Ausgabe 02/2024
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: Februar 2024
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: Februar 2024
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Das Magazin für Herisau und Umgebung <strong>Ausgabe</strong> 2 ⋅ 7. Februar 2<strong>02</strong>4<br />
FÜR KÖRPER, GEIST UND SEELE –<br />
RAUMSEIN ÖFFNET SEINE TORE ⋅ 04<br />
ERSATZWAHL FÜR DEN GEMEINDERAT:<br />
DIE KANDIDATEN STELLEN SICH VOR ⋅ 10<br />
DER FASNACHTSVEREIN GEHT MIT<br />
NEUEM VORSTAND IN DIE SAISON ⋅ 14<br />
SEXUALKUNDE IN DER SCHULE IST MEHR<br />
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<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Heri-Schau · 3<br />
EISKUNSTLAUFEN<br />
AUF HOHEM NIVEAU<br />
Am Sonntag, 25. Februar, findet im Sportzentrum<br />
die Ostschweizer Meisterschaft im Eiskunstlaufen<br />
statt. «Auf die Zuschauerinnen<br />
und Zuschauer warten abwechslungsreiche<br />
Wettkämpfe von Kindern bis zu jungen Erwachsenen,<br />
die in ihren Alterskategorien<br />
zu den Besten in der Region gehören», sagt<br />
Heinz Bleiker, Präsident des Eislaufvereins<br />
Herisau. «Es freut uns sehr, dass sie sich an<br />
diesem Tag bei uns messen.» Der Wettkampf<br />
findet alle paar Jahre im Sportzentrum statt,<br />
da sich die Ostschweizer Vereine mit der<br />
Organisation abwechseln. «Für einen Club<br />
mit wenigen Mitgliedern wie wir ist das ein<br />
grosser Aufwand. Die Anmeldungen sind abgeschlossen,<br />
wir erwarten 80 Sportlerinnen<br />
und Sportler. Das sind weniger als bei unserem<br />
traditionellen Säntis Cup von Ende März<br />
mit drei Mal so vielen Anmeldungen und<br />
internationalen Teilnehmenden – es ist immer<br />
noch ‹än rechte Lupf›», so Bleiker. «Aber<br />
gerade für unsere jungen Läuferinnen ist ein<br />
Wettkampf im eigenen Dorf ein schönes Erlebnis,<br />
darum leisten wir diesen Aufwand<br />
gerne. Eine Meisterschaft auszurichten, ist<br />
auch immer Werbung in eigener Sache – sei<br />
es für uns als Verein oder das Eiskunstlaufen<br />
an sich.» Eigentlich hätte die Meisterschaft<br />
an einem Samstag abgehalten werden sollen.<br />
Weil die Eishalle bei einer Playoff-Qualifikation<br />
des SC Herisau aber belegt wäre, mussten<br />
die Eiskunstläuferinnen auf den Sonntag<br />
ausweichen. «Es ist ein Aushandeln mit dem<br />
SC Herisau, weil die Hockeyteams die Halle<br />
gerne zu den gleichen Zeiten haben wie wir»,<br />
sagt der Präsident. «Aber wir sind sehr dankbar<br />
für die Zusammenarbeit mit dem SC Herisau<br />
und natürlich auch mit der Gemeinde<br />
Herisau, die uns finanziell unterstützt, oder<br />
mit dem Sportzentrum, auf dessen gute Infrastruktur<br />
wir zugreifen dürfen.» Im Vorfeld<br />
der Meisterschaft sind noch einige Punkte<br />
abzuarbeiten – vom Aufrichten der Podeste<br />
für die Jury über den Zeitplan bis zur Einteilung<br />
der Helferinnen und Helfer. «Was<br />
zunehmend schwieriger wird, ist die Organisation<br />
des technischen Panels, welches die<br />
Ausführung der gezeigten Elemente während<br />
einer Kür bewertet», erklärt Bleiker. «Es gibt<br />
immer weniger Personen, welche diese Aufgabe<br />
übernehmen. Da haben wir gerade die<br />
letzte Lücke schliessen können, so dass wir<br />
nun für den Wettkampf bereit sind. Und falls<br />
sich ein Kind im Publikum beim Bewundern<br />
der Sprünge und Pirouetten für Eiskunstlauf<br />
interessiert, bieten wir jeden Mittwochnachmittag<br />
während der Wintersaison bis Ende<br />
März Schnupperkurse an.»<br />
Im Februar<br />
Segio Dudli<br />
10. FEBURAR<br />
Internationaler Tag des Feuerlöschers<br />
15. FERBUAR<br />
Anti-Valentinstag für Singles<br />
Der Tag wurde vom britischen Komiker<br />
Rchard Herring im Jahr 1998 ins Leben<br />
gerufen und findet immer am Tag nach<br />
dem weltbekannten Valentinstag statt.<br />
In Grossbritannien trägt er den Namen<br />
«St. Skeletor's Day» und ist nach<br />
dem Bösewicht der Actionfiguren-Serie<br />
«Masters of the Universe» benannt.<br />
Herring verfolgt mit seinem Feiertag<br />
das Ziel, eine weltweite Alternative zu<br />
den kommerziellen Auswüchsen des Valentinstags<br />
zu bieten.<br />
21. FEBRUAR<br />
Internationaler Tag der Muttersprache<br />
27. FEBRUAR<br />
Internationaler Pokémon-Tag<br />
hesch gwösst?<br />
In Finnland heisst der Valentinstag<br />
«Ystävänpäivä», was sich mit Freudestag<br />
übersetzen lässt. Die Finnen widmen<br />
diesen Tag nämlich nicht nur ihren<br />
Partnerinnen und Partnern, sondern<br />
auch ihren guten Freundschaften.<br />
Ronja Tobler vom EV Herisau bei einem Wettkampf.<br />
(Bild: pd)<br />
Raumsein mit Barbara Wettach, Michèele<br />
Tonlino und Nathialie Pfeiffer (Bild: hst)
4 · Interview <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />
«RAUMSEIN» STÄRKT<br />
KÖRPER, GEIST UND SEELE<br />
«Raumsein» verbindet Hatha Yoga, Flying Pilates und Frauenchoaching. Barbara Wettach,<br />
Michèle Tolino und Nathalie Pfeiffer wollen damit ein Angebot für innere und äussere Gesundheit<br />
schaffen. Anfangs Februar öffnete das Studio seine Tore.<br />
Sie sind drei Frauen aus verschiedenen Bereichen.<br />
Was verbindet Sie?<br />
Barbara Wettach: In erster Linie eine Freundschaft.<br />
Michèle Tolino und ich kennen uns<br />
sehr lange. Nathalie Pfeiffer begegnete ich<br />
vergangenen Sommer, als sie meine Yoga-<br />
Meditation besuchte. Wir verstanden uns<br />
auf Anhieb. Nun sind wir Geschäftspartnerinnen.<br />
Michèle Tolino: Gemeinsam möchten wir einen<br />
Ort für innere und äussere Gesundheit<br />
schaffen – für die Seele, den Geist und den<br />
Körper. Im Pilates kann man sich auspowern,<br />
im eher sanften Hatha-Yoga kommen Körper<br />
und Geist zur Ruhe und beim Coaching können<br />
seelische Wunden aufgearbeitet werden.<br />
Dass das funktionieren kann, haben wir<br />
selber erfahren.<br />
Was waren das für Erfahrungen?<br />
Barbara Wettach: Als 17-Jährige entwickelte<br />
ich eine Angsterkrankung mit Begleiterscheinungen<br />
wie Migräne und Schlafstörungen.<br />
Damals sprach man kaum über psychische<br />
Erkrankungen. Mir wurde mehrmals geraten,<br />
mich einfach zusammenzureissen. Nach fünf<br />
Jahren und verschiedenen Behandlungen,<br />
empfahl mir ein Arzt Yoga. Ich besuchten<br />
einen Yoga-Schnupperkurs bei Beatrice Crottogini.<br />
Bereits die erste Yoga-Stunde war<br />
fruchtbar.<br />
Inwiefern?<br />
Barbara Wettach: Ich spürte eine starke innerliche<br />
Anspannung und Unruhe. Es fiel<br />
mir sehr schwer, mich auf das Langsame, auf<br />
das Achtsame einzulassen. Dennoch wusste<br />
ich, dass ich für eine Besserung dranbleiben<br />
muss. Nach einigen weiteren Yoga-Stunden<br />
fühlte ich mich wesentlich wohler. Ich war<br />
nach den Stunden entspannt und diese Entspannung<br />
hielt auch länger an. Mein Schlaf<br />
war nach einer Yogastunde tiefer, erholsamer.<br />
Yoga wurde zu meiner Passion. Nach der<br />
Geburt meines zweiten Kindes, entschied<br />
ich, die zweijährige Basis-Ausbildung zur Yogatrainerin<br />
anzugehen. Diese wird von Yoga<br />
Schweiz unterstützt und befasst sich nebst<br />
den praktischen und theoretischen auch mit<br />
den medizinischen, philosophischen und didaktischen<br />
Grundlagen. 2019 schloss ich den<br />
Advanced-Lehrgang ab und bin seitdem von<br />
Yoga-Schweiz anerkannt.<br />
Es gibt verschiedene Yoga-Arten, Sie konzentrieren<br />
sich auf das Hatha-Yoga.<br />
Barbara Wettach: Auf Hatha-Yoga und Meditation.<br />
Hier wird das Gleichgewicht zwischen<br />
Körper und Geist angestrebt. Die Balance<br />
zwischen Sympathikus und Parasympathikus<br />
ist in unserer Gesellschaft oft durcheinander<br />
und verursacht Krankheiten. Darum möchte<br />
ich neu einmal wöchentlich über Mittag das<br />
Yoga Nidra anbieten, auch bekannt als Yoga-<br />
Schlaf. Mit autogenem Training und leichten<br />
Übungen kann man so nach dem Kurs erholt<br />
an den Arbeitsplatz zurückkehren.<br />
Michèle Tolino, Sie werden Flying-Pilates<br />
anbieten. Kamen Sie ebenfalls aus gesundheitlichen<br />
Gründen zu diesem Sport?<br />
Michèle Tolino: Nein, bei mir stand vor allem<br />
der sportliche Aspekt im Vordergrund. Ursprünglich<br />
wollte ich Sportlehrerin werden.<br />
Während der Ausbildung stellte ich fest, dass<br />
mich das Unterrichten in der Turnhalle beruflich<br />
wohl nicht ganz erfüllen würde. Deshalb<br />
machte ich die Ausbildung zur Reallehrerin,<br />
ergänzt mit dem Turnpatent. Als ich Mutter<br />
wurde, zog ich mich aus dem Berufsleben<br />
zurück. Meinen Bewegungsdrang lebte ich<br />
vorwiegend mit Pilates aus. Irgendwann entdeckte<br />
ich das Flying Pilates. Dabei bewegt<br />
man sich in einem an der Decke aufgehängtem<br />
Aerial-Yoga-Tuch. Meine damalige Trainerin<br />
und Freundin meldete uns beide zu<br />
einer Trainerausbildung an. Seit 2014 gebe<br />
ich Stunden.<br />
Wie ging es weiter?<br />
Michèle Tolino: Nach einigen Jahren ergänzte<br />
ich meine Trainerausbildung mit dem Mattenpilates.<br />
Aktuell darf ich an verschiedenen<br />
Orten Kurse anbieten. Meine Leidenschaft<br />
gilt aber nach wie vor dem Flying Pilates.<br />
Vergangenen Herbst fragte mich Barbara<br />
Wettach für «Raumsein» an. Ich war anfangs<br />
etwas zurückhaltend.<br />
Weshalb?<br />
Michèle Tolino: Mit Mattenpilates allein wollte<br />
ich mich nicht selbstständig machen und<br />
für das Flying Pilates müssen die Örtlichkeiten<br />
diverse Bedingungen erfüllen. Der Raum<br />
muss hoch und gross sein sowie über eine<br />
Betondecke verfügen. Diese Voraussetzungen<br />
sind in unserer Lokalität gegeben.<br />
Also werden Sie vorwiegend Flying-Pilates<br />
anbieten?<br />
Michèle Tolino: Nein, ich habe diverse Ideen,<br />
möchte auch Mattenpilates für Menschen<br />
im goldenen Alter anbieten oder Pilatesstunden,<br />
welche sich vor allem auf den Rücken<br />
fokussieren.<br />
Welches Ziel verfolgt Pilates?<br />
Michèle Tolino: In erster Linie konzentriert<br />
man sich auf eine starke Körpermitte, dem<br />
Powerhouse. Sobald diese aktiviert ist,<br />
strahlt die Kraft auf den restlichen Körper<br />
aus. Das Training umfasst nebst Kraftübungen<br />
auch Stretching und bewusste Atmung.<br />
Durch dieses ganzheitliche Körpertraining<br />
werden Muskelgruppen angesprochen, welche<br />
für eine korrekte und gesunde Körperhaltung<br />
sorgen. Wichtig ist, die Übungen<br />
richtig und genau auszuführen. Deshalb bevorzuge<br />
ich für das Training Kleingruppen<br />
von maximal acht Personen. So kann ich die<br />
Teilnehmenden gut begleiten.<br />
Yoga und Pilates passen vom Aspekt der<br />
Bewegung her zusammen. Wie reiht sich<br />
hier das Coaching ein?<br />
Nathalie Pfeiffer: Bei Yoga und Pilates werden<br />
vor allem der Körper und der Geist gestärkt.<br />
Ich wende mich der Seele zu.<br />
Sie wollen mit Ihrem Coaching-Angebot<br />
vor allem Frauen ansprechen. Wieso?<br />
Nathalie Pfeiffer: Ich weiss aus eigener Erfahrung,<br />
wie das Selbstwertgefühl einer<br />
Frau leiden kann – gerade der Liebe wegen.<br />
Mein Ex-Lebenspartner verliess mich<br />
nach 17 Jahren ohne Vorwarnung. Danach<br />
lernte ich im Internet einen Liebesbetrüger<br />
kennen. Diese erschleichen sich zuerst das<br />
Vertrauen, dann das Herz und zum Schluss<br />
auch das Geld ihrer Opfer. Bei mir kam es<br />
zum Glück nicht so weit, dass ich einen<br />
finanziellen Schaden erlitt. Auch wenn es<br />
nicht zum Liebesbetrug kommt, leidet man<br />
nach solchen Vorfällen. Viele trauen sich<br />
aber kaum, Hilfe zu holen.<br />
Woran liegt das?<br />
Nathalie Pfeiffer: Niemand denkt, dass es<br />
einen selber treffen könnte – weder bei<br />
Liebesbetrug noch bei einer gewaltvollen<br />
Beziehung oder bei einer plötzlichen Trennung.<br />
Oftmals wird man von der Gesellschaft<br />
danach dafür belächelt oder nicht<br />
ernst genommen. Zudem besteht klar ein<br />
Mangel an Hilfsangeboten. Dem möchte<br />
ich entgegenwirken. Eventuell auch mit einer<br />
Art Selbsthilfegruppe. Ziel ist es vor allem,<br />
dass Frauen, die sich mir anvertrauen,<br />
mit Liebe und Freude wieder in ihr Leben<br />
zurückfinden.
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Interview · 5<br />
(v.l.n.r) Michèle Tolino, Barbara Wettach und Nathalie Pfeiffer stehen hinter dem Raumsein-Angebot.<br />
(Bild: hst)<br />
Sie sind hauptberuflich Lehrerin.<br />
Nathalie Pfeiffer: Ich habe Psychologie studiert.<br />
Da mein Ex-Partner nicht wollte, dass<br />
ich im psychologischen Bereich berufstätig<br />
werde, absolvierte ich zusätzlich ein Pädagogikstudium<br />
und arbeite seither als Französischlehrerin.<br />
Der Wunsch, in einem psychologischen<br />
Bereich zu arbeiten, verblasste<br />
aber nie ganz. Nach der Trennung dachte ich<br />
mir: Jetzt erst recht.<br />
Also ist es eine Herzensangelegenheit<br />
für Sie?<br />
Nathalie Pfeiffer: Ja, und ich denke, dass<br />
ich da für uns alle drei sprechen kann. Teilweise<br />
konnten wir nicht die Hilfe erfahren,<br />
welche wir gebraucht oder uns gewünscht<br />
hätten. Dadurch haben wir vieles gelernt.<br />
Diese Erfahrungen möchten wir weitergeben.<br />
Das macht uns aus und unsere Arbeit<br />
authentisch.<br />
Wann haben Sie sich entschieden, beruflich<br />
zusammenspannen zu wollen?<br />
Barbara Wettach: Nach zehn Jahren musste<br />
ich meinen Yoga-Unterricht bei der Kletterhalle<br />
in St. Gallen aufgeben. Da ich weiterhin<br />
selbstständig Yoga-Stunden geben wollte<br />
und eine Herisauerin bin, suchte ich hier<br />
in der Gemeinde nach einer neuen Räumlichkeit.<br />
Das Unternehmen allein zu stemmen,<br />
wäre für mich jedoch sehr herausfordernd<br />
gewesen.<br />
Weshalb?<br />
Barbara Wettach: Für den nötigen Umsatz<br />
hätte ich mehr Yogalektionen geben müssen,<br />
als es mir selber gut getan hätte. Deshalb gefällt<br />
mir der Gedanke vom Teilen sehr. Im vergangenen<br />
Oktober fragte ich Michèle Tolino<br />
an, ob sie Interesse hätte, das Angebot mit<br />
Pilates zu ergänzen.<br />
Wie kam Nathalie Pfeiffer ins Boot?<br />
Nathalie Pfeiffer: Das war sehr spontan. An<br />
einer Yoga-Stunde fragte mich Barbara Wettach,<br />
ob ich zufälligerweise auf der Suche<br />
nach einer Räumlichkeit sei.<br />
Barbara Wettach: Meinerseits war es eine<br />
rein intuitive Anfrage. Ich wusste, dass Nathalie<br />
an der Wirtschaftsschule KV Winterthur<br />
Französisch unterrichtete, aber auch<br />
über eine Coaching-Ausbildung verfügt. Mit<br />
ihrer Zusage wurde der Wunsch nach einer<br />
Selbstständigkeit in Herisau realistischer.<br />
Wie ging es weiter?<br />
Barbara Wettach: Wir schauten uns nach geeigneten<br />
Lokalitäten um. Eine Besichtigung<br />
fand im NELO-Gebäude beim Obstmarkt<br />
statt. Hier passte alles. Die Vermieter begegneten<br />
uns von Beginn an sehr wohlwollend<br />
und die Räumlichkeiten sind perfekt, um unsere<br />
Visionen zu verwirklichen. Das integrierte<br />
Büro wird hauptsächlich Nathalie Pfeiffer<br />
für ihr Beratungsangebot, ergänzt mit Französisch-Nachhilfeunterricht<br />
für Kinder und<br />
Jugendliche sowie Vorbereitungskurse für<br />
die internationalen Diplome für Französisch<br />
DELF DALF, nutzen. Michèle Tolino und ich<br />
werden uns den Raum für unsere Pilates- und<br />
Yoga-Einheiten teilen.<br />
Richtet sich «Raumsein» vor allem an Frauen?<br />
Barbara Wettach: Im Coaching eher schon,<br />
ansonsten auf keinen Fall. Im Gegenteil. Yoga<br />
ist für jeden geeignet.<br />
Michèle Tolino: Auch Pilates eignet sich hervorragend<br />
für Männer. Sie sind im Bereich<br />
der Kraft oft sehr stark, sind aber meistens<br />
weniger beweglich. Genau hier kann Pilates<br />
einiges bewirken, weil gezielt an der Beweglichkeit<br />
gearbeitet wird. Dies erhöht nicht<br />
nur unsere Leistungsfähigkeit, sondern auch<br />
die Verletzungsresistenz.<br />
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Nebst diesen messbaren Inhaltsstoffen wirkt die Frühlingsund<br />
Wuchskraft aus der Knospe in den Gemmo-Arzneimitteln<br />
mit. Der Begründer der Knospentherapie war der belgische<br />
Arzt Dr. Henry Pol. Er lebte von 1918 bis 1945. In Frankreich ist<br />
die Gemmotherapie seit 1965 als Therapiemethode anerkannt<br />
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eingetragen. Die Gemmotherapie eignet sich für<br />
alle. Sie ist hervorragend verträglich und kann daher auch bedenkenlos<br />
bei Kleinkindern, Kindern und mit einigen Ausnahmen<br />
auch bei Schwangeren eingesetzt werden.<br />
sorgfältig von Hand zum exakt richtigen Zeitpunkt geerntet.<br />
Dann werden die Knospen 20 Tage lang in eine Alkohol-Glyzerin<br />
Mischung eingelegt und weiterverarbeitet. Wir führen die<br />
Gemmomazerate der Schweizer Firma Spagyros, weil wir von<br />
der Qualität sehr überzeugt sind.<br />
Gemmo-Mittel können sehr gut einzeln angewendet werden<br />
oder in Mischungen. Gerne stellen wir Ihnen hier unsere Mischung<br />
gegen Müdigkeit und Erschöpfung vor. Sie enthält<br />
die Gemmomazerate von der Stieleiche, vom Feigenbaum<br />
und von der schwarzen Johannisbeere. Die Knospen der<br />
majestätischen Stiel Eiche-Quercus robur spenden Kraft.<br />
Sie wirken allgemein kräftigend und aktivierend. Dies passt<br />
gut zu Personen, welche körperlich oder seelisch erschöpft<br />
sind, auch weil sie Bürden von anderen übernehmen und<br />
sich selbst vergessen. Wegen der anregenden Wirkung soll<br />
die Eiche nicht mehr nach 17.00 Uhr eingenommen werden.<br />
Der Feigenbaum-Ficus carica kann in optimaler Lage 3-mal<br />
jährlich Früchte tragen. Er ist sehr fruchtbar, hat eine hohe<br />
Lebenskraft und ist nährend. Er wirkt besonders gut auf das<br />
unwillkürliche Nervensystem, ist stressregulierend und hilft<br />
bei Tendenz zu Burn-out. Nebst den extrem gesunden Früchten<br />
liefert uns die schwarze Johannisbeere – Ribes nigrum<br />
ein wirksames Knospenmazerat. Es wirkt regulierend auf<br />
die Nebennierenhormone, wie das Stresshormon Cortisol.<br />
Weiter hilft es den Blutdruck auszugleichen und wird gegen<br />
chronische Müdigkeit und Erschöpfung eingesetzt. Der Spray<br />
gegen Müdigkeit und Erschöpfung wird bei Erwachsenen<br />
und Kindern ab 12 Jahren wie folgt angewendet: 3x täglich 3<br />
Sprühstösse in den Mund sprühen. Im Akutfall halbstündlich<br />
1 Sprühstoss in den Mund sprühen. Bis maximal 17.00 Uhr<br />
anwenden.<br />
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Handarbeit und Feingefühl erforderlich. Die Extrakte werden<br />
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<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Gesellschaft / Glosse · 7<br />
d’Föörbete<br />
ICH WERDE<br />
BANKRÄUBER!<br />
Eintauchen: Am 1. und 2. März findet das Bergsport Festival statt.<br />
ZWEI TAGE ALPINISMUS PUR<br />
IN DER CHÄLBLIHALLE<br />
In Bergwänden, auf den Gipfelgraten, in<br />
der Luft oder im Tiefschnee – es sind die<br />
Orte, an denen man die Alpinisten am<br />
ehesten vermutet. Am ersten Wochenende<br />
im März jedoch steigen sie auf die<br />
Bühne der Chälblihalle und erzählen über<br />
ihre Projekte, Expeditionen und Abenteuer<br />
– dann veranstaltet das Wild Collective<br />
nämlich die zweite <strong>Ausgabe</strong> des<br />
Bergsport Festival. Den Besucherinnen<br />
und Besuchern wird am 1. und 2. März ein<br />
Unterhaltungsprogramm aus Bergfilmen<br />
und Multi-Media-Vorträgen von professionellen<br />
Kletterern, Gleitschirmpiloten<br />
und Abenteurern geboten. Am Samstag<br />
über den Tag hinweg erhalten die Gäste<br />
