Ausgabe 12/2023
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2023
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2023
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Das Magazin für Herisau und Umgebung <strong>Ausgabe</strong> <strong>12</strong> ⋅ 6. Dezember <strong>2023</strong><br />
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<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Herischau · 3<br />
ZWEI JUNGE HERISAUERINNEN<br />
SAMMELN FÜR EINEN GUTEN ZWECK<br />
Weihnachten ist die Zeit der Geschenke.<br />
Nicht nur Kinderaugen leuchten, wenn<br />
sie am Heiligabend unter den Christbaum<br />
schauen und Wünsche erfüllt werden. Der<br />
Advent bietet auch immer Gelegenheit, jenen<br />
eine Freude zu machen, die auf Hilfe<br />
angewiesen sind. Lia und Jana Eugster sind<br />
neun und zehn Jahre alt und sammeln in<br />
diesem Jahr zum zweiten Mal Spenden für<br />
eine Tierauffangstation. «Wir basteln kleine<br />
Geschenke wie Seifen, Armbändeli oder<br />
Katzenspielzeug», erklärt Jana. «Wer uns<br />
eine Spende gibt, darf sich etwas davon aussuchen.»<br />
Gesammelt wird für den «Chratzbom<br />
Ebni» in Grub, der bis zu 35 Katzen<br />
ein Zuhause bietet. Um Spenderinnen und<br />
Spender zu finden, gingen die Schwestern in<br />
ihrem Quartier im Ifang von Tür zu Tür. «Ich<br />
fand es in Ordnung, wenn sie in der Nachbarschaft<br />
klingeln», sagt Mutter Michelle<br />
Eugster. «Hier kennen uns viele und wissen<br />
um die Ehrlichkeit und Tierliebe unserer<br />
Töchter.» Die Bastelarbeiten starteten bereits<br />
im Sommer. Jana und Lia müssen allerdings<br />
immer wieder für Nachschub sorgen,<br />
wenn die Geschenke zu Neige gehen. «Mir<br />
ist es wichtig, dass die Menschen nicht den<br />
Eindruck haben, sie müssten den Kindern<br />
etwas abkaufen. Wir sammeln ihre Spenden<br />
– und als Dankeschön für ihre Mithilfe bekommen<br />
sie etwas Selbstgebasteltes.» Ihren<br />
Ursprung hat die Spendenaktion im Frühjahr<br />
2022. Michelle Eugster ist selbst kreativ<br />
tätig und stellt Selbstgenähtes her. «Im<br />
vergangenen Jahr gab es im Dorf eine Frühlingsmesse.<br />
Da ich in einem Geschäft ausstellen<br />
durfte, kam irgendwann meine ältere<br />
Tochter auf mich zu und meinte, sie wolle<br />
ebenfalls Sachen verkaufen.» Daraus entstand<br />
die Idee, gebastelte Geschenke gegen<br />
Spenden einzutauschen und für einen guten<br />
Zweck einzusetzen. «Und weil alle in der Familie<br />
grosse Tierliebhaber sind, war schnell<br />
klar, wem wir helfen möchten.»<br />
Kurz vor Weihnachten überreicht die<br />
Familie Eugster den gesammelten Betrag<br />
dem «Chratzbom Ebni». Ob es bereits Pläne<br />
für eine nächste Spendensammlung gibt?<br />
«Nein, eigentlich nicht», gesteht Jana. «Ich<br />
will für Hunde sammeln!», meint ihre jüngere<br />
Schwester Lia. Und Mutter Michelle Eugster?<br />
Sie lacht und sagt: «Es ist eine wertvolle<br />
Lektion für die Kinder. Sie lernen dadurch,<br />
dass es nicht allen Tieren gut geht und wir<br />
uns für sie einsetzen müssen.»<br />
<br />
Im Chreschtemonet<br />
Sergio Dudli<br />
Jana und Lia sammeln noch bis Mitte Dezember.<br />
Wer eine Spende gegen ein selbstgebasteltes Geschenk<br />
eintauschen möchte, kann sich melden<br />
unter: m.nerer@gmx.ch<br />
10. DEZEMBER<br />
Internationaler Tag der Berge<br />
Dieser Tag feiert heuer sein 20-jähriges<br />
Bestehen. Eingeführt wurde er von der<br />
UNO-Generalversammlung mit dem<br />
Ziel, das Bewusstsein für die Bergregionen<br />
zu stärken – zumal diese unter<br />
anderem von Klimawandel, Touristenströmen<br />
und wachsender Bevölkerung<br />
bedroht werden.<br />
15. DEZEMBER<br />
Tag der hässlichen Weihnachtspullis<br />
30. DEZEMBER<br />
Internationaler Tag des Frühstückspecks<br />
31. DEZEMBER<br />
Entscheid-dich-endlich-Tag<br />
hesch gwösst?<br />
Das bekannte Weihnachtslied «Jingle<br />
Bells» wurde 1857 für das Erntedankfest<br />
in Amerika geschrieben, das jeweils<br />
am vierten Donnerstag im November<br />
gefeiert wird. Zwei Jahre später wurde<br />
der Song erneut veröffentlicht – dieses<br />
Mal für das Weihnachtsfest.<br />
Lia und Jana Eugster sammeln seit den Sommerferien Spenden. <br />
(Bild: zVg.)<br />
Titelbild: Max Nadig, Sebastian Schuler,<br />
Severin Latkovic (hinten), Albin Efinger und<br />
Samuel Lutz gründeten vor zehn Jahren Radio<br />
Meltdown. (Bild: zVg.)
4 · Porträt <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
ZEHN JAHRE SIND GENUG:<br />
RADIO MELTDOWN HÖRT AUF<br />
Vor zehn Jahren riefen fünf beste Freunde das radio-meltdown.ch ins Leben. Zudem etablierte<br />
sich der Verein als Kulturveranstalter. Nun aber ist Schluss. Am 23. Dezember feiert<br />
das Internetradio mit dem 10-jährigen Jubiläum gleichzeitig seinen Abschluss.<br />
Was tun, wenn die Lieblingsmusik in den gängigen<br />
Radiosendern nicht abgespielt wird?<br />
Logisch, selber Radio machen. Das dachten<br />
sich auch fünf Freunde aus Herisau. Obwohl<br />
das Vorhaben nicht ganz durchdacht war,<br />
handelte es sich nicht um eine Schnappsidee.<br />
Mit ihrer Kick-off-Party am 23. Dezember<br />
2013 liessen Albin Efinger, Max Nadig, Severin<br />
Latkovic, Sebastian Schuler und Samuel<br />
Lutz ihren Worten Taten folgen. Am ersten<br />
Januar 2014 ging radio-meltdown.ch erstmals<br />
live. Das Ziel: Mit ihrem Internetradio gute<br />
Musik anbieten – zumindest diese Musik, welche<br />
sie für gut befanden. Und somit auch weg<br />
vom Mainstream, also dem musikalischen<br />
Geschmack der grossen Mehrheit. «Bei uns<br />
stand die Unzufriedenheit zum bestenden<br />
Angebot im Vordergrund. Der Radiosender<br />
positionierte sich als Alternativradio<br />
in der Region. Wir dachten uns: Da geht<br />
mehr!», sagt Samuel Lutz. Regionale Künsterlinnen<br />
und Künstler schienen ihrer Meinung<br />
nach keine genügende Plattform zu erhalten,<br />
neue Bands noch weniger. Dies wollten sie<br />
ändern.<br />
Die Vision war klar: Mit radio-meltdown.<br />
ch sollten sich die Hörerinnen und Hörer<br />
wirklich mit der Musik auseinandersetzen<br />
können. «Beispielsweise wollten wir ganze<br />
Alben statt nur einzelne Hits abspielen und<br />
die Entwicklung regionaler Bands aufzeigen.<br />
Unser Radio sollte ein gutes Einstiegsradio<br />
sein, wenn man sich in die regionale Musik<br />
vertiefen wollte», erklärt Sebastian Schuler.<br />
Darüber, ob und wie das möglich sei, hätten<br />
Rund 100 Konzerte organisierten die Gründer von Radio Meltdown.<br />
die damals anfang 20-Jährigen nicht allzu viele<br />
Gedanken verloren. Man habe einfach mal<br />
gemacht. Und dies war auch gut so. «Würde<br />
man sich über jedes Vorhaben zu lange den<br />
Kopf zerbrechen, würde man nie etwas wagen.»<br />
Zudem seien sie zum damaligen Zeitpunkt<br />
überzeugt gewesen, das nötige Know-<br />
How für ein Internetradio zu besitzen. Nicht<br />
nur studierten sie Medienwissenschaften,<br />
Elektrotechnik und Informatik, vor allem ihr<br />
Musikinteresse und –wissen sei schon damals<br />
besonders ausgeprägt gewesen. Da ihre Musikvorlieben<br />
von Rock über Indie bis zu Reggae<br />
und Rap reichten, sollte wirklich für alle<br />
«Wir sahen uns als<br />
Kultursender mit<br />
ausgesuchter Musik<br />
und satirischen<br />
Beiträgen.»<br />
etwas dabei sein. Und auch technisch sei die<br />
Umsetzung eines Internetradios kein grosser<br />
Zauber. Notwendig seien lediglich ein Internetserver<br />
und eine Software, welche die ausgewählte<br />
Musik abspiele. Diese musste zwar<br />
selber raufgeladen und eingeplant werden,<br />
doch auch dies konnte schnell umgesetzt<br />
werden. Besonders zeitintensiv seien moderierte<br />
Radiobeiträge gewesen. Und vor allem<br />
in den Anfangszeiten sei da der Tatendrag<br />
gross gewesen. Wiederkehrende Formate<br />
wie das «Fritigsbier» oder «am Stuck» sollten<br />
dem Sender nicht nur einen Wiedererkennungswert<br />
geben, sondern eben der «guten»<br />
und teilweise noch unbekannten Musik Raum<br />
bieten. Zudem hätten sie sich Anfangs auch<br />
die Wochentage unter den Gründern aufgeteilt,<br />
sodass diese vom «Stoney Monday» bis<br />
zum «Lazy Saturday» reichten. «Wir verstanden<br />
uns als Kultursender mit ausgesuchter<br />
Musik und satirischen sowie humoristischen<br />
Beiträgen.»<br />
Hörerschaft aus Kanada<br />
Dementsprechend anspornend seien zu Beginn<br />
die Hörerzahlen gewesen. Besonders<br />
wenn diese über die Herisauer Dorfgrenzen<br />
hinausgingen. «Mittels einer Weltgrafik<br />
konnten wir die Herkunftsländer unserer<br />
Hörerschaft nachverfolgen. Und anfangs war<br />
es sehr motivierend, wenn wir sahen, dass<br />
jemand aus Kanada in unseren Sender reinhörte»,<br />
sagt Schuler. Doch schnell hätten die<br />
Radiomacher realisiert, dass vor allem die interkontinentalen<br />
Hörerinnen und Hörer nicht<br />
nachhaltig seien. Deshalb habe man noch<br />
verstärkter den Fokus auf die Region gesetzt.<br />
Und dies nicht nur mit ihrem Radioprogramm.<br />
Nebst ihren jährlichen Jubiläumspartys im<br />
alten Zeughaus, begannen die Radiomacher<br />
verschiedene Veranstaltungen zu organisieren,<br />
darunter auch seit 2017 gemeinsam mit<br />
dem Team Schmiedstube die Konzertreihe<br />
«Chellerkonzerte». Diese fanden jeweils alle<br />
zwei Wochen am Freitagabend im Café C an<br />
der Gossauerstrasse statt. «Wir wollten nicht<br />
nur die regionalen Bands bekannter machen,<br />
sondern Herisau im kulturellen Bereich etwas<br />
