Musiker Magazin 1/2023

24 STORIES
Musik war mein Ausgleich nach einem zwölfstündigen
Tag und ich spielte oft bis um Mitter -
nacht mit Kopfhörern an meinem E-Piano.
Irgendwann kam natürlich die Zeit für Familien -
planung. Ich habe zwei wundervolle Kinder zur
Welt gebracht: Julian (23) und Celine (21).
Ein Vollzeitjob: Mutter sein, acht Jahre am eigenen
Häuschen gebaut. Da blieb noch gar keine
Zeit für andere Sachen.
Viele Jahre später habe ich mich leider von
meinem Partner getrennt und ich zog mit meinen
Kindern nach Kärnten.
Dann kam der Wunsch, Musik zum Hauptberuf
zu machen.
2010 veröffentlichte ich mein erstes Album und
ich war von da an ständig am Wochenende auf
der Bühne. Zwei Jobs auf Dauer ging nicht und
ich musste eine Entscheidung treffen: H&M oder
Musik. Für mich war klar – Musik.
MM: Gab es schon Tiefschläge in deiner
Karriere?
SYNYANA: Tiefschläge – ja, die gab es. Ich glaube,
da bin ich aber nicht die Einzige, die als
Künstlerin Tief schläge bei so einem harten Busi -
ness erlebt. Ich muss trotzdem sagen: Tief schläge
prägen einen und machen einen nur stärker und
reifer!
Ich bin ja lange meinen Karriereweg alleine ge -
gangen (ohne Band usw.). Musste auch für mich
entscheiden, ob es seriös ist oder nicht. Da bin
ich schon ab und zu hingefallen, aber immer wieder
aufgestanden.
Ich hatte in den letzten Jahren ein deutsches
Management. Er nahm mich und auch meine
Toch ter (singt auch schon seit Kind an) unter Ver -
trag. Ein tolles Popalbum wurde produziert, und
als der erste Song veröffentlicht wurde und be -
ginnenden Erfolg zeigte, riss uns das Mana ge -
ment prompt auseinander. Ich verstand die Welt
nicht mehr! Das so gute Mutter-Tochter-Verhältnis
war so gut wie im Keller. Die ganzen Songs wurden
eingefroren und die Blöße in der Öffentlichkeit,
das hat mir die Füße vom Boden gerissen und ich
wollte dann wirklich mit der Musik aufhören.
Da die Trennung auch über Medien angekündigt
wurde, bekam ich viel positiven Zuspruch
meiner Freunde und Fans.
Ich habe nach einer kurzen Auszeit noch mal
die Krone gerichtet – und weiter ging’s, jedoch
ganz anders als vorher.
Ich wollte ich sein und das machen, was mir
Spaß macht. So habe ich mich nach diesem Tief -
schlag neu erfunden und mich umgestylt, einen
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