die Möglichkeit, sich in verschiedenen<br />
Workshops zu den unterschiedlichsten<br />
Berg- und Outdoorthemen weiterzubilden.<br />
Festbetrieb mit Bar und Verpflegung<br />
sowie ein Ausstellerbereich runden das<br />
Angebot ab. «Wir wollen die verschiedenen<br />
Gemeinschaften rund um den Bergsport<br />
zusammenbringen und ihnen einen<br />
Mehrwert bieten», sagt Christian Bodenmann<br />
vom Wild Collective. Hinter dem<br />
Bergsport Festival steht das gleichnamige<br />
Kollektiv, das aus verschiedenen Alpinisten<br />
und Bergsportlern besteht. Die erste<br />
<strong>Ausgabe</strong> des Events wurde mit einer Vorlaufzeit<br />
von vier Monaten realisiert. Für<br />
die diesjährige <strong>Ausgabe</strong> hatten die Organisatoren<br />
mehr Zeit für die Vorbereitung,<br />
deshalb konnte der Rahmen der Veranstaltung<br />
vergrössert werden. Mitunter findet<br />
(Bild: pd)<br />
auch ein Alpinflohmarkt am Festival statt,<br />
an dem Bergausrüstung verkauft wird.<br />
Die Idee für den «Alpin-Flohmi» stammt<br />
von der Organisation Mountain Wilderness,<br />
die sich für den Erhalt von wilden<br />
Gebirgsräumen in der Schweiz einsetzt.<br />
Das Wild Collective habe das Ziel, einen<br />
zentralen Punkt für Bergsportler zu schaffen<br />
– daher sei es eine logische Schlussfolgerung<br />
gewesen, dass man die Anlässe<br />
nach Möglichkeit miteinander verbinde,<br />
so Bodenmann. «Viele aktive und ehemalige<br />
Bergsportler haben noch brauchbare<br />
Ausrüstung zu Hause. Da findet man gut<br />
noch etwas, was man verkaufen kann»,<br />
sagt Karl Brändle von den Bergfreunden<br />
Ostschweiz. Gemeinsam mit den SAC-<br />
Sektionen Säntis und St. Gallen hatte er<br />
in den vergangenen beiden Jahren den<br />
Flohmarkt jeweils in der Gallusstadt organisiert.<br />
Verkauft werden können Wanderund<br />
Bergsportartikel aller Art. «Wir nehmen<br />
alle Artikel für den Bergsport, sofern<br />
sie noch gut erhalten und funktionsfähig<br />
sind», sagt Brändle weiter. (pd)<br />
Informationen zum Festival<br />
und Programm<br />
http://bit.ly/hjIk56<br />
An einem verregneten Sonntag wurde ich<br />
wieder Opfer des Algorithmus von Youtube.<br />
Der schlug mir immer wieder neue Videos vor,<br />
um mich möglichst lange an den Bildschirm<br />
zu fesseln. Aufgepoppt ist eine Dokumentation<br />
über einen Clan in Deutschland, der für<br />
den Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe<br />
in Dresden verantwortlich ist – scheinbar<br />
war die 100 Kilogramm schwere Goldmünze,<br />
die der Clan zwei Jahre zuvor aus einem<br />
Berliner Museum gestohlen hatte, nicht<br />
genug. In einer mehrteiligen Serie dröseln<br />
zwei investigative Journalisten den Tathergang<br />
minutiösen auf, analysieren die Fehler<br />
der Bande und erklären, wen man schmieren<br />
muss, um «ein solches Ding» durchzuziehen,<br />
wie es im Fachjargon heisst. Letztlich wurden<br />
die Verbrecher aufgrund kleiner Unsauberkeiten<br />
überführt – ein bisschen Goldstaub<br />
der Münze auf der nicht entsorgten Kleidung<br />
aus der Tatnacht, ein paar Glassplitter einer<br />
zerdepperten Vitrine samt DNA-Spuren im<br />
nicht vollständig ausgebrannten Fluchtauto.<br />
«Anfängerfehler», denke ich auf dem Sofa<br />
und ziehe mir die rutschende Trainerhose<br />
hoch. «Kann ja nicht so schwierig, ‹ein solches<br />
Ding› zu drehen.» Der Lohn als Journalist<br />
und Autor mag in Ordnung sein, aber<br />
bestimmt nicht vergleichbar mit dem Wert<br />
einer 100-Kilogramm-Goldmünze oder einer<br />
mit Brillanten bestickten Brustschleife von<br />
Königin Amelie Auguste (von der ich noch<br />
nie gehört habe, aber da sie eine Königin war,<br />
wird das gute Stück wohl ein wenig Zaster<br />
einbringen). Während ich auf dem Sofa sitze<br />
und mit ausgestrecktem Arm versuche, an<br />
die Coladose zu kommen, ohne aufstehen zu<br />
müssen, wächst in meinem Kopf die Überzeugung:<br />
Ich könnte das! Ich könnte ein Bankräuber<br />
sein! Oder ein gerissener Kunstdieb!<br />
Oder ein gewiefter Fälscher! Einer, der es von<br />
den Reichen nimmt – und dann vergisst, es<br />
den Armen zu geben, weil ich ja schliesslich<br />
ganzen Aufwand hatte! Und wenn’s in die<br />
Hose geht? Nun, die Clan-Mitglieder sind<br />
auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft<br />
eingegangen und haben einen Teil der Beute<br />
rausgerückt. Dafür gab es lächerlich kurze<br />
Haftstrafen. Die paar Jährchen bei gratis Kost<br />
und Logis absitzen, den Rest der Beute aus<br />
dem Versteck holen und zu Geld machen. Ich<br />
könnte das bestimmt... sobald ich vom Sofa<br />
aufgestanden bin, geht's los! (sd)
8 · Gemeinde <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />
NEUGESTALTUNG UND SANIERUNG<br />
OBSTMARKT KOMMT VOR DAS VOLK<br />
An seiner Sitzung vom 24. Januar hat sich der Einwohnerrat mit 24 zu 3 Stimmen für ein<br />
saniertes Dorfzentrum ausgesprochen. Das letzte Wort über den Kredit in Höhe von<br />
8,81 Millionen Franken hat am 9. Juni das Herisauer Stimmvolk.<br />
Das Dorfzentrum von Herisau mit sanierungsbedürftigem<br />
Platz und Obstmarkt sorgt<br />
seit Jahrzehnten für Diskussionen. «Eine Umgestaltung<br />
ist nötig und auch an der Zeit.<br />
Der Obstmarkt ist in die Jahre gekommen,<br />
er wird von der Bevölkerung kaum genutzt<br />
und der Parkplatz strahlt keine Wärme aus»,<br />
sagte etwa Franz Rechsteiner in seinem Votum<br />
im Namen der Fraktion Die Mitte / EVP.<br />
Doch nach diesem Mittwoch könnte sich<br />
das Herisauer Ortsbild bald nachhaltig verändern:<br />
Der Einwohnerrat hat dem Sanierungsprojekt<br />
deutlich zugestimmt – mit 24<br />
zu 3 Stimmen. Damit kommt der Kredit in<br />
Höhe von 8,81 Millionen Franken am 9. Juni<br />
vor das Stimmvolk. Die Gesamtkosten für das<br />
Projekt belaufen sich auf 12,71 Millionen, allerdings<br />
reduziert sich die Summe durch zugesicherte<br />
Beiträge von Kanton, Bund und<br />
Denkmalpflege. «Die zu erwartenden Nettokosten<br />
betragen 5,83 Millionen, die über<br />
40 Jahre abgeschrieben werden», erklärte<br />
Gemeinderat Peter Künzle.<br />
Die Fraktionen zeigten sich während der<br />
Debatte zufrieden mit der geplanten Sanierung.<br />
«Uns liegt hier ein Projekt vor, dass<br />
breit abgestützt ist und bei den Beteiligten<br />
auf viel Zuspruch stösst. Mehr noch: Der<br />
Kanton ist mit im Boot und mit relevanten<br />
Anrainern wurden bereits Vereinbarungen<br />
abgeschlossen. Dass es gelungen ist, alle Beteiligten<br />
trotz unterschiedlicher Interessen<br />
auf einen Nenner zu bringen, unterstreicht<br />
die Qualität der Vorlage», hiess es von FDP/<br />
GLP. Die SP zeigte sich überzeugt, dass «ein<br />
attraktiver Obstmarkt das Zusammenleben<br />
im Dorf für Generationen prägen und das<br />
Gewerbe stärken wird». Auch die Kosten<br />
hielten die Fraktionen für angebracht, obwohl<br />
die Gemeinde den Gürtel bekanntlich<br />
enger schnallen muss. «Das vorliegende<br />
Projekt strebt nicht nach den grössten Ambitionen,<br />
sondern berücksichtig die Kosten/<br />
Nutzen-Rechnung», kam es von der SVP. Für<br />
Kritik sorgten hauptsächlich die wegfallenden<br />
Parkplätze im Zentrum, deren Anzahl<br />
sich von derzeit 26 auf 8 reduzieren würde.<br />
«Das sehen wir als Herausforderung», gab<br />
die Fraktion Gewerbe/PU zu Bedenken.<br />
«Dennoch glauben wir, dass lokal ansässige<br />
Unternehmen von einem attraktiven Obstmarkt<br />
profitieren.» Für das Stimmvolk wird<br />
es am Donnerstag, 14. März, um 19.30 Uhr<br />
eine Infoveranstaltung im Casino geben.<br />
Neben dem Verpflichtungskredit für den<br />
sanierten Dorfkern besprach der Einwohnerrat<br />
zwei weitere Geschäfte. Rückblick und<br />
Zielüberprüfung zum Legislaturprogramm<br />
2019-2<strong>02</strong>3 wurden zur Kenntnis genommen.<br />
Kritikpunkte gab es an der Messbarkeit der<br />
gesteckten Ziele, einigen Einwohnerräten<br />
ging es in gewissen Punkten nicht zügig genug<br />
vorwärts. «Als wir das Programm erstellt<br />
haben, waren wir alle guten Mutes», erklärte<br />
Gemeindepräsident Max Eugster. «Danach<br />
haben uns Krisen ausgebremst. Ein Legislaturprogramm<br />
ist keine Liste, die man abhaken<br />
kann. Deshalb haben wir bewusst auch Ziele<br />
gewählt, die nicht messbar sind, weil wir daran<br />
arbeiten und die Stossrichtung aufzeigen<br />
wollen.» Das neue Programm für die Legislatur<br />
2<strong>02</strong>3-2<strong>02</strong>7 führt 15 überordnete Ziele auf,<br />
die in die Bereiche Nachhaltigkeit, Orientierung,<br />
Standort und Wirtschaftlichkeit eingeteilt<br />
sind. Ein Kompass symbolisiert diese vier<br />
Hauptpunkte. Die Rückmeldungen der Fraktionen<br />
waren zwiegespalten. Kritisiert wurde<br />
vor allem, dass mit dem strukturellen Defizit<br />
der Gemeinde die wohl grösste Herausforderung<br />
nicht aufgeführt werde. «Dabei ist es<br />
entscheidend zu wissen, wie wir dieses Defizit<br />
bewältigen, die Kosten reduzieren und die<br />
Effizienz steigern», gab die Fraktion Gewerbe/<br />
PU zu bedenken. Die FDP wünschte sich derweil<br />
«Visionen und einen klaren Fokus statt<br />
eines Programms, das wie ein Kompass in alle<br />
Himmelsrichtungen führt.» Der Gemeinderat<br />
um Gemeindepräsident Max Eugster nahm<br />
diese Kritik des Einwohnerrats zur Kenntnis.<br />
«Wir wollen pragmatisch sein und uns dort<br />
verbessern, wo wir mit unseren Mitteln etwas<br />
erreichen können», so Eugster.<br />
Sergio Dudli<br />
Der Einwohnerrat stimmte dem Projekt Obstmarkt deutlich zu – mit wenigen Gegenstimmen aus der SVP-Fraktion.<br />
(Bild: sd)
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Gemeinde · 9<br />
ENERGIESPARENDE LED-BELEUCHTUNG<br />
FÜR SPORTZENTRUM, EBNET UND WILEN<br />
Der Gemeinderat hat zwei gebundene <strong>Ausgabe</strong>n<br />
für das Umrüsten von Beleuchtungen<br />
von Sportanlagen auf LED genehmigt. Zum<br />
einen bewilligte er einen Kredit von 140'000<br />
Franken für LED-Beleuchtungen auf dem Rasenplatz<br />
Wilen und den Sportplätzen Ebnet<br />
mit Fussballplatz, Rundbahn sowie Beachvolleyballfeld<br />
und Spielwiese. Damit kann<br />
der Energieverbrauch um über 50 Prozent<br />
gesenkt werden. Zum anderen hiess der Gemeinderat<br />
einen Kredit über 225'000 Franken<br />
für den Ersatz der Lampen durch LED<br />
im ganzen Sportzentrum mit Ausnahme der<br />
Eishalle gut. Letztere war bereits 2019 umgerüstet<br />
worden. Auch hier können rund<br />
50 Prozent des Energieverbrauchs eingespart<br />
werden, was etwa 30'000 Franken pro Jahr<br />
entspricht. Beide Massnahmen führen über<br />
die Jahre zu beträchtlichen Kostensenkungen.<br />
Die Arbeiten sollen bis im Sommer 2<strong>02</strong>4<br />
abgeschlossen sein. (gk)<br />
Der Fussballplatz im Ebnet bekommt neue LED-Lampen.<br />
(Bild: sd)<br />
HANDÄNDERUNGEN IM JANUAR<br />
03.01.2<strong>02</strong>4 Germann Peter, Heiden und Germann<br />
Susanne, Herisau (Erwerb: 27.03.2015),<br />
an Zähner Rudolf und Nelli Elisabeth, Herisau<br />
Stockwerk-GB-Nr. S9405, Scheibe 9; 143/1000<br />
Miteigentum an Grundstück Nr. 3642, mit<br />
Sonderrecht an der 4 1/2-Zimmerwohnung<br />
mit Keller- und Schrankabteil<br />
08.01.2<strong>02</strong>4 AYAS AG, Wollerau SZ (Erwerb:<br />
05.05.2<strong>02</strong>3), an Luxury Immobilien AG, Wil<br />
SG GB-Nr. 1570, Wilenhalde 3; Wohnhaus<br />
Vers. Nr. 2879, mit 1'031 m² Grundstücksfläche<br />
GB-Nr. 1583, Wilenhalde 1; Wohnhaus Vers.<br />
Nr. 2891 und Garage Vers. Nr. 4380, mit 1'277<br />
m² Grundstücksfläche<br />
10.01.2<strong>02</strong>4 Näf Matthias und Jacqueline, Herisau<br />
(Erwerb: 14.04.2008), an Stefanov Krasimir<br />
und Stefanova Mihaela, St. Gallen Stockwerk-GB-Nr.<br />
S10904, Robert-Walser-Strasse<br />
5a; 53/1000 Miteigentum an Grundstück<br />
Nr. 3113, mit Sonderrecht an 4 1/2-Zimmerwohnung<br />
mit Keller Miteigentums-GB-Nr.<br />
M10914, Robert-Walser-Strasse; 1/26 Miteigentum<br />
an Grundstück Nr. S10885, (Benützungsrecht<br />
an Autoeinstellplatz)<br />
25.01.2<strong>02</strong>4 VIP Swiss AG, Herisau AR (Erwerb:<br />
25.08.2<strong>02</strong>2), an Halter AG, Schlieren ZH<br />
GB-Nr. 4991, Ebnet; 848 m² Grundstücksfläche<br />
26.01.2<strong>02</strong>4 Zürcher Daniela, Oberwangen<br />
(Erwerb: 23.05.2<strong>02</strong>3), an Brüllmann Michael,<br />
Herisau GB-Nr. 5008, Chleb 2353; Wohnhaus<br />
Vers. Nr. 2353, mit 578 m² Grundstücksfläche<br />
31.01.2<strong>02</strong>4 Bestdrive Immo GmbH, Wittenbach<br />
SG (Erwerb: 11.05.2<strong>02</strong>1), an Neumaier<br />
Franziska und Sommer Sascha, Herisau GB-<br />
Nr. 1289, Poststrasse 34; Wohnhaus Vers. Nr.<br />
527, mit 196 m² Grundstücksfläche<br />
Zivilstandsnachrichten<br />
Geburten<br />
Germann Silas, geboren am 26. Dezember<br />
2<strong>02</strong>3, Sohn des Germann Pascal und der<br />
Eigenmann Barbara, wohnhaft in Herisau AR<br />
Knellwolf Jara, geboren am 3. Januar 2<strong>02</strong>4,<br />
Tochter des Knellwolf Karim und der Knellwolf<br />
Iris, wohnhaft in Herisau AR<br />
Ntai Dimitra, geboren am 11. Januar<br />
2<strong>02</strong>4, Tochter des Ntais Spyros und der<br />
Gkrimpoura Vasilika, wohnhaft in Herisau<br />
Frei Noah, geboren am 16. Januar 2<strong>02</strong>4,<br />
Sohn des Frei David und der Frei Vanessa,<br />
wohnhaft in Herisau AR<br />
Todesfälle<br />
Wanner geb. Huber, Elisabeth Hermine,<br />
gestorben am 5. Januar 2<strong>02</strong>3 in Herisau<br />
AR, geboren 1930, wohnhaft gewesen in<br />
Herisau AR<br />
Wild geb. Roth, Heidi, gestorben am 26.<br />
Januar 2<strong>02</strong>4 in Herisau AR, geboren 1938,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau AR
10 · Wahlen <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />
EIN FREIER PLATZ IM GEMEINDERAT:<br />
DAS SAGEN DIE DREI KANDIDATEN<br />
Am Sonntag, 3. März, kommt es in Herisau zur Ersatzwahl für den vakanten Sitz im Gemeinderat. Nach dem Rücktritt von Stefanie Danner<br />
stellen sich die Kandidaten Daniele Lenzo (SP), Max Slongo (SVP) und Thomas Mittermair (PU) unseren Fragen und erklären, was sie in<br />
der Gemeinde bewirken wollen und für welche Anliegen sie sich einsetzen möchten.<br />
Weshalb gehören Sie in den Gemeinderat?<br />
Lenzo: Ich gehöre in den Gemeinderat, weil<br />
ich mich für die Anliegen von Herisauerinnen<br />
und Herisauer mit Herzblut einsetzen<br />
und noch stärker engagieren möchte. Ich<br />
möchte aktiv an der Gestaltung unserer<br />
Gemeinde mitwirken und meine langjährige<br />
Erfahrung in Führungs-, Verwaltungs- und<br />
Exekutivaufgaben einbringen, um das Leben<br />
in Herisau noch attraktiver zu machen.<br />
Slongo: 1. Interesse: Seit neun Jahren engagiere<br />
ich mich politisch. Als Wahl-Herisauer<br />
und durch die Erfahrungen im Einwohnerund<br />
Kantonsrat liegen mir die Anliegen der<br />
Gemeinde am Herzen. 2. Zeit: Aktuell unterrichte<br />
ich 70 Prozent. Der Gemeinderat<br />
wäre daher eine ideale Ergänzung. Mir ist<br />
es wichtig, genügend Zeit dafür zu haben.<br />
3. Ich traue es mir zu: Ganz sicher bin ich<br />
kein «Siebesiech», der schon alles kann oder<br />
besser weiss. Es ist mein Anspruch, das, was<br />
ich noch nicht (gut) kann, zu lernen.<br />
Mittermair: Herisau liegt mir am Herzen. Es<br />
ist mir wichtig, dass es der Gemeinde gut<br />
geht und sie sich weiterentwickelt. Ich bin in<br />
Herisau aufgewachsen und zu Schule gegangen.<br />
Ich durfte die vielfältigen Traditionen,<br />
wie das Kinderfest oder den Gidioumzug<br />
mit Kinderaugen erleben und geniesse sie<br />
heute als Vater. Ich arbeite und lebe in Herisau<br />
und bin überzeugt, mit meinen Fähigkeiten<br />
eine konstruktive Bereicherung für<br />
den Gemeinderat und für Herisau zu sein.<br />
Was unterscheidet Sie von den anderen Kandidierenden?<br />
Lenzo: Bestimmt unterscheide ich mich von Slongo: Mit Jahrgang 2001 vertrete ich eine<br />
meinem beruflichen Werdegang und meiner<br />
junge Generation und kenne gleichzeitig<br />
Ausbildung, ich bin vielfältig ausgebildet die Herausforderungen der älteren Be-<br />
und habe langjährige Erfahrungen in der völkerung. Dieses Gspüri für Jung und Alt<br />
Zusammenarbeit mit politischen Behörden, kann ich miteinbringen. Im Einwohner- und<br />
in der Führung und als Familienvater. In Kantonsrat darf ich mich für die Anliegen<br />
meiner Arbeit habe ich erlebt, was es bedeutet,<br />
der Gemeinde starkmachen. Gerade das<br />
politische Entscheidungen umzuset-<br />
Amt auf kantonaler Ebene und das dazuge-<br />
zen. Dadurch kann ich politische Prozesse hörige Netzwerk sind von Vorteil. Zudem<br />
besser einschätzen. Vielleicht unterscheide konnte ich mich im vergangenen Jahr bei<br />
ich mich auch mit meinen sozialpolitischen verschiedenen Themen auf kommunaler<br />
Schwerpunkten.<br />
und kantonaler einbringen, Veränderungen<br />
bewirken oder Akzente setzen.<br />
Mittermair: Wir alle bringen unterschiedliche<br />
Fähigkeiten mit. Um als Softwareentwickler<br />
erfolgreich zu sein, sind strategisches<br />
Denken und das Entwickeln von<br />
vorausschauenden Lösungen unabdingbar.<br />
Eine schnelle Auffassungsgabe und das<br />
Lösen von komplexen Problemen sind mein<br />
Alltag. Zudem ist in der Privatwirtschaft ein<br />
fundiertes wirtschaftliches Denken gefragt.<br />
Mein Fachwissen in der Digitalisierung sehe<br />
ich als einen besonders wertvollen Vorteil.<br />
Was zeichnet einen guten Gemeinderat für Sie aus?<br />
Lenzo: Er sollte ein offenes Ohr für die Anliegen<br />
der Bevölkerung haben und diese gute Gemeinderätin – ist in erster Linie ein<br />
Slongo: Ein guter Gemeinderat – oder eine<br />
ernst nehmen. Ein guter Gemeinderat sollte Volksvertreter. Zudem erachte ich folgende<br />
transparent und verantwortungsbewusst Qualitäten als wichtig: Zuverlässigkeit, Kollegialität,<br />
Durchhaltewillen und Biss und ein<br />
handeln und die Interessen der Gemeinde<br />
über persönliche Interessen stellen. Ausserdem<br />
sollte er oder sie fähig sein, Entschei-<br />
allen Herisauerinnen und Herisauern sowie<br />
guter zwischenmenschlicher Umgang mit<br />
dungen zu treffen, die langfristig zum Wohl Mitarbeitenden der Gemeinde<br />
der Gemeinde beitragen.<br />
Mittermair: Ein Gemeinderat hat das Wohl<br />
der Gemeinde und deren Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern im Blick. Ehrlichkeit, Offenheit<br />
und Transparenz sind ebenso wichtig<br />
wie Entscheidungsfähigkeit und strategisches<br />
Denken. Ich bin überzeugt, dass ich mit<br />
meiner Person den Gemeinderat gut ergänzen<br />
und verstärken kann.<br />
Welchen Personen oder Gruppen wollen Sie eine Stimme geben?<br />
Lenzo: Ich möchte mich insbesondere für Slongo: Mir ist es wichtig, nahe bei der<br />
Familien einsetzen und es ist mir wichtig, Herisauer Bevölkerung zu sein – für Anliegen,<br />
dass die Herisauerinnen und Herisauer im<br />
Ideen und auch für Kritik. Ausser-<br />
Alter einen gesicherten Lebensabend verbringen<br />
dem möchte ich mich für die Anliegen der<br />
können, indem für Unterstützung jungen Generation, die Herisauerinnen und<br />
im Alltag, geeignete Wohnformen, Pflege Herisauer von morgen, einsetzen.<br />
und Sicherheit gesorgt wird.<br />
Mittermair: Jede und jeder der in Herisau<br />
lebt und arbeitet, zur Schule geht oder den<br />
Ruhestand geniesst hat ein Recht darauf,<br />
dass seine Anliegen gehört werden. Es ist<br />
wichtig, nachhaltige Lösungen zu entwickeln,<br />
die einen Mehrwert für möglichst viele<br />
Herisauerinnen und Herisauer darstellen.