anbieten.» Vor allem auch nachdem das Kulturlokal<br />
Pontem 2016 seine Tore schloss, habe<br />
man diese Lücke füllen wollen.<br />
Zudem hätten sie unter anderem durch<br />
ihre Events radio-meltdown.ch finanzieren<br />
können. Hauptsächliche Kostenfaktoren waren<br />
dort die SUISA-Gebühren. Mit der jährlichen<br />
Abgabe wird das Nutzungsrecht für<br />
die abgespielte Musik erworben. «Auch die<br />
Beiträge unserer passiven Mitglieder griffen<br />
uns bei der Finanzierung unter die Arme. Ansonsten<br />
war unsere Man-Power gefragt. Der<br />
gesamte Radiobetrieb und die Organisation<br />
und Durchführung unserer Veranstaltungen<br />
machten wir ehrenamtlich.»<br />
Rund 100 Konzerte organisierten die fünf<br />
Freunde in den vergangenen zehn Jahren –<br />
und dies grossmehrheitlich erfolgreich. «Wir<br />
konnten hochwertige Musik für wenig Geld<br />
anbieten. Darauf sind wir noch heute stolz. Es<br />
fühlte sich zumindest an diesen Abenden so
<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Porträt · 5<br />
Aus dem Fotoarchiv: Max Nadig und Samuel Lutz gehören zu den Mitbegründern von Radio Meltdown.<br />
(Bilder: zVg.)<br />
an, als würden wir unser Ziel erreichen, unbekannten<br />
Künstlerinnen und Künstlern eine angemessene<br />
Plattform zu bieten», sagt Samuel<br />
Lutz. Dies bestätigten auch die Rückmeldungen<br />
seitens des Publikums. «Mittlerweile wird<br />
als Gütesiegel für gute Musik angesehen.<br />
Das freut uns sehr.»<br />
Natürlicher Prioritätenwechsel<br />
Heute zeigen sich die Herren überzeugt: Ohne<br />
ihre Veranstaltungen, hätten die Meltdown-<br />
Gründer den Radiobetrieb eher eingestellt<br />
und ihren Verein aufgelöst. Denn mit der Zeit<br />
nimmt der Tatendrang stetig ab. Die Corona-<br />
Pandemie ist dabei mitschuldig. «90 Prozent<br />
unseres Aufwandes konzentrierte sich bereits<br />
damals auf die Organisation unserer Events.<br />
Das fiel in dieser Zeit komplett weg. Dementsprechend<br />
machte ich mir da immer weniger<br />
Gedanken über unseren Radiosender», sagt<br />
Samuel Lutz. Ähnlich verhält es sich bei seinen<br />
Kollegen. Vor zwei Jahren stellen sie den<br />
Radiobetrieb ein. Und nicht nur das ändert<br />
sich. Nach ihren Ausbildungen beginnen sich<br />
die Leben der fünf Herren in verschiedene<br />
Richtungen zu entwickeln. «Als wir den Radiosender<br />
gründeten, waren wir fünf beste<br />
Freunde, alle anfangs 20, welche sich fast täglich<br />
sahen. Jetzt sind wir fünf beste Freunde,<br />
alle anfangs 30, welche sich nur noch selten<br />
sehen», sagt Lutz. Der Grossteil der Gruppe<br />
sei nicht mehr in Herisau wohnhaft, habe<br />
teilweise eine eigene Familie gegründet. Dies<br />
bringe einen natürlichen Prioritätenwechsel<br />
mit sich. Auch habe sich das «Radioteam» in<br />
der Zwischenzeit etwas verändert. 2019 stieg<br />
Max Nadig aus, auf ihn folgte Eligio Amicabile.<br />
Vergangenen Sommer entschieden die<br />
fünf Freunde endgültig mit dem Projekt abschliessen<br />
zu wollen. «Zehn Jahre sind genug.<br />
Es ist ein Jugendprojekt, dem wir nun entwachsen<br />
sind.»<br />
«Wir wussten<br />
nicht, wie man<br />
Radio macht.»<br />
Traurig über diesen Entschluss seien sie nicht.<br />
«Für uns alle ist es stimmig, diese Etappe jetzt<br />
abzuschliessen. Und unsere zwei Hörer werden<br />
dies auch verkraften.» Sie seien dankbar<br />
und froh, 2013 den Mut für das eigene Radio<br />
aufgebracht zu haben. «Wir wussten nicht,<br />
wie man einen Sender betreibt, wie man moderiert,<br />
einen Text schreibt oder gute Fotos<br />
oder Videos macht.» Daher sei es nur eine<br />
Frage der Zeit gewesen, bis mal etwas schief<br />
gehen sollte. Dazu gehörten Livesendungen,<br />
welche aufgrund von Serverproblemen zusammenbrachen,<br />
Konzerte, dessen Publikum<br />
ausblieb oder einen viel zu grossen Einkauf<br />
für ihre erste Jubiläumsparty. Man habe daraus<br />
gelernt, weitergemacht und wertvolle Erfahrungen<br />
sammeln können.<br />
Zum Abschied solle noch eine letzte grosse<br />
Jubiläumsparty im alten Zeughaus steigen.<br />
Um zu feiern: «Die gute Musik und auch, dass<br />
wir uns nicht die Köpfe eingeschlagen haben<br />
und noch immer alle befreundet sind. Es ist<br />
schön, durften wir diese Entwicklung gemeinsam<br />
machen.» Doch wird Herisau künftig ganz<br />
auf diese Konzerte verzichten müssen? «Nein,<br />
überhaupt nicht. Nur eben nicht mehr unter<br />
dem Dach von Radio Meltdown», sagt Lutz.<br />
Schliesslich brauche man keinen Verein, um<br />
eine Party zu organisieren.<br />
Tickets für die Jubiläumsparty<br />
am 23. Dezember hier:<br />
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In der Advents- und Weihnachtszeit begleitet uns der<br />
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Weihnachtsgebäck. Seinen Duft verdankt er seinem wichtigsten<br />
Inhaltsstoff, dem ätherischen Öl. Dieses sorgt<br />
auch für die vielfältigen Effekte auf die Gesundheit. Zimt<br />
wirkt bei Beschwerden im Magen-Darmbereich, bei Völlegefühl,<br />
Blähungen, Darmkrämpfen sowie bei Appetitlosigkeit.<br />
Gemäss einigen Untersuchungen kann Zimt den<br />
Blutzucker und die Blutfettwerte senken und bei Diabetes<br />
mellitus eingesetzt werden.<br />
Das beliebte Gewürz ist eines der ältesten und kostbarsten<br />
der Welt. Der Zimtbaum wird bis zu 10 Meter hoch und<br />
duftet. Doch das, was wir in der Küche und als Heilmittel<br />
verwenden ist die hauchdünne Innenrinde des Ceylonzimts.<br />
Die Rinde wird abgeschält und die äussere von der<br />
inneren Rinde getrennt. Diese wird dann in Kokosmatten<br />
gewickelt und gelagert. So entsteht die bekannte Zimtstange,<br />
welche zweiseitig nach innen aufgerollt ist.<br />
in der Volksmedizin bei hohem Blutdruck, bei Kreislaufbeschwerden<br />
und bei Verdauungsstörungen bekannt. Oftmals<br />
bringt ein gestörter Zuckerstoffwechsel auch Verdauungsstörungen<br />
mit sich. Die Taigawurzel beeinflusst<br />
den Blutglukosespiegel, stärkt den Körper und fördert<br />
seine Anpassungsfähigkeit an Stresssituationen. Heidelbeerblätter<br />
wirken blutzuckersenkend und werden ebenfalls<br />
bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Der dornige<br />
Becherstrauch oder auch dornige Bibernelle genannt, ist<br />
aus dem arabischen Raum bekannt. Er wird zur Senkung<br />
des Blutzuckers eingesetzt und fördert die Durchblutung<br />
im Herz und in den Extremitäten.<br />
Vervollständigt wird die Rezeptur mit dem Mikronährstoff<br />
Chrom. Chrom hilft den Zuckerspiegel im Blut zu regulieren<br />
und wird für den Insulinstoffwechsel benötigt.<br />
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ist eine Anpassung der Ernährung und des Bewegungsverhaltens<br />
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unterstützen. Zimt kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu<br />
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<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Glosse · 7<br />
100 JAHRE MESSMER:<br />
DER BIBER ALS EXISTENZ EINER FAMILIE<br />
d’Föörbete<br />
Als Ulrich Messmer gemeinsam mit seiner<br />
Frau Anna im Dezember 1923 eine Bäckerei<br />
an der Alten Steig eröffnet, konnte er<br />
nicht ahnen, dass seine Familie auch ein<br />
Jahrhundert später noch im Dorf verankert<br />
sein wird. Damals gab es in Herisau stolze<br />
45 Bäckereien, der Teig wurde überall von<br />
Hand geknetet und in einfachen Holzöfen<br />
gebacken. «Der Eröffnungstag verlief wenig<br />
verheissungsvoll, denn nur je ein Drei- sowie<br />
Fünfpfünder wurden verkauft», heisst es<br />
auf der Webseite der Biber-Bäckerei Messmer.<br />
Über die Jahrzehnte ging der Betrieb<br />
durch vier Generationen. Heute führen ihn<br />
Andreas Messmer und seine Frau Lea. «Das<br />
100-jährige Jubiläum fällt mitten in die Saison.<br />
Daher gibt es keine Festivitäten, aber<br />
unsere Kundinnen und Kunden erhalten bis<br />
Weihnachten bei ihrem Einkauf ein kleines<br />
Präsent», erklärt Andreas Messmer, der die<br />
Bäckerei vor knapp 19 Jahren von seinen Eltern<br />
Werner jun. und Vreni übernahm. «Ich<br />
bin stolz auf unsere lange Tradition. Wenn<br />
dein Produkt nicht vollends überzeugt, überlebst<br />
du nicht so lange.» Weil die Nachfrage<br />
in den Jahren zuvor gestiegen war, konzentrierte<br />
sich das Familienunternehmen ab<br />
1986 auf die Produktion verschiedener Appenzeller<br />
Spezialitäten. «Dieses Handwerk<br />
sichert unsere Existenz», so Messmer. «Was<br />
uns antreibt, sind unsere Kundschaft und<br />
die schönen Rückmeldungen, die wir immer<br />
wieder erhalten. Ein Jahrhundert bietet<br />
auch mehr als genug Zeit, um Kundinnen<br />
und Kunden zu vergraulen. Dass wir nach<br />
wie vor diesen Zuspruch bekommen, ist ein<br />
tolles Kompliment.» Für Messmer sei nie ein<br />
anderer Beruf infrage gekommen. Schon als<br />
«Schuelbueb» sei er nach dem Unterricht in<br />
die Backstube geeilt, um seinen Grosseltern<br />
Werner und Maria zu helfen. «Es war eine<br />
andere Zeit. Damals wurde ein Geschäft von<br />
Generation zu Generation weitergegeben. Es<br />
gab keine grossen Diskussionen.» Eine fünfte<br />
Generation werde es aber wahrscheinlich<br />
nicht geben. Die drei Kinder von Andreas<br />
und Lea Messmer streben derzeit andere Berufskarrieren<br />
an. Die Nachfolgeregelung sei<br />
daher über kurz oder lang eine grosse Herausforderung.<br />
«Ich bin 53 Jahre alt und sollte<br />
mich langsam darum kümmern», meint Andreas<br />
