NEUE Stadt Feldbach - Das neue Rathaus der Stadtgemeinde Feldbach

AUS DER HISTORIE DER STADT FELDBACH
DAS FELDBACHER RATHAUS
GRÜNDUNG DER STADT
Die Gründung von Feldbach geht einher
mit der im 12. Jh. einsetzenden Besiedlung
der südöstlichen Steiermark.
Feldbach wird als „Velwinbach“ 1188
erstmals urkundlich erwähnt, im Jahr
1265 bereits als landesfürstlicher Markt.
Im Jahr 1310 erhielt Feldbach landesfürstliche
Stadtrechte, 1362 wurden der
Stadt die hohe Gerichtsbarkeit und umfassende
Handelsrechte zuerkannt. Das
im 15. Jh. aufgestellte Wahrzeichen der
Stadt, der Steinerne Metzen, zeugt als
Getreidemaß von einem regen Gewerbsleben.
Im späteren Mittelalter werden weitere
Ortsteile erstmals urkundlich erwähnt:
Mühldorf (1184), Weißenbach (1265),
Paurach (1294), Auersbach und Rohrbach
(1318), Raabau (1322), Gossendorf
(1385), Gniebing (1401), Leitersdorf
(1438).
FRÜHE VERWALTUNG
Die Zuerkennung von Rechten brachte
mit sich, dass, ungeachtet der Obrigkeit
des Landesfürsten, die Verwaltung
von Feldbach in zunehmend größeren
Bereichen von der Bürgerschaft vorgenommen
werden konnte. Oberstes Organ
war der Marktrichter, dem ein aus mehreren
Bürgern bestehender Rat zur Seite
stand. Weiters gab es Viertelmeister sowie
Viertel-Vertreter, für administrative
Zwecke einen Marktschreiber mit juristischer
Ausbildung.
Die Viertel
Der landesfürstliche Markt Feldbach
Feldbach war in vier Viertel eingeteilt:
Platzer-Viertel (Hauptplatz östliche
Häuserzeile), Ledergasser-Viertel (obere
Bürgergasse), Badergasser-Viertel
(untere Bürgergasse) und Ringgasser-
Viertel (Hauptplatz westliche Häuserzeile
und Grazerstraße). Die für die Verwaltung
notwendigen Materialien und
Insignien sowie Unterlagen wurden in
einer Markttruhe verwahrt. Es gibt keine
Hinweise darauf, wo die Verwaltung des
Marktes ansässig gewesen ist oder Sitzungen
abgehalten wurden.
Im Stadtbuch von Grasmug sind für
die Jahre 1348 – 1783 die Namen der
Marktrichter genannt, ab 1784 übernehmen
„Bürgermeister“ deren Aufgaben
(ausgenommen die Gerichtsbarkeit).
Die jeweiligen Kompetenzen
sind freilich nicht mit den heutigen
vergleichbar. Die Marktrichter wurden
befristet bestellt und hatten bei der
Ausübung der Verwaltung die Interessen
des Landesfürsten zu wahren. Sie
waren hauptberuflich tätig und erhielten
einen Teil der eingehobenen
Strafen und Gebühren. Die Bestellung
erfolgte durch die Bürgerschaft mit Zustimmung
des Landesfürsten, gleiches
galt für den Marktschreiber.
Die Viertelmeister waren zuständig für
den Feuerschutz, die Wasserversorgung
(Marktbrunnen), Robotleistungen, Vermittlung
bei Streitigkeiten und Anliegen,
Beobachtung von Missständen und
Übermittlungen an den Rat. Ihre wichtigsten
Insignien waren das Marktsiegel
und der Rathausschlüssel.
Weitere Funktionen im „Magistrat“ übten
aus: Wachtmeister, Waldforstner,
Kanalführer, Mauteinheber, Brotwäger,
Zimentierer, Spitalsverwalter oder Ziegelei-Arbeiter.
14 VILLA HOLD – NEUES RATHAUS DER STADT FELDBACH