Norderland November 2023 - Januar 2024
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Die Insel der Seligen<br />
Edzard Mauritz zu Inn- und Knyphausen (1748–1824) ließ den Lütetsburger<br />
Schlosspark ab 1790 nach englischem Vorbild umgestalten und darin eine<br />
Begräbnisinsel anlegen, die vor 225 Jahren ihrer Bestimmung übergeben wurde.<br />
Von Silke Arends (Text)<br />
Der Lütetsburger Schlosspark verbindet<br />
seit Jahrhunderten Gartenkunst<br />
und Zeitgeschehen. Die Umgestaltung<br />
nach englischem Vorbild ist das<br />
Lebenswerk des Reichsfreiherrn Edzard<br />
Mauritz zu Inn- und Knyphausen<br />
(1748–1824). Nachdem er 1790 Herr<br />
auf Schloss Lütetsburg geworden war,<br />
hatte er sogleich damit begonnen, sich<br />
mit der Neuausrichtung der Anlage zu<br />
beschäftigen – diese war bis zu jener<br />
Zeit eine streng barocke gewesen. Mit<br />
einem entsprechenden Entwurf beauftragte<br />
er den herzoglichen Hofgärtner<br />
Carl Ferdinand Bosse aus Oldenburg,<br />
der schon die Gärten der Residenzen<br />
in Oldenburg und Rastede „anglisiert“<br />
hatte, heißt es in der Familienchronik.<br />
Der Lütetsburger Gärtner Franke setzte<br />
Bosses Vorgaben um. Eine ehrenvolle<br />
Aufgabe, die nicht zuletzt damit gewürdigt<br />
wurde, dass Franke nach seinem<br />
Ableben seine letzte Ruhestätte<br />
auf der Begräbnisinsel finden sollte.<br />
„Was die Generation Edzard Mauritz<br />
wollte, unterschied sich in allen Stücken<br />
von der geistigen Haltung der<br />
Geschlechter, die vorauf gegangen<br />
waren. Nichts macht den Gesinnungs-<br />
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