PG-0623-Special-Premium

ZKZ 77125
Dezember 2023 | No.6
Klatt Objects
Back to
THE Roots
De Montis
Fein
KURATIERT
Inklusive 6 Seiten
Räder
Unverkennbares
Design
Foto: Räder

Im LAND der
Fantasie-
Figuren
„Eva“: Zwei neue,
verspielte Kerzenstatements
von
Bjørn Wiinblad
Denmark.
10 P&G 6 | Dezember 2023

Foto: Bjørn Wiinblad Denmark
Mit den populären Vasen und Kerzenständern
„Eva“ schuf der dänische Künstler und Designer
Bjørn Wiinblad eine Mädchenschar wie aus
einer Märchenwelt: Die Frauenfiguren mit einem
subtilen Lächeln auf den Lippen, Rouge auf
den Wangen, Kajal um die Augen und riesigen
Locken frisuren blicken freundlich, fröhlich,
liebevoll und charismatisch in die Welt und
scheinen zu sagen: „Auch wenn das Leben
manchmal schwierig ist, mit mir an deiner Seite
wird alles gut.“ Damit legte der Designer seinen
Fantasie figuren seinen Optimismus und seine
Lebensfreude in die Wiege. Mit einer bunten
Mischung aus Punkten, Karos, Streifen, Kreisen,
Ornamenten und Mustern hob er in seinen
Designs die Regeln der Einheit bewusst auf.
Die neu eingeführten „Eva“-Kerzenhalter setzen
Wiinblads Liebe zum detailverliebten Universum
fort. www.rdg.dk
P&G 6 | Dezember 2023 11

Handel: De Montis in Wien
Ein buntes zweites
Wohnzimmer
Good vibes, Farbenrausch und ein fein kuratiertes Sortiment, das seinesgleichen
sucht – dafür steht seit März De Montis im 7. Wiener Bezirk. Dass dieses Konzept
aufgeht, ist nicht nur dem außergewöhnlichen Produktportfolio, sondern vor
allem auch dem feinen Gespür und der Herzlichkeit des Inhaber-Ehepaars Astrid
und Fabrizio De Montis zu verdanken. Ein Ausflug nach Wien.
Fotos: Niklas Schnaubelt
Das Sortiment bietet ein
Potpourri an Dingen, die das
Leben schöner machen.
Möbel raus, Deko und Delikatessen
rein. So könnte man – vereinfacht
und überspitzt – das beschreiben,
was Astrid und Fabrizio De
Montis Anfang des Jahres gewagt haben.
Denn das Paar hat nach 27 Jahren sein Möbelgeschäft
Interni Toscani aufgegeben und im
März dieses Jahres den Concept Store De
Montis eröffnet. Warum dieser Schritt?
„Für die Entscheidung, das Möbelhaus
hinter uns zu lassen und neue Wege zu beschreiten,
gibt es mehrere Gründe. Der wichtigste
davon war jedoch sicher unser beider
Wunsch nach Veränderung. Wir sind beide
nun im Pensionsalter angelangt, möchten
aber noch lange weiter arbeiten. Allerdings
wollten wir nach 27 Jahren in derselben
Branche noch einmal eine neue Challenge.
Wir hatten das Bedürfnis, das Sortiment
radikal zu ändern, das Unternehmen einem
Rebranding zu unterziehen und für die kommenden
10, 15, 20 Jahre, wer weiß das schon,
noch einmal etwas anderes zu machen. Mit
dem neuen, doch recht außergewöhnlichen
Sortiment tut sich auch eine neue Kundschaft
auf, es ergeben sich viele nette Gespräche
mit vielen netten Menschen und das Arbeiten
macht wieder große Freude“, sagt Astrid De
Montis. Womit wir schon beim Thema wären:
Das Sortiment von De Montis ist in der Tat
etwas, das man nicht an jeder Ecke sieht.
Guter Geschmack wird bei De Montis
großgeschrieben. Das Warenangebot ist ein
farbenfrohes Potpourri an kleinen, hübschen
Dingen, die den Alltag bunter und fröhlicher
machen. Von Artikeln für den schön gedeckten
Tisch über besondere Wohnaccessoires,
Geschenkideen und Papeterie bis hin zu
12 P&G 6 | Dezember 2023

