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Jahresbericht 2018

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<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2018</strong>


Inhalt<br />

Editorial 5<br />

Johannes Blum, Präsident Mission 21 5<br />

Claudia Bandixen, Direktorin Mission 21 7<br />

«Frieden wächst mit uns»<br />

Das Sujet der Kampagne von <strong>2018</strong><br />

Internationale Beziehungen 9<br />

Bessere Lebensperspektiven 10<br />

Kamerun: Nothilfe und Wiederaufbau im Fokus 11<br />

Bolivien: «Ich weiss jetzt, wie wir satt werden» 12<br />

Tansania: Gesundheitsförderung mit ganzheitlichem Ansatz 14<br />

Spenden<br />

PC-Spendenkonto: 40-726233-2<br />

IBAN CH58 0900 0000 4072 6233 2<br />

ZEWO-Zertifizierung<br />

Mission 21 ist seit<br />

dem 2.12.2014<br />

ZEWO-zertifiziert<br />

Peru: Starke Frauen für nachhaltige Dorfgemeinschaften 16<br />

Indonesien: Interreligiöse Jugendcamps und<br />

Friedensdörfer für ein friedliches Miteinander 18<br />

Stabsstelle Frauen und Gender:<br />

Weltweit im Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit 20<br />

EduQua-Label<br />

Mission 21 ist seit<br />

dem 6.11.2015<br />

EduQua-zertifiziert<br />

ACT Alliance<br />

Mission 21 ist seit<br />

dem 10.10.<strong>2018</strong><br />

Mitglied von<br />

ACT Alliance<br />

Titelbild: Die Bäuerin Nila Condori Mamani aus<br />

Chupa (Peru) hat vom Alphabetisierungsprojekt<br />

von Alfalit profitiert.<br />

Foto: Dorothee Adrian/Mission 21<br />

Impressum<br />

Mission 21 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2018</strong><br />

Herausgeberin: Mission 21, Abteilung<br />

Kommunikation und Marketing<br />

Verantwortlich: Johannes Blum, Präsident Mission 21<br />

Redaktion: Christoph Rácz<br />

Fotos: Mission 21 (wenn nicht anders angegeben)<br />

Gestaltung: Vischer Vettiger Hartmann AG<br />

Druck: Gremper AG, Basel<br />

Auflage/Erscheinungsdatum: 2400 Ex./Juni 2019<br />

Eine Gruppe von Kursteilnehmerinnen vor einem Pflanzbeet<br />

in El Alto, Bolivien. Foto: Focapaci<br />

2


Bildung Austausch Forschung 22<br />

Interreligiöse Verständigung als Friedensarbeit 24<br />

In der Vielfalt Zukunft gestalten 26<br />

Forschung: Ergiebige Quelle zur Förderung<br />

wissenschaftlicher Forschung 28<br />

Spenden 29<br />

Arlesheim: Basar als Gemeinschaftserlebnis 30<br />

Förderstiftungen: Der Frieden wächst mit uns,<br />

zum Beispiel in Nigeria 32<br />

Mobile HIV-Klinik in Tansania.<br />

Foto: Fritz Weibel/Mission 21<br />

Spendenliste 33<br />

Jahresrechnung 34<br />

Bilanz und Betriebsrechnung 34<br />

Herkunft und Verwendung der Mittel 36<br />

Kommentar zur Jahresrechnung 37<br />

Organisation 38<br />

Organigramm Mission 21 / Kurzporträt Mission 21 38<br />

Gremien im Jahr <strong>2018</strong> / Publikationen von Mission 21 39<br />

Podiumsdiskussion an der Fachtagung zum<br />

Thema Geschlechterrollen.<br />

Foto: Mara Wirthlin/Mission 21<br />

«Glückspäcklifischen» am Basar der<br />

Kirchgemeinde Arlesheim.<br />

Foto: Dieter Küng<br />

3


Junge Menschen aus unterschiedlichen Religionen lassen sich<br />

gemeinsam fotografieren: Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen<br />

wirbt Jakatarub in Indonesien für interreligiöse Verständigung.<br />

Foto: Jakatarub<br />

4


Editorial des Präsidenten<br />

Die kulturelle Vielfalt der<br />

globalen christlichen Kirche<br />

Johannes Blum<br />

Die letztjährige Synode von Mission 21 stand ganz unter dem Thema<br />

«Migration». Wir haben uns dabei mit der Tatsache beschäftigt, dass<br />

Migration ein Faktum ist und dass sie wahrscheinlich zunehmen wird.<br />

Durch diese Migration kommen auch Christinnen und Christen in die<br />

Schweiz, und wir lernen dadurch Theologien kennen, die für uns ungewohnt<br />

und fremd sind. Mein Eindruck ist, dass viele protestantische Kirchen<br />

in Europa noch nicht bemerkt haben, dass die Kirche schon lange<br />

eine globale Kirche ist. Die evangelischen Kirchen in Europa und auch<br />

in Nordamerika unterscheiden zu wenig zwischen Kultur und Glauben.<br />

Sie sprechen mit grosser Selbstverständlichkeit von der Verteidigung<br />

christlicher Werte, meinen damit aber eher westliche christliche als<br />

etwa christlich-afrikanische oder christlich-indische Werte.<br />

Diese Werte machen die globale Kirche bunt und vielgestaltig. Von<br />

Kirchen Afrikas können wir zum Beispiel ein engeres Verhältnis zur<br />

spirituellen Welt lernen. Die Welt ist für sie geprägt von übernatürlichen<br />

Mächten. Wenn ein Mensch erkrankt, sucht man häufig eine<br />

spirituelle und eine soziale Ursache. Dies inspiriert die Menschen zum<br />

Beten und sie erwarten Heilung und Hilfe von Jesus. Für christliche<br />

Afrikanerinnen und Afrikaner ist es oft unverständlich, dass wir hier<br />

diese spirituelle Quelle nicht mehr nutzen.<br />

Von Kirchen in manchen muslimischen Ländern können wir lernen,<br />

wie sich der Glaube in Zeiten der Verfolgung bewähren muss und kann<br />

und was es bedeutet, in einem Land zu leben, in dem die Unsicherheit<br />

zunimmt. Mission 21 unterstützt in Indonesien Veranstaltungen von<br />

jungen Menschen muslimischen und christlichen Glaubens, bei denen<br />

der Glaube des Gegenübers gemeinsam erfahren und respektiert<br />

werden kann.<br />

Der Klimawandel hat auch in den Ländern Lateinamerikas bereits<br />

sichtbare Folgen: Viele Quellen sind ausgetrocknet und die Landwirte<br />

können ihre Böden nicht mehr bearbeiten. Hier engagieren sich zahlreiche<br />

Kirchen gegen die Armut. Von ihnen können wir lernen, was es<br />

heisst, politische Verantwortung zu übernehmen.<br />

Ob Afrika, Asien oder Lateinamerika: Bei Mission 21 haben wir die<br />

Gelegenheit, die globale christliche Kirche kennenzulernen.<br />

Diese Arbeit in der globalen Kirche war auch Motivation für Claudia<br />

Bandixen, die Direktorin von Mission 21. Nun tritt sie nach sieben Jahren<br />

von ihrem Amt zurück. Sie brachte viel Leitungs- und Managementerfahrung<br />

von ihrer früheren Stelle als Präsidentin der Kantonalkirche<br />

Aargau mit. Ihre grosse Kompetenz, viel Begeisterung, der enorme Einsatz<br />

und ihre eindrückliche Hingabe machten sie für viele zum Vorbild.<br />

In ihrer Amtszeit wurden das Leitbild überarbeitet und die Organisation<br />

wurde professionalisiert. Mission 21 erlangte das Zewo-Gütesiegel<br />

und die staatliche Anerkennung als gemeinnützige Organisation.<br />

Finanziell schaffte das Werk den Turnaround.<br />

Mit der Berufung von Jochen Kirsch hat sich der Vorstand für Kontinuität<br />

in der Entwicklung von Mission 21 entschieden. Jochen Kirsch,<br />

Theologe und diplomierter NPO-Manager, setzt seine vielfältigen Kompetenzen<br />

als Experte in der internationalen Zusammenarbeit bereits<br />

seit 2004 für Mission 21 ein.<br />

Johannes Blum, Präsident Mission 21<br />

5


Christinnen und Musliminnen besuchen gemeinsam<br />

einen Alphabetisierungskurs im Friedensdorf Gurku.<br />

Foto: Jonathan Liechti<br />

6


Editorial der Direktorin<br />

Zusammenarbeit<br />

über Grenzen hinweg<br />

Claudia Bandixen<br />

Mission 21 hat <strong>2018</strong> in 20 Ländern und in rund 100 Programmen in<br />

ihren vier Kernthemen gearbeitet: Gesundheit, Bildung, Existenzsicherung<br />

und Friedensförderung. Hinter diesen trockenen Stichworten<br />

stehen konkrete Programme, die tausenden von Menschen zugute<br />

kommen.<br />

Die Stärke der Mission liegt in ihrer treuen und kontinuierlichen<br />

Aufbauarbeit.<br />

Seit rund fünf Jahren ist der entschiedene Einsatz von Nothilfe für<br />

gewisse Partner dringend, weil sie trotz extremer Notsituationen kaum<br />

internationale Hilfe erhalten. Dazu gehört die harte Situation der Partner<br />

von Mission 21 in Nordnigeria und im Südsudan, neu aber auch<br />

im englischsprachigen Teil von Kamerun.<br />

<strong>2018</strong> hat unsere Kampagne «Frieden wächst mit uns» Einblick<br />

in die Friedensarbeit von Mission 21 gegeben. In Nordnigeria zum<br />

Beispiel geht das unendliche Leid durch die Gewalt der Terrormiliz<br />

Boko Haram weiter. Aber die vielen Opfer fahren fort, ihre Zukunft<br />

ohne Rache an Boko-Haram-Gefolgsleuten zu gestalten. Sie sind davon<br />

überzeugt: Gewalt erzeugt nur mehr Gewalt. Mission 21 unterstützt<br />

das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen.<br />

Kinder besuchen gemeinsam die von Mission 21 ermöglichte Schule<br />

im Friedensdorf Gurku. Im Südsudan arbeiten dank Mission 21 und<br />

ihren Partnern Menschen verschiedener Ethnien in diversen Projekten<br />

zusammen. So gestalten sie ihre Zukunft und bauen gleichzeitig gegenseitige<br />

Vorurteile ab.<br />

Jährlich treffen sich die internationalen Delegierten von Mission 21<br />

und fällen die wichtigsten Entscheide in der Missionssynode gemeinsam.<br />

<strong>2018</strong> durfte die Mission bei der Landeskirche Aargau in Aarau zu<br />

Gast sein. Durch das demokratische Bestimmen an der Synode wird<br />

das Bewusstsein einer gemeinsamen Verantwortung gestärkt. Es ist<br />

eindrücklich, wie afrikanische Partner mit dem Wenigen, das sie besitzen,<br />

konkret dazu beitragen, Nahrung zu Vertriebenen zu bringen und<br />

Schutzeinrichtungen zu erstellen. An unnötiges Sterben und an Leid<br />

als Alltag kann und darf sich niemand gewöhnen, das ist ihre Überzeugung.<br />

Wenn ich nun in Pension gehe und die professionelle Arbeit in der<br />

Missionsbewegung an meinen Nachfolger, Jochen Kirsch, übergebe,<br />

sehe ich mit grosser Freude, dass sich der gemeinsame Einsatz für<br />

Mission 21 gelohnt hat. Auf vier Kontinenten wird zuverlässig und solidarisch<br />

gearbeitet, der Betrieb in Basel gewährt eine minimale und<br />

effiziente Administration. Und wichtiger als alles Funktionieren ist der<br />

klar spürbare Wille der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Partner<br />

und des Vorstandes von Mission 21, sich aus ganzer Kraft weiter Jahr<br />

um Jahr für die Schwächsten zu engagieren. Dafür wurde die Mission<br />

vor über 200 Jahren gegründet und dafür steht sie auch heute.<br />

Claudia Bandixen,<br />

Direktorin Mission 21<br />

7


«Frieden wächst mit uns» – das Sujet der<br />

Kampagne <strong>2018</strong> nahm das Engagement von<br />

Mission 21 in Nigeria auf.<br />

8


Internationale<br />

Beziehungen<br />

Mission 21 ist weltweit tätig im Einsatz gegen Armut, für bessere<br />

Bildung und Gesundheit und in der Friedensarbeit. In allen<br />

Projekten und Programmen fördern wir die Geschlechtergerechtigkeit.<br />

<strong>2018</strong> stellten wir mit der Kampagne «Frieden wächst mit<br />

uns» die Friedensförderung in den Fokus: In Nigeria zum Beispiel<br />

arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen<br />

erfolgreich daran, dass Menschen muslimischen und christlichen<br />

Glaubens friedlich miteinander leben können. Die Friedensförderung<br />

bleibt auch 2019 eines der dringlichsten Kernthemen.<br />

9


Internationale Beziehungen<br />

Wir schützen und stärken Benachteiligte<br />

Bessere Lebensperspektiven<br />

Ob in Afrika, Asien oder Lateinamerika: Die Herausforderungen für die Arbeit<br />

von Mission 21 nehmen zu. Darum wurden <strong>2018</strong> Ausbauschritte unternommen,<br />

