Zeitung 247
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
20
A N Z E I G E N S O N D E R V E R Ö F F E N T L I C H U N G
Kardiologie führt bedeutende innovative Therapiemaßnahmen ein
Professor Dr. Baumann nimmt Herzwochen zum Anlass einer ersten Standortbestimmung nach seiner Übernahme
der Verantwortung für die Kardiologie am Kreiskrankenhaus Bergstraße
BERGSTRASSE (meli), Im Frühjahr
dieses Jahres hat Prof. Dr. Stefan
Baumann die Leitung der Inneren
Medizin II am Kreiskrankenhaus
Bergstraße übernommen. Die Fachabteilung
mit Schwerpunkt Kardiologie
ist seit Jahren ein Herzstück
des Kreiskrankenhauses. Jetzt nahm
Prof. Dr. Baumann die traditionell
im Herbst anstehenden Herzwochen
zum Anlass einer ersten
Bilanz. Der Fachmediziner ist an
seiner neuen Wirkungsstätte angekommen
und fühlt sich am Kreiskrankenhaus
sehr wohl. Mit seiner
Übernahme der Chefarztstelle wird
die Entwicklung der Abteilung,
zu deren Infrastruktur auch ein
hochmodernes Herzkatheterlabor
sowie eine zertifizierte Chest Pain
Unit gehören, ein Spezialbereich
zur Behandlung von Herzinfarktpatienten,
fortgeschrieben.
Die Kardiologie in Heppenheim
hat eine zentrale Bedeutung für
die Versorgung von Menschen
mit Herzleiden, da sie als einzige
im Kreis über ein 24-stündiges
Herzkatheterlabor verfügt. Die
Zusammenarbeit zwischen dem
Kreiskrankenhaus und dem Uniklinikum
ist in den zurückliegenden
Monaten auch im Bereich der Kardiologie
weiter intensiviert worden.
Zugleich wurde in den Standort
Heppenheim investiert, um mit
zusätzlicher Gerätetechnologie
Diagnosen und Therapien vor Ort zu
ermöglichen, die bislang dort nicht
möglich waren und über dem angesiedelt
sind, was ein Kranken-haus
der Grund- und Regelversorgung
gewöhnlich leistet.
Neuerdings können vom Kardiologenteam
um Professor Dr. Baumann
in Folge des Fortschreibens des technologischen
Ausbaus sogenannte
mikrovaskuläre Funktionsstörungen
gemessen werden. Bislang erfasste
die Diagnostik ausschließlich die
Herzkranzgefäße und deren Seitenäste.
Befunde für weiter-führende
Prof. Dr. Baumann, seit April diesen Jahres Chefarzt der Kardiologie am Kreiskrankenhaus, führt einige
bedeutende neue Therapiemaßnahmen in der Abteilung ein. Das Herzkatheterlabor ist neben der „Chest
Pain Unit“ das Herzstück der Abteilung. Foto: Thomas J. Zelinger, Kreiskrankenhaus Bergstraße
feine Verästelungen konnten nicht
erstellt werden. Dank Druckmessungen
werden inzwischen auch
hier Engstellen erkannt und so
mögliche kardiologische Ursachen
für ein Unwohlsein von Patienten,
oft einem Herzinfarkt stark ähnelnde
Symptome, benannt und weitere
Behandlungen in die Wege geleitet
werden.
Ein weiteres Beispiel für Neuerungen
am Kardiologie-Standort
Heppenheim ist die sogenannte
„Rotablation“ zur Öffnung stark
verkalkter Blutgefäße. Expertise
und Gerätetechnologie hierzu sind
nun auch am Kreiskrankenhaus
angesiedelt. Gewöhnlich werden in
verkalkte Gefäße zur Erweiterung
kleine Ballons eingeführt, um das
Einsetzen eines Stents zu ermöglichen.
Ist das Gefäß zu stark verkalkt
und deshalb die Weitung mittels
Ballonverfahren nicht möglich,
kann nunmehr die betroffene
Gefäßinnenseite mit einem feinen,
hochpräzisen, extrem schnell drehenden
Fräskopf von Ablagerungen
befreit werden. Eine ansonsten
notwendige Bypass-Operation, zu
der der Patienten nach Heidelberg
verlegt werden muss, lässt sich so
vermeiden.
Und wenn Professor Dr. Baumann
von den jüngsten medizinischen
Erweiterungen des Leistungsspektrum
in seinem Fachbereich spricht,
hat er nicht nur die Kardiologie
im Blick. Die Behandlung von
Lungenembolien fällt gleichermaßen
in die Zuständigkeit seiner
Abteilung, auch hier hat sich ein
hochqualifiziertes Expertenteam
am Kreiskrankenhaus etabliert.
