E-Paper_BOM-23_02
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Raus aus der Komfortzone<br />
Über den Erfolg der ersten Projektarbeiten zum Thema<br />
„Lernen durch Engagement“<br />
Die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />
hat erstmals an dem bundesweit erfolgreichen<br />
Projekt „Lernen durch Engagement<br />
(LdE)“ teilgenommen. Die Schülerinnen<br />
und Schüler des WPU-Fachs „Lernen fürs<br />
Leben“ haben in diesem Zusammenhang im<br />
vergangenen Halbjahr zwei Monate lang<br />
an eigenen sozialen Projekten gearbeitet<br />
und dabei viel über sich und andere lernen<br />
können. Wir haben mit dem Schulleiter<br />
Ulf Schweckendiek und der verantwortlichen<br />
Lehrerin Margrit Gebel über die<br />
Durchführung und den Erfolg des Projekts<br />
gesprochen.<br />
Woher kam die Idee, das Projekt LdE an der<br />
Schule durchzuführen?<br />
Schweckendiek: Das Programm Lernen<br />
durch Engagement besteht bereits seit<br />
einigen Jahren und ist überaus erfolgreich.<br />
Mittlerweile gibt es sogar Überlegungen,<br />
das Projekt im Laufe der nächsten Jahre<br />
verpflichtend in den Wahlpflichtbereich der<br />
Gemeinschaftsschulen aufzunehmen. So<br />
lange wollten wir aber warten, da wir vom<br />
Lernwert des Programms überzeugt sind. Wir<br />
sehen aus didaktischer Sicht die größten Vorteile<br />
des Projekts in der Steigerung der Selbstwirksamkeit<br />
unserer Schülerinnen und Schüler.<br />
Sie haben das Projekt erstmalig mit einer<br />
zehnten Klasse durchgeführt. Wie sind Sie<br />
dabei vorgegangen?<br />
Gebel: Ich habe das Projekt LdE in meinen<br />
WPU-Unterricht ‚Lernen fürs Leben‘ integriert,<br />
da es zum einen gut zu den dortigen<br />
Schwerpunktthemen passt und ich zum<br />
anderen den Eindruck hatte, dass meine<br />
Schülerinnen und Schüler ihre Komfortzone<br />
dringend mal verlassen müssen. Keiner war<br />
vorher ehrenamtlich aktiv und mein Ziel<br />
war es, dass sie die Erfahrung machen, wie<br />
es sich anfühlt, selbstlos und ohne eigenen<br />
kommerziellen Vorteil etwas für andere zu<br />
tun. Wir haben uns im Unterricht zunächst<br />
mit dem Programm des LdEs und der Ideenentwicklung<br />
beschäftigt. In einem zweiten<br />
Schritt mussten die Jugendlichen ihre Ideen<br />
auf Umsetzbarkeit überprüfen und sich zum<br />
Beispiel mit den Verantwortlichen ihrer Projekte<br />
in Verbindung setzen.<br />
Gab es dabei keine Probleme?<br />
Gebel: Der Start war zugegebenermaßen<br />
teilweise etwas holprig, weil einige die<br />
Erfahrung machen mussten, dass sich nicht<br />
alle Ideen praktisch umsetzen ließen oder<br />
dass zur Projektdurchführung mehr als ein<br />
Telefonat notwendig ist. Während dieser<br />
Phase gab es intensive Diskussionen zwischen<br />
mir und den Projektteilnehmern, aber<br />
selbst diese Anfangsschwierigkeiten waren<br />
hilfreich, um die Schülerinnen und Schüler in<br />
Bewegung zu bringen.<br />
Schweckendiek: Das sehe ich genauso.<br />
Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und<br />
Schüler überhaupt ins Handeln kommen<br />
und dazu gehört, manchmal auch die<br />
Erfahrung zu machen, mit Rückschlägen<br />
umzugehen. Wichtig ist doch, dass sie<br />
lernen, lösungsorientiert zu denken und<br />
ein Projekt gemeinschaftlich von Anfang bis<br />
TEXT Anja Nacken | FOTO Sebastian Weimar<br />
„Sehr schön war es aber auch<br />
zu sehen, dass bei Hindernissen<br />
selbständig neue, alternative Ideen<br />
in den Teams entstanden, um<br />
Lösungen zu finden.“<br />
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