„Ressourcenplan Boden“ (Hepperle und
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Ressourcenplan Boden BAFU 2006<br />
Kurzfassung<br />
ist von zentraler Bedeutung für die chemischen, biologischen <strong>und</strong> physikalischen<br />
Prozesse, welche die Stoffkreisläufe steuern. Man spricht von<br />
Regelungsfunktionen der Böden. Sie erfüllen wichtige, überlebensnotwendige<br />
Aufgaben.<br />
Eine weitere wichtige Bedeutung kommt dem Boden als Lebensraum für<br />
die meisten Pflanzen <strong>und</strong> für eine grosse Anzahl von Tieren <strong>und</strong> Organismen<br />
zu. Wir sprechen hier von der Lebensraumfunktion der Böden. Diese<br />
kann sowohl aus einem systemökologischen als auch aus einem kulturlandschaftsorientierten<br />
(land- oder forstwirtschaftlichen) Blickwinkel betrachtet<br />
werden.<br />
Das Mass, mit welchem ein bestimmter Boden die genannten Funktionen<br />
erfüllen kann, wird mit dem entsprechenden Potenzial, also seinem Regelungs-<br />
bzw. Lebensraumpotenzial beschrieben. Gleiche Raumnutzungen<br />
können je nach Boden unterschiedlich stark auf die Potenziale einwirken.<br />
Dabei spielen die spezifischen Empfindlichkeiten des Bodens eine wichtige<br />
Rolle, in erster Linie die Verdichtungs-, die Versauerungs- <strong>und</strong> die<br />
Erosionsempfindlichkeit.<br />
Unsere Beschreibung der Ressource Boden basiert auf solchen Potenzialen<br />
<strong>und</strong> Empfindlichkeiten. Wir beschränken uns auf die wesentlichsten;<br />
eine Erweiterung der Auswahl ist denkbar. Diese Form der Ressourcenbeschreibung<br />
schafft eine Beurteilungsgr<strong>und</strong>lage im Hinblick auf den anzustrebenden<br />
nachhaltigen Umgang mit der Ressource Boden. Im Idealfall<br />
ermöglicht sie eine gesamträumliche Beurteilung von Zustand <strong>und</strong> Inanspruchnahme<br />
der Ressource.<br />
Zwischen den rechtlichen Schutzzielen, den Bodenpotenzialen <strong>und</strong> den<br />
Empfindlichkeiten besteht ein Zusammenhang:<br />
− Die Kriterien von Art. 2 VBBo zur Beurteilung der Bodenfruchtbarkeit<br />
sind auf die qualitative Sicherung der im Boden ablaufenden <strong>und</strong> für<br />
den biologischen Stoffkreislauf wesentlichen ökologischen Prozesse<br />
ausgerichtet. Damit verlangen die Schutzziele des Bodenschutzrechts<br />
nichts anderes, als dass der Schutz den Bodenpotenzialen an ihnen zu<br />
messen ist. Schutzbedürftig sind sowohl stoffspezifische Regelungspotenziale<br />
wie auch empfindliche Böden.<br />
− Abschätzungen der Gefährdung durch Schadstoffe konzentrieren sich<br />
auf den Wirkungspfad einzelner Stoffe oder Stoffgruppen. Solche Stoffflussbetrachtungen<br />
befassen sich direkt mit den Regelungspotenzialen.<br />
− Das Raumplanungsrecht verpflichtet die mit Planungen befassten Behörden<br />
dazu, die Bestrebungen zum Schutz des Bodens als Lebensgr<strong>und</strong>lage<br />
mit den Mitteln der Raumplanung zu unterstützen. Der umweltrechtliche<br />
Schutz soll da, wo es nötig ist, mit planungsrechtlichen<br />
Massnahmen ergänzt werden. Hierfür muss die räumliche Bedeutung<br />
der Bodenpotenziale in die Planung einbezogen werden.<br />
− Der Umgang mit Wasser ist ebenfalls auf das Nachhaltigkeitsprinzip<br />
auszurichten. Aus gewässerschutzrechtlicher Sicht hat man sich dann<br />
mit Tätigkeiten zu befassen, die sich auf Bodenprozesse <strong>und</strong> Stoffflüsse<br />
auswirken, wenn dies Folgen für die Gewässer hat. Die Kenntnis der<br />
Bodenpotenziale wird bei Zielkonflikten zur wichtigen Entscheidungshilfe.<br />
Das gilt sowohl für den quantitativen wie für den qualitativen<br />
Gewässerschutz.<br />
− Auch die Ziele der Land- <strong>und</strong> der Forstwirtschaft orientieren sich an der<br />
Nachhaltigkeit. Das steht in enger Verbindung zur Erhaltung ausreichender<br />
Flächen mit entsprechender Ertragsfähigkeit. Damit ist auch<br />
hier die Erhaltung entsprechender Bodenpotenziale erforderlich.<br />
22<br />
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Lebensraumfunktionen<br />
Bodenpotenziale<br />
<strong>und</strong><br />
Empfindlichkeiten<br />
Zusammenhang<br />
zwischen<br />
Bodenpotenzialen<br />
<strong>und</strong> Schutzzielen