16 Österreich Maritim 73 - Dez. 2018Anschließend wurden die fünf Kränze - Verein Viribus UnitisPola, Österreichischer Marineverband, ÖsterreichischesSchwarzes Kreuz, Vereinigung kroatischer Seeleute »Vanga«,sowie der Stadt Triest – dem Meer übergeben. Der Traditionsbeauftragtedes Marineverbandes Wien, Franz Redl, pfiff Seiteund ein Trompeter der kroatischen Marine blies den Zapfenstreich.Natürlich wurde die Zeremonie von den an Bord befindlichenZuschauern gefilmt und fotografiert, ein weiteresBoot war mit Reportern und einem Fernsehteam besetzt. DerRegen war unangenehm, aber noch erträglich. Lange warendie Kränze noch zu sehen und die Töne der Trompete verebbtenleise über dem Wasser.Ich konnte gerade noch die Viribus Unitis-Boje fotografieren,welche eben neu an der Hafenpromenade aufgestellt wurde,denn schon ging es weiter zur Insel Mali Brijun, zur Besichtigungder Festung. Von Fazana gelangten wir wieder per Bootzur Insel, mit schöner Badebucht. Ein kurzer Weg führt zurgewaltigen Fortifikation die im Krieg die Straße von Fasana zuverteidigen hatte. Lange Zeit war die Insel nicht zugänglichwegen Titos Besitz. Heute ist sie Touristenziel und im ehemaligenFestungsglacis wird Theater, meist Shakespeare, gespielt.Wir kletterten die regennassen, steilen Stufen und Felsen hinaufund unsere Führerin erklärte viele interessante Details.Für uns alte Kanoniere waren natürlich die beiden 15 cmSkoda Geschütze interessant eines konnten wir sogar noch inder Höhe richten.Außerdem gab es noch eine Lanzierstation für 45 cm Torpedos,von denen im Krieg 16 Stück vorrätig waren.Nach der Rückfahrt kamen wir in Pola endlich zu essen, eswar schon längst Nachmittag. Dafür waren die Portionen Cevapciciund Rasnici gewaltig und man war wieder zufrieden.Am Morgen des 3. November waren wir um 0800 in der KircheMadonna del mare, in der Diakon Hold und sein kroatischerMitbruder die Gedenkmesse hielt.Um 0900 waren wir dann schon wieder im Marinekasino eingeladen,um das Symposium zur Darstellung der Situation1918 zu hören. Fünf erstklassige Vortragende brachten Berichteüber die verschiedenen Aspekte des Krieges.Tauchexperte Franz Mittermayer brachte uns die Schiffsschicksaledes letzten Kriegsjahres mit Bildern der Schiffe undden Tauchgängen zu den Wracks näher. Wie immer eine interessanteund faszinierende Welt, zu der die meisten von unskeinen Zutritt haben.Boje der Viribus Unitis mit Text in elf Sprachen am Hafen in Pula. Dr. Nikolaus Sifferlinger informierte uns über die Aufstellung.Zum andenken an die besatzung desversenkten schlachtschiffs Viribus UnitisDen Vortrag von Prof. Dieter Winkler, der leider nicht anwesendsein konnte, hielt Karl Kalis. Es wurden die Ereignisseam 31.10.1918 und danach thematisiert. Besprochen wurdenatürlich die Versenkung des Schlachtschiffes Viribus Unitisim Hafen von Pola, der Tod des Kommandanten Janko Vukovicde Podkapelski und vieler Bemannungsangehöriger. Auchdieser Bericht wurde von Bildern begleitet. Nach der Kaffeepausepassten die Ausführungen von Kruno Zubcic, einemTaucher der kroatischen Marine. Er hat mit seinem Teamdas Wrack der Viribus Unitis betaucht. Interessant waren dieSonarbilder und der Relikte die geborgen werden konnte. EinVideo rundete den Vortrag ab.Einen weiteren Vortrag über die technische Entwicklung desFunkwesens in der k.u.k. Marine 1898 – 1918 – 2018, hieltunser Univ. Prof. DI. Dr. Nikolaus Sifferlinger der sich diesemSpezialgebiet gewidmet hat. Nach Italien und Englandrüstete Österreich als dritte Seemacht seine Kriegsschiffe mitFunkstationen aus. Im Dezember 1898, also vor 120 Jahren,fand erstmals Funk zwischen Fort Musil und dem KüstenverteidigerBudapest und dem Torpedoschiff Lussin statt.
FHS-Freunde Historischer Schiffe17Gedenkfeier am Marinefriedhof Pula/PolaFranz - Wien, István - Ungarn, Leopold - VorarlbergKranz Österr. Marineverband, Österr. Schwarzes KreuzDiakon Wilhelm Hold und kroatischer AmtsbruderEhrenbezeugung und Musik