SPECIAL
FACTS
farben prächtigen Outdoormöbeln
überzeugt das Konzept von De
Montis durch seine Vielseitigkeit
und die Qualität der Produkte.
Denn ein Objekt schafft es
nicht mal „ebenso“ in das fein
kuratierte Sortiment von De
Montis. Lebensfreude, Vielfalt
und Respekt sind die Werte,
für die De Montis steht und die
sich auch im Portfolio widerspiegeln.
„Die Produkte müssen
meinem Mann und mir gefallen
und thematisch in unser Sortiment
passen. Zudem achten wir
auf die Einhaltung gewisser Produktionsstandards,
wie möglichst schonende
Ressourcennutzung, faire Arbeitsbedingungen,
Landwirtschaft nach Bio-Richtlinien.
Alle Produkte, die wir anbieten, sollen außerdem
in Europa hergestellt werden“, erklärt
Astrid De Montis.
Unternehmen:
De Montis, Lindengasse
16, 1070 Wien
Geschäftsführung:
Astrid und Fabrizio
De Montis
Eröffnung: März 2023
Verkaufsfläche:
130 Quadratmeter auf
zwei Etagen
Sortimente: Keramik,
Tischwäsche, Dekoartikel,
Delikatessen,
Geschenkideen, ausgesuchte
Möbel für
In- und Outdoor
www.demontis.at
Im Fokus: Genuss & Freunde
„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den schön
gedeckten Tisch und das gute Essen ins
Zentrum unseres Sortiments zu stellen. Uns
persönlich ist es ein großes Anliegen, regelmäßig
mit Freud:innen und Familie gemeinsam
zu essen. Was gibt es Schöneres als eine
große Tafel, liebevoll gedeckt, voll mit gutem,
gesundem Essen und viele liebe Menschen,
die um den Tisch versammelt sind. Für die
lieben Menschen müssen unsere Kund:innen
selber sorgen, für die Tafel und das Essen
kann man bei uns fündig werden“, so die
Geschäftsführerin.
Dazu bieten sie und ihr Mann Geschirr der
portugiesischen Kultmarke Bordallo Pinheiro,
Gläser aus Tschechien, Tischwäsche und
Küchentextilien aus Italien und Schweden,
Küchenschwämme aus Finnland und Biolebensmittel
aus Italien, die obendrein noch
„mafiafrei“ sind. Denn sie werden auf Grundstücken
angebaut, die der italienische Staat
von der Mafia konfisziert und sozialen Kooperativen
zur Bewirtschaftung überlassen hat.
Außerdem im Sortiment: farbenfrohe, handbemalte
Vulkansteintische aus Italien und der
Rollcontainer „Boby“ von Joe Colombo. Alles
Produkte, die gefallen und die gute Laune in
das Zuhause der Konsument:innen tragen.
Und genau darum geht es Astrid und
Fabrizio De Montis: „Wir versuchen mit unserem
Store einen Ort zu schaffen, an dem
primär einmal good vibes herrschen und sich
Astrid und
Fabrizio de
Montis haben
mit dem
neuen Shop-
Konzept ein
Herzensprojekt
realisiert.
P&G 6 | Dezember 2023 13

FACTS
DAS POWER-PAAR
Hinter AYTM steht das
Ehepaar Kathrine und Per
Gran Hartvigsen. Der
größte Teil der Produkte
wird von der eigenen
Design abteilung am
Firmen sitz im dänischen
Aarhus entworfen. Jedes
Stück im Sortiment hat so
einen besonderen Charakter.
Der Markenname ist
ein Wortspiel mit dem
englischen Wort „item“
und wird auch genau so
ausgesprochen. Das Logo
besteht aus einer Kombination
der Buchstaben
A-Y-T-M.
www.aytmdesign.com
Nachdem das Paar Gran Hartvigsen zweieinhalb
Jahre in Bangladesch verbracht hatte,
kehrte es 2004 mit dem Plan nach Dänemark
zurück, hochwertige Wohnaccessoires für
Dritte zu ent werfen und zu sourcen. Im Jahr
2015 wurde schließlich ein Lebenstraum
Wirklichkeit, als die eigene Interiormarke
AYTM ins Rollen kam.
28 P&G 6 | Dezember 2023