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Wahlen · 11<br />
Daniele Lenzo Max Slongo Thomas Mittermair (Bilder: zVg.)<br />
Für welche Themen wollen Sie sich einsetzen?<br />
Lenzo: Für soziale Gerechtigkeit und familien-<br />
Slongo: 1. Für Jung & Alt: Zu oft hören wir, die<br />
und altersfreundliche Politik. Für ein «Generation Z» sei politikverdrossen oder<br />
Herisau im Gleichgewicht mit einer starken uninteressiert – dabei benötigt genau die<br />
finanziellen Zukunft, wo verantwortungsbewusst<br />
junge Bevölkerung eine Stimme im durch-<br />
und nachhaltig investiert wird. Für ein schnittlich 54 Jahre alten Gemeinderat.<br />
vernetztes Herisau mit einer Verwaltung, 2. Nulldefizit: Wir müssen gegen ein strukturelles<br />
die digital denken und innovativ handeln<br />
Defizit kämpfen und gleichzeitig<br />
kann. Für smarte Mobilität und nachhaltige<br />
gute Rahmenbedingungen für das lokale<br />
Verkehrsentwicklung. Für klimagere-<br />
Gewerbe wahren und notwendige Investi-<br />
chte Energie- und Umweltpolitik. Für eine tionen tätigen. 3. Wertschätzung: Denn nur<br />
starke Gemeinschaft und effektiven Bevölkerungsschutz.<br />
gemeinsam können Ziele nachhaltig erre-<br />
Also: Für ein lebenswertes icht und Brücken über Parteigrenzen hin-<br />
Herisau.<br />
weg gebaut werden.<br />
Mittermair: Ein ständiges Thema sind die<br />
Finanzen. Ich bin überzeugt, dass wir mit<br />
gezielten Optimierungen der Verwaltungsprozesse<br />
sowie finanziell nachhaltigen Investitionen<br />
diese verbessern können. Dabei<br />
möchte ich die gebundenen <strong>Ausgabe</strong>n nicht<br />
unberücksichtigt sehen. Die Digitalisierung<br />
spielt auch hier eine wesentliche Rolle. Ich<br />
will mit Herisau mutig in die Zukunft gehen.<br />
Dabei sollen aber unsere wertvollen Traditionen<br />
weiterhin gepflegt werden.<br />
Woran wird die Herisauer Bevölkerung merken, dass Sie im Gemeinderat mitwirken?<br />
Lenzo: Daran, dass die Herisauerinnen und Slongo: Einerseits durch zuverlässige Arbeit<br />
Herisauer klar und verständlich darüber – nicht für die eigene Person oder die Partei;<br />
informiert sind, was in meinem Ressort in sondern für Herisau – mit dem Ziel, Brücken<br />
Arbeit ist oder entschieden wird. Dass sie<br />
über alle Altersgruppen und politischen<br />
mich aber auch als Mitglied des gesamten Ansichten hinweg zu bauen. Andererseits<br />
Gemeinderats wahrnehmen und daran, dass durch einen nachhaltigen zwischenmenschlichen<br />
ich für sie und ihre Anliegen erreichbar bin.<br />
Umgang, den ich als Primarlehrer<br />
jeden Tag zu leben versuche.<br />
Mittermair: Mir ist bewusst, dass ich Teil<br />
eines Gremiums bin und wir nur gemeinsam<br />
mit Einwohnerrat und Volk Lösungen<br />
erzielen können. Als Politiker werde ich<br />
mich nicht so wichtig nehmen und glauben,<br />
alles sofort verändern zu können. Aber ich<br />
werde mich für die die Bedürfnisse der Einwohnerinnen<br />
und Einwohner einsetzen, innovative<br />
Ideen und Fachwissen einbringen.<br />
Durch offene Kommunikation möchte ich<br />
einen direkten Dialog ermöglichen und zur<br />
positiven Entwicklung unserer Gemeinde<br />
beitragen.<br />
Sergio Dudli<br />
Leserbriefe zu den Wahlen vom 3. März<br />
Aufgrund der hohen Anzahl eingegangener Leserbriefe zur Ersatzwahl des Gemeinderats<br />
und des beschränkten Platzes im «de Herisauer» hat die Redaktion entschieden, die Leserbriefe<br />
online unter www.deherisauer.ch/leserbriefe zu publizieren. Alle Schreiben, die bis<br />
am 28. Februar eingehen, sind dort gesammelt zu finden. Durch das Einscannen des nebenstehenden<br />
QR-Codes mit einem Smartphone werden Sie direkt auf die entsprechende Seite<br />
geleitet. (red)<br />
Zu den Leserbriefen<br />
https://bit.ly/3RF8Vbt
Region St. Gallen - Appenzell<br />
www-willi-reinigungen.ch<br />
078 781 60 60<br />
info@willi-reinigungen.ch<br />
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– 4 Birnen<br />
– 80g Gorgonzola<br />
– 2 Esslöffel Butter (zimmerwarm)<br />
– 4 Scheiben Frühstücksspeck<br />
(dünn geschnitten)<br />
– 2 Esslöffel Baumnusskerne (zerbröselt)<br />
Die Cilander AG wurde 1814 von zwei Herisauer Kaufleuten gegründet.<br />
CILANDER VOR SCHLIESSUNG:<br />
190 ARBEITSPLÄTZE SIND BEDROHT<br />
(Bild: Archiv)<br />
Das Herisauer Textilunternehmen kämpft<br />
seit mehreren Jahren gegen laufend steigende<br />
Kosten und zusätzlich in den letzten Monaten<br />
gegen eine rapid sinkende Nachfrage<br />
für Textilprodukte aus dem In- und Ausland.<br />
Trotz höchster Anstrengungen aller Involvierten<br />
wird eine wirtschaftliche Fortführung der<br />
Firma in Frage gestellt und die Schliessung<br />
der Betriebe an den drei Standorten Herisau,<br />
Flawil und Lützelflüh muss in Erwägung gezogen<br />
werden. Die jüngsten Entwicklungen in<br />
der Textilindustrie und bei Schlüsselkunden<br />
veranlassen das Unternehmen eine geordnete<br />
Einstellung der Geschäftstätigkeit der AG<br />
Cilander per Ende August 2<strong>02</strong>4 zu erwägen.<br />
Von einer Schliessung wären rund 190 Mitarbeitende<br />
betroffen.<br />
Der Verwaltungsrat und das Management<br />
der AG Cilander sahen sich im vergangenen<br />
Jahr aufgrund des abrupten Nachfrageeinbruchs<br />
im In- und Ausland und überproportional<br />
steigender Kosten in der Schweiz gezwungen,<br />
die Unternehmensfortführung zu<br />
hinterfragen. Insbesondere die Inflation im<br />
Ausland, die den Konsum in der zweiten Jahreshälfte<br />
2<strong>02</strong>3 merklich gesenkt hat, sowie<br />
der starke Franken, in Kombination mit den<br />
hohen inländischen Energie- und Produktionskosten,<br />
haben seit Sommer 2<strong>02</strong>3 zu einem<br />
Auftragseinbruch und zu hohen finanziellen<br />
Verlusten geführt. «Obwohl alle involvierten<br />
Parteien mit vollstem Einsatz gekämpft haben,<br />
sehen wir keinen gangbaren Weg, der<br />
die Handlungsfähigkeit des Unternehmens<br />
sichert. Die Produktionseinstellung und daraus<br />
folgend die Einstellung der Geschäftstätigkeit<br />
der AG Cilander auf Ende August<br />
2<strong>02</strong>4 scheint unumgänglich zu sein», so der<br />
Verwaltungsratspräsident Rolf Schmid. Verwaltungsrat<br />
und Management bedauern die<br />
Situation ausserordentlich, Schmid untermauert<br />
die Bestrebungen zur Fortführung<br />
des Unternehmens. «In den letzten Monaten<br />
haben wir verschiedenste Szenarien geprüft.<br />
Eine rechtzeitige Schliessung ermöglicht<br />
den kontrollierten Marktrückzug. Ein<br />
schmerzlicher Schritt, aber gegenüber den<br />
Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden der<br />
verantwortungsvollste Weg.» Das Konsultationsverfahren<br />
wird aktiv genutzt, um weitere<br />
Ideen zu prüfen und Lösungen zu evaluieren.<br />
Die Schliessung hätte die Entlassung aller<br />
Mitarbeitenden zur Folge. Das Konsultationsverfahren<br />
gegenüber der Personalkommission<br />
wurde eingeleitet. CEO Burghard Schneider<br />
stellt die Mitarbeitenden ins Zentrum:<br />
«Mit einer geplanten Schliessung können wir<br />
den Mitarbeitenden den ordentlichen Austritt<br />
unter Wahrung der vertraglichen Kündigungsfrist<br />
und Bezahlung der Löhne ermöglichen.<br />
Zudem unterstützen und begleiten wir<br />
unsere Mitarbeitenden bei ihrer beruflichen<br />
Neupositionierung. Auch ein Sozialplan ist<br />
bereits in Arbeit. Für die Ausarbeitung darf<br />
auf die Unterstützung der Steinegg Stiftung<br />
gebaut werden, die mit der Steinegg Aktiengesellschaft<br />
Hauptaktionärin der Cilander<br />
ist.» Ebenfalls im Fokus stehen die Kunden,<br />
so der CEO: «Damit wir den Bedürfnissen<br />
unserer treuen und langjährigen Kunden gerecht<br />
werden, erhalten wir die Produktion<br />
möglichst lange aufrecht.» (pd)<br />
Zubereitung:<br />
1. Backofen vorheizen auf 150 Grad Ober-/<br />
Unterhitze, Zitrone auspressen. Birnen<br />
waschen und halbieren; mit einem Löffel das<br />
Kerngehäuse entfernen und Höhlung etwas<br />
vertiefen.<br />
2. Birnen innen und aussen mit Zitronensaft<br />
einpinseln. Gorgonzola und zimmerwarme<br />
Butter mit einem Handmixer schaumig rühren;<br />
die Crème in die Birnen füllen.<br />
3. Birnenhälften mit dem Speck umwickeln<br />
und in eine Auflaufform geben. Im heissen<br />
Ofen auf der zweiten Schiene von oben 10 bis<br />
20 Minuten garen.<br />
4. Birnen auf Tellern anrichten und mit zerbröselten<br />
Baumnusskernen garnieren. Als<br />
Apero oder zusammen mit einem grünen<br />
Salatbouquet servieren.
