casanostra 173 | November 2023
Weg von fossilen Heizungen: Impulse aus der Bankberatung | Finanzierung: Energetische Sanierungen bezahlen | Verantwortung: Trinkwasserhygiene im Wohnhaus | Verhandlungsspielraum: Trendwende am Immobilienmarkt
Weg von fossilen Heizungen: Impulse aus der Bankberatung | Finanzierung: Energetische Sanierungen bezahlen | Verantwortung: Trinkwasserhygiene im Wohnhaus | Verhandlungsspielraum: Trendwende am Immobilienmarkt
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12__service<br />
RATGEBER<br />
Farben – richtige<br />
Seelenschmeichler!<br />
Keine neuen<br />
Einbruchsmethoden<br />
Gewohnheitsrecht<br />
beim Baumabstand<br />
«Farben im Haus<br />
sind einfach grosse Freude –<br />
richtig angewandt!»<br />
«Welche neuen Tricks beobachtet die<br />
Polizei beim Einbruch und wie kann<br />
man sich dagegen schützen?»<br />
Replik zum Artikel «Wenn<br />
der Nachbar das Fällen des<br />
Baumes verlangt» in <strong>casanostra</strong>-<br />
Ausgabe 172.<br />
__Ihre Tochter möchte ihr Zimmer farbig<br />
streichen – lassen Sie es machen, sie wird<br />
glücklich sein und wenn sie dann ausgezogen<br />
ist, können Sie das Zimmer wieder<br />
so streichen, wie es Ihnen besser gefällt.<br />
Die Kosten für einen Neuanstrich belaufen<br />
sich pro Zimmer in Eigenleistung auf<br />
maximal 200 Franken – keine Sache für<br />
ein paar Jahre glücklich sein! Farben sind<br />
reversibel und haben mit einem kleinen<br />
Aufwand eine grosse Wirkung.<br />
Mit Farben können sie Ihrem Heim<br />
eine ganz neue, persönliche Note geben<br />
und gleichzeitig das Wohnklima verbessern,<br />
sofern Sie gute, natürliche Materialien<br />
verwenden. Naturfarben haben – im<br />
Gegensatz zu den «üblichen» Farben, keine<br />
Anteile aus Kunststoff und sind lösemittelfrei<br />
– sodass sie auch Feuchtigkeit<br />
auf- und wieder abgeben können: Gut für<br />
das Raumklima. Verlangen Sie nach Silikat-,<br />
Öl- oder Mineralfarben. Die Farbpalette<br />
ist riesig, selbermischen erlaubt.<br />
Wenn Sie die Arbeit einem Maler vergeben,<br />
dann verlangen Sie explizit nach Naturfarben<br />
und vergewissern Sie sich, dass<br />
er diesbezüglich grosse Erfahrung hat; er<br />
soll Ihnen Referenzen geben, die Sie überprüfen<br />
können und verlangen Sie auch,<br />
dass er die Farben in Originalgebinden auf<br />
die «Baustelle» bringt, damit Sie die Qualität<br />
überprüfen können. Maler, die hre<br />
Farben in der Garage zusammen mischen,<br />
sind dubios.<br />
Und übrigens: Sie können auch mit<br />
einem reinen Kalk- oder Lehmanstrich<br />
wunderbare Farben in Ihre Räume bringen<br />
– dem Experimentieren sind keine<br />
Grenzen gesetzt. Ich wünsche Ihnen viel<br />
Mut und dann viel Freude.__<br />
__Die Einbruchsmethoden haben sich in<br />
den letzten Jahren nicht verändert. Einbrecherinnen<br />
versuchen, über Fenster,<br />
Balkon- sowie Haustüren in ein Wohnobjekt<br />
zu gelangen. Ebenso stellten wir fest,<br />
dass die unbekannten Täter nicht nur in<br />
Parterre- oder Hochparterrewohnungen<br />
einbrechen, sondern durch Erklettern<br />
auch Objekte in weiter oben gelegenen<br />
Etagen heimsuchen.<br />