Firmenzentrale, Büro & Showroom
in einem: Im Hafen von Aarhus ist
ein einzigartiges AYTM-Raumerlebnis
entstanden. Die Adresse:
AYTM Headquarters, Polensgade
15, 8000 Aarhus C, Dänemark.
Im Bild: Das stylische Outdoormöbel-Programm
mit Tischen
und Stühlen heißt „Novo“. Die
„Ora“-Laternen, die „Globe“-
Vasen und die „Terra“-Blumentöpfe
verschönern das Wohnbild
in- und outdoor.
Industrie: Zu Besuch bei AYTM in Aarhus
Zum Klassiker in
nur acht Jahren
AYTM fällt auf. Die dänische Marke hat es geschafft, innerhalb kürzester Zeit Design-Icons zu etablieren.
Das konnte nur gelingen, weil Per und Kathrine Gran Hartvigsen jeden Aspekt der Wertschöpfungskette
beherrschen. Die Kreation von unverwechselbaren Produkten ist dabei stets das treibende Motiv ihrer
gemeinsamen Karriere gewesen, wie „P&G“ bei einem Besuch in Aarhus herausgefunden hat.
Wer schafft es schon seinen
Lebenstraum zu erfüllen? Per
und Kathrine Gran Hartvigsen
haben es vollbracht, ihre Vision
zu verwirklichen. Der Weg dahin brauchte
jedoch Zeit. Beide sind beruflich in der Modebranche
groß geworden und lebten deshalb
zweieinhalb Jahre in Bangladesch. Doch schon
nach einem Jahr dort erschien Kathrine das
Textil-Business zu eindimensional und sie
wollte etwas Eigenes machen. Das Unternehmer-Gen
lag bei beiden ohnehin in der Familie.
Hinzu kam, dass das Paar seinen Lebensmittelpunkt
wieder nach Dänemark verlegen wollte,
als sich das erste Kind ankündigte.
Und so wurde 2004 die Firma Gran Living
gegründet. Per stieg kurze Zeit später ein
und hängte dafür seinen Job als Chefeinkäufer
in der Textilbranche an den Nagel. Das
Geschäftsmodell lag in der einzigartigen
Sourcing-Expertise der beiden begründet:
Gran Living entwickelt und beschafft eine
breite Palette von Eigenmarkenprodukten
mit Design-Anspruch für Handelsketten und
Supermärkte in ganz Nord europa – darunter
auch für Größen aus dem Home& Living-
Segment wie Bolia oder BoConcept.
Die Aufgabenteilung der beiden ist klar:
Per ist der Sales-Profi und „Außenminister“,
Kathrine kümmert sich um das Design und
das Marketing.
Die Geburt von AYTM
Den beiden konnte in diesem Business
niemand so schnell etwas vormachen und
dennoch war da trotz des eigenen Unternehmens
immer noch etwas Unerfülltes. Denn
letztlich entscheiden die Auftraggeber, welches
Produkt in den Handel kommt und welches
nicht. Und leider ist dabei zu oft der Preis
das ausschlaggebende Kriterium. „Für uns
war immer die Kreation der Teil im gesamten
Prozess, der uns am meisten Freude bereitet
hat. Einkauf, Kalkulation und Logistik sind in
Ein Icon: Die „Arura“-
Vase fasziniert auf den
ersten Blick – in drei
Varianten und zwei
Farben.
P&G 6 | Dezember 2023 29