Messmer. «Unser Ziel ist es, dass wir<br />
jemanden finden, dem wir die Bäckerei guten<br />
Gewissens übergeben können – auch wenn<br />
unser Name dann vielleicht verschwindet.»<br />
Bis dahin werden die Messmers weiterhin<br />
ihre Appenzeller Spezialitäten herstellen.<br />
Wie viel ihnen die Bäckerei bedeutet, zeigt<br />
sich bei einem Blick in die Backstube. «Meine<br />
Eltern packen auch heute immer noch<br />
mit an, obwohl sie den Ruhestand geniessen<br />
könnten. Besonders in der Weihnachtssaison<br />
sind mein Team und ich sehr froh über diese<br />
Mithilfe», sagt Andreas Messer. (sd)<br />
EINFACH MAL DANKE!<br />
Vieles läuft auf dieser Welt schief. Generell<br />
tendieren wir dazu, negativen Informationen<br />
mehr Aufmerksamkeit zu schenken als positiven.<br />
Und es ist wichtig, sagen zu dürfen, was<br />
einem nicht passt – um darauf aufmerksam<br />
zu machen, um sich zu wehren, um etwas zu<br />
verändern. Diese Meinungsfreiheit wird zumindest<br />
hier – in Herisau, in der Schweiz –<br />
rege genutzt. Politik, Gewerbe, Gesellschaft,<br />
Medien und vereinzelte Personen werden<br />
gerne und oft kritisiert. Ob die Kritik stets<br />
konstruktiv ist und die Kritisierenden bereit<br />
sind, sich für eine Besserung einzusetzen, ist<br />
dabei nicht immer gewährleistet. Was dabei<br />
oft in den Hintergrund rückt, ist Dankbarkeit.<br />
Und grundsätzlich: Die Wertschätzung<br />
aller Personen und Institutionen, die tagtäglich<br />
ihr Bestmögliches tun, damit wir so<br />
leben können, wie wir es tun. Und weil man<br />
es viel zu selten hört und die Weihnachtszeit<br />
eine besinnliche sein sollte: Danke! Ein<br />
Dank an alle, die sich tagtäglich für das Wohl<br />
anderer einsetzen. Beispielsweise, indem sie<br />
unsere Strassen sauber halten. Oder die Detailhändlerinnen<br />
und -händler, welche uns<br />
mittlerweile jeden Tag einen Einkauf ermöglichen.<br />
Ein Dank an alle Menschen, die einer<br />
Betreuungstätigkeit nachgehen – bezahlt,<br />
aber eben auch unbezahlt. Dazu gehören<br />
beispielsweise Grosseltern, die ihre Enkelkinder<br />
hüten. Eltern, die tagtäglich ihr Bestes<br />
geben. Und generell Menschen, die eine<br />
Person pflegen – seien es die eigenen Eltern,<br />
Partner, Kinder oder auch in Form eines Freiwilligendienstes.<br />
Vielen Dank auch allen guten<br />
Freundinnen und Freunden, die nicht nur<br />
zum Anstossen da sind, sondern an weniger<br />
guten Tagen ein offenes Ohr haben – ohne<br />
sie wäre das Leben nicht dasselbe. Ebenso<br />
bin ich dankbar für diejenigen Menschen, die<br />
stets freundlich sind, uns mit einem Lächeln<br />
begegnen, Kindern zurückwinken, uns egal<br />
in welchem Alter mit Anstand und Respekt<br />
begegnen und so täglich kleine Freuden bereiten.<br />
Und ebenfalls ein Dank an alle Herisauerinnen<br />
und Herisauer, die sich in einem<br />
Verein, einer Stiftung, in einer Partei oder<br />
ganz individuell für unser Dorf einsetzen.<br />
Und sollte ich Sie nicht aufgezählt haben, bin<br />
ich mir sicher, dass auch Sie etwas leisten,<br />
wofür wir dankbar sein können. In diesem<br />
Sinne wünsche ich besinnliche Festtage und<br />
einen guten Rutsch ins 2024. (hst)<br />
Ein Generationenprojekt: Die Familie Messmer backt seit 100 Jahren in Herisau. <br />
(Bild: sd)
8 · Gemeinde <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
HERISAU VERANSCHLAGT<br />
EINEN AUFWANDÜBERSCHUSS<br />
Nachdem für das laufende Kalenderjahr in<br />
der Erfolgsrechnung ein Plus von 1,66 Millionen<br />
Franken veranschlagt wurde, rechnet<br />
die Gemeinde für das Jahr 2024 im Gesamtergebnis<br />
mit einem Minus von 950 000 Franken.<br />
Das für das kommende Jahr prognostizierte<br />
Ergebnis schneidet gegenüber der<br />
ursprünglichen Finanzplanung um rund eine<br />
halbe Million besser ab. Das Finanzplanjahr<br />
2024 rechnete noch mit einem Aufwandüberschuss<br />
von 1 474 000 Franken, bei einer<br />
Steuererhöhung um 0,2 Einheiten. Gegenüber<br />
dem Voranschlag <strong>2023</strong> verschlechtert<br />
sich das Ergebnis um rund 2,6 Millionen<br />
Franken. Der höchste Aufwandanstieg ist<br />
beim Personalaufwand mit rund 2,8 Millionen<br />
festzustellen. Im Ressort Schule wird<br />
ein Stellenanstieg von 9,5 Stellen geplant,<br />
was zur Hauptsache auf die Auswirkungen<br />
des per 1. August <strong>2023</strong> in Kraft getretenen<br />
kantonalen Volksschulgesetzes sowie der<br />
Besoldungsverordnung für die Lehrpersonen<br />
zurückzuführen ist. Zudem sind wegen<br />
der höheren Anzahl von Lernenden zwei<br />
zusätzliche Schulklassen zu führen. Die Gemeinde<br />
hat auf diesen <strong>Ausgabe</strong>nblock keine<br />
Einflussmöglichkeiten. Des Weiteren steigt<br />
auch der Stellenbedarf in den restlichen<br />
acht Ressorts, was ebenfalls auf den höheren<br />
Personalaufwand Einfluss nimmt. Damit<br />
die Gemeinde weiterhin und auf Dauer als<br />
attraktive Arbeitgeberin in Erscheinung treten<br />
kann, hat sich der Gemeinderat für leicht<br />
erhöhte Lohnmassnahmen für das Jahr 2024<br />
entschlossen. So sieht er in seinem Bericht<br />
an den Einwohnerrat 2,5 Prozent für generelle<br />
sowie ein Prozent für individuelle Besoldungsanpassungen<br />
vor. Für das Jahr <strong>2023</strong><br />
wurden lediglich 1,5 Prozent für generelle Anpassungen<br />
gesprochen. Wesentlich bessere<br />
Ergebnisse gegenüber dem Voranschlag <strong>2023</strong><br />
weisen die Funktionen Sondersteuern (+<br />
582 000 Franken), Sportzentrum (+ 300 000<br />
Franken) sowie Steuererträge Juristische Personen<br />
(+ 293 000 Franken) aus. In der Investitionsrechnung<br />
resultiert eine Zunahme der<br />
Nettoinvestitionen um rund <strong>12</strong>,8 Millionen<br />
Franken. Dies bei <strong>Ausgabe</strong>n von 17,25 und<br />
Einnahmen von 4,45 Millionen. Die grössten<br />
Projekte sind: Ersatz Doppelkindergarten<br />
Müli, Aussenrenovationen Liegenschaften<br />
Schulverwaltung und Schulhaus Poststrasse,<br />
Sanierungsmassnahmen Wohnheim Kreckel,<br />
Trennsystemkanäle Güterstrasse und Neubau<br />
Bahnhofplatz mit Bushof. Aus Erfolgsund<br />
Investitionsrechnung resultiert eine<br />
Zunahme der Netto-Verschuldung um rund<br />
9,6 Millionen. Die Nettoschuld pro Einwohnerin<br />
und Einwohner steigt auf 4 456 Franken.<br />
Bis die Grossinvestition Bahnhofplatz<br />
und Bushof ausgeführt ist, sind eine Umkehr,<br />
beziehungsweise ein ansprechender<br />
Selbstfinanzierungsgrad, nicht erreichbar.<br />
Im letzten Aufgaben- und Finanzplan wurde<br />
die Umsetzung des Einsparungsprogrammes<br />
<strong>2023</strong>/2024 angekündigt. Der Umsetzungsstand<br />
per 30. September <strong>2023</strong> zeigt, dass von<br />
39 Einsparungspunkten bislang deren 28 umgesetzt<br />
werden konnten. Insgesamt wurden<br />
dadurch Einsparungen von 435 000 Franken<br />
erzielt. Der Finanzplan 2025 bis 2027 basiert<br />
auf einem gleichbleibenden Steuerfuss<br />
von 4,1 Einheiten. Der Gemeinderat hält an<br />
seiner Zielsetzung fest, dass ein Antrag auf<br />
Erhöhung der Steuereinheiten frühestens<br />
erfolgen soll, wenn eine Verschuldungslimite<br />
von 5 500 Franken pro Kopf erreicht würde.<br />
Der Voranschlag, die Aufgaben- und Finanzplanung<br />
sowie der detaillierte Voranschlag<br />
können eingesehen werden unter www.herisau.ch/voranschlag24.<br />
(gk)<br />
STIMMVOLK NIMMT EVENTUALANTRAG AN<br />
UND ERMÖGLICHT GEMEINDEFUSIONEN<br />
Das Stimmvolk von Appenzell Ausserrhoden<br />
hat an der Abstimmung über die Gemeindestrukturen<br />
vom 26. November mit 10'849 Ja-<br />
Stimmen bei 5'829 Nein-Stimmen die sogenannte<br />
Eventualvorlage angenommen. Damit<br />
werden Gemeindefusionen auf Initiative von<br />
Gemeinden hin möglich. Der Gegenvorschlag<br />
wurde mit 9'889 Nein-Stimmen bei 7'024 Ja-<br />
Stimmen abgelehnt. In den Augen des Regierungsrats<br />
zeigt die Stimmbeteiligung von 46,5<br />
Prozent die Bedeutung, welche das Thema für<br />
Land und Leute hat. Bereits im Vorfeld der<br />
Abstimmung war das Interesse der Bevölkerung<br />
gross; Gegenvorschlag und Eventualvorlage<br />
hatten starke Befürworter, die ihre Haltung<br />
öffentlich und mit Respekt voreinander<br />
kundtaten. «Der Regierungsrat erachtet es<br />
als eine besondere Qualität, dass die politischen<br />
Diskussionen in Appenzell Ausserrhoden<br />
zwischen den unterschiedlichen Lagern<br />
sehr engagiert geführt wurden», heisst es<br />
in einer Mitteilung. In einem ersten Schritt<br />
wird der Kanton nun ein Gesetz erarbeiten,<br />
das Gemeindefusionen ermöglicht. Damit<br />
werden die Grundlagen geschaffen, dass Gemeinden<br />
unter administrativer und finanzieller<br />
Mithilfe des Kantons fusionieren können.<br />
Ob diese Möglichkeit dereinst genutzt wird,<br />
lasse sich heute nicht sagen. Die Initiative für<br />
Fusionen müsste von Gemeinden ausgehen.<br />
Das Stimmvolk hat mit diesem Entscheid die<br />
Verantwortung für Strukturreformen in erster<br />
Linie in die Hände der Gemeinden gelegt. Der<br />
Regierungsrat zeigte sich überzeugt, dass sich<br />
die Gemeinden des Auftrags und der hohen<br />
Verantwortung, die sie erhalten haben, bewusst<br />
sind. (kk)<br />
In Zukunft liegt es in den Händen der Gemeinden, ob und wann sie fusionieren möchten. <br />
(Bild: Archiv)
<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Gemeinde · 9<br />
MEHR GELD VON DER GEMEINDE<br />
FÜR DIE PRO SENECTUTE?<br />
An der Volksabstimmung vom 28. November<br />