14 · Thema des Monats <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />
«WIR BESCHEREN HERISAU<br />
EIN BUNTES PROGRAMM»<br />
Die Fasnachtszeit ist angebrochen! Auch in diesem Jahr kann sich die Herisauer Bevölkerung<br />
auf eine ereignisreiche Zeit freuen. Für das Spektakel setzt sich unter anderem der Fasnachtsverein<br />
Herisau ein. Präsident Niklaus Dudle erklärt, was besonders viel Zeit in Anspruch nimmt.<br />
Schon bald fliegt zwischen den Schneeflocken<br />
auch Konfetti durch die Lüfte, Kinder<br />
und Erwachsene suchen nach der passenden<br />
Verkleidung und der eine oder andere<br />
Herisauer wird schon die ersten «Öhrli»<br />
verspeist haben. Jahr für Jahr wird den Menschen<br />
in Herisau während der Fasnachtszeit<br />
ein abwechslungsreiches Programm präsentiert.<br />
Bis 2018 stellten die Vereinigten Herisauer<br />
Guggen (VHG) vom Guggenumzug<br />
bis zur Festhalle diverse Attraktionen auf die<br />
Beine. Anschliessend kam es zu einer Umstrukturierung<br />
der Organisation. Die VHG<br />
wurde in jedem Jahr neu aufgestellt. Dafür<br />
mussten die Guggenvereine Mitglieder zur<br />
Verfügung stellen, die dann den Vorstand<br />
der VHG bildeten. «Pflicht und Hobby passt<br />
nicht gut zusammen. Das war für die Beteiligten<br />
nicht zufriedenstellend und es fehlte<br />
an Konstanz in der Organisation», erklärt Niklaus<br />
Dudle, Präsident des neuen Herisauer<br />
Fasnachtvereins.<br />
Kein Guggenumzug in diesem Jahr<br />
Es sei der Wunsch entstanden, ein ständiges<br />
Gremium zu schaffen und dadurch die Organisation<br />
zu vereinfachen und vorteilhafter<br />
zu strukturieren. Als Resultat dieser Überlegungen<br />
wurde der Fasnachtsverein Herisau<br />
gegründet. «Eine ‹guggenbefreite› Organisation<br />
ermöglicht es, die Guggen in dieser<br />
beanspruchten Zeit zu entlasten», so Dudle.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit den Guggen<br />
leide jedoch nicht darunter und sei nach wie<br />
vor von grosser Wichtigkeit. Denn auch die<br />
Mitglieder des Fasnachtsvereins seien selbst<br />
aktiv bei verschiedensten Guggenmusiken.<br />
Die Gründung habe es auch ermöglicht, dem<br />
Fasnachtsbetrieb ein neues Gesicht zu verleihen<br />
und mit der Zeit zu gehen. «Die alten<br />
Strukturen des VHG galt es zu überholen, um<br />
der heutigen Zeit gerecht zu werden». Vom<br />
Aschermittwoch bis am Blochmontag einen<br />
zentralen Ort für die Guggen, Fasnächtler<br />
und die Bevölkerung zu ermöglichen und die<br />
Herisauer Fasnacht neu zu beleben, sei das<br />
Ziel des Fasnachtsvereins.<br />
Eine beliebte Attraktion wird in diesem<br />
Jahr fehlen. Erst für 2<strong>02</strong>5 ist wieder ein Guggenumzug<br />
geplant. Der Fasnachtsverein<br />
habe in der aufwendigen Vorbereitung keine<br />
Zeit für die Organisation gefunden, so Dudle.<br />
Vor allem das Fasnachtsdorf rund um die<br />
Chälblihalle beanspruche viele Ressourcen.<br />
Der Fasnachtsverein steht hierbei auch mit<br />
Externen in Kontakt. Diverse Gastrobetriebe<br />
werden vor Ort sein und Verpflegungsstände<br />
einrichten. Ebenfalls wird eine Bühne aufgebaut<br />
– unter anderem für die Auftritte der<br />
Guggenmusiken. Auch in der Chälblihalle<br />
selbst wird das Fasnachtsflair so richtig zu<br />
spüren sein.<br />
Das Programm in der Hauptfasnachtszeit<br />
Am Aschermittwoch werden die Guggen und<br />
Schulkinder mit Musik, Verkleidungen und<br />
einer Ladung Konfetti durch die Strassen ziehen.<br />
Die «Leckerli» werden in diesem Jahr in<br />
der Chälblihalle verteilt. Zudem wird dort am<br />
frühen Mittwochabend der Kindermaskenball<br />
durchgeführt. Nachdem die kreativsten<br />
Verkleidungen ausgezeichnet wurden, lässt<br />
sich der Aschermittwoch im Fasnachtsdorf<br />
ausklingen. Am Donnerstag wartet mit dem<br />
Schnitzelbankabend ein weiterer Höhepunkt<br />
auf die Herisauer. Bevor am Samstag<br />
die grosse Guggenparty geschmissen wird,<br />
haben die Fasnächtler am Freitag die Möglichkeit,<br />
den Maskenball im Fasnachtsdorf<br />
zu besuchen. Am Sonntag sind beim grossen<br />
Guggenkonzert ein letztes Mal die Tschinellen,<br />
Trompeten und Tubas zu hören, bevor<br />
schliesslich dem berühmt berüchtigten Gidio<br />
Hosestoss auf dem Scheiterhaufen die letzte<br />
Ehre erwiesen wird. «Der Fasnachtsverein<br />
erhofft sich mit diesem reichbefrachteten<br />
Programm der Bevölkerung eine ereignisreiche<br />
Fasnachtszeit zu bescheren und ihren<br />
Ansprüchen gerecht zu werden», so Dudle.<br />
Die Chälblihalle wird in der «fünften Jahreszeit» zur Festhalle des Fasnachtsdorfes.<br />
(Bild: Fasnachtsverein)
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Thema des Monats · 15<br />
«Trompf Buur» ist eine von acht Schnitzelbankgruppen, die am 15. Februar in Herisau unterwegs sein werden.<br />
(Bild: zVg.)<br />
«WIR SIND EINE ALTERNATIVE<br />
ZUR LAUTEN FASNACHT»<br />
Der Schnitzelbankabend ist nicht mehr aus dem Fasnachtsprogramm wegzudenken. Die Auftritte<br />
finden im Alten Zeughaus und diversen weiteren Lokalen in Herisau und Umgebung statt<br />
und werden von der Guggemusig «Izi bizi tini wini» organisiert.<br />
Roger Kehl hat seine Leidenschaft für die<br />
Fasnacht schon vor Jahrzehnten entdeckt.<br />
In seiner Zeit als Mitglied der Guggemusig<br />
«Izi bizi tini wini» hat der Herisauer in<br />
verschiedensten Funktionen gewirkt. Vom<br />
Tourenplaner über den Kassier bis zum<br />
Präsidenten der Herisauer Traditionsguggenmusik<br />
hat Kehl schon so einiges zur<br />
Fasnacht beigesteuert. Heute fungiert er<br />
als OK-Präsident des Schnitzelbankabends.<br />
«Zurzeit besteht das Organisationskomitee<br />
aus einem vierköpfigen Gremium»,<br />
erzählt Kehl. Die «Izis» stellen den Schnitzelbankabend<br />
schon zum 14. Mal auf die<br />
Beine. Früher haben die Guggenmusiken<br />
auf der Beizentour «geschnitzelbänkelt».<br />
Bei einer Schnitzelbank werden Aktualitäten<br />
aus Politik, Sport oder auch lokale<br />
Themen aufgegriffen und in humoristische<br />
Verse verpackt. Daraus sei später die Idee<br />
entstanden, das Ganze in einem grösseren<br />
Umfang abzuhalten. «Am Donnerstag nach<br />
Aschermittwoch stand damals nichts auf<br />
dem Programm. Mit dem Schnitzelbankabend<br />
konnten wir diese Lücke schliessen»,<br />
sagt Kehl. Zunächst wurden die Verse<br />
nur in einem Restaurant vorgetragen. Seit<br />
der ersten Durchführung des Schnitzelbankabends<br />
im Jahre 2010 haben sich die<br />
Abende immer weiterentwickelt.<br />
Acht Gruppen in acht Lokalen<br />
Der diesjährige Schnitzelbankabend wird am<br />
Donnerstag, 15. Februar, in sieben verschiedenen<br />
Herisauer Restaurants sowie dem<br />
Alten Zeughaus abgehalten. «Insgesamt erwarten<br />
wir rund 800 Zuschauerinnen und<br />
Zuschauer», erklärt Kehl. Der Schnitzelbankabend<br />
stösst auf grosse Begeisterung. «Die<br />
Plätze für jenen Donnerstagabend nach dem<br />
Aschermittwoch sind bei den Herisauern<br />
und auch Auswärtigen heiss begehrt. Unsere<br />
Plätze im Alten Zeughaus waren dieses<br />
Jahr innert 30 Minuten ausverkauft». Bis auf<br />
einige wenige Plätze seien auch die übrigen<br />
Restaurants bereits ausgebucht. Dies liege<br />
einerseits an den unterhaltsamen Gruppen,<br />
andererseits am angenehmen Ambiente,<br />
das ein Schnitzelbankabend bietet. «Den<br />
Zuschauerinnen und Zuschauern wird eine<br />
Alternative zur lauten Fasnacht geboten.»<br />
Die Vortragenden bestehen aus Gruppen<br />
bis zu vier Personen. Die Schnitzelbänkler kommen<br />
von nah und fern, aus Waldstatt oder Flawil,<br />
aber auch Churer seien darunter. Die Verse<br />
werden dem Publikum während 15 Minuten<br />
im entsprechenden Restaurant vorgetragen.<br />
Ein ausgeklügelter Tourenplan sieht vor, dass<br />
alle teilnehmenden Gruppen in allen acht Lokalen<br />
zum «schnitzelbänkeln» kommen. «Wir<br />
möchten dem Publikum ermöglichen, in den<br />
Genuss aller acht Schnitzelbänklergruppen zu<br />
kommen», sagt Kehl. Denn jede Gruppe praktiziere<br />
ihren eigenen Stil. Auch deshalb sieht der<br />
Verantwortliche eine Grenze beim Umfang des<br />
Schnitzelbankabends. «Jedes Jahr bekommen<br />
wir Anfragen von zusätzlichen Restaurants und<br />
Schnitzelbänklern. Aber wir möchten dem momentanen<br />
Stil und Umfang treu bleiben.»<br />
Manuel Alder
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Aufatmen mit der Craniosacral Therapie<br />
Anspannung und Stress über längere Zeit oder wiederkehrend,<br />
belasten bekanntermassen den Organismus.<br />
Schlafstörungen und Schmerzen sind nur zwei von vielen<br />
möglichen Auswirkungen. Bekannt sind in diesem Zusammenhang<br />
vor allem Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen.<br />
Wenn der Körper dann nachts durch schlechten Schlaf nicht<br />
regenerieren kann, dreht die Negativspirale immer weiter.<br />
So weit müsste es oft nicht kommen. Die Craniosacral Therapie<br />
kann zur Tiefenentspannung führen, was dem Körper<br />
sofort Entlastung bringt.<br />
Während der Behandlung beobachte ich oft, wie Klienten<br />
einen tiefen Atemzug nehmen, ein eigentliches Aufatmen,<br />
wenn die Entspannung einsetzt. Genau dieser Moment<br />
wird mir in der Nachbesprechung dann als sehr befreiend<br />
geschildert.<br />
Mittelfristig kann es mit der Craniosacral Therapie gelingen,<br />
wieder erholsam durchzuschlafen, schmerzende Verspannungen<br />
zu lösen und sich so gestärkt den kommenden Herausforderungen<br />
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UNSERE GEMEINDE<br />
Zu Diensten<br />
Der Gemeinderat setzt sich eine Messlatte<br />
Alle vier Jahre erstellt der Gemeinderat ein Legislaturprogramm.<br />
Gemeindepräsident Max Eugster erklärt den Sinn dahinter<br />
und sagt, ob es überhaupt gelesen wird.<br />
Max Eugster, der Gemeinderat hat Ende Januar dem Einwohnerrat<br />
das Legislaturprogramm 2<strong>02</strong>3 – 2<strong>02</strong>7 unterbreitet. Auf dem<br />
Titelblatt ist die Skizze eines Kompasses zu sehen. Warum?<br />
Die Grundidee mit dem Kompass kam im Laufe unserer Klausurtagung<br />
letzten Sommer auf. Wir wollten weniger von den<br />
Aufgaben der sieben Ressorts ausgehen, sondern ganzheitlichere,<br />
ressortübergreifende Schwerpunkte setzen. Deshalb<br />
fand der Gemeinderat das Bild des Kompasses mit den vier<br />
Himmelsrichtungen sehr passend: N(ord) steht für Nachhaltigkeit,<br />
O(st) für Orientierung, S(üd) für Standort und W(est)<br />
für Wirtschaftlichkeit. Auch zum Bild, dass wir zusammen auf<br />
dem Weg sein wollen, passt der Kompass gut.<br />
ausgewertet und erst dann das neue entwickelt. Nach der anderthalbtägigen<br />
Klausur haben wir das Ganze nochmals durchgedacht<br />
und vervollständigt. Schliesslich führten wir eine Vernehmlassung<br />
bei den Abteilungsleitern durch.<br />
Lohnt sich dieser Aufwand?<br />
Auf jeden Fall. Dank des Legislaturprogramms schauen wir<br />
von Zeit zu Zeit, ob die Schwerpunkte unserer Arbeit stimmen.<br />
Und wir diskutieren bei der Erarbeitung losgelöst vom Alltagsgeschäft,<br />
was auf uns zukommt. Das ist nicht nur sachlich<br />
sinnvoll, sondern auch für die Zusammenarbeit im Gemeinderat.<br />
Wir haben uns bei diesem Prozess als gute Truppe weiterentwickelt.<br />
Interessiert das Legislaturprogramm irgendwen in der Bevölkerung?<br />
Ich glaube, es ist wichtig für die Bevölkerung, Transparenz darüber<br />
zu haben, wo wir in den nächsten vier Jahren Schwerpunkte<br />
setzen. So wird der Gemeinderat nicht nur fassbar,<br />
sondern seine Arbeit auch messbar. Das dürfen unsere Einwohnerinnen<br />
und Einwohner erwarten. Wir haben auch gelegentlich<br />
Anfragen, und das Dokument wird auf der Webseite<br />
angeschaut.<br />
Welches Legislaturziel liegt Ihnen persönlich am Herzen?<br />
Sehr am Herzen liegt mir, ein neues Gefäss zu suchen, damit<br />
wir zugänglicher und näher bei den Leuten sind. Das können<br />
<br />
Einwohnern sein, aber auch ein neues Kommunikationskonzept<br />
soll dabei helfen. Im Übrigen bin ich überzeugt: Wenn es<br />
uns wohl ist, ist es auch anderen wohl in Herisau. Wir dürfen<br />
mit einem gesunden Selbstbewusstsein zu Herisau stehen.<br />
Gemeindepräsident Max Eugster beim Durchblättern des Legislaturprogramms<br />
2<strong>02</strong>3 – 2<strong>02</strong>7.<br />
Wozu dient das Legislaturprogramm?<br />
Es dient als Kompass für den Gemeinderat. Wonach richtet er<br />
seine Arbeit aus, welchen Kurs, welche Schwerpunkte verfolgt<br />
er in den nächsten vier Jahren? Daraus ergeben sich, über das<br />
Tagesgeschäft hinaus, die Ziele. Diese sollten nicht zu hochgesteckt<br />
sein, sondern gut umsetzbar und nachhaltig. Es stehen<br />
jetzt schon grosse Investitionen an, deshalb wollten wir<br />
keine Visionen formulieren, die zusätzlich viel kosten.<br />
Wie entsteht ein Legislaturprogramm?<br />
Wir brauchten mit dem Gemeinderat insgesamt zweieinviertel<br />
Tage dafür. Zunächst haben wir uns grundsätzlich über<br />
die Führung der Gemeinde unterhalten, inklusive Zusammenarbeit<br />
zwischen den Ressorts sowie zwischen Gemeinderat<br />
und Verwaltung. Auch das alte Legislaturprogramm haben wir<br />
Wird sich 2<strong>02</strong>7 noch jemand an das Legislaturprogramm erinnern?<br />
Ich hoffe schon, weil wir doch einige Schritte gemacht haben<br />
werden, Stichworte Ortsplanung, Energieversorgung, Biodiversität,<br />
Standortattraktivität, Kundenfreundlichkeit.<br />
Vielleicht werden sich die Leute nicht ans Legislaturprogramm<br />
selbst erinnern, sondern an die Massnahmen, die wir<br />
umgesetzt haben werden. Und natürlich dient es in vier Jahren<br />
wieder als Basis, auch uns und dem Einwohnerrat Rechenschaft<br />
abzulegen.<br />
Ein Wort zum Schluss?<br />
Wir müssen an zwei Dingen arbeiten. Auf der einen Seite gegen<br />
aussen daran, dass wir weiterhin eine Vielfalt an guten Leistungen<br />
erbringen und dies auch wahrgenommen wird. Auf der<br />
anderen Seite gegen innen: Wir spüren den Fachkräftemangel,<br />
und in den nächsten zehn Jahren werden etwa 75 Personen,<br />
also ein Drittel der Belegschaft, pensioniert. Wir müssen attraktiv<br />
bleiben, damit die Leute überhaupt bei uns arbeiten<br />
wollen und damit sie dies gerne tun. Dann erbringen sie auch<br />
sehr gute Leistungen für die Bevölkerung.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Zu Diensten<br />
«Sie sprechen nicht gerne über den Krieg»<br />
Im Februar 2<strong>02</strong>2 begann Russland den Angriffskrieg gegen die<br />
Ukraine. Millionen Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben.<br />
Yvonne Varan von der Beratungsstelle für Flüchtlinge erzählt,<br />
wie es den Ukrainern in der Gemeinde heute geht.<br />
<br />
Kinder aus ihrem Land, das von Russland völkerwiderrechtlich<br />
angegriffen wurde. Sie suchten Schutz und verteilten sich über<br />
ganz Europa – einige von ihnen kamen ins Appenzellerland. «In<br />
den ersten acht Wochen nach den Angriffen nahmen wir rund 170<br />
Personen in Herisau auf», erklärt Yvonne Varan, Bereichsleiterin<br />
der Beratungsstelle für Flüchtlinge. «Die Fallzahlen im Jahr<br />
2<strong>02</strong>2 haben sich durch den Krieg verdreifacht.» Knapp zwei Jahre<br />
später habe sich die Lage stabilisiert und sei überschaubar<br />
geworden. «Wir erhalten nur noch wenige Neuzuweisungen aus<br />
der Ukraine. Und jene, für die eine Rückkehr möglich war, sind<br />
wieder zurück in ihre Heimat gegangen.»<br />
Die Distanz schmerzt<br />
Die Flüchtenden, die sich noch in Herisau aufhalten, haben sich<br />
<br />
und haben gelernt, diese Situation zu akzeptieren – auch wenn<br />
sie natürlich nicht glücklich damit sind», sagt Yvonne Varan. «Sie<br />
sprechen nicht gerne über den Krieg. Die lange Dauer macht sie<br />
müde, sie sind schon lange von ihren Angehörigen getrennt.»<br />
Man höre immer wieder, dass sie zurückkehren wollten. Ausnahme<br />
seien Familien mit jungen Kindern oder Jugendlichen. «Gerade<br />
wenn die Kinder eingeschult sind oder sich die Möglichkeit<br />
auf eine Ausbildung ergibt, kann das eine Chance sein.»<br />
Für die Erwachsenen gestalte sich die Situation schwieriger. «In<br />
ihrem Herkunftsland haben sie eine verwertbare Ausbildung und<br />
Arbeit gehabt», so Varan. «In der Schweiz müssen sie nochmals<br />
von vorne anfangen, weil ihre Diplome nicht anerkannt werden<br />
und die fehlenden Deutschkenntnisse eine Herausforderung<br />
sind.» Das sei oft ein enttäuschender Prozess, denn viele Flüchtende<br />
haben Arbeitsvorstellungen, die sich nicht realisieren lies-<br />
schaftlich<br />
zumindest teilweise selbstständig.»<br />
Enge Begleitung<br />
Auch die Wohnsituation hat sich in den vergangenen Monaten<br />
verbessert. Zwar leben noch immer einige Flüchtende bei<br />
Gastfamilien, viele haben aber mittlerweile eine Asylwohnung<br />
der Gemeinde bezogen oder eine eigene Wohnung gemietet.<br />
<br />
sagt die Bereichsleiterin. «Zum einen wollen sie sich integrieren,<br />
zum anderen ist der Schutzstatus S auf Rückkehr ausgelegt. Die<br />
Ukrainerinnen und Ukrainer wissen nicht, ob sie aufgrund der<br />
befristeten Aufenthaltsgenehmigung eine echte Perspektive<br />
haben.» Die Beratungsstelle für Flüchtlinge musste ihre Stellenprozente<br />
wegen des Kriegs aufstocken. «Dadurch konnten wir<br />
eine individuelle Begleitung der Flüchtlinge sicherstellen und<br />
schauen, was sie ausbildungsmässig mitbringen, wie es ihnen<br />
gesundheitlich geht und wie wir sie sozial integrieren können»,<br />
erklärt Yvonne Varan. Dabei sei es normal, die Höhen und Tiefen<br />
eines Integrationsprozesses zu erleben. «Aber nun sind die Anfangsschwierigkeiten<br />
überstanden und wir sind nahe an ihnen<br />
dran, um sie auf ihrem Weg weiterhin zu unterstützen.»<br />
Rund 170 ukrainische Personen nahm die Gemeinde Herisau in den ersten acht Wochen nach den Angriffen auf. (Bild: Adobe Stock)<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Zu Diensten<br />
Lesementorinnen und Lesementoren für Herisauer Kinder gesucht<br />
Sprach- und Lesekompetenzen sind die Basis für gesellschaftliche<br />
Teilhabe. Manchen Kindern fällt es jedoch schwer, diese<br />
Fähigkeiten zu erwerben. Rund um die Initiantin Christine Knaus<br />