Jedes Stück erzählt bei Detlef Klatt eine eigene
Geschichte zu Ursprung, Idee, Material oder Handwerk.
Industrie: Interview mit Detlef Klatt
Back to
the Roots
Detlef Klatt hat sich entschieden umzuziehen. Sein
Atelier ist jetzt auf dem elterlichen Bauernhof in
Louisendorf, nordöstlich von Kleve. In der ländlichen
Gegend findet er die Ruhe, Kraft und Inspiration für
seine außergewöhnlichen Objekte. „P&G“ wollte von
ihm wissen, wie das mit seinen Reisen in internationale
Metropolen und den Produktions orten auf den
Philippinen zusammenpasst.
Das Atelier von Klatt Objects befindet sich in einem
neuen, stilvollen Ambiente in Louisendorf.
P&G: Herr Klatt, Sie haben den ehemaligen
Hühnerstall Ihres elterlichen Bauernhofes zum
Atelier ausgebaut und Ihren gestalterischen
Mittelpunkt aufs Land verlegt. Welche Vorteile
ergeben sich daraus?
Detlef Klatt: Natürlich könnte ich Ihnen hier einige
rationale Vorteile nennen, denn ich habe hier ja
auch mein Lager und helfende Hände, die mich
seit Anbeginn einfach fantastisch unterstützen.
Aber wenn ich ehrlich bin, war die Rückkehr in
meinen Heimatort Louisendorf vor allem eine
Entscheidung aus Leidenschaft. Ich bin hier aufgewachsen.
Der Hof, Familie und Freunde, die
besondere Umgebung – das alles prägt mich und
meinen Designansatz bis heute. Ein weiterer Aspekt
ist, dass meine Mutter noch hier lebt, und ich
es sehr schätze, dass ich auf diese Weise Leben,
Arbeiten und Familie so gut miteinander verbinden
kann. Darüber hinaus ziehe ich viel kreative
Kraft aus diesem Herzensort. Der direkte Kontakt
zur Natur, der Wandel der Jahreszeiten, die Ruhe:
Das ist eine wunderbare Ergänzung zu den anderen
Inspirationsquellen wie die internationalen
Metropolen. Diese verschiedenen Dimensionen
zwischen Stadt und Land, nordeuropäischem
Ursprung und asiatischen Impulsen, Experiment
und Achtsamkeit machen einen großen Teil
meiner Klatt Objects aus.
P&G: Ihre Kollektion ist stark von der Natur geprägt,
ohne naturalistisch zu sein. Welche Ideen
liegen der Produktentwicklung zugrunde?
Detlef Klatt: Mein Gestaltungsansatz spiegelt im
Prinzip die verschiedenen Facetten meiner Entwicklung
als Gestalter wider. Die außergewöhnliche
Verbindung von Natur und Ortsgestaltung in
Louisendorf hat meine Designauffassung schon
früh geprägt. Später bin ich sehr viel gereist. Ich
war häufig in Japan, wo ich gearbeitet, gelehrt
und natürlich auch gelernt habe: über die Reduktion
aufs Wesentliche, die Schönheit schlichter,
organischer Formen, den Respekt vor dem Material
und dem Handwerk, die Konzentration auf die
Funktion, den Lob des Schattens. Die Arbeit auf
den Philippinen wiederum hat mir einen fantastischen
Zugang zu den modernen Möglichkeiten
des traditionellen Kunsthandwerks eröffnet.
Und natürlich merkt man meine Erfahrungen
als Floristmeister. Bei meinen Vasen und Gefäßen
etwa lege ich sehr viel Wert auf die Funktion.
P&G: Wie eng arbeiten Sie mit den philippinischen
Herstellern zusammen?
Detlef Klatt: Mit meinen Produktionspartnern
auf den Philippinen stehe ich fast täglich in
Kontakt. Doch es geht nichts über den direkten
Austausch vor Ort. Daher freue ich mich sehr,
dass ich jetzt endlich wieder auf die Philippinen
reisen kann. Denn viele der Manufakturen und
Familienbe triebe kenne ich bereits über 20 Jahre
Fotos: Detlef Klatt, Porträt: rosetime
32 P&G 6 | Dezember 2023

und arbeite teilweise schon mit der 2. Generation
zusammen. Das gemeinsame Lernen hat inzwischen
Tradition: Unsere Zusammenarbeit begann
mit Projekten, die von dem philippinischen Wirtschaftsministerium
ins Leben gerufen wurden,
um das tradierte Handwerk für den designorientierten
internationalen Markt attraktiv zu machen.
Ich bin also extrem tief mit den Arbeitsweisen,
Materialien und Techniken vertraut und kann sehr
gut einschätzen, ob und wie die gestalterische
Idee, die ich verfolge, umgesetzt werden kann.
Insgesamt ist unsere Arbeitsweise sehr effizient.
Das trifft auch dann zu, wenn wir neue Grenzen
austesten. Hier ist es hilfreich, wenn ich vor Ort
bin und direkt mit den Menschen und den Werkstoffen
arbeiten kann.
P&G: Wie lassen sich die Klatt Objects Produkte
am besten präsentieren?
Detlef Klatt: Ich habe immer wieder festgestellt,
dass sich Menschen sehr gerne von tollen Geschichten
begeistern lassen. Den Möglichkeiten
für den POS sind dafür keine Grenzen gesetzt:
Ich kann eine Produktauswahl zu einem Thema
präsentieren, Altes und Neues überraschend
kombinieren oder zeigen, wie leicht sich Blumen
arrangieren lassen, wenn ich die richtigen
Accessoires dazu habe. Entscheidend ist, dass
die Handschrift immer erkennbar ist. Daher bin
ich auch kein großer Freund vom Store-in-Store-
Prinzip. Meines Erachtens ist es eher wichtig, dass
Geschäfte ihr Profil entwickeln und sich als Marke
verkaufen können.
Mein Gestaltungsansatz zielt im
Kern genau darauf ab: Klatt Objects
bildet eine kuratierte Kollektion an
Sammelstücken, bestehend aus
Unikaten und Kleinserien, die über
ihre Designsprache miteinander
verbunden sind. Jedes Stück entfaltet
sowohl für sich allein als auch
im Arrangement Wirkung.
Das wirklich Entscheidende
ist wohl, dass jedes Stück
eine eigene Geschichte erzählt,
etwa zu Ursprung,
Idee, Material oder
Handwerk. Je mehr
ich über ein Objekt
weiß, desto näher
fühle ich mich ihm.
Auf diese Weise
gelingt es am
besten, Menschen
zu animieren, sich
selbst oder anderen
immer wieder
mal ein neues, ausgewähltes
Sammelstück
zu gönnen. RITA BREER
Perfekte Pflanzenarrangements
von
Detlef Klatt, z.B. mit
der „Chisana“-Serie,
die die japanische
Wertschätzung fürs
kleinste Detail spiegelt
(ganz oben)
oder bei der Vase
„Rhizom“ (oben
Mitte). Hier sind
die Proportionen
so angelegt, dass
auch zarte
Blumenstiele
Halt finden.

