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MK-1123

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ZKZ 4937<br />

11 I 2023<br />

MAGAZIN FÜR DAS MÖBEL-BUSINESS<br />

Jetzt<br />

Klare Kante<br />

Hartmann zeigt Haltung und<br />

gewinnt den Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreis<br />

anpacken<br />

Reorganisation: 4 Perspektiven<br />

für eine bessere Performance<br />

Foto: Hartmann<br />

GERÄTE & ZUBEHÖR<br />

LOOK, KOMFORT<br />

UND TECHNIK<br />

Ikea: Knackt die 6-Mrd.-Marke<br />

Metallbude: 2024 auch stationär<br />

AEG: Neues Marken-Zuhause<br />

Rauch im Interview: Wieder zurück!<br />

Direktverkauf: D2C-Hype vorbei?<br />

Umfrage: Alternative Secondhand


TOP-THEMA/ORGANISATION<br />

Sand im Getriebe: Viele Organisationen<br />

in Unternehmen sind<br />

historisch gewachsen und heute<br />

nicht optimal auf die Zukunft<br />

ausgerichtet. Dr. Wieselhuber &<br />

Partner haben einige Parameter<br />

zusammengestellt.<br />

Erfolgsrezepte<br />

der Vergangenheit<br />

behindern<br />

Veränderungsbereitschaft<br />

und Flexibilität<br />

Doppel- und Mehrfachstrukturen<br />

erschweren Führbarkeit,<br />

erhöhen Komplexität,<br />

verringern Flexibilität und<br />

drücken auf die Fixkosten<br />

Unterschiedliche<br />

Systeme<br />

(IT, Kennzahlen,<br />

Reporting) verhindern<br />

effiziente Steuerung<br />

Neue Verhaltensweisen<br />

(z.B. Führungskräfte<br />

im Homeoffice) und<br />

Generation Z verändern<br />

die Kultur<br />

Die Integration<br />

von Zukäufen<br />

verläuft halbherzig<br />

Verankerung<br />

von Digitalisierung<br />

und<br />

Nachhaltigkeit<br />

hinkt den zahlreichen<br />

losgetretenen Initiativen<br />

hinterher<br />

Das richtige Maß an<br />

Zentralität und<br />

Dezentralität in<br />

den Funktionen wird<br />

nicht gefunden<br />

Dem Fachkräftemangel<br />

wird mit<br />

Personalpolitik begegnet,<br />

nicht mit einer<br />

Neuorganisation<br />

Performancehemmer<br />

(„Liebste Kinder“,<br />

„Alte Zöpfe“, „Heilige<br />

Kühe“) werden<br />

nicht konsequent<br />

hinterfragt<br />

Wachstum oder<br />

Schrumpfung<br />

führen dazu, dass<br />

der organisatorische<br />

Maßanzug<br />

zwickt<br />

Prozessbrüche,<br />

nicht aus Kundensicht<br />

zu Ende gedachte<br />

End-to-End-Prozesse<br />

sowie ungeregelte<br />

Schnittstellen<br />

verhindern Effizienz<br />

Foto: Shutterstock / Bjoern Wylezich<br />

20 möbel kultur 11/2023


Renaissance<br />

der Reorganisation<br />

In der Möbelbranche lodert es. Entfacht durch<br />

konjunkturell bedingte externe Faktoren dienen<br />

veraltete Organisationsstrukturen aktuell als Brandbeschleuniger.<br />

Die Experten der Unternehmensberatung<br />

Dr. Wieselhuber & Partner haben für die<br />

„möbel kultur“ vier Ansatzpunkte zusammengestellt,<br />

wie eine Reorganisation funktionieren kann.<br />

Egal ob Wachstumsunternehmen,<br />

Stuck-in-the-Middle-Position<br />

oder Low Performer: Die Rahmenbedingungen<br />

in der Möbelbranche<br />

waren und sind geprägt von<br />

permanentem „Brände löschen“ und<br />

der Aufrechterhaltung der Handlungsfähigkeit.<br />

Unternehmen<br />

mussten „irgendwie“<br />

funktionieren<br />

und nur wenige haben ihre Organisationen<br />

systematisch angepasst.<br />

Und jetzt stellen viele fest: Es ist zu<br />

viel Sand im Getriebe. Die Ursachen<br />

hierfür sind vielfältig (siehe Grafik<br />

S. 20).<br />

Diese internen wie externen<br />

Herausforderungen führen dazu,<br />

dass die Reorganisation in vielen<br />

Unternehmen überfällig ist. Sie sind<br />

der Grund dafür, dass die Frage der<br />

organisatorischen Gestaltung bzw.<br />

der Reorganisation derzeit eine<br />

Renaissance erlebt. Die Organisation<br />

muss der Motor für die erfolgreiche<br />

Weiterentwicklung und darf nicht<br />

der Bremsklotz sein.<br />

Egal, ob ganzheitlich oder modular<br />

– Organisationsthemen sollten<br />

strukturiert, faktenorientiert und<br />

mit dem notwendigen „Fingerspitzengefühl“<br />

angegangen werden.<br />

Die Vielfalt und Bandbreite der<br />

Ansatzpunkte zur Unterstützung<br />

der Organisationsentwicklung hat<br />

Dr. Wiesel huber & Partner<br />

auf Basis der Kundenprojekte<br />

der<br />

letzten Jahre in vier Bereiche untergliedert<br />

(siehe Abbildung S.22).<br />

Um zu Beginn eines Projekts<br />

zur Organisationsgestaltung Transparenz<br />

über die IST-Situation und<br />

vorhandene Potenziale zu erhalten<br />

und daraus Handlungsbedarfe und<br />

erste konzeptionelle Stoßrichtungen<br />

sowie gegebenenfalls Quick-Wins<br />

ableiten und realisieren zu können,<br />

wird klassischerweise ein (Quick)-<br />

Scan & Analyse mit Einbindung der<br />

Betroffenen durchgeführt. Beispielhafte<br />

Bestandteile dabei sind eine<br />

Faktenanalyse zu den vorhandenen<br />

Strukturen und Systemen (Organigramme,<br />

Kapazitäten, KPI, Reporting,<br />

Datenmanagement etc.), eine Prozessanalyse<br />

(Prozess-Mapping oder<br />

Data-Mining direkt aus ERP- System<br />

mit Hilfe KI) sowie Workshops,<br />

Funktionsinterviews mit Top-Führungskräften<br />

sowie Benchmarking<br />

und Best Practice-Ansätze.<br />

In einem zweiten Schritt geht es<br />

um die Entwicklung eines Zielbildes<br />

für die zukünftige Organisation und<br />

deren Steuerung, das vom Grobkonzept<br />

kommend schrittweise detailliert<br />

wird. Integrale Bestandteile sind<br />

dabei organisatorische Alternativen,<br />

11/2023 möbel kultur 21


HANDEL<br />

Exklusive Bonial-Umfrage: Secondhand-Möbel sind gefragt<br />

Den Geldbeutel schonen<br />

Wo kaufst du lieber Secondhand-Möbel?<br />

Vor Ort im Geschäft 36 %<br />

Im Internet<br />

Weiß nicht /kommt<br />

auf das Möbel an<br />

15 %<br />

Was ist dir beim Kauf von gebrauchten Möbeln wichtig?<br />

49 %<br />

Es muss mir gefallen 71%<br />

Das Möbelstück muss<br />

seinen Zweck erfüllen<br />

Es muss günstig sein<br />

Das Möbelstück muss<br />

wie neu aussehen<br />

Es muss von einer<br />

hochwertigen Marke sein<br />

Das Möbelstück muss<br />

ungenutzt sein<br />

Nichts davon<br />

6 %<br />

5 %<br />

4 %<br />

20 %<br />

27 %<br />

36 %<br />

Aus welchen Gründen kaufst du Secondhand-Möbel oder ziehst es in Betracht?<br />

Um Geld zu sparen 57 %<br />

Weil ich gerne stöbere<br />

