende des Hauptplatzes und <strong>der</strong> damaligen<br />
<strong>Stadt</strong> befanden sich <strong>der</strong> Tabor und<br />
die <strong>Stadt</strong>pfarrkirche. Mit <strong>der</strong> Inbetriebnahme<br />
des Bahnhofs im Jahr 1873 und<br />
<strong>der</strong> vorangegangenen Errichtung <strong>der</strong><br />
Franz-Josef-Straße mit Brücke kam es<br />
nicht nur zu einem wirtschaftlichen Aufschwung,<br />
auch die <strong>Stadt</strong> entwickelte sich<br />
mit dem Entstehen <strong>der</strong> „historischen<br />
Achse Bahnhof – Kirche – Hauptplatz<br />
– <strong>Rathaus</strong>“. Diese wurde in den Jahren<br />
1890 bis 1892 mit <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong><br />
Villa Hold als markantestem Gebäude <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong> komplettiert.<br />
Über die folgenden Jahrzehnte hat das<br />
<strong>Stadt</strong>- und Ortsbild eine Vielzahl von<br />
kleineren und größeren Verän<strong>der</strong>ungen<br />
erfahren. Mit dem Steiermärkischen Ortsbildschutzgesetz<br />
<strong>der</strong> 1970er Jahre und<br />
<strong>der</strong> darauf folgenden Einrichtung einer<br />
Schutzzone im zentralen Bereich von<br />
<strong>Feldbach</strong> gelang es, eine Richtschnur<br />
für eine mo<strong>der</strong>ne Entwicklung zu finden,<br />
und gleichzeitig Wesentliches, untrennbar<br />
mit <strong>der</strong> Identität <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und <strong>der</strong><br />
Bewohnerinnen und Bewohner Verbundenes<br />
zu bewahren. Dazu haben sowohl<br />
die <strong>Stadt</strong> als auch viele Besitzerinnen<br />
und Besitzer von Häusern und Liegenschaften<br />
maßgeblich beigetragen. Es<br />
gilt, auch zukünftig hier an einem Strang<br />
zu ziehen.<br />
Mit <strong>der</strong>, unter umfassen<strong>der</strong> Einbeziehung<br />
des Denkmalschutzes erfolgten, Renovierung<br />
des <strong>neue</strong>n <strong>Rathaus</strong>es respektive <strong>der</strong><br />
Villa Hold gelang es, eine höchst bemerkenswerte<br />
Entwicklung <strong>der</strong> letzten Jahre<br />
abzuschließen. Dazu gehört die Sanierung<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>pfarrkirche in den Jahren<br />
2020/21 einschließlich ihrer Färbelung<br />
im Originalton aus <strong>der</strong> Zeit ihrer Erbauung<br />
(1898-1900), welcher im Jahr 2012<br />
die Anschaffung einer <strong>neue</strong>n Orgel und<br />
das Glockenprojekt 2015 vorangingen.<br />
Im selben Zug erfolgte die Neugestaltung<br />
des nordseitigen Platzes (nunmehr:<br />
Kirchenplatz), <strong>der</strong> von den Autos befreit<br />
und mit einer wertvollen Pflasterung<br />
versehen wurde, welche die Umrisse <strong>der</strong><br />
alten Pfarrkirche zeigt. Dazu kam die Errichtung<br />
eines österreichweit einzigartigen<br />
„Dekalog-Weges“, <strong>der</strong>, künstlerisch<br />
gestaltet, die zehn Gebote in zeitgenössischen<br />
Darstellungen präsentiert. Diese<br />
beziehen sich auf Objekte aus dem Museum<br />
im Tabor, welcher in den letzten<br />
Jahren baulich und inhaltlich, etwa mit<br />
<strong>der</strong> <strong>neue</strong>n Darstellung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>geschichte<br />
in Form einer Zeitleiste, kontinuierlich<br />
aufgewertet wurde. Vor dem 1988 in bunten<br />
Farben bemalten Kirchturm, dessen<br />
Anstrich 2017 er<strong>neue</strong>rt wurde, befindet<br />
sich nunmehr ein (Foto-)Platz, <strong>der</strong> für<br />
das <strong>neue</strong> „Miteinan<strong>der</strong> in Vielfalt“ in <strong>der</strong><br />
Neuen <strong>Stadt</strong> <strong>Feldbach</strong> steht. Nicht übersehen<br />
sollte man den sorgfältig restaurierten<br />
Busbahnhof, <strong>der</strong> als für die Zeit seiner<br />
Entstehung repräsentatives, mo<strong>der</strong>nes<br />
Baudenkmal gelten darf. Gleiches gilt für<br />
den „Fischbrunnen“ am neu benannten<br />
<strong>Rathaus</strong>platz – ein tausendfach fotografierter<br />
„Klassiker“ seit seiner Anlegung.<br />
Vom <strong>neue</strong>n <strong>Rathaus</strong>platz in Richtung<br />
Bahnhof blickend, sorgt die edle Kastanienallee<br />
für eine bestens geeignete<br />
Verbindung <strong>der</strong> Wohnhäuser aus den<br />
50er und 60er Jahren zur linken Hand<br />
und dem mo<strong>der</strong>nen Bau <strong>der</strong> Firma Krobath/KGT<br />
an <strong>der</strong> rechten Seite. Am<br />
Hauptplatz, neugestaltet und mit hochwertiger<br />
Pflasterung versehen in den<br />
Jahren 2001 bis 2004, zeugen einige<br />
Restaurierungen und Bauvorhaben von<br />
wirtschaftlicher Innovation, aber auch<br />
vom Respekt betreffend dieses einmalige<br />
Ensemble <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, bestehend aus<br />
gerade einmal 30 Häusern. <strong>Das</strong> Haus<br />
Nr. 31, die „<strong>neue</strong>“ Sparkasse, setzt hier<br />
einen durchaus zulässigen, mo<strong>der</strong>nen<br />
Akzent.<br />
Der bevorstehende Einzug <strong>der</strong> Musikschule<br />
im früheren <strong>Rathaus</strong> Hauptplatz<br />
13 steht ganz im Geist dieser Entwicklung.<br />
Mit <strong>der</strong> erwähnten, historischen,<br />
mit <strong>neue</strong>r Wertigkeit versehenen Achse,<br />
und dem <strong>neue</strong>n, in <strong>der</strong>en Mitte entstandenen<br />
Viertel, bestehend aus Tabor,<br />
Kirche und dem <strong>neue</strong>n <strong>Rathaus</strong> mit den<br />
umliegenden öffentlichen Plätzen, verfügt<br />
<strong>Feldbach</strong> nunmehr über eine ganz<br />
wesentliche Beson<strong>der</strong>heit, die es für die<br />
Zukunft zu bewahren, aber auch, wenn<br />
die Zeit dafür wie<strong>der</strong> reif werden sollte,<br />
mit Bedacht im Sinne und im Interesse<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> weiterzuentwickeln gilt.<br />
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