Genussvolle Auszeit: Stilvolle Helfer
It’s Tea Time
Teetrinken ist viel mehr als das bloße Konsumieren
eines Heißgetränks. Es ist eine persön liche Auszeit
und ein Ruhe-Punkt im hektischen Alltag. Cleveres
Equipment ist dafür zuständig, dass bereits das
Zubereiten ein Genuss ist und der Tee sein volles
Aroma entfalten kann. Wunder schöne Tassen und
Becher, filigrane Kannen und edle Accessoires unterstreichen
schließlich die Wertigkeit der Tea Time
und sorgen dafür, dass sie nicht nur geschmacklich,
sondern auch optisch ein Highlight wird.
Modern
Skandinavien trifft Japan – so
lautet das Motto der Teekollektion
„Japandi Tea“. Highlight:
Die Teekanne mit Holzgriff.
www.asa-selection.com
Edle Kombi
Bei der Kollektion „Luxury
Leaves“ treffen Metallic-
Schattierungen in Gold,
Silber und Bronze auf cooles
Schwarz. Neben einer doppelwandigen
Glastasse und
einem Lose-Blatt-Tee stehen
zahlreiche Accessoires, wie
Servietten, Kerzen oder
Tablett, zur Auswahl.
www.ambiente.eu
40 P&G 6 | Dezember 2023
Optimale Entfaltung
Der Glas-Teefilter „Fusion“ bietet ausreichend
Platz für alle Teesorten und frische
Zutaten wie Ingwer, Zitrone oder Gewürze.
Gefertigt ist er aus geschmacksneutralem,
hitzebeständigem und mundgeblasenem
Borosilikatglas, der Deckel
ist aus Silikon. www.adhoc-design.de

Puristisch
Der markante Rand in Form
einer schmalen Mondsichel
und die daraus entstehende
leichte Asymmetrie machen
die Kollektion „New Moon“
zu einem Highlight für alle,
die das Besondere lieben.
www.villeroy-boch.de
Statement
Das ideale Geschenk für Tea-
Lover: Der „Matte Tea Mug“
ist clever ausgestattet und
kommt in Kombination mit
einem Teesieb aus rostfreiem
Edelstahl und einem Deckel
zum Warmhalten daher.
www.paperprodutsdesign.de
Luxuriös
Aus purem Silber oder versilbert
– die Teekanne „Alta“ ist
ein echter Klassiker. Zuckerdose
und Rahmkanne aus der
gleichen Kollektion runden
die stilvolle Teetafel ab.
www.robbeberking.com
Glänzender Butler
Der „A Tavola Table Caddy“ aus Edelstahl eignet
sich mit seiner Einteilung ideal für die Präsentation
verschiedener Teesorten. Dank des Griffes aus
Leinen kann er ganz einfach von der Küche an
den Tisch gebracht werden. www.philippi.com
Zarte Töne
Die Geschirrserie „Fluen“ hat ein
neues Dekor: „Luminea“ trägt
abstrakte Ginkgo blätter in zarten
Grün- & Champagnertönen. Macht
sich auch auf der Teekanne mit
Sieb sehr gut.
www.fuerstenberg-porzellan.com
Dreamteam
Der Wasserkessel „Cinero“
und der Teefilter „Savoro“
sind die perfekten Begleiter
für die Teestunde. Der Eintassen-Dauerfilter
ist dabei
mit seinem feinmaschigen
Sieb ideal für die Zubereitung
von losem Tee.
www.gefu.com
P&G 6 | Dezember 2023 41