Aus Nachhaltigkeitsgründen<br />

Anderer Grund<br />

11 %<br />

35 %<br />

34 %<br />

Sind Secondhand-Möbel angesichts konstant hoher Verbraucherpreise<br />

eine Alternative? Das und noch mehr<br />

wollte die „möbel kultur“ wissen und hat gemeinsam mit<br />

Bonial nachgefragt. Der eigene Geldbeutel und die Nachhaltigkeit<br />

sind zentrale Gründe.<br />

Seit Beginn des Jahres 2022<br />

sind in Deutschland im<br />

Möbelbereich die Preise für<br />

nahezu alle Segmente tendenziell<br />

gestiegen. Besonders stark nach<br />

oben ging dabei der Verbraucherpreisindex<br />

von Kleiderschränken,<br />

zuletzt auf 134,5 Punkte im September<br />

2023.<br />

Kleiderschränke sind bei Verbraucher:innen<br />

aber gar nicht<br />

das gefragteste Möbelstück, wenn<br />

es um Second Hand geht. Das ist<br />

das Er gebnis der aktuellen Bonial-<br />

Umfrage. Der Marktführer im<br />

Bereich der digitalen Angebotskommunikation<br />

verfügt mit seinen<br />

Portalen „kaufDA“ und „MeinProspekt“<br />

über rund 12 Mio. Nutzer:innen.<br />

Laut der Umfrage sind<br />

die bei Secondhand-Interessierten<br />

beliebtesten Möbel Esstische und<br />

Stühle (59 %). Jeder Zweite würde<br />

auch bei Wohnschränken Ja sagen.<br />

Wenn sie aus zweiter Hand kommen,<br />

sind dagegen Betten (15 %),<br />

Kinderzimmermöbel (17 %) und<br />

Polster (22 %) weniger nachgefragt.<br />

Küchen von Vornutzer:innen wären<br />

für immerhin 30 Prozent eine Überlegung<br />

wert.<br />

Eine klare Präferenz hingegen<br />

gibt es, wenn es um die Frage geht,<br />

was für die Kaufentscheidung bei<br />

Secondhand-Möbeln wichtig ist.<br />

„Es muss mir gefallen“, sagen 71<br />

Prozent. Ebenfalls entscheidend bei<br />

gebrauchten Möbeln ist für ein gutes<br />

Drittel der Befragten, dass es seinen<br />

Zweck erfüllt (36 %). 27 Prozent<br />

sagen, das Möbelstück müsse günstig<br />

sein. Nur für jeden Fünften ist<br />

der Kauf von einem neuwertigen<br />

Look abhängig. Völlig irrelevant<br />

hingegen ist es für die allermeisten,<br />

ob es sich um eine hochwertige<br />

Marke handelt (6 %) oder ob das<br />

Möbelstück ungenutzt ist.<br />

Werden sie gefragt, ob das Thema<br />

Secondhand beim Kauf von Möbeln<br />

überhaupt relevant ist, dann sagen<br />

63 Prozent, dass sie grundsätzlich<br />

dafür offen sind. Für 24 Prozent<br />

von ihnen steht das außer Zweifel,<br />

39 Prozent sind sich nicht ganz<br />

so sicher und sagen „teils, teils“.<br />

Gar kein Interesse an gebrauchten<br />

Möbeln zeigen immerhin 37 Prozent.<br />

Wenn die Entscheidung pro<br />

Secondhand einmal gefallen ist,<br />

dann ist der POS von geringerer<br />

Bedeutung. 36 Prozent ziehen es vor,<br />

im Geschäft vor Ort zu kaufen, nur<br />

15 Prozent würden sich dafür entscheiden,<br />

online einzukaufen. Für<br />

die in diesem Fall große Mehrheit<br />

(49 %) kommt es auf das Möbelstück<br />

an.<br />

Bleiben noch zwei Fragen:<br />

Aus welchen Gründen man es<br />

in Betracht zieht, Secondhand-<br />

Möbel zu kaufen und ob auch der<br />

Nachweis Illustration: Shutterstock / YummyBuum / GoodStudio<br />

28 möbel kultur 11/2023


Bist du grundsätzlich dafür offen, gebrauchte Möbel zu kaufen?<br />

Wie wichtig ist dir der Nachhaltigkeitsaspekt bei gebrauchten Möbeln?<br />

24<br />

Nein, gar nicht<br />

Teils, teils<br />

Ja, absolut<br />

17<br />

5<br />

25<br />

Sehr wichtig<br />

Wichtig<br />

Weniger wichtig<br />

Gar nicht wichtig<br />

37<br />

%<br />

%<br />

39<br />

52<br />

Nachhaltigkeitsaspekt eine Rolle<br />

spielt. Dass keine neuen Ressourcen<br />

durch den Kauf verbraucht werden,<br />

macht für 77 Prozent der Befragten<br />

die Entscheidung pro Secondhand<br />

um einiges leichter. 25 Prozent<br />

erachten diesen Aspekt sogar für<br />

sehr wichtig, 52 Prozent für wichtig.<br />

Nur fünf Prozent sind der Meinung,<br />

dass das bei ihrer Kaufentscheidung<br />

keine Rolle spielt.<br />

In Zeiten von großer Unsicherheit,<br />

Krisen und Kostenexplosion<br />

wird vielfach auch der Geldbeutel<br />

enger geschnürt. Und so geben folgerichtig<br />

57 Prozent der Befragten<br />

an, sie würden Secondhand-Möbel<br />

in erster Linie kaufen, um Geld zu<br />

sparen. Mit klarem Abstand folgen<br />

die Argumente „Weil ich gerne nach<br />

schönen Dingen stöbere“ (35 %)<br />

und Nachhaltigkeitsgründe (34 %).<br />

„Die Ergebnisse der Umfrage auf<br />

unseren Plattformen kaufDA und<br />

MeinProspekt zeigen, dass der Preis<br />

bei Möbeln ebenso wie in vielen<br />

anderen Bereichen von entscheidender<br />

Bedeutung ist. Secondhand-<br />

Möbel werden vorrangig erworben,<br />

um Geld zu sparen. Dennoch gibt<br />

es auch Möbelstücke, die aus zweiter<br />

Hand weniger stark nachgefragt<br />

werden, wie etwa Polstergarnituren<br />

oder Betten. Hier ist eine zielgerichtete<br />

Angebotskommunikation<br />

besonders relevant“, sagt Sebastian<br />

Kerkhoff, Senior Vice President<br />

„Home & Living“ bei Bonial.<br />

REINHOLD GEBHART<br />

www.bonial.de<br />

Secondhand-Möbel<br />

werden vorrangig erworben,<br />

um Geld zu sparen. Dennoch<br />

gibt es auch Möbelstücke,<br />

die aus zweiter Hand weniger<br />

stark nachgefragt werden,<br />

wie etwa Polstergarnituren<br />

oder Betten. Sebastian Kerkhoff, Bonial<br />

11/2023 möbel kultur 29


GO GREEN<br />

Mit der neuen Kampagne ,Das Leben ist hart. Aber<br />

wir sind Hartmann.‘ will das Unternehmen deutlich<br />

machen, dass es verlässlich ist. Auch die Nachfolge<br />

ist bereits gesichert, mit Katharina Hartmann als<br />

kaufmännische Leiterin.<br />

Freut sich über den Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie<br />

„Möbel und Einrichtung“:<br />

Firmenchef Bernhard Hartmann.<br />

Hartmann Möbelwerke: Ausgezeichnet nachhaltig<br />

Sieger des Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreises<br />

Mit ihrem Engagement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz setzen die Hartmann<br />

Möbelwerke seit Jahren Maßstäbe in der Branche und unterstreichen ihren Anspruch<br />

regelmäßig mit Aussagen und Maßnahmen. Nun hat das Unternehmen aus dem<br />

Münsterland die renommierteste Auszeichnung erhalten, die es auf dem Feld der<br />

Nachhaltigkeit gibt: Sie sind Preisträger des 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreises.<br />

