„Ich wusste, dass ich hier glücklich bin“ Unsere Jungs im Porträt - Max Jaeger von Gerd Nußpickel Max Jaeger ist Sproß einer im Oberbergischen bestens bekannten Handballer – Familie. Der 26-jährige Linksaußen durchlief zunächst alle Jugendmannschaften des VfL Gummersbach und wechselte 2018 erstmals nach Coburg. Nach einem zweijährigen Intermezzo beim HC Erlangen kehrte er im vergangenen Jahr zum HSC Coburg zurück. In der aktuellen Saison ist Max Jaeger auch der neue Kapitän der Bundesliga – Mannschaft. Obwohl erst 26 Jahre jung, hat Max Jaeger schon reichlich erfahren müssen, dass es in einer Sportler - Karriere Höhen, aber eben auch Tiefen gibt. Das aktuelle Kalenderjahr 2023 gehört bisher jedoch zweifellos zu den besseren Jahren in der Biographie des torgefährlichen Linksaußen. Hatten ihn in der Hinrunde der vergangenen Saison noch hartnäckige Bandscheibenprobleme ausgebremst, sind diese inzwischen vollständig behoben. „Das habe ich vor allem unserem Athletiktrainer Fabian Lauenstein zu verdanken. Er ist bis jetzt der beste Athletiktrainer, mit dem ich je gearbeitet habe und hat in der Verletzungszeit sehr intensiv mit mir trainiert und mir geholfen.“ Max „bedankte“ sich mit einer extrem starken Rückrunde. Mit insgesamt 105 Toren in nur 26 Spielen wurde die Spielzeit 2022/23 dann sogar noch seine bislang erfolgreichste Bundesligasaison. Aber es waren nicht vorrangig die sportlichen Qualitäten von Max Jaeger, die Jan Gorr kurz vor Saisonbeginn dazu bewogen haben, den Fan – Liebling zum neuen Mannschaftskapitän zu benennen. „Max hat ganz feine Antennen, um zu spüren, was in der Mannschaft los ist. Er hat zu jedem Spieler einen guten Draht – und er hat eine tadellose Einstellung, geht immer mit 110 Prozent Einsatz voran.“ Ein großes Lob, das natürlich auch den Spieler selbst freut. „Ich freue mich, wenn Jan etwas honoriert, bei dem ich versuche, mir sehr viel Mühe zu geben. Es ist natürlich schön und bemerkenswert, dass ihm so etwas auffällt, da es eher etwas ist, was im Hintergrund bzw. hauptsächlich im Teamgefüge passiert. Ich versuche grundsätzlich immer möglichst viel mitzubekommen, was Gemüter oder Sonstiges angeht und bin stets bemüht, mit Jedem gut klarzukommen. Einsatzbereitschaft ist etwas, was unser Team und den Verein ausmachen soll und ausmacht, weshalb ich dort versuche, das Maximum zu geben.“ Auch privat hat sich im Sommer etwas verändert. Im Juni heiratete Max seine langjährige Freundin Michelle. „Nach acht Jahren haben wir im Winter beschlossen, in der handballfreien Zeit zu heiraten. Wir hatten eine kleine, intime Hochzeit im engsten Kreis. Die Feierlichkeiten haben in Gummersbach, unserer beider Heimat, stattgefunden. Direkt im Anschluss sind wir zunächst mit meinen Eltern nach Südfrankreich und von dort zu zweit weiter nach Spanien gereist. Leider bin ich in Spanien am ersten Tag krank geworden, weshalb die „Flitterwochen“ für mich nicht so optimal waren.“ Handball – Gene in die Wiege gelegt bekommen Die Frage, wie er einst in der Jugend den Weg zum Handball gefunden hat, kann man sich bei Max Jaeger getrost sparen. Denn dieser Sport ist bei Familie Jaeger bereits seit Jahrzehnten das alles dominierende Thema. Sein Großvater Rolf Jaeger war der erste Nationalspieler, den der ruhmreiche VfL Gummersbach hervorgebracht hat. Als Spieler wurde er 1966 Deutscher Meister sowie ein Jahr später Europapokalsieger und führte den VfL in der Saison 1975/76 auch als Trainer zur Deutschen Meisterschaft. Vater Gunnar absolvierte insgesamt 223 Bundesligaspiele für den VfL und gehörte auch zu jener Mannschaft, die 1991 den bislang letzten Meistertitel für den Traditionsverein gewann. Da war es nur logisch, dass sich dann auch dessen Söhne Philipp, Felix und Max schon von klein auf dem Handballsport verschrieben. „Ich habe schon früh damit begonnen, mit meinem Zwillingsbruder den Ball herum zu werfen. Es hat auch immer Spaß gemacht. Von daher habe ich auch nie was Anderes ausprobiert. Ich bin dem Handball quasi auch deswegen treu geblieben, weil ich immer Spaß daran hatte.“ Angefangen von den Minis durchlief Max alle Jugendmannschaften des VfL Gummersbach. Der größte sportliche Erfolg gelang ihm dabei im Jahre 2014, als er mit der B–Jugend des Vereins Ende Platz 3 bei der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft belegte. Der erhoffte Sprung in den Bundesligakader des VfL sollte ihm indes nicht gelingen und so entschied sich Max, eine neue sportliche Herausforderung zu suchen. Die fand der Linksaußen schließlich 2018 beim HSC 2000 Coburg, wo er in den folgenden zwei Jahren zu einem Leistungsträger und Publikumsliebling avancierte. Seine Leistungen blieben auch der Konkurrenz nicht verborgen und so sicherte sich der HC Erlangen für zwei Jahre die Dienste des sympathischen Flügelflitzers. 32
BILD: SVENJA STACHE