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„Ressourcenplan Boden“ (Hepperle und

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Ressourcenplan Boden BAFU 2006<br />

Kurzfassung<br />

kann eine nur fallspezifisch vorgenommene Interessenabwägung nicht<br />

gewährleisten.<br />

Der Schutz des Bodens ist ein wesentliches Ziel des Raumplanungsrechts.<br />

Der raumplanerisch geforderte schonende, haushälterische Umgang mit<br />

dem Boden lässt sich nicht länger allein auf den Bodenverbrauch reduzieren.<br />

Unter dem Gesichtspunkt des Ressourcenschutzes verdienen alle Nutzungsansprüche<br />

eine erhöhte Aufmerksamkeit, die Einwirkungen auf Böden<br />

mit sich bringen. Raumplanungsrechtlich entsteht ein entsprechender<br />

Planungsbedarf überall da, wo es um die Standortqualität von wichtigen<br />

Landschaftselementen geht, wie Wälder, Kulturland, naturnahe Landschaften,<br />

Erholungsräume <strong>und</strong> innerörtliche Grünflächen. In unseren engen,<br />

von Nutzungskonflikten geprägten räumlichen Verhältnissen erfüllen<br />

nahezu alle offenen Böden in diesem Sinne landschaftliche Funktionen.<br />

Die Richtplanungsaufgaben müssen vollständig erfasst <strong>und</strong> in Übereinstimmung<br />

mit den formellen <strong>und</strong> materiellen Planungsgr<strong>und</strong>sätzen bearbeitet<br />

werden. Es gehört zum Mindestinhalt der Richtpläne, aufzuzeigen,<br />

wie die raumwirksamen Tätigkeiten im Hinblick auf die anzustrebende<br />

Entwicklung aufeinander abgestimmt werden. Die Bodenpotenziale sind<br />

damit wie folgt angesprochen:<br />

− Ganz allgemein ist von Verfassung wegen ein nachhaltiger Umgang mit<br />

der Ressource Boden anzustreben.<br />

− Im Besonderen haben sich die Kantone zur Eignung der Gebiete für die<br />

Landwirtschaft, zur Bedeutung der einzelnen Gebiete für Erholung <strong>und</strong><br />

als natürliche Lebensgr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> zur Bedrohung durch Naturgefahren<br />

zu äussern. Diesen Teilinhalten lassen sich Aspekte des Ressourcenschutzes<br />

zuordnen.<br />

Die Strategie zum Schutz der Ressource Boden ist auf Stufe Kanton<br />

Richtplaninhalt <strong>und</strong> sollte deshalb in allgemeiner Form auf kantonaler<br />

Ebene skizziert werden. Zu diesem Zweck sind über die räumliche Lokalisierung<br />

von besonders schutzwürdigen Böden hinaus auch die Koordinationstatbestände<br />

zu bestimmen. Während gr<strong>und</strong>sätzlichen Bedenken bereits<br />

auf Stufe Richtplan Rechnung zu tragen ist, kann die verfeinerte Massnahmenkoordination<br />

im Rahmen von objektbezogenen Projektplanungen<br />

(z.B. Golfplätzen) auf die verschiedenen Realisierungsschritte abgestuft<br />

werden.<br />

Die Nutzungsplanung befasst sich mit der örtlichen Lokalisierung von<br />

Nutzungsmöglichkeiten. Das ist für das Ressourcenmanagement von besonderer<br />

Wichtigkeit, weil hier die Vorgaben konkretisiert werden, innerhalb<br />

derer die Eigentumsrechte an einer bestimmten Parzelle ausgeübt<br />

werden dürfen. Die Konkretisierung ist an die verfassungsrechtlichen <strong>und</strong><br />

gesetzlichen Schranken geb<strong>und</strong>en. Deshalb trifft das Koordinationsgebot<br />

auch die Nutzungsplanung. Diese darf im Sinne eines nachhaltigen Ressourcenschutzes<br />

nicht unabhängig von ihrem Einfluss auf die Bodenpotenziale<br />

beurteilt werden.<br />

Will man die Beanspruchung einer Ressource am Nachhaltigkeitserfordernis<br />

messen, dann setzt dies voraus, dass die Inanspruchnahme gesamthaft<br />

erfasst <strong>und</strong> in ihrer Summe bilanziert wird. Das geht nicht ohne eine<br />

gesamträumliche Betrachtung. Nicht nachhaltige Veränderungen müssen<br />

entsprechend der Sachlage erkannt, Trendkorrekturen planerisch erfasst<br />

<strong>und</strong> eingeleitet werden. Dafür sind die nötigen Unterlagen zu beschaffen<br />

<strong>und</strong> in eine planungsbezogene Form zu bringen. Eine als Fachplanung<br />

ausgestaltete Ressourcenplanung kann deshalb sowohl den Planungspro-<br />

26<br />

26<br />

Ressourcenplanung<br />

<strong>und</strong> Richtplanung<br />

Ressourcenplanung<br />

<strong>und</strong><br />

Nutzungsplanung<br />

Ressourcenplanung<br />

als Fachplanung

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