hat sich nun eine Arbeitsgruppe gebildet, bestehend aus der Gemeinde<br />
Herisau, der Bibliothek Herisau, der Schule Herisau, der<br />
Pro Senectute AR sowie dem Verein AkzentaNova, einer Projektwerkstatt<br />
für Menschen mit Erfahrung. Sie sucht Freiwillige, die<br />
Primarschulkinder von der ersten bis zur dritten Klasse im Rahmen<br />
des neuen Angebots «Lesementoring in Herisau» unterstützen.<br />
In geduldiger Einzelbegleitung geben dabei Lesementorinnen<br />
und Lesementoren ihre Begeisterung für das Lesen und<br />
die Kommunikation weiter. Durch gemeinsames Lesen, Spielen<br />
sowie Gespräche helfen sie dem Kind, Vertrauen in seine Fähigkeiten<br />
zu entwickeln. Die Mentorinnen und Mentoren engagieren<br />
sich ein Schuljahr lang regelmässig und ehrenamtlich während<br />
einer oder zwei Stunden pro Woche. Wer Interesse an der Aufgabe<br />
und Freude an Begegnungen mit Kindern aus anderen Kulturkreisen<br />
hat, kann sich bis zum 30. März 2<strong>02</strong>4 bei der Gemeinde<br />
Herisau (volkswirtschaft@herisau.ar.ch oder Tel. 071 354 54 26)<br />
melden. Es folgen ein Informationstreffen sowie ein zweitägiges,<br />
kostenloses Seminar zur Vorbereitung.<br />
Gesucht: Herisauerinnen und Herisauer, die Kindern beim Lesen helfen.<br />
Ehre für die Herisauer ARA<br />
Abwasserreinigung ist sehr stromintensiv. Alle fünf Jahre wird deshalb<br />
die «Médaille d‘eau» an jene Schweizer Abwasserreinigungsanlagen<br />
(ARA) verliehen, die vorbildlich Energie sparen. 2<strong>02</strong>3 hat auch<br />
die ARA Herisau diese Auszeichnung erhalten.<br />
ARA-Betriebsleiter Patrick Holderegger ist stolz auf sein Team:<br />
«Ich habe grosse Freude an dieser Auszeichnung. Sie zeigt, dass wir<br />
einen guten Job machen.» Beispielsweise schaue das ARA-Team,<br />
dass nicht zu viel Sauerstoff in die Klärbecken geblasen werde, weil<br />
dieser Vorgang viel Strom verbrauche. Ferner werden Motoren gegen<br />
Ende ihrer Lebensdauer durch Modelle ersetzt, die wenig Strom<br />
benötigen, und die Prozesse laufend auch energetisch optimiert.<br />
«Dazu braucht es das Zusammenspiel des ganzen Teams: vom Labor<br />
über die Verfahrenstechnik und den Unterhalt bis zur Betriebsleitung»,<br />
betont Patrick Holderegger.Genau darum geht es Infrawatt<br />
und dem Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute,<br />
die die Auszeichnung verleihen. «Einige Betreiber setzen sich<br />
mit grossem Engagement dafür ein, dass ihre Infrastruktur vorbildlich<br />
ist und lokal zum Klimaschutz und zur Sicherung der Energieversorgung<br />
beiträgt. Der Preis soll andere motivieren, den Beispielen<br />
zu folgen», schreiben sie.<br />
Für die ARA Herisau ist klar: «Wir wollen die ‹Médaille d‘eau› auch<br />
in fünf Jahren wieder erhalten», betont Patrick Holderegger. Die<br />
Chancen stehen gut: Das im letzten Sommer installierte Solarfalt-<br />
<br />
Das ARA-Team freut sich über die Anerkennung seines Einsatzes. Erstmals hatte die ARA Herisau die «Médaille d‘eau» 2003 erhalten.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Brauchtum<br />
Fasnacht in Herisau<br />
Die Fasnacht 2<strong>02</strong>4 in Herisau ist gestartet. Wie immer wird<br />
auch dieses Jahr viel geboten: Von der Kinderfasnacht über<br />
das Narrendorf und den Schnitzelbank-Abend bis zum Monsterkonzert.<br />
<br />
Fasnachts-Kalender. Den Abschluss der fünfte Jahreszeit in Herisau<br />
bilden die Gidio-Verbrennung am Funkensonntag ab 18.45<br />
Uhr auf dem Kiesplatz Ebnet und am Montag der Bloch.<br />
Die Fasnacht in Herisau hat Tradition. Gidio Hosestoss, dekorierte<br />
Lokale, Veranstaltungen und verschiedene Guggenmusiken<br />
sorgen für tolle Stimmung in der närrischen Zeit.<br />
Gidio Hosestoss am 14. Februar<br />
Am Aschermittwoch gehen die Herisauer Fasnachtstage mit<br />
dem alljährlichen Gidio-Umzug so richtig los. Gidio Hosestoss,<br />
der an einem gestohlenen Leckerli erstickt ist, wird zu Grabe<br />
getragen. Der Umzug führt wie gewohnt ab 15 Uhr durch den<br />
<br />
die Abdankungspredigt durch den Gidio-Pfarrer mit Leckerli für<br />
alle Kinder sowie der Kindermaskenball statt. Am Abend steht ab<br />
19 Uhr das Monsterkonzert der Herisauer Guggenmusiken im<br />
Narrendorf an. Auch in diesem Jahr gibt es während der Fasnachtstage<br />
bei der Chälblihalle das Narrendorf des Fasnachtsvereins.<br />
Die Herisauer Fasnacht 2<strong>02</strong>4 wartet mit einem vielfäl-<br />
Der Legende zufolge erstickt Gidio Hosestoss jedes Jahr an einem Leckerli.<br />
<br />
Donnerstag, 1. Februar<br />
Start Beizen-Fasnacht<br />
Samstag, 10. Februar<br />
Mittwoch, 14. Februar<br />
Kinder-Fasnacht ab 12 Uhr Turnhalle Wilen (Turnverein Säge)<br />
Gidio Hosestoss Umzug 15 Uhr (Besammlung 14.30 Uhr Chälblihalle)<br />
Kindermaskenball nach dem Gidioumzug, Chälblihalle (Guggemusik Izi bizi tini wini)<br />
Monsterkonzert Herisauer Guggenmusiken, Narrendorf Chälblihalle ab 19 Uhr<br />
Donnerstag,15. Februar<br />
Herisauer Schnitzelbank-Abend (Guggemusik Izi bizi tini wini)<br />
Freitag, 16. Februar<br />
Narrenball, Narrendorf Chälblihalle ab 16 Uhr<br />
Samstag, 17. Februar<br />
Guggenparty, Narrendorf Chälblihalle ab 16 Uhr<br />
Sonntag, 18. Februar<br />
Guggenkonzerte, Narrendorf Chälblihalle ab 16 Uhr<br />
Verbrennung Gidio Hosestoss, Ebnet ab 18.45 Uhr<br />
Montag,19. Februar<br />
Herisauer-Bloch, Bloch-Ball am Abend in der Chälblihalle<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Schule<br />
Mit einer Denkreise Mut und Ideen gewinnen<br />
Differenzierung und Individualisierung: «Was machen wir schon in<br />
dieser Richtung? Welche Chancen und Herausforderungen sehen<br />
wir bei neuen Ideen? Wie gehen wir mit der immer grösseren Heterogenität<br />
in Klassen um?» Am letzten Tag der Weihnachtsferien<br />
trafen sich die Herisauer Lehrpersonen zu einer Weiterbildung.<br />
«Individualisieren heisst nicht einfach ‘Laisser faire’, es ist auch<br />
keinesfalls zu verwechseln mit der Erziehung zum Egoismus», sagte<br />
Rahel Tschopp. Sie ist Primarlehrerin, Schulische Heilpädagogin<br />
und Schulleiterin; sie studierte Business Coaching und arbeitet in<br />
der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen. «Denkreise ins neue<br />
Jahr» war der Titel ihres Referates und der obligatorischen Weiterbildung<br />
der Schule Herisau.<br />
«Die Vielfalt berücksichtigen»<br />
Man habe sich den Bereich Differenzierung und Individualisierung im<br />
Herisauer Schulprogramm 2<strong>02</strong>3 bis 2<strong>02</strong>7 als Schwerpunkt gesetzt,<br />
gen<br />
die Vielfalt der Lernenden und ermöglichen Erfolgserlebnisse.»<br />
Rahel Tschopp hat grosse Erfahrung im Bereich von Lernformen, im<br />
Schulcoaching und im Unterrichtseinsatz von Medien. Die Referentin<br />
berichtete von Schulen im In- und Ausland, von Wahlangeboten, angepassten<br />
Lernprogrammen. Sie stellte individuelle Arbeitsplätze,<br />
andere Lernorte sowie neue Formen der Zusammenarbeit in Schulteam<br />
und Klasse vor. «Autonomie, Kompetenz und Zugehörigkeit sind<br />
wichtige Begriffe, wenn es darum geht, gerne in die Schule zu gehen.»<br />
Nicht nur an digitalen Geräten<br />
Nachher trugen die Lehrpersonen in Gruppen zusammen, was schon<br />
umgesetzt wird. Als Beispiele seien erwähnt: Tages- und Wochenplan,<br />
Niveaugruppen, individuelle Wahl des Prüfungszeitpunktes,<br />
Wahlangebote, Projektarbeiten, Ateliers, individuelle Aufgabenstel-<br />
<br />
Tempo, Werkstattunterricht, klassenübergreifende Lerngruppen.<br />
Die Lehrpersonen überlegten sich, mit welchen Herausforderungen<br />
und Fragen sie sich auseinanderzusetzen haben: Welche Grösse von<br />
Lerngruppen ist anzustreben? Wie soll in der Beurteilung von individuellen<br />
Kompetenzen vorgegangen werden? Wie kann gewährleistet<br />
werden, dass die Individualisierung (auch) im sozialen Umgang und<br />
<br />
Podiumsgespräch mit (v.l.) Rahel Tschopp, Xavier Scherrer, Alex Porta,<br />
Yvonne Strässle, Martin Stark und Barbara Nef.<br />
«Dafür ist auch Mut nötig»<br />
Was sollen die Lehrpersonen aus der Weiterbildung mitnehmen?<br />
Carol van Willigen, Mitglied der Schulleitung: «Wir machen<br />
in allen Stufen schon einiges in dieser Richtung. Wichtig ist,<br />
dass die von der Referentin angesprochene Denkreise eine<br />
Anregung darstellt, Neues auszuprobieren, andere Wege zu<br />
versuchen. Dafür ist auch Mut nötig.»<br />
Sie macht Mut für die «Denkreise»: Referentin Rahel Tschopp.<br />
Ressourcen geschickt einsetzen<br />
rentin<br />
und den Lehrpersonen Barbara Nef, Xavier Scherrer, Martin<br />
Stark sowie Yvonne Strässle. Sie berichteten aus dem Alltag und<br />
nannten Beispiele für ihren Umgang mit Heterogenität. Die Schule<br />
Herisau stelle viele Ressourcen zur Verfügung. «Die Kunst ist, die<br />
Lehrpersonen, Schulischen Heilpädagoginnen, Klassenassistenzen,<br />
Zivildienstleistenden und Praktikantinnen geschickt einzusetzen»,<br />
wurde gesagt. Auch der Umgang mit Lernenden, die die Lehrpersonen<br />
durch ihr Verhalten an ihre Grenzen bringen, war ein Thema. «Sie<br />
sind in jedem System eine Herausforderung», sagte Rahel Tschopp.<br />
dern.»<br />
Wie unterstützt die Schulleitung die Lehrpersonen?<br />
«Wir sind sehr offen, wenn eine Schuleinheit Ideen umsetzen<br />
möchte. Wir ermuntern auch dazu. Der Lehrplan lässt<br />
vieles zu. Zudem ist der Austausch darüber wichtig, was in<br />
<br />
Spüren Sie nun grosse Erwartungen?<br />
«Unsere Lehrpersonen gehen das Ganze in aller Regel realistisch<br />
an. Natürlich gibt es ab und zu Wünsche. Bei den Finanzen<br />
oder räumlichen Bedürfnissen sind uns aber die Hände<br />
oft gebunden. Bauliche Änderungen lassen sich nicht ohne<br />
Weiteres umsetzen. Bei einzelnen Schuleinheiten sind die<br />
Platzverhältnisse sehr eng. Wir schauen im konkreten Fall,<br />
wo wir Verbesserungen vornehmen können.»<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Sportzentrum<br />
Sportzentrum organisiert sich neu<br />
Mit einer Reduktion von sechs auf drei Bereichsleitungen soll<br />
teilungsleiter<br />
Markus Rosenberger spricht im Interview über die<br />
neuen Strukturen und erklärt, weshalb auch die Bevölkerung da-<br />
<br />
Markus Rosenberger, weshalb organisiert sich das Sportzentrum<br />
neu?<br />
Mit der Übernahme des Sportzentrums während der Gesamtsanierung<br />
wurde eine Organisation festgelegt. Man hat damals<br />
<br />
geändert wurden. Der Gemeinderat hat die Anpassungen aber nie<br />
<br />
<br />
bisherigen Strukturen analysiert. Basierend auf diesem Bericht<br />
und den Ergebnissen des Gemeindesportanlagenkonzepts (GE-<br />
SAK) haben wir eine Neuausrichtung festgelegt und die Organisation<br />
angepasst – verbunden mit dem Ziel, die Prozesse sowie die<br />
Wirtschaftlichkeit des Sportzentrums zu verbessern.<br />
Also kein rein kosmetischer Eingriff?<br />
<br />
sein und uns auf veränderte Bedürfnisse der Gesellschaft einstellen.<br />
Wenn wir zum Beispiel den Trend erkennen, dass sich immer<br />
mehr Menschen individuell und ausserhalb einer Sportanlage be-<br />
<br />
können.<br />
Das Sportzentrum will schrittweise sein Angebot anpassen.<br />
Wie sieht die neue Organisation aus?<br />
Wir haben die Geschäftsbereiche von sechs auf drei reduziert.<br />
Der Bereich «Betrieb» umfasst Hallenbad, Freibad, Gastronomie<br />
sowie Hygiene und Sauberkeit. Die Abteilung «Technik/Infrastruktur»<br />
ist für den Unterhalt des gesamten Sportzentrums und<br />
des Freibads zuständig. Und der Bereich «Marketing/Verkauf»<br />
beinhaltet Kundendienst, Kurswesen, Gesundheit, Belegungen,<br />
Verkauf und Marketing.<br />
Was erhofft man sich davon?<br />
Dank der Reduktion auf drei Bereichsleitungen haben wir klar<br />
verteilte Verantwortungen. Wir sind schlanker unterwegs, was<br />
<br />
<br />
Gesundheitsförderung und Prävention, Leistungssport, Hospitality<br />
sowie Kooperationen gezielter bearbeiten. Wir wollen beispielsweise<br />
Partnerschaften mit Dritten eingehen oder Angebote<br />
für Unternehmen schaffen, damit sie ihren Mitarbeitenden im Bereich<br />
der Gesundheit einen Mehrwert bieten können. Mit unseren<br />
schärfer umrissenen Zielgruppen können wir das punktgenauer<br />
und individueller machen als zuvor – die einzelnen Geschäftsbereiche<br />
kommen sich weniger in die Quere.<br />
Was ändert sich für die Bevölkerung?<br />
Wir wollen mittelfristig neue, auf die Anspruchsgruppen abgestimmte<br />
Angebote schaffen. Insbesondere im Bereich Gesundheit<br />
und Prävention verzeichnen wir eine hohe Nachfrage nach<br />
sportlichen Aktivitäten, die auf den Alltag der Menschen abgestimmt<br />
sind. Ich denke hier zum Beispiel an Mitarbeitende einer<br />
Firma, die ihre Mittagszeit sinnvoll nutzen und sich bewegen wollen.<br />
Die neue Organisation steht also. Was sind die nächsten Schritte?<br />
Wir suchen nach Partnerschaften, sprechen mit ansässigen Vereinen<br />
über ihre Erwartungen und überarbeiten unsere Angebote.<br />
Eine zentrale Rolle bei diesen Schritten spielt das GESAK, weil darin<br />
bereits die Bedürfnisse aller Anspruchsgruppen festgehalten<br />
und entsprechende Massnahmen aufgelistet sind. Wir haben keinen<br />
vorgegebenen Zeitplan, aber letztlich wollen wir der Herisauer<br />
Bevölkerung ein auf sie zugeschnittenes Angebot bieten und dem<br />
Gemeinderat möglichst ansprechende Resultate präsentieren. Es<br />
sollen von der Politik über die Bevölkerung bis zu den Vereinen alle<br />
ins Boot geholt werden.<br />
Welche Auswirkung hat die Reorganisation langfristig?<br />
Unser Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Wir wollen<br />
Angebote schaffen, die ohne die Reorganisation und die geschaffenen<br />
Ressourcen nicht stemmbar gewesen wären. Mit den<br />
zusätzlichen Kapazitäten können wir agieren, statt immer nur<br />
reagieren, und aktiv auf Kooperationspartner wie Sportschulen,<br />
touristische Leistungsträger oder Unternehmen zugehen. In<br />
<br />
Fokus. Das Sportzentrum soll eine positive Ausstrahlung auf die<br />
Herisauer Bevölkerung haben.<br />
Turnier mit Teams aus Belgien und Italien<br />
<br />
Sportzentrum statt. Bei der 7. <strong>Ausgabe</strong> des Fussballturniers<br />
treffen Teams aus der Schweiz und anderen Ländern aufeinander.<br />
In diesem Jahr sind neben einheimischen Mannschaften<br />
wie Herisau, St. Gallen und Basel unter anderem Auswahlen aus<br />
Antwerpen, Augsburg, Tirol und Strasbourg dabei. Weitere Informationen<br />
zu Spielplan, Rahmenprogramm etc. gibt es unter<br />
www.energie-kids.ch.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Gesellschaft / Chorzfuetter · 23<br />
Chorzfuetter<br />
Wechsel im Einwohnerrat<br />
Auf Ende des Amtsjahres am 31. Mai haben<br />
Reto Frei (EVP), Michel Peter (FDP), Franz<br />
Rechsteiner und Claudia Stern (Die Mitte)<br />
ihren Rücktritt aus dem Einwohnerrat erklärt.<br />
Als Ersatzleute stellen sich gemäss<br />
den Ergebnissen bei den Wahlen 2<strong>02</strong>3 Marcel<br />
Panzer (EVP), Peter Frick (FDP), Peter<br />
Baumgartner sowie Karin Eggenberger (Die<br />
Mitte) zur Verfügung. Sie treten ihr Amt am<br />
1. Juni an. (gk)<br />
Vier Dienstjubiläen<br />
Marco Bolzan arbeitet per 1. Februar seit<br />
35 Jahren für die Gemeinde Herisau. 1988<br />
wurde er Betreibungsbeamter-Stellvertreter<br />
und seit 2018 leitet er das Betreibungsamt.<br />
Die Arbeit ist in den letzten Jahrzehnten komplexer<br />
geworden: Waren es 1988 noch rund<br />
2’300 Zahlungsbefehle und 800 Pfändungen,<br />
sind es für 2<strong>02</strong>3 über 8’000 Zahlungsbefehle<br />
und gar 5’600 Pfändungen. Auch die Sicherheit<br />
der Mitarbeitenden wurde zu einem<br />
Thema. Seit zehn Jahren bei der Gemeinde<br />
arbeiten Kerstin Link, Silvia Senekowitsch<br />
und Lena Brändle. (gk)<br />
KLANGVOLLER JAHRESAUFTAKT<br />
BEIM NEUJAHRSKONZERT<br />
Am Mittwoch, 10. Januar, lud die Appenzeller<br />
Kantonalbank (APPKB) ihre Kundinnen<br />
und Kunden zum traditionellen Neujahrskonzert<br />
in die evangelische Kirche Herisau<br />
ein. Rund 630 Gäste sicherten sich eines<br />
der begehrten Tickets und fanden sich teilweise<br />
schon eine Stunde vor Einlass ein, um<br />
sich einen der besten Plätze zu sichern. Daniel<br />
Moos, der für die Neujahrskonzerte der<br />
APPKB musikalisch verantwortlich ist, gelang<br />
es, ein attraktives Programm mit internationalen<br />
und lokalen Kunstschaffenden<br />
zu kombinieren. Als Dirigent und Produzent<br />
sass er selber am Piano und begleitete die<br />
meisten Darbietungen zusammen mit Claude<br />
Hauri am Cello und zwei Violinistinnen.<br />
Ebenso beeindruckten die Sopranistin aus<br />
Japan und der Tenor aus China, die sowohl<br />
mit eindrücklichen Solovorträgen als auch<br />
im Duett begeisterten. «Mittlerweile ist es<br />
Tradition, dass auch eine lokale Formation<br />
ins Programm eingebunden wird. Dieses<br />
Jahr war es die Streichmusik Geschwister<br />
Küng, die sowohl in ihrer Stammbesetzung<br />
als auch gemeinsam mit den anderen Profi-<br />
Künstlern musizierte und dabei ihre Vielseitigkeit<br />
auf eindrückliche Art unter Beweis<br />
stellte», schrieb die Bank in einer Mitteilung.<br />
Die volksmusikalischen Titel ergänzten<br />
klassische Werke von Giuseppe Verdi,<br />
Luigi Boccerini, Antonio Vivaldi, Giacomo<br />
Puccini und vielen andern bekannten Komponisten<br />
mit Leichtigkeit. Wie Bankdirektor<br />
Ueli Manser in seiner kurzen Begrüssungsrede<br />
bereits angekündigt hatte, waren alle<br />
Anwesenden im Anschluss an das fast eineinhalbstündige<br />
Konzert zu Glühwein, Biberli<br />
und gemütlichem Austausch vor der<br />
Kirche eingeladen, was die meisten Gäste<br />
trotz Kälte gerne annahmen. (pd)<br />
Investition in Abwasserleitungen<br />
Der Gemeinderat hat für die Realisierung<br />
eines Meteorwasserkanals an der Schlossstrasse<br />
630’000 Franken als gebundene<br />
<strong>Ausgabe</strong> genehmigt. Weitere 149’000 Franken<br />
hat er für die Realisierung des Meteorwasserkanals<br />
Brugghöhestrasse mit Rückhaltemulde<br />
im Gelände gesprochen. Die<br />
Arbeiten sollen 2<strong>02</strong>4 erfolgen und werden<br />
die ARA weiter von Regenwasser entlasten.<br />