Ein Räder Original:
Die Lichthäuser
schenken das ganze
Jahr Gemütlichkeit.
Foto: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Räder: Unverkennbares Design
Einzigartige
MARKE
Seit über 50 Jahren steht Räder für ein unverkennbares,
außergewöhnliches Design. Nun erneuert das Bochumer
Unternehmen sein gesamtes Corporate Design und
setzt auf innovative Markenerlebnisse.
Wie entwickelt man ein erfolgreiches
Unternehmen weiter,
ohne den Markenkern zu verlieren?
Diese Frage hat man
sich bei Räder nach über 50 Jahren Erfolgsgeschichte
gestellt. Und damit nicht genug.
„Wozu gibt es Räder und was ist das Besondere
an diesem Unternehmen?“ lauteten die
weiteren Überlegungen.
Geschäftsführer Michael Meier verrät die
Antwort: „Räder steht für ein unverkennbares
Design und schafft unvergessliche Lebensmomente
– für andere und für sich selbst. Wir
wollen Menschen berühren, ein Leben lang.
Ich bin mir sicher, dass wir auf neuen Wegen
weiterhin wertvolle Designgeschichten
44 P&G 6 | Dezember 2023

schreiben und dabei das besondere Räder-
Flair wahren werden.“
Auf Augenhöhe mit dem Fachhandel
Wenn Michael Meier von „neuen Wegen“
spricht, geht es um mehrere Punkte. Zum
einen wagt Räder den mutigen Schritt und
erneuert das gesamte Corporate Design.
So wurde beispielsweise das Logo modernisiert,
das nun erwachsener und filigraner
daherkommt. Zum anderen möchte Räder
die Partnerschaft mit dem Fachhandel intensivieren.
„Wir werden Markenerlebnisse über
alle Kanäle vernetzt anbieten, im stationären
Handel und digital“, erklärt Michael Meier.
Das Unternehmen strebt an, ein starkes und
exklusives Markenerlebnis zu bieten und damit
mutige und neugierige Partner:innen zu
gewinnen. Positive Markenerlebnisse sollen
auch das Geschäft im Handel stärken. Nicola
Hoffmann (Head of Sales) erklärt: „Bei Räder
leben wir Partnerschaft durch Service und
Zuhören. Wir verkaufen den Händler:innen
nicht nur Produkte, sondern Welten. So freuen
wir uns, diese Beziehungen weiter auszubauen
und miteinander zu wachsen. Und
wir sind uns sicher: Unser Weg wird auch
unseren Handelspartnern zugutekommen,
da sie von der steigenden Bekanntheit und
dem noch unverkennbareren Design profitieren
werden.“
Last but not least geht es in der neuen
Strategie auch um das Erreichen neuer Zielgruppen.
Das soll mithilfe einer langfristig
ausgerichteten Designstrategie erfolgen.
„Wir wollen Produkte für neue, auch jüngere
Zielgruppen entwickeln, damit Räder die Menschen
ein Leben lang und generationenübergreifend
begleitet und begeistert. Eben Räder
für die ganze Familie“, sagt Michael Meier.
Apropos Design: Bei Räder stehen seit
jeher Produkte im Fokus, die emotionale
Geschichten erzählen und die deshalb bis
ins kleinste Detail mit Liebe kreiert werden.
Dafür wurde das Unternehmen bereits mehrfach
ausgezeichnet, unter anderem mit dem
German Design Award. So auch ein ganz
besonderer Neuzugang im Sortiment:
die Vase „Parkspaziergang“,
die von
Hand gefertigt wird
und mit haptischen
Effekten
aufwartet.
Bleibende Erfolgswerte
Bei all der Veränderung setzt Räder jedoch
weiterhin auf Werte, die das Unternehmen
schon immer ausmachen. Die Verwendung
hochwertiger Naturmaterialien, in-house
kreiertes Design und ein großes Maß an
Handarbeit spielen auch in Zukunft eine entscheidende
Rolle im Designprozess. Vor allem
die Leidenschaft des gesamten Räder-Teams
und die Liebe zur Kundschaft machen dabei
den Unterschied.
„Um unseren erfolgreichen Weg fortzuführen
und unsere Fans weiter mit unseren
Produkten und Geschichten zu berühren,
setzen wir auf unsere starke Fangemeinschaft
– von innen und außen. Denn es sind immer
die Menschen, die den Unterschied machen
und mit ihrer Einzigartigkeit den Charakter
und die Persönlichkeit unserer Design-Stories
bilden“, resümiert Michael Meier.
Die „Bildergeschichten“-
Kollektion erzählt
Geschichten ohne Worte.
Zeitloses Design und
Eleganz sorgen nicht
nur zur Weihnachtszeit
für warme
Gefühle.
Design-Statements in Gold & Weiß:
die neuen Vasen von Räder.
Das neue Logo der
Firma Räder ist filigran,
modern und wertig.
FACTS
FIRMA:
Räder GmbH
Kornharpener Str. 126
44791 Bochum
KONTAKT:
Zentraler Vertrieb
Tel.: 0234/95987-0
info@raeder.de
INTERNET:
www.raeder.de
Liebevolle Details
und spannende
Effekte: die Vase
„Parkspaziergang“.
P&G 6 | Dezember 2023 45

