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Kind+Kegel DRESDEN Herbst 2023

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parken, aussteigen, verabschieden –

alles auf engstem Raum.

An weiterführenden Schulen ist vor

allem der mangelnde Platz an Straßenbahn-

und Bushaltestellen ein Thema.

Es geht aber auch um sichere Radwege

oder den schlechten Zustand von

Gehwegen.

Aus Sicht von Stefan Kraft gibt es an

vielen Stellen in Dresden großen Handlungsbedarf

und es passiert momentan

noch zu wenig oder viel zu langsam. Es

fehle ein umfassender Gesamtüberblick

bei den Entscheidungsträgern, an

welchen Schulen konkreter Änderungsbedarf

besteht.

Er formuliert es so: „Wir wünschen uns,

dass der Verkehrsbürgermeister sog.

Regionalkonferenzen zur Schulwegsicherheit

einberuft, bei denen Schulen,

Eltern und Verwaltungsmitarbeiter:innen

gemeinsam Problemstellen erfassen,

bündeln und mögliche Maßnahmen benennen.

Die Stadt hat dann die Aufgabe,

diese gezielt auf den Weg bringen.“

Einen ersten großen Schritt hat man

gemeinsam mit der Stadtverwaltung

aber schon geschafft: Seit Herbst 2022

hat sich die „AG Sicherer Schulweg“

formiert. Hier sitzen Vertreter:innen der

Stadt Dresden, Elternvertreter:innen, die

Polizei, Verkehrswacht aber auch das

Ordnungsamt zusammen und diskutieren

direkt über Probleme und Maßnahmen.

Dieser direkte Kommunikationsweg

zwischen Schulen und Behörden macht

Stefan Kraft Hoffnung: „Es ist ein Erfolg,

dass wir als Eltern mittlerweile bei der

Stadt als verlässliche Partner wahrgenommen

werden, die bei diesem Thema

unbedingt mit an den Tisch gehören.“

Ein in Dresden noch recht junges

verkehrspolitisches Mittel sind sog.

Verkehrsversuche. Darunter versteht

„Gefahrenstellen

müssen erkannt

und entschärft

werden.“

man zeitlich begrenzte Maßnahmen im

öffentlichen Straßenverkehr, mit dem

Ziel schnell umsetzbare Eingriffe in den

Straßenverkehr zu probieren.

Ein solcher Verkehrsversuch startet ab

diesem Schuljahr 2023 bis zu den Winterferien

2024 an der 63. Grundschule

in der Wägnerstraße. Hier möchte man

durch neue Radbügel und die Sperrung

der Straße für den motorisierten Verkehr

als „Schulstraße“ die Elterntaxis verhindern

und gleichzeitig den selbstständigen

Schulweg der Schüler:innen

fördern. Weitere Verkehrsversuche an

Grundschulen sind in Planung.

© Irina Schmidt - stock.adobe.com

Auf der Webseite des Straßen- und

Tiefbauamts Dresden wird die Zusammenarbeit

mit dem Kreiselternrat über

die Arbeitsgruppe Sicherer Schulweg

erwähnt und unter anderem für die

Rekrutierung neuer Verkehrshelfer:innen

(auch bekannt als Schülerlotsen) geworben.

Diese sieht Stefan Kraft eher kritisch:

„Verkehrshelfer sind die beste schlechte

Lösung für den sicheren Schulweg

unserer Kinder.“ Das liegt zum einen

daran, dass Verkehrshelfer:innen zwar

vor Unterrichtsbeginn beim Überqueren

von Straßen unterstützen, am Nachmittag,

wenn die Kinder auf dem Weg

nach Hause sind, aber nicht mehr. Zum

anderen arbeiten Verkehrshelfer:innen

ehrenamtlich und erhalten nur ein geringes

Honorar. Auch findet sich Ersatz

oft nicht oder nicht schnell genug, wenn

jemand aufhört. „Einige Verkehrshelfer

berichten von massiven Problemen

mit dem rollenden Verkehr, sie wurden

schon von Autofahrern beleidigt und

beschimpft, das notwenige umsichtige

Fahren sei manches Mal Fehlanzeige“,

berichtet Stefan Kraft.

Hier also auch ein Appell an Eltern

aber auch an alle anderen

Verkehrsteilnehmer:innen, die gleichzeitig

auch Autofahrer:innen im frühmorgendlichen

Berufsverkehr sind: Die

Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden,

vor allem die unserer Kinder muss wichtiger

sein als schnelles Vorankommen

auf dem Weg zur Arbeit. (kp)

HAT EURE SCHULE IN DRESDEN

EIN PROBLEM MIT DER SCHUL-

WEGSICHERHEIT?

Schreibt an das Straßen- und Tiefbauamt

(schulwegsicherheit@dresden.de)

und nehmt die Projektgruppe Schulwegsicherheit

des Kreiselternrats

(schulwegsicherheit@

kreiselternrat-dresden.de) mit in die

Empfängerliste! Beschreibt euer Anliegen

und vergesst bitte eure Kontaktdaten

nicht, damit Rückfragen schnell

geklärt werden können!

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