2004 haben die Schweizer Stimmberechtigten<br />
der Neugestaltung des Finanzausgleichs<br />
und der Aufgabenteilung zwischen Bund und<br />
Kantonen (NFA) zugestimmt. Mit diesem Beschluss<br />
übernimmt der Bund nur noch Aufgaben,<br />
welche die Kraft der Kantone übersteigen<br />
oder einer einheitlichen Regelung<br />
durch den Bund bedürfen. So gab er die Zuständigkeit<br />
für die Hilfe und Pflege zuhause<br />
von älteren Menschen oder solchen mit einer<br />
Behinderung an die Kantone ab. Die Pro<br />
Senectute Appenzell Ausserrhoden ist vom<br />
Wegfall der Bundesgelder stark betroffen.<br />
HANDÄNDERUNGEN IM NOVEMBER<br />
26.10.<strong>2023</strong> Rungaldier Judith, Kleindöttingen<br />
(Erwerb: 23.03.2022), an Nadarajah Thirusendoorrajah<br />
und Thirusendoorrajah Tharmakularosini,<br />
Herisau Stockwerk-GB-Nr.<br />
S10286, Poststrasse 31; 76/1000 Miteigentum<br />
an Grundstück Nr. 427, mit Sonderrecht an 4<br />
1/2-Zimmerwohnung mit Keller und Waschküche<br />
Miteigentums-GB-Nr. M10318, Poststrasse;<br />
1/26 Miteigentum an Grundstück Nr.<br />
S10295, (Benützungsrecht an Autoeinstellplatz)<br />
Miteigentums-GB-Nr. M10319, Poststrasse;<br />
1/26 Miteigentum an Grundstück Nr.<br />
S10295, (Benützungsrecht an Autoeinstellplatz)<br />
30.10.<strong>2023</strong> Brander Kurt und Fausch Doris,<br />
Herisau (Erwerb: 04.08.2003), an Blattner<br />
Christoph und Michaela, Herisau GB-Nr.<br />
4416, Schwellbrunnerstrasse 79e; Wohnhaus<br />
Vers. Nr. 6130, mit 661 m² Grundstücksfläche<br />
30.10.<strong>2023</strong> Forster Markus und Heidi, Herisau<br />
(Erwerb: 28.10.2002), an Beltion AG,<br />
Dübendorf ZH GB-Nr. 1085, Schmiedgasse<br />
8, 8a; Wohnhaus mit Gewerbe Vers. Nr. 787<br />
und Magazin Vers. Nr. 788, mit 447 m² Grundstücksfläche<br />
06.11.<strong>2023</strong> Niederer Romina, Herisau (Erwerb:<br />
26.08.2019), an Raffl Sigrid, Herisau ½ Miteigentumsanteil<br />
an GB-Nr. 883, Felsenweg 9;<br />
Wohnhaus Vers. Nr. 3115, mit 566 m² Grundstücksfläche<br />
06.11.<strong>2023</strong> Künzler Albert und Bethli, Herisau<br />
(Erwerb: 26.02.1975), an Radovancevic<br />
Željko und Dragana, Waldkirch GB-Nr. 1447,<br />
Alpsteinstrasse 43; Wohnhaus Vers. Nr. 708<br />
und Remise Vers. Nr. 709, mit 563 m² Grundstücksfläche<br />
13.11.<strong>2023</strong> Lacorcia Sandro, Herisau (Erwerb:<br />
14.03.<strong>2023</strong>), an Schertenleib Barbara, Herisau<br />
GB-Nr. 2831, Alpsteinstrasse 87c; Wohnhaus<br />
Vers. Nr. 3084, mit 372 m² Grundstücksfläche<br />
Zum Erhalt der bestehenden Leistungen fehlen<br />
ihr heute jährlich etwa 330'000 Franken.<br />
«Unbestritten ist, dass die Pro Senectute seit<br />
vielen Jahren bedürfnisgerechte Altersarbeit<br />
in den Bereichen Sozialberatung und Infostelle,<br />
Hilfe und Betreuung zu Hause, Soziale<br />
Teilhabe leistet und diverse weitere Dienstleistungen<br />
anbietet», so die Gemeinde in<br />
einer Mitteilung. Diese Aufgaben nehme sie<br />
heute je nach Bereich zu einem grossen Teil<br />
mit ehrenamtlichen Mitarbeitenden wahr.<br />
Die bestehende langjährige Erfahrung der<br />
Pro Senectute soll deshalb weiter genutzt<br />
werden. Die Aufgaben können am wirtschaftlichsten<br />
erbracht werden, wenn die<br />
heutige Lösung weitergeführt und durch den<br />
Kanton und die Gemeinden unterstützt wird.<br />
Seit 2008 leisten die Ausserrhoder Gemeinden<br />
einen Beitrag von einem Franken pro<br />
Einwohner an die Pro Senectute für die Beratung<br />
von Klienten in stationären Einrichtungen.<br />
In gegenseitiger Übereinstimmung<br />
wurde entschieden, dass eine neue jährliche<br />
Pauschale von vier Franken eine ausreichende<br />
Betriebssicherheit gewährleisten würde.<br />
Beim Stand der Einwohnerzahl der Gemeinde<br />
Herisau ergibt sich ein Beitrag von rund<br />
64'000 Franken. Der Anteil liegt gemäss den<br />
Bestimmungen der Gemeindeordnung in der<br />
abschliessenden <strong>Ausgabe</strong>nkompetenz des<br />
Einwohnerrats. (gk)<br />
23.11.<strong>2023</strong> Blaser Esther, Herisau (Erwerb:<br />
04.<strong>12</strong>.1986, 22.<strong>12</strong>.2006, 31.08.2021), an Grob<br />
Martin, Herisau GB-Nr. 4071, Ramsenburgweg<br />
18; Wohnhaus Vers. Nr. 4496 und Gerätehaus<br />
Vers. Nr. 4822, mit 739 m² Grundstücksfläche<br />
GB-Nr. 4073, Tüfenau; Garage Vers. Nr.<br />
4598, mit 37 m² Grundstücksfläche<br />
24.11.<strong>2023</strong> Ciger Juraj, Au (Erwerb: 16.04.2018),<br />
an Radovancevic Željko und Dragana, Waldkirch<br />
GB-Nr. <strong>12</strong>87, Poststrasse 30; Wohnhaus<br />
Vers. Nr. 524, mit 142 m² Grundstücksfläche<br />
27.11.<strong>2023</strong> ScheCon GmbH, Herisau AR (Erwerb:<br />
11.09.2007), an Meyer Jacqueline, Herisau<br />
GB-Nr. 4007, Städeliweg 1; Wohnhaus<br />
Vers. Nr. 4465, mit 217 m² Grundstücksfläche<br />
29.11.<strong>2023</strong> Metrohm AG, Herisau AR (Erwerb:<br />
13.10.1972), an Schmidhauser Martin und Pernerstorfer<br />
Maria, Herisau GB-Nr. 4504, Sonnenberg;<br />
mit 718 m² Grundstücksfläche<br />
Zivilstandsnachrichten<br />
Geburten<br />
Bucher Maira, geboren am 18. Oktober<br />
<strong>2023</strong>, Tochter des Bucher Fabian und der<br />
Rüsch Nathalie, wohnhaft in Herisau AR<br />
Cabdilaahi Zara, geboren am 9. April <strong>2023</strong>,<br />
Tochter des Cabdilaahi Ahmed und der<br />
Farah Mohamed Abdilahi, wohnhaft in<br />
Herisau AR<br />
Aemisegger Frida, geboren am 13. November<br />
<strong>2023</strong>, Tochter des Aemisegger Daniel<br />
und der Aemisegger Franziska, wohnhaft<br />
in Herisau AR<br />
Todesfälle<br />
Bleiziffer, Gerhard, gestorben am 28. Oktober<br />
<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1963,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Koop, Piet, gestorben am 31. Oktober <strong>2023</strong><br />
in Herisau AR, geboren 1962, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau AR<br />
Suhner geb. Hartmann, Elsbeth, gestorben<br />
am 09. November <strong>2023</strong> in Waldstatt<br />
AR, geboren 1939, wohnhaft gewesen in<br />
Herisau AR<br />
Kaar geb. Basel, Karin Elfriede, gestorben<br />
am 29. Oktober <strong>2023</strong> Herisau AR, geboren<br />
1942, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Schmidli, Werner, gestorben am 19. November<br />
<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1930,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Kühne, Martin, gestorben am 23. November<br />
<strong>2023</strong> in St. Gallen, geboren 1944, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau AR<br />
Anderauer geb. Moser, Monika, gestorben<br />
am 27. November <strong>2023</strong> in St. Gallen, geboren<br />
1953, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Fuchs, Franz Josef, gestorben am 28. November<br />
<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1927,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau AR
10 · Interview <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
«IN MEINER KINDHEIT KANNTE ICH<br />
WEIHNACHTEN NUR OHNE GESCHENKE»<br />
Maria Schoch feierte am 1. November ihren 100. Geburtstag. Die gebürtige Italienerin verbrachte den Grossteil ihres Lebens in Herisau.<br />
Sie erzählt von Weihnachten während des Zweiten Weltkriegs, gibt das Geheimnis eines langen Lebens preis und erklärt, weshalb<br />
sie trotzdem nicht nochmals jung sein möchte.<br />
Die 100-jährige Maria Schoch hat drei Kinder und lebt seit sieben Jahren im Heinrichsbad. <br />
(Bild: sd)<br />
Frau Schoch, machen Sie uns doch zu Weihnachten<br />
ein Geschenk und verraten uns das<br />
Rezept eines langen Lebens.<br />
Ein halbes Gläschen Wein zum Mittagessen<br />
und viel Bewegung. Mittlerweile muss ich allerdings<br />
Medikamente nehmen und bin nicht<br />
mehr gut zu Fuss, deshalb geht beides nicht<br />
mehr. Aber ich klage nicht, weil es Menschen<br />
gibt, denen es schlechter geht. Ich habe immer<br />
versucht, nach vorne zu schauen, gerade<br />
in schwierigen Zeiten. Als mein Mann vor<br />
über 50 Jahren an einem Hirntumor verstarb,<br />
stand ich plötzlich allein da mit unseren drei<br />
Kindern. Mein Sohn hat damals zu mir gesagt:<br />
«Mami, du muesch fürschi luege.» Das habe<br />
ich mir zu Herzen genommen. Das Leben ist<br />
nicht immer einfach. Man muss akzeptieren,<br />
dass die unschönen Seiten dazugehören.<br />
Sie haben im November Ihren 100. Geburtstag<br />
gefeiert. Hätten Sie jemals gedacht,<br />
diese Zahl zu erreichen?<br />
So alt wollte ich nie werden. Man kann sich<br />
das in jungen Jahren ja gar nicht vorstellen.<br />
Als meine Schwester mit 99 Jahren verstarb,<br />
haben mich alle gefragt, ob ich es bis zur 100<br />
schaffe. Selbst damals habe ich nicht daran geglaubt.<br />
Ich habe dem Alter nie grosse Beachtung<br />
geschenkt. Aber mit jedem Geburtstag<br />
wurde die Zahl ein bisschen grösser. Ich habe<br />
das Leben immer so genommen, wie es kam.<br />
Jetzt bin ich eben 100 Jahre alt geworden, das<br />
Thema ist durch. Nun können wieder andere<br />
im Rampenlicht stehen.<br />
Was ist das schönste Geschenk, das Ihnen<br />
das Leben bereitet hat?<br />
Mein grösstes Geschenk sind meine beiden<br />
Töchter und mein Sohn. Sie sagen heute, dass<br />
ich gut für sie geschaut habe und sie eine<br />
schöne Kindheit hatten. Das ist das schönste<br />
Kompliment, das du als Mutter bekommen<br />
kannst – vor allem weil die Kinder früh ihren<br />
Vater verloren haben. Obwohl ich allein war,<br />
habe ich versucht, ihnen viel Liebe zu geben.
