Holsteiner KlöönSNACK - Ausgabe Rendsburg / Mittelholstein - Februar 2024
Das Magazin für Rendsburg und Region Mittelholstein - Aktuelle, lokale Berichterstattung von Menschen aus der Region für die Region
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LOKALES<br />
„Besucht den Kaiser-Wilhelm-Kanal, die Eider,<br />
den Westensee und Umgebung“<br />
Ausflugsdampfer der Blauen<br />
Linie in der Schleuse Strohbrück.<br />
Die Schleuse wurde 2001<br />
geschlossen. Fotos: Verein KulturGut<br />
Ein Faltblatt von Anfang der<br />
1930er-Jahre warb mit dieser<br />
Überschrift für Ausflüge in die<br />
reizvolle Region um den Westensee.<br />
Für die vom Schmelzwasser<br />
der letzten Eiszeit geformte Endmoränenlandschaft<br />
mit Hügeln,<br />
Seen, Wäldern und Wiesen wurde<br />
sogar mit dem gewichtigen<br />
Namen „Eiderschweiz“ wirkungsvoll<br />
Reklame gemacht.<br />
Darauf reagierten vor allem Städter,<br />
denn Sonntagsausflüge in die<br />
Natur waren in der ländlichen<br />
Bevölkerung früher nicht üblich.<br />
Werbung für Ausflüge in diese<br />
Gegend war besonders durch den<br />
Bau der Eisenbahnverbindung<br />
Kiel - <strong>Rendsburg</strong>, eröffnet 1904,<br />
mit Bahnhöfen u.a. in Flemhude<br />
und Brandsbek (heute Felde) attraktiv<br />
geworden.<br />
Durch eine der damals immer beliebter<br />
werdenden Ansichtskarten<br />
in unserem Archiv mit dem<br />
Titel „Gruss aus Flemhude“, geschrieben<br />
am Sonntag, 26. März<br />
1905, kann eine Tour in die Westensee-Region<br />
nachvollzogen<br />
werden. Startpunkt der Tageswanderung<br />
war Voorde bei Flintbek<br />
an der Eisenbahnstrecke Kiel<br />
- Altona von 1844. Von dort ging<br />
es zu Fuß nach Groß Flintbek,<br />
dann über Blumenthal zum Großen<br />
und Kleinen Schierensee,<br />
weiter nach Westensee, Achterwehr,<br />
Flemhude. Nach einem Abstecher<br />
von dort zum Kaiser-Wilhelm-Kanal<br />
ging es „per Bahn zurück<br />
nach Kiel“.<br />
Diese lange Wanderstrecke (über<br />
30 km) passte in die damalige<br />
Zeit mit der aufkommenden Bewegung<br />
„Wandervogel“ bzw. der<br />
Jugendbewegung. Als Gegenpol<br />
zur Industrialisierung und Verstädterung<br />
suchte die junge Generation<br />
das Gemeinschafts- und<br />
Naturerlebnis. Dazu gehört auch<br />
die Gründung der ersten Jugendherberge<br />
1912 auf der Burg Altena<br />
im Sauerland. Zeitgleich wurde<br />
auf der Halbinsel Börner am<br />
Westensee, unterstützt vom Gutsherrn<br />
auf Deutsch-Nienhof, für<br />
die Kieler Wandervögel das<br />
Blockhaus „Hohburg“ errichtet.<br />
Zugleich nahm die Zahl gedruckter<br />
Wanderführer zu, die Touren<br />
auch am Westensee beschrieben.<br />
Weit verbreitet war z.B. der<br />
„Wegweiser und Führer durch<br />
die nähere und weitere Umgebung<br />
der Stadt Kiel“, in mehreren<br />
Auflagen herausgegeben<br />
von den Kieler<br />
Neuesten<br />
Nachrichten<br />
mit Vorschlägen<br />
für<br />
Touren - einige<br />
auch für<br />
Radfahrer -<br />
u.a. im Bereich<br />
Kaiser-Wilhelm-Kanal und<br />
Eider.<br />
Aber es besuchten keineswegs<br />
nur Wanderbegeisterte die<br />
„Schweiz“ am Westensee. Beliebt<br />
waren Ausflüge dorthin z.B. auch<br />
bei Gruppen von Kegelfreunden.<br />
In einem Fotoalbum mit Bildern<br />
von Donnerstag, 18. Mai 1905,<br />
das dem Verein „KulturGut“ als<br />
Datei zur Verfügung gestellt wurde,<br />
ist einer dieser Kegelausflüge<br />
dokumentiert. Die Rückfahrt<br />
nach Achterwehr erfolgte von<br />
Westensee aus, wo sich neben<br />
dem Gasthof von Carl Beckmann<br />
der Schiffsanleger befand. Mit<br />
„Volldampf voraus“ ging es damals<br />
gut behütet (!) zurück nach<br />
Achterwehr zum Anleger an der<br />
Eiderbrücke.<br />
E. Beckmann‘s Gasthof in Achterwehr<br />
machte in dem oben erwähnten<br />
Faltblatt unübersehbar<br />
Reklame als „Abgangsort der Motorbootfahrten<br />