um die Begünstigten noch besser zu unterstützen.<br />

Asien<br />

In Asien beschäftigt uns die markante Arbeitsmigration<br />

von Frauen aus Indonesien, etwa nach Malaysia, Taiwan<br />

oder Hongkong. Rund sieben Millionen Indonesierinnen<br />

arbeiten als Hausangestellte und Betreuerinnen im Ausland.<br />

Sie haben schlechte Arbeitsbedingungen, erfahren<br />

oft Gewalt, stecken in Knebelverträgen fest oder geraten<br />

in die Fänge von Menschenhändlern. Das neue, asienweite<br />

Programm zur Stärkung der Migrantinnen leistet darum<br />

Aufklärungsarbeit bereits vor der Ausreise aus Indonesien.<br />

Es ermöglicht den Schutz und die Betreuung von Arbeitsmigrantinnen<br />

in Malaysia und Hongkong, und es baut ein<br />

Netzwerk auf, um die betroffenen Frauen auf ihren Wegen<br />

zwischen dem Herkunftsland Indonesien und dem jeweiligen<br />

Empfängerland zu begleiten.<br />

Mission 21 unterstützt die Organisation Christian Action<br />

in Hongkong bei der Rechtsberatung für ausgebeutete<br />

Hausangestellte. Foto: Christian Action<br />

Lateinamerika<br />

Sorgen machen in Lateinamerika die zunehmenden politisch-religiös<br />

gefärbten Fundamentalismen. Zur Förderung<br />

gerechter Gesellschaften hat darum die Aus- und Weiterbildung<br />

im theologischen Bereich an Relevanz gewonnen.<br />

Partnerorganisationen von Mission 21 wie die theologische<br />

Hochschule UBL oder das Forschungszentrum DEI in Costa<br />

Rica tragen zur Ausbildung engagierter Führungspersonen<br />

bei. Diese greifen in den lateinamerikanischen Gesellschaften<br />

brisante Themen auf wie die Gewalt gegen Frauen, soziale<br />

Ungleichheit oder die Ausbeutung natürlicher Ressourcen.<br />

Mit guter Bildungs-, Lobby- und Kommunikationsarbeit<br />

bringen sie auch soziale Veränderungsprozesse in Gang.<br />

Afrika<br />

In vielen unserer Partnerländer in Afrika werden die<br />

Lebensbedingungen immer prekärer. Oftmals abseits<br />

der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit kämpfen<br />

hunderttausende Menschen ums Überleben und um<br />

grundlegende Rechte und Lebensperspektiven für sich<br />

und ihre Gesellschaft. Mission 21 steht diesen Menschen<br />

bei und organisiert gemeinsam mit Partnern Programme<br />

für Nothilfe und Wiederaufbau: in Nigeria, im Südsudan<br />

und seit <strong>2018</strong> auch in Kamerun.<br />

Internationale Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

In vielen Partnerländern stehen internationale, von<br />

Mission 21 entsandte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

im Einsatz, auf ausdrücklichen Wunsch der<br />

Partnerkirchen und −organisationen. Als Fachkräfte<br />

arbeiten sie mehrere Jahre lang in verschiedenen<br />

Projekten mit, als Koordinatorin, Techniker<br />

oder Dozentin. Ende <strong>2018</strong> waren insgesamt 15<br />

internationale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für<br />

Mission 21 tätig:<br />

Gabi Baumgartner-Brandner, China, Hongkong<br />

Tobias Brandner, China, Hongkong<br />

Angel Román Dollinger, Costa Rica, San José<br />

Simone Dollinger, Costa Rica, San José<br />

Johanna Drach, Peru, Puno<br />

Daniel Gloor, Malaysia, Sabah<br />

Uwe Hummel, Indonesien, Banjarmasin<br />

Yakubu Joseph, Nigeria, Abuja<br />

Togho Lumumba Mukong, Kamerun, Bamenda<br />

Jocye Manarisip, Indonesien, Jakarta Timur<br />

Emery Munfu Mpwate, Tansania, Daressalam<br />

Bernard Suwa, Südsudan, Juba<br />

Adrienne Sweetman, Tansania, Mbeya<br />

Jules Tsengele Ngoy, DR Kongo, Kasongo-Lunda<br />

Martin Witmer, Kamerun, Manyemen<br />

Claudia Zeising, Tansania, Mbeya<br />

10


Beiträge für Projekte und Programme<br />

im globalen Süden<br />

Zum Kernthema Bildung<br />

2 260 065 Franken<br />

Zum Kernthema Landwirtschaft und<br />

Existenzsicherung 772 903 Franken<br />

Zum Kernthema<br />

Gesundheitsförderung805 186 Franken<br />

Zum Kernthema<br />

Friedensförderung<br />

634 691 Franken<br />

Für Nothilfe und Wiederaufbau<br />

589 384 Franken<br />

Menschen auf der Flucht vor Gewalt im anglophonen<br />

Teil Kameruns. Foto: YOP<br />

Kamerun:<br />

Nothilfe und Wiederaufbau<br />

im Fokus<br />

Das Land an der Südküste Westafrikas galt<br />

lange als stabil und friedlich. Erst als die Regierung<br />

Kameruns im Herbst 2016 gewaltsam<br />

gegen friedlich protestierende Juristen und<br />

Lehrkräfte vorging, wurde der Konflikt für die Öffentlichkeit<br />

sichtbar. Die Demonstrierenden wandten sich gegen<br />

die schleichende «Französisierung» des Rechts- und Bildungssystems<br />

im anglophonen Teil des Landes. Nach der<br />

Niederschlagung der Proteste eskalierte die Situation, bis<br />

Separatisten im Oktober 2017 gar die Unabhängigkeit des<br />

anglophonen Teils Kameruns unter dem Namen «Ambazonia»<br />

ausriefen. Regierung wie Separatisten agieren mit unnachgiebiger<br />

Härte und begehen massive Menschenrechtsverletzungen.<br />

Kriminelle Banden, die versuchen, mit allen<br />

Mitteln an Geld zu gelangen, vergrössern die Unsicherheit.<br />

Ganze Dörfer werden niedergebrannt, Häuser werden geplündert,<br />

Schulen und andere öffentliche Einrichtungen<br />

geschlossen oder gar zerstört. Tausende Menschen wurden<br />

getötet. Die Gefängnisse sind überfüllt. Angst und Terror<br />

regieren in dem einstmals friedlichen Land.<br />

Infolge dieser Eskalation der Gewalt sind nach aktuellsten<br />

offiziellen Angaben der Vereinten Nationen derzeit<br />

rund 500 000 Menschen auf der Flucht: Fast alle<br />

benötigen dringend Wasser, Nahrung und grundlegende<br />

medizinische Versorgung. Unter ihnen<br />

sind auch tausende von Kindern, die auf der Flucht<br />

von ihren Familien getrennt wurden.<br />

Die einzigen Akteure, die in dieser zutiefst polarisierten<br />

und traumatisierten Gesellschaft noch in der Lage<br />

sind, wirkungsvoll Hilfe zu leisten und einzustehen für die<br />

Rechte der Flüchtlinge und der von der Regierung marginalisierten<br />

Bevölkerung im anglophonen Kamerun, sind unsere<br />

kirchlichen Partner. Sie verfügen über eine bestehende<br />

Infrastruktur vor Ort und geniessen das Vertrauen der<br />

Bevölkerung. Weil sie nicht von aussen kommen, sondern<br />

schon immer da waren. Weil sie ein elementarer Teil der<br />

Bevölkerung sind: nicht zuletzt auch ein Teil jener Menschen,<br />

die nun vor staatlicher und separatistischer Gewalt<br />

auf der Flucht sind.<br />

Die Kirchen sind im Rahmen des von Mission 21 organisierten<br />

ökumenischen Nothilfe- und Wiederaufbauprogramms<br />

unter dem Dach der Vereinten Nationen tätig.<br />

Sie bringen Nahrung, Zelte und Medikamente zu den in<br />

den Busch geflüchteten Frauen, Männern und Kindern.<br />

Sie leisten wichtige Traumaarbeit und sorgen dafür, dass<br />

Menschen dort, wo es möglich ist, wieder neue Lebensperspektiven<br />

entwickeln können. Dabei werden sie auch unterstützt<br />

durch lokale, fachlich versierte NGOs. Gleichzeitig<br />

setzen sie sich auf politischer Ebene ein für die Rechte der<br />

englischsprachigen Bevölkerung und für eine friedliche<br />

Lösung des Konflikts.<br />

Jochen Kirsch, Leiter Internationale Beziehungen<br />

Wirkung des Programms <strong>2018</strong><br />

Zwei grosse Kirchen und mehrere kleinere Organisationen<br />

verteilten mithilfe von Mission 21 Lebensmittel<br />

und Güter des täglichen Bedarfs an rund 28 000 Ge−<br />

flohene. Die beteiligten Kirchen boten bei der Verteilung<br />

auch psychosoziale Unterstützung an. Über 3000<br />

Betroffene erhielten zudem medizinische Versorgung.<br />

11


Internationale Beziehungen<br />

«Lichtblick Stadtgarten»<br />

Das Projekt in El Alto (Bolivien) gehört zum Kooperationsprogramm<br />

Lateinamerika (Programm-Nr. 400.1001). Es unterstützt Frauen<br />

dabei, in ihren Höfen Gemüsegärten und Gewächshäuser anzulegen<br />

und Kleintiere wie Hühner oder Meerschweinchen zu halten. Damit<br />

verbessert sich die Ernährungssituation und durch Verkäufe auf<br />

lokalen Märkten steigt das Familieneinkommen. Die Zielbevölkerung<br />

erhält Wissen zu nachhaltigem Anbau und neuen Technologien,<br />

zu Vermarktung und Ernährung. Zudem informiert das Projekt<br />

die Beteiligten über die Rechte von Frauen und trägt dazu bei,<br />

deren Position in der Gesellschaft zu stärken.<br />

<strong>2018</strong> unterstützte unsere Partnerorganisation Focapaci 60 neue<br />