<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Interview · 11<br />
Sie sollten immer spüren, dass ihre Mutter da<br />
ist. Heute kommen sie mich regelmässig besuchen<br />
und rufen fast täglich an. Das macht mich<br />
sehr glücklich, weil es zeigt, dass ich das eine<br />
oder andere richtig gemacht habe.<br />
Sie sind 1923 in Italien geboren, die Zeit zwischen<br />
den beiden Weltkriegen. Wie feierten<br />
Sie Weihnachten in Ihrer Kindheit?<br />
Ich bin in der Nähe von Venedig in einem armen<br />
Dorf aufgewachsen. Damals war alles<br />
einfacher, weil die Menschen nicht viel Geld<br />
hatten. An Weihnachten hat meine Mutter immer<br />
fein gekocht, danach sind wir als Familie<br />
zusammengesessen und haben gefeiert. Es<br />
gab keine Geschenke, aber das hat mich nie<br />
gestört, weil es allen gleich erging. Das hat<br />
mich gelehrt, dass man ausser den richtigen<br />
Menschen um einen herum nicht viel braucht,<br />
um glücklich zu sein. Als meine Kinder auf die<br />
Welt kamen, war es mir dennoch ein Anliegen,<br />
dass sie Geschenke bekamen. Ich wollte ihnen<br />
ermöglichen, was ich nicht haben konnte.<br />
«Das grösste<br />
Geschenk<br />
sind meine<br />
drei Kinder.»<br />
Wie schauen Sie auf die modernen Weihnachten?<br />
Viele Familien können sich heute alles leisten.<br />
Eltern müssen deshalb Grenzen ziehen und<br />
ihren Kindern aufzeigen, dass teure und grosse<br />
Geschenke nicht selbstverständlich sind.<br />
Alle Eltern kennen das, wenn sie mit ihren<br />
Kindern in ein Geschäft gehen und sie unbedingt<br />
etwas wollen. Da muss man auch einmal<br />
Nein sagen, damit sie lernen, dass es im Leben<br />
nicht alles geschenkt gibt. Ich kenne Familien,<br />
die zerbrochen sind, weil kein Nein akzeptiert<br />
wurde.<br />
Haben Sie Geschenke in Ihrer Kindheit nie<br />
vermisst?<br />
Nein, weil wir es nicht anders kannten. Wobei<br />
ich mich an eine Geschichte mit meiner Mutter<br />
erinnere. Ich musste Holz im Wald holen,<br />
damit wir es verkaufen konnten. Sie hat mir<br />
versprochen, mir mit dem Geld neue Schuhe<br />
zu schenken. Also habe ich fleissig gearbeitet.<br />
Aber letztlich hat meine Mutter gesagt, es habe<br />
nur für das Essen gereicht. Das war wichtiger<br />
als Schuhe. In diesem Moment war ich wütend,<br />
aber später habe ich sie verstanden.<br />
Wie hat sich Ihr Weihnachten über die Jahrzehnte<br />
verändert?<br />
In einem langen Leben gibt es immer wieder<br />
Veränderungen. In meiner Kindheit war es<br />
ein einfaches Fest. Mit 15 Jahren ging ich als<br />
Dienstmädchen nach Mailand. Kurz darauf<br />
brach der Zweite Weltkrieg aus und ich kehrte<br />
zu meiner Familie zurück. Es war eine sehr<br />
bedrückende Zeit, die mich bis heute verfolgt.<br />
Das Leben ging zwar weiter und hat irgendwie<br />
funktioniert, aber schön war es nicht. Da verkam<br />
Weihnachten zur Nebensache. Nach dem<br />
Krieg ging ich in die Schweiz und habe in der<br />
Textilindustrie gearbeitet. Ich habe meinen<br />
Mann kennengelernt, geheiratet und Kinder<br />
bekommen. Erst hier lernte ich Weihnachten<br />
mit Geschenken kennen.<br />
Was bedeutet Ihnen Weihnachten heute?<br />
Die Bedeutung ändert sich über die Jahre. Ausser<br />
meinen drei Kindern lebt niemand mehr<br />
von meiner Familie, deshalb ist auch meine<br />
Verbindung zu Italien nicht mehr so ausgeprägt<br />
wie früher. Zudem lebe ich seit sieben<br />
Jahren nicht mehr zuhause, sondern in der<br />
«Stiftung Leben im Alter Herisau» im Heinrichsbad.<br />
Aber ich finde es schön, dass wir hier<br />
unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gemeinsam<br />
feiern. Wir essen zusammen, es wird<br />
gesungen und wir bekommen kleine Geschenke.<br />
Früher war ich an Weihnachten bei meinen<br />
Kindern, aber mittlerweile bin ich auf einen<br />
Rollstuhl angewiesen und habe Rückenprobleme.<br />
Aber sie kommen mich besuchen, darauf<br />
freue ich mich schon sehr.<br />
Finden Sie es schwierig, alt zu werden?<br />
Nein, weil ich das Altwerden als Teil des Lebens<br />
akzeptiere. Ich bin mir bewusst, dass ich nicht<br />
mehr alles gleich machen kann wie früher. Zudem<br />
bin ich hier von Menschen mit ähnlichen<br />
Problemen und Erfahrungen umgeben. Wenn<br />
ich sehe, dass andere nur noch im Bett liegen,<br />
schätze ich mich glücklich. Auch ich habe meine<br />
Wehwehchen, brauche einen Rollator und<br />
Hilfe beim Duschen. Aber alles andere mache<br />
ich eigenständig. Die bewahrte Selbstständigkeit<br />
erleichtert mir das Altern. Glücklicherweise<br />
ist mein Kopf noch gesund.<br />
Wären Sie gerne nochmals jung?<br />
Nein. Zumindest nicht, wenn ich mein Leben<br />
nochmals durchmachen müsste. Ich bin<br />
dankbar für vieles, aber jedes Leben hat seine<br />
Schattenseiten. Ich habe Kriege erlebt, musste<br />
den Tod meines Mannes verkraften, drei<br />
Kinder alleine grossziehen und viel arbeiten.<br />
Meine Kinder meinen manchmal, ich hätte zu<br />
wenig vom Leben gehabt. Dabei habe ich doch<br />
sie und durfte viele schöne Dinge erleben.<br />
Aber von vorne beginnen? Nein danke, das<br />
will ich nicht.<br />
Wie denken Sie über den Tod?<br />
Bis jetzt sagt Petrus am Himmelstor, dass mir<br />
noch ein wenig Zeit auf der Erde bleibt. Ich finde<br />
ja, ich müsste dort oben mal vorbeischauen<br />
und ein wenig aufräumen. Angst vor dem Tod<br />
habe ich nicht. Wir müssen alle irgendwann<br />
gehen. Ich denke und hoffe, dass ich auf der<br />
anderen Seite meine Familie wiedersehe. Aber<br />
niemand weiss, was nach dem Tod auf uns<br />
wartet – schliesslich ist noch niemand zurückgekehrt.<br />
Uns Lebenden bleibt nichts anderes<br />
übrig, als zu warten und uns auszumalen, wie<br />
es dort sein könnte.<br />
«Altwerden<br />
ist nun mal<br />
Teil des Lebens.»<br />
Wie sehen Sie die heutige Welt mit all ihren<br />
Problemen?<br />
Es scheint, als würde sich jede Geschichte<br />
irgendwann wiederholen – so grausam sie<br />
auch sein mag. Nur schon die Tatsache, dass<br />
die jungen Menschen heute wieder mit einem<br />
Krieg in Europa aufwachsen, macht mich traurig.<br />
Manchmal liegt das Schicksal vieler in den<br />
Händen einer Person. Geht diese ignorant mit<br />
ihrer Verantwortung um, kann sie Generationen<br />
von Menschen in dunkle Zeiten stürzen.<br />
Ich habe das vor vielen Jahren erlebt, nun sind<br />
wir wieder an einem ähnlichen Punkt.<br />
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher<br />
wäre es?<br />
Ich habe zu meinem 100. Geburtstag eine Karte<br />
aus meiner Heimat in Italien erhalten. Über<br />
20 Personen haben unterschrieben, unter<br />
anderem Cousinen und Bekannte von früher.<br />
Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie überhaupt<br />
noch an mich denken. In diesem Brief<br />
haben sie geschrieben, dass sie mich besuchen<br />
wollen. Es würde mir viel bedeuten, wenn ich<br />
diese Menschen nochmals sehen könnte.<br />
100-Jährige in der Schweiz<br />
Sergio Dudli<br />
In der Schweiz leben pro 100'000 Einwohnerinnen<br />
und Einwohner rund 22<br />
Menschen, die über 100 Jahre alt sind.<br />
Der Kanton Appenzell Ausserrhoden<br />
liegt knapp unter dem Schnitt.
<strong>12</strong> · Veranstaltungen <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
«DE FÖDLEBLOTT KAISER»: EIN FRECHES<br />
UND BEZAUBERNDES FAMILIENMÄRCHEN<br />
Am Samstag, 9. Dezember, findet die Premiere<br />
vom «De födleblott Kaiser» in der<br />
Stuhlfabrik Herisau statt. «Es freut mich<br />
besonders, dass uns mit dem ‹födleblotte<br />
Kaiser›, frei nach dem Märchen von Hans<br />
Christian Andersens, wieder eine rasante<br />
und witzige Bühnenfassung in Mundart gelungen<br />
ist. Auch dieses Jahr stehen Profischauspieler<br />
neben Kindern auf der Bühne<br />
und verzaubern so Gross und Klein», erklärt<br />
Angélique Kellenberger, die Regisseurin<br />
der Weihnachtsgeschichte. Der Vorverkauf<br />
für die Aufführungen ist gut gestartet, die<br />
Schulklassenaufführung ist bereits ausverkauft.<br />
Philipp Langenegger erzählt das Märchen<br />
in der Rolle des Schatzmeisters Anton,<br />
der sich Sorgen um das hungerleidende<br />
Volk macht, während der reiche Kaiser von<br />
Benjamin Heutschi gespielt wird. Ausserdem<br />
stehen Moriz und Franz Kellenberger<br />
als kluge Schneidersleute sowie Rachel<br />
und Giulia Steiner als Angestellte des egozentrischen<br />
Kaisers auf der Bühne. Henry,<br />
Philipp Langenegger (links) fungiert als Erzähler des Märchens.<br />
«WALDWIEHNACHT BI FUCHS UND HAAS»:<br />
EIN FIGURENSPIEL ÜBER FREUNDSCHAFT<br />
mit neun Jahren das jüngste Mitglied dieser<br />
Theateraufführung, spielt den ehrlichen<br />
Jungen. Musikalisch wird die humorvolle<br />
Weihnachtsgeschichte von Maya Scherrer<br />
an der Harfe begleitet, die Herisauer Künstlerin<br />
Orfea Mittelholzer hat derweil die<br />
märchenhaften Bühnenrequisiten gebaut.<br />
Tickets sind erhältlich über die Homepage<br />
des Theaters oder können in der Drogerie<br />
Walhalla erworben werden. Spieldaten sind<br />
am 9./10. und 16./17. Dezember jeweils um<br />
15 Uhr, Türöffnung ist eine halbe Stunde vor<br />
Spielbeginn. (eing.)<br />
(Bild: zVg.)<br />
Wenn Fuchs und Hase gemeinsam Weihnacht<br />
feiern, ist das ungewöhnlich, denn<br />
eigentlich mögen sich diese beiden Tiere<br />
nicht. Im Figurenspiel «Waldwiehnacht bi<br />
Fuchs und Haas» wird diese Grenze überwunden.<br />
Es sind der Mut und die Herzenswärme<br />
eines jungen Fuchses und eines<br />
jungen Hasen, die dieses Weihnachtswunder<br />
gelingen lassen. Dieses Stück ist die<br />
40. Inszenierung des Fährbetriebs. Es entstand<br />
in Zusammenarbeit mit dem Figurentheater<br />
Herisau und feiert am 9. Dezember<br />
seine Premiere. Weitere Daten sind der 13.,<br />
16., 17. und 23. Dezember. (eing.)<br />
Fuchs und Hase pflegen eine ungewöhnliche Freundschaft.<br />
(Bild: zVg.)<br />
ITALIENISCHER FRÜHBAROCK MIT<br />
NURIA RIAL UND DEN «CORNETS NOIRS»<br />
Nuria Rial tritt im Casino auf.<br />
(Bild: pd)<br />
Das zweite Kammermusikkonzert der Casinogesellschaft<br />
am Mittwoch, 13. Dezember<br />
führt ab 19.30 Uhr zurück in die Zeit des<br />
17. Jahrhunderts, dem Übergang von der<br />
Renaissance ins Barockzeitalter. Dabei dürfen<br />
sich die Besucherinnen und Besucher<br />
auf eine authentische Aufführung freuen.<br />
Die weltweit gefragte Barocksängerin Nuria<br />
Rial bildet mit dem Ensemble «Les Cornets<br />
Noirs» eine epochengerechte Einheit.<br />
«Wie sich ihr Sopran mit den Musikern von<br />
Les Cornets Noirs verbindet und die Musik<br />
des 17. Jahrhunderts ins Heute zaubert, ist<br />
ein Erlebnis. Reinste Intonation, Leichtigkeit<br />
und Eleganz sowie eine grosse Vitalität<br />
zeichnen diese Formation aus», schreibt die<br />
Casinogesellschaft. Neben sakralen Gesängen<br />
kommen auch instrumentale Musikstücke<br />
gleichberechtigt zur Aufführung.<br />
Mit Instrumenten wie Orgel, Violoncello<br />
und den selten gehörten Zinken geht dieses<br />
Konzert über den üblichen Rahmen der<br />
Kammermusik hinaus. (eing.)
