Jahresbericht 2018

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Junge Menschen aus unterschiedlichen Religionen lassen sich gemeinsam fotografieren: Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen wirbt Jakatarub in Indonesien für interreligiöse Verständigung. Foto: Jakatarub 4
Editorial des Präsidenten Die kulturelle Vielfalt der globalen christlichen Kirche Johannes Blum Die letztjährige Synode von Mission 21 stand ganz unter dem Thema «Migration». Wir haben uns dabei mit der Tatsache beschäftigt, dass Migration ein Faktum ist und dass sie wahrscheinlich zunehmen wird. Durch diese Migration kommen auch Christinnen und Christen in die Schweiz, und wir lernen dadurch Theologien kennen, die für uns ungewohnt und fremd sind. Mein Eindruck ist, dass viele protestantische Kirchen in Europa noch nicht bemerkt haben, dass die Kirche schon lange eine globale Kirche ist. Die evangelischen Kirchen in Europa und auch in Nordamerika unterscheiden zu wenig zwischen Kultur und Glauben. Sie sprechen mit grosser Selbstverständlichkeit von der Verteidigung christlicher Werte, meinen damit aber eher westliche christliche als etwa christlich-afrikanische oder christlich-indische Werte. Diese Werte machen die globale Kirche bunt und vielgestaltig. Von Kirchen Afrikas können wir zum Beispiel ein engeres Verhältnis zur spirituellen Welt lernen. Die Welt ist für sie geprägt von übernatürlichen Mächten. Wenn ein Mensch erkrankt, sucht man häufig eine spirituelle und eine soziale Ursache. Dies inspiriert die Menschen zum Beten und sie erwarten Heilung und Hilfe von Jesus. Für christliche Afrikanerinnen und Afrikaner ist es oft unverständlich, dass wir hier diese spirituelle Quelle nicht mehr nutzen. Von Kirchen in manchen muslimischen Ländern können wir lernen, wie sich der Glaube in Zeiten der Verfolgung bewähren muss und kann und was es bedeutet, in einem Land zu leben, in dem die Unsicherheit zunimmt. Mission 21 unterstützt in Indonesien Veranstaltungen von jungen Menschen muslimischen und christlichen Glaubens, bei denen der Glaube des Gegenübers gemeinsam erfahren und respektiert werden kann. Der Klimawandel hat auch in den Ländern Lateinamerikas bereits sichtbare Folgen: Viele Quellen sind ausgetrocknet und die Landwirte können ihre Böden nicht mehr bearbeiten. Hier engagieren sich zahlreiche Kirchen gegen die Armut. Von ihnen können wir lernen, was es heisst, politische Verantwortung zu übernehmen. Ob Afrika, Asien oder Lateinamerika: Bei Mission 21 haben wir die Gelegenheit, die globale christliche Kirche kennenzulernen. Diese Arbeit in der globalen Kirche war auch Motivation für Claudia Bandixen, die Direktorin von Mission 21. Nun tritt sie nach sieben Jahren von ihrem Amt zurück. Sie brachte viel Leitungs- und Managementerfahrung von ihrer früheren Stelle als Präsidentin der Kantonalkirche Aargau mit. Ihre grosse Kompetenz, viel Begeisterung, der enorme Einsatz und ihre eindrückliche Hingabe machten sie für viele zum Vorbild. In ihrer Amtszeit wurden das Leitbild überarbeitet und die Organisation wurde professionalisiert. Mission 21 erlangte das Zewo-Gütesiegel und die staatliche Anerkennung als gemeinnützige Organisation. Finanziell schaffte das Werk den Turnaround. Mit der Berufung von Jochen Kirsch hat sich der Vorstand für Kontinuität in der Entwicklung von Mission 21 entschieden. Jochen Kirsch, Theologe und diplomierter NPO-Manager, setzt seine vielfältigen Kompetenzen als Experte in der internationalen Zusammenarbeit bereits seit 2004 für Mission 21 ein. Johannes Blum, Präsident Mission 21 5
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