„Ressourcenplan Boden“ (Hepperle und
„Ressourcenplan Boden“ (Hepperle und
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Ressourcenplan Boden BAFU 2006<br />
Kurzfassung<br />
können. Wenn <strong>und</strong> soweit entsprechende Gr<strong>und</strong>lagen vorhanden sind,<br />
können die zuständigen Behörden aktiv werden. Zu ihnen zählen unter<br />
anderem auch wissenschaftliche Untersuchungen. Der Bericht zählt auch<br />
hierfür einige Beispiele auf.<br />
Quantitative Bodenveränderungen werden durch physikalische Einwirkungen<br />
verursacht. Sie betreffen die Fläche offenen Bodens oder die Bodenmächtigkeit.<br />
Quantitative Veränderungen stören den natürlichen Bodenaufbau<br />
<strong>und</strong> beeinflussen damit die Leistungsfähigkeit der betroffenen<br />
Böden. Wird im Zuge der Versiegelung Boden abgetragen, so muss dieser<br />
andernorts wieder aufgebracht werden <strong>und</strong> verändert dort die Bodenverhältnisse.<br />
Im Landwirtschaftsgebiet birgt die Erosion ein grosses Verlustpotenzial.<br />
Qualitative Bodenveränderungen haben vielfältigste Ursachen: Eintrag<br />
von organischen oder anorganischen Substanzen, teils gewollt, teils nicht<br />
gewollt (Schadstoffe, Dünger, landwirtschaftliche Hilfsstoffe); Austrag<br />
von Nähr- <strong>und</strong> Schadstoffen (Pflanzen, Versickerung, Erosion); Bodenverdichtungen,<br />
-verschlämmungen, -umwälzungen, -auflockerungen (maschinelle<br />
Eingriffe, Niederschlag); Bewässerung <strong>und</strong> Drainage; Änderungen<br />
des Mikro- oder Makroklimas, Änderungen der Bodenbiologie <strong>und</strong><br />
-aktivität (zahlreiche Ursachen).<br />
Kennt man die in einem gegebenen Raum zu erwartenden Nutzungseinflüsse,<br />
so können sie mit Angaben über die Charakteristik der betroffenen<br />
Böden verarbeitet werden. Auf der Basis der bestehenden Gr<strong>und</strong>lagen<br />
kann die Beanspruchung von Bodenpotenzialen allerdings noch nicht flächendeckend<br />
beschrieben werden. Man kann aber bedürfnisgerecht Problemschwerpunkte<br />
setzen. Flächen mit verschiedenen Einwirkungsarten,<br />
-graden <strong>und</strong> -wahrscheinlichkeiten werden hierfür je zusammen mit den<br />
betroffenen Bodenpotenzialen dargestellt. So kann z.B. den irreversiblen<br />
Veränderungen vorrangig Beachtung geschenkt werden oder es kann das<br />
Hauptgewicht auf die Belastungsintensität gelegt werden.<br />
Man kann auch von Schwerpunkten der Raumentwicklung ausgehen <strong>und</strong><br />
die davon betroffenen Flächenanteile ins Auge fassen. So lassen sich z.B.<br />
Karten ausarbeiten, welche die Eignung von Böden für solche Nutzungen<br />
ausweisen. Solche Ansätze werden in jüngster Zeit vermehrt angestrebt.<br />
Die auf lange Sicht anzustrebende Gesamtbetrachtung über den Zustand<br />
<strong>und</strong> die Entwicklung des natürlichen Systems Boden gewinnt so allmählich<br />
Konturen. Sie darf nicht aus den Augen gelassen werden<br />
Zahlreiche Rechtsbereiche befassen sich mit Sachverhalten, die mitteloder<br />
unmittelbar Auswirkungen auf den Zustand <strong>und</strong> die Entwicklung der<br />
Ressource Boden haben. Für diese Tätigkeiten muss nicht nur im Sinne<br />
von Art. 2 RPG aufgezeigt werden, wie sie aufeinander abgestimmt wer-<br />
24<br />
Zusammenhang von<br />
Nutzung <strong>und</strong> Bodenveränderung<br />
Prioritäten setzen<br />
Zusammenführen der ressourcenorientierten Rechtsbereiche im Ressourcenplan Boden<br />
Der Nachhaltigkeitsartikel der B<strong>und</strong>esverfassung (Art. 73 BV) wurde bewusst<br />
in den Kontext der Kompetenzregelungen von Umwelt <strong>und</strong> Raumplanung<br />
gestellt. Er verpflichtet die zuständigen Behörden dazu, Nachhaltigkeit<br />
im Sinne des Ressourcenschutzes anzustreben. Das gilt nicht nur<br />
für den Gesetzgeber selbst. Wo die Rechtsordnung auch den Behörden einen<br />
Spielraum eröffnet, ist er von ihnen ebenso pflichtgemäss auszufüllen.<br />
Das ist insbesondere überall da der Fall, wo Generalklauseln, unbestimmte<br />
Rechtsbegriffe oder Ermessensbefugnisse zur Anwendung kommen: Auch<br />
sie können <strong>und</strong> sollen im Sinne der Nachhaltigkeit ausgefüllt werden.<br />
24<br />
Nachhaltigkeit als<br />
Querschnittsaufgabe