Zu den aktuellen
Produkt-Highlights
gehören die „Norden“-
Kollektion (r.)
und die Töpfe „All
Steel“ (u.).
Fiskars: Feiert 2024 den 375. Geburtstag
Mit Nordic Nature
in die Zukunft
Rund 6.600 Mitarbeiter:innen in 29 Ländern und ein Umsatz von 1,24 Mrd. Euro – die Fiskars Group ist ein
international agierendes Unternehmen. Trotzdem ist sie ihren finnischen Wurzeln stets treu geblieben. Nachhaltigkeit
und das Nordic-Nature-Feeling stehen seit jeher im Fokus. Und so zeigt sich die Marke inmitten
einer herrlichen Landschaft gleichzeitig traditionell und zukunftsorientiert, wie die „P&G“ vor Ort erlebte.
14.000 Hektar nachhaltig
bewirtschaftete Wälder
gehören Fiskars rund um
den Ursprungsort der
Marke, der seit den
2000er Jahren wiederbelebt
wurde und jetzt
Künstler:innen beheimatet.
48 P&G 6 | Dezember 2023

Emmi Härus, Senior Product
Manager für Kochgeschirr,
zeigte, wie viel Freude das
ursprüngliche Kochen in und
mit der Natur macht.
SPECIAL
TIP
Die Vögel zwitschern, die Blätter
rauschen im Wind und der See im
Fiskars Village plätschert leise vor
sich hin – inmitten dieser finnischen
Idylle liegt der Hauptsitz von Fiskars. Überall
ist hier die eindrucksvolle Historie der Marke
zu spüren. 1649 als Eisenwerk gegründet, ist
es das älteste Unternehmen des Landes und
gehört zu den traditionsreichsten Firmen
der westlichen Welt. Zunächst wurden verschiedene
Produkte für die Landwirtschaft
und Privatkund:innen hergestellt – vor allem
Messer. Ein Meilenstein für die Marke war die
Entwicklung ihrer ersten Schere im Jahr 1832.
1967 schrieb sie Designgeschichte, als sie die
weltweit erste Schere mit Kunststoffgriff auf
den Markt brachte. Sie wurde rund eine Milliarde
Mal verkauft und ist ein Ausstellungsstück
im berühmten New Yorker Museum of
Modern Art (MoMa).
Heute fokussiert sich das Unternehmen
auf die Produktsegmente Garten, Küche
sowie Bauen und Reparieren. Zu den Erfolgsprodukten
gehören unter anderem
die „Taiten“-Kochgeschirrserie sowie die
„Taiten“-Messer. Sie überzeugen mit einem
außergewöhnlichen Design, das Modernität
mit einem archaischen Look vereint. Gleichzeitig
wollen sie Hobbyköch:innen dabei
unterstützen, jeden Moment des Kochens zu
genießen. Denn in moder nen Küchen steht
nicht mehr nur das Endergebnis, sondern
auch die Zubereitung im Fokus.
Ein weiteres aktuelles Highlight stellt die
„Norden Outdoor“-Kollektion mit Grilltöpfen
und -platten sowie Kochutensilien wie Grillgabeln
dar. Sie sind Ausdruck des nordischen
Lebensgefühls und der Naturverbundenheit
der Finnen. „Wir legen seit jeher größten Wert
auf hochwertige Materialien und ein langlebiges
Design. Minimalistisch, funktionell und mit
der Natur im Einklang – das ist unsere DNA“,
unterstreicht Designchef Petteri Masalin.
Nachhaltigkeit ist dabei keine Kommunikations-
oder Marketingstory, sondern
gelebter Alltag. Zuständig dafür ist aktuell
Kati Ihamäki, Vice President of Sustainability
& Public Affairs Finance. Sie betont,
dass sich nicht nur ein spezielles Team um
diese Aspekte kümmert, sondern dass alle