<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Veranstaltungen · 13<br />
Rezept<br />
des Monats<br />
LACHSTATAR<br />
Rezept für 4 Personen<br />
Barbara Nimké, Anna Schindler und Kathrin Bosshard (v.l.n.r.) organisieren die «KulTürchen». <br />
BIS WEIHNACHTEN WERDEN<br />
WIEDER «KULTÜRCHEN» GEÖFFNET<br />
Zur Weihnachtszeit gehört traditionell ein<br />
Adventskalender. In Herisau werden deshalb<br />
auch in diesem Jahr wieder 24 «KulTürchen»<br />
im Figurentheater geöffnet. Dahinter<br />
verbergen sich kleine Überraschungen der<br />
kulturellen Art. «Wir haben unterschiedliche<br />
Sparten wie Theater, Tanz, Musik oder Kunstperformances»,<br />
erklärt Anna Schindler, die<br />
neben Kathrin Bosshard und Bárbara Nimke<br />
eine der Organisatorinnen ist. «Wir haben<br />
versucht, kulturell vielfältig zu sein. Das geht<br />
vom klassischen Hackbrett-Spieler über eine<br />
ausserrhodisch-tamilische Comedian bis zum<br />
afrikanischen Kora-Musiker.» Ein Auftritt<br />
dauert zwischen 20 und 30 Minuten, anstelle<br />
eine Eintrittspreises gibt es eine Kollekte,<br />
täglich ab 17.30 Uhr können sich die Gäste an<br />
der Bar im Figurentheater zu einem Getränk<br />
treffen. Die erste Durchführung des Anlasses<br />
im letzten Jahr sei ein Erfolg gewesen. «Wir<br />
WANDERUNG IM DEZEMBER<br />
(Bild: zVg.)<br />
hatten im Schnitt 30 Zuschauerinnen und Zuschauer»,<br />
so Schindler. «Die Rückmeldungen<br />
waren durchaus positiv: Es sei ideal, zwischen<br />
Arbeit und Feierabend ein Stück Advent und<br />
Kultur mitzunehmen. Der Anlass scheint<br />
einem Bedürfnis zu entsprechen, in der Adventszeit<br />
im Dorf zusammenzukommen.» In<br />
der Ausführung 2022 boten die Organisatorinnen<br />
ausschliesslich Künstlerinnen eine<br />
Plattform. «Frauen sind im Kleinst-Bereich<br />
weniger präsent. Aber in diesem Jahr werden<br />
auch Männer auftreten.» Es sei kein Problem<br />
gewesen, Kunstschaffende für einen Auftritt<br />
zu gewinnen. «Die grössere Hürde war es,<br />
finanzielle Mittel für angemessene Gagen zu<br />
haben. Ohne die Unterstützung des Kantons<br />
und von Stiftungen ginge es nicht.» Wer sich<br />
die «KulTürchen» übrigens nicht vor Ort ansehen<br />
kann, findet täglich um 18 Uhr einen<br />
Live-Stream auf www.24kultuerchen.ch. (sd)<br />
Zutaten:<br />
– 300g Lachsfilet (ohne Haut und Gräten)<br />
– 100g Räucherlachs<br />
– 1 Frühlingszwiebel<br />
– 2 EL gehackter Dill<br />
– 1 Spritzer Limettensaft<br />
– 1 EL Olivenöl<br />
– Salz, Pfeffer<br />
– 2 EL Crème fraîche<br />
Zubereitung:<br />
1. Lachsfilet und Räucherlachs in feine Würfel<br />
schneiden.<br />
2. Frühlingszwiebel fein hacken und mit Olivenöl,<br />
Zitronensaft und Dill vermengen.<br />
3. Lachswürfel sorgfältig untermischen und<br />
abschmecken.<br />
4. Kartoffel waschen, schälen und in feine<br />
Scheiben hobeln. Im erhitzten Öl goldgelb<br />
frittieren. Kurz auf Küchenpapier abtropfen<br />
lassen, mit Salz bestreuen.<br />
5. Gleichmässige Chips aussuchen; die eine<br />
Hälfte mit Tatar belegen und mit der anderen<br />
Hälfte bedecken. Mit Dillspitzen und Crème<br />
fraîche garnieren.<br />
Tipp:<br />
Wer es einfacher mag, kann auch vorgefertigte<br />
Chips verwenden.<br />
Donnerstag, 28. Dezember<br />
Jahresausklang mit Fondue<br />
Die letzte Wanderung des Jahres steht bevor<br />
und führt einmal mehr durch das schöne<br />
Appenzellerland: Vor dem Eindunkeln geht<br />
es vom Jakobsbad hinauf auf die Osteregg.<br />
Liegt bereits Schnee, wird die Wanderung mit<br />
Schneeschuhen absolviert, ansonsten mit gewohnt<br />
gutem Schuhwerk. Der Anstieg beginnt<br />
steil, aber mit zunehmender Strecke wird die<br />
Wandergruppe mit einem fantastischen Ausblick<br />
auf die Lichter der umliegenden Gemeinden<br />
belohnt. Auf der Lauftegg öffnet sich dann<br />
das Panorama über den Alpstein. Am Haumösli<br />
vorbei geht es zur Osteregg, wo gemeinsam<br />
bei einem Fondue über das vergangene Jahr<br />
geplaudert wird. Der Abend geht mit dem Abstieg<br />
nach Urnäsch zu Ende.<br />
Route: Jakobsbad – Lauftegg– Zimmermanns-Lauftegg<br />
– Oberhaumösli – Osteregg<br />
– Urnäsch<br />
Distanz: 7,4 km; Zeit: 3 Std.<br />
Anforderungen: mittel<br />
Treffpunkt: 17.00 Uhr, 9108 Jakobsbad,<br />
Bahnhof<br />
Rückreise: 22.00 Uhr, 9107 Urnäsch, Bahnhof<br />
Infos: Die Kosten für ein feines Urnäscher<br />
Fondue mit reichhaltigen Beilagen wie Früchte<br />
und Gemüse und mit einem kleinen Dessert<br />
betragen 32 Franken.<br />
Anmeldung bis Dienstag, 26. Dezember <strong>2023</strong>,<br />
19.00 Uhr über appenzellerwanderwege.ch,<br />
per E-Mail an urs.vondaeniken@appenzellerwanderwege.ch<br />
oder per Telefon 079 660 24 92
14 · Thema des Monats <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
DIE NORDISCHE MAGIE<br />
DER ZWÖLF RAUNÄCHTE<br />
Die Zeit zwischen den Jahren dient der Reflexion und einem Innehalten im Alltag, um zur Ruhe<br />
zu kommen. Überliefertes, spirituelles Naturbrauchtum wird auch heute noch praktiziert. Rahel<br />
Furrer vom «kaleidos» in Herisau gibt Inspirationen zu den Raunächten.<br />
Die Raunächte stammen aus einer vergangenen<br />
Zeit. Von den Kelten und Germanen besteht<br />
wenig schriftlich Überliefertes, aber die<br />
nordische Mythologie offenbart ein vergangenes<br />
Weltbild mit starkem Naturbezug. Viele<br />
heidnische Bräuche und Rituale im einst keltischen<br />
Raum wurden im Zuge der Ausbreitung<br />
des Christentums zu neu benannten religiösen<br />
Festen. So korrespondiert die Geburt von<br />
Jesus am 24. Dezember noch heute mit der<br />
jährlichen Wiedergeburt des Sonnenlichtes,<br />
also der Wintersonnwende am 21. Dezember.<br />
Zuvor jedoch stand jede Jahresphase in enger<br />
Verbindung mit einer Gottheit oder einem<br />
Götterpaar, deren Persönlichkeit und Charakter<br />
sich aus den Vorgängen der Natur ableiteten.<br />
Unsere Ahnen erlebten Bäume, Steine,<br />
Wasserquellen und Naturgeister wie Elfen und<br />
Zwerge als beseelt und diese Naturgeister begleiteten<br />
ganz selbstverständlich ihren Alltag.<br />
Jedes Mal, wenn die Natur in einen anderen<br />
Zustand überging, würdigten sie die vergangene<br />
Phase und begrüssten das Kommende.<br />
Rahel Furrer vom «kaleidos» führt Workshops zu<br />
den Raunächte durch. <br />
(Bild: nr)<br />
Der Zeitraum variiert<br />
Die Raunächte liegen zwischen den Jahren und<br />
es gibt verschiedene Überlieferungen über den<br />
genauen Zeitraum. In der astronomischen Berechnung<br />
liegen im Schaltjahr exakt zwölf Tage<br />
und Nächte zwischen dem Mond- und Sonnenjahr.<br />
Während der Mond für seinen Umlauf 29,5<br />
Tage – also 354 Tage für ein Jahr – benötigt,<br />
sind es bei der Sonne 365 Tage. Beginnt man<br />
mit der Berechnung am 1. Januar, endet das<br />
Mondjahr demnach am 21. Dezember und nach<br />
zwölf Raunächten landet man wieder beim<br />
1. Januar. Das christliche Kirchenjahr setzte<br />
den Anfang dieser Übergangszeit auf den<br />
25. Dezember. Das entsprach zwölf Tage vor<br />
Christi Geburt, denn diese war einst auf den<br />
6. Januar datiert. Im vierten Jahrhundert verlegte<br />
Rom diesen Geburtstag aber auf den<br />
höchsten Feiertag des Mithras Kult. Das war<br />
ein sich Anfang des Jahrtausends zunehmend<br />
verbreitender Mysterienkult aus Persien und<br />
Indien. Der Tag des Mithras wurde damit zur<br />
heiligen Weihnacht und ersetzte den Sonnengott<br />
und Lichtbringer durch den christlichen<br />
Messias. Das ergibt für die Raunächte einen<br />
Zeitraum vom 25. Dezember bis zum 6. Januar.<br />
Zwölf Nächte der Achtsamkeit<br />
Als Mitarbeiterin in Herisaus spiritueller Wohlfühloase<br />
«kaleidos» an der Bahnhofstrasse<br />
kennt Rahel Furrer die Gebräuche der Raunächte.<br />
Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren<br />
drei Kindern begeht sie die Zeit zwischen den<br />
Jahren bewusst: «Als Vorbereitung setzen wir<br />
schon am 21. Dezember eine Blumenzwiebel in<br />
einen Topf. Das Bild der Saat und das Geheimnis<br />
der Entfaltung verbinde ich persönlich mit<br />
den Raunächten. Auf 13 Zetteln formuliere ich<br />
Dinge, die ich im neuen Jahr endlich erledigen<br />
sollte und will. Das können hinausgeschobene<br />
Alltagspflichten, Herzensangelegenheiten<br />
oder Beziehungs- und Kontaktpflege sein. Am<br />
Morgen jedes Tages ziehe ich einen Zettel<br />
und übergebe ihn ungelesen und vertrauensvoll<br />
dem Feuer. Nach zwölf Nächten bleibt ein<br />
Zettel übrig – das ist mein Auftrag für das kommende<br />
Jahr. Das Benennen der Botschaft ist in<br />
den Raunächten für mich das Zentrale.» Rahel<br />
Furrer achtet auf ihre Träume und führt ein<br />
Traumtagebuch. Darin registriert sie zusätzlich<br />
das Wetter oder allfällige Tierbegegnungen. Bei<br />
der Entschlüsselung der Botschaften ist vor allem<br />
Aufmerksamkeit gefragt: «Was passiert an<br />
diesen Tagen, was beschäftigt mich, was fühle<br />
ich – meine Sensoren sind sicherlich erhöht.<br />
Aber es darf nicht Pflicht werden, die Raunächte<br />
sollen vor allem Zeit mit mir selbst sein. Ich<br />
will bewusst entschleunigen, für Altes dankbar<br />
sein und es loslassen. Indem ich einen neuen<br />
Samen setze, freue ich mich auf das Kommende.<br />
Dazu gehört die Neugier, was ich lernen<br />
darf und welche Schritte ich machen werde.»<br />
In jeder Übergangszeit hat der Charakter<br />
des Feuers eine zentrale Funktion. Als Vernichter<br />
und Lebensspender verwandelt Feuer<br />
in den Raunächten das Alte in das Neue, wie<br />
bei einem Waldbrand, wo nach der totalen<br />
Vernichtung innert Kürze wieder neues Leben<br />
spriesst. Wo Feuer ist, ist auch Wärme, Schutz<br />
und Nahrung. Das Räuchern von Fleisch diente<br />
als frühe Überlebensmöglichkeit im Winter.<br />
Solche positiven und archaischen Gefühle<br />
können beim Räuchern oder am offenen Feuer<br />
in uns hochsteigen. Das Räuchern wird in den<br />
Raunächten als reinigendes Ritual eingesetzt<br />
und steht zugleich für die flüchtige Verbindung<br />
