nachrichten 4-2016
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Mission 21 aktuell<br />
Treue Unterstützung seit 100 Jahren<br />
Der Missionsbazar in der aargauischen Gemeinde<br />
Möriken-Wildegg wird hundert Jahre alt.<br />
Seit den Anfängen werden mit dem Erlös Projekte<br />
des evangelischen Missionswerks in Basel unterstützt.<br />
Zur Verfügung gestellt<br />
Sie selbst ist noch keine hundert Jahre dabei,<br />
aber für die Bauernfrau Erika Vögeli aus Möriken<br />
ist der diesjährige Jubiläumsbazar ein<br />
grosses, emotionales Ereignis. Seit 1980 wirkt<br />
sie beim jährlich stattfindenden Missionsbazar<br />
in Möriken-Wildegg mit. Sie ist im Bazar-Team,<br />
einer Kerngruppe aus 15 Frauen, die jeweils für<br />
ein Ressort zuständig sind, wie Nähen, Stricken<br />
oder Backen. Vögeli erinnert sich mit einem<br />
Schmunzeln daran, wie bereits ihre Mutter für<br />
den Missionsbazar ganze Winter durchgenäht<br />
hatte, als sie noch klein war: «So sah damals<br />
ihre Freizeit aus. Das war ihr Hobby, ihre Leidenschaft.»<br />
Ihre Familiengeschichte mit dem Bazar geht<br />
noch viel weiter zurück. Vögelis Mutter stammt<br />
von der Gründungsfamilie Briner-Burger ab.<br />
Deren Tante Lisette Burger arbeitete auf dem<br />
Schloss Wildegg, auf dem immer wieder angehende<br />
und auf Heimurlaub weilende Basler<br />
Missionare zu Gast waren. Sie hielten Vorträge<br />
vor den Bewohnern und brachten somit einen<br />
Hauch von weiter Welt in das Bauerndorf.<br />
Engagement der Armen für die noch Ärmeren<br />
Lisette und ihre Schwester Marie Burger waren<br />
von der Mission tief beeindruckt und wollten einen<br />
Beitrag leisten. Mit ihren Näh- und Strickarbeiten<br />
und deren Verkauf begründeten sie im<br />
Jahr 1916 den Missionsbazar. Bald schon halfen<br />
zahlreiche Freiwillige mit, und so entstand ein<br />
Mara Wirthlin<br />
Erika Vögeli, Verena<br />
Lüscher und Irene Rufli<br />
(von links) sind seit vielen<br />
Jahren im Bazar-Team in<br />
Möriken-Wildegg dabei.<br />
Der Missionsbazar lockt Jahr für Jahr zahlreiche Gäste an.<br />
Bazar mit beachtlichem Erlös, der einen willkommenen<br />
Beitrag für die Arbeit des Evangelischen<br />
Missionswerks in Basel leistete.<br />
Das grosse Engagement der kleinen Möriker<br />
Gemeinde ist umso bemerkenswerter, da es sich<br />
um eine arme Gemeinde handelte: Anfang 20.<br />
Jahrhundert lebten die Menschen hauptsächlich<br />
von der Landwirtschaft, später kam Fabrikarbeit<br />
dazu. Sie arbeiteten hart um zu überleben.<br />
Dennoch liessen sie sich vom Wunsch antreiben,<br />
den noch Ärmeren auf dieser Welt zu helfen.<br />
Für die Bauernfrauen war auch der soziale<br />
Zusammenhalt durch die Bazar-Arbeit wichtig.<br />
In den vergangenen Jahrzehnten wurde der<br />
Missionsbazar immer beliebter und wandelte<br />
sich zu einem eigentlichen Dorffest.<br />
Der Missionsbazar wird ökumenisch<br />
Ursprünglich kam der gesamte Bazar-Erlös der<br />
Basler Mission, später Mission 21, zugute. Seit<br />
1981 fliesst ein Teil der Einnahmen auch in Projekte<br />
katholischer Missionswerke sowie in klei-<br />
8 Nachrichten 4 | <strong>2016</strong>