Die Führungsmannschaft um<br />

Inhaber Bernhard Hartmann,<br />

Geschäftsführer Holger<br />

Hanhardt und die kaufmännische<br />

Leitung Katharina Hartmann darf<br />

sich damit zukünftig als einer der<br />

100 Vorreiter der Transformation<br />

in der deutschen Wirtschaft<br />

bezeichnen.<br />

Diese Auszeichnung ist das<br />

Ergebnis eines Engagements, was<br />

in der Vergangenheit und Gegenwart<br />

mit großem Antrieb ausgebaut und<br />

mit einem unermüdlichen Einsatz<br />

der Mitarbeitenden und Verantwortlichen<br />

des Beelener Massivholzherstellers<br />

für eine nachhaltige Zukunft<br />

des Unternehmens, aber auch der<br />

Haltung braucht ein Gesicht.<br />

Deshalb steht das Führungsteam<br />

selbst vor der Kamera, auch Geschäftsführer<br />

Holger Hanhardt.<br />

36 möbel kultur 11/2023


Branche, betrieben wurde. Pünktlich<br />

zur Herbstmesse und damit noch<br />

weit vor der Verkündung des Preises<br />

hatte Hartmann mit der neuen<br />

Kampagne „Das Leben ist hart. Aber<br />

wir sind Hartmann“ dieses Engagement<br />

verdeutlicht und für Aufsehen<br />

gesorgt.<br />

Dabei richteten die Köpfe des<br />

Unternehmens den Blick in die<br />

Zukunft und setzten in herausfordernden<br />

Zeiten einen hoffnungsvollen<br />

Gegenimpuls für die Branche.<br />

„Haltung braucht ein Gesicht. Deswegen<br />

stehen wir als Führungsteam<br />

selbst vor der Kamera. Mit einer<br />

Mischung aus polarisierenden und<br />

sachlichen Statements zeigen wir<br />

klare Kante bei wichtigen Themen,<br />

wie Nachhaltigkeit, Qualität, Innovation<br />

und Handel“, so Bernhard<br />

Hartmann, Inhaber der Hartmann<br />

Möbelwerke.<br />

Bereits in der Vergangenheit<br />

haben die Hartmann Möbelwerke<br />

zu den wichtigen Themen und Herausforderungen<br />

der Branche klare<br />

Kante gezeigt und sich so nicht nur<br />

deutlich positioniert, sondern stets<br />

den Schulterschluss zum Fachhandel<br />

gehalten. Diese Einstellung haben sie<br />

mit der Kampagne nun noch einmal<br />

unterstrichen und wollen auch in<br />

Zukunft Taktgeber und Innovationstreiber<br />

der Branche sein.<br />

FACTS<br />

❯ Hartmann Möbelwerke, Beelen<br />

❯ Geschäftsführung: Bernhard<br />

Hartmann, Holger Hanhardt,<br />

Katharina Hartmann<br />

❯ Sortiment: Massivholzmöbel<br />

❯ Anzahl der Mitarbeitenden: 130<br />

❯ Aktuelle Auszeichnung: Sieger des<br />

16. Deutschen Nachhaltigkeitspreises<br />

in der Kategorie „Möbel und<br />

Einrichtung“<br />

❯ Aktuelle Kampagne: „ Das Leben ist<br />

hart. Aber wir sind Hartmann“<br />

www.moebel-hartmann.com<br />

Neue Zielgruppe im Visier<br />

Als die Hartmann Möbelwerke ihre<br />

Türen im Informa-Messezentrum in<br />

Bad Salzuflen öffneten, offenbarte sich<br />

den Besucherinnen und Besuchern eine vollkommen<br />

neue Lackwelt, die für Staunen und<br />

Begeisterung sorgte. Eines der Highlights war<br />

das neue Programm „Selino“.<br />

Mit dem Zusammenspiel aus zwei Holzarten<br />

– Birke massiv und Kerneiche Natur –<br />

konnten die Beelener das Fachpublikum nachhaltig<br />

beeindrucken. Die anthrazit lackierte<br />

Birke sorgt für eine moderne, zeitgemäße<br />

Basis des neuen Lack-Programms, dessen<br />

Besonderheit aber erst durch seine sandgestrahlten<br />

Elemente vollständig zur Entfaltung<br />

kommt. Die Lamellenrückwände mit ihrer<br />

einzigartigen Oberfläche sind Eyecatcher der<br />

besonderen Art. Die indirekte Beleuchtung<br />

und die großen Glaselemente verstärken den<br />

besonderen Effekt.<br />

Mit dem „Selino“-Programm sprechen<br />

die Hartmann Möbelwerke bestehende, aber<br />

auch neue Zielgruppen an. Neben Liebhabern<br />

der Massivholzwelt kommen jetzt auch<br />

Fans von moderner Designsprache auf ihre<br />

Kosten. Die Möbel bündeln dabei die Stärken<br />

beider Welten und lassen keine Wünsche in<br />

der Wohn- und Esszimmergestaltung offen.<br />

Dabei vereinen die verschiedenen Variationen<br />

die Stärken des Münsterländer Massivholzmöbelherstellers:<br />

Innovation, Design und Mut<br />

zu Neuheiten.<br />

„Willkommen in einer neuen Welt“, hieß es am Messestand<br />

von Hartmann. Erstmals zeigt das Unternehmen massive<br />

Möbel kombiniert mit Lack bei dem neuen Programm „Selino“.<br />

11/2023 möbel kultur 37


KÜCHENHERBST 2023<br />

An bekannter Stelle<br />

öffnete auch Miele (nur<br />

zehn Tage nach der IFA)<br />

wieder die Türen für die<br />

Besucher auf Gut Böckel<br />

– bei meist schönem<br />

Wetter und wie immer in<br />

entspannter Atmosphäre.<br />

Messerepo<br />

News rund um Geräte & Zubehör<br />

Stylishe<br />

Upgrades<br />

Frischer Wind im Wettbewerb? Haier nahm‘s in der<br />

Area30 sportlich, im wahrsten Sinne.<br />

Komfort, Designharmonie und digital gesteuerte<br />

intelligente Technik beherrschen das Angebot<br />

der Küchenausstattung: ob Geräte, Arbeitsplatten,<br />

Spüle und Armaturen. Ziel ist für die<br />

meisten Hersteller mehr Individualität und<br />

Vielfalt, um Planungsspielräume auch bei<br />

der Preisgestaltung auszureizen.<br />

Viel Dampf in der Area30:<br />

Quooker-Geschäftsführer<br />

Daniel Hörnes veranschaulichte<br />

die Funktionen<br />

seiner Produkte live.<br />

Hier: der Quooker „Flex“<br />

in der neuen Trendfarbe<br />

Gunmetal.<br />

Alle Gerätemarken mit Marktrelevanz<br />

sind mittlerweile in<br />

Ostwestfalen vertreten. Auch<br />

wenn es für manche einen doppelten<br />

Auftritt kurz nach der IFA<br />

bedeutete, wurde der Aufwand nicht<br />

gescheut. Im Gegenteil: Mit Siemens<br />

und nächstes Jahr Bosch haben nun<br />

auch die beiden größten BSH-Marken<br />

eine eigene Anlaufstelle, nicht<br />

nur zur Messe.<br />

Aus dem weiteren Bereich der<br />

Ausstattung – ob Spüle, Armaturen,<br />

Arbeitsplatten oder Zubehör<br />

– ist die Angebotspalette ebenso<br />

gewachsen. Gleich mehrere Natursteinspezialisten<br />

sind in der Area30<br />

dazugekommen, ergänzen dort die<br />

angestammten Protagonisten wie<br />

Strasser, die Spülen- bzw. Armaturenhersteller<br />

Systemceram, Schock<br />

und Hansgrohe sowie die Zubehörlieferanten<br />

wie Naber, Sagemüller &<br />

Rohrer und Horst Vogt. Während in<br />

der Architekturwerkstatt Dekker und<br />

Gessi mittlerweile eine adäquate<br />

Ergänzung für die Premium-Aussteller<br />

sind.<br />

Die Gesamtheit der Teilbranchen<br />

ergibt damit ein rundes Bild für<br />

die Küche und ihre Ausstattung und<br />

spiegelt damit die Trends wider, die<br />

das Branchenportfolio 2024 prägen:<br />

Vor allem Marmorstrukturen mit<br />

feinen Adern sorgen bei jetzt eher<br />

hellen Stein- und Keramikplatten<br />

fürs Trading-up. Bei Spülen und<br />

Armaturen veredeln immer häufiger<br />

Gold und Bronze die Küche.<br />

Außerdem setzt mattes Schwarz weiterhin<br />

elegante Akzente. Dekoratives<br />

Design, auch in der Form, ergänzt<br />

die Funktionalität, die immer<br />

mehr auch digital unterstützt wird.<br />

Besonders offensichtlich wird dies<br />

bei den Trinkwassersystemen, die<br />

40 möbel kultur 11/2023


Zehn Jahre Garantie ohne<br />

Aufpreis: Von dieser<br />

Extraleistung für alle<br />

V-Zug-Geräte versprechen<br />

sich Winfried Küppers, seit<br />

1.4. Managing Director für<br />

Deutschland (l.), ebenso<br />

wie Verkaufsleiter Patric<br />

Schleicher (r.) echte<br />

„Zug-Kraft“.<br />

rt<br />

Key-Account Managerin<br />

Stefanie Albrecht und Marketing-Referentin<br />

Madelaine<br />

Michel von Gaggenau strahlen:<br />

Die vollintegrierte Induktion<br />

wurde als Innovation<br />

begeistert vom Fachpublikum<br />

aufgenommen.<br />

„Wir machen alles, nur<br />

kein ‚Me Too‘.“ Bora-<br />

Gründer Willi Bruckbauer<br />

zeigte sich zum Opening<br />

der Herforder Zentrale<br />

gastfreundlich und<br />

servierte die neuesten<br />

Geräteinnovationen für<br />

Technik-Gourmets.<br />

nun fast jeder Armaturenhersteller<br />

im Programm hat und die immer<br />

ausgefeilter im Hinblick auf individuelle<br />

Einstellungen werden. Um<br />

diese vorzunehmen, werden die<br />

Armaturen mit Displays ausgestattet,<br />

deren Funktionalität wiederum<br />

bis zum Gebrauchsmanagement von<br />

Wasser reicht.<br />

Vorbild für alles Digitale dürfte<br />

die Gerätetechnik sein, die mit noch<br />

mehr (Künstlicher) Intelligenz Nutzen<br />

und Komfort optimieren. Das<br />

Gerätedesign bleibt zugleich geradlinig-puristisch,<br />

meist ohne Knebel<br />

und Knöpfe, und fügt sich – vor<br />

allem in Schwarz und verstärkt in<br />

Grau – harmonisch ins Küchenambiente<br />

ein. Zumal die Geräte<br />

im Hochwertbereich immer häufiger<br />

hinter verschlossenen Türen<br />

verschwinden. Die jüngsten Vorstöße<br />

zum „unsichtbaren“ Kochfeld<br />

unterstreichen den Trend.<br />

(Teil 1 des Messereports lesen Sie<br />

in der „möbel kultur“-Ausgabe<br />

10/2023)<br />

SILJA BERNARD, HEIKE LORENZ,<br />

SUSANNE MAERZKE<br />

UND KRISTINA TAPKEN<br />

Der neue „Twist Pad<br />

Flex“-Bedienknebel von<br />

Neff steuert das Kochfeld<br />

zwar spielerisch leicht<br />

aus – umrühren muss<br />

man aber immer noch<br />

selbst. Kein Problem für<br />

Geschäftsführer Marco<br />

Tümmler (l.).<br />

Vorbereiten, Kochen, Warmhalten<br />

und Genießen, alles auf<br />

einer Platte: „TableCooking“<br />

als Trendthema für den Privathaushalt<br />

hat Carsten Wille,<br />

Geschäftsführer O+F Design,<br />

auf der Area30 präsentiert.<br />

11/2023 möbel kultur 41


KÜCHE<br />

Ein Mix aus<br />

Markenpräsentation<br />

und<br />

Loungetreff für<br />

Mitarbeitende<br />

am Standort: der<br />

neugestaltete<br />

AEG-Showroom<br />

in Nürnberg.<br />

Die Parallelen lassen aufmerken:<br />

Als Michael Geisler, Geschäftsführer<br />

Electrolux Deutschland,<br />

zur Wiedereröffnung der<br />

Nürnberger Zentrale die Marke<br />

Birkenstock erwähnt, geschieht das<br />

nicht etwa zufällig. Es deutet an,<br />

wohin der Weg für die 140 Jahre alte<br />

Marke AEG geht. Um das zukünftige<br />

Miteinander am Standort und<br />

die weitere Strategie zu erläutern,<br />

wurde Mitte Oktober die Fachpresse<br />

eingeladen.<br />

Zentrales Thema, im Marketing<br />

wie auch in der Ausgestaltung der<br />

neuen Showroom-Fläche auf 1.000<br />

Quadratmetern, ist: die Nachhaltigkeit.<br />

Ein Ökopionier der ersten<br />

Stunde sei das Unternehmen bereits<br />

in den 1980ern gewesen; damals,<br />

als „Öko“ eben noch Birkenstocks,<br />

Jute statt Plastik und erste Gehversuche<br />

beim Umweltschutz bedeuteten.<br />

AEG, sagt Geisler, stehe schon<br />

seit vierzig Jahren für Produkte,<br />

die Nachhaltigkeit und Komfort<br />

im Küchenraum miteinander verbinden.<br />

Wer sich die lange Liste an<br />

Innovationen seit AEGs Gründung<br />

1887 anschaut, findet diese Aussagen<br />

bestätigt: 1953 der erste Einbau-Kühlschrank<br />

der Welt, 1961<br />

der erste Geschirrspüler seiner Art,<br />

1987 das Induktionskochfeld für<br />

die private Küche. Und überhaupt:<br />

Seit 1980 bietet das Unternehmen<br />

energiesparende Geräte an, obschon<br />

diese Eigenschaft im damaligen<br />

Verkaufsversprechen noch keine so<br />

AEG: Neues Marken-Zuhause für Premium-Offensive<br />

„New Work“ statt<br />

„Finanzamt-Charme“<br />

Nahbar und nachhaltig: So präsentiert sich die Marke AEG im neu eröffneten<br />

Showroom in der Nürnberger Deutschlandzentrale – und stellt damit die Weichen<br />

für einen Image-Wandel, der schon am Büroschreibtisch beginnt. Das Prinzip<br />

„New Work“ verspricht für rund 600 Beschäftigte ein flexibles Arbeiten in hochwertiger<br />