Familien. Sie betreiben Gewächshäuser, die bis zu 30 Quadratmeter<br />

gross sind. Mit dem wöchentlichen Verkauf ihrer Überschüsse<br />

verdienen sie durchschnittlich 50 Franken pro Monat.<br />

Das Projekt «Lichtblick Stadtgarten» trägt die Projekt-Nr. 420.1018.<br />

Eduarda Taquichiri de Alvarado in<br />

ihrem kleinen Gewächshaus.<br />

Foto: Johanna Drach/Mission 21<br />

Bolivien<br />

«Ich weiss jetzt,<br />

wie wir satt werden»<br />

Viele Menschen in der Grossstadt El Alto sind arm. Mangelund<br />

Fehlernährung sind in dieser hochgelegenen Stadt<br />

Boliviens weit verbreitet. Darunter litt auch Eduarda Taquichiri<br />

de Alvarado. Doch seit sie in ihrem Innenhof ein kleines<br />

Gewächshaus bebaut, ernährt sie sich gesund und verdient<br />

mit Verkäufen auf dem Markt Geld für sich und ihre Familie.<br />

Wenn Eduarda Taquichiri de Alvarado ihr<br />

kleines Gewächshaus betritt, überkommt sie<br />

eine wohltuende Ruhe. Egal, was draussen ist,<br />

«hier drin geht es mir gut», sagt die 66-Jährige.<br />

Wenn sie sieht, wie die Pflanzen gedeihen, fühlt<br />

sie sich sicher. Denn sie weiss: Hier wächst<br />

Nahrung für ihre Familie. Und hier wächst<br />

auch ihr Einkommen. Mehrmals pro Woche<br />

verkauft Eduarda ihre Ernte auf Märkten in<br />

wohlhabenderen Quartieren der Hauptstadt<br />

La Paz und beliefert Hotels und Restaurants<br />

mit Salaten und Sprossen. Mit dem Geld, das<br />

sie verdient, besorgt sie, was fehlt: Mais und Öl<br />

zum Beispiel. Ihre vier Kinder sind erwachsen,<br />

doch ihr elfjähriger Neffe lebt bei ihr. Auch für<br />

ihn kann Eduarda dank ihres Gewächshauses<br />

sorgen.<br />

Als Haushälterin ausgebeutet<br />

So sicher wie heute fühlte Eduarda Taquichiri<br />

sich nur selten in ihrem Leben. Sie kam aus<br />

einer ländlichen Gegend nach El Alto. 85 Prozent<br />

der Bevölkerung hier sind Migrantinnen<br />

und Migranten, viele von ihnen halten sich mit<br />

schlecht bezahlten Tätigkeiten über Wasser.<br />

Lebensmittel sind teuer, und so sind Mangelund<br />

Fehlernährung weit verbreitet.<br />

Auch Eduarda kann von all dem erzählen.<br />

Über Jahre arbeitete sie unter prekären Bedingungen<br />

als Haushälterin und in Fabriken, oft<br />

wurde sie ausgebeutet. Als sie älter wurde, erkrankte<br />

sie an einem Nierenleiden, auch wegen<br />

mangelhafter Ernährung, wie sie sagt. Doch zu<br />

diesem Zeitpunkt war sie bereits Teil des Projekts<br />

«Lichtblick Stadtgarten», das Mission 21<br />

mit der Partnerorganisation Focapaci in El<br />

Alto betreibt. «Die gesunde Ernährung hat mir<br />

geholfen, mich zu erholen», sagt Eduarda.<br />

12


Anbau auf 4000 Metern über Meer<br />

Das Projekt von Mission 21 und Focapaci unterstützt<br />

Frauen beim Anlegen von Gärten<br />

und beim Aufbau kleiner Gewächshäuser. Die<br />

Wohnhäuser sind in der Regel um einen Innenhof<br />

angeordnet, der sich für städtische Landwirtschaft<br />

nutzen lässt. Die Bedingungen sind<br />

schwierig, die Höfe liegen mitten in der Stadt<br />

auf 4000 Metern Höhe über Meer. Doch wenn<br />

die passenden Techniken verwendet werden,<br />

lässt sich auf wenigen Quadratmetern viel<br />

anbauen. Im Projekt lernen die Frauen, die<br />

Pflanzen richtig zu bewässern und auf kleinstem<br />

Raum eine grosse Vielfalt heranzuziehen.<br />

Dank biologischem Dünger, den sie selbst herstellen,<br />

sind sie von teuren und oft schädlichen<br />

Produkten unabhängig.<br />

Eduarda zeigt ihre Tomaten und Karotten,<br />

erzählt von geglückten Anbauversuchen<br />

mit Früchten und von ihren Plänen, dereinst<br />

Blumen zu verkaufen. Sie berichtet von den<br />

Nachbarinnen, die gerne zu ihr in den Garten<br />

kommen, um sich das frischeste Gemüse<br />

zu sichern. Nebenbei ist das Gewächshaus so<br />

auch zu einem Ort des sozialen Austausches im<br />

Quartier geworden – eine Wirkung, die mit zu<br />

den Projektzielen gehört.<br />

Frauen stärken – auch durch Weiterbildung<br />

Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, Frauen<br />

zu stärken. Das ist besonders wichtig in einer<br />

Gesellschaft, in der Diskriminierung von<br />

Frauen und Gewalt gegen sie verbreitet sind.<br />

Die Projektteilnehmerinnen erlangen dank<br />

ihrem Wissen und ihrem Einkommen mehr<br />

Unabhängigkeit und Respekt. Und sie motivieren<br />

und inspirieren andere Frauen. Eduarda<br />

Taquichiri erzählt: «Schon mehr als 20 Quartierbewohnerinnen<br />

haben sich entschieden,<br />

auch ein Gewächshaus zu bauen.»<br />

Wie Eduarda ist auch Elizabeth Aquise<br />

Mamani eine «Replicadora». So heissen die<br />

Frauen im Projekt, die dazu ausgebildet sind,<br />

ihr Wissen an andere weiterzugeben. Die<br />

21-Jährige hat ein Gewächshaus von ihrer<br />

Mutter übernommen und baut bereits so viel<br />

Gemüse an, dass sie mit dem Verkauf pro Woche<br />

20 bis 40 Franken verdient. Das ist nicht<br />

viel, und wie die meisten Frauen lebt Elizabeth<br />

Aquise Mamani ein äusserst bescheidenes Leben.<br />

Doch der kleine Verdienst befreit sie von<br />

einigen Sorgen. Fast genauso wichtig wie die<br />

Einnahmen ist aber für Elizabeth wie auch für<br />

Eduarda, dass sie ihre eigene Ernährung verbessern<br />

konnten und gesünder sind als früher.<br />

Dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass<br />

sie ihre Gärten weiterhin gut pflegen können,<br />

damit sie auch künftig zur finanziellen, gesundheitlichen<br />

und sozialen Sicherheit der<br />

Familien in El Alto beitragen.<br />

Miriam Glass, Team Öffentlichkeitsarbeit<br />

Elizabeth Aquise kann von ihrer Ernte auch Überschüsse verkaufen.<br />

Foto: Johannna Drach/Mission 21<br />

Eine Gruppe von Kursteilnehmerinnen vor einem Pflanzbeet. Foto: Focapaci<br />

Projektbeiträge für Landwirtschaft<br />

und Einkommensförderung<br />

Insgesamt: 772 903 Franken<br />

In Afrika:<br />

214 289 Franken<br />

In Asien:<br />

106 025 Franken<br />

In Lateinamerika:<br />

286 000 Franken<br />

Kontinentübergreifend:<br />

166 589 Franken<br />

Der angebaute knackige<br />

Salat wird auf<br />

dem Markt verkauft.<br />

0 10% 20% 30% 40% 50%<br />

13


Internationale Beziehungen<br />

Tansania<br />

Gesundheitsförderung mit<br />

ganzheitlichem Ansatz<br />

Die Gesundheitssituation in Tansania ist prekär. Auf 100 000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohner kommen gerade einmal drei Ärzte. Neben dem Fachkräftemangel<br />

und der fehlenden Infrastruktur ist das HI-Virus eine der grössten Herausforderungen<br />

für das Land. Mission 21 unterstützt die Gesundheitsförderung und<br />

den Einsatz gegen die Stigmatisierung HIV-Betroffener.<br />

«HIV ist in Tansania nicht einfach ein Gesundheitsproblem,<br />

sondern betrifft die gesamte<br />

gesellschaftliche Struktur, jeden Winkel des<br />

Zusammenlebens», betont Adrienne Sweetman,<br />

neue Koordinatorin von Mission 21 in<br />

Tansania. Ihre Aussage zeigt, wie wichtig ein<br />

ganzheitlicher Ansatz in der Gesundheitsförderung<br />

ist. Es gilt, Gesundheitsprobleme im<br />

gesellschaftlichen Kontext zu betrachten. Die<br />

lange und erfolgreiche Zusammenarbeit von<br />

Mission 21 mit der Herrnhuter Brüdergemeine<br />

in Tansania (Moravian Church, MCT) basiert<br />

auf einem solchen ganzheitlichen Ansatz.<br />

In Tansania leben rund 1,4 Millionen Menschen<br />

mit HIV (Schätzung WHO 2017). Die<br />

Infektionsrate unter den jungen Frauen ist<br />

höher als diejenige der Männer. Dies hat auch<br />

mit der patriarchalen Gesellschaftsstruktur<br />

zu tun. Neben der HIV-Präventionsarbeit<br />

fördert und stärkt Mission 21 deshalb gerade<br />

auch junge Frauen in Tansania.<br />

Die Angst vor Stigmatisierung überwinden<br />

Gesellschaftliche Tabus und Stigmatisierung<br />

sind bei der Bekämpfung von HIV ein grosses<br />

Problem. Ein wichtiger Schritt war deshalb<br />

2008 die Gründung der Selbsthilfegruppe<br />

«Lusubilo» («Hoffnung» in der Nyakusa-Sprache).<br />

In dieser Gruppe treffen sich HIV-positive<br />

Menschen und reden offen über ihre Erkrankung.<br />

«Dies ist aussergewöhnlich», sagt<br />

Adrienne Sweetman. «In Tansania werden<br />

«Gesundheits- und HIV-Programm in Tansania»<br />

Das Projekt gehört zum Kooperationsprogramm<br />

Tansania (Programm-Nr. 186.1001).<br />

Es stellt für möglichst viele Menschen den Zugang zu<br />

medizinischer Versorgung vor allem in den abgelegenen,<br />

ländlichen Regionen im Südwesten Tansanias<br />

sicher. Aufgrund der hohen Rate an HIV-positiven<br />

jungen Menschen sind Aufklärungs- und Präventionsmassnahmen<br />

ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Die<br />

Zahl der Mitglieder in Selbsthilfegruppen ist <strong>2018</strong> um<br />

100 auf 320 gestiegen. Das Projekt hat auch dadurch<br />

die Situation von HIV-positiven Menschen verbessert.<br />

Einkommensfördernde Massnahmen sowie<br />

soziale und finanzielle Unterstützung stabilisierten<br />

die wirtschaftliche Situation der Betroffenen, konkret<br />

erhielten 715 Menschen Unterstützung zur Selbsthilfe.<br />

Das Projekt mit der Nummer 186.1508 leistet damit<br />

einen wichtigen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen<br />

der UNO-Agenda 2030, für ein gesundes Leben für<br />

alle (Ziel Nr. 3) und auch zur Bekämpfung der Armut<br />

(Ziel Nr. 1).<br />

HIV-Test.<br />

Foto: Regina Mariola Sagan<br />

14


Projektbeiträge<br />

für Gesundheitsförderung<br />

Insgesamt: 805 186 Franken<br />

In Afrika:<br />

805 186 Franken<br />

0 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Dank der «Lusubilo»-Selbsthilfegruppe bildeten sich sieben<br />

weitere Gruppen. Foto: Gerhard Bärtschi/Mission 21<br />

Eine Familie studiert<br />

gemeinsam die<br />

Aufklärungsbroschüre.<br />

Foto: Nicholas Calvin<br />

Menschen mit HIV oder Aids oft sozial ausgeschlossen.<br />

Betroffene schweigen deshalb meist<br />

darüber.»<br />

Die «Lusubilo»-Gruppe wurde von Melania<br />

Mrema Kyando, die von ihrem Mann mit HIV<br />

angesteckt wurde, gegründet. Die Pfarrerin<br />

und HIV-Aktivistin benötigte selbst einige<br />

Zeit, bis sie offen über ihre Ansteckung sprechen<br />

konnte: «Zu Beginn waren wir nur gerade<br />

20 Teilnehmende – heute gibt es acht Selbsthilfegruppen<br />

mit über 320 Mitgliedern.» Sie tragen<br />

wesentlich zur Verbesserung der Gesundheitssituation<br />

von HIV-positiven Menschen bei<br />

und wirken zugleich präventiv, weil die Betroffenen<br />

offen über HIV und den Umgang damit<br />

sprechen.<br />

Gesundheitsversorgung in abgelegenen<br />

Regionen<br />

Eine mobile HIV-Klinik, die seit 2017 im Einsatz<br />

ist, fördert die Gesundheit der Menschen<br />

auf dem Lande ganz gezielt. Sie bietet Beratung<br />

und HIV-Schnelltests an. Wegen der schlechten<br />

Gesundheitsversorgung in den abgelegenen<br />

Regionen ist die Situation für HIV-Betroffene<br />

dort besonders schwierig. In der Region Mbeya,<br />

wo die Partner von Mission 21 tätig sind, lebt<br />

an manchen Orten jede fünfte Person mit HIV.<br />

Viele sind an Aids gestorben, gerade aus der<br />

mittleren Generation. Darum leben in dieser<br />

Region sehr viele Waisenkinder, die meist auf<br />

sich alleine gestellt sind. Einige von ihnen sind<br />

HIV-positiv. Auch hier setzt Mission 21 ganzheitlich<br />

an: Die Kinder werden mit Bildungsprojekten<br />

unterstützt und von geschulten<br />

kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

psychosozial begleitet. HIV-positive Kinder<br />

werden entsprechend medizinisch aufgeklärt<br />

und versorgt.<br />

Auch die Basis-Gesundheitsversorgung ist<br />

auf dem Land mangelhaft, denn der Staat<br />

unterhält die Infrastruktur – Strassen, Stromund<br />

Wasserversorgung – mehr schlecht als<br />

recht. In den ländlichen Gebieten der Süd- und<br />

der Südwestprovinz sind deshalb die sozialen<br />

und medizinischen Angebote der Moravian<br />

Church unentbehrlich. Die Partnerkirche von<br />

Mission 21 betreibt je ein Spital in Isoko und<br />

Mbozi und unterhält diverse angegliederte<br />

Gesundheitsangebote. Für die Spitäler ist<br />

eine bessere Ausstattung mit neuen Geräten<br />

vorgesehen und das Gesundheitsprojekt soll<br />

in Zukunft ausgebaut werden. Dazu beitragen<br />

wird ab Juli 2019 vor Ort auch der Unfallchirurg<br />

und Oberarzt Jens Marcus Albrecht,<br />

der für Mission 21 einen mehrjährigen Einsatz<br />

leistet: «Wir wollen möglichst vielen<br />

Patientinnen und Patienten ermöglichen,<br />

dass sie zum Beispiel nach einem Unfall bald<br />

wieder ohne Einschränkung ihr Leben führen<br />

können.»<br />

Ein wichtiger Beitrag zu den Entwicklungszielen<br />

der UNO<br />

Gesundheit ist ein Menschenrecht. Sie ist Ziel<br />

und Ergebnis von nachhaltiger Entwicklung.<br />

Eine bessere Gesundheit für alle ist deshalb<br />

auch Teil der UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung<br />

der Agenda 2030 (Sustainable Development<br />

Goals, SDGs). Mission 21 setzt sich mit<br />

ihrem Gesundheitsprogramm in Tansania aktiv<br />

dafür ein, Ziel Nummer 3 umzusetzen: «Ein<br />

gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters<br />

gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.»<br />

Meret Jobin, Team Öffentlichkeitsarbeit<br />

15


Internationale Beziehungen<br />

Peru<br />

Starke Frauen für nachhaltige<br />

Dorfgemeinschaften<br />

Frauen sind in den<br />

ländlich geprägten<br />

Südanden Perus oft<br />

sozial, politisch<br />

und wirtschaftlich<br />

benachteiligt.<br />

Foto: Bruno Biermann/<br />

Mission 21<br />

Viele indigene Frauen in den peruanischen Südanden leiden wegen ihrer mangelnden<br />

Schulbildung. Sie haben in der Gesellschaft wenig Mitsprachemöglichkeiten und<br />

kaum Chancen, dringend benötigtes Einkommen zu erzielen. Das Alphabetisierungsprojekt<br />

