HEV-Magazin Dezember 2023 | WEST
Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.
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REGION<br />
Herbstanlass <strong>HEV</strong> Solothurn<br />
«Die Zukunft ist ein Garten»<br />
Referenten David Stähli (links), Remo Emch.<br />
Vor 400 Mitgliedern informierten<br />
Remo Emch, Geschäftsleitungsmitglied<br />
Rennhard Gartenbau und David<br />
Stähli, Inhaber Stähli Naturgarten über<br />
neue Entwicklungen im Gartenbau am<br />
Herbstanlass des Hauseigentümervereins<br />
Region Solothurn.<br />
Die Temperaturen steigen, die Sommer<br />
werden länger, es gibt aber auch erheblich<br />
stärkere Niederschläge. Diese Tatsachen<br />
sind auch für unsere Gärten bzw. die darin<br />
hausenden Lebewesen eine Herausforderung.<br />
So müssen die Böden viel Hitze und<br />
Wasser aufnehmen können.<br />
Bedrohte Tierarten: Aufgrund des Baubooms<br />
in der Schweiz, der Verstädterung<br />
und auch der intensiven Landwirtschaft<br />
verschwinden vielerlei Tierarten, insbesondere<br />
Insekten aus unserer Landschaft. Ein<br />
Drittel aller Arten sind bedroht. Der einzelne<br />
Hauseigentümer kann durchaus etwas<br />
zu mehr Umweltfreundlichkeit beitragen<br />
und einheimische Gewächse vorziehen. Die<br />
Referenten führten aus, dass ein Thuja-Hag<br />
kein einziges Lebewesen «beheimatet»,<br />
wogegen ein Weissdorn mit bis zu 160 Arten<br />
interagiert.<br />
Der Vorstand des <strong>HEV</strong> Region<br />
Solothurn hat den Herbstanlass<br />
<strong>2023</strong> wieder bestens organisiert.<br />
Von links: Beat Gerber, Beat<br />
von Ballmoos, Manuel Studer,<br />
Christoph Geiser, Dieter Schneider,<br />
Kurt Bargetzi, Martin Sterki. Auf<br />
dem Bild fehlen Sandra Sutter und<br />
Marco Stampfli. Fotos: meo<br />
Biodiversität: Biodiversität führt nicht nur<br />
zum Erhalt von Lebewesen, sondern auch<br />
zu besserer Luft- und Wasserqualität und<br />
damit zu einer gesteigerten Lebensqualität<br />
der Menschen. Die Gärten sollen mit der<br />
Umwelt interagieren und nicht nur «schön»<br />
anzusehen sein. Die Gartengestaltung hat<br />
einen nicht unerheblichen Einfluss auf das<br />
Ökosystem.<br />
Flachdächer als Hitzeinseln: Flachdächer<br />
sind wegen der fehlenden Vegetation häufig<br />
Hitzeinseln, was bedeutet, dass dort erhöhte<br />
Temperaturen herrschen. Dies kann<br />
vor allem in städtischen Gebieten zu erheblichen<br />
Temperaturunterschieden führen.<br />
Dem kann durch begrünte Dächer entgegengewirkt<br />
werden. So entziehen Gründächer<br />
der Luft Wärme, was einerseits zu<br />
einem abkühlenden Effekt führt, als auch<br />
dazu, dass die Grünflachen als Isolatoren<br />
fungieren. Dadurch wird der Energiebedarf<br />
für Kühlung und Heizung reduziert.<br />
Blumenwiesen: Vorherrschend sind immer<br />
noch schön gemähte Rasen, führten die Referenten<br />
aus. Langsam setzt sich aber die<br />
Idee durch, dass Blumenwiesen umweltgerechter<br />
und widerstandsfähiger sind. Sie<br />
bieten Kindern interessantere Spielflächen.<br />
Auch Böschungen können unbehandelt zu<br />
Verbesserungen führen. Eine Blumenwiese<br />
benötigt Geduld. Erst nach zwei bis vier<br />
Jahren entfalten sie ihre Pracht.<br />
Schotterflächen: Schotterflächen sind<br />
Gärten ohne Zukunft. Sie führen zum Absterben<br />
des Bodens und der darin wohnenden<br />
Lebewesen. Die neue Gesetzgebung<br />
möchte die Steingärten zurückdrängen,<br />
indem diese nicht an die auszuweisende<br />
Grünfläche angerechnet werden.<br />
Kiesflächen (ohne Folie) können sinnvoll<br />
sein, weil sie Wasser aufnehmen und weil<br />
man sie überwachsen lassen kann.<br />
Mut zum Baum: Bäume sind Schattenspender,<br />
nehmen Kohlenstoff auf und verdunsten<br />
Wasser. Sie steigern die Lebensqualität<br />
im Garten. Die Referenten rieten,<br />
vor allem einheimische Bäume anzupflanzen<br />
und im Herbst das Laub teilweise liegen<br />
und verrotten zu lassen, was Lebewesen Lebensraum<br />
bieten kann.<br />
Steuerliche Abzüge: Die Referenten machten<br />
abschliessend detaillierte Hinweise zu<br />
steuerlichen Abzügen bei der Gartenbewirtschaftung.<br />
Dabei ist auf die aktuelle<br />
Steuerpraxis Rücksicht zu nehmen.<br />
Eine kurze Fragerunde zeigte, dass unter<br />
den Mitgliedern die Thematik breit diskutiert<br />
wird. Präsident Christoph Geiser verdankte<br />
das hervorragende Referat der beiden<br />
ausgewiesenen Referenten und leitete<br />
über zum reichhaltigen Apéro.<br />
Beat Gerber, Geschäftsführer <strong>HEV</strong> Region Solothurn<br />
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