Atmosphäre. Auch Händler profitieren künftig von Workshops und<br />

TV-Werbung. Das Ziel des Konzerns geht hoch hinaus.<br />

52 möbel kultur 11/2023


Mehr Premiumqualitäten<br />

in den<br />

Fokus rücken:<br />

Michael Geisler,<br />

Geschäftsführer<br />

von Electrolux<br />

Deutschland,<br />

erklärt den<br />

zukünftigen Kurs<br />

von AEG.<br />

tragende Rolle spielte wie heute.<br />

AEG hat mit diesen Errungenschaften<br />

seine Position innerhalb<br />

der deutschen Markenlandschaft<br />

gefestigt. „AEG – Aus Erfahrung<br />

gut“, ein für lange Zeit genutztes<br />

Werbeversprechen, scheint vielen<br />

Deutschen noch immer eine Erklärung<br />

für das Kürzel des Elektrogeräteherstellers<br />

zu sein. Das stimmt<br />

natürlich nicht, aber zeigt, dass die<br />

Geräte als etabliert und verlässlich in<br />

ihrer bisherigen Zielgruppe gelten.<br />

AEG, die Familienmarke.<br />

Das ist gut, und soll sich doch<br />

ändern. Einen „Umdenk“-Bonus<br />

erhält derzeit jeder, der bis Ende<br />

März 2024 ein ressourcenschonendes<br />

Aktionsgerät der Marke kauft und<br />

sich dafür im Internet registriert.<br />

„Umdenken“ sollen die Kund:innen<br />

aber nicht nur mit Blick auf mehr<br />

Nachhaltigkeit im Küchenalltag.<br />

Auch das Unternehmen will in<br />

neuem Licht erscheinen: Begehrlich,<br />

selbstbewusst, designaffin und<br />

vor allem moderner. Bereit, noch<br />

stärker ins Premiumsegment vorzustoßen<br />

– oder, wie es Michael Geisler<br />

lächelnd ergänzt, neben „zwei namhaften<br />

Mitbewerbern“ am Markt<br />

die niveauvolle Nummer drei im<br />

Ranking zu sein. Zu dieser Strategie<br />

bekennt sich auch der schwedische<br />

Konzern Electrolux, zu dem AEG<br />

seit 1996 gehört. Für den Prozess<br />

haben die Beteiligten viel Geld in die<br />

Hand genommen: Rund fünf Millionen<br />

Euro wurden in den Umbau<br />

der Büroflächen sowie in den Nürnberger<br />

Showroom investiert, der das<br />

Marken-Zuhause des Unternehmens<br />

darstellt.<br />

Auf das Wörtchen „Zuhause“ legt<br />

die Geschäftsführung besonderen<br />

Wert. Großzügige Esstische mit eleganten<br />

Designersesseln laden zur<br />

gemeinsamen Mittagspause ein; Sitzecken<br />

sind grün bemoost und mit<br />

lauschigen Polsterbänken ausgestattet,<br />

um sich als Rückzugsort zu etablieren.<br />

Zwischen Waschmaschinen,<br />

Backöfen und Handstaubsaugern<br />

können Meetings und Schulungen<br />

abgehalten werden; an den mit<br />

Eichenholz vertäfelten Hochbänken<br />

finden sich Steckdosen für Laptops<br />

und Smartphones. Mit seinem Konzept<br />

des „New Work“ zeigt sich AEG<br />

nicht nur aufgeschlossen für neue<br />

Lebensrealitäten im Arbeitsalltag,<br />

sondern zieht bewusst eine Zäsur<br />

zum bisherigen Markenauftritt auf<br />

dem ehemaligen Produktionsgelände.<br />

Als „Charme vom Finanzamt<br />

Nürnberg Süd“ beschreibt<br />

Michael Geisler die einstige Ausstattung<br />

des nüchternen, weißen<br />

Electrolux-Showrooms, dessen<br />

gleichförmige Aktenschränke nun<br />

einfach frisch gestrichen und mit<br />

Holz veredelt wurden. Im Gegensatz<br />

zur weitläufigen Ausstellung,<br />

die mit kräftigen Rot- und Schwarz-<br />

Tönen das elegante Image der Marke<br />

zelebriert und deren Einbaugeräte<br />

in Szene setzt, sind die Büroräume<br />

ein Stockwerk höher geradlinig und<br />

nahezu wohnlich gestaltet. Birkenstämme<br />

und Grünpflanzen sorgen<br />

für Sichtschutz und vermitteln ein<br />

lebendiges Arbeitsumfeld, das durch<br />

verglaste Meetingräume und großflächige<br />

Flachbildschirme unterstrichen<br />

wird. Offene Sichtachsen und<br />

gehobene Küchenarrangements, die<br />

im Erdgeschoss zum Wandeln und<br />

Entdecken einladen, sollen im ersten<br />

Stock zum gemeinsamen Kochen<br />

und Genießen motivieren.<br />

„Gemeinsam stärker sein“, der<br />

Satz fällt an diesem Abend häufiger.<br />

Er bezieht sich nicht nur auf<br />

das Gemeinschaftsgefühl der Mitarbeitenden<br />

aus Vertrieb, Marketing,<br />

Buchhaltung und IT, sondern auch<br />

auf das Allrounder-Sortiment aus<br />

Groß- und Kleingeräten – oder die<br />

Bindung zwischen AEG und seinem<br />

Händlernetz. Mit dem hohen<br />

Investment in den Standort Nürnberg<br />

möchte das Unternehmen sich<br />

selbst als Marke erlebbar machen.<br />

Zukünftig sollen, nach Jahren des<br />

Umbaus, wieder Händlertagungen<br />

„auf AEG“ abgehalten werden.<br />

Dabei wird das Feedback der Studios<br />

bewusst in die Entwicklung neuer<br />

Produkte, aber auch Marketingkampagnen<br />

integriert. Zur Stärkung des<br />

Handels möchte AEG für Kontinuität<br />

in seiner Markenstrategie sorgen.<br />

11/2023 möbel kultur 53


HAUSMESSE SÜD/RAUCH<br />

Das Führungstrio, das seit<br />

gut einem Jahr bei Rauch<br />

zusammenarbeitet, hat bei<br />

dem Schlafzimmerspezialisten<br />

die Weichen für die Zukunft<br />

gestellt (v.l.): Klaus D. Dahlem<br />

(COO), Rainer Hribar (CEO) und<br />

Andreas Bremmer (CCO).<br />

Foto: Rauch<br />

Wieder zurück!<br />

Bei Rauch weht ein neuer Wind. Das war beim Termin vor Ort in Freudenberg ganz<br />

klar zu spüren. Der Schlafzimmerspezialist hat die Kommunikation mit dem Handel<br />

deutlich verbessert und entsprechend auf die Kundenwünsche reagiert – mit passenden<br />

Sortimenten und optimierten Abläufen in der Produktion und der Auslieferung. Die<br />

„möbel kultur“ sprach mit Rainer Hribar, Klaus D. Dahlem und Andreas Bremmer.<br />

