23.11.2023 Aufrufe

Gästemagazin Wipptal Winter 2023/24

Interessante Geschichten vom Wipptal zum schmökern für kalte Wintertage.

Interessante Geschichten vom Wipptal zum schmökern für kalte Wintertage.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Christbaum<br />

holen<br />

Schon als Kind war es die größte<br />

Aufregung, wenn am Heilig Abend der<br />

fertig geschmückte Christbaum bei uns<br />

im Wohnzimmer stand. Erst dann war<br />

eigentlich richtig Weihnachten. Ich kann<br />

mich noch gut an den Geruch erinnern,<br />

den der Baum in den nächsten Tagen im<br />

ganzen Raum verbreitet hat.<br />

Aber woher kommt eigentlich der Brauch,<br />

sich zu Weihnachten einen Baum ins Haus<br />

zu stellen und ihn zu schmücken?<br />

Obwohl er ein Symbol des Weihnachtsfestes<br />

im Christentum darstellt, stammt<br />

der Christbaum ursprünglich vermutlich<br />

aus einer heidnischen Tradition.<br />

Zur Zeit der <strong>Winter</strong>sonnenwende<br />

stellte man sogenannte <strong>Winter</strong>maien ins<br />

Haus. Diese grünen Zweige waren ein<br />

Zeichen des Lebens, sollten <strong>Winter</strong>geister<br />

vertreiben und versprachen Schutz<br />

und Fruchtbarkeit. In früheren Tagen gingen<br />

die Familien selbst in den Wald und<br />

fällten einen Baum, der ihnen gefiel. Aus<br />

naturschutzrechtlichen Gründen ist das<br />

heutzutage nicht mehr möglich und so ist<br />

das in vielen Familien meistens traditionsreiche<br />

Ereignis verloren gegangen. Wer<br />

jedoch noch viel Wert auf dieses Brauchtum<br />

legt und auf die Herkunft eines heimischen<br />

Baumes achten möchte, hat die<br />

Möglichkeit der Familie Mair in ihrer<br />

Christbaumkultur in Trins einen Besuch<br />

abzustatten.<br />

Wir wollten das Erlebnis so authentisch<br />

wie möglich gestalten und sind am verschneiten<br />

Wiesenweg Nr. 49 ab Steinach<br />

ca. 15 Minuten taleinwärts in Richtung<br />

Trins spaziert. In der Christbaumkultur<br />

angekommen, begrüßt uns schon Familie<br />

Mair. Hier packen gleich mehrere Familienmitglieder<br />

mit an. Mit Peter, dem<br />

Hausherren, können wir gleich in das Feld<br />

starten und mit der Baumsuche beginnen.<br />

Nach wenigen Sekunden steuere ich auf<br />

eine wirklich schöne, sehr gleichmäßig gewachsene<br />

und nicht zu große Nordmanntanne<br />

zu. Die Mission scheint bereits erfüllt<br />

– aber zu früh gefreut. Der ist leider<br />

schon reserviert, erklärt uns Peter. Die<br />

Leute kommen teilweise schon im Oktober<br />

bei einem Spaziergang vorbei und<br />

markieren sich den Baum ihrer Wahl mit<br />

einem Namensschild, damit sie ihn dann<br />

im Dezember holen können. Die Suche<br />

geht also weiter. In der Christbaumkultur<br />

<strong>24</strong> —— WIPPTAL MAGAZIN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!