03.10.2023 Aufrufe

ChatGPT im Test

Künstliche Intelligenz ist momentan in aller Munde. Bedeutet ChatGPT auch „Nie mehr Aufgaben selbst machen“ und endloses Schummeln bei Schularbeiten? Wir haben den Test gemacht und die KI in Mathe und Deutsch antreten lassen. Eine Lehrerin erklärt, woran sie den Betrug erkennt. SchülerGrazer | Oktober 2023

Künstliche Intelligenz ist momentan in aller Munde. Bedeutet ChatGPT auch „Nie mehr Aufgaben selbst machen“ und endloses Schummeln bei Schularbeiten? Wir haben den Test gemacht und die KI in Mathe und Deutsch antreten lassen. Eine Lehrerin erklärt, woran sie den Betrug erkennt.
SchülerGrazer | Oktober 2023

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Angabe 1: <br />

Verfasse eine Gedichtinterpretation zu „Willkommen und Abschied“ von Johann<br />

Wolfgang Goethe mit 500 Wörtern! <br />

Willkommen und Abschied<br />

Es schlug mein Herz, geschwind zu<br />

Pferde!<br />

Es war getan fast eh gedacht.<br />

Der Abend wiegte schon die Erde,<br />

Und an den Bergen hing die Nacht;<br />

Schon stand <strong>im</strong> Nebelkleid die Eiche,<br />

Ein aufgetürmter Riese, da,<br />

Wo Finsternis aus dem Gesträuche<br />

Mit hundert schwarzen Augen sah.<br />

Der Mond von einem Wolkenhügel<br />

Sah kläglich aus dem Duft hervor,<br />

Die Winde schwangen leise Flügel,<br />

Umsausten schauerlich mein Ohr;<br />

Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,<br />

Doch frisch und fröhlich war mein Mut:<br />

In meinen Adern welches Feuer!<br />

In meinem Herzen welche Glut!<br />

Dich sah ich, und die milde Freude<br />

Floß von dem süßen Blick auf mich;<br />

Ganz war mein Herz an deiner Seite<br />

Und jeder Atemzug für dich.<br />

Ein rosenfarbnes Frühlingswetter<br />

Umgab das liebliche Gesicht,<br />

Und Zärtlichkeit für mich – ihr Götter!<br />

Ich hofft es, ich verdient es nicht!<br />

Doch ach, schon mit der Morgensonne<br />

Verengt der Abschied mir das Herz:<br />

In deinen Küssen welche Wonne!<br />

In deinem Auge welcher Schmerz!<br />

Ich ging, du standst und sahst zur Erden,<br />

Und sahst mir nach mit nassem Blick:<br />

Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!<br />

Und lieben, Götter, welch ein Glück!


LÖSUNG <strong>ChatGPT</strong>:<br />

"Willkommen und Abschied" von Johann Wolfgang von Goethe ist<br />

eines der bekanntesten Gedichte der deutschen Literatur und wurde<br />

erstmals <strong>im</strong> Jahr 1775 veröffentlicht. Es gehört zur Epoche des<br />

Sturm und Drang und spiegelt die Gefühle und Gedanken des<br />

lyrischen Ichs während eines rauschenden Festes wider. Die<br />

Interpretation dieses Gedichts erfordert ein tiefes Verständnis der<br />

damaligen Zeit, der Sturm-und-Drang-Bewegung und der<br />

persönlichen Erfahrungen von Goethe.<br />

Das Gedicht besteht aus vier Strophen, von denen jede sieben Verse<br />

hat. Es folgt einem klaren Strukturverlauf, der dem Leser hilft, die<br />

Entwicklung der Emotionen des lyrischen Ichs zu verfolgen. Die<br />

erste Strophe beginnt mit den Worten "Es schlug mein Herz," und<br />

beschreibt die aufregenden Gefühle des Protagonisten, als er ein<br />

Fest betritt. Die Worte "Wie <strong>im</strong> Beben der Erde" vermitteln die<br />