58 möbel kultur 11/2023


möbel kultur: Vor einem Jahr hieß es bei<br />

Rauch „back to the roots“, um das Vertrauen<br />

des Handels zurückzugewinnen.<br />

Inwieweit ist das gelungen?<br />

Andreas Bremmer: Ich denke, dass uns<br />

sehr viel gelungen ist. Und es ist<br />

richtig, wir hatten Probleme. Das<br />

Feedback eines großen Kunden lautete<br />

noch vor einem Jahr: Die Produkte<br />

passen nicht, ebenso wenig<br />

die Preise und die Qualität und auch<br />

die Termintreue ließ zu wünschen<br />

übrig. Jetzt heißt es zwar immer<br />

noch, dass wir zu teuer sind, aber<br />

das müssen Einkäufer wohl immer<br />

sagen (lacht). Aber wir haben auch<br />

sehr viel Lob bekommen. Von den<br />

Ausschüssen hören wir, dass sie seit<br />

Jahren nicht mehr so viele Innovationen<br />

bei Rauch gesehen haben.<br />

Und die Themen Qualität, Lieferfähigkeit<br />

und -treue werden nicht<br />

mehr negativ diskutiert.<br />

Rainer Hribar: Es ging um vier Dinge,<br />

die wir angreifen mussten. Im Vertrieb<br />

mussten wir dafür sorgen,<br />

das Vertrauen zurückzugewinnen,<br />

denn es ist immer schlecht, wenn<br />

man versucht, gegen die Kunden<br />

zu operieren. Die Frage war, wie<br />

schaffen wir es, die Produkte wieder<br />

pünktlich und vollständig zum<br />

Kunden zu liefern? Herr Dahlem<br />

als COO musste sich also darum<br />

kümmern, dass der Handel wieder<br />

mit der Qualität, die Rauch liefert,<br />

zufrieden ist. Das sollte natürlich<br />

eine Grundlage sein. Aber Rauch liefert<br />

jeden Tag um die 30.000 Packstücke.<br />

Da kann es leider schon mal<br />

vorkommen, dass falsch auf- und<br />

abgeladen wird.<br />

möbel kultur: Aber Rauch hat doch schon<br />

in den letzten Jahren vieles umstrukturiert.<br />

Warum war jetzt immer noch so<br />

viel zu tun?<br />

Klaus D. Dahlem: Ja, das alte Werk im<br />

Ort wurde geschlossen. Und die<br />

Qualität war auch nicht von heute<br />

auf morgen schlecht, es wurde<br />

aber schleichend schlechter. Jetzt<br />

müssen wir wieder klare Maßstäbe<br />

setzen. Und es geht wieder stärker<br />

um Modellpolitik und die Art der<br />

Vermarktung.<br />

möbel kultur: Was mussten Sie als drittes<br />

angehen?<br />

Rainer Hribar: Der Anzug war zu groß,<br />

sprich, es waren zu viele Mitarbeiter:innen.<br />

Aus diesem Grund mussten<br />

wir Personal abbauen. Wir haben<br />

gleich zu Beginn unseres Starts<br />

verkündet, dass wir uns von rund 90<br />

Beschäftigten trennen werden, vor<br />

allem in der Verwaltung – in diesem<br />

Bereich mussten dann 25 Prozent<br />

gehen. Das ist wirklich viel. Von den<br />

Mitarbeitenden in der Produktion<br />

wollten wir uns nicht trennen, das<br />

haben wir mit Kurzarbeit aufgefangen.<br />

Denn wir wussten, wenn wir<br />

hier massiv kürzen, dann wird es<br />

schwierig, wieder hochzufahren.<br />

Einmal weg, wären diese Arbeitskräfte<br />

nicht mehr zurückgekommen.<br />

Und der vierte Punkt war die<br />

Digitalisierung. Hier haben wir viel<br />

Geld in die Hand genommen und<br />

werden auch weiter investieren. Vom<br />

Auftragseingang bis zur Auslieferung.<br />

Das ist ein laufender Prozess. Wir<br />

denken, dass wir hier in den letzten<br />

zwölf Monaten schon sehr viel<br />

geschafft haben, auch beispielsweise<br />

in puncto Tourenplanung und daraus<br />

abgeleiteter Fertigungsplanung.<br />

Da ist jetzt sehr viel Know-how im<br />

System, nicht mehr nur in den Köpfen<br />

einzelner. Neues Thema ist auch,<br />

mit Hilfe von CGI Fotos zu erstellen,<br />

auch 3D-Abbildungen, was u.a. für<br />

den E-Commerce sehr wichtig ist.<br />

Im Vergleich zum Wettbewerb sind<br />

wir hier schon sehr weit. So gibt<br />

es immer wieder Projekte, die wir<br />

hier aufsetzen.<br />

Klaus D. Dahlem: Auch in der Produktion<br />

haben wir viele neue Dinge eingeführt,<br />

beispielsweise bei den Verpackungen<br />

das sogenannte „Pick by<br />

Light“. Zur Erklärung: Wir kommen<br />

bei unserem Volumen auf sehr viele<br />

unterschiedliche Pakete. Mit Hilfe<br />

dieses Tools weiß man, wie viele<br />

Teile man einem Packstück bei legen<br />

muss, was schon wesentlich zur<br />

Fehlervermeidung beigetragen hat.<br />

Bei der Verladung haben wir<br />

zudem ein sogenanntes Verlade-<br />

Scannen eingeführt, das wirklich<br />

Gut angekommen sind die<br />

neuen Schlafzimmer, die der<br />

Designer Jochen Flacke für<br />

Rauch entwickelt hat, z.B.<br />

das Modell „Kona“ (o.).<br />

zu 100 Prozent funktioniert. Auf<br />

einem Rauch-LKW sind bis zu 800<br />

verschiedene Pakete. Das ist schon<br />

enorm und muss klug gehändelt<br />

werden. Denn es ist eine große Herausforderung,<br />

alles in der richtigen<br />

Reihenfolge zu packen. Wir sind<br />

jetzt außerdem dabei, die gesamte<br />

LKW-Flotte mit Entlade-Scannern<br />

auszustatten. Dann wissen wir zum<br />

richtigen Zeitpunkt an der Rampe<br />

beim Kunden, dass alles korrekt<br />

geliefert wird. Ziel ist es, das bis<br />

Ende 2023 auf den Weg zu bringen.<br />

Noch vor einem Jahr konnten wir<br />

einem Kunden, der reklamierte,<br />

weil etwas nicht angekommen war,<br />

einfach nur das fehlende Teil neu<br />

schicken. Bald können wir genau<br />

Von den Einkaufsausschüssen<br />

hören wir,<br />

dass sie seit Jahren<br />

nicht mehr so viele<br />

Innovationen bei Rauch<br />

gesehen haben. Andreas Bremmer<br />

zurückverfolgen, wo das fehlende<br />

Packstück gelandet ist.<br />

möbel kultur: Rauch hat keinen eigenen<br />

Fuhrpark mehr. Mit welchen Speditionen<br />

arbeiten Sie zusammen?<br />

Rainer Hribar: Hier legen wir den<br />

Fokus auf regionale Anbieter. Derzeit<br />

arbeiten wir mit 10 bis 15 Spediteuren<br />

zusammen. Wichtig war<br />

außerdem noch, dass wir auch die<br />

Art der Verladung geändert haben.<br />

Wir arbeiten jetzt mit patentierten<br />

Rauch-Ladegutträgern. Mit diesen<br />

ist deutlich zu sehen, welche Pakete<br />

zusammengehören. Denn ist es doch<br />

auch klar, dass beispielsweise ein<br />

Kunde wie Amazon nicht möchte,<br />

dass wir stundenlang die Rampen<br />

blockieren, weil das Entladen zu<br />

viel Zeit kostet. Jetzt müssen wir<br />

nur darauf achten, dass wir diese<br />

Ladegutträger, die wir zur Verfügung<br />

stellen, auch wieder zurückbekommen.<br />

Es funktioniert nach einem<br />

Pfandsystem. Meines Wissens macht<br />

das in der Möbelindustrie noch niemand<br />

so.<br />

Klaus D. Dahlem: Bislang sind wir<br />

schon so weit, dass 30 Prozent<br />

unserer Lieferungen mit Hilfe dieser<br />

Ladegutträger vonstatten gehen.<br />

Dadurch haben die Fahrer viel weniger<br />

mit dem Handling der Ware zu<br />

tun. Das spart enorm an Zeit. Und<br />

im Nachgang holen wir diese Träger<br />

gesammelt wieder ab. Das bedeutet<br />

bereits heute, dass wir statt vier<br />

Stunden nur eine halbe Stunde an<br />

der Rampe benötigen.<br />

möbel kultur: Und das ist auch wieder ein<br />

gutes Argument, mit Rauch zusammen-<br />

11/2023 möbel kultur 59


HAUSMESSE SÜD<br />

Himolla<br />

Die Exportpartner vor Ort<br />

Internationale Besuchergruppen konnte Himolla<br />

nicht nur während der offiziellen Messetage, sondern<br />

auch weit darüber hinaus im Showroom in<br />

Taufkirchen empfangen. „Die Messe liegt deutlich<br />

über dem Vorjahr und ist noch nicht vorbei“, freute<br />

sich Tamara Härty, Head of Product and Marketing<br />

und Chef-Designerin (u.), Anfang Oktober. Erstmalig<br />

präsentierte der Hersteller das Thema<br />

Dining mit zu den Sofas passenden Esszimmerstühlen<br />

(r). Zwei Tischgruppen-<br />

Designs inkl. Dining-Bank wurden<br />

entwickelt. Als Highlight machte u.a.<br />

das mit dem „Innovation Award“<br />

ausgezeichnete Sofa „Ultima“ auf<br />

sich aufmerksam, das neben eine<br />

Herz-Waage-Funktion mit einer<br />

zwei Meter langen Liegefläche auch<br />

auf große Menschen abgestimmt ist.<br />

www.himolla.com<br />

Hausmesse Süd: Termin 2024 wird vorgezogen<br />

Deutlich über Vorjahr<br />

Trotz schwieriger Marktlage konnten auch die Teilnehmer der Hausmesse Süd, ähnlich wie viele Firmen auf den<br />

Messen in Ostwestfalen, ein positives Fazit ziehen. Die Einkäufer der Verbände plus Einzelhändler waren unterwegs,<br />

ließen sich von den Neuheiten inspirieren und orderten auch. Damit die Weiterfahrt von OWL in den Süden<br />

noch reibungsloser funktioniert, wurde der Termin 2024 etwas vorgezogen. Start ist dann bereits am Freitag.<br />

