Stadtmagazin Wörgl April 2023
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Foto: Christoph Ascher<br />
Liebe <strong>Wörgl</strong>erinnen<br />
und <strong>Wörgl</strong>er!<br />
Der Frühling ist nun endlich da und mit<br />
ihm erwacht auch unsere Stadt zu<br />
neuem Leben. Die Natur blüht, die Sonne<br />
lässt sich öfter blicken und die Temperaturen<br />
steigen langsam an. Nach den dunklen<br />
und kalten Wintermonaten ist es eine<br />
Wohltat, nun endlich wieder draußen sein<br />
zu können und die warmen Sonnenstrahlen<br />
auf der Haut zu genießen.<br />
Als Bürgermeister steht für mich die Lebensqualität<br />
unserer Menschen an erster Stelle. In<br />
fünf Jahren möchte ich auf eine Zeit zurückblicken<br />
können, in der sich in unserer Stadt<br />
einiges entwickelt hat und wir <strong>Wörgl</strong>erinnen<br />
und <strong>Wörgl</strong>er uns wohlfühlen und wir stolz<br />
darauf sind, hier unseren Lebensmittelpunkt<br />
zu haben, sei es beruflich oder privat.<br />
Das erste Jahr als Bürgermeister war lehrreich.<br />
Heute muss ich feststellen, dass es<br />
im Gemeinderat leider nicht nur Menschen<br />
gibt, die <strong>Wörgl</strong> bewegen wollen, sondern<br />
auch einige wenige, die an den Bedürfnissen<br />
der Menschen nur wenig interessiert sind.<br />
Sie verlieren sich in dauernder Anpatzerei<br />
und in unbedeutenden Details und sehen<br />
oftmals vor lauter Bäumen den Wald nicht<br />
mehr. Ich verstehe, dass es für gewisse Fraktionsführer<br />
frustrierend ist, wenn einstige<br />
Mitglieder ihnen den Rücken kehren. Dennoch<br />
sollte man im Sinne der Bevölkerung<br />
an einem Strang ziehen. Die Grundvoraussetzung<br />
dafür ist ein konstruktives Miteinander<br />
sowie ein wertschätzender Umgang.<br />
Unsere bevorstehenden Aufgaben sind<br />
vielfältig: Planung eines ganzjährigen<br />
Schwimmzentrums, Steigerung der Attraktivität<br />
der Spielplätze, ein neues Jugendzentrum,<br />
die Verschönerung des Ortsbildes,<br />
längst notwendige Sanierungen von Straßen,<br />
Kinderbetreuungseinrichtungen, sowie<br />
Schulen und vieles mehr. Dies sind Dinge,<br />
die <strong>Wörgl</strong> bewegen und an denen wir gemeinsam<br />
arbeiten müssen. Fernab von Sensationsjournalismus<br />
und Populismus.<br />
In unserer Stadt sind heuer wieder viele<br />
spannende Ereignisse und Veranstaltungen<br />
geplant. So wird es neben unseren traditionellen<br />
Festen, wie dem Brezensuppenfest,<br />
Stadtfest, Fest der Nationen etc. wieder die<br />
Sommernächte und heuer erstmals ein Weinund<br />
Bierfest unter dem Motto: „Weinbauer<br />
meets Bierbrauer“ geben – seid gespannt!<br />
Ich wünsche euch eine schöne Osterzeit und<br />
viele glückliche Stunden im Kreise der Familie!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Michael Riedhart<br />
Bürgermeister von <strong>Wörgl</strong><br />
Foto: Stefan Ringler<br />
An unsere Gemeindeverantwortlichen<br />
<strong>Wörgl</strong> braucht politisches Grundvertrauen!<br />
Erlaubt einer alt gewordenen <strong>Wörgl</strong>erin mit 24 Jahren Erfahrung als Kommunalpolitikerin einige Anmerkungen<br />
zur derzeitigen politischen Kultur in unserer Stadt. Ich muss sie einfach machen, weil ich<br />
besorgt bin. Und eines in meinen politischen Jahren erfahren habe: Erfolge - wo auch immer - gibt es<br />
nur, wenn neben Idealismus und Engagement auch ein Grundvertrauen zwischen den Parteien und<br />
den Mandataren vorhanden ist. Zu unserer Zeit hat die „schnelle Nachricht" noch nicht eine Rolle<br />
wie heute gespielt! Natürlich mussten auch wir uns „profilieren" und schauen, möglichst viel für den<br />
eigenen Verantwortungsbereich herauszuholen. Aber das hat sich zuerst im direkten Gespräch und in<br />
den Ausschüssen abgespielt. Und nicht über erzeugtem Druck von außen. Auch wir haben uns in den<br />
Ausschüssen, im Gemeinde- und Stadtrat oft genug gestritten, uns nichts geschenkt. Auch öffentlich.<br />
Aber wir haben uns immer ein Grundvertrauen und Zeit zum Nachdenken für die Stadt geleistet. Ich<br />
weiß, das ist heute angesichts der neuen, sogenannten „Sozialen Medien" sehr schwer. Da steht die<br />
schnelle Reaktion und nicht mehr das gemeinsame Nachdenken und Verhandeln im Mittelpunkt.<br />
Aber genau das solltet Ihr euch für eure Arbeit für <strong>Wörgl</strong> bewahren! Eigentlich: das müsst ihr! Denn<br />
mit den gängigen schnellen Festlegungen, Angriffen auf andere Parteien, juristischen Interventionen<br />
gewinnt <strong>Wörgl</strong> nichts! Es geht nur in mühsamer Gemeinsamkeit, die ein Grundvertrauen voraussetzt.<br />
Das wünsche ich <strong>Wörgl</strong> und euch!<br />
Foto: Veronika Spielbichler<br />
Maria Steiner Ehrenbürgerin und Vize-<br />
Bürgermeisterin a.D.