Beide <strong>Ausgabe</strong>n gehen zu Lasten der Investitionsrechnung<br />
Spezialfinanzierung Abwasser.<br />
(gk)<br />
Kranke Eschen<br />
In diesem Winter wird die Gemeinde Herisau<br />
rund um den Saumweiher einige kranke<br />
Eschen fällen lassen. Die Arbeiten sind notwendig,<br />
da die meisten Eschen von einem<br />
Pilz befallen sind. Verpilzte Äste und Wurzeln<br />
der Bäume werden schnell brüchig und<br />
können deshalb zu einem Sicherheitsrisiko<br />
werden. Die Arbeiten im Naturschutzgebiet<br />
werden nur bei geeigneter Witterung<br />
während der Vegetationsruhe ausgeführt<br />
und beeinträchtigen die Fauna im Weiher<br />
nicht. (gk)<br />
Eine Sopranistin aus Japan war in Herisau zu Gast.<br />
DAS HARMONIKA-ORCHESTER<br />
BESTÄTIGT SEINEN VORSTAND<br />
Mitte Januar hielt das Harmonika-Orchester<br />
Herisau (HOH) seine Hauptversammlung<br />
ab. Nach dem Nachtessen eröffneten<br />
Claudia Marconato und Andrea Bischof die<br />
Versammlung musikalisch. Präsidentin Susanne<br />
Bruderer begrüsste die immer noch<br />
aktive Ehrenpräsidentin Norma Hummer<br />
sowie alle anwesenden Aktivmitglieder<br />
und Ehrenmitglieder. Willkommen geheissen<br />
wurde auch Noémie Roch, die von der<br />
Romandie ins Appenzellerland zügelte und<br />
neu zum Orchester gestossen ist. Im Jahresbericht<br />
konnte auf ein schönes, lustiges<br />
und abwechslungsreiches Jahr zurückgeschaut<br />
werden. Ständli in Altersheimen,<br />
eine zweitägige Vereinsreise und verschiedenste<br />
gesellige Anlässe standen auf dem<br />
Programm. Die statutarischen Traktanden<br />
(Bild: pd)<br />
konnten speditiv abgewickelt werden. Die<br />
Jahresrechnung mit einem kleinen Gewinn<br />
wurde genehmigt. Der Vorstand bleibt bestehen<br />
und besteht auch künftig aus Susanne<br />
Bruderer (Präsidentin), Claudia Eisenhut<br />
(Vizepräsidentin und Kassierin), Andrea<br />
Bischof (Aktuarin), Stefanie Schoch und<br />
Romano Marconato (Beisitzerin/ Beisitzer).<br />
Nur wenige Tage nach der Hauptversammlung<br />
gastierte das HOH bei den Bewohnenden<br />
der Stiftung Leben im Alter im<br />
Heinrichsbad. «Es ist zur Tradition geworden,<br />
dass das Orchester und der Jodlerclub<br />
Alpeblueme jeweils Ende Januar ein Ständli<br />
geben», heisst es in einer Mitteilung. Seinen<br />
nächsten Auftritt hat das Orchester am<br />
Sonntag, 10. März im Gottesdienst der reformierten<br />
Kirche in Hundwil. (zVg)
Februar<br />
Gott<br />
Ernani<br />
Schauspiel von Oper von<br />
Ferdinand von Giuseppe Verdi<br />
Schirach 4./9./19./22.2.,<br />
1.2., Grosses Haus Grosses Haus<br />
Matthäus<br />
22:37-39<br />
Theatraler Tanzabend<br />
von<br />
Jo Strømgren<br />
1./4./6./9./11./<br />
15./18./23.2.,<br />
Lokremise<br />
Lunch im<br />
Norden<br />
Klassik über<br />
Mittag<br />
Lunchkonzert<br />
2.2., Tonhalle<br />
Les<br />
Misérables<br />
Musical von<br />
Alain Boublil<br />
und Claude-<br />
Michel Schönberg<br />
2./10./11./23.2.,<br />
Grosses Haus<br />
Sturm<br />
Schauspiel nach<br />
Motiven aus<br />
William Shakespeares<br />
Der<br />
Sturm<br />
2./7.2., Lokremise<br />
Odysseus<br />
am Strand<br />
Schauspiel von<br />
Holger Schober<br />
6.2., Studio<br />
Transmusica<br />
Neue Horizonte<br />
Meisterzyklus-<br />
Konzert<br />
9.2., Tonhalle<br />
Let´s Dance<br />
Familienkonzert<br />
11.2., Tonhalle<br />
Magie<br />
Von Zauberlehrlingen<br />
und Meistern<br />
Tonhallekonzert<br />
16./18.2., Tonhalle<br />
Rent<br />
Musical von<br />
Jonathan Larson<br />
17./18./21./25.2.,<br />
Grosses Haus<br />
In Freundschaft<br />
Sonntags um 5<br />
25.2., Tonhalle<br />
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Der Saum, weil er so wunderschön ist.<br />
Was würden Sie an Herisau verändern<br />
wollen?<br />
Die Schmiedgasse muss wieder zum Leben<br />
erweckt werden.<br />
FEUERWEHR STAND IM LETZTEN JAHR<br />
BEINAHE HUNDERTMAL IM EINSATZ<br />
An ihrer Hauptversammlung blickte die<br />
Feuerwehr Herisau auf eine anspruchsvolle<br />
Zeit zurück: Im Jahr 2<strong>02</strong>3 leistete sie insgesamt<br />
94 Hilfe- und Dienstleistungen. Nebst<br />
dem Brand an der Gossauerstrasse gab es<br />
14 weitere Brandfälle. Es erfolgten zudem<br />
23 Alarme von Brandmeldeanlagen und fünf<br />
Strassenrettungen. Unterstützung leistete<br />
die Feuerwehr Herisau auch bei mehreren<br />
Einsätzen des Rettungsdienstes. «Die Zahl<br />
der Einsätze lag leicht über dem Durchschnitt»,<br />
sagte Kommandant Michael Müller.<br />
«Mit 2170 Mannstunden war es ein intensives<br />
Jahr.» Müller freute sich, im Namen<br />
der Feuer- und Zivilschutzkommission vier<br />
Beförderungen vornehmen zu können: Zu<br />
Unteroffizieren ernannt wurden Christoph<br />
Kappler, Luca Niedermann, Andrew Hörler<br />
und Patrice Jäger. Das Korps der Feuerwehr<br />
Herisau umfasst total 1<strong>02</strong> Angehörige. «Es<br />
bleibt eine Herausforderung für uns alle,<br />
den Bestand halten zu können», sagte der<br />
Kommandant. Zu den zahlreichen Gästen<br />
an der Hauptversammlung gehörten Nationalrat<br />
David Zuberbühler, Gemeindepräsident<br />
Max Eugster und weitere Vertretende<br />
von Ämtern und Organisationen. «Von den<br />
Alt-Gardisten habe ich einmal gelernt: Das<br />
beste Löschwasser ist die Kameradschaft»,<br />
meinte Joe Gwerder, Präsident des Feuerwehrvereins,<br />
in seinem Jahresbericht. Die<br />
Kameradschaft sei in den Löschzügen und<br />
bei den Vereinsanlässen nicht zur kurz gekommen.<br />
Gwerder bedankte sich bei den<br />
Feuerwehrleuten für die Zeit, die sie nebst<br />
den Einsätzen, Ausbildungen und Fahrstunden<br />
auch in die Kameradschaft investieren<br />
würden. Neun Personen beendeten<br />
per Ende 2<strong>02</strong>3 den Feuerwehrdienst. Vom<br />
Löschzug 2 wurde Marcel Baumann nach<br />
zwanzig Dienstjahren mit der Silberplakette<br />
ausgezeichnet. Die Versammlung bestätigte<br />
den Vorstand des Feuerwehrvereins in der<br />
bisherigen Zusammensetzung. (eing.)<br />
Welches Restaurant in Herisau würden<br />
Sie auswärtigen Freunden empfehlen und<br />
weshalb?<br />
Das «daMarco», weil das ganze Konzept<br />
stimmt.<br />
Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit<br />
– egal ob tot oder lebendig – treffen<br />
dürften: Wer wäre es und weshalb?<br />
Steve Lee von Gotthard, weil seine Stimme<br />
aussergewöhnlich war.<br />
Was möchten Sie in ihrem Leben noch<br />
erreichen?<br />
Dass meine Selbstständigkeit in der Betreuung<br />
Erfolg haben wird.<br />
Das Korps der Feuerwehr Herisau traf sich im Casino.<br />
WANDERUNG IM FEBRUAR<br />
(Bild: pd)<br />
Was ist Ihr besonderes Talent?<br />
Ich bin sehr hilfsbereit und fürsorglich.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und weshalb?<br />
Ein Adler, weil er fliegen kann, wohin er will.<br />
Dieser Person möchte ein Kompliment<br />
machen:<br />
Meiner Tochter, weil sie ihr Leben so gut in<br />
den Griff bekommen hat.<br />
Wen würden Sie gerne in der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />
sehen?<br />
Bruna Alder.<br />
Sonntag, 11. Februar<br />
Winterwanderung<br />
Die Wanderung startet am Bahnhof Wilen<br />
und führt über den Nieschberg und Säntisblick<br />
in Richtung Sitz. Nach den schattigen<br />
Wegabschnitten zu Beginn folgen bald jene<br />
in der milden Wintersonne. Bei der Mittagsrast<br />
bringt eine heisse Suppe die nötige<br />
Wärme, dazu gibt es den tollen Ausblick<br />
über das (hoffentlich) verschneite Appenzellerland.<br />
Anschliessend führt die Route mit<br />
Blick bis zu den Bergen der Innerschweiz auf<br />
dem Höhenweg zur Aemisegg und danach<br />
hinunter nach St. Peterzell.<br />
Route: Wilen – Nieschberg – Säntisblick –<br />
Sitz – Arnig – Chäseren – Aemisegg –<br />
St. Peterzell<br />
Distanz: 13 km; Zeit: 41⁄4 Std.<br />
Anforderungen: mittel<br />
Treffpunkt: 11.00 Uhr, Bahnhof Wilen Herisau<br />
Rückreise: 17.00 Uhr, St. Peterzell, Posthaltestelle<br />
Dorf<br />
Anmeldung bis Freitag, 9. Februar 2<strong>02</strong>4,<br />
19 Uhr über www.appenzellerwanderwege.<br />
ch, per E-Mail an margrit.geel@appenzeller-wanderwege.ch<br />
oder per Telefon unter<br />
079 749 36 55
26 · Vor 50 Jahren <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />
SPORTLERINNEN UND SPORTLER<br />
SORGEN FÜR GUTE SCHLAGZEILEN<br />
Eine Skifahrerin und diverse Langläufer auf dem Podest, die nationalen Kunstturnerinnen und<br />
fleissige Fussballer sorgen anfangs 1974 in Herisau für Gesprächsstoff – ebenso wie der Brand<br />
der Heinrichsbadscheune oder die erste Autowaschanlage in der Gemeinde.<br />
Was bewegt die Welt, die Schweiz in den ersten<br />
beiden Monaten des Jahres 1974? Hier<br />
eine bunt zusammengewürfelte Auswahl:<br />
Beherrschendes Thema ist nach wie vor die<br />
drohende Ausweitung der Energiekrise. In<br />
Sizilien bricht der Ätna aus, Muhammed<br />
Ali gewinnt in einem Weltmeister-Qualifikationskampf<br />
gegen Joe Frazier, Udo Lindenberg<br />
macht sich mit seinem «Panikorchester»<br />
auf die erste Deutschland-Tournee<br />
und das erste Bild des VW Golf 1, «getestet<br />
unter strenger Geheimhaltung im Norden<br />
von Schweden», wird veröffentlicht. Dem<br />
Schriftsteller und Regimekritiker Alexander<br />
Issajewitsch Solschenizyn, 1970 mit dem Nobelpreis<br />
für Literatur ausgezeichnet, wird die<br />
Staatsbürgerschaft der UdSSR aberkannt. Er<br />
wird in die Bundesrepublik Deutschland abgeschoben,<br />
wo er vorerst Aufnahme beim<br />
Schriftsteller Heinrich Böll findet; später lebt<br />
er in Sternenberg im Ferienhaus des Zürcher<br />
Stadtpräsidenten Sigmund Widmer. Dominik<br />
Landwehr im «Der Tösstaler»: «Als der russische<br />
Literaturnobelpreisträger Alexander<br />
Solschenizyn am 15. Februar 1974 am Zürcher<br />
Hauptbahnhof eintraf, erwartete ihn eine<br />
begeisterte Menschenmenge. Solschenizyn<br />
war ein Superstar, seine Bücher Bestseller.<br />
Sein Aufenthalt in der Schweiz gehört zu den<br />
bizarrsten Episoden des Kalten Krieges und<br />
wurde auch vom gefürchteten russischen<br />
Geheimdienst KGB aufmerksam verfolgt.»<br />
Bergsturz, Teleboy und WM St. Moritz<br />
In Amden löst sich in der Nacht auf den 21.<br />
Januar eine 50’000 m3 grosse Felsmasse und<br />
stürzt in einen Steinbruch. Die Strasse nach<br />
Weesen wird nur leicht beschädigt – bleibt<br />
aber trotzdem gesperrt. Tage später werden<br />
die absturzgefährdeten Partien (40’000 m³)<br />
abgesprengt und die Strasse wieder freigegeben.<br />
Das Schweizer Fernsehen zeigt die<br />
erste Folge von «Teleboy». Entwickelt und<br />
moderiert von Kurt Felix. Ein «Strassenfeger»,<br />
der im September 1975 eine noch nie<br />
dagewesene Zuschauerzahl von über zwei<br />
Millionen verzeichnen kann. Beim Spiel treten<br />
zwei Ehepaare gegeneinander an und<br />
versuchen, Alltagsfragen zu meistern. Bis<br />
1981 werden 36 Shows ausgestrahlt. Fast unvergesslich<br />
sind die eingestreuten Filme mit<br />
der «Versteckten Kamera», wie etwa das Seeungeheuer<br />
Urni oder das Tunken von Gipfeli<br />
in einem fremden Kaffee. Sportlich macht St.<br />
Moritz von sich reden. Dort findet die 23. Alpine<br />
Skiweltmeisterschaft statt. Die einzige<br />
Schweizermedaille geht für den dritten Platz<br />
im Slalom an Lise-Marie Morerod. Mehr Erfolg<br />
haben die Bob-Fahrer: Im Zweierbob<br />
erreicht die Schweizer Mannschaft den dritten,<br />
im Viererbob den zweiten Platz. An der<br />
Vierschanzentournee erringt Skispringer<br />
Walter Steiner aus Wildhaus den Tagessieg<br />
in Garmisch.<br />
Waschstrasse, Brand und Altpapier<br />
Ziehen wir die Kreise etwas enger: In Hundwil<br />
bewilligen die Stimmberechtigten einen<br />
Kredit von 3,6 Millionen Franken für den Bau<br />
einer zentralen Schulanlage mit Turnhalle in<br />
der Mitledi und auf der Schwägalp treffen<br />
die neuen Säntisbahnkabinen ein – rot und<br />
mit Platz für 100 Personen. Die ausserrhodische<br />
Kommission für Wirtschaftsfragen<br />
hat ein Leitbild für den Kanton zuhanden<br />
des Kantonsrats erarbeitet. Kernthemen<br />
sind Landwirtschaft, Industrie, Gewerbe und<br />
Fremdenverkehr sowie Ausserrhoden als<br />
Wohnkanton und die Notwendigkeit eines<br />
regionalen Entwicklungskonzeptes. «Da es<br />
für die zukünftige Wirtschafts- und Raumordnungspolitik<br />
des Kantons von grosser<br />
Bedeutung sein kann», veröffentlicht die<br />
Appenzeller Zeitung das Leitbild in vier Folgen.<br />
Auch in Herisau arbeitet derweil eine<br />
23-köpfiges Gremium unter der Leitung von<br />
Dr. Hans-Rudolf Merz an einem Leitbild für<br />
die Gemeinde.<br />
Einige weitere Kurzmeldungen aus der<br />
Gemeinde, die in der Appenzeller Zeitung<br />
Erwähnung finden: Auf den 1. Februar wird<br />
in Herisau die Papierabfuhr eingeführt. Aus<br />
der Mitteilung der Gemeinde: «Mit der Neuregelung<br />
werden der Sammeldienst erleichtert<br />
und vor allem die Verbrennungskosten<br />
reduziert. Zudem kann die Papierabfuhr<br />
voraussichtlich durch den Verkauf des Altpapiers<br />
weitgehend selbsttragend gestaltet<br />
werden.» An der Herisauer Volkshochschule<br />
zeichnet Primarlehrer Walter Frei mit «Zaghaften<br />
und Untalentierten»: «Am ersten<br />
der vier Kursabende ging es dem Kursleiter<br />
darum, die bei Erwachsenen häufig auftretenden<br />
Verkrampfungserscheinungen<br />
zu lösen.» An der Industriestrasse eröffnet<br />
die Autogarage Hansruedi Meier die erste<br />
Waschstrasse in Herisau. «Die Waschdauer<br />
beträgt zweieinhalb Minuten. Vorerst wird<br />
der Wagen abgespritzt, dann mechanisch gewaschen,<br />
gewachst und getrocknet; zudem<br />
ist auf Wunsch eine Chassis-Wäsche möglich.<br />
Die Anlage trägt auch dem Umweltschutz<br />
weitgehend Rechnung, indem rund 50 Prozent<br />
des gebrauchten Wassers gereinigt und<br />
wiederum verwertet werden.»<br />
Für Aufsehen sorgt Ende Januar der<br />
Brand der Heinrichsbadscheune. «Der<br />
Brand brach auf dem leeren Heuboden aus<br />
und hätte ohne das schnelle Eingreifen der<br />
Feuerwehr leicht zu einer totalen Einäscherung<br />
des Gebäudes führen können.» Als<br />
Ursache wird Brandstiftung vermutet. «Ein<br />
Insasse des Kreckelhofs, der zuvor mit der<br />
Feuerlegung gedroht hatte, war unmittelbar<br />
vor Brandausbruch aus der Anstalt verschwunden.»<br />
Der 35-jährige Täter stellt sich<br />
noch am gleichen Tag.<br />
Einen umfangreichen Bericht ist der Appenzeller<br />
Zeitung auch folgende Meldung<br />
wert: In der Herisauer Firma Kempf & Co.<br />
AG wird im Februar der tausendste Telex-<br />
Anschluss der Kreisdirektion St. Gallen ans<br />
öffentliche Netz angeschlossen. Dies zeichnet<br />
die Kempf & Co. AG gemäss Berichterstattung<br />
als modern und weltoffen aus. Die<br />
neu eröffnete Möglichkeit, mit Geschäftspartnern<br />
auf der ganzen Welt «fernschriftlich»<br />
zu verkehren, wird mit dem Besuch<br />
von drei Kadermitarbeitern der PTT-Kreisdirektion<br />
St. Gallen gebührend gefeiert.<br />
Grund zum Feiern: Der Telexanschluss der Herisauer<br />
Firma Kempf & Co. AG.<br />
Ski alpin und Langlauf<br />
Neben den obligaten Fasnachtsanlässen wie<br />
Maskenbälle und Gidio-Hosenstoss-Umzug<br />
macht Herisau in den ersten beiden Monaten<br />
des Jahres 1974 auch sportlich Schlagzeilen.<br />
An der Ostschweizer Slalom-Regionalmeisterschaft<br />
mit 114 Teilnehmenden gewinnt die<br />
15-jährige Herisauerin Regula Brander. René<br />
Bieri in der Appenzeller Zeitung: «Erstmals
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Vor 50 Jahren · 27<br />
Das Nationalkader der Kunstturnerinnen absolvierte ein vielbeachtetes Trainingslager im Sportzentrum. (Bilder: Appenzeller Zeitung, Februar 1974)<br />
kam damit ein Mitglied des Skiclubs Herisau<br />
zu alpinen Meisterehren. Dies ist umso<br />
erstaunlicher und beachtenswerter, als der<br />
Herisauer Skiclub seit einigen Jahren seine<br />
Akzente im Leistungssport eindeutig auf<br />
den nordischen Sektor setzt (dies mit einigem<br />
Erfolg) und der Ausserrhoder Hauptort<br />
zudem ‹dank› seiner geografischen Lage für<br />
die Ausübung des alpinen Rennsports ein<br />
hartes Pflaster darstellt.» Regula Brander<br />
wird in dieser Saison zudem Kombinationssiegerin<br />
bei den alpinen Meisterschaften des<br />
Ostschweizerischen Skiverbands und qualifiziert<br />
sich für die Schweizermeisterschaften in<br />
Flims, Villars und Lauchernalp.<br />
Im Januar 1974 ist der Skiclub Herisau zudem<br />
verantwortlich für die Austragung der<br />
Ostschweizer Nordischen Meisterschaften.<br />
Mitte Januar ist in der Appenzeller Zeitung<br />
nachzulesen: «Am 20. Januar führt der Skiclub<br />
im Gebiet Saum-Belch-Hohrüti zum<br />
fünften Mal den Herisauer Langlauf durch.<br />
Mit diesem Anlass geht auch die ostschweizerische<br />
Nordische Meisterschaft über die<br />
Bühne, so dass der Ausserrhoder Hauptort<br />
zweifellos im Brennpunkt des Interesses<br />
im regionalen nordischen Skibereich stehen<br />
wird.» Am 19. Januar ist dann klar: Das<br />
Rennen wird aufgrund der frühlingshaften<br />
Temperaturen von 10 bis 15 Grad auf die<br />
Schwägalp verlegt. Mitglieder des Skiclubs<br />
Herisau holen Einzel- und Staffelgold. Auch<br />
im weiteren Verlauf der Saison verzeichnen<br />
diverse Herisauer Langläufer und Langläuferinnen<br />
gute bis sehr guten Platzierungen.<br />
Anfang Februar liegt dann etwas Schnee.<br />
So kann das Schüler-Skirennen trotz der<br />
«dünnen Schneedecke» mit über 300 Schülerinnen<br />
und Schülern auf der Orion-Wiese<br />
stattfinden.<br />
Kunstturnen und FC Herisau<br />
Fast täglich kündet sich in der Zeitung ein<br />
bevorstehendes Grossereignis an: Ende März<br />
findet im Sportzentrum die Junioren-Eishockey-Europameisterschaft<br />
statt. Davon mehr<br />
im nächsten Monat, denn bevor die Jungs auf<br />
dem Eis im Fokus stehen, sind es Mitte Februar<br />
die «Martschini-Girls», sprich das Nationalkader<br />
der Kunstturnerinnen, die vom<br />
16. Februar bis zum 2. März ihr Trainingslager<br />
im Sportzentrum absolvieren. «Die Öffentlichkeit<br />
kann den Trainings im Sportzentrum<br />
nicht beiwohnen; der Störfaktor wäre zu<br />
gross. Freundlicherweise macht aber Trainer<br />
Ludek Martschini zwei Ausnahmen.» Dafür<br />