von Mission 21 stärkt die Frauen durch Bildung ganzheitlich.<br />

In den ländlichen und indigen geprägten<br />

Südanden in Peru können viele Frauen über<br />

30 Jahre ungenügend lesen und schreiben.<br />

Landesweit sind zweieinhalb Mal mehr<br />

Frauen (10 Prozent) als Männer (4 Prozent)<br />

von Analphabetismus betroffen. Viele Frauen<br />

werden wegen dieser Bildungslücke auf sozi-<br />

aler, politischer und wirtschaftlicher Ebene<br />

benachteiligt und ausgegrenzt.<br />

Das merkte auch die 36-jährige Virginia<br />

Huaquisto Ampuero. Die verheiratete Frau hat<br />

drei Töchter im Alter von 16, 8 und 2 Jahren.<br />

«Als Frau traute ich mich früher nicht, bei Gemeindeversammlungen<br />

laut zu sprechen», er-<br />

«Alphabetisierungsprojekt im südandinen Peru»<br />

Das Alphabetisierungsprojekt im südandinen Peru ist Teil des<br />

Kontinentalprogramms Lateinamerika (Nr. 400.1001). Gefördert<br />

im Lesen, Schreiben und Rechnen werden insbesondere indigene<br />

Frauen aus ländlichen Gebieten. Weiter erhalten sie Kenntnisse in<br />

Landwirtschaft, Ernährung, Gesundheit und im Bereich Frauenrechte.<br />

Zurzeit nehmen 91 Frauen und 9 Männer aus 6 Weilern am<br />

Projekt teil. Die Reichweite ist insgesamt deutlich grösser, da die<br />

Frauen als Multiplikatorinnen ihr Wissen in Familie und Dorfgemeinschaft<br />

weitergeben. Durch die Bildung erfahren sie mehr<br />

Respekt und sind weniger verletzlich, wenn es um Missbrauch wie<br />

häusliche Gewalt oder Menschhandel geht. Das Projekt verhilft der<br />

Zielbevölkerung zu einer Stimme in Politik und Gesellschaft. Einige<br />

Projektbegünstigte setzen sich inzwischen in Leitungsfunktionen<br />

aktiv für die Entwicklung ihrer Gemeinschaft ein. Das Projekt wird<br />

vom evangelischen Entwicklungsdienst «ALFALIT en el Perú»<br />

geführt und von Mission 21 gefördert. Das Alphabetisierungsprogramm<br />

trägt die Nummer 476.1019.<br />

Frauen in einer Unterrichtsstunde von Alfalit,<br />

Foto: Mission 21<br />

16


innert sich Virginia. «Heute kenne ich meine<br />

Fähigkeiten und Rechte und ich weiss, dass<br />

ich auch als Frau mitbestimmen kann über<br />

das Dorfleben.»<br />

Dieses neue Selbstvertrauen gewann sie im<br />

Alphabetisierungsprojekt von Alfalit, einer<br />

Partnerorganisation von Mission 21. Dort lernt<br />

sie lesen, schreiben und rechnen. Auch viele<br />

weitere Themen werden behandelt, wie Ernährung,<br />

Gesundheit, Umwelt, häusliche Gewalt,<br />

die Rechte der Frauen, persönliche und soziale<br />

Entwicklung sowie produktive Initiativen.<br />

Grösseres Selbstbewusstsein<br />

Das neu erlernte Wissen strahlt auf viele Bereiche<br />

ihres Lebens aus. Bevor sie am Projekt<br />

von Alfalit teilnahm, lebte Virginia sehr zurückgezogen,<br />

sie war unglücklich und ängstlich.<br />

Dank den Kursen bei Alfalit hat sie praktische<br />

Fähigkeiten erlernt, die dazu beitrugen,<br />

dass Virginia ihre Ängste überwinden konnte:<br />

«Früher traute ich mich kaum, mit meinen<br />

Nachbarinnen zu sprechen. Heute treffe ich<br />

mich oft mit anderen Frauen und bin weniger<br />

isoliert. Das macht mich sehr glücklich und<br />

gibt mir Kraft.»<br />

Auch ihre Ehe hat sich dank Alfalit verbessert:<br />

«Mein Mann war früher ein Macho. Er<br />

traf alle Entscheidungen für unsere Familie.<br />

Zudem blieb ein grosser Teil der Familien- und<br />

Landwirtschaftsarbeit an mir hängen, während<br />

er machte, was er wollte – zum Beispiel<br />

rausgehen, um mit Freunden Fussball zu spielen<br />

und zu trinken.» Gegen diese Missstände<br />

wehrte sich Virginia früher nicht. Bei Alfalit<br />

lernte sie viel über die Gleichberechtigung von<br />

Mann und Frau und begann, für ihre Bedürfnisse<br />

einzustehen. «Mein Mann und ich verstehen<br />

uns besser, wir sind uns nahe, nicht jeder<br />

ist stur in seiner Ecke. Heute planen wir unseren<br />

Alltag gemeinsam, wir unterstützen uns<br />

gegenseitig und erledigen die nötigen Arbeiten<br />

in Haus und Hof, bevor jemand rausgeht.»<br />

Ein besseres Leben auf allen Ebenen<br />

Wie die meisten Familien in den peruanischen<br />

Südanden leben auch Virginia und ihre Familie<br />

von der Selbstversorgung: Neben der Nutztierhaltung<br />

werden auch Gemüsebeete gepflegt.<br />

Doch die schwierigen Anbaubedingungen im<br />

Hochland stellen Kleinbäuerinnen vor grosse<br />

Probleme. Mangel- und Fehlernährung sind<br />

verbreitet. Daher werden die Teilnehmenden<br />

des Alphabetisierungsprojekts auch über ökologischen<br />

Dünger und verbesserte Anbaumethoden<br />

aufgeklärt. Das verbessert die Gesundheit<br />

der Familien und stärkt sie auch wirtschaftlich.<br />

Denn dank besseren Ernteerträgen können die<br />

Überschüsse verkauft werden. Für Frauen wie<br />

Virginia sind solche zusätzlichen Einnahmen<br />

dringend notwendig, etwa um die Schulkosten<br />

der Kinder zu bezahlen.<br />

Virginia Huaquisto<br />

Ampuero: «Heute<br />

kenne ich<br />

meine Rechte».<br />

Foto: zVg<br />

Projektbeiträge für Bildung<br />

Insgesamt: 2 260 065 Franken<br />

In Afrika:<br />

886 078 Franken<br />

In Asien:<br />

659 755 Franken<br />

In Lateinamerika:<br />

534 975 Franken<br />

Kontinentübergreifend:<br />

179 257 Franken<br />

0 10% 20% 30% 40% 50%<br />

Die Programmverantwortliche bei Mission 21<br />

für Peru, Claudia Quispe-Rampa, sagt zu den<br />

Erfolgen des Projekts: «Die mündliche Kommunikationsfähigkeit<br />

und das Selbstvertrauen<br />

der Projektbegünstigten haben deutlich zugenommen.»<br />

Das zeige sich auch daran, dass<br />

Kursteilnehmende an lokalen Entscheidungsprozessen<br />

konstant mitwirken. «Sie melden<br />

sich während der Gemeindeversammlungen<br />

zu Wort, bringen ihre Meinungen ein und machen<br />

Vorstösse. Sie können in ihren Gemeinden<br />

wirklich etwas verändern.»<br />

Franziska Vogel und Mara Wirthlin,<br />

Abteilung Kommunikation<br />

17


Internationale Beziehungen<br />

Indonesien<br />

Interreligiöse Jugendcamps<br />

und Friedensdörfer<br />

für ein friedliches Miteinander<br />

Im Land mit der grössten muslimischen Bevölkerung der Welt vergrössern<br />

radikal-islamische Organisationen ihren Einfluss. Gegen diese Tendenz<br />

engagieren sich Gruppen wie Jakatarub aus Bandung mit publikumswirksamen<br />

Aktionen für die interreligiöse Verständigung. Mission 21 unterstützt Jakatarub,<br />

zum Beispiel bei der Durchführung eines interreligiösen Jugendcamps.<br />

Der Einsatz des Netzwerks Jakatarub für interreligiöse<br />

Verständigung hat <strong>2018</strong> ein besonders<br />

positives Ergebnis gebracht. Am Jugendcamp<br />

für Christen, Musliminnen, Buddhisten oder<br />

Hinduistinnen nahmen erstmals Schülerinnen<br />

und Schüler eines muslimischen Internats<br />

(Pesantren) als Gäste teil. In den Jahren zuvor<br />

hatten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

jeweils individuell angemeldet. Nun war also<br />

auch eine muslimische Institution mit an Bord.<br />

«Interreligiöse Zusammenarbeit für Frieden und Gerechtigkeit»<br />

Dieses Projekt ist Teil des Kooperationsprogramms Asien<br />

(Nr. 225.1001). Hauptziel ist es, Menschen zu befähigen, friedliche<br />

und gleichberechtigte Beziehungen über Religionsgrenzen hinweg<br />

aufzubauen, gewaltsamen Konflikten vorzubeugen und fundamentalistische<br />

Gruppen zu schwächen. Dafür unterstützt Mission 21<br />

den Aufbau interreligiöser Netzwerke mit jungen Erwachsenen. <strong>2018</strong><br />

profitierten rund 9960 Personen direkt von den Aktivitäten, etwa<br />

an der «Religions-Expo» in Banjarmasin (Borneo) oder beim Interfaith<br />

Youth Camp in Bandung (West Java). 2019 wird die Friedensarbeit<br />

schrittweise ausgebaut: In Zusammenarbeit mit der Wahid Foundation<br />

werden Friedensdörfer zertifiziert, deren Bevölkerung sich aktiv für<br />

ein friedliches Miteinander und für Geschlechtergerechtigkeit einsetzt.<br />

Das Projekt «Interreligiöse Zusammenarbeit für Frieden und<br />

Gerechtigkeit» trägt die Nummer 225.1007.<br />

Jakatarub macht die breite Öffentlichkeit mit Strassenaktionen auf<br />

ihre Anliegen aufmerksam. Bild: Filmstill/Jakatarub<br />

Ein schöner Erfolg für die beharrliche Arbeit<br />

von Jakatarub. Seit etlichen Jahren führt das<br />

Netzwerk in der indonesischen Millionenstadt<br />

Bandung solche interreligiösen Jugendcamps<br />

durch. In der aktuellsten Ausgabe trafen sich<br />

über 100 Jugendliche und junge Erwachsene<br />

zu Workshops, Referaten und Begegnungen in<br />

lockerer Atmosphäre. Das Ziel von Jakatarub<br />

ist es, Verständnis für andere Religionen zu<br />

wecken und Vorurteile abzubauen. Dass die<br />

Arbeit nachhaltig wirkt, zeigt sich auch daran,<br />

dass frühere Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

– sogenannte Alumni – das Camp in den<br />

Bereichen Organisation und Betreuung nun<br />

selbst mitgestalten.<br />

Aktiv in religiös intoleranter Provinz<br />

Neben dem Camp führt Jakatarub jährlich<br />

rund 160 weitere Aktivitäten durch, von der<br />

spontanen Strassenaktion bis zum muslimischen<br />

Fastenbrechen in einer Kirche. Pfarrer<br />

Supriatno von der Pasundan-Kirche (Gereja<br />

Kristen Pasundan, GKP), einer Partnerkirche<br />

von Mission 21, freut sich, dass solche Aktionen<br />

Wirkung zeigen: «Bei den Menschen, die diese<br />

Aktionen erreichen, nimmt das Verständnis<br />

für andere Religionen und für Pluralität zu, erfreulicherweise<br />

gerade unter jungen Leuten.»<br />

Das habe auch Einfluss auf die breitere Bevölkerung:<br />

«Aktivisten für interreligiöse Verständigung<br />

haben die Bewegung von zivilgesellschaftlichen<br />

Gruppen in Bandung allgemein<br />

gestärkt.»<br />

Die Pasundan-Kirche unterstützt mit Hilfe<br />

von Mission 21 die Arbeit von Jakatarub. Ihr beharrlicher<br />

Einsatz für ein friedliches religiöses<br />

Miteinander ist mutig. Denn das Umfeld ist eher<br />

feindselig: In der Provinz Westjava und in ihrer<br />

Hauptstadt Bandung gilt ein grosser Teil der<br />

Bevölkerung als in religiöser Hinsicht besonders<br />

intolerant. Die Pasundan-Kirche ist eine<br />

18


Teilnehmerinnen und Teilnehmer des interreligiösen «Youth Camp» <strong>2018</strong> –<br />

solche Fotos werden fleissig in den sozialen Medien geteilt. Foto: Jakatarub<br />

kleine Minderheit mit nur 33 000 Mitgliedern.<br />

Und diese ist unter Druck. Einige ihrer Kirchen<br />

kann sie zum Beispiel wegen Drohungen muslimischer<br />

Hardliner nicht benutzen.<br />

Pfarrer Supriatno, der heute als Schwerpunktkoordinator<br />

für Mission 21 die interreligiösen<br />

Aktivitäten in ganz Indonesien betreut,<br />

stellt leider fest, dass die allgemeine Stimmung<br />

sich verhärtet hat. «Muslimische Hassprediger<br />

oder Drohungen radikaler Organisationen<br />

nehmen zu. Es gibt auch gewalttätige Übergriffe<br />

auf interreligiöse Veranstaltungen.»<br />

Umso wichtiger seien die vielen interreligiösen<br />

Gruppen. Neben Jakatarub sind noch weitere<br />

aktiv, zum Beispiel die Gruppe Pelita in der<br />

westjavanischen Stadt Cirebon – gegründet<br />

von Alumni des Netzwerks Jakatarub.<br />

Religions-Expo mit 7000 Besucherinnen<br />

und Besuchern<br />

Interreligiöse Arbeit wird von Mission 21 in<br />

weiteren Regionen Indonesiens und auf verschiedenen<br />

gesellschaftlichen Ebenen unterstützt.<br />

In der javanischen Stadt Yogyakarta,<br />

die als «Hauptstadt der Bildung» gilt, werden<br />

Studierende im interreligiösen Austausch gefördert.<br />

Christliche und muslimische Theologiestudierende<br />

verbringen eine bestimmte<br />

Zeit ihres Studiums in Internaten der jeweils<br />

anderen Religion.<br />

Noch enger in Kontakt zur breiten Bevölkerung<br />

steht die muslimische Organisation LK3<br />

in Banjarmasin im Süden Borneos. Sie steht<br />

für einen toleranten Islam ein, arbeitet eng<br />

mit der dortigen Partnerkirche von Mission 21,<br />

der GKE (Gereja Kristen Evangelis) zusammen<br />

und wird ebenfalls von Basel aus unterstützt.<br />

LK3 organisiert jährlich eine «Religions-Expo».<br />

<strong>2018</strong> präsentierten sich dort 36 Organisationen<br />

unterschiedlicher religiöser Couleur; die Expo<br />

zog erfreulicherweise 7000 Besucherinnen<br />

und Besucher an.<br />

Projektbeiträge<br />

für die Friedensförderung<br />

Insgesamt: 634 691 Franken<br />

In Afrika:<br />

226 269 Franken<br />

In Asien:<br />

408 422 Franken<br />

0 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%<br />

Friedensdörfer gegen Hass<br />

Angesichts dessen, dass in Indonesien die Religionsfreiheit<br />

immer mehr unter Druck islamistischer<br />

Gruppen und Hardliner gerät, ist es<br />

eminent wichtig, das Vertrauen über Religionsgrenzen<br />

hinweg zu fördern und friedliche Beziehungen<br />

aufzubauen. Dazu ist es wirkungsvoll,<br />

Gruppen zu unterstützen, die im Land mit<br />

der grössten muslimischen Bevölkerung der<br />

Welt ein friedliches Miteinander der Religionen<br />

anstreben und so den sozialen Kitt verstärken.<br />

Mission 21 will darum die interreligiöse<br />

Friedensarbeit in Indonesien markant ausbauen<br />

und wird neu mit der Stiftung Wahid<br />

Foundation zusammenarbeiten. «Die Wahid<br />

Foundation hat ein bestechendes Konzept»,<br />

zeigt sich Supriatno überzeugt. «Sie geht in<br />

die Dörfer, unterstützt Frauen einerseits wirtschaftlich,<br />

und ermutigt sie andererseits, für<br />

religiöse Toleranz einzustehen, ihre Mitbewohner<br />

so gegen Hassprediger sozusagen immun<br />

zu machen. Ziel ist es, dass die Gemeinschaft<br />

ihr Dorf zum Friedensdorf erklärt.» Die Dörfer<br />

würden bei Erfüllen der Kriterien auch offiziell<br />

als Wahid-Friedensdörfer zertifiziert.<br />

Mission 21 unterstützt dieses Projekt und will<br />

so vermehrt zum interreligiösen Frieden und<br />

ganz allgemein zu einem friedlichen Miteinander<br />

in Indonesien beitragen.<br />

Christoph Rácz, Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit<br />

19


Internationale Beziehungen<br />

Stabsstelle Frauen und Gender<br />

Weltweit im Einsatz<br />

für Geschlechtergerechtigkeit<br />

Mission 21 ist Teil einer internationalen Bewegung für Gendergerechtigkeit.<br />

Gendergerechtigkeit ist erreicht, wenn alle Menschen - unabhängig<br />

von ihrem Geschlecht und ihrer sexuellen Orientierung - ein Leben<br />

frei von Diskriminierungen führen können. Mission 21 hat die Vision einer<br />

Welt, in der die Menschenrechte auch für Frauen voll und ganz gelten.<br />

Um diese Vision zu verwirklichen, arbeitet die Stabsstelle Frauen und<br />

Gender von Mission 21 auf drei strategischen Ebenen: Gender Mainstreaming,<br />

Advocacy sowie die Förderung von Frauen, die sich in ihren<br />

Organisationen für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen – so wie Ebed<br />

