Österreich Maritim, Ausgabe 72
Gedenken 1918 in Pula/Pole, Gedenken in Wien und Budapest
Gedenken 1918 in Pula/Pole, Gedenken in Wien und Budapest
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FHS-Freunde Historischer Schiffe
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Budapest
Am 6. November 1998 wurde an der ehemaligen Kaserne
des „K.u.K. Marine-Detachement Budapest“ in Obuda
eine Ehrentafel zum Gedenken an die K.u.K. Donauflottille
enthüllt. Seitdem gedenken die verschiedensten Vereine dort
ihren Kameraden.
In seiner Ansprache hielt Dr. András Margitay-Becht, bekannt
als „Retter“ von S.M. Donaumonitor LEITHA, fest,
daß am 6. November 1918 ein Geschwader aus fünf Monitoren
und sechs Patrouillenbooten der k.u.k. Donauflottille in
ihren Hafen in Óbuda einliefen und dies nun auch das Ende
der Flottille bedeutete, nachdem die k.u.k. Hochseeflotte bereits
den Südslaven übergeben wurde.
In mehrtägiger Fahrt erreichte die Flottille, von Odessa
über das Schwarze Meer kommend, geordnet, diszipliniert
und ohne von jemandem verfolgt zu werden die ungarische
Hauptstadt. Auf dem Heimweg hatten sie nur einen Verlust
hinnehmen müssen. Am 1. November 1918 lief der Monitor
BODROG bei Visnyica auf eine Sandbank und geriet in serbische
Hände. Der Monitor wurde nun, 100 Jahre nach der
Erbeutung, von den neuen Eigentümern instandgesetzt.
Im Wissen, daß der Krieg verloren, die Flotte aufgelöst wird,
hatten sie dennoch den Befehl vom Kommandanten der k.u.k.
Donauflottille, Fregattenkapitän Olaf Wulff, die Flottille
nach Budapest zu bringen, ausgeführt. Während rundherum
sich die Nationalstaaten bildeten, bereits erste Streitigkeiten
der verschiedenen Nationen zum Vorschein kamen, blieb der
Kameradschaftsgeist in dieser multinationalen Einheit, im
Offizierskorps, sowie in der Mannschaft bestehen. Während
überall die k.u.k. Kriegsflagge schon durch nationale Flaggen
ersetzt wurden, lief die Flottille mit der Rot-Weiß-Roten-
Kriegsflagge in Budapest ein. Erst dann, am 6. November
1918, wurde die Flagge für immer eingeholt und die jahrelang
Seite an Seite kämpfenden Kameraden, ob Offizier oder
Matrose, verließen ihre Schiffe und gingen in ihre Heimat.
Für die meisten war dies ein Abschied für immer.
Aus Österreich waren für den „Marineverband Wien“ Wolfgang
Waldl und für das „KMA – K.u.K. Kriegsmarine Archiv“
Oliver Trulei mit einem Kranz anwesend.
Dr. Ándras Margitay-Becht während seiner
Rede. (Foto. O. Trulei)
Für den Verein „TIT – Verein für
Seefahrtsgeschichte, Modellbau
und Tradition“ hinterlegen Präsident
Dr. Tamás Balogh und Dr.
György Ákos den Kranz. (Foto: I.
Szente)
Die Militärkapelle intoniert die
Hymne. (Foto: A. Margitay-Becht)
Gruppenbild vor der Gedenktafel.
KMA-Präsident Oliver
Trulei (5.v.l.) im Gespräch mit
Marinehistoriker Dr. György Ákos.
Als 4.v.r. ist Dr. Ándras Margitay-
Becht zu sehen. (Foto: I. Szente)
Die Gedenktafel mit den zahlreichen
Kränzen. (Foto: O. Trulei)