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Dicker Herbst/Winter 2023

schwule Literatur, Sachbuch, Film, Bildbände

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FILME

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BROS

Regie: Nicholas Stoller

116 Min., engl. OF, dt. UT, FSK 12, 18,95 €

Bobby Leiber, LGTBTQ+ Aktivist und Podcaster, empfindet

sich selbst als beziehungsunfähig. Ab und an ein Grindr-

Date, das muss reichen. Da trifft er Aaron, eine Sportskanone

und immer der absolute Hingucker, aber ebenso

beziehungsunfähig. Ihre Übereinkunft, nichts Festes miteinander

anzufangen, sollte ja eigentlich kein Problem sein.

Bobby erhält von einem Hollywood-Produzenten den Auftrag, ein Drehbuch

für eine queere RomCom Komödie zu schreiben, die zeigen soll, dass queere romantische

Beziehungen genauso leichtfüßig daherkommen wie heteronormative,

was er selbst natürlich komplett anders sieht. Und dann ist Bobby ja noch

Mitglied in einer Aktivist*innen Gruppe, die in New York das erste Museum für

queere Geschichte eröffnen will. Ganz schön turbulent geht als also in Bobbys

Leben her, und so schreibt sich, so scheint es, die queere RomCom von selbst. –

Herzerfrischend witzig und auch selbstironisch.

DAS BLAU DES KAFTANS

Regie: Maryam Touzani

122 Min., arab./ franz. OF, dt. UT, FSK 12, 18,95 €

Halim betreibt mit seiner Frau Mina eine traditionelle Kaftan-Schneiderei

in der Medina von Salé in Marokko. Salims

Homosexualität ist ein Geheimnis, das er gelernt hat zu

verschweigen, und mit dem das Paar in Übereinstimmung

lebt. Doch nicht nur Minas schlimmer werdende Krebserkrankung,

auch die Einstellung des jungen Lehrlings Youssef, bringen das

Gleichgewicht des aufrichtigen Paars durcheinander. Doch das Trio stellt sich

gemeinsam den Herausforderungen und aufgewühlten Gefühlen– und in ihrer

jeweiligen Liebe zueinander finden sie auch die Hilfe, die sie benötigen, um sich

gemeinsam ihren Ängsten zu stellen.

Viele Zwischentöne, die in der Gänze zeigen, wozu menschliche Gefühle fähig

sind, und uns die Angst vor dem Leben selbst nehmen können.

UNTERWEGS

Regie: Jan Krüger. 80 Min., dt. OF, FSK 12, 16,95 €

Als Sandra mit ihrer Tochter Jule und ihrem Freund Benni

ihren Sommerurlaub auf einem abgelegenen Campingplatz

in Brandenburg verbringt, begegnet sie eines Tages

dem jungen Herumtreiber Marco. Der charismatische junge

Mann fordert die Spontanität des jungen Paares heraus

und er überredet die beiden zu einer spontanen Fahrt an

die polnische Ostsee. Zwischen Langeweile, mysteriösen Bekannten und erotischen

Spielchen entsteht eine Vertiefung der Beziehung des Trios zueinander.

Doch wie viel ist gut, was ist zu viel Nähe?

Jan Krüger webt eine fragile Dreiecksgeschichte, seine Prota go nist*innen

geben Geheimnisse preis, und am Ende ist nichts mehr wie es zuvor war.

DIE HÖHLE

Regie: Roman Němec

126 Min., engl. OF, dt. UT, FSK 16, 16,95 €

Daniel lackiert sich gerne die Fingernägel und ist großer

Oscar Wilde Fan. Mehr als genug, um an seinem Gymnasium

als Außenseiter zu gelten. Während eines Klassenausflugs,

geleitet vom schwulen Lehrer Adam, kommt es

zu einem folgenreichen Unfall. Daniel und Adam rutschen

in einen Felsspalt und sind in der darunter liegenden Höhle gefangen. Gemeinsam

suchen sie einen Ausweg durch die engen und dunklen Gänge. Dass sie sich

dabei zwangsläufig näher kommen sorgt, ebenso wie die stetig bedrohlicheren

Umstände ihrer Situation, für einige Grenzsituationen zwischen den beiden, deren

Überwindung alles andere als einfach ist.

Roman Němec war früher selbst Lehrer. Sein Spielfilm beginnt als klassisches

Coming-of-Age-Drama, entwickelt sich aber zu einem hochemotionalen

Überlebenskampf.

EISMAYER

Regie: David Wagner. 87 Min., dt. OF, FSK 12, 16,95 €

Eismayer (Gerhard Liebmann), ein Vizeleutnant und Ausbilder

beim österreichischen Bundesheer, ist ein harter

Hund. Der Ruf seiner toxischen Männlichkeit eilt ihm voraus.

Er ist bekannt und gefürchtet, nicht nur bei den neuen

Rekruten in der Kaserne. Dass er, trotz Familie, schwul ist,

weiß natürlich niemand. Den Neuankömmling Mario Falak

(Luka Dimic) brüllt er ungehemmt als „Tschusch“ an, einem diskriminierenden

Wort für Ausländer. Doch dieser ist davon unbeeindruckt, gibt sogar Paroli. Eismayer

ist von der Chuzpe des jungen Rekruten beeindruckt und verhalten interessiert.

Als sich in der Kaserne herumspricht, dass Mario offen schwul lebt, ist

Eismayers Doppelleben mehr als nur in Frage gestellt.

David Wagner entdeckte die Geschichte von Eismayer, der eine Legende

unter Österreichs Soldaten ist, in einer Zeitung, und beschloss daraufhin, dessen

Geschichte zu verfilmen.

HORSEPLAY

Regie: Marco Berger

101 Min., span. OF, dt. UT, FSK 18, 16,95 €

Eine Gruppe junger Kumpels verbringt im Hochsommer

Zeit in einer Villa. Man trinkt Bier, genießt das

Nichtstun, lungert in der Sonne herum. Der Alkohol

lässt die Hemmschwellen sinken, aus Herumalbern

werden anzügliche Situationen, es werden Videos

gemacht. Die auf den ersten Blick homoerotische Anordnung

droht dem Gemisch aus Alkohol und niedrigen Hemmschwellen nicht

standzuhalten, und in Homophobie und Gewalt zu kippen.

Marco Berger, dem gerade auf dem Queerfilmfestival eine Retrospektive gewidmet

wurde, lotet in Horseplay gekonnt die Grenzen junger Männer auf.

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