Grijalva, Obertina Johanis und Suzan Mark.<br />

Costa Rica<br />

Ebed Adai Grijalva<br />

Yauri, Peru<br />

Ebed Adai Grijalva Yauri ist Delegierte der Synode,<br />

dem höchsten Entscheidgremium von Mission 21.<br />

Sie ist ausgebildete Buchhalterin und hat einen<br />

Master für Verwaltung und Finanzen. Aktuell leitet<br />

sie als Direktorin das Centro Ecuménico de Promoción<br />

y Acción Social Centro (CEDEPAS) in Peru. Ebed<br />

Grijalva ist Präsidentin des Netzwerks der peruanischen<br />

Partner von Mission 21. Dort setzt sie sich<br />

seit Jahren für die Stärkung von Frauen und deren<br />

Beteiligung an Entscheidungsgremien ein.<br />

Peru<br />

Chile<br />

Bolivien<br />

20


Obertina Johanis,<br />

Indonesien<br />

Obertina Johanis ist Pfarrerin und Seelsorgerin der Pasundan-Kirche<br />

GKP, der Partnerkirche von Mission 21 in<br />

Westjava. Sie arbeitet für das Durebang-Zentrum der GKP,<br />

wo Frauen Zuflucht und Beratung finden, wenn sie Opfer<br />

von Gewalt wurden. Als Koordinatorin für Mission 21 betreut<br />

und erweitert sie das Frauennetzwerk in Asien. Sie kämpft<br />

gegen Menschenhandel und für die Rechte junger Frauen,<br />

die als Arbeitsmigrantinnen nach Hongkong oder Malaysia<br />

ausreisen und dort vielfach misshandelt oder ausgebeutet<br />

werden. Ausserdem setzt sich Obertina Johanis besonders<br />

für Prävention sowie für die Stärkung und Ausbildung<br />

junger Frauen ein, damit diese Alternativen zur Arbeitsmigration<br />

finden.<br />

Palästinensische<br />

Gebiete<br />

China<br />

Südkorea<br />

Japan<br />

Indien<br />

Hongkong<br />

Taiwan<br />

Nigeria<br />

Ghana<br />

Kamerun<br />

Südsudan<br />

Malaysia<br />

Indonesien<br />

DR Kongo<br />

Tansania<br />

Südafrika<br />

Suzan Mark,<br />

Nigeria<br />

Suzan Mark leitet seit einigen Jahren die gesamte Frauenarbeit<br />

der Kirche der Geschwister (Ekklesiyar Yan'uwa a<br />

Nigeria, EYN), der Partnerkirche von Mission 21 in Nigeria.<br />

In dieser Aufgabe stärkt sie Frauen in verschiedenen<br />

Kontexten, zum Beispiel mit Aktivitäten für Mütter- und<br />

Kindergesundheit oder mit Alphabetisierungskursen. Suzan<br />

Mark war <strong>2018</strong> intensiv engagiert in der Begleitung von<br />

Frauen, die vom Terror der Gruppe Boko Haram betroffen<br />

waren. Sie unterstützte diese Frauen im Alltag, beim<br />

Ankommen an ihren Zufluchtsorten und besonders in der<br />

Verarbeitung ihrer Traumata. So trug sie dazu bei, dass die<br />

Betroffenen wieder Mut fassen und ihr Selbstwertgefühl<br />

steigern konnten.<br />

21


Bildung Austausch<br />

Forschung<br />

Die Bildungsarbeit in der Schweiz gehört für Mission 21 untrennbar zur weltweiten<br />

Programm- und Projektarbeit. <strong>2018</strong> erreichten wir mit unseren Angeboten über 5000<br />

Menschen persönlich. Wir sensibilisieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für<br />

die aktuellen globalen Herausforderungen und ermutigen und befähigen sie, sich für<br />

Solidarität, Gerechtigkeit und Frieden in ihrem Umfeld einzusetzen. Damit tragen<br />

wir zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO-Agenda 2030 bei.<br />

Im Bereich Bildung fokussieren wir vor allem das Ziel 16: «Friedliche und inklusive<br />

Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern.» Daraus ergibt sich auch<br />

unser Schwerpunkt der interreligiösen Friedensarbeit in der Schweiz. Wir setzen den<br />

Ansatz des Gender-Mainstreamings um und sind eduQua-zertifiziert.<br />

22


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

im Jugendbotschaftsprogramm während<br />

der Synode <strong>2018</strong> in Aarau.<br />

Foto: Tobias Frey/Mission 21<br />

23


Bildung Austausch Forschung<br />

Interreligiöse Verständigung<br />

als Friedensarbeit<br />

Die Bildungsarbeit von Mission 21 sensibilisiert in der Schweiz für die Themen<br />

der weltweiten Programm- und Projektarbeit im globalen Süden. Über 5000<br />

Menschen nutzten <strong>2018</strong> ein Bildungsangebot von Mission 21. Sie lernten<br />

dabei auch mehr über die UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung.<br />

Sie boten spannende<br />

Inputreferate an der<br />

Interreligiösen Fachtagung<br />

von Mission 21<br />

zum Thema Geschlechterrollen<br />

in den<br />

Religionen (v. l.) Esma<br />

Isis-Arnautovic,<br />

Magdalena Zimmermann,<br />

Amira Hafner-Al<br />

Jabaji, Ahmad Mansour.<br />

Foto: Mara Wirthlin/<br />

Mission 21<br />

Das Bildungsangebot von Mission 21 legt einen<br />

Schwerpunkt auf den Zusammenhang zwischen<br />

Religion und Entwicklung. Öffentliche<br />

Veranstaltungen wie die Reihe «Dialog international»<br />

informieren und sensibilisieren zu entwicklungspolitischen<br />

Themen, die in Ländern<br />

virulent sind, mit denen wir durch Partnerkirchen<br />

und -organisationen direkt in Kontakt<br />

stehen. Sie bieten ein Forum, um die Bedeutung<br />

von Religion für nachhaltige Entwicklung kritisch<br />

zu untersuchen. Den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern zeigen sie Handlungsmöglichkeiten<br />

für ihre berufliche oder ehrenamtliche<br />

Praxis auf.<br />

Das Kursprogramm wird laufend aktualisiert<br />

und auf neue Fragestellungen abgestimmt.<br />

Besonders aktuell ist der Kurs «Die<br />

UN-Agenda 2030 – wie können die Ziele erreicht<br />

werden?» Er gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte<br />

der «Ziele für nachhaltige<br />

Entwicklung» (Sustainable Development<br />

Goals, SDGs), stellt ihre Inhalte zur Diskussion<br />

und setzt sie in Beziehung zu exemplarischen<br />

Erfahrungen in der Programmarbeit von<br />

Mission 21: Wie kann man konkret und wirk-<br />

sam Hunger und Armut bekämpfen, Gesundheit<br />

und Bildung verbessern und sich für Frieden<br />

und Gerechtigkeit einsetzen? Was macht<br />

Entwicklung nachhaltig und wie können wir<br />

selbst lokal dazu beitragen?<br />

Fachtagung zu Geschlechterrollen<br />

in den Religionen<br />

Seit mehreren Jahren veranstaltet Mission 21<br />

Fachtagungen zur interreligiösen Friedensarbeit,<br />

welche von Fachleuten aus den Bereichen<br />

Kirche, Migration, Asylwesen, Sicherheit,<br />

Schule und aus dem Gesundheitswesen<br />

rege besucht wird. Die Tagung vom<br />

5. März <strong>2018</strong> widmete sich den «Geschlechterrollen<br />

in den Religionen» und stiess auf<br />

grosses Interesse und eine breite Medienpräsenz.<br />

Vier Expertinnen und Experten aus den<br />

Bereichen Psychologie, Islamwissenschaft<br />

und Entwicklungszusammenarbeit referierten<br />

und führten Workshops durch, darunter<br />

der deutsch-palästinensische Psychologe und<br />

Islamismus-Experte Ahmad Mansour und die<br />

SRF-Sternstunde-Moderatorin Amira Hafner-<br />

Al Jabaji.<br />

24


Der Psychologe und Extremismus−<br />

Experte Ahmad Mansour in Basel:<br />

Patriarchale Strukturen als Ursache<br />

für Extremismus.<br />

Foto: Mara Wirthlin/Mission 21<br />

Die Veranstaltung zeigte auf, dass Geschlechterrollen<br />

und das Patriarchat nicht<br />

primär auf einzelne Religionen, sondern auf<br />

ein kompliziertes Zusammenspiel aus Kultur,<br />

Wirtschaft und Geschichte zurückgehen.<br />

Ahmad Mansour gab zu bedenken: «Ich beobachte,<br />

dass die Debatte sehr polarisiert und<br />

moralisierend geführt wird. Einerseits werden<br />

Religionen und insbesondere der Islam oft als<br />

unterdrückende Übel verteufelt. Auf der anderen<br />

Seite gibt es eine Multikulti-Naivität, die<br />

problematische religiöse Inhalte und Praktiken<br />

verharmlost.» Eine differenzierte Debatte<br />

– wie sie diese Fachtagung befördere – sei<br />

nötig, um zu erkennen, wo Religionen zur Legitimation<br />

und Festigung patriarchaler Strukturen<br />

instrumentalisiert würden und wo sie<br />

Potenzial für Gleichberechtigung böten.<br />

Interreligiöses Frauenparlament<br />

Mission 21 arbeitet mit vielen Organisationen<br />

zusammen, die sich im interreligiösen Dialog<br />

in der Schweiz engagieren. Ein Ausdruck dieser<br />

Kooperation ist das Interreligiöse Frauenparlament,<br />

das am 24. Juni <strong>2018</strong> in Zürich tagte<br />

und sich mit der Sichtbarkeit von Frauen unterschiedlicher<br />

Religionen in Gesellschaft und<br />

Politik beschäftigte. Viele Frauen sind in ihrer<br />

Gemeinschaft aktiv und leisten einen grossen<br />

freiwilligen Einsatz für die Integration ihrer<br />

Mitglieder in unsere Gesellschaft. Dennoch<br />

werden sie oft übersehen. Die Zürcher Politikerinnen<br />

Jacqueline Fehr (Regierungsrätin) und<br />

Barbara Schmid-Federer (Nationalrätin) nahmen<br />

die Anliegen der rund hundert Frauen aus<br />

fünf verschiedenen Religionen entgegen. Die<br />

Teilnehmerinnen waren sich einig, dass ihre<br />

Mitarbeit zwar erwünscht ist, dass sie aber in<br />

Entscheidungsgremien untervertreten sind.<br />

Die Idee einer interreligiösen Dachorganisation<br />

von Frauen, die öffentlich für deren Anliegen<br />

eintritt, wurde rege begrüsst. Das Frauenparlament<br />

war sich einig, dass die Frauen als<br />

informelles Sozialkapital der Gesellschaft und<br />

der Religionsgemeinschaften aus der Unsichtbarkeit<br />

heraustreten sollen. Das Engagement<br />

von Mission 21 für dieses Forum zeigt, wie<br />

wichtig es für das Werk ist, sich für Gendergerechtigkeit<br />

einzusetzen.<br />

<strong>2018</strong> besuchten insgesamt<br />

5220 Frauen,<br />

Männer und Jugendliche<br />

die Kurse und Veranstaltungen<br />

von Mission 21.<br />

So liessen sich<br />

3268 Erwachsene<br />

Und<br />

17<br />

in<br />

124 Kursen inspirieren<br />

und zum Handeln motivieren.<br />

1254 Fachleute<br />

und Interessierte,<br />

vom Sozialarbeiter bis zur Professorin, holten sich in<br />

Veranstaltungen anregende Informationen<br />

und neue Kenntnisse.<br />

Christian Weber, Studienleiter Abteilung<br />

Bildung Austausch Forschung<br />

25


Bildung Austausch Forschung<br />

An den Synodensitzungen nahmen auch die<br />

Jugendbotschafterinnen und −botschafter teil.<br />

Foto: André Albrecht<br />

In der Vielfalt<br />

Zukunft gestalten<br />

Junge Menschen sind heute digital und global vernetzt; sie sehen sich mit<br />

Herausforderungen konfrontiert, welche die ganze Erde betreffen. Mission 21<br />