wird die Tribüne für dreieinhalb Stunden für<br />
das Publikum offen sein. Am Schauturnen am<br />
1. März zeigen die Turnerinnen dann sämtliche<br />
WM-Übungen – bei Eintrittspreisen von<br />
drei Franken für einen Steh- und fünf Franken<br />
für einen Sitzplatz. Trotz des anstrengenden<br />
Trainingsprogramms haben die Turnerinnen<br />
Gelegenheit, die nähere Umgebung kennenzulernen.<br />
Dafür ist der TV Herisau zuständig.<br />
So etwa steht der Besuch des Gidio-Hosestoss-Umzuges<br />
auf dem Programm.<br />
Anfangs Jahr erlebt Herisau zudem die<br />
Uraufführung des eineinhalbstündigen<br />
Sportzentrumfest-Films, gedreht von Landweibel<br />
Hans Rohner. Gezeigt wird er im Kino<br />
«Drei Könige» für einen Unkostenbeitrag<br />
von einem Franken. Die erste Aufführung ist<br />
restlos ausverkauft, bei der zweiten müssen<br />
über hundert Personen zurückgewiesen werden.<br />
Daher wird der Film noch zwei weitere<br />
Male vorgeführt, einmal davon am Nachmittag,<br />
«gedacht für Bewohner von Altersheimen<br />
und ältere Leute, die nachts nicht mehr<br />
gerne ausser Haus gehen».<br />
Für Applaus neben dem Rasen sorgt der<br />
FC Herisau. Dieser leistet in der Winterpause<br />
Frondienst. «So haben Elektriker, Bauzeichner,<br />
Maurer, Schreiner, Gipser, Plattenleger,<br />
Sanitärinstallateure und viele ‹Hilfsarbeiter›<br />
des FC Herisaus unter der Bauleitung von<br />
Vizepräsident Jost Leuzinger in unzähligen<br />
Frondienststunden im Sportzentrum zwei<br />
moderne Garderoben mit Duschanlagen gebaut<br />
und damit den für den Grossverein prekär<br />
gewordenen Platzverhältnissen selbst<br />
Abhilfe verschafft. Die Kosten belaufen sich<br />
auf rund 50’000 Franken, doch hofft der<br />
Verein – obwohl finanziell nicht auf Rosen<br />
gebettet – die Schuld so rasch wie möglich<br />
abtragen zu können.» Die Genossenschaft<br />
Sportzentrum musste den Bau der Garderoben<br />
aufgrund finanzieller Erwägungen zurückstellen.<br />
Für den FC Herisau ist dies nach<br />
der Erstellung der Flutlichtanlage auf dem<br />
Kreckel das zweite Grossprojekt, welches<br />
in Fronarbeit realisiert wurde. René Bieri in<br />
der Appenzeller Zeitung: «Diese Beispiele<br />
zeigen, dass ein Verein mit etwas Mut und<br />
Tatkraft auch scheinbar unlösbare Vorhaben<br />
verwirklichen kann.»<br />
Eva Schläpfer
28 · Gesellschaft / Chorzfuetter <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />
Chorzfuetter<br />
Beatboxer und Gitarrist<br />
Am Samstag, 17. Februar, gastieren Andreas<br />
Schaerer und Kalle Kalima auf Einladung<br />
von «Kultur is Dorf» ab 20.30 Uhr im Alten<br />
Zeughaus. Schaerer ist ein Schweizer<br />
Stimmakrobat, der finnische Gitarrist Kalima<br />
holt derweil immer das Besondere aus<br />
seinem Instrument. Beide sind unverwechselbare<br />
und grenzüberschreitende Solitäre<br />
der internationalen Jazzszene und spielen<br />
seit Jahren zusammen im Quartett «A Novel<br />
of Anomaly». (pd)<br />
Chorprojekt für Ostern<br />
Gesucht sind Sängerinnen und Sänger, die<br />
im Ostergottesdienst der katholischen Kirche<br />
Herisau bei einer Orchestermesse im<br />
Chor mitsingen möchten. Der Kirchenchor<br />
Peter und Paul singt am 31. März um 10 Uhr<br />
die Orgelsolomesse «Missa ex D» von Abundius<br />
Micksh unter der Leitung von Rahel<br />
Fröhlich. Der Kirchenchor probt seit Ende<br />
Januar jeweils am Donnerstag um 19.45 Uhr<br />
im Pfarreiheim. Anmeldung bei Präsident<br />
Daniro Giacomelli unter daniro.giacomelli@bluewin.ch.<br />
(pd)<br />
EINE KEGELBAHN ALS GESCHENK<br />
FÜR SENIORINNEN UND SENIOREN<br />
Im Herbst 2<strong>02</strong>3 konnte sich die Stiftung Leben<br />
im Alter für einen Monat eine mobile Kegelbahn<br />
von einer befreundeten Institution ausleihen<br />
und damit ihren Bewohnenden einen<br />
grossen Wunsch erfüllen. «Die Seniorinnen<br />
und Senioren hatten einen Riesenspass an den<br />
Kegelnachmittagen und wünschten sich, die<br />
Stiftung hätte eine eigene Kegelbahn, damit<br />
solche Anlässe weiterhin stattfinden könnten»,<br />
heisst es in einer Mitteilung. Die Stiftung<br />
machte sich deshalb auf die Suche nach einem<br />
möglichen Produzenten. «Wir wollten den<br />
Wunsch der Bewohnenden unbedingt erfüllen<br />
und haben verschiedene Handwerker und<br />
Schreinereien angefragt», so Aktivierungsfachfrau<br />
Silvia Büsser. Mit der Schreinerei<br />
Danuser in Herisau wurde sie im Dorf fündig.<br />
«Wir fanden die Idee sehr sympathisch», sagt<br />
Geschäftsführer Martin Danuser. «Für uns war<br />
daher sofort klar, dass wir das Projekt unterstützen<br />
wollen.» Die Umsetzung brauchte<br />
einiges an Tüftelarbeit. Die Kegelbahn sollte<br />
funktional, leicht auf- und abzubauen und<br />
auf die Bedürfnisse der künftigen Nutzenden<br />
abgestimmt sein. Entwicklung und Bau der<br />
Kegelbahn waren deshalb aufwändig. «Zum<br />
Glück kam uns die Firma Danuser mit dem<br />
Preis grosszügig entgegen. Dafür ein riesiges<br />
Dankeschön, auch im Namen unserer Bewohnenden»,<br />
so Büsser. Das Besondere an der mobilen<br />
Kegelbahn sei, dass die Spielerinnen und<br />
Spieler während des Kegelns sitzen können.<br />
Die Rollbahn ist zudem leicht geneigt, damit<br />
das Spiel mit geringem Kraftaufwand möglich<br />
ist. Und dank eines Mechanismus können alle<br />
Kegel mit einmaligem Druck auf ein Fusspedal<br />
wieder aufgestellt werden. Die neue Kegelbahn<br />
wurde kurz vor Weihnachten geliefert.<br />
Am 8. Januar fand das Einweihungsfest für<br />
die Bewohnenden statt. Die Bewohnerin Frau<br />
Hartmann freute sich besonders, da sie früher<br />
in einem Kegelclub aktiv gewesen war. Sie<br />
schenkte der Stiftung zur Feier des Tages den<br />
Wanderpokal. Darin sind die Gewinnerinnen<br />
und Gewinner von Turnieren seit 1970 auf Papierrollen<br />
aufgeführt. Diese Tradition wird nun<br />
von den Bewohnenden der Stiftung an regelmässigen<br />
Kegelturnieren weitergeführt. (pd)<br />
Ferien in Österreich<br />
Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde<br />
Appenzeller Hinterland und Ramsauer Carreisen<br />
laden zur Ferienwoche vom 29. April<br />
bis 3. Mai in Österreich. Geplant sind ein<br />
Ausflug auf die Villacher Alpe, eine Schifffahrt<br />
auf dem Millstättersee und eine Fahrt<br />
über die lange Nockalmstrasse zur Einkehr<br />
in der Glockenhütte. Anmelden bis 26. Februar:<br />
071 354 70 60 oder an sekretariat@<br />
ref-hinterland.ch. (pd)<br />
Martin Danuser überreicht Silvia Büsser die Kugel zur neuen Kegelbahn<br />
(Bild: pd)<br />
Ein Clown am Kindermaskenball<br />
Am Mittwoch, 14. Februar, findet in Herisau<br />
der Gidioumzug statt. Anschliessend<br />
heisst in der Chälblihalle die Guggemusig<br />
«Izi bizi tini wini» kleine und grosse Gäste<br />
zum Kindermaskenball willkommen.<br />
Auf der Bühne dürfen die Kleinen tanzen,<br />
springen und sich eine Konfettischlacht liefern.<br />
Zudem werden die Guggemusig Sauknapp<br />
sowie die Ziegelhöttler Guggenmusik<br />
mit ihren Auftritten die Kinderherzen höher<br />
schlagen lassen. Ein besonderes Highlight<br />
wartet mit Clown Pipo. Der Komiker<br />
besucht zum ersten Mal den Herisauer Kindermaskenball.<br />
(pd)<br />
HERISAUER EISHOCKEYSPIELER<br />
WECHSELT ZUM EHC BIEL<br />
«Es ist eine grosse Chance», sagt Rodwin<br />
Dionicio. Der Ende März 20 Jahre alt werdende<br />
Verteidiger hat einen Dreijahresvertrag<br />
beim EHC Biel unterzeichnet. Der<br />
ehemalige Absolvent der Sportschule Appenzellerland<br />
steht in seiner dritten Saison<br />
im überseeischen Junioren-Hockey. Im vergangenen<br />
Sommer war er von den Anaheim<br />
Ducks gedraftet worden. Seinen NHL-Traum<br />
habe er noch nicht ausgeträumt. «Es wäre<br />
falsch, nicht mehr daran zu glauben. Aber<br />
für den Moment sind Biel und die Schweizer<br />
National League die beste Option für mich.»<br />
Die Ducks haben die Möglichkeit, ihn bis am<br />
1. Juni 2<strong>02</strong>5 mit einem Einstiegsvertrag auszustatten.<br />
Welche Rolle Dionicio in seiner<br />
ersten Saison in Biel spielen kann, muss sich<br />
zeigen. «Ich habe mit den Verantwortlichen<br />
in Biel nicht gross darüber geredet.» Dionicio<br />
hat zum Jahreswechsel an der U-20-WM<br />
teilgenommen, er war einer der stärksten<br />
Schweizer. Das Team schied im Viertelfinal<br />
gegen Gastgeber Schweden unglücklich mit<br />
einem 2:3 nach Verlängerung aus. (pd)
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Vereinssteckbrief · 29<br />
CEVI HERISAU<br />
Gründung: 11.03.1895<br />
Anzahl Angestellte: ca. 120<br />
Präsident: David van Haaften<br />
Vorstand: Bettina Vogt, Severin Rohner, Sibylle Burkhalter,<br />
Hansueli Diem<br />
Vereinszweck: Wir möchten in unseren Aktivitäten den ganzen<br />
Menschen in Körper, Geist und Seele stärken – sowohl in der hier<br />
beschriebenen Jungschar als auch im Tätigkeitsfeld des Cevi Unihockey<br />
Herisau. Wir möchten, dass die Menschen der Botschaft von<br />
Jesus Christus begegnen und dabei als Brücke agieren. Die christlichen<br />
Werte, wie zum Beispiel Nächstenliebe, sind uns sehr wichtig.<br />
Das macht uns aus: Jeden zweiten Samstag ein Cevi-Programm in<br />
der entsprechenden Altersgruppe sowie jeden Freitagabend ein Unihockeytraining.<br />
Ausserdem haben wir einen Buchladen in unserem<br />
Cevi-Haus an der Oberdorfstrasse. Bei uns sind alle willkommen, egal<br />
wie alt, aus welcher Kultur oder Konfession. Wir sind wie eine zweite<br />
Familie, erleben gemeinsam Abenteuer und sind zusammen stark.<br />
Homepage: www.cevi-herisau.ch<br />
Monatlich stellt Ihnen «de Herisauer» einen Herisauer Verein vor. Die Auswahl erfolgt nach dem Zufallsprinzip.<br />
Wollen Sie Ihren Verein der Herisauer Bevölkerung zeigen? Melden Sie sich bei redaktion@deherisauer.ch
30 · Sexualität <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />
«SEX IST NUR EIN STÜCK<br />
DES GROSSEN PUZZLES»<br />
In unserer neuen Serie behandeln wir das Thema Sexualität. Den Anfang macht Markus Baumann,<br />
Primarlehrer einer 6. Klasse im Waisenhaus. Er spricht über den Sexualkundeunterricht<br />
und erklärt, weshalb die Aufklärung gerade in Zeiten des Internets so wichtig ist.<br />
Können Sie sich an Ihre ersten Doktorspielchen<br />
erinnern? Oder an die Fragen Ihrer<br />
Kinder, weshalb bei Papa nicht alles gleich<br />
aussieht wie bei Mama? Und Ihr erstes Mal<br />
werden Sie bestimmt niemals vergessen,<br />
nicht wahr? «Die Sexualität begleitet uns<br />
unser ganzes Leben», sagt Markus Baumann.<br />
«Über die Jahre verändern sich lediglich<br />
die Fragen, die wir uns dazu stellen.»<br />
Mit Fragen rund um die Sexualität, den<br />
eigenen Körper und dessen Veränderungen<br />
kennt sich der Lehrer der 6. Klasse im<br />
«Bei keinem<br />
anderen Thema<br />
hört die Klasse<br />
so gut zu.»<br />
Waisenhaus aus – denn derzeit steht die<br />
Sexualkunde auf dem Stundenplan. «Wir<br />
unterscheidet zwischen der Biologie rund<br />
um den menschlichen Körper und der Sexualerziehung<br />
mit Schwerpunkten wie Liebe,<br />
Gefühle und wertschätzende Sprache.»<br />
Durch diese Mischung werde das Thema<br />
zum einen nüchtern aus rein biologischer<br />
Sicht betrachtet. «Und zum anderen widmen<br />
wir uns den Fragen der Schülerinnen<br />
und Schüler rund um die Liebe. Dieser Teil<br />
des Sexualkundeunterrichts ist mit deutlich<br />
mehr Emotionen verbunden.»<br />
Gespitzte Ohren im Klassenzimmer<br />
Als Lehrer sieht es Markus Baumann als seine<br />
Aufgabe, seine Schülerinnen und Schüler<br />
dort abzuholen, wo sie stehen. «Sie füllen<br />
vor dem Unterricht einen anonymen Fragebogen<br />
aus. Dadurch kenne ich ihren Wissensstand<br />
und weiss, welche Fragen sie interessieren.»<br />
Der 37-Jährige macht bei aller<br />
Offenheit kein Geheimnis daraus, dass der<br />
Unterricht für beide Seiten speziell sei. «Es<br />
ist sicher nicht wie Mathematik. Allerdings<br />
gibt es kein Fach, bei dem die Schülerinnen<br />
und Schüler so gut zuhören wie bei Sexualkunde.<br />
Ich freue mich immer auf dieses<br />
Thema, auch wenn man sich herantasten<br />
muss.» Damit sich seine Klasse wohlfühlt,<br />
bemüht sich Baumann um eine lockere Atmosphäre.<br />
«Die Kinder sollen wissen, dass<br />
ihre Fragen das Klassenzimmer nicht verlassen.<br />
Und sie müssen merken, dass ich offen<br />
und ehrlich mit ihnen darüber spreche.<br />
Sonst kann ich von ihnen nicht erwarten,<br />
dass sie dasselbe tun.»<br />
Bei der Beantwortung der Fragen versucht<br />
Baumann, Erlebnisse aus seinem<br />
eigenen Leben reinzubringen. «Damit meine<br />
ich nicht irgendwelche privaten Details.<br />
Aber auch ich war mal in der Pubertät und<br />
habe diese Phase durchgelebt. Ich will den<br />
Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass<br />
jeder Mensch irgendwann an diesem Punkt<br />
gestanden hat.» Um eine Vertrauensbasis<br />
zu schaffen, wartet Baumann bewusst bis<br />
zur 6. Klasse, bevor er das Thema angeht.<br />
«Zu diesem Zeitpunkt unterrichte ich die<br />
Kinder bereits ein Jahr und wir kennen uns<br />
besser.» Die Reaktionen der Schülerinnen<br />
und Schüler auf den Unterricht beschreibt<br />
er als unterschiedlich. Ein Grossteil der<br />
Klasse verhalte sich zunächst still und höre<br />
zu. «Das liegt daran, dass viele zum ersten<br />
Mal mit der Thematik konfrontiert werden.<br />
Aber ich respektiere das und erwarte nicht,<br />
dass alle Fragen stellen oder irgendwelche<br />
Dinge von sich preisgeben. Wenn sie im ersten<br />
Moment damit überfordert sind, dürfen<br />
sie das auch sein.» Er vergleicht den Unterricht<br />
mit einer Selbstbedienungstheke: «Jeder<br />
soll sich das herauspicken, was ihm gut<br />
tut und weiterhilft. Ich will den Kindern einfach<br />
möglichst viel von dem mitgeben, was<br />
sie interessiert.»<br />
Gerade in der Politik werden immer wieder<br />
emotionale Diskussion darüber geführt,<br />
ob Aufklärung Sache der Schule oder der Familie<br />
ist. «Für mich müssen beide Parteien<br />
bei der Erziehung Hand in Hand gehen. Da<br />
gehört auch die Aufklärung dazu», sagt Markus<br />
Baumann. Er selbst gehe aktiv auf die<br />
Eltern zu und informiere sie vor jedem neuen<br />
Schuljahr über seine Pläne. «Einige habe<br />
eine falsche Vorstellung, wie wir den Unterricht<br />
angehen und was thematisiert wird.»<br />
Den Vorwurf von Kritikern, die Schule «sexualisiere»<br />
die Kinder durch den Unterricht,<br />
weist Baumann entschieden zurück. «Sex<br />
nimmt nur einen Teil dieses Unterrichts ein.<br />
Die Fragen der Kinder zur Sexualität setzen<br />
meist schon vor dem Akt ein. Mit der Pubertät<br />
kommen sie in eine Phase, in der sich<br />
vieles verändert. Das ist es, was sie interessiert.<br />
Der Sex selbst ist nur ein Stück des<br />
grossen Puzzles, das sie noch lösen wollen<br />
und in den nächsten Jahren Stück für Stück<br />
zusammensetzen werden. Vom Endergebnis<br />
haben sie zu diesem Zeitpunkt nur eine gewisse<br />
Vorstellung, mehr nicht.»<br />
Die Krux namens Internet<br />
Markus Baumann führt auf, dass die Schülerinnen<br />
und Schüler dank des Internets ohnehin<br />
leichten Zugang zu pornografischen<br />
Bildern haben. «Wir dürfen das Thema also<br />
nicht heiliger machen, als es ist.» Es lasse<br />
sich nicht verhindern, dass die Kinder explizite<br />
Inhalte zu sehen bekämen. «Umso<br />
wichtiger ist es doch, dass ihnen jemand<br />
hilft, das Gesehene einzuordnen.» Baumann<br />
fände es viel tragischer, die Kinder mit<br />
diesen ungefilterten Eindrücken alleine zu<br />
lassen. «Sie sollen sich nicht selbst aufklären,<br />
sondern von Erwachsenen unterstützt<br />
werden. Und wenn ich mir ihre Fragebogen<br />
durchlese, wird mir jedes Mal wieder bewusst,<br />
wie wenig sie über Sexualität wissen.<br />
Nur weil sie heutzutage mehr sehen, sind<br />
«Nur weil Kinder<br />
heute mehr<br />
sehen, wissen<br />
sie nicht mehr.»<br />
sie nicht aufgeklärter.» Sexualkunde habe in<br />
der modernen Welt viel mit Medienkompetenz<br />
zu tun. «Und hier liegt es an den Eltern<br />
und der Schule, den Kindern die richtigen<br />
Werkzeuge mitzugeben, damit sie trotz<br />
dieser Fülle an Informationen mit einem gesunden<br />
Verständnis für Sexualität und Liebe<br />
aufwachsen.»<br />
Als Beispiel führt Baumann das Thema<br />
«Sperma» auf. «Manche der Schüler sind<br />
noch nicht geschlechtsreif, stellen aber<br />
Fragen dazu, weil sie wahrscheinlich durch<br />
Pornografie damit in Kontakt gekommen<br />
sind. Das ist ein Beispiel für Bilder, die sie<br />
nicht einordnen können, weil ihnen die Erfahrung<br />
fehlt.» Hier könne er auf der sachlichen<br />
Ebene die nötigen Erklärungen liefern<br />
und dadurch das Thema entschärfen. «Von<br />
den Jungs kommen viele Fragen in diese
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Sexualität · 31<br />
Markus Baumann unterrichtet im Waisenhaus bereits zum sechsten Mal Sexualkunde.<br />
(Bild: sd)<br />
Richtung, während die Mädchen sich mehr<br />
für Liebe und die Gefühlsebene interessieren<br />
– oder für die Schwangerschaft. Und<br />
auch hier geht es ihnen nicht um den Akt,<br />
sondern um eine Erklärung, was danach mit<br />
ihrem Körper geschieht.»<br />
Das verschwundene Buch<br />
Markus Baumann thematisiert die Sexualkunde<br />
während eines Quartals. Manchmal<br />
werden Jungen und Mädchen für den<br />
Unterricht getrennt. «Ich finde es sinnvoll,<br />
wenn die Mädchen die Chance erhalten,<br />
ihre Fragen unter sich zu besprechen und<br />
Antworten von einer Frau zu erhalten.»<br />
Der Lehrplan21 lässt den Lehrerinnen und<br />
Lehrern entsprechend viel Freiraum bei der<br />
Gestaltung des Unterrichts. Neben der Biologie<br />
des Körpers ist vorgeschrieben, dass<br />
die Kinder die Möglichkeit erhalten sollen,<br />
Fragen und Unsicherheiten bezüglich Sexualität<br />
zu äussern. «Es gibt bestimmt Lehrpersonen,<br />
denen es unangenehm ist, neben<br />
der sachlichen Biologie auch noch vertieft<br />
über Sexualität und ihre Emotionen zu reden.<br />
Aber ich finde, es braucht mehr, als<br />
bloss die Geschlechtsteile richtig benennen<br />
zu können.» Baumann thematisiert beispielsweise<br />
auch die gleichgeschlechtliche<br />