Mitarbeiter:innen mit an Bord sind. Im Fokus
steht dabei seit jeher, Produkte zu kreieren,
die nicht weggeworfen werden. Zudem
hat die Geschäftsführung im vergangenen
Jahr fünf Unternehmensziele festgelegt (Interview
nächste Seite). Die Vision ist es, bis
2030 den Großteil des Fiskars-Umsatzes aus
zirkulären Produkten und Dienstleistungen
zu erwirtschaften. Der aktuelle Anteil liegt
bei rund acht Prozent. Gleichzeitig sollen die
Treibhausgasemissionen der Fertigung um
60 Prozent und der Logistik um 30 Prozent
reduziert werden (gegenüber dem Basisjahr
2017 bzw. 2018). Um dies zu erreichen, realisiert
die Marke zahlreiche Maßnahmen – vom
Einsatz neuer Technologien und Rohstoffe
über die Nutzung von Solaranlagen und recycelten
Materialien bis hin zur Reduktion von
Abfall reicht die Bandbreite. Hinzu kommen
zirkuläre Dienstleistungen wie der „Fiskars
Pan Care Service“, um die Lebensdauer von
Pfannen zu erhöhen, und der „Vintage Service“.
Dieser kauft und verkauft gebrauchtes
Geschirr von Iittala, Arabia und Rörstrand.
Und damit nicht genug: Um die eigenen
Wurzeln dauerhaft zu bewahren, hat Fiskars
das Fiskars Village, in dem 1649 alles begann,
seit den 2000er Jahren wiederbelebt. Die
Häuser wurden renoviert und Künstler:innen
zu erschwinglichen Preisen überlassen.
So ist eine Kreativ-Community mit rund 600
Bewohner:innen entstanden, die mit Shops,
Studios und Nachhaltigkeits-Veranstaltungen
rund 200.000 Besucher:innen pro Jahr
in das Dorf lockt. Zudem betreibt das Unternehmen
dort „sustainable gardening“ und
besitzt um den Ort herum rund 14.000 Hektar
nachhaltig bewirtschaftete Wälder.
Aus diesem Bewusstsein der eigenen Herkunft
zieht Fiskars auch die Stärke, sich immer
weiter zu entwickeln. Denn eines ist Kati
Ihamäki ganz wichtig: „Wir haben nicht nur
eine großartige Historie, wir sind gleichzeitig
sehr zukunftsorientiert.“
Dies zeigt sich nicht zuletzt am Ausbau
der Gruppe seit 2007, als Iittala übernommen
wurde. Es folgten Royal Copenhagen
2013 und die WWRD Group mit den Marken
Waterford, Wedgwood, Royal Doulton, Royal
Albert und Rogaška im Jahr 2015. Aktuell
erwirtschaftet die Gruppe mit 6.600 Mitarbeiter:innen
in 29 Ländern einen Umsatz
von 1,24 Mrd. Euro. Zahlen, die sich ab 2024
Facts & Figures
1649 Peter Thorwöste
gründet Fiskars
als Eisenwerk,
Sitz in Fiskars,
Finnland
1822 Der Apotheker
Johan Jacob
Julin kauft die Fiskars-Eisenhütte
und das -Dorf
1832 Gründung der
ersten Besteckfabrik
1883 Nach dem
Tod von Julin
Umwandlung in
eine Gesellschaft
mit beschränkter
Haftung
1915 Notierung an der
Börse von Helsinki
1967 Mit der Entwicklung
der weltweit
ersten Schere mit
Kunststoffgriff
schreibt die Marke
Designgeschichte
1977 Expansion
in die USA
2007 Übernahme
von Iittala
2013 Übernahme von
Royal Copenhagen
2015 Übernahme der
WWRD Group
(u.a. Waterford,
Wedgewood und
Royal Doulton)
2023 Übernahme von
Georg Jensen
2024 375. Geburtstag
Umsatz:
1,24 Mrd. Euro (2022)
Mitarbeitende:
rund 6.600
CEO:
Nathalie Ahlström
P&G 6 | Dezember 2023 49