bietet jungen Erwachsenen im Rahmen des Netzwerks young@mission21<br />

die Möglichkeit, zu Themen wie Migration, Umweltschutz oder interreligiöse<br />

Verständigung zu arbeiten und selbst aktiv zu werden – besonders auch<br />

im Rahmen des Jugendbotschaftsprogramms von Mission 21.<br />

Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es für<br />

Mission 21 von prioritärer Bedeutung, junge<br />

Erwachsene für die Ziele des Werks zu interessieren<br />

und zur Mitarbeit zu motivieren. Ein<br />

wichtiges Element ist hierbei das Jugendbotschaftsprogramm.<br />

Dessen erste Staffel wurde<br />

<strong>2018</strong> erfolgreich abgeschlossen. In der ersten<br />

Etappe lernten 2017 junge Erwachsene kulturelle<br />

und religiöse Realitäten in Afrika, Asien<br />

und Lateinamerika kennen. <strong>2018</strong> machten<br />

sich dann 19 internationale Jugendbotschaf-<br />

terinnen und -botschafter auf den Weg in die<br />

Schweiz. Zwischen interkulturellen Trainings<br />

und thematischen Abenden zu brennenden<br />

Fragen des Weltgeschehens begegneten sich<br />

die Jugendbotschafterinnen und -botschafter<br />

aus verschiedenen Kontinenten und tauschten<br />

sich über ihre Lebensrealitäten aus.<br />

Ebenfalls auf dem Programm standen ein<br />

Besuch der Kontinentalversammlung Europa –<br />

der europäischen Vorkonferenz zur jährlichen<br />

Synode von Mission 21 – und der Missions-<br />

26


synode selbst. Besonders bereichernd war zudem<br />

die Teilnahme am International Youth<br />

Summit und damit die Begegnung mit jungen<br />

Erwachsenen aus der Schweiz, die sich für die<br />

Themen von Mission 21 interessieren.<br />

Jugendbotschaftsprogramm geht in<br />

die zweite Runde<br />

Im November folgte das Abschluss- und Evaluationswochenende<br />

des Jugendbotschaftsprogramms,<br />

bei dem die europäischen Jugendbotschafterinnen<br />

und -botschafter auch ihr<br />

Zertifikat für Intercultural Awareness in Zusammenarbeit<br />

mit dem IKF (Institut für Kommunikation<br />

und Führung) Luzern erhielten.<br />

Die Rückmeldungen und Auswertungen fliessen<br />

in die Planung der nächsten Durchführung<br />

des Jugendbotschaftsprogramms ein.<br />

2019 geht das Jugendbotschaftsprogramm<br />

mit Unterstützung der Stiftung Mercator<br />

Schweiz in die zweite Runde, diesmal unter<br />

dem Titel «Unsere Welt – in der Vielfalt Zukunft<br />

gestalten». Wieder gibt es 18 freie Plätze<br />

für junge Menschen aus der Schweiz. Diese machen<br />

sich dann gemeinsam mit ebenso vielen<br />

Jugendbotschafterinnen und -botschaftern<br />

aus Asien, Lateinamerika und<br />

Afrika zu einer Reise in andere<br />

Länder, Kulturen und<br />

Glaubensgemeinschaften auf.<br />

teren spannenden Themen. Zum Abschluss<br />

des Tages wurde eine gemeinsame Solidaritätsaktion<br />

mit dem Jugendfestival in Aarau<br />

durchgeführt.<br />

In der letzten Septemberwoche fand die<br />

JointAction for Environment statt. In Kamerun,<br />

Tansania, Indonesien, Südkorea und der<br />

Schweiz wurden kleinere und grössere Aktionen<br />

für den Umweltschutz durchgeführt. Die<br />

Jugendlichen pflanzten Bäume, sammelten<br />

Müll und lebten eine Woche lang nach dem<br />

Zero-Waste-Prinzip. Die einzelnen Aktionen<br />

wurden unter dem gemeinsamen Hashtag<br />

#youngat-mission21jointaction über Social<br />

Media verbreitet und geteilt.<br />

Besonders erfreulich: Alle Angebote und<br />

Veranstaltungen wurden massgeblich von<br />

jungen Erwachsenen mitgestaltet. Sie waren<br />

in die Vorbereitungen des Youth Summit und<br />

des Nord-Süd-Tages mit 100 Jugendlichen in<br />

Bern involviert. Ausserdem zeigten sie Eigeninitiative<br />

bei der Themenwahl und Umsetzung<br />

des JointAction.<br />

Veronika Henschel,<br />

Projektleiterin junge Erwachsene<br />

Partizipation und<br />

Engagement<br />

Sehr erfreulich war im vergangenen<br />

Jahr, dass sich<br />

besonders viele junge Fachleute<br />

fürs Berufsbildungsprogramm<br />

PEP! interessierten.<br />

Neun junge Frauen und Männer<br />

leisteten Einsätze von bis<br />

zu zwölf Monaten in Tansania<br />

und Hongkong.<br />

Erstmals führte young@<br />

mission21 <strong>2018</strong> eine internationale<br />

Jugendkonferenz durch.<br />

Sie fand in Aarau zum Thema<br />

Flucht und Migration statt.<br />

Über 60 junge Erwachsene aus<br />

der ganzen Welt beschäftigten<br />

sich mit dem Asylwesen in der<br />

Schweiz, der Situation von<br />

Migrantinnen und Migranten<br />

in Hongkong, mit Flucht und<br />

Migration in Afrika und wei-<br />

Mehr als 740 junge Menschen<br />

setzten sich im Jahr <strong>2018</strong> mit den<br />

Themen von Mission 21 auseinander.<br />

45<br />

junge Erwachsene<br />

interessierten sich vertieft für unsere Arbeit:<br />

junge Berufsleute nahmen am Berufsbildungsprogramm<br />

9<br />

PEP! teil.<br />

36 junge Menschen engagierten sich im<br />

Jugendbotschaftsprogramm von Mission 21.<br />

Fast 700 Jugendliche<br />

absolvierten 50 Kurse von Mission 21.<br />

27


Bildung Austausch Forschung<br />

Forschung<br />

Ergiebige Quelle zur Förderung<br />

wissenschaftlicher Forschung<br />

Bibliothek und Archiv von Mission 21 bieten eine Fülle von<br />

Informationen für unterschiedlichste Fachgebiete. Sie leisten<br />

zudem einen wichtigen Beitrag an die Nachhaltigkeitsziele<br />

der UNO-Agenda 2030.<br />

Nach der Zerstörung an<br />

einem neuen Ort wiederaufgebaut<br />

und eingerichtet,<br />

auch dank der<br />

Hilfe von Mission 21: Die<br />

Seminarbibliothek des<br />

Nile Theological College<br />

in Juba (Südsudan).<br />

Foto: zVg<br />

Beide Forschungseinrichtungen von Mission 21<br />

haben sich <strong>2018</strong> intensiv mit den 17 Zielen für<br />

nachhaltige Entwicklung der UNO auseinandergesetzt.<br />

Die Leitung der Fachbibliothek<br />

hat aktuelle Fachliteratur zu den Sustainable<br />

Development Goals (SDGs) angeschafft. Damit<br />

wollen wir dazu beitragen, dass sich die<br />

Öffentlichkeit fundiert über diese Themen<br />

informieren kann. Das Forschungsarchiv, das<br />

immer häufiger von Angehörigen verschiedener<br />

Fachrichtungen aus unseren Partnerländern<br />

besucht wird, setzt sich aktiv für<br />

eine verbesserte Infrastruktur und damit für<br />

das Nachhaltigkeitsziel 9 der SDG ein: Zudem<br />

digitalisieren wir unsere Bestände, damit sie<br />

in Zukunft in den Partnerländern vor Ort zugänglich<br />

sind.<br />

Forscherinnen und Forscher nutzten <strong>2018</strong> die Bibliothek und das<br />

Forschungsarchiv um rund zehn Prozent intensiver als im Vorjahr:<br />

78 Forschende<br />

arbeiteten zum Teil über längere Zeit in Archiv<br />

und Bibliothek.<br />

Im Lesesaal verzeichneten wir<br />

insgesamt 482 Benutzungstage.<br />

Bücher wurden ausgeliehen.<br />

1322<br />

Vielfalt der Forschungsthemen<br />

Auch im Jahr <strong>2018</strong> besuchten zahlreiche internationale<br />

Forscherinnen und Forscher unser<br />

Archiv und unsere Fachbibliothek. Mehrere<br />

Masterarbeiten konnten abgeschlossen werden.<br />

Weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

erarbeiten gegenwärtig Dissertationen<br />

mit Quellen aus dem Forschungsarchiv. Die Vielfalt<br />

der Themen ist gross: Eine schwedische Dissertation<br />

befasst sich mit der demografischen<br />

Entwicklung in Afrika, vor allem in Kamerun<br />

und Nigeria, im 19. und frühen 20. Jahrhundert.<br />

Eine architekturgeschichtliche Dissertation aus<br />

den Niederlanden vergleicht fünf mit dem Kolonialismus<br />

verbundene Gebäudetypen aus dem<br />

19. Jahrhundert, darunter das Basler Missionshaus<br />

als Repräsentationsbau einer religiösen<br />

Organisation. Und eine polnische Dissertation<br />

zur Geschichtsschreibung untersucht die Historiografie<br />

der Taiping-Rebellion in China.<br />

Bücher, die <strong>2018</strong> erschienen sind und die mit<br />

unseren Akten entstanden, belegen das anhaltende<br />

wissenschaftliche Interesse am Archiv<br />

von Mission 21. So publizierte Pascal Schmid<br />

«Medicine, Faith and Politics in Agogo. A history<br />

of health care delivery in rural Ghana ca. 1925–<br />

1980»; Claudia Hoffmann verfasste «Fremdbegegnung<br />

– das Totenritual Tiwah und die Basler<br />

Mission in kontakttheologischer Perspektive».<br />

Jaiprakash Raghaviah veröffentlichte «Faith<br />

and Industrial Reformation. Basel Mission in<br />

Malabar and South Canara».<br />

Akten der Handlungsgesellschaften<br />

In Zukunft will Mission 21 den Bestand der<br />

Basler Handlungsgesellschaften erschliessen.<br />

Dafür wurden im Jahr <strong>2018</strong> die ersten Vorarbeiten<br />

gelegt. Der Bestand ist einmalig in der<br />

Schweiz und dokumentiert die aussenwirtschaftlichen<br />

Beziehungen der Schweiz im 19.<br />

und 20. Jahrhundert, insbesondere zu Afrika<br />

und Asien. Mit der Erschliessung sollen die Dokumente<br />

der Forschung zugänglich gemacht<br />

werden. In einem Letter of Intent haben Professorinnen<br />

und Professoren aus der Schweiz<br />

und aus Übersee auf die Wichtigkeit des Bestandes<br />

für die Globalgeschichte hingewiesen<br />

und ihre Bereitschaft bekundet, damit Forschungen<br />

zu betreiben.<br />

Patrick Moser, wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

im Archiv<br />

28


Ein Baum für den Frieden – gepflanzt von Kindern<br />

im Tageskinderlager der Kirchgemeinde Arlesheim.<br />

Foto: Miriam Glass/Mission 21<br />

Spenden<br />

Jahresrechung<br />

Organisation<br />

29


Spenden<br />

Arlesheim setzt sich ein für den Frieden<br />

Basar als<br />

Gemeinschaftserlebnis<br />

Zwei Basarhelferinnen<br />

mit ansteckend guter<br />

Laune.<br />

Foto: Dieter Küng<br />

Wäre der Basar der reformierten Kirchgemeinde<br />

Arlesheim ein Baum, so hätte er einen<br />

stattlichen Stamm. 70 Jahresringe hätte er<br />

bis <strong>2018</strong> angesetzt. Zum 70. Mal haben letzten<br />

November die aktuell rund 150 Helferinnen<br />

und Helfer diesen in der ganzen Region beliebten<br />

Kirchenbasar organisiert und durchgeführt.<br />

Was seit 1948 ohne Unterbruch Bestand<br />

hat, soll auch in Zukunft im Dorfkalender seinen<br />

festen Platz haben. Für Kathrin Meffert-<br />

Ruf, Präsidentin der Kirchgemeinde, ist klar:<br />

Der jeweils am zweiten Wochenende im November<br />

stattfindende Basar ist eine Institution,<br />

deren Ausstrahlung weit über die Kirchgemeinde<br />

hinausreicht.<br />

Der Basar der Kirchgemeinde Arlesheim ist ein echter Win-<br />

Win-Anlass: Die Kirchgemeinde und Mission 21 profitieren<br />

beide. Das Basarteam mobilisiert neben vielen Kirchgemeindemitgliedern<br />

auch zahlreiche Gruppierungen und Freiwillige<br />

aus Arlesheim – und diese erhalten Unterstützung von der<br />

Kirchgemeinde. Der erfolgreiche Basar kommt auch den<br />

Projekten von Mission 21 zugute. <strong>2018</strong> ging der Erlös an die<br />

Projektarbeit in Kamerun.<br />

Der Event schafft wertvollen Goodwill für<br />

die Kirche und ist eine unverzichtbare Plattform<br />

für die mannigfaltigen Aktivitäten der<br />

Kirchgemeinde. Nicht zuletzt wird ein bemerkenswerter<br />

Ertrag erwirtschaftet, der den<br />

Projekten von Mission 21 zugutekommt. Die<br />

Kirchenpflege ist schon seit etlichen Jahren<br />

überzeugt, dass Mission 21 und ihre Partner<br />

wirkungsvolle Arbeit in den Ländern des Südens<br />

leisten. Hoch zu schätzen ist ferner die<br />

Wirkung des Basars nach innen. Die zahlreichen<br />

Freiwilligen, die grösstenteils schon<br />

seit vielen Jahren beim Basar mithelfen, beleben<br />

die Kirchgemeinde sichtbar. Das stärkt die<br />

Gemeinschaft über alle Generationen hinweg.<br />

Wirksame und wertvolle Einsätze<br />

werden für Mission 21 auch von Freiwilligen<br />

und ehrenamtlich Tätigen geleistet.<br />

Mehr als300 Sammlerinnen und Sammler<br />

erbrachten im Kollektenverein die erfreuliche Summe<br />

von<br />

89 812 Franken.<br />

Im Jahr <strong>2018</strong> standen rund 150 Freiwillige<br />

während<br />

2000 Stunden<br />

für Mission 21 im Einsatz.<br />

30


Kooperationsprogramm Kamerun<br />

Das Kooperationsprogramm Kamerun (Nr. 134.1001)<br />

bündelt die Projekte von Mission 21 mit dem Ziel, den<br />

Menschen in Kamerun ein besseres Leben in Würde<br />

zu ermöglichen. Die Kirchgemeinde Arlesheim hat für<br />

verschiedene Projekte von Mission 21 in Kamerun<br />

allein aus dem Basarerlös 17 000 Franken gespendet.<br />

Dank diesem Beitrag konnte zum Beispiel die<br />

HIV-Arbeit wirksam unterstützt werden. Der Fokus<br />

der HIV-Arbeit liegt weiterhin auf der Prävention.<br />

In Zusammenarbeit mit der Presbyterianischen<br />

Kirche in Kamerun (PCC), einer Partnerkirche von<br />

Mission 21, wurden in Schulen, Gemeinden und<br />

Gesundheitsinstitutionen Präventionsaktionen<br />

durchgeführt. Auch in der gegenwärtigen politischen<br />

Krisensituation versuchen Mission 21 und die PCC<br />

die Gesundheitsversorgung der ländlichen Bevölkerung<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

Zur Basisgesundheitsversorgung gehört auch die Abgabe wirksamer<br />

Medikamente. Foto: Heiner Heine/Mission 21<br />

Ökumenisches Gruppenbild:<br />

Der evangelische<br />

Pfarrer Thomas<br />

Mory, Pfarrer Sylvester<br />

Ihuoma der katholischen<br />

Schwesterkirche<br />

in Arlesheim, Kirchenratspräsidentin<br />

Kathrin<br />

Meffert (v. l.).<br />

Foto: Dieter Küng<br />

«Für andere Menschen einsetzen!»<br />

Kathrin Meffert ist seit Januar 2019 Präsidentin<br />

der Kirchgemeinde. Vorher war die vor Ort<br />

praktizierende Kinderärztin bereits zehn Jahre<br />

lang in der Kirchenpflege aktiv. Die Verantwortung<br />

für den Basar hat sie trotz Wechsel<br />

ins Präsidium behalten. Der Basar und die Kirche<br />

sind aus ihrer Biografie nicht wegzudenken.<br />

Sie ist in Arlesheim aufgewachsen, bereits<br />

ihre Mutter war Ärztin und der Vater während<br />

32 Jahren Pfarrer der Gemeinde. Gesellschaftliches<br />

Engagement gehörte also schon früh zu<br />

ihrem Selbstverständnis. Und selbstverständlich<br />

antwortet sie auf die Frage nach dem Sinn<br />

des Basars und nach dem kirchlichen Gemeindeleben<br />

wie folgt: «Dass wir uns für andere<br />

Menschen einsetzen, ist doch klar.»<br />

Unterstützung erhält sie vom dreiköpfigen<br />

Basar-Kernteam und vom erweiterten Basarteam,<br />

bestehend aus den jeweiligen Standbetreuerinnen<br />

und den Verantwortlichen für<br />

Küche, Kaffistübli und viele weitere Angebote.<br />

Auch die drei Pfarrpersonen und ihre Familien<br />

helfen beim Basar tatkräftig mit, ebenso die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchgemeinde.<br />

