ADAC Supercross Stuttgart 2023_Offizielles Magazin
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ALLES NEU MACHT<br />
DER FREDDY<br />
EIN BELGIER BAUT SEIT 19 JAHREN DIE STRECKE<br />
– SIE MUSS JEDES JAHR ANDERS AUSSEHEN<br />
Freddy Verherstraeten überlegt nicht lange, wenn man ihn nach<br />
der größten Herausforderung fragt. „Das Waschbrett ist immer<br />
schwierig. Die kleinen Wellen bei hoher Geschwindigkeit erfordern<br />
eine sehr gute Technik.“ Der Belgier muss es wissen, schließlich<br />
war er selbst viele Jahre als Motorcross-Fahrer aktiv. Und jetzt<br />
ist er verantwortlich für Design und Aufbau der Strecke.<br />
Alles beginnt zuhause am Schreibtisch in Belgien: Verherstraeten<br />
setzt sich hin und skizziert einen Entwurf. Was er immer im Kopf<br />
hat: Die Strecke darf nicht so aussehen wie im Vorjahr oder im<br />
Jahr davor. Fans, Fahrer und Veranstalter wollen Abwechslung.<br />
Also ändert er den Start. Mal am Fahrerlager, dann wieder gegenüber.<br />
Dann gibt es einen Starthügel, so wie dieses Jahr in <strong>Stuttgart</strong>,<br />
wo die <strong>Supercross</strong>er erst einen Meter nach unten fahren<br />
müssen, ehe sie Vollgas geben dürfen.<br />
Verherstraeten kann variieren, der Kurs geht in einem Jahr links<br />
rum, im nächsten rechts. Natürlich gibt es unverzichtbare Bestandteile<br />
wie „Rhythm-Section“ und Waschbrett. Der 56-Jährige<br />
wechselt sie Jahr für Jahr auf verschiedene Bahnen. Bei all dem<br />
muss er die Ausmaße der Halle berücksichtigen. Schließlich soll<br />
kein Fahrer über das Ziel hinausschießen.<br />
3800 TONNEN ERDMATERIAL<br />
FÜR DIE SCHLEYER-HALLE<br />
Richtig ernst wird es in <strong>Stuttgart</strong> zwei Tage vor Beginn<br />
der Veranstaltung. Dann nämlich kann erst der Aufbau<br />
beginnen. In der knappen Zeit muss Verherstraeten, der<br />
drei Mitarbeiter, einen Bagger und ein Bobcat benötigt,<br />
die Strecke bauen. Der dafür benötigte, lehmige Boden<br />
aus den Fildern wird jährlich wiederverwendet. Er lagert<br />
unweit der Hanns-Martin-Schleyer-Halle und wartet<br />
dort auf seinen Einsatz. Ladung für Ladung verteilen der<br />
Belgier und seine Mitstreiter den Boden auf der rund<br />
2800 Quadratmeter großen Hallenfläche. Sie formen<br />
Sprünge, bauen Tables und modellieren das Waschbrett.<br />
Am Ende sieht die Strecke in diesem Jahr so aus: Der<br />
Start ist am Fahrerlager, wo die Motorsportler sofort auf<br />
eine rund 35 Meter lange Gerade geschickt werden. Es<br />
folgt eine Rechtskurve, die auf die dritte von vier Bahnen<br />
führt. Dort wartet die „Rhythm-Section“ mit einer<br />
Kombination aus drei Sprüngen und einem Table. Danach:<br />
Linkskurve auf Bahn vier mit dem Waschbrett. In<br />
08 | supercross magazin