in die Anderswelt. Es stimuliert die Kommunikation,<br />
oft öffnet sich eine tiefere Ebene<br />
und das Reden über Gefühle fällt leichter. Das<br />
liegt daran, dass Düfte generell das emotionale<br />
Gehirn ansprechen. Wer Rauch nicht mag,<br />
behilft sich mit ätherischen Ölen für die Raunächte.<br />
Düfte sowie Klänge oder Farben sind<br />
Schwingungen und beeinflussen unsere Aura<br />
und unsere Energiezentren. Dabei gibt es<br />
messbare Unterschiede: Harzdüfte wie Mastix,<br />
Dammar, Sandarak, Olibanum schwingen<br />
hoch und schnell, während Kräuter wie Thymian,<br />
Rosmarin, Lavendel, Mädesüss oder Alant<br />
erfrischen, die Grundschwingung erhöhen<br />
und dadurch für bessere Stimmung sorgen.<br />
Beim Akt des Verbrennens begreift das Auge:<br />
bei der langsamen Transformation von fester<br />
Räuchermaterie in Asche hat die Seele Zeit,<br />
um beim Übergang mitzuziehen.<br />
Rituale, Literatur, Traumarbeit und Orakel<br />
In den Raunächten begegnen sich Vergangenheit<br />
und Zukunft in der Jahresperspektive.<br />
Vielfältige und persönliche Rituale schaffen<br />
einen Rahmen und einen Zugang zum individuellen<br />
Erleben dieses Übergangs. Gerade<br />
das Erspüren, was persönlich Resonanz erzeugt,<br />
ist dabei wichtiger als das Einhalten von<br />
starren Vorschriften. Das Authentische und<br />
Einfache korrespondiert gut mit der Dunkelheit<br />
des Winters und der inneren Einkehr. Das<br />
lässt dieser Zeit viel Gestaltungsfreiraum, den<br />
man kreativ nutzen kann. Jede Raunacht bezieht<br />
sich zuerst auf einen Rückblick auf das<br />
vergangene Jahr und fokussiert dann auf das<br />
Neue. Dabei hat die erste Nacht den Bezug<br />
zum Januar, die zweite zum Februar und immer<br />
weiter bis mit der zwölften der Dezember<br />
erreicht ist. Die Kraft der (Selbst-)Reflexion<br />
wird bewusst gestärkt und ist gleichzeitig ein<br />
Geschenk an sich selbst. Den Träumen kommt<br />
in dieser Zeit ebenfalls eine grössere Wichtigkeit<br />
zu. Das schriftliche Festhalten und die<br />
Deutung werden als Botschaften interpretiert,<br />
die für die Wahrnehmung des Kommenden<br />
sensibilisieren. Wertvoll und anregend ist daher<br />
das Führen eines Traumtagebuchs über<br />
diese zwölf Raunächte. Das Orakeln ist ein<br />
wiederentdeckter Brauch, der nicht nur für die<br />
Raunächte in Form von zahlreichen Kartensets<br />
angeboten wird. Wer es mag, zieht für jeden
<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Thema des Monats · 15<br />
Während den Raunächten steht unter anderem das Räuchern im Fokus.<br />
(Bild: Adobe Stock)<br />
Tag eine Karte, die als Botschaft für den jeweilige<br />
Monat steht. So kann über diese Form ein<br />
Zugang zum Erlebten und zum Kommenden<br />
entwickelt werden. Der Brauch des Opferns,<br />
beispielsweise einen kleinen Teller mit Essensresten<br />
unter einen Baum zu stellen, symbolisiert<br />
die Achtung und die Wahrnehmung der<br />
Naturwesen und sollte ursprünglich die Götter<br />
gütig stimmen. Meditationen, Affirmationen,<br />
Gesänge, Trommeln, kreatives Schreiben<br />
und Malen, Bilder ja sogar Filme können eine<br />
Verbindung zwischen Innen- und Aussenwelt<br />
herstellen. Der Zugang zu verborgenen Wünschen<br />
und Manifestationen und die achtsame<br />
Kontaktaufnahme mit Botschaften stehen im<br />
Zentrum. Wie schon Albert Einstein sagte:<br />
«Das Schönste, was wir erleben können, ist das<br />
Geheimnisvolle.»<br />
Workshop zum Thema Raunächte<br />
Im «kaleidos» findet sich eine grosse Auswahl<br />
an Büchern, Kartensets und Ratgebern,<br />
wie man zu diesen magischen Nächten einen<br />
individuellen Zugang finden kann. Gerade für<br />
Kinder sind die Raunächte eine Möglichkeit,<br />
die ursprüngliche, mystische Verbindung zum<br />
Naturerleben zu stärken. Beim Räuchern kann<br />
man intuitiv auf das Tagesmotto eingehen oder<br />
eine Mischung für die gesamten Nächte verwenden.<br />
Auch hier gilt: Erlaubt ist, was gefällt.<br />
Die kaleidos-Mischung enthält Weihrauch, Beifuss,<br />
Zedernholz, Lavendel und Rose und eignet<br />
sich damit speziell zum Klären und Reinigen.<br />
Raunächte sprechen Frauen an, doch auch<br />
Männer praktizieren diesen Brauch, wie Rahel<br />
Furrer erzählt. Sie führt zum Thema Räuchern<br />
und Orakeln einen Workshop im Geschäft an<br />
der Bahnhofstrasse 8 durch. Die Teilnehmerzahl<br />
ist auf zwölf Personen beschränkt, treffend<br />
zum Thema der zwölf Nächte. Es wird eine<br />
Warteliste geführt. Der Kurs eignet sich für jedermann,<br />
auch für Neueinsteiger. Gemeinsam<br />
wird der Brauch des Räucherns erlebt, wobei<br />
alle Teilnehmenden intuitiv eine Auswahl<br />
treffen. Die Hintergründe und die Wirkung<br />
der gewählten Ingredienz werden erklärt und<br />
schliesslich werden im Mörser alle Zutaten<br />
zu einer gemeinsamen Räuchermischung zusammengeführt.<br />
Bei einem Austausch können<br />
auch eigene Erfahrungen eingebracht werden.<br />
Mit Heilsteinen und Kartensets werden rituelle<br />
Möglichkeit vorgestellt, wie man sich diese<br />
Zeit erschliessen kann.<br />
Beim Abschluss der Raunächte finden sich<br />
erneut Spuren in die Vergangenheit. In der<br />
germanischen Mythologie war das der Tag<br />
der grossen Göttin Percht (auch Holla oder<br />
Berchta genannt). In unseren Breitengraden<br />
kennen wir den «Berchtelistag» am 2. Januar,<br />
das entspricht dem Ende der astronomischen<br />
Berechnung der Raunächte. Percht ist eine<br />
Übergangsfigur mit zwei Gesichtern – die<br />
Fratze der gefahrenvollen Unterwelt und die<br />
helle Seite am Hinterkopf, welche das Licht<br />
symbolisiert. Bei der christlichen Berechnung<br />
fällt das Ende der Raunächte auf den 6. Januar.<br />
Die Christen feiern zu diesem Zeitpunkt<br />
das Epiphanias Fest, denn das Licht aus der<br />
Krippe soll nun in die ganze Welt ausstrahlen.<br />
Im Volksmund ist das der Dreikönigstag. Die<br />
drei Weisen aus dem Morgenland erinnern<br />
mit dem Weihrauch und der Myrrhe an das<br />
Räucherthema. Myrrhe steht für die Erde, das<br />
Gefühl sowie für den Aspekt des Weiblichen<br />
und Heilenden. Der Weihrauch verkörpert den<br />
Verstand, das männliche Prinzip und die sich<br />
öffnende Weisheit. Gold als dritte Gabe wurde<br />
als Resultat der Verwandlung des Irdischen in<br />
die göttliche Dimension gesehen. Das Königsmetall<br />
symbolisiert die verflüssigte Sonne und<br />
steht für Energie, Fülle und Stärke. So gereinigt<br />
und gestärkt kann dann das neue Jahr seinen<br />
Lauf aufnehmen.<br />
Nadja Rechsteiner<br />
Räuchern in den Raunächten<br />
Freitag, 15. Dezember <strong>2023</strong> 19-21 Uhr<br />
Leitung Rahel Furrer-Brühlmann<br />
Teilnehmerzahl max. <strong>12</strong> Personen<br />
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078 781 60 60<br />
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Les Misérables<br />
Musical von<br />
Alain Boublil und<br />
Claude-Michel<br />
Schönberg<br />
9./10./18./20./21./<br />
26./30./31.<strong>12</strong>.,<br />
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Die Ärztin<br />
Schauspiel von<br />
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2./6./10./14./17./<br />
22./28./30.<strong>12</strong>.,<br />
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Die feuerrote<br />
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Kinderoper von<br />
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3./24./27./29.<strong>12</strong>.,<br />
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15./17.<strong>12</strong>.,<br />
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«Es läuft viel, das wird so bleiben»<br />
Das Jahr <strong>2023</strong> geht bald zu Ende. Im Interview gibt Gemeindepräsident<br />
Max Eugster Auskunft über das Geschehen in<br />
den vergangenen Monaten und blickt auf das kommende<br />
Jahr.<br />
Wie sieht Ihr Rückblick auf <strong>2023</strong> zu den Stichwörtern Gemeindefinanzen<br />
und Gemeindeordnung aus?<br />
Der Jahresabschluss 2022 fiel sehr gut aus, grösstenteils dank<br />
Steuern aus den Vorjahren und guter <strong>Ausgabe</strong>ndisziplin der<br />
Verwaltung. Der Einsparungsmasterplan ist spürbar. Für 2024<br />
bleibt die finanzielle Situation aber angespannt; der Gemeinderat<br />
beobachtet aufmerksam weiter und nimmt Einfluss.<br />
Neben der Beratung der Gemeindeordnung formulierte der<br />
Einwohnerrat an der dritten Lesung einen Eventualantrag. Die<br />
Volksabstimmung lehnte beides am 18. Juni ab. In deren Vorlauf<br />
wurde vor allem das Finanzreferendum für Voranschlag<br />
und Festsetzung des Steuerfusses und das Ausländerstimmrecht<br />
öffentlich diskutiert. Vor einer Neuaufnahme der Arbeiten<br />
soll die Revision der Kantonsverfassung abgewartet werden.<br />
Mit dem Bahnhof resp. dem Bushof hat ein riesiges Projekt<br />
Fahrt aufgenommen…<br />
Der neue Strassenknoten des Kantons ist voll befahrbar und<br />
steht vor der Fertigstellung. Die Ausführungsplanung zum Gemeindeprojekt<br />
inklusive Ausschreibungen läuft auf Hochtouren,<br />
die Finanzierungsvereinbarung ist beim Bund eingereicht.<br />
Im Frühling 2024 starten die Bauarbeiten des Gemeindeprojekts;<br />
parallel laufen erste Arbeiten der Arealentwicklung.<br />
Ein anderer wichtiger Punkt betraf den Sport.<br />
Der Gemeinderat hat das Gemeindesportanlagenkonzept GE-<br />
SAK genehmigt und strategische Entscheide für eine Neu-<br />
ausrichtung der Abteilung Sport gefällt. Im April nahm Markus<br />
Rosenberger als neuer Abteilungsleiter seine Arbeit auf. Die<br />
Umsetzung der Massnahmen läuft auf verschiedenen Ebenen.<br />
Die Organisation und Geschäftsfelder werden überprüft,<br />
betriebliche Optimierungen und Erneuerungen in der Infrastruktur<br />
vorgenommen. Mit Vereinen wurden Gespräche zur<br />
Optimierung der Belegungen geführt. Die Belegungen und der<br />
Verkauf werden gestärkt mit dem Ziel, höhere Einnahmen zu<br />
erreichen.<br />
Das Legislaturprogramm 2019 – <strong>2023</strong> ist ausgelaufen. Wie<br />
geht es weiter?<br />