Wie ist es möglich, so viele Freiwillige<br />

für den Basar zu gewinnen? Kathrin Meffert<br />

begründet es damit, dass die Kirchgemeinde<br />

auch Organisationen ausserhalb der Kirche<br />

für die Sache gewinnt. «Wir unterstützen eine<br />

ganze Reihe von sozial tätigen Gruppierungen<br />

im Dorf. Diese wiederum verpflichten sich,<br />

am Basar eine Aktivität oder einen Stand anzubieten.<br />

So wird das Basarwochenende ein<br />

Erlebnis für das ganze Dorf, an dem etwa der<br />

Frauenverein, das Familienzentrum Oase, die<br />

Integrationsinstitution Werkstar, die Pfadfinder<br />

und das Jugendhaus mitmachen.» Diese<br />

beleben den Basar mit ihren Angeboten und<br />

ziehen auch Menschen an, die eher Distanz<br />

zur Kirche halten oder überkonfessionell organisiert<br />

sind.<br />

Gemeinschaft stärken, Frieden fördern<br />

Der Ertrag lässt sich sehen: Im vergangenen<br />

Jahr konnte die Kirchgemeinde 17 000 Franken<br />

an Mission 21 überweisen – zusätzlich zum<br />

bereits grosszügigen Beitrag an das Werk aus<br />

der Rechnung der Kirchgemeinde. Am meisten<br />

Einnahmen verzeichnen die «Gästeessen», die<br />

nach dem Basarwochenende stattfinden. Am<br />

Basar selbst kann man die Tickets dazu kaufen.<br />

Freiwillige bieten ein Essen bei sich zu<br />

Hause für vier bis zehn Personen an. Kathrin<br />

Meffert berichtet, dass auf diese Weise neue<br />

Freundschaften entstehen und die Gemeinde<br />

wachsen kann. Umsatzstark und gemeinschaftsfördernd<br />

ist am Basar auch das Kaffistübli,<br />

wo man sich zwischen Aktivitäten und<br />

Standbesuchen trifft.<br />

Jedes Jahr wählt das Basarteam ein Motto,<br />

das sich an die Arbeit von Mission 21 anlehnt.<br />

«Gemeinsam für den Frieden» hiess es <strong>2018</strong>.<br />

Das Tageskinderlager der Kirchgemeinde<br />

pflanzte neben der Kirche einen Baum und<br />

brachte so sein Engagement für die Umwelt und<br />

den Frieden zum Ausdruck. Ein starkes Symbol<br />

mit Blick auf die Partner von Mission 21:<br />

Gerade in den Ländern des Südens sind neu<br />

gepflanzte Bäume in doppelter Hinsicht ein<br />

Zeichen der Hoffnung: Sie schützen den Boden<br />

vor Erosion, erhalten dadurch wertvollen<br />

Lebensraum für Mensch und Tier und können<br />

so konfliktentschärfend wirken. Damit leisten<br />

Bäume ganz real einen wichtigen Beitrag zum<br />

Frieden und zeugen Jahr um Jahr davon, wenn<br />

sie grösser und stattlicher werden.<br />

Friedrich Weibel,<br />

Koordinator kirchliche Partnerschaften<br />

31


Spenden<br />

Nachhaltige Projektentwicklung dank Förderstiftungen<br />

Der Frieden wächst mit uns,<br />

zum Beispiel in Nigeria<br />

Menschen sehnen sich nach Frieden. Unsere<br />

Partnerkirchen nehmen in der Friedensarbeit<br />

eine bedeutende Rolle ein. In Ländern wie Nigeria<br />

oder im Südsudan sind unsere Partner<br />

oft die letzten Hoffnungsträger für Versöhnung.<br />

In diesen Ländern finden seit Jahren<br />

gewaltsame Auseinandersetzungen statt, die<br />

die Menschen in grösste Not und Verzweiflung<br />

stürzen.<br />

Kann es gelingen, den Frieden zwischen<br />

Christen und Muslimen in Nigeria wieder herzustellen<br />

und die Menschen zu stärken, die un-<br />

ter dem Terror leiden? Die Antwort lautet: Ja.<br />

Mit Spendengeldern wurde in einem sicheren<br />

Gebiet im Norden von Nigeria das Friedensdorf<br />

Gurku gegründet. Hier siedelten sich bis heute<br />

rund 1200 Opfer beider Glaubensgemeinschaften<br />

an. Gemeinsam arbeiten sie an ihren<br />

traumatisierenden Erlebnissen. Die Menschen<br />

lernen voneinander, sie respektieren einander<br />

und reichen sich wieder die Hand. Sie leben<br />

in Eintracht und säen Frieden durch ihr Beispiel.<br />

Mission 21 unterstützt Christinnen und<br />

Christen sowie Musliminnen und Muslime<br />

in Nigeria auf dem Weg zu einem friedlichen<br />

Zusammenleben.<br />

Solche tiefgreifenden Veränderungen wie im<br />

Friedensdorf Gurku in Nigeria sind dank der<br />

Finanzierung unserer Programme und Projekte<br />

durch Stiftungen, politische Gemeinden,<br />

Kantone und aus dem Lotteriefonds auch an<br />

anderen Orten möglich. Neben verschiedenen<br />

Institutionen, die Mission 21 und die Arbeit<br />

ihrer Partner bereits seit mehreren Jahren unterstützen,<br />

kamen im Berichtsjahr auch neue<br />

Finanzierungspartner hinzu. Verglichen mit<br />

dem Vorjahr nahmen die Beiträge von institutionellen<br />

Geldgebern insgesamt um mehr als<br />

60 Prozent zu.<br />

Auch bei privaten Spenderinnen und Spendern<br />

sowie kirchlichen Geldgebern konnte<br />

Mission 21 ein Plus von mehr als 2 Prozent<br />

respektive mehr als 3 Prozent gegenüber dem<br />

mehrjährigen Durchschnitt vorweisen. Insgesamt<br />

und inklusive Legaten resultierten im<br />

Jahr <strong>2018</strong> Mehreinnahmen von über 13 Prozent.<br />

Wir danken allen Spenderinnen und Spendern,<br />

Kirchen und insbesondere allen institutionellen<br />

Geldgebern für das Vertrauen, das sie in<br />

Mission 21 setzen, und für die gute und langfristige<br />

Zusammenarbeit. Der Frieden wächst<br />

mit uns allen.<br />

Dario Brühlmann, Leiter Abteilung<br />

Kommunikation und Marketing<br />

Direktorin Claudia Bandixen im Gespräch mit Binta Bakari von der<br />

Hilfsorganisation LCGI auf dem Gelände des Friedensdorfs Gurku.<br />

Foto: Julia Henke/Mission 21<br />

32


Lebensmittelverteilung im interreligiösen Friedensdorf Gurku.<br />

Foto: Jonathan Liechti<br />

Interreligiöse Friedensarbeit in Nigeria<br />

Friedensarbeit in Nigeria ist dringender denn je.<br />

Die Gewalt der Terrormiliz Boko Haram im Nordosten<br />

und gewalttätige Konflikte zwischen verschiedenen<br />

Volksgruppen in Zentralnigeria haben<br />

Leid über Millionen von Menschen gebracht und<br />

das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen<br />

nachhaltig gestört. Mission 21 unterstützt die<br />

Partner vor Ort in der Förderung und Stärkung<br />

von Menschen, die sich für das friedliche Zusammenleben<br />

unterschiedlicher ethnischer und<br />

religiöser Gruppen einsetzen: Seit <strong>2018</strong> engagiert<br />

sich die regionale Hilfsorganisation Lifeline Compassionate<br />

Global Initiatives (LCGI) in der Nothilfe<br />

und der Versöhnungsarbeit in Zentralnigeria. Die<br />

Kirche der Geschwister EYN etablierte in drei<br />

weiteren Orten Nordostnigerias interreligiöse<br />

Verständigungsforen und führte im Bundesstaat<br />

Adamawa eine sehr erfolgreiche Friedenskonferenz<br />

durch. Das Projekt Interreligiöse Friedensarbeit<br />

trägt die Nr. 162.1007.<br />

Spendenliste<br />

Kirchgemeinden, Kantonalkirchen und kirchliche Institutionen,<br />

die Mission 21 im Jahr <strong>2018</strong> mit Beiträgen ab 50 000 Franken<br />

unterstützt haben:<br />

(alphabetisch nach Ort)<br />

Evang.-ref. Kirche Basel-Stadt; Evang.-ref. Gesamtkirchgemeinde Bern; Protestantische Solidarität<br />

Schweiz, Bern; Schweiz. Evang. Kirchenbund SEK, Bern; Evang.-ref. Gesamtkirchgemeinde<br />

Biel; Evang.-ref. Kirchgemeinde Binningen-Bottmingen; Evang.-ref. Kirchgemeinde Hilterfingen;<br />

Kirchgemeinde Horgen; Evangelische Landeskirche in Baden, Karlsruhe; Evang.-ref. Kirche Luzern;<br />

Evang.-ref. Kirchgemeinde Rapperswil-Jona; Evang.-ref. Kirche Schaffhausen; Evang.-ref. Kirche<br />

St. Gallen; UEPAL - Union des Églises protestantes d'Alsace et de Lorraine, Strasbourg; Evang.-ref.<br />

Kirchgemeinde Thun.<br />

Diese Institutionen und Stiftungen haben Mission 21<br />

<strong>2018</strong> mit 10 000 Franken und mehr unterstützt:<br />

(alphabetisch nach Ort)<br />

Kanton Aargau; Hand in Hand Anstalt, Balzers; Basler Mission, Basel; Direktion für Entwicklungszusammenarbeit,<br />

DEZA, Bern; Verein Mukiba, Küssnacht am Rigi; Gemeinde Riehen; Stiftung<br />

Sanitas Davos, Schwyz; Basler Mission Deutscher Zweig, BMDZ, Stuttgart; Evangelische Mission in<br />

Solidarität, EMS, Stuttgart; Stadt Uster; Stiftung Solidarität Dritte Welt, Wädenswil; Evangelischer<br />

Arbeitskreis Weltmission, EAWM, Wien; Finanzdepartement der Stadt Zürich.<br />

Lokale Vereine und Gruppierungen mit einer Unterstützung<br />

von über 5000 Franken:<br />

(alphabetisch nach Ort)<br />

Basar Kirchgemeinde Affoltern am Albis; Basargruppe Arlesheim; Basar Kirchgemeinde Heiliggeist,<br />

Bern; Missionsarbeitskreis Flawil; Missionsarbeitskreis Frauenfeld; Basar Kirchgemeinde Herzogenbuchsee;<br />

Basar Kirchgemeinde Holderbank-Möriken-Wildegg; Basar Kirchgemeinde Horgen; Basar<br />

Kirchgemeinde Kölliken; Basar Kirchgemeinde Rapperswil-Jona; Basar Kirchgemeinde Rupperswil;<br />

Basar Kirchgemeinde Seon; Basar der Kirchgemeinde Wichtrach; Frauentreff Windisch; Basar<br />

Winterthur-Wülflingen; Basar Kirchgemeinde Worb; Basar Evang.-ref. Kirchgemeinde Altstetten,<br />

Zürich.<br />

33


Jahresrechnung<br />

Bilanz<br />

31.12.<strong>2018</strong> 31.12.2017<br />

Aktiven CHF CHF<br />

Flüssige Mittel 3 090 259.22 2 789 285.71<br />

Festgelder 1 206 332.48 1 153 668.36<br />

Wertschriften 2 554 155.30 2 701 891.05<br />

Forderungen ggü. Dritten 349 000.01 1 316 289.83<br />

Forderungen ggü. verb. Unternehmen 362 352.81 59 243.73<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 462 485.52 98 624.85<br />

Total Umlaufvermögen 8 024 585.34 8 119 003.53<br />

Finanzanlagen 1 533 335.00 1 566 669.00<br />

Darlehen an Konzerngesellschaft Kalebasse 0.00 0.00<br />

Wertberichtigung Darlehen Kalebasse 0.00 0.00<br />

Andere Finanzanlagen 1 533 335.00 1 566 669.00<br />

Sachanlagen 7 092.30 15 748.30<br />

Immaterielle Anlagen 0.00 0.00<br />

Total Anlagevermögen 1 540 427.30 1 582 417.30<br />

Total Aktiven 9 565 012.64 9 701 420.83<br />

Passiven<br />

Verbindlichkeiten ggü. Dritten 426 932.51 716 689.39<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 91 816.35 155 495.51<br />