Paidi<br />

Wertvolles Miteinander<br />

Unsere Hausmesse war voller Energie und Vorfreude auf kommende<br />

Produkte“, freut sich Anne-Laure Bigot, Vorsitzende<br />

der Paidi-Geschäftsführung. „Wir konnten unsere Fortschritte in<br />

Richtung Nachhaltigkeit präsentieren – von umweltfreundlicher<br />

Verpackung bis hin zu innovativen Beschlägen: Alles mit dem Ziel<br />

unseren ökologischen Fußabdruck weiter zu reduzieren. Das wertvolle<br />

Miteinander mit<br />

unseren Geschäftspartner:innen<br />

hat<br />

unsere Beziehungen<br />

gestärkt.“ Neuheiten<br />

im Textilbereich waren<br />

inspiriert von Wimmelbildern,<br />

auf denen<br />

sich immer wieder<br />

Neues entdecken<br />

lässt. Ein sehr gutes<br />

Feedback gab es auch<br />

für die Erweiterung<br />

des Bettensortiments.<br />

www.paidi.de<br />

3S Frankenmöbel<br />

Mit Balkenbetten<br />

Rund 30 Prozent mehr<br />

Kunden als im Vorjahr<br />

konnte Thomas Lörzer,<br />

kaufmännischer Leiter und<br />

Prokurist (Foto), bei 3S<br />

Frankenmöbel in Oberhaid-<br />

Unterhaid begrüßen. Es<br />

war die vierte Teilnahme<br />

an der Hausmesse Süd. Im<br />

Fokus standen dieses Mal<br />

ein neues Wohnprogramm<br />

mit Hirnholz, ein neues<br />

Tischsystem mit passenden<br />

Stühlen sowie als Highlight<br />

Balkenbetten in Kiefer.<br />

Diese überzeugten durch<br />

ihre Top-Preislage, so das<br />

Unternehmen, und sind<br />

jetzt auch kommissionsweise<br />

bestellbar.<br />

www.3s-frankenmoebel.de<br />

62 möbel kultur 11/2023


Ruf Betten<br />

20 Jahre „Casa“<br />

Es war die letzte Hausmesse für Geschäftsführer Heiner Goossens.<br />

Bereits im Vorfeld hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass<br />

der Branchenkenner nach 17 Jahren in Rastatt den Bettenspezialisten<br />

zum Ende des Jahres verlässt und in den Ruhestand wechselt.<br />

Doch wie gewohnt konnte er, jetzt im Tandem mit Daniel Barth (Foto),<br />

CEO der RB Holding, der auch die Geschäftsführung von Ruf Betten<br />

übernehmen wird, Neuheiten und erfolgreiche Klassiker präsentieren.<br />

Ein gutes Beispiel: „Casa“, das Systembett ist inzwischen seit 20<br />

Jahren im Programm. Gründe für den Erfolg gibt es einige: die<br />

Wandelbarkeit, die Anpassungsfähigkeit, den hohen Komfort und<br />

eine zeitlose Optik. Zu den Neuheiten zählte u.a. das Boxspringbett<br />

„Fidora“ von Stefan Heiliger oder „Cushido“ von Philipp Drexler, der<br />

zudem die gesamte Ausstellung neu gestaltet hatte. Auffällig war<br />

auch wieder die hohe Stoff-Kompetenz von Ruf, dieses Mal mit 47<br />

neuen Bezügen, darunter Bouclé und Cord, oft in den Farben Creme,<br />

Beige oder Sand. www.ruf-betten.de<br />

HMS-Geschäftsführer Lars Bornschein<br />

Gute Stimmung &<br />

neuer Termin für 2024<br />

D<br />

ie Aussteller der Hausmesse Süd waren sehr zufrieden<br />

mit der Präsenz und dem ungetrübten Interesse von<br />

Verbänden und Einkäufern des Möbelfachhandels. Trotz<br />

schwieriger Situation im Markt waren alle gekommen,<br />

sodass wir uns auf dem schon sehr guten Vorjahresniveau<br />

bewegt haben. Der rote Faden war wie angekündigt die<br />

Nachhaltigkeit der süddeutschen Möbelmarken, die den<br />

Besuchern auf vielfältigste Weise präsentiert wurde. So etwa<br />

in Form von gewonnenen Awards und Nachhaltigkeitszertifizierungen<br />

aber auch durch die konsequente Weiterentwicklung<br />

von Erfolgsmodellen und durch eine hohe Quote<br />

an Produktneuheiten, die dem Handel neue Zielgruppen<br />

und Perspektiven erschließen.<br />

Beim Hausmesse Süd Termin für das nächste Jahr gibt<br />

es ebenfalls eine Neuerung. Eine nicht geringe Anzahl an<br />

Verbänden und Möbeleinkäufern war direkt von der M.O.W.<br />

zur Hausmesse Süd weitergereist und traf vor dem eigentlichen<br />

Messestart ein. Diesem Trend und Wunsch eines<br />

nahtlosen Überganges tragen wir nun Rechnung und rücken<br />

nach vorne. Die Kernzeit beginnt damit direkt im Anschluss<br />

an die M.O.W. am Freitag, 27. September, und endet am<br />

Mittwoch, 2.Oktober 2024.<br />

www.hausmesse-sued.de<br />

Gwinner<br />

Zuversicht trotz Schieflage<br />

Eine überzeugende Präsentation lieferte Gwinner. Obwohl das Familienunternehmen<br />

aus Pfalzgrafenweiler, wie bereits berichtet, im Vorfeld der Hausmesse Antrag auf<br />

Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt hatte, war das Team<br />

gut vorbereitet. Mit „Belvi“ (l.) und „Indra“ (u.) gab es zwei neue Programme, bei denen<br />

der Furnierspezialist sich auf seine Wurzeln bezog und außergwöhnliche Intarsienfronten<br />

zeigte. „Das ist unsere DNA.<br />

Und echtes Handwerk“, betonte<br />

Tamara Gwinner, Brand Managerin<br />

und Mitglied der Geschäftsführung.<br />

Zusätzlich wurde das Planungsprogramm<br />

„Calea“ ergänzt, überarbeitet<br />

und optimiert. Als nächstes<br />

stehen für Gwinner die Messen der<br />

Full-Service-Verbände an. Bleibt zu<br />

hoffen, dass hier ordentlich geordert<br />

wird. www.gwinner.de<br />

11/2023 möbel kultur 63


WESTFALEN<br />

Unterwegs<br />

in OWL<br />

Nicht<br />

nur auf der M.O.W. in Bad Salzuflen, auch in den vielen anderen<br />

Zentren in der Region war zu spüren, dass der persönliche Austausch das<br />

A und O bleibt, wenn es um gute Geschäfte gehen soll. Freundliche Gesichter<br />

zählen um so mehr, wenn die Branchenlage gerade etwas schwierig ist.<br />

1 1 Monica Simon hat sich aus der<br />

Geschäftsführung von Carla & Marge<br />

zurückgezogen. Mit gutem Grund: Im<br />

November ist sie in die Geschäftsführung<br />

von GfM-Trend eingestiegen,<br />

im Duo mit dem bisher alleinigen<br />

Chef Joachim Herrmann (Foto).<br />

2 Freuen sich über eine positive<br />

Bilanz der M.O.W.: Messemacher<br />

Maximilian Richter, Bernd Schäfermeier<br />

und Andreas Reibchen (v.l.).<br />

3 Auf der 360-Grad Plaza informierte<br />

das BeSocial-Team um die Geschäftsführer<br />

Serge Klopotnoj (2.v.l.) und<br />

Benjamin Homann (2.v.r.).<br />

2<br />

3<br />

4 5<br />

4 Ralf Müller, Inhaber und Geschäftsführer von Trendteam und Inter-Furn spürt als Lieferant<br />

für die Big Player, dass deren Läger noch gut gefüllt sind. 5 Nach den Open Days im Sommer<br />

stellte Frank Kossowski, Country-Manager für die DACH-Region bei Zuiver, die gelungene<br />

Produktoffensive des Unternehmens auch auf der M.O.W. vor.<br />

64 möbel kultur 11/2023


6<br />

6 Norbert Wöstmann (Mitte) und<br />

Geschäftsführer Jens Granseier<br />

(r.) sind guter Dinge, weil sich<br />

Jannik Wöstmann (l.) mit<br />

Freude im Familienunternehmen<br />

Wöstmann engagieren möchte.<br />

Seit März ist er im Bereich<br />

Marketing und Vertrieb tätig.<br />

Vor einem Jahr war sein Bruder<br />

Daniel plötzlich verstorben.<br />

7 Ferry Knol, Vertriebsleiter bei<br />

De Eekhoorn, kann inzwischen<br />

das gesamte Sortiment des<br />

niederländischen Herstellers<br />

digital abrufen.<br />

7<br />

8 9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

8 Lalee-Vertriebsleiter Rüdiger Speicher präsentierte mit „Summer“<br />

Outdoor-Teppiche in aufwendiger Gobelin-Optik. 9 Die neue<br />

Welt, die Geschäftsführer Holger Hanhardt bei Hartmann vorstellte,<br />

umfasst erstmals auch lackierte, massive Oberflächen<br />

(siehe auch S. 38). 10 Moderne Massivholzmöbel präsentierte<br />

das Team von Mobello – Arctic Holz, mit Dragan Ostojić, Sales<br />

Director USA, Miralem Bahtić, Sales Manager South Eastern<br />

Europe, und Adnan Kalabić Sales Koordinator Deutschland (v.l.).<br />

11 Die neue Premium-Destination in Rheda-Wiedenbrück ist das<br />

Designschloss Bosfeld, initiiert von Toma Flach (r.). Hier residiert<br />

auch seine neue, erst Anfang des Jahres gegründete Marke Fine<br />

für hochwertige Betten. An seiner Seite, als externer Berater:<br />

Branchenkenner Bernd Schellenberg (l.). 12 An einer Collagewand<br />

zeigte Vanessa Schwarkow, PR-Managerin von Metallbude,<br />

einige Highlights aus ihrem Portfolio (siehe auch S. 18).<br />

11/2023 möbel kultur 65


WESTFALEN<br />

Die Möbelmeile-<br />

Reisegruppe um Geschäftsführer<br />

Michael<br />

Laukötter (ganz rechts)<br />

machte auf ihrer Tour<br />

durch alle Showrooms<br />

auch Stop im Haus<br />

Aussel.<br />

Möbelmeile: Besucherplus von 25 Prozent<br />

Wachstum gegen den Trend<br />

Ein sehr gutes Messefazit kann die Möbelmeile für dieses Jahr ziehen. Denn trotz der zunehmenden Konzentration<br />

im europäischen Handel zeigte die Besucherfrequenz in den 16 Showrooms der Partnerunternehmen eine erfreuliche<br />

