immobilia 2023/08 - SVIT
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IMMOBILIENWIRTSCHAFT<br />
DER MONAT<br />
INTERNATIONAL<br />
DEMOGRAFISCHE<br />
ENTWICKLUNG<br />
IM FOKUS<br />
Eine Studie des Technologie-<br />
und Immobilienunternehmens<br />
PREA hat untersucht,<br />
wie sich die Bevölkerung<br />
in Deutschland in den nächsten<br />
zwanzig Jahren entwickelt.<br />
Daraus lassen sich Wohnungsbedarf<br />
und Leerstandsrisiken<br />
ableiten. Die Auswertung basiert<br />
auf der Geburtenzahl, der<br />
Sterberate, dem Wanderungssaldo<br />
und der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Am stärksten<br />
schrumpfen die Städte<br />
Neuss (–22,1%), Trier (–17,3%),<br />
Moers (–16,4%), Recklinghausen<br />
(–14,2%) und Braunschweig<br />
(–13,3%). In Regensburg<br />
(+32%), Leipzig (+30,2%),<br />
Potsdam (+24,4%), Fürth<br />
(+22,3%) und Bremerhaven<br />
(+20,8%) wächst die Bevölkerung<br />
hingegen. Dasselbe gilt<br />
für die Metropolregionen um<br />
München, Nürnberg, Berlin,<br />
Hamburg und Frankfurt am<br />
Main.<br />
SCHWEIZ<br />
PHOTOVOLTAIK<br />
FASST FUSS<br />
Gemäss der vom Bundesamt<br />
für Energie (BFE) veröffentlichten<br />
«Statistik Sonnenenergie»<br />
für 2022 ist der Photovoltaik-Zubau<br />
in der Schweiz um<br />
58% gegenüber 2021 gestiegen.<br />
Die Jahresproduktion lag bei<br />
3858 Gigawattstunden (GWh),<br />
was dem Jahresverbrauch von<br />
1,2 Mio. 4-Personen-Haushalten<br />
oder der Hälfte der Jahresproduktion<br />
des AKW Gösgen<br />
entspricht. Der Anteil am<br />
Stromverbrauch der Schweiz<br />
lag 2022 bei 6,76% (2020:<br />
4,89%). Solarenergie wird <strong>2023</strong><br />
über 8% des Bedarfs liefern.<br />
CLOUDBASIERTE<br />
UMGEBUNGEN<br />
UNTER DER LUPE<br />
Der Austausch von Projektdaten<br />
geschieht in Bauprojekten<br />
oft in einem Common Data<br />
Environment (CDE), eine<br />
cloudbasierte Umgebung. Das<br />
Schweizer Beratungsunternehmen<br />
pom+ hat 18 CDE analysiert.<br />
Die Lösungen lassen sich<br />
grob in zwei Gruppen einteilen.<br />
Entweder handelt es sich<br />
um Expertentools mit umfangreichen<br />
Funktionen oder um<br />
einfache Anwendungen mit<br />
beschränkten Möglichkeiten.<br />
Beiden Gruppen gemeinsam ist<br />
die mangelnde Usability. Die<br />
Herstellerfirmen sollten laut<br />
pom+ vermehrt auf Benutzerfreundlichkeit<br />
achten.<br />
HITZESTAU<br />
VERHINDERN<br />
Die Hochschule Luzern hat<br />
ein Tool entwickelt, welches<br />
das Mikroklima in bestehenden<br />
und geplanten Quartieren<br />
berechnet. Die Informationen<br />
zu Gebäuden, Position,<br />
verwendeten Materialien oder<br />
Art und Position von Grünflächen<br />
und Bäumen bezieht die<br />
Quartierklima-Modellierung<br />
Die Hochschule Luzern hat ein Tool<br />
entwickelt, welches das Mikro klima in<br />
Quartieren berechnet und mit Farb <br />
skalen visualisiert. BILD: HSLU<br />
aus dem Planungstool Revit.<br />
Da raus wird die Auswirkung<br />