Was viele Kliniken nicht haben,
gibt es inzwischen in Heppenheim:
Die Möglichkeit der internistischen
Intervention bei einer schweren
Lungenembolie. Über die bislang
übliche Behandlung kann bei einer
lebensbedrohlichen Situation eine
lokale Thrombolyse-Behandlung
mit Schallwellunterstützung zum
Auflösen des Thrombus eingeleitet
werden. Im Akutfall lässt sich so das
Sterblichkeitsrisiko deutlich verringern
und auch langfristig trägt das
Verfahren zur Risikominimierung
beim Patienten bei.
Schon bei der Übernahme der Verantwortung
für die bis dahin von
Privatdozent Dr. Wolfang Auch-
Schwelk geführten Fachabteilung
hat Professor Dr. Baumann die Kardiologie
in Heppenheim als sehr gut
aufgestellt und den Mitarbeiterstab
als hervorragend ausgebildet und
motivierten wahrgenommen. Die
zurückliegenden Monate haben
gezeigt, dass der Klinikstandort
den eingeschlagenen Weg zulässt.
Weitere Schritte sollen im Interesse
der Patienten und damit der medizinischen
Versorgung der Region
folgen. Denn es gilt: Über die Zeit
ist aus dem Kreiskrankenhaus ein
Gesundheitszentrum geworden, das
sein Leistungsspektrum an internationalen
Standards ausrichtet.
Für die Kardiologie heißt die Weitentwicklung,
dass zukünftig auch
PFO-Verschlüsse vorgenommen
werden. Geplant ist dies ab dem
ersten Quartal 2024. PFO steht
für persistierendes Foramen ovale,
ein Loch in der Herzscheidewand.
Dies ist bei Kleinkindern nicht
ungewöhnlich und verwächst
sich oft, selbst bei Fortbestand für
Erwachsene bleibt es in der Großzahl
der Fälle unproblematisch. Ist
dem nicht so und wird deshalb ein
erhöhte Schlaganfallrisiko diagnostiziert,
ist ein Eingriff angeraten. In
Heppenheim werden gerade die
Vorbereitungen für eben solche
Eingriffe zum Verschluss der ovalen
Öffnung vorgenommen.
Es ist nicht allein die medizinische
Entwicklung, die Professor Dr.
Baumann vor Augen hat. Auch das
Umfeld soll in Teilen Neues bieten.
So könnte künftig Patienten einer
ambulanten Untersuchung mit
einer Lounge das Warten angenehmer
gestaltet werden. Auch
hierzu laufen Vorbereitungen, wie
Professor Dr. Baumann am Rande
seiner Standortbestimmung für die
Kardiologie berichtet.
.de
Mehr Achtsamkeit für die Augen
Drei Experten klärten bei Infoveranstaltung
über Augenerkrankungen auf
BERGSTRASSE (kb), Rund 1,2 Millionen
Menschen bundesweit sind
blind oder sehbehindert, das heißt
sie haben nicht mehr als 30 Prozent
des normalen
Sehvermögens. Der
Bereich Prävention
des Gesundheitsamtes
des Kreises
Bergstraße und der
Kreisseniorenbeirat hatten eine sehr
gut besuchte Infoveranstaltung
organisiert, um über Möglichkeiten
der Früherkennung und Vorbeugung
aufzuklären.
Die Augenkrankheiten, die am häufigsten
zur Erblindung führen, stellte
Dr. Josef Wolff, Facharzt für Augenheilkunde,
vor. Dazu zählt die
Altersabhängige Makuladegeneration
(AMD), bei der ein zunehmendes Alter
und das Rauchen die wichtigsten Risikofaktoren
darstellen. Die Diabetische
Retinopathie (Diabetes-bedingte
Netzhauterkrankung) ist dagegen
eine mögliche Folge der so genannten
Zuckerkrankheit. An Diabetes erkrankte
Menschen sollten sich deshalb regelmäßig
augenärztlich untersuchen
lassen, da eine frühe Diagnose wichtig
ist. Tückisch am Glaukom (Grüner
Star) ist, dass der Sehverlust langsam
voranschreitet und die Erkrankung
daher häufig lange nicht bemerkt
wird. Dabei kann das Glaukom von
Augenärzten mit verschiedenen
Untersuchungsmethoden bereits
früh entdeckt werden. Risikofaktoren
sind hier Diabetes mellitus, erhöhter
Blutdruck, starke Kurzsichtigkeit,
Kortisoneinnahme, das zunehmende
Alter sowie bereits aufgetretene
Glaukomfälle in der Familie. Um
die Auswirkungen der Krankheiten
anschaulich zu machen, konnten die
Besucher der Veranstaltung mit Hilfe
von drei Simulationsbrillen einen Eindruck
bekommen,
wie sich die drei
Krankheiten jeweils
auf die Sicht
der Betroffenen
auswirken können.
Der Apotheker Dr. Oliver Saur stellte
in seinem Vortrag Medikamente zur
Therapie von Augenerkrankungen vor.
Der Optikermeister Martin Siekmann
berichtete darüber, wie man seine
Augen schützen kann.