Liebe. «Ich möchte etwaige Vorurteile abbauen<br />
– und das nicht auf eine predigende<br />
Art, sondern um aufzuzeigen, dass die Liebe<br />
viele Wege kennt.»<br />
«Es braucht<br />
mehr als nur<br />
die sachliche<br />
Biologie.»<br />
Ein weiteres Thema, dass dem Rheintaler<br />
am Herzen liegt, ist die wertschätzende<br />
Sprache. «Was bedeutet es, wenn jemand<br />
‹Hurensohn› sagt? Und weshalb sprechen<br />
wir nicht von ‹Möpsen›, sondern von Brüsten?<br />
Die Kinder sind sich ihrer Wortwahl<br />
und was sie damit auslösen oft gar nicht bewusst.»<br />
In vielen Fällen hätten sie die Worte<br />
aus ihrem Umfeld aufgeschnappt und übernommen,<br />
ohne deren wahre Bedeutung zu<br />
kennen. «Wenn ihnen niemand erklärt, weshalb<br />
diese Begriffe verletzend sein können,<br />
hören sie auch nicht damit auf.» Mit diesem<br />
sprachlichen Schwerpunkt möchte Baumann<br />
seinen Schülerinnen und Schülern etwas<br />
mit auf ihren Weg geben. «Sie können<br />
nicht wenige Jahre später eine Lehre beginnen<br />
und in ihrem Betrieb so sprechen. Deshalb<br />
finde ich es wichtig, sie für die wertschätzende<br />
Sprache zu sensibilisieren.»<br />
Abschliessend unterstreicht Markus Baumann<br />
nochmals, dass die Eltern sich freuen<br />
sollten, wenn ihre Kinder aufgeklärt werden.<br />
«Dank dieses Unterrichts lernen sie einen<br />
weiteren wichtigen Bereich des Lebens kennen<br />
und verstehen. Das sollte auch im Interesse<br />
der Eltern liegen.» Um zu veranschaulichen,<br />
wie interessiert die Schülerinnen und<br />
Schüler an Sexualkunde sind, erzählt Baumann<br />
eine kleine Anekdote: «Zu jedem Unterrichtsthema<br />
habe ich eine Auswahl an Büchern,<br />
in denen die Kinder stöbern und lesen<br />
dürfen. Da ist es schon vorgekommen, dass<br />
ein Buch mit Antworten rund um die Sexualität<br />
verschwunden ist. Mit einem Mathebuch<br />
ist das noch nie passiert ...»<br />
Sergio Dudli
32 · Kalender <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />
Kalender<br />
Februar<br />
7. Öffentlicher Ärztevortrag «Kniegelenksarthrose»,<br />
19 Uhr, Spital Herisau<br />
8. Mittagstreff, Club60plus, Casino Herisau<br />
8. FC Herisau - FC Besa, 20 Uhr, Kreckel<br />
Herisau<br />
8. Kindertanzen ab 3 Jahren (bis 5. Juli),<br />
TanzRaum, 15.15 – 16 Uhr, Mühlebühl 16a<br />
10. Chinderfiir, 9.30 – 10.15 Uhr, Kirchgemeindehaus<br />
10. Kinderfasnacht, TV Säge, 12 – 19 Uhr,<br />
Schulhaus Wilen<br />
11. «Hans im Glück», für Kinder ab 5 Jahren,<br />
11 Uhr, Figurentheater Herisau<br />
13. Komödie «Z'wenig Schpeuz», Club60<br />
plus, 14 Uhr, kath. Pfarreiheim<br />
1 4. Musik und Tanz «Oldies but Goldies»,<br />
Pro Senectute, 14.30 – 19 Uhr, Treffpunkt<br />
1 4. Öffentlicher Ärztevortrag «Gestörter<br />
Schlaf – was tun?», 19 Uhr, Psychiatrisches<br />
Zentrum<br />
1 4. Gidio Hosestoss, 15 – 16.30 Uhr,<br />
Chälblihalle<br />
1 4. Kindermaskenball, 15.45 – 18.30 Uhr,<br />
Chälblihalle<br />
1 4. Monsterkonzert, 19 Uhr, Chälblihalle<br />
1 4. Schneeschuhwanderung, Club60 plus,<br />
9.05 Uhr, Bahnhof Gleis 1<br />
15. FC Herisau - FC Uzwil 2, 20 Uhr, Kreckel<br />
Herisau<br />
15. Schnitzelbankabend, 18 Uhr, verschiedene<br />
Lokalitäten, Mehr Infos: itzibitzi.ch<br />
1 6. Hauptversammlung Vitaswiss, 19 Uhr,<br />
Kirchgemeindehaus, Anmeldung: Ursula<br />
Lang, 079 351 59 83<br />
1 6. Narrenball, 16 Uhr, Chälblihalle<br />
1 7. Guggenparty, 16 Uhr, Chälblihalle<br />
1 7. Konzert von Andreas Schaerer & Kalle<br />
Kalima, 20.30 Uhr, Altes Zeughaus<br />
1 8. Guggenkonzerte, 16 Uhr, Chälblihalle<br />
1 8. Verbrennung Gidio Hosestoss, 18.45<br />
Uhr, Ebnet<br />
1 8. Mittags-Fonduefahrt, Appenzeller Bahnen,<br />
10.15 Uhr, Bahnhof<br />
1 9 . Herisauer-Bloch, abends, Chälblihalle<br />
21 . Halbtageswanderung, Vitaswiss, Anmeldung:<br />
Marie-Theres Signer, 079 549 91 39<br />
22. Mittagstreff, Club60plus, Casino Herisau<br />
23 . Konzert: Lindsay Ferguson & Goldschatz,<br />
Dä 3. Stock, Türöffnung um 19 Uhr,<br />
Steigcenter 28<br />
23 . Konzert von «Kunz», 20 – 22 Uhr, Casino<br />
24. FC Wattwil Bunt - FC Herisau, 14 Uhr,<br />
Rietwis Wattwil<br />
24. Klassenkonzert Querflöte, 10 Uhr, Aula<br />
Musikschule<br />
24. Klassenkonzert Blockflöte, 10 Uhr, Aula<br />
Ebnet West<br />
25. «Freunde fürs Leben», Gastspiel Chora-Theater,<br />
für Kinder ab 5 Jahren, 11 Uhr,<br />
Figurentheater Herisau<br />
25 . Azoren: Film- und Fotoreportage von<br />
Corrado Filipponi, 11 – 13 Uhr, Casino<br />
25 . Irland: Film- und Fotoreportage von<br />
Corrado Filipponi, 15 – 17 Uhr, Casino<br />
2 6. Spieleabend, Dä 3. Stock, 19 Uhr, Steigcenter<br />
28<br />
27. Psyche im Fokus: Alkoholabhängigkeit,<br />
18.15 – 19.45 Uhr, Psychiatrisches<br />
Zentrum AR<br />
27. Fonduewanderung, Club60 plus, 15.45<br />
Uhr, Bahnhof<br />
28. Öffentlicher Ärztevortrag «Ein Sturz im<br />
Alter – Wege zurück in den schmerzfreien<br />
Alltag», 19 Uhr, Spital Herisau<br />
Regelmässig<br />
Café unter den Bäumen, Montag (10-17<br />
Uhr) & Freitag (14-21 Uhr), Chupfertrocke<br />
Museum Herisau, Mittwoch<br />
bis Sonntag, 13–17 Uhr<br />
Figurentheater-Museum, jeweils am<br />
Mittwoch um 14–17 Uhr und Sonntag<br />
11–16 Uhr<br />
März<br />
1. JAMfreeday, Dä 3. Stock, 19 Uhr,<br />
Steigcenter 28<br />
1. Bergsport Festival, Wild Collective, 17 –<br />
21 Uhr, Chälblihalle<br />
2 . PC-Reparierbar, Geräteannahmeschluss<br />
ist 12 Uhr, WinWin Markt<br />
2 . «Heimweh» – eine Performance/Installation,<br />
19 Uhr, TanzRaum, Mühlebühl 16A<br />
3. Freie Besichtigung Schwänberg-Museum,<br />
14-16 Uhr<br />
3. Ersatzwahl Gemeinderat, Stimmabgabe<br />
von 8.15 – 11 Uhr, Gemeindehaus<br />
3. Mittags-Fonduefahrt, Appenzeller Bahnen,<br />
10.15 Uhr, Bahnhof<br />
3. Bergsport Festival, Wild Collective, 09 –<br />
<strong>02</strong> Uhr, Chälblihalle<br />
3. Figurentheater: Der gestiefelte Kater, 11<br />
Uhr (jeden Sonntag bis 7. April), Oberdorfstrasse<br />
18<br />
4. Erzählcafé zum Thema Nachbarschaft<br />
- Tür an Tür mit Freund und Leid, 14-16<br />
Uhr, Anmeldung unter 0713535030, Haus<br />
Wiesental<br />
4. Gespräch mit dem Gemeindepräsidenten,<br />
16 – 18 Uhr, Gemeindehaus<br />
4. Impfungen: Rettende Technologie für die<br />
Zukunft, 19.30 – 21 Uhr, BBZ Herisau,<br />
GIBT ES DEN PRIX BENEVOL 2<strong>02</strong>4<br />
FÜR EINEN HERISAUER VEREIN?<br />
Seit Mitte Januar haben engagierte Projekte,<br />
Vereine und Organisationen aus den Kantonen<br />
St. Gallen und Appenzell Ausser-rhoden<br />
die Möglichkeit, in vier Kategorien für<br />
den Prix benevol nominiert zu werden. Die<br />
Gewinnerinnen und Gewinner werden am<br />
30. August im kybunpark St. Gallen gekürt<br />
und dürfen sich auf ein Preisgeld in der Höhe<br />
von insgesamt 10'000 Franken freuen. Der<br />
Prix benevol zeichnet innovative Vereine und<br />
Organisationen aus, die sich in den Bereichen<br />
Gesellschaft, Kultur, Sport oder Umwelt besonders<br />
engagiert haben. Die Nominierungen<br />
können bis zum 31. März auf prix-benevol.ch<br />
eingereicht werden. Alle Nominierten<br />
werden zur Preisverleihung eingeladen. Der<br />
Prix benevol unterstreicht die Wertschätzung<br />
für die Freiwilligenarbeit und motiviert Menschen<br />
zur Teilnahme an ehrenamtlichen Aktivitäten.<br />
Freiwilligenarbeit und Ehrenamt leistet<br />
einen grossen Dienst an der Gesellschaft.<br />
Dieses soziale Engagement wird seit 2011 mit<br />
der Auszeichnung gewürdigt. Alle nominierten<br />
Projekte werden durch ein Gremium gesichtet<br />
und auf der Website veröffentlicht.<br />
Jetzt schnell und einfach auf prix-benevol.ch<br />
einen Herisauer Verein nominieren! (pd)
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 Sternefööfi · 33<br />
Sternefööfi<br />
ICH SEH DIE WELT, WIE SIE MIR GEFÄLLT<br />
Pluto trat am 21. Januar zur Wintersonnenwende<br />
erneut in den Wassermann. Noch einmal kehrt<br />
er in den Steinbock zurück und diktiert ab November<br />
2<strong>02</strong>4 definitiv die Bedingungen der<br />
neuen Zeit. Nun stellt sich zunehmend die Frage,<br />
wie man sein persönliches Antrittsmotiv im<br />
Leben in den neuen Zeitgeist übersetzt. Dabei ist<br />
nebst der körperlichen Konstitution auch die individuelle<br />
Wahrnehmung entscheidend. Die Art,<br />
wie wir die Welt sehen, entscheidet auch, wie<br />
wir darauf reagieren. Die zwölf Tierkreiszeichen<br />
beschreiben am Aszendenten des individuellen<br />
Horoskops die unterschiedlichen Blickwinkel<br />
und Motivationen. In Kurzform werden hier die<br />
deutlichsten Veränderungen beschrieben:<br />
Widder: Auf in die Terra incognita!<br />
Sturm und Drang war auf der Wertebasis von<br />
«schneller, höher, weiter» eine erwünschte Energie,<br />
auch wenn allzu stürmisches Voranpreschen<br />
vom geltenden Regelwerk oder von Konkurrenten<br />
abgestraft wurde. Im noch unbekannten Terrain<br />
des neuen Zeitgeists haben diese Zeichen<br />
die Nase vorn, weil sie munter darauflos erkunden<br />
können, ohne sich in zu vielen Ängste und<br />
Sorgen zu verlieren. Der Entdeckungsdrang von<br />
Widder vermag dabei ein mutiges Vorbild für<br />
zögerlichere Naturelle zu sein und es ist beneidenswert,<br />
dass er auch in einer sich verändernden<br />
Welt einfach weiss, was er will. Begreift er<br />
zusätzlich auch das neue Verbindungsprinzip auf<br />
der Metaebene, dann kann sich seine Durchsetzungskraft<br />
nun um ein Vielfaches multiplizieren.<br />
Stier: Nichts ist mehr wie früher<br />
Das Antrittsmotiv des Stiers ist die Stabilisierung<br />
und Sicherung seiner Substanz. Er hat dabei den<br />
Wertemassstab immer in der Tasche, um zu erspüren,<br />
was in seine Schatzkammer passt und<br />
was nicht. Der Umbruch in die neue Luftepoche<br />
hat ihm direkt zugesetzt, denn Uranus wirbelt<br />
noch bis 2<strong>02</strong>5 durch verkrustete Wertstrukturen<br />
M<br />
F<br />
und veraltetes Revierdenken. Teilen ist das neue<br />
Zauberwort. Der Ressourcenblick bedingt eine<br />
höhere Verantwortlichkeit, die Zeiten des Raubbaus<br />
am eigenen Körper wie auch an der Erde<br />
haben ausgedient. Stier-Aszendenten spüren<br />
sich selbst neu und haben zuallererst mit dem<br />
Investitionsbedarf in sich selbst zu tun: Körper,<br />
Ernährung, Selbstwert, Finanzen, Besitz...<br />
Zwillinge: So viele neue Möglichkeiten<br />
In der Erdepoche galt das luftige und flexible<br />
Naturell oft als oberflächlich oder zu wenig ausdauernd,<br />
um etwas Sichtbares und Dauerhaftes<br />
von anerkanntem Wert zu erschaffen. Der Zwillingsaszendent<br />
brauchte daher oft ein dickes<br />
Fell, um im Vergleich von Karriere, Status und<br />
Ansehen nicht zerquetscht zu werden. So gehörte<br />
das Ausweichen und häufiges Wechseln zu<br />
seinen Überlebensstrategien. In der Luftepoche<br />
schätzt man nun plötzlich seine Wendigkeit und<br />
die geistige Flexibilität. Wenn er munter drauflos<br />
probiert und seine Gedanken und Worte sprudeln<br />
lässt, findet er plötzlich Zuhörer, die nicht<br />
alles gleich bewerten und kategorisieren. Sein<br />
Blick für das Bewegliche und der Fokus auf die<br />
Möglichkeiten sind zunehmend begehrt in einer<br />
Zeit, wo neue Ideen und schnelle Anpassungsfähigkeiten<br />
gefragt sind. Das erstaunt ihn selbst<br />
am meisten und er lernt gerade, dieser neuen<br />
Resonanz zu vertrauen.<br />
Krebs: Die Urverbindung neu erspüren<br />
Wenn die alte Welt zusammenstürzt, ist das kein<br />
Freudenfest für den Krebs. Instinktiv flüchtet er<br />
in seine Höhle, dort wo er sich geborgen und sicher<br />
fühlt. Trotzdem spürt er, dass er seinen Platz<br />
in der neuen Welt finden muss und dass er in der<br />
Abschottung seinen Seelenfrieden nicht finden<br />
wird. Seine Waffe ist der Seitwärtsgang, denn<br />
Kopf voran stürmen ist nicht sein Ding. So nimmt<br />
er eine ganz eigene Perspektive auf den Wandel<br />
ein und erlebt grosse Spannungen in seiner Ge-<br />
fühlswelt. Es hilft ihm, seine Lieben um sich zu<br />
haben und zu fühlen, dass er in diesen stürmischen<br />
Zeiten nicht alleine ist. Die (Wahl-)Familie<br />
ist seine Bubble, wo er die Entwicklungen beobachten<br />
kann und jene Liebe findet, die ihn den<br />
Sprung über den Abgrund wagen lässt. Wenn er<br />
die Zuversicht in das Lebensprinzip der Veränderung<br />
wieder findet, wird er zur wertvollen Geborgenheitszone<br />
für andere und dient dann als<br />
erfrischende Quelle im Zusammensein.<br />
Löwe: Führen heisst dienen<br />
Beim Antrittsmotiv des Löwens hat sich vielleicht<br />
noch nicht viel verändert. Er will in einem<br />
Bereich führen und idealerweise brennt auch<br />
sein Herz für diese Aufgabe. Sollte dies in der<br />
Erdepoche keine echte Berufung gewesen sein,<br />
dann spürt er jetzt den Widerstand seiner Untergebenen<br />
oder seiner Follower, um ein moderneres<br />
Bild zu bemühen. Die uranische Wendezeit<br />
beinhaltet eine umfassende Prüfung seines Verhaltens.<br />
Authentizität ist dabei oberstes Gebot<br />
und oberflächliche Showtime hat in diesem Bereich<br />
ausgedient. Da Löwe auch für das männliche<br />
Führungsprinzip steht, kann in der Gesellschaft<br />
beobachtet werden, wie auf überpotente<br />
Anführer reagiert wird. Der König/die Königin ist<br />
der erste Diener seines Volkes, dieses Leitmotiv<br />
gilt für Löwe-Aszendenten ab sofort.<br />
Jungfrau: Ganzheitlichkeit statt Detailtreue<br />
Die Auswertung und Dokumentation von Erfahrungen<br />
und die Berechnung von möglichen<br />
Szenarien waren bislang begehrte Kernkompetenzen<br />
der Jungfrau. Im Versicherungswesen<br />
katapultierten sie diese Eigenschaften ins Herzstück<br />
des Jungfraulands Schweiz. Nun können<br />
wir weder voraussagen, was morgen bringt, noch<br />
kommen wir hinterher mit der Auswertung der<br />
hochvolatilen Veränderungen. Für den Jungfrau-Aszendent<br />
nimmt die Analysedisziplin ein<br />
Sisyphosausmass an. Die Luftepoche bedingt für<br />
sie einen Perspektivenwechsel, es gilt nicht immer<br />
weiter zu unterteilen und zu kategorisieren,<br />
sondern einst Getrenntes wieder zu verbinden.<br />
Dazu braucht es ihren ganzheitlichen Blick, der<br />
in der Erdepoche nicht gefragt war. Sie wird dann<br />
zum eigentlichen Star in der neuen Zeit werden,<br />
wenn sie es schafft, getrennte Disziplinen wieder<br />
zu vereinen und ihre Sorgfalt in die Pflege dieser<br />
neuen Zusammenarbeit fliessen kann. (nr)<br />
Impressum<br />
Herausgeber / Druck<br />
Appenzeller Druckerei AG<br />
Kasernenstrasse 64<br />
9100 Herisau<br />
www.adag.ch<br />
Redaktion<br />
Helena Städler, Leitung (hst)<br />
Sergio Dudli, Leitung (sd)<br />
Eva Schläpfer (es)<br />
Nadja Rechsteiner (nr)<br />
Manuel Alder (ma)<br />
T +41 71 354 64 64<br />
redaktion@deherisauer.ch<br />
Abo auswärts<br />
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ausserhalb der Gemeinde<br />
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6. Jahrgang<br />
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34 · Rätsel <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />
hohe<br />
Erdaufschüttung<br />
Kurzform<br />
von<br />
Apéritif<br />
Bibliothek<br />
Fluss<br />
durch<br />
Florenz<br />
Beweis<br />
der Abwesenheit<br />
landwirtschaftl.<br />
Geräte<br />
span./<br />
portug.<br />
Wurst<br />
noch<br />
nicht<br />
benutzt<br />
Sohn<br />
Noahs<br />
Schnittblume<br />
Erstaufführung<br />
anorganische<br />
Nährstoffe<br />
it. Name<br />
Mailands<br />
Möbel<br />
Mz.<br />
Richtungsanvisierung<br />
7<br />
Ferienort<br />
im Kt. BE<br />
10<br />
gesetzlich<br />
erlaubt<br />
engl.:<br />
Ausgang<br />
Schiffsanlegeplatz<br />
Verse,<br />
Gedichte<br />
Autokz.<br />
Nicaragua<br />
harzloser<br />
Nadelbaum<br />
Märchenriese<br />
Knallgeräusch<br />
i. Comic 2<br />
Rang,<br />
Dienstgrad<br />
kanad.<br />
Wapitihirsch<br />
frz. Name<br />
des<br />
Rheins<br />
Präteritum<br />
von<br />
engl.<br />
weben<br />
Abk.:<br />
(1. Pers.)<br />
Samstag<br />
engl.<br />
Flächenmass<br />
Salz der<br />
Zitronensäure<br />
Gemeinde<br />
im<br />
Kt. BE<br />
Regenbogenhaut<br />
im<br />
Auge<br />
feierl.<br />
begangener<br />
Zeitraum<br />
8<br />
weiches<br />
Metall<br />
Kosewort<br />
für<br />
Grossmutter<br />
Verbannungsort<br />
Mz.<br />
hohe<br />
Spielkarte<br />
strafende<br />
südam.<br />
Vergeltung<br />
Kuckuck<br />
9<br />
frz.<br />
Königsanrede<br />
ital.<br />
Teigwarengericht<br />
ordentlich:<br />
in<br />
... und<br />
Glied<br />
Unerforschtes<br />
Halbedelstein<br />
gutgläubig<br />
schmierig<br />
Rettungsflugwacht<br />
Geistesblitz<br />
poet.:<br />
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Heiligensage<br />
nicht<br />
zu entziffern<br />
Fremdwortteil:<br />
drei 4<br />
Frauenname<br />
einleuchtend<br />
Entschlüsselungsgerät<br />
Behälter<br />
f. Reliquien<br />
schweiz.<br />
Fussballer<br />
(Blerim)<br />
an<br />
schleppend,<br />
keinem<br />
Ort 3 stockend<br />
Erdbeben<br />
betreffend<br />
jamaik.<br />
Tanzmusik<br />
... Hunde<br />
beissen<br />
nicht<br />
grösser<br />
machen,<br />
ausdehnen<br />
Rufname<br />
Eisenhowers<br />
†<br />
elektr.<br />
gelad.<br />
Teilchen<br />
abwertend:<br />
Tiere<br />
frz.:<br />
Gesetz<br />
ital.<br />
Ort am<br />
gleichnam.<br />
See<br />
Teil e.<br />
Hühnerprodukts<br />
natürl.<br />
Zeichnung<br />
im Holz<br />
kurz<br />
gefasste<br />
Einleitungen<br />
Italien<br />
in der<br />
Landessprache<br />
6<br />
lat.:<br />
Bete!<br />
Abk.:<br />
national<br />
altind.<br />
Lehrsätze<br />
engl.<br />
Artikel<br />
Figur<br />
aus:<br />
Wilhelm<br />
Tell<br />
sittlich,<br />
moralisch<br />
Baumteil<br />
durchgekocht<br />
Fluss<br />
durch<br />
Bern<br />
Buch der<br />
Bibel<br />
norweg.<br />
Popband<br />
Brotkörper<br />
1<br />
altröm.<br />
Badeort<br />
bei<br />
Neapel<br />
Darmepidemie<br />
ohne Ziel<br />
herumfahren<br />
(engl.)<br />
helle<br />
Flamme<br />
grosser<br />
Wasservogel<br />
verbleibend,<br />
restlich 5<br />
Strafe<br />
ankündigen<br />
westl.<br />
Weltmacht<br />
Abk.:<br />
Ribonukleinsäure<br />
raetsel.ch<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Das Lösungswort der letzten<br />
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