Der Gemeinderat erstattet dem Einwohnerrat im Januar Bericht<br />
zum Programm 2019 – <strong>2023</strong> und unterbreitet das Legislaturprogramm<br />
<strong>2023</strong> – 2027 zur Kenntnisnahme.<br />
Welche weiteren Themen möchten Sie im Rückblick erwähnen?<br />
<strong>2023</strong> war ein Jahr der Gesamterneuerungswahlen. Die Stimmberechtigten<br />
bestellten den Einwohnerrat, den Gemeinderat<br />
und die Delegation von Herisau im Kantonsrat neu. In der<br />
Schule löste Alex Porta Michael Häberli als Abteilungsleiter ab,<br />
Pascal Schmukli wurde Schulleiter der Oberstufe. Im Asyl- und<br />
Flüchtlingsbereich war unsicher, ob aus dem Krieg in der Ukraine<br />
weitere Flüchtlinge aufzunehmen sind. Dies war aber nicht<br />
der Fall. Viele Flüchtlinge integrierten sich in die Arbeitswelt.<br />
Generell spürte auch Herisau die Zunahme der Asylgesuche,<br />
die Aufnahmen liessen sich mit angepassten Strukturen gut<br />
bewältigen.<br />
Es gab <strong>2023</strong> auch spezielle Ereignisse. Im September fand<br />
BIGNIK eine grosse Resonanz. Und im November wurden Sie<br />
von der Absage des bisherigen Glühweinhüttenbetreibers<br />
überrascht.<br />
BIGNIK war eine sehr gelungene Veranstaltung, sie zeigte eindrücklich,<br />
wie das Zentrum für einmal ohne Verkehr viel Aufenthaltsqualität<br />
bot. Positiv war auch, dass nach der Absage<br />
der Glühweinhütte auf dem Obstmarkt kurzfristig mehrere<br />
Eingaben erfolgten und schnell eine Alternative möglich wurde.<br />
Es ist erfreulich, was in unserem Dorf Positives möglich ist<br />
und konkret geschaffen wird.<br />
Wie sieht Ihr Ausblick auf 2024 aus, etwa betreffend Zubringer<br />
Appenzellerland und Obstmarkt?<br />
Es läuft viel, die Geschäftslast ist hoch, das wird so bleiben.<br />
Der Gemeinderat kann sich auf eine engagierte und gute Verwaltung<br />
stützen – dafür sind wir dankbar. Der «Zubringer Appenzellerland»<br />
beschäftigt weiter. Der Bundesrat hat ihn nach<br />
breit benutztem Vernehmlassungsverfahren ins Strassenbauprogramm<br />
aufgenommen und die Belastung der Durchfahrt<br />
Herisau anerkannt. Im Sommer fiel der Startschuss zur Korridorstudie,<br />
Ergebnisse liegen voraussichtlich Ende 2024 vor.<br />
Das Projekt Obstmarkt ist erarbeitet und auf dem politischen<br />
Weg. Es wird im Januar im Einwohnerrat beraten.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Zu Diensten<br />
Der neue, alte Kommunikationsverantwortliche: Thomas Walliser Keel ist zurück<br />
Anfang Dezember hat Thomas Walliser Keel sein Amt als Kommunikationsverantwortlicher<br />
der Gemeinde Herisau aufgenommen.<br />
Es ist für ihn eine Rückkehr, war er doch bereits von 2009<br />
bis 2020 in dieser Funktion tätig gewesen. In den vergangenen<br />
drei Jahren arbeitete er als stellvertretender Leiter der Dienststelle<br />
für Kommunikation des Kantons Thurgau. «Ich bin nicht<br />
aus Herisau weggegangen, weil es mir nicht mehr gefiel, sondern<br />
weil mir ein Wechsel gut tat», sagt der 52-jährige Familienvater.<br />
Er habe sich im Thurgau aber zu weit weg von den Menschen gefühlt,<br />
erzählt er. «Als Journalist und nachher bei der Gemeinde<br />
Herisau erhielt ich laufend auch von der Bevölkerung Feedback<br />
auf meine Arbeit. Bei der Arbeit im Kanton Thurgau mit seinen<br />
280‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern war dieser enge Kontakt<br />
kaum möglich.» Gemeinsam mit der Bevölkerung sowie den<br />
Gemeindeverantwortlichen etwas zu bewegen, habe er in Herisau<br />
immer geschätzt. «Ich bin ein Allrounder, konnte und kann<br />
in Herisau Unterschiedliches einbringen vom Aufgleisen der<br />
Silvesterchlausen-Ausstellung über Workshops zur Zentrumsentwicklung<br />
bis zur Absprache der Kommunikation bezüglich<br />
Bahnhof mit allen Projektpartnern», nennt Thomas Walliser Keel<br />
Beispiele. Der Gemeinderat wünscht Thomas Walliser Keel einen<br />
guten Start als Nachfolger von Johannes Wey.<br />
25 Gruppierungen am Zielgruppenworkshop<br />
Nach der breiten Bevölkerungsumfrage führte die Fachhochschule<br />
OST am 30. November im Auftrag der Gemeinde Herisau<br />
einen Zielgruppenworkshop für Vereine und andere Gruppierungen<br />
durch. Damit sollen im Rahmen der Überprüfung des Kommunikationskonzeptes<br />
die Bedürfnisse dieser Akteure an die Kommunikation<br />
der Gemeinde erhoben werden. Der Einladung sind 25<br />
Vereine und andere Gruppierungen gefolgt. Auch diese Ergebnisse<br />
fliessen in die Auswertung der Fachhochschule OST zur Bevölkerungsumfrage<br />
an die Gemeinde ein. Der Gemeinderat bedankt<br />
sich herzlich für dieses Engagement der Teilnehmenden.<br />
Fragen Sie den Gemeinderat<br />
Haben Sie eine Frage an den Gemeinderat, die auch andere Leserinnen<br />
und Leser interessieren könnte? Wir erinnern an die Möglichkeit,<br />
Fragen zu stellen. Der Gemeinderat wird auf den Seiten<br />
«Unsere Gemeinde» eine Frage beantworten, die mindestens zwei<br />
Wochen vor Erscheinen unter Gemeindekanzlei@herisau.ar.ch eingereicht<br />
worden ist. Fragen einsenden können alle Einwohnerinnen<br />
und Einwohner der Gemeinde Herisau. Mit der Einsendung willigt die<br />
Fragestellerin oder der Fragesteller ein, dass sie oder er namentlich<br />
genannt wird. Weitere Fragen können für eine spätere <strong>Ausgabe</strong><br />
vorgemerkt oder bilateral beantwortet werden. Es besteht kein Anspruch<br />
auf eine öffentliche Beantwortung in «Unsere Gemeinde».<br />
Fragen sind prägnant und als Fragesätze zu formulieren. Die Redaktion<br />
behält sich Kürzungen von Fragen oder die Rückweisung von<br />
Einsendungen vor, welche diese Kriterien nicht erfüllen.<br />
Werom?<br />
(Bild: Freepik.com)<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Brauchtum<br />
Silvesterchlausen am Samstag, 30. Dezember<br />
In Herisau findet am 30. Dezember das traditionelle Silvesterchlausen<br />
statt. Im Alten Zeughaus gibt es wiederum eine öffentliche<br />
Ausstellung zu diesem Brauchtum.<br />
Das Silvesterchlausen findet dieses Jahr bereits am 30. Dezember<br />
statt, da der 31. Dezember auf einen Sonntag fällt. Die<br />
Schuppel sind mit ihren «gförchigen Groscht» oder mit ihren<br />
wunderbaren Hauben unterwegs, an denen sie monatelang mit<br />
viel Hingabe gearbeitet haben. Der wunderschöne Brauch fasziniert<br />
bekanntlich viele von Jung bis Alt.<br />
frischem Tannenreisig, Stechlaub, Stroh oder anderen Gewächsen<br />
aus Hof und Wald geschmückt. Sie tragen wilde Masken oder<br />
Larven. Die «Schönen» tragen Samtgewänder in verschiedenen<br />
Farben. Sie haben kunstvoll hergestellte Hüte oder übergrosse<br />
runde Hauben, die mit Glasperlen, Kordeln und Folien überdeckt<br />
sind. Die «Schönwüesten» tragen Hüte und Larven, welche mit<br />
Material aus Wald, Hof und Flur bestückt sind. Oftmals zieren<br />
Schnitzereien oder ausgestopfte Waldtiere und Vögel die kunstvoll<br />
hergestellten Hüte. «Spasschläuse» sieht man eher selten.<br />
Sie tragen keine Hauben und Hüte, sondern Zipfelkappen oder<br />
Kopftücher.<br />
Ausstellung im Alten Zeughaus<br />
Im Alten Zeughaus findet dieses Jahr am Freitag, 29. Dezember,<br />
von 17.00 bis 21.00 Uhr sowie am Samstag, 30. Dezember, von<br />
10.00 bis 18.00 Uhr wieder eine Ausstellung zum Silvesterchlausen<br />
statt. Dabei können die kunstvollen Hauben unter fachkundiger<br />
Betreuung in Ruhe und aus nächster Nähe betrachtet und<br />
bestaunt werden. Der Eintritt ist kostenlos.<br />
Vereinsbeizli<br />
Für die Besucher betreiben einheimische Vereine, ergänzend<br />
zum bestehenden Angebot im Dorf, die bekannten Vereinsbeizli.<br />
In der Chälblihalle ist der Jodlerclub Alpenblume, bei der Chäshalle<br />
die Guggenmusik Ziegelhöttler und im Alten Zeughaus der<br />
Feuerwehr-Verein für die Bewirtung zuständig.<br />
Strassensperrung im Zentrum<br />
Am 30. Dezember werden die Strassen im Gebiet Herisauer Zentrum<br />
– Platz, Obstmarkt, Buchenstrasse sowie auf Teilstrecken<br />
der Bahnhof-, Oberdorf-, Gossauer- und Kasernenstrasse von<br />
11.00 bis 16.00 Uhr für den Verkehr gesperrt. Dadurch wird Platz<br />
für das Besucheraufkommen im Dorf geschaffen. Dieses ist erfahrungsgemäss<br />
gross.<br />
Bilder: Luciano Pau<br />
Brauchtum Silvesterchlausen<br />
Das Silvesterchlausen in Herisau entwickelte sich aus dem alten<br />
Brauch des Bettelchlausens. Dieses ungeordnete und aufdringliche<br />
Bettelchlausen, das nur während der Tage um den<br />
Jahreswechsel geduldet war, nahm im 19. und 20. Jahrhundert<br />
festere Formen an. Einzelpersonen fanden in Chlausengruppen<br />
oder Schuppeln zusammen. Das appenzellische Wort für «Gruppe»<br />
ist der «Schuppel». Die einen Silvesterchläuse tragen eine<br />
oder zwei Schellen, man nennt sie «Schellenchläuse». Die anderen<br />
sind die «Rollewiiber» oder «Rolli», mit einem Rollenträger<br />
um den Oberkörper. Die Chlausenschuppel gehen von Haus zu<br />
Haus, um ein gutes neues Jahr zu wünschen. Mit Betteln hat das<br />
Silvesterchlausen schon lange nichts mehr zu tun. Es gibt vier<br />
Arten von Silvesterchläusen. Die «Wüesten» sind urtümlich mit<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Schule<br />
An fünf Vormittagen den eigenen Interessen nachgehen<br />
Jeweils mittwochs besuchen die Schülerinnen und Schüler des<br />
Zyklus 2 Ateliers. Sie sind Teil des «Herisauer Rahmens». Lehrpersonen<br />
(und Eltern) leiten Wahlangebote in gemischten Gruppen.<br />
Unser Augenschein in einem Schulhaus zeigt die Vielfalt der<br />
Inhalte.<br />
«Juhuu!», ruft ein Mädchen in einem Schulzimmer. Es ist eines von<br />
<strong>12</strong>1 Kindern, die im Schulhaus Landhaus dem Zyklus 2 angehören<br />
(3. bis 6. Klasse). Das Angebot «Experimente für neugierige Kinder»<br />
steht an fünf Atelier-Vormittagen auf dem Programm (siehe Zweittext<br />
auf dieser Seite). In diesem Moment sind ein Trinkhalm und<br />
Spülmittel sowie der Atem gefragt. Es gehe nicht darum, einfach<br />
rasch die Experimente abzuhandeln, sagt Lehrerin Tabea Leuthold.<br />
«Wichtig ist, sich Gedanken über Erklärungen