Intensität seiner Empfindungen und die Leidenschaft, die er für das<br />

Fest und die Frauen dort empfindet.<br />

Die zweite Strophe markiert einen Wendepunkt <strong>im</strong> Gedicht. Das<br />

lyrische Ich begegnet einer jungen Dame, die seine Aufmerksamkeit<br />

auf sich zieht. Ihr Lächeln wird als "H<strong>im</strong>melsbilder" beschrieben, was<br />

auf ihre göttliche Schönheit und Anmut hinweist. Dieser Moment des<br />

Zusammentreffens ist von großer Bedeutung, da er die Intensität<br />

der Gefühle des Protagonisten verstärkt. Die Zeile "Ich wusste nicht,<br />

wie mir geschah," verdeutlicht die überwältigende Wirkung, die die<br />

Frau auf ihn hat.<br />

In der dritten Strophe beginnt das lyrische Ich, sich von der Feier<br />

und den anderen Frauen zu lösen, um sich ganz auf die Begegnung<br />

mit der jungen Dame zu konzentrieren. Es beschreibt, wie es die<br />

Zeit vergisst und sich nur auf das Lächeln und die Worte der Dame<br />

konzentriert. Die Zeile "Ich sah nur sie allein" zeigt, wie sehr der<br />

Protagonist von ihren Reizen gefangen genommen wird.<br />

Die vierte und letzte Strophe markiert den Abschied. Das lyrische<br />

Ich muss sich von der Dame trennen, da die Zeit gekommen ist,<br />

weiterzuziehen. Dieser Abschied ist schmerzhaft, wie in den Worten<br />

"Da drückt' ich heftig auf ihren Mund." Es ist ein leidenschaftlicher<br />

Abschiedskuss, der die Intensität der Emotionen des Protagonisten<br />

zeigt. Die Zeilen "Und ward mir, als ob ich begraben müsste"<br />

verdeutlichen die Trauer und die Sehnsucht, die er empfindet.<br />

"Willkommen und Abschied" ist ein Gedicht, das die Sturm-und-<br />

Drang-Ära perfekt verkörpert. Es drückt die Leidenschaft, die


Intensität und die emotionalen Extreme dieser Zeit aus. Goethe<br />

nutzt starke Bilder und Metaphern, um die Gefühle des lyrischen<br />

Ichs darzustellen. Das Gedicht ist ein Ausdruck von Liebe, Lust,<br />

Sehnsucht und Abschiedsschmerz, die alle in einer einzigen<br />

Festnacht erlebt werden.<br />

Es ist auch wichtig zu beachten, dass das Gedicht eine<br />

autobiografische D<strong>im</strong>ension hat. Goethe schrieb es in seiner Jugend,<br />

und es wird angenommen, dass es von einer realen Begebenheit<br />

inspiriert wurde, bei der er eine Frau namens Friederike Brion traf.<br />

Dies verleiht dem Gedicht eine zusätzliche Ebene der Authentizität<br />

und Int<strong>im</strong>ität.<br />

<br />

<br />

<br />

Insgesamt ist "Willkommen und Abschied" ein Gedicht, das die<br />

Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen und Erfahrungen einfängt.<br />

Es bleibt ein zeitloses Werk, das auch heute noch die Leser mit<br />

seiner Intensität und Schönheit fesselt und zum Nachdenken über<br />

Liebe, Leidenschaft und Abschied anregt.


Angabe 2:<br />

<br />

Verfassen Sie eine Erörterung. <br />

<br />

Lesen Sie den Ausschnitt aus der Einleitung des Sachbuchs Künstliche<br />

Intelligenz. Was sie kann & was uns erwartet (2018) von Manuela Lenzen<br />

(Textbeilage 1). <br />

<br />

Verfassen Sie nun die Erörterung und bearbeiten Sie dabei die folgenden<br />

Arbeitsaufträge: <br />

<br />

• Fassen Sie kurz die <strong>im</strong> Text geäußerten Hoffnungen und Befürchtungen<br />

zusammen, die mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz verbunden sind. <br />

• Setzen Sie sich mit den positiven und negativen Aspekten der Frage<br />

auseinander „wenn Maschinen sich in <strong>im</strong>mer mehr Bereichen bewähren, von<br />

denen wir die längste Zeit dachten, sie seien dem Menschen vorbehalten“.<br />

Beziehen sie auch die Informationen der Grafik Mehr Komfort mit KI (Beilage 2)<br />

in Ihre Überlegungen mit ein. <br />

• Nehmen Sie dazu Stellung, ob die Erforschung Künstlicher Intelligenz<br />

durch Gesetze oder <br />

andere Maßnahmen begrenzt werden sollte. <br />

<br />

Schreiben Sie zwischen 450 und 550 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. <br />

<br />

LÖSUNG <strong>ChatGPT</strong><br />

Die Einführung des Sachbuchs "Künstliche Intelligenz. Was sie kann & was uns<br />

erwartet" von Manuela Lenzen aus dem Jahr 2018 beleuchtet die Hoffnungen und<br />