Entwicklung. Und auch die Internationalität hält sich auf hohem Niveau: 22 Nationen waren in den Messezentren vor Ort.<br />

Mit ihrem Auftritt machten die<br />

16 Partnerunternehmen der<br />

Möbelmeile in diesem Jahr<br />

einmal mehr klar, dass sie in der<br />

Branche durchgängig gesetzt sind.<br />

Denn vom 17. bis 21. September<br />

waren in den neun Messezentren<br />

mehr als 650 Firmen und Verbandsdelegationen<br />

vor Ort. Verglichen mit<br />

2022 ist das ein Plus von 25 Prozent.<br />

Und auch gegenüber dem Vor-<br />

Coronajahr 2019 konnte ein Anstieg<br />

der Besucherzahlen um fünf Prozent<br />

erzielt werden.<br />

Zurückzuführen ist das gute<br />

Resultat unter anderem auf die<br />

dynamischen Entwicklung der<br />

Marke Möbelmeile als einzigartige<br />

Gütegemeinschaft. Vor allem die<br />

drei Besuchermagneten 3C, RMW<br />

und Musterring sind fest in den<br />

Besuchsplänen des Fachpublikums<br />

verankert. Mit Lonsberg und den<br />

beiden „Möbelmeile Friends“ Bert<br />

Plantagie und Mobliberica sind neue<br />

relevante Sortimente und Destinationen<br />

hinzugekommen. Mobliberica<br />

zeigte draußen vor dem Haus<br />

Aussel Outdoormöbel der Marke<br />

„Musola“ während drinnen Speisezimmer-Lösungen<br />

vorgestellt wurden.<br />

Das Unternehmen hat sich auf<br />

das Material Keramik spezialisiert.<br />

Während viele auf der Messe über<br />

die derzeitige Nachfrageschwäche in<br />

Deutschland klagten, sagte Steffen<br />

Busse, Inhaber der gleichnamigen<br />

Handelsagentur, dass das Objektgeschäft<br />

hierzulande relativ stabil sei.<br />

Bert Plantagie hatte nach den<br />

Wünschen des Handels mit „Chic“<br />

eine moderne Eckbank entworfen.<br />

Neue Programme wurden auch<br />

von Thielemeyer, der neben seinen<br />

Schlafzimmern auch als Anbieter<br />

von massiven Badezimmer-Möbeln<br />

nicht mehr wegzudenken ist, oder<br />

von Sudbrock, das den Schlafzimmeranteil<br />

kontinuierlich ausbaut,<br />

vorgestellt.<br />

Aber auch in den anderen Ausstellungen<br />

waren durchdachte<br />

Neu heiten zu sehen, einige davon<br />

auf sehenerregend wie die textile<br />

Möbelfront „Comfort Close“ von<br />

RMW Wohnmöbel – in Kooperation<br />

mit Jab Anstoetz – oder das<br />

Fotos: Möbelmeile, möbel kultur<br />

1 2<br />

justierbare Boxspringbettensystem<br />

von Musterring, das von Femira<br />

konzipiert worden ist. Femira selbst<br />

zeigte sich mit dem Modell „Izi“,<br />

das statt über eine klassische Box<br />

über eine Box in Leichtbauweise<br />

verfügt, experimentierfreudig.<br />

66 möbel kultur 11/2023


Links:<br />

Loddenkemper<br />

stellte eine neue Schindel-<br />

Optik vor. Rechts: Gut<br />

gestimmt: Venjakob-<br />

Geschäftsführer Antonius<br />

Rehkemper und Vertriebsleiter<br />

Frank Bäumer<br />

(v.l.).<br />

Ebenso wie Lodden kemper. Im Segment<br />

Wohnen hatte der Hersteller<br />

eine neue Schindeloptik entwickelt,<br />

die Modernität und Rustikalität harmonisch<br />

vereint. Insgesamt waren<br />

überall neue Optiken, Technologien<br />

und Farben wie Schlamm- und<br />

Pastelltöne zu sehen – ebenso wie<br />

frische Linien führungen. So punktete<br />

Venjakob beispielsweise mit<br />

organisch geformten Tischen und<br />

Stühlen sowie einer großen Materialvielfalt.<br />

Aber auch in digitaler<br />

Hinsicht setzte die Möbelmeile<br />

Standards. So stellt die 3C Gruppe<br />

inzwischen 38 Polsterserien als<br />

3D-Modelle für die Online-Konfiguration<br />

bereit. Darüber hinaus<br />

war der Polstermöbel spezialist in<br />

allen Segmenten – Candy und Candy<br />

Sleep sowie Carina – auf die Kundenwünsche<br />

eingegangen.<br />

„Die Messebilanz dieses Jahres<br />

zeigt, dass die Möbelmeile eine<br />

Marke ist, die von den drei Grundpfeilern<br />

Menschen, Business und<br />

Tradition getragen wird. Hier wirken<br />

Menschen zusammen, die dieselbe<br />

Vorstellung von Professionalität<br />

und Qualität entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette haben und<br />

