Dicker Herbst/Winter 2023
schwule Literatur, Sachbuch, Film, Bildbände
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BILDBÄNDE
THE THREE OF US
Richard Kranzin
Gebunden, 160 Seiten, 59,00 €
Richard Kranzin schickt drei ausnehmend schöne
junge Männer in die Wälder Brandenburgs.
Anfangs glaubt man, historische Fotos aus den
Zwanzigerjahren zu sehen, wandernde junge
Männer mit Ranzen, im Heu oder am See, doch
dann fallen die Hüllen, und die jungen Männer
wissen nicht so richtig, was sie jetzt machen sollen. Da sie jedoch ausgesprochen
attraktiv sind, mag man ihnen das nicht übelnehmen. Die
schwarz-weißen Pinups eignen sich besonders gut als Wandkalender,
der zum Preis von 24,99 € ebenfalls erhältlich ist.
BILDBÄNDE
HORNY AND HIGH VOL.1
Ed Firth. Kartoniert, 56 Seiten, 4c, 18,00 €
Neben all den heiratswilligen Homonormativen existieren
noch immer kleine Nischen für Sex Junkies, die
in erotische Welten vordringen, die nie ein Mensch
zuvor gesehen hat. Ihr Chronist ist Ed Firth aus dem
Londoner East End. Ralf König schreibt in seinem
Nachwort: „Lustig ist das nicht. Es ist gnadenlos beobachtet
und wiedergegeben. Ed schert sich nicht
um geschmäcklerische Gefälligkeit an der schwulen
Oberfläche. Er zeigt in Bild und Text, was passiert, wenn die Lust am Sex im
Zusammenhang mit berauschenden Substanzen zur Sucht wird.“ Hier gibt es
also etwas richtig Gutes kennenzulernen, und das passiert nicht alle Tage. Im
Frühjahr kommt die Fortsetzung!
FRANZ’
CORPOREAL
Spyros Rennt. Gebunden, 160 Seiten, 40,00 €
EMPFEHLUNG
IM FREIEN
Norbert Bisky. Broschiert, 64 Seiten, € 24,00
Der griechische Fotograf taucht in die queere Partyscene
ein, wird ein Teil davon. Schöne, schräge
und schrille Menschen bieten sich ihm dar, eher
so, wie man auf einen Lover zugeht, als posierend
für einen Fotografen. Die Underground-Atmosphäre
erinnert an die Arbeiten von Nan Goldin,
aber man merkt schnell, dass Spyros seinen ganz eigenen Stil hat. Und
man ärgert sich: Warum ist man nicht dabei gewesen?
Der 1970 in Leipzig geborene Bisky setzt sich in den
hier gezeigten Arbeiten mit dem Werk des Expressionisten
Pechstein (1881–1955) auseinander, teils direkt
durch Aufgreifen konkreter Bildmotive, teils in eigenen
expressionistischen Assoziationen. Die Bilder,
darunter viele Männerakte, beeindrucken durch ihre
helle, dynamische Farbigkeit.
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