nach dem Westensee“.<br />
Zugleich aber war dort auch<br />
der „Endpunkt der Dampfschiffslinie<br />
von Kiel“. Durch den Bau<br />
Inselfreden<br />
Schauspiel nach dem Hörspiel von Nikolai von Michalewsky - Bühnenfassung und Regie: Ulrich Herold<br />
Abfahrt von Westensee,<br />
aufgenommen im Mai 1905<br />
der Schleuse in Strohbrück, eröffnet<br />
1914, und dem Ausbau des<br />
Ringkanals zum Achterwehrer<br />
Schifffahrtskanal erweiterten<br />
sich nochmals die Möglichkeiten,<br />
den Westensee und seine Umgebung<br />
zu erreichen, vor allem für<br />
die Kieler Bevölkerung. „Allsonntäglich<br />
bei günstigem Wetter“<br />
gab es ab der Schlossbrücke<br />
in Kiel um 13 Uhr mit der Blauen<br />
Linie Dampferfahrten durch den<br />
Kaiser-Wilhelm-Kanal nach<br />
Flemhude und Achterwehr, einschließlich<br />
„Durchschleusung in<br />
den 7 m höher gelegenen Ringkanal“<br />
– Rückfahrt ab Achterwehr<br />
19 Uhr.<br />
Durch den wachsenden Zustrom<br />
von Tagesgästen profitierten die<br />
zahlreichen Gasthöfe in der Region,<br />
die bald nicht nur mit guten<br />
Speisen und Getränken warben<br />
(Spezialität Aal in Gelee), sondern<br />
auch mit Zimmern für Sommergäste<br />
einschließlich Pension.<br />
Inzwischen ist leider vieles davon<br />
nur noch Erinnerung.<br />
(Gerlind Lind)<br />
Foto: Michael Ermel<br />
Andreas Geffken, vor Jahren wegen<br />
Mordes und schweren Raubes<br />
zu lebenslanger Haft verurteilt,<br />
ist die Flucht aus der JVA<br />
gelungen. Der Schwerverbrecher<br />
hat noch eine Rechnung offen mit<br />
Kriminalhauptkommissar Manfred<br />
Berger, der ihn damals hinter<br />
Gittern gebracht hat.<br />
Just zu diesem Zeitpunkt steht<br />
der wohlverdiente Urlaub des<br />
Kriminalers an. Seine Ehefrau<br />
Helga ist bereits vorausgefahren<br />
16<br />
auf ein privates Eiland<br />
in dänischen Gewässern.<br />
Sturm und hoher<br />
Wellengang bremsen<br />
den Hauptkommissar<br />
auf seiner Anreise aus<br />
– nicht aber den auf<br />
Rache sinnenden Mörder<br />
Geffken: Mit einem<br />
Schlauchboot ist dieser<br />
auf der Privatinsel<br />
gelandet, nähert sich Meter um<br />
Meter dem Ferienhaus, in dem<br />
sich Helga Berger aufhält. Nur<br />
übers Telefon kann ihr Ehemann<br />
Kontakt zu ihr halten und sie<br />
warnen. Wie soll er seiner Frau<br />
nur durch Ansprache helfen, sich<br />
vor einem zu allem entschlossenen<br />
Gewaltverbrecher zu schützen?<br />
Beide trennt am Ende nur<br />
noch eine Zimmertür – auf der<br />
anderen Seite lauert der Tod!<br />
Das von Radio Bremen 1975 erstmals<br />
ausgestrahlte Hörspiel besitzt<br />
eine solche Intensität, dass<br />
sich die NBN dazu entschlossen<br />
hat, den Sprung vom Hör- zum<br />
Schauspielerlebnis zu wagen. Ein<br />
besonderes Projekt, das dem Publikum<br />
viel Spannung verspricht.<br />
Darsteller:<br />
Helga Berger, Frau des Hauptkommissars:<br />
Manuela Reimers<br />
Hauptkommissar Manfred Berger:<br />
Jürgen Göttsche<br />
Andreas Geffken, ein Bankräuber<br />
und Mörder: Knut Heinzel<br />
Kommissar Ludwigs: Axel Holst<br />
Kramer, eine Journalistin: Petra<br />
Jessen<br />
Polizeikommissarin: Kirst Harmke<br />
Janssen<br />
Ein Taxifahrer: Holger Krützfeldt<br />
Souffleuse: Katrin Haack<br />
Inspizienz: Karin Parton Löhndorf<br />
Kostüme: Birgitt Jürs<br />
Aufführungen:<br />
09. Feb <strong>2024</strong> - 20:00<br />
12. Feb <strong>2024</strong> - 20:00<br />
13. Feb <strong>2024</strong> - 20:00<br />
14. Feb <strong>2024</strong> - 20:00<br />
15. Feb <strong>2024</strong> - 20:00<br />
16. Feb <strong>2024</strong> - 20:00<br />
17. Feb <strong>2024</strong> - 16:00<br />
17. Feb <strong>2024</strong> - 20:00<br />
18. Feb <strong>2024</strong> - 16:00<br />
Karten:<br />
https://nb-nms.de/karten/<br />
Niederdeutsche Bühne<br />
Neumünster e.V.<br />
Klosterstraße 12<br />
24534 Neumünster<br />
https://nb-nms.de