Um Einbrüche beziehungsweise Einschleichdiebstähle<br />
zu verhindern, sollten<br />
Bewohnerinnen und Bewohner von<br />
Wohnobjekten unbedingt darauf achten,<br />
dass sie beim Verlassen der Wohnung<br />
oder des Hauses sämtliche Fenster<br />
schlies sen (nicht kippen) und auch die<br />
Haustüre konsequent abgeschlossen wird.<br />
Wo vorhanden, sollen verschliessbare<br />
Fenster abgeschlossen und Multilocksysteme<br />
vollständig verschlossen und der<br />
Schlüssel abgezogen werden. Zudem<br />
kann das Vortäuschen Ihrer Anwesenheit<br />
durch Brennenlassen von Licht oder das<br />
Stehenlassen von Schuhen vor der Haustüre<br />
hilfreich sein.<br />
Auch weisen wir darauf hin, dass es<br />
vermehrt zu Diebstählen aus unverschlossenen<br />
Fahrzeugen kommt; demnach<br />
sollen Wertgegenstände beim Verlassen<br />
von Fahrzeugen mitgenommen<br />
werden und Autos und Lieferwagen konsequent<br />
abgeschlossen werden. __<br />
Die Kantonspolizei Zürich bietet<br />
kostenlose Sicherheitsberatungen<br />
an; weitere Informationen (auch<br />
zum Thema Einbruchdiebstahl) finden<br />
Sie im nachfolgenden Link:<br />
www.zh.ch/de/sicherheit-justiz/deliktepraevention/einbruch-diebstahl.html<br />
__Es ist von Kanton zu Kanton verschieden<br />
– dies gilt auch beim Abstandsrecht<br />
von Bäumen und Sträuchern. Der Artikel<br />
«Wenn der Nachbar das Fällen des Baumes<br />
verlangt» nimmt Bezug auf die Praxis<br />
im Kanton St. Gallen und vermittelt ein<br />
Bild, das so nicht für andere Kantone zutrifft.<br />
Im Kanton Zürich beispielsweise gilt<br />
nach fünf Jahren Gewohnheitsrecht. Hier<br />
hätte der Baum also stehen bleiben können.<br />
In Zeiten von Klimaerhitzung und<br />
Artenschwund sind Bäume im Siedlungsraum<br />
wichtig, sie kühlen die Umgebung<br />
und bieten einer Vielzahl von Lebewesen<br />
Raum. Es lohnt sich also, sich für seine Gehölze<br />
einzusetzen und die rechtlichen Regelungen<br />
im eigenen Kanton zu kennen.<br />
Bezüglich Rottannen oder Fichten ist<br />
anzumerken, dass diese im Mittelland der<br />
Klimaerhitzung in Zukunft zum Opfer fallen<br />
werden. Wir sind also gut beraten, keine<br />
Fichten, hingegen mehr klimataugliche<br />
Gehölze im Hausumschwung zu<br />
pflanzen. Im Siedlungsraum verschwinden<br />
immer mehr grosskronige Bäume, sei<br />
es wegen übertriebenen Sicherheitsbedenken,<br />
Sauberkeitswahn (der Laubfall<br />
im Herbst wird als störend empfunden),<br />
Tiefgaragen oder wenn kranke Bäume<br />
nicht ersetzt werden. Umweltbewusste<br />
Hauseigentümer*innen sind gut beraten,<br />
auf ihrem Grundstück Gehölze nicht bedenkenlos<br />
zu fällen und, falls dies doch<br />
nötig ist, sie zu ersetzen.__<br />
Dazu gibt es von Jardin Suisse eine<br />
detaillierte Broschüre «Pflanzen im<br />
Nachbarrecht» zu Abstandsvorschriften,<br />
Kapprecht, inklusive Listen von<br />
Laub- und Nadelgehölzen oder Bambus:<br />
jardinsuisse.ch > Shop<br />
Hannes J. Heuberger, Architekt, Büro hjh<br />
Carmen Surber, Mediendienst,<br />
Kantonspolizei Zürich<br />
Ruth Bossardt, Gartenfachfrau,<br />
Fachberaterin Casafair<br />
<strong>casanostra</strong>_<strong>173</strong> / <strong>2023</strong>