der Markt honoriert das mit partnerschaftlicher<br />

Zusammenarbeit,<br />

für die wir sehr dankbar sind“,<br />

betonte Möbelmeile-Geschäftsführer<br />

Michael Laukötter.<br />

Dass die Möbelmeile eine einzigartige<br />

Gemeinschaft von Menschen<br />

ist, zeigte auch der Freitag nach dem<br />

letzten Messetag. Von 8 bis 20 Uhr<br />

nahmen sich alle Partner Zeit, um<br />

gemeinsam die neun Destinationen<br />

abzufahren. Mit Spaß und Freude<br />

wurden dabei Messenachlese betrieben<br />

und Inspirationen gesammelt.<br />

„Die Rundtour war nicht nur ein<br />

Beleg für den Zusammenhalt der<br />

Möbelmeile, sondern auch der<br />

Beweis, dass man die neun Destinationen<br />

an einem Tag schaffen kann,<br />

auch wenn man sich als Besucher<br />

natürlich deutlich mehr Zeit für die<br />

Tour nehmen sollte“, freute sich<br />

Michael Laukötter.<br />

Jetzt geht es für die 16 Partnerunternehmen<br />

darum, den guten<br />

Zuspruch zu nutzen und dem<br />

Möbelhandel in den kommenden<br />

Monaten die nötigen Impulse zu<br />

geben: „Die Dynamik gibt Schwung<br />

für das Jahr 2024, das sicher unter<br />

schwierigen Vorzeichen steht. Aber<br />

mit Menschen, Business und Tradition<br />

lassen sich Berge versetzen“, ist<br />

Michael Laukötter sicher.<br />

Wer sich weiteren Input von<br />

den Möbelmeile-Mitgliedern holen<br />

möchte, ist das ganze Jahr über<br />

in den Showrooms willkommen.<br />

Ansonsten darf sich die Branche auf<br />

das nächste Messevent vom 22. bis<br />

26. September 2024 freuen.<br />

EVELYNE BECKMANN, RITA BREER,<br />

DORIS SCHMIDT<br />

www.moebel-meile.com<br />

3 4 5<br />

1 Die Wohn -und Esszimmermöbel<br />

der 3C Candy-<br />

Collection können harmonisch miteinander<br />

kombiniert werden.<br />

2 Die Möbelmeile-Reisegruppe bei<br />

Sudbrock. 3 Venjakob meets Musterring.<br />

4 Mobliberica präsentierte im<br />

Haus Aussel Esszimmer-Lösungen.<br />

5 Bert Plantagie zeigte dort die<br />

Eckbank „Chic“.<br />

11/2023 möbel kultur 67


DIENSTLEISTER<br />

Reber Logistik: Vom Dienstleister zum Kooperationspartner<br />

Mit Partnerschaften<br />

zukunftsfähig aufgestellt<br />

Mit der Zeitenwende in Wirtschaft und Gesellschaft<br />

haben sich auch die Anforderungen an die Möbellogistik<br />

gewandelt. Produktion und Logistik rücken<br />

näher zusammen, Liefer- und Servicekapazitäten<br />

müssen bestmöglich ausgelastet werden. Gleichzeitig<br />

stellen Personalmangel und steigende Umweltauflagen<br />

die Branche vor zusätzliche Herausforderungen.<br />

Deshalb geht Reber Logistik jetzt neue Wege, um<br />

Qualität und Wachstum zu sichern.<br />

Es kommt heute mehr denn je<br />

darauf an, Stärken zu bündeln<br />

und Netzwerke zu bilden, die<br />

auch in Krisenzeiten qualitativ hochwertige<br />

und effiziente Logistikprozesse<br />

über Unternehmensgrenzen<br />

hinweg ermöglichen“, sagt Mirko<br />

Kauffeldt, Geschäftsführer von Reber<br />

Logistik. Das Unternehmen mit Sitz<br />

in Germersheim gilt als Möbelund<br />

Kontraktlogistikspezialist. Es<br />

betreibt hierzulande sechs Standorte<br />

mit rund 90.000 qm Lager- und<br />

Kontrakt logistikfläche und erzielte<br />

mit 600 Mitarbeitenden 2022 einen<br />

Umsatz von rund 100 Mio. Euro.<br />

Der Fuhrpark umfasst mehr als 200<br />

Fahrzeuge.<br />

Das Unternehmen spürt deutlich,<br />

dass sich die Marktgegebenheiten<br />

verändert haben. Im Fokus steht<br />

dabei, dass Produktion und Logistik<br />

immer näher zusammenrücken<br />

und die Liefer- und Servicekapazitäten<br />

bestmöglich ausgelastet werden<br />

müssen. Um diesen Anforderungen<br />

Mirko Kauffeldt, Geschäftsführer<br />

von Reber Logistik, reagiert auf<br />

die neuen Anforderungen mit<br />

schlagkräftigen Kooperationen<br />

und Partnerschaften im Markt.<br />

gerecht werden zu können, fiel die<br />

Entscheidung, Kooperationen und<br />

Partnerschaften im Markt zu realisieren.<br />

So ging Anfang Oktober mit<br />

der Mosbacher Spedition Spitzer<br />

ein Gemeinschaftsunternehmen für<br />

Martin Staud an den Start. Außerdem<br />

arbeitet das Unternehmen seit kurzem<br />

als externer Logistikdienstleister<br />

in der Belieferung des Fachhandels<br />

punktuell für Palmberg, obwohl der<br />

Büromöbelhersteller einen eigenen<br />

Fuhrpark mit 45 Zugmaschinen und<br />

100 Einachs-Aufliegern besitzt.<br />

Doch die ungebremst steigende<br />

Nachfrage nach Büromöbeln aus<br />

Schönberg – Palmberg erzielte<br />

2022 mit 600 Mitarbeitenden<br />

einen Rekordumsatz von 134 Mio.<br />

Euro (2021: 116,8 Mio. Euro) –<br />

hat in den letzten zwei Jahren auch<br />

72 möbel kultur 11/2023


Vorne die graue Zugmaschine von Reber Logistik, hinten der weiße<br />

Auflieger von Palmberg: Die Zusammenarbeit zwischen dem Büromöbelhersteller<br />

und dem Logistiker wird auch auf der Straße sichtbar.<br />

den Bedarf an Transportkapazitäten<br />

wachsen lassen. Rund 26 Touren verlassen<br />

heute täglich das Gelände in<br />

Schönberg, im Jahr sind das rund<br />

6.000 Touren und 6,2 Mio. Straßenkilometer.<br />

„Wir sind sehr froh, mit<br />

Reber Logistik einen Partner gefunden<br />

zu haben, der unsere Werte und<br />

unser Qualitätsverständnis teilt“, sagt<br />

Christian Zwiebelmann, Logistikleiter<br />

bei Palmberg.<br />

Schon vor Corona gab es erste<br />

Kontakte zwischen beiden Unternehmen.<br />

Der neue Partner sorgt<br />

nicht nur für zusätzliche Transportkapazitäten<br />

in der DACH-Region. Zu<br />

den erweiterten Optionen kommen<br />

digitale Instrumente, mit denen sich<br />

Prozesse in der Belieferung des Fachhandels<br />

vorausschauend planen und<br />

steuern lassen. „Der Einsatz eines<br />

Telematiksystems versetzt uns in die<br />

Lage, den zeitlichen Ablauf einer Lieferung<br />

jederzeit zu dokumentieren“,<br />

erläutert Zwiebelmann. „Mit den<br />

Daten sind wir in der Lage, unseren<br />

Lieferservice immer weiter zu<br />

optimieren und gleichzeitig Kunden<br />

intensiver in den Lieferprozess<br />

einzubeziehen.“<br />

Die logistischen Anforderungen<br />

von Palmberg sind hoch, das Ineinandergreifen<br />

von Produktion und<br />

Logistik exakt getaktet. „Sobald ein<br />

Auftrag das Werk erreicht, werden<br />

die Möbel innerhalb von acht<br />

Wochen individuell gefertigt, montiert<br />

und umgehend verladen“,<br />

betont Zwiebelmann. „Unsere<br />

Anforderungen reichen vom serviceorientierten<br />

Auftreten über eine<br />

zielführende Kommunikation in alle<br />

Richtungen bis zu einem fairen und<br />

partnerschaftlichen Miteinander. Wir<br />

suchen keine Probleme, sondern<br />

wollen für jeden Bereich die optimalen<br />

Lösungen finden.“<br />

Wichtig ist zudem die Nachhaltigkeit.<br />

Für den Transport der Büromöbel<br />

verwendet Palmberg weder<br />

Pappe noch Plastik, sondern gewebte<br />

Decken, die Möbel und Umwelt<br />

schützen. Das aus zwei Personen<br />

bestehende Team entlädt das Fahrzeug<br />

vor Ort und bringt die Büromöbel<br />

bis hinter die erste verschließbare<br />

Gebäudetür. Die gesamte Lieferkette<br />

wird vom Nachhaltigkeitsgedanken<br />

mitgetragen: Eingesetzt werden<br />

zusammen mit Reber Logistik nur<br />

moderne Zugmaschinen mit emissionsarmen<br />

Euro-6-Motoren. Fahrer-<br />

Teams folgen optimierten Lieferrouten<br />

und werden regelmäßig über<br />

interne Wettbewerbe für energieeffizientes<br />

Fahren geschult.<br />

Erster Ansprechpartner und<br />

bei Reber Logistik verantwortlich<br />

für den Kunden Palmberg ist Tino<br />

Jackl, Standortleiter der Niederlassung<br />

Leipzig. „Da alle Büromöbel<br />

fertig montiert geliefert werden,<br />

kommt es auf das besonders sorgsame<br />

Handling an“, betont Jackl,<br />

der mit seinem Team den komplett<br />

gepackten Auflieger auf dem Palmberg-Firmengelände<br />

in Schönberg<br />

übernimmt. Wichtig sei auch das<br />

exakte Briefing der Anlieferungsmodalitäten,<br />

um am Empfangsort keine<br />

Zeit zu verlieren. „Vor Ort muss jeder<br />

Handgriff sitzen.“<br />

Weil der externe Logistiker das<br />

Gesicht zum Kunden ist, müssen<br />

Fahrer-Teams ein gutes Auftreten<br />

haben und entsprechend geschult<br />

sein. „Unsere Leute wissen, dass wir<br />

die Markenbotschafter von Palmberg<br />

sind, da wir sie sowohl bei Händlern<br />

als auch beim Endkunden vertreten.<br />

Schon mit dem ersten Kontakt,<br />

den ein Kunde mit uns hat, soll ihm<br />

unsere Wertschätzung bewusst sein“,<br />

so Unternehmenssprecher Sven<br />

Wittfot. Denn Service und Qualität<br />

beweise man bei Palmberg auch mit<br />

der Logistik von der ersten Sekunde<br />

an: „Der Fachhändler sucht mit den<br />

Kunden nach einer individuellen<br />

Lösung zur Bürogestaltung. Ist diese<br />

gefunden, kann der Kunde auf Qualität<br />

und Pünktlichkeit zählen.“<br />

Noch weiter gehen Partnerschaft<br />

und Kooperation in der Logistik<br />

für Martin Staud. Am 1. Oktober<br />

haben Reber Logistik und die Spedition<br />

Spitzer ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

gegründet, an den<br />

der Bad Saulgauer Möbelhersteller<br />

seine europaweiten Transport- und<br />

Logistikaktivitäten übergeben hat.<br />

Das Besondere an der Konstellation:<br />

Mit Gründung des Joint-Ventures<br />

„Reber Spitzer Logistik GmbH & Co.<br />

KG“ (RSL) machen hier zwei Wettbewerber<br />

zum Wohle eines Kunden<br />

gemeinsame Sache. „Mit RSL haben<br />

wir einen leistungsstarken Partner<br />

aus dem Bereich der Möbelspeditionen<br />

gefunden, mit dem wir gemeinsam<br />

die Herausforderungen in der<br />

Zukunft bewältigen werden und<br />

uns Wachstumsoptionen sichern“,<br />

sagt Dirk Schmidtmeier, technischer<br />

Geschäftsführer der Martin Staud<br />

GmbH. „Die fortschreitenden Anforderungen<br />

in der Digitalisierung der<br />

logistischen Prozesse als auch die<br />

Herausforderung, genügend Fahrer<br />

und Fahrzeuge für die Auslieferungen<br />

zu unseren Kunden zu stellen, werden<br />

wir somit gerecht.“ Außerdem<br />

soll mit diesem Schritt die hohe Lieferqualität<br />

garantiert werden. Von der<br />

Zusammenführung verspricht sich<br />

der Schlafmöbelhersteller auch einen<br />

Gewinn für die Umwelt. „Wir können<br />

Fahrzeuge und Touren noch besser<br />

auslasten und unsere CO2-Bilanz<br />

optimieren“, so Wolfgang Schwägele,<br />

kaufmännischer Geschäftsführer.<br />

Durch das Joint Venture hat Staud<br />

Zugriff auf das Netzwerk der beiden<br />

Möbellogistikspezialisten mit mehr<br />

als 900 Logistikexperten, über 300<br />

LKW, 1.300 Wechselbrücken und 13<br />

Standorten. Beeindruckende Zahlen,<br />

die die Power der neuen Kooperation<br />

deutlich machen. SILJA BERNARD<br />

FACTS<br />

❯ Reber Logistik, Sitz in Germersheim<br />

❯ Geschäftsführer: Mirko Kauffeldt<br />

❯ Standorte in Deutschland: 6<br />

❯ Mitarbeitende: 600<br />

❯ Umsatz 2022: rund 100 Mio. Euro<br />

❯ Fuhrpark: mehr als 200 Fahrzeuge,<br />

darunter zehn mit Erdgas (LNG, CNG)<br />

❯ RSL: Neues Joint Venture mit Spitzer<br />

Logistik für die europaweiten<br />

Transport- und Logistikaktivitäten<br />

von Martin Staud<br />

www.reber-logistik.de<br />

11/2023 möbel kultur 73


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