Total Kurzfristiges Fremdkapital 518 748.86 872 184.90<br />

Rückstellungen 266 208.25 234 889.61<br />

Total Langfristiges Fremdkapital 266 208.25 234 889.61<br />

Fonds mit einschränkender Zweckbindung 3 963 868.35 4 145 329.48<br />

Total Zweckgebundene Fonds 3 963 868.35 4 145 329.48<br />

Erarbeitetes freies Kapital 3 283 621.77 2 951 319.01<br />

Erarbeitetes gebundenes Kapital 1 532 565.41 1 497 697.83<br />

Jahresergebnis 0.00 0.00<br />

Total Organisationskapital 4 816 187.18 4 449 016.84<br />

Total Passiven 9 565 012.64 9 701 420.83<br />

Der Bericht der Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers bescheinigt,<br />

dass die Buchführung und die Jahresrechnung dem Gesetz, den Statuten,<br />

den SWISS-GAAP-FER-21-Richtlinien sowie den ZEWO-Richtlinien<br />

entsprechen.<br />

34


Betriebsrechnung<br />

31.12.<strong>2018</strong> 31.12.2017<br />

Ertrag CHF CHF<br />

Spenden 8 171 375.12 7 957 219.08<br />

davon zweckbestimmt 2 765 430.89 2 699 231.28<br />

Beiträge von Organisationen 3 764 655.68 3 636 693.78<br />

davon zweckbestimmt 2 547 935.07 2 630 170.79<br />

Legate 2 086 534.15 1 011 359.76<br />

davon zweckbestimmt 144 852.20 30 000.00<br />

Ertrag aus Geldsammelaktionen 14 022 564.95 12 605 272.62<br />

Handelsertrag 17 814.29 19 078.35<br />

Dienstleistungsertrag 82 236.96 87 422.85<br />

Übrige Erträge 21 325.47 50 486.65<br />

Erträge aus erbrachten Leistungen 121 376.72 156 987.85<br />

Total Erträge 14 143 941.67 12 762 260.47<br />

Aufwand für die Leistungserbringung<br />

Programm- und Projektaufwand 9 999 694.95 10 981 691.74<br />

Mittelbeschaffungsaufwand 2 062 283.49 1 282 514.15<br />

Administrativer Aufwand 1 766 435.10 1 796 404.00<br />

Total Aufwand für die Leistungserbringung 13 828 413.54 14 060 609.89<br />

Betriebsergebnis 315 528.13 –1 298 349.42<br />

Finanzergebnis<br />

Finanzertrag 81 065.30 231 861.18<br />

Finanzaufwand –166 855.44 –50 187.49<br />

Total Finanzerfolg –85 790.14 181 673.69<br />

Betriebsfremdes Ergebnis<br />

Ausserordentliches Ergebnis –44 027.78 1 100 000.00<br />

Total betriebsfremdes Ergebnis –44 027.78 1 100 000.00<br />

Ergebnis vor Fondsveränderungen 185 710.21 –16 675.73<br />

Fondsergebnis<br />

Zuweisung an Fondskapital –2 288 505.97 –2 393 510.53<br />

Verwendung des Fondskapitals 2 469 967.10 2 512 642.38<br />

Veränderung des Fondskapitals 181 461.13 119 131.85<br />

Jahresergebnis vor Zuweisung<br />

an Organisationskapital 367 171.34 102 456.12<br />

Zuweisung an freies Kapital –332 303.76 –2 739.17<br />

Verwendung des freien Kapitals – 100 000.00<br />

Ergebnis freies Kapital –332 303.76 97 260.83<br />

Zuweisung an gebundenes Kapital –305 068.37 –625 528.76<br />

Verwendung des gebundenen Kapitals 270 200.79 425 811.81<br />

Ergebnis gebundenes Kapital –34 867.58 –199 716.95<br />

Ergebnis nach Zuweisung<br />

an Organisationskapital 0.00 0.00<br />

35


Jahresrechnung<br />

Herkunft und<br />

Verwendung der Mittel<br />

Herkunft der Spenden<br />

(8 171 375 Franken)<br />

1,2 % Kollektenverein<br />

4,7 % Publikationen<br />

4,3 % Basare und Events<br />

12,9 % Institutionelle Förderinnen<br />

und Förderer<br />

44,8 % Kirchliche Aktionen<br />

und Kollekten<br />

14,6 % Kantonalkirchen<br />

(inkl. Beiträge über SEK)<br />

19,0 % Private Gönnerinnen und Gönner<br />

Herkunft der Mittel<br />

(14 143 942 Franken)<br />

1,1 % Diverse Erträge<br />

14,8 % Legate<br />

57,8 % Spenden<br />

2,4 % Basler Mission Schweiz<br />

5,9 % EMS/BMDZ (Befreundete<br />

Organisationen in Deutschland)<br />

4,7 % Brot für alle<br />

13,4 % DEZA<br />

Aufwand für die Leistungserbringung<br />

(13 828 414 Franken)<br />

12,8 % Übriger administrativer Aufwand<br />

inkl. Kontinentalversammlungen<br />

und internationale Synode (Parlament)<br />

72,3 % Total Programmund<br />

Projektarbeit<br />

14,9 % Mittelbeschaffung<br />

Die vollständige und revidierte Jahresrechnung<br />

steht unter www.mission-21.org/jahresbericht<br />

als Download bereit oder kann angefordert<br />

werden bei Patrick Hascher, Leiter Finanzen,<br />

Telefon +41 61 260 22 85.<br />

36


Kommentar zur Jahresrechnung<br />

Höhere Beiträge für die Arbeit<br />

im globalen Süden<br />

Die Zahlen für das Jahr <strong>2018</strong> sind ermutigend:<br />

Mission 21 konnte über eine<br />

Million Franken mehr einnehmen als<br />

im Vorjahr. Dadurch konnte das Werk<br />

unter anderem verstärkt Beiträge<br />

an Nothilfe und Wiederaufbau für<br />

Menschen in Konfliktgebieten leisten.<br />

Mission 21 präsentiert für das Jahr <strong>2018</strong> einen<br />

positiven Jahresabschluss. Das Werk konnte<br />

rund 1,4 Millionen Franken mehr Einnahmen<br />

verbuchen als im Vorjahr. Dieser Erfolg ist<br />

sowohl auf die Spenden als auch auf Legate<br />

und Beiträge verschiedener Organisationen<br />

zurückzuführen. Dank der erfreulichen Zahlen<br />

konnte Mission 21 den direkten Projekt- und<br />

Programmaufwand gegenüber dem Budget<br />

um 836 000 Franken erhöhen und insbesondere<br />

den namhaften Beitrag von rund 600 000<br />

Franken für Nothilfe und Wiederaufbau in verschiedenen<br />

Ländern Afrikas einsetzen. Der direkte<br />

Sachaufwand für die Informationsarbeit<br />

und den Betriebsaufwand konnte gegenüber<br />

dem Vorjahr um 86 000 Franken reduziert<br />

werden.<br />

Die Beiträge der institutionellen Förderer<br />

sind um über 400 000 Franken gestiegen (was<br />

einen Anstieg von plus 61 Prozent bedeutet),<br />

die privaten Spenden um mehr als 100 000<br />

Franken (plus 7 Prozent). Andererseits gingen<br />

die Spenden aus dem kirchlichen Bereich um<br />

195 000 Franken (minus 4 Prozent) zurück.<br />

Der Gesamtanteil der Spenden aus dem kirchlichen<br />

Bereich ist für Mission 21 nach wie vor<br />

bedeutend, machen diese doch beinahe 60<br />

Prozent der gesamten Spenden aus.<br />

Wir danken allen privaten Spenderinnen<br />

und Spendern und den zahlreichen grosszügigen<br />

Kirchgemeinden sowie den vielen Institutionen,<br />

die die nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit<br />

von Mission 21 unterstützen:<br />

der Direktion des Bundes für Entwicklung und<br />

Zusammenarbeit (DEZA), den Kantonalkirchen<br />

und dem Schweizerischen Evangelischen<br />

Kirchenbund (SEK). Grosser Dank gebührt<br />

auch den Stiftungen und politischen Gemeinden<br />

sowie befreundeten Institutionen und<br />

Werken. Sie alle tragen mit ihren Beiträgen<br />

dazu bei, dass die Programm- und Projektarbeit<br />

von Mission 21 wirksam weitergeführt<br />

werden kann.<br />

Das interne Kontrollsystem (IKS) basiert<br />

auf einem risikoorientierten Ansatz und stellt<br />

sicher, dass die finanzielle Berichterstattung<br />

zuverlässig ist und die notwendigen gesetzlichen<br />

Vorschriften beziehungsweise die Fachempfehlungen<br />

eingehalten werden. Der Bericht<br />

der Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers<br />

bescheinigt, dass die Buchführung und die<br />

Jahresrechnung dem Gesetz, den Statuten, den<br />

SWISS-GAAP-FER-21-Richtlinien sowie den<br />

ZEWO-Richtlinien entsprechen. Interessierten<br />

stellen wir gerne die detaillierte Jahresrechnung<br />

und Bilanz zu.<br />

Patrick Hascher, Leiter Finanzen<br />

Zwei Mitarbeitende der<br />

Presbyterianischen<br />

Kirche in Kamerun (PCC)<br />

erfassen die Hilfsgüter,<br />

die im Rahmen des<br />

Nothilfeprogramms<br />

an Geflüchtete verteilt<br />

werden.<br />

Foto: Angelika Weber/<br />

Mission 21<br />

37


Organisation<br />

Organigramm Mission 21<br />

KV<br />

Asien<br />

KV<br />

Lateinamerika<br />

Kontinentalversammlungen (KV)<br />

KV<br />

Europa<br />

Missionssynode<br />

mit Vertretungen der Partnerkirchen und -organisationen<br />

Basler<br />

Mission<br />

Herrnhuter<br />

Mission<br />

Trägervereine<br />

Evang.<br />

Mission im<br />

Kwango<br />

KV<br />

Afrika<br />

Vorstand<br />

Präsident: Johannes Blum<br />

Geschäftsleitung<br />

Direktorin: Claudia Bandixen<br />

Stabsstelle Finanzen/IT<br />

Patrick Hascher<br />

Stabsstelle Personal<br />

Myriam Pellet<br />

Stabsstelle<br />

Frauen und Gender<br />

Josefina Hurtado Neira<br />

Abteilung<br />

Internationale Beziehungen<br />

Jochen Kirsch<br />

Abteilung<br />

Bildung Austausch Forschung<br />

Magdalena Zimmermann<br />

Abteilung<br />

Kommunikation und Marketing<br />

Dario Brühlmann<br />

Mission 21 setzt Zeichen der Hoffnung für eine gerechtere Welt, in 20 Ländern Afrikas,<br />

Asiens und Lateinamerikas. Dazu arbeiten wir als internationales, gemeinnütziges Werk<br />

mit über 70 Partnerkirchen und -organisationen zusammen, in mehr als 100 Projekten<br />

für Bildung, Gesundheit, Frieden, Armutsbekämpfung und Frauenförderung. Wir sind<br />

tätig in der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit sowie in Nothilfe und Wiederaufbau.<br />

Mission 21 wird unterstützt vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund<br />

sowie von der eidgenössischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit.<br />

www.mission-21.org<br />

38


Gremien im Jahr <strong>2018</strong><br />

Vorstand<br />

Amtsdauer: vier Jahre mit der Möglichkeit<br />

zur zweimaligen Wiederwahl<br />

Prof. Dr. Johannes Blum<br />

Präsident<br />

stv. Chefarzt medizinische<br />

Abteilung am Tropeninstitut Basel<br />

Pfr. Karl F. Appl<br />

Vizepräsident<br />

Präsident der Basler Mission<br />

Pfarrer, Märstetten TG<br />

Kurt Kägi<br />

Geschäftsführer, ehem. Kirchenratspräsident<br />

Landeskirche beider Appenzell, Herisau<br />

Dr. Margrit Schneider-Schardt<br />

Zahnärztin, Basel<br />

Andrea R. Trümpy<br />

Vizepräsidentin des kantonalen<br />

Kirchgemeinderates des Kantons Glarus<br />

alt Stadtpräsidentin von Glarus<br />

Pfr. Hans-Joachim Zobel<br />

Dekan i. R., Evang. Landeskirche<br />

in Baden, Freiburg (D)<br />

Pfrn. Dr. Claudia Hoffmann<br />

Assistentin/Post Doc Theologische<br />

Fakultät Universität Basel<br />

ab Juni <strong>2018</strong><br />

Geschäftsleitung<br />

Pfrn. Claudia Bandixen<br />

Direktorin<br />

Pfrn. Magdalena Zimmermann<br />

Leiterin Abteilung Bildung Austausch<br />

Forschung, stv. Direktorin<br />

Pfr. Jochen Kirsch<br />

Leiter Abteilung Internationale Beziehungen<br />

Dario Brühlmann<br />

Leiter Abteilung Kommunikation und Marketing<br />

Patrick Hascher<br />

Leiter Stabsstelle Finanzen/IT<br />

Myriam Pellet<br />

Leiterin Stabsstelle Personal<br />

Josefina Hurtado Neira<br />

Leiterin Stabsstelle Frauen und Gender<br />

Geschäftsprüfungskommission<br />

Amtsdauer: vier Jahre<br />

Prof. Dr. Arie Hans Verkuil<br />

Präsident<br />

Theologe, Professor für<br />

Management und Leadership<br />

Sibylle Andermatt<br />

Kaufmännische Angestellte im IT-Bereich<br />

Eckehart Lauk<br />

Regierungsdirektor a. D.<br />

Publikationen von Mission 21<br />

Eine Auswahl<br />

Auftrag und Nachrichten (Zeitschrift und<br />

Spendermagazin), erscheint vierteljährlich,<br />

jeweils 52 S., Basel, Mission 21 et al., März,<br />

Juni, September, Dezember <strong>2018</strong>.<br />

Projekte der Entwicklungszusammenarbeit<br />

der Schweizerischen Evangelischen Werke<br />

2019 (Projektheft), erscheint jährlich, 52 S.,<br />

Bern, BfA mit HEKS und Mission 21, <strong>2018</strong>.<br />

Choi, Kwang Sun und Lin, Hsiu Chuan (Ed.):<br />

Mission 21 in Asia: Towards diversity,<br />

subjectivity and communion, 335 S., Basel,<br />

<strong>2018</strong><br />

Gfeller, Katharina: Junge Menschen in Indonesien<br />

bauen am Frieden, in: ite, Magazin der<br />

Schweizer Kapuziner, 5/<strong>2018</strong>, Olten, Dezember<br />

<strong>2018</strong><br />

Wirthlin, Mara et al.: Favoriser l’indépendance<br />

des femmes grâce au fonds de promotion des<br />

femmes de Mission 21, in: l’église missionnaire<br />

4/<strong>2018</strong>, S. 3-10, Strasbourg, Oktober <strong>2018</strong>.<br />

Quack, Jürgen: Basler Mission Deutscher Zweig,<br />

in: Württembergische Kirchengeschichte online,<br />

https://www.wkgo.de/institutionen/baslermission-deutscher-zweig,<br />

Stuttgart, März <strong>2018</strong><br />

(letzte Aktualisierung).<br />

39


Fröhliche Begegnung am Missions- und Stadtkirchenfest<br />

zum Abschluss der Synode <strong>2018</strong> in Aarau:<br />

Suzan Mark aus Nigeria, Béatrice Ngeh aus Kamerun,<br />

Jochen Kirsch, Leiter Abteilung Internationale<br />

Beziehungen von Mission 21 und Daniel Godoy aus Chile (v. l).<br />

Foto: Mara Wirthlin/Mission 21<br />

Mission 21<br />

Missionsstrasse 21<br />

Postfach 270<br />

CH-4009 Basel<br />

www.mission-21.org

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