COSMEDIC by SGMK No. 22
Das Magazin der Schweizerischen Gesellschaft für medizinische Kosmetik
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MEHRWERTSTEUER
WIE PASSE ICH MEINE PREISE AN?
Ermittlung der Break-Even-Menge im
mathematischen Verfahren:
G = U - K = 0
U = K
U = p × X
Kf + X × Kv =
K
p × X = Kf + X*Kv
X = Kf
(p - Kv )
Erlöse
Kosten
Break-Even-Point
Verlustzone
Gewinnzone
Erlöse
Gesamtkosten
Fixkosten
K = Kosten gesamt
G = Gewinn
U = Umsatz
Kf = fixe Kosten pro Periode
X = Stückzahl
Kv = variable Kosten/Stück
p = Preis/Stück
Break-Even-Menge
Berechnungsformeln:
p = G + Kf + Kv X = G + Kf p – Kv = G + Kf
X p – Kv X
Menge
KOSTENPREIS UND MARKTPREIS
Grundlage für die Preisfindung ist der Kostenpreis.
Das ist der Preis, den ein Produkt
kosten muss, damit die reinen Herstellungskosten
gedeckt sind. Dieser vom Aufwand
abhängige Preis muss durch eine
Kalkulation aller effektiven Kosten ermittelt
werden. Dazu gehören auch Overhead-Kosten
wie Aufwendungen für Administration
(Sekretariat, Empfang),
Energie (Wasser, Strom), Miete, Telefon,
Versicherungen, Bürobedarf, Fahrzeuge,
Werbung, Instandhaltung der Geräte,
Steuerberater/Buchhaltung und so weiter.
Marktpreis bezeichnet den Preis, den die
Kundschaft bereit ist zu bezahlen. Hier
spielt das Verhältnis von Angebot und
Nachfrage eine entscheidende Rolle: Gibt
es von einem Produkt oder einer Dienstleistung
nur ein sehr begrenztes Angebot
bei gleichzeitig hoher Nachfrage, dann
lässt sich ein hoher Preis verlangen.
HERANTASTEN AN DEN MARKTPREIS
Schwierig kann die Preisfindung vor allem
für Neuunternehmerinnen und Neuunternehmer
sein, wenn es für ihre Produkte
keine Richtpreise gibt. Da bleibt einem
nichts anderes übrig, als sich nach den
Konkurrenzpreisen zu richten. Auch wenn
die Preise Verhandlungssache sind, wie
häufig im Firmengeschäft (Business to
Business), muss man sich Stück für Stück
an den marktfähigen Preis herantasten.
Gleiches gilt für neue Produkte und
Dienstleistungen, bei denen es weder auf
Anbieter- noch auf Kundenseite Vergleichsmöglichkeiten
gibt.
Eine wichtige Rolle bei der Ermittlung des
«richtigen» Preises spielen auch irrationale
Kriterien wie etwa Prestige oder Geltungsbedürfnis.
In solchen (Sonder-)Fällen steigt
die Absatzmenge mit dem Preis. Beim sogenannten
«Jetzt-erst-recht-» oder «Snob-
Effekt» kauft die Kundschaft zum Beispiel
teure Produkte, um durch ihren aufwendigen
Konsum aufzufallen oder um zu zeigen,
dass sie sich Güter leisten kann, die
für andere unerreichbar bleiben.
Psychologie ist auch im Spiel, wenn man
sich die «optische Gestaltung» der Preise
ansieht. So lässt sich ein Produkt für CHF
499.– besser verkaufen als für CHF 500.–.
Zwar weiss jeder aufgeklärte Konsument,
dass dies bloss eine Augenwischerei ist,
und trotzdem verfehlen solche Preise ihren
Zweck kaum jemals.
Was aber, wenn der Kostenpreis aufgrund
der internen Kalkulation höher ist als der
Marktpreis? Wenn dies der Fall ist, müssen
Sie an einem der möglichen Parameter
schrauben:
• ein anderes Zielpublikum anvisieren.
• die Kosten senken.
• mehr Werbemittel einsetzen.
• das Angebot so verbessern, dass sich
höhere Preise durchsetzen lassen.
GEWINNORIENTIERTE
PREISBESTIMMUNG /
BREAK-EVEN-ANALYSE
Bei der gewinnorientierten Preisbestimmung
versucht die Unternehmung, ein Gewinnziel
anzugeben, von dem der Preis abgeleitet
werden kann. Voraussetzung für
dieses Verfahren ist allerdings, dass die
Unternehmung neben dem angestrebten
Gewinn den Verlauf der Gesamtkostenkurve
kennt und über genügend Produktionskapazitäten
verfügt, um die dazu notwendige
Absatzmenge herzustellen. Oft
ist die Unternehmung daran interessiert,
die Auswirkungen unterschiedlicher Gewinnziele
auf den Preis und auf die Kapazitätsauslastung
(hergestellte Menge) zu
kennen. Dazu wurde häufig die sogenannte
Gewinnschwellen- oder Break-
Even-Analyse herangezogen, welche die
Zusammenhänge zwischen den genannten
Grössen aufzuzeigen vermag.
SOLL ICH NUN DIE ERHÖHUNG
DER MEHRWERTSTEUER MEINEN
KUNDEN WEITERVERRECHNEN?
Wie aus der Break-Even-Analyse ersichtlich
ist, kann der Preis bei einer bestimmten Absatzmenge
genau berechnet werden. Einige
Parameter, wie die genaue Absatzmenge
und die tatsächlichen Kosten, können bei
dieser Berechnung im Voraus nur geschätzt
werden. Die richtige Preisfindung bleibt somit
eine Gratwanderung.
Um langfristig ein rentables Unternehmen
führen zu können, müssen die fixen sowie
die variablen Kosten, bei einer gewissen
Absatzmenge, gedeckt sein. Eine genaue
Berechnung der Kostendeckung und des
Preises kann Ihre Treuhänderin oder Ihr
Treuhänder für Sie vornehmen. Der tatsächliche
Preis ist jedoch immer abhängig
von Angebot und Nachfrage und somit
auch eine unternehmenspolitische Frage.
Ob Sie nun die Erhöhung der Mehrwertsteuer
um 0,4 Prozent weiterverrechnen
wollen, ist eine unternehmenspolitische
Frage und hängt von den bereits vorhandenen
Faktoren ab.
Zur Autorin
Sabine Hartmann ist Inhaberin der
S. Hartmann Treuhand GmbH an der
Hauptstrasse 32 in 5502 Hunzenschwil.
www.s-h-treuhand.ch
COSMEDIC BY SGMK NO. 22 | HERBST 2023
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