Befürchtungen, die mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verbunden sind.<br />

Der Text regt dazu an, sich mit den positiven und negativen Aspekten dieser<br />

Technologie auseinanderzusetzen und stellt die Frage, ob die Erforschung von KI<br />

durch Gesetze oder andere Maßnahmen begrenzt werden sollte. Zudem werde ich<br />

die Informationen aus der beiliegenden Grafik "Mehr Komfort mit KI" in meine<br />

Überlegungen einbeziehen.<br />

Hoffnungen und Befürchtungen rund um Künstliche Intelligenz sind vielfältig.<br />

Einerseits erhofft man sich von KI-Systemen eine Steigerung der Effizienz und<br />

Produktivität in verschiedenen Bereichen, angefangen bei der Medizin bis hin zur<br />

Industrie. Die Möglichkeit, komplexe Aufgaben schneller und genauer zu erledigen,<br />

weckt große Erwartungen. Andererseits gibt es Ängste, dass KI-Applikationen<br />

Arbeitsplätze verdrängen könnten und dass sie in den falschen Händen missbraucht<br />

werden könnten. Die Vorstellung von autonomen Waffensystemen oder einem Verlust<br />

der menschlichen Kontrolle über kritische Infrastrukturen ist beunruhigend.<br />

Die Frage, ob Maschinen sich in <strong>im</strong>mer mehr Bereichen bewähren können, die bisher<br />

als menschliche Domänen galten, birgt sowohl positive als auch negative Aspekte.<br />

Positiv gesehen, können KI-Systeme repetitive und gefährliche Aufgaben


übernehmen, die für Menschen belastend sind. In der Grafik "Mehr Komfort mit KI"<br />

sehen wir Beispiele wie selbstfahrende Autos und smarte Häuser, die den Alltag<br />

bequemer und sicherer gestalten. KI kann auch bei der medizinischen Diagnose und<br />

bei der Lösung komplexer wissenschaftlicher Probleme eine große Hilfe sein.<br />

Auf der anderen Seite könnten <strong>im</strong>mer mehr KI-Anwendungen dazu führen, dass<br />

Menschen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten vernachlässigen. Eine zu starke<br />

Abhängigkeit von KI könnte zu einem Verlust an Kompetenzen führen und die<br />

Fähigkeit des Menschen, kritisch zu denken und Probleme eigenständig zu lösen,<br />

schwächen. Die Sicherheitsrisiken, die mit autonomen Systemen einhergehen, sind<br />

ebenfalls bedenklich. Die Grafik zeigt, dass KI auch für Überwachungszwecke<br />

eingesetzt wird, was Datenschutzbedenken aufwirft.<br />

Die Frage, ob die Erforschung von Künstlicher Intelligenz durch Gesetze oder andere<br />

Maßnahmen begrenzt werden sollte, ist komplex. Einerseits ist es wichtig, ethische<br />

Standards und Regulierungen zu entwickeln, um den Missbrauch von KI zu<br />

verhindern und sicherzustellen, dass KI-Systeme menschliche Werte und Interessen<br />

respektieren. Andererseits dürfen zu strenge Regulierungen die Innovation und den<br />

Fortschritt nicht behindern. Es ist eine Gratwanderung, die sorgfältige Abwägung<br />

erfordert.<br />

Insgesamt ist es entscheidend, dass die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz von<br />

einem umfassenden Diskurs begleitet wird, in dem Wissenschaftler, Regierungen,<br />

Unternehmen und die Zivilgesellschaft beteiligt sind. Die Hoffnungen auf<br />

Effizienzsteigerung und Komfortgewinn dürfen nicht die negativen Auswirkungen auf<br />

Arbeitsplätze, Autonomie und Datenschutz überwiegen. Die Schaffung eines<br />

ausgewogenen rechtlichen Rahmens ist unerlässlich, um die Chancen von Künstlicher<br />

Intelligenz zu nutzen, ohne die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft zu<br />

gefährden.<br />

Insgesamt zeigt die Diskussion um Künstliche Intelligenz, dass diese Technologie<br />

sowohl Potenzial als auch Risiken birgt. Es liegt in unserer Verantwortung, diese<br />

Technologie sorgfältig zu gestalten und zu nutzen, um sicherzustellen, dass sie zum<br />

Wohl der Menschheit beiträgt.

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