von Strahlung, Schatten, Wärmespeicherung<br />
der Materialien,<br />
Luftströmung, Vegetation<br />
und Tageszeit auf das Quartierklima<br />
berechnet. Es entstehen<br />
Bilder mit Farbskalen, welche<br />
die physiologisch äquivalente<br />
Temperatur (PET) anzeigen.<br />
BAUKULTUR<br />
ENTDECKEN<br />
Mit der Kampagne «Baukultur<br />
1975–2000» will der<br />
Schweizer Heimatschutz auf<br />
die Qualitäten dieser Periode<br />
aufmerksam machen und den<br />
fachlichen Diskurs anregen.<br />
Eine Webplattform dokumentiert<br />
mit Fotografien und Texten<br />
rund 100 Objekte aus den<br />
Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur<br />
und Ingenieurwesen<br />
(Bild: Wohnsiedlung<br />
Im Werk, Uster ZH). Sechs<br />
Thementexte bieten Anhaltspunkte<br />
zum politischen und<br />
gesellschaftlichen Kontext.<br />
GUTE NOTEN FÜR<br />
IMPLENIA<br />
UND MOBIMO<br />
Die swissreputation.group<br />
hat mit dem IMWF Institut<br />
den Schweizer Bau- und Immobiliensektor<br />
hinsichtlich<br />
Reputation analysiert. Die<br />
Studie «Reputation von Bauund<br />
Immobilienunternehmen<br />
in der Schweiz» wertete<br />
von Juni 2022 bis Mai <strong>2023</strong> alle<br />
reputa tionsrelevanten Aussagen<br />
zu den ausgewählten<br />
Unternehmen aus. Implenia<br />
führt die Rangliste des Bausektors<br />
an und punktet mit bester<br />
Sichtbarkeit und Berichterstattung.<br />
Es folgen Halter, Steiner,<br />
Allreal und Frutiger. Mobimo<br />
führt das Ranking des Immobiliensektors<br />
an, gefolgt von SPS<br />
Swiss Prime Site.<br />
MEHRFAMILIEN<br />
HÄUSER HÖHER<br />
GEHANDELT<br />
Mehrfamilienhäuser wurden<br />
im 2. Quartal zu +1,6% höheren<br />
Werten gehandelt, wie die Auswertung<br />
der Transaktionsdaten<br />
im Rahmen des SWX IAZI Investment<br />
Real Estate Price Index<br />
zeigt. Die Werte von Wohnrenditeliegenschaften<br />
ziehen<br />
also wieder an, nachdem sich<br />
die Entwicklung im 1. Quartal<br />
stark verlangsamt hatte. Die positive<br />
Dynamik zeigt sich auch<br />
in der anhaltend hohen Jahreswachstumsrate<br />
von +5,6%.<br />
WOHNEIGENTUM<br />
WIRD TEURER<br />
Laut Auswertungen von<br />
FPRE legen die Preise für Einfamilienhäuser<br />
im 2. Quartal<br />
gegenüber dem Vorquartal um<br />
+1,3% zu. Am deutlichsten legt<br />
das untere Segment zu (+3,2%).<br />
Beim mittleren und gehobenen<br />
Segment beträgt der Zuwachs<br />
+1,8% bzw. +0,2%. Im<br />
Vergleich zum Vorjahresquartal<br />
sind Einfamilienhäuser um<br />
+3,4% teurer geworden. Auch<br />
Eigentumswohnungen verteuern<br />
sich sowohl zum Vorquartal<br />
(+1,4%) als zum Vorjahresquartal<br />
(+4,5%). Im Gegensatz<br />
zu Einfamilienhäuser stagniert<br />
der Preisanstieg aber im unteren<br />
Segment (–0,3%), während<br />
das mittlere und gehobene<br />
Segment Anstiege verzeichnen<br />
(+0,8% bzw. +2,4%).<br />
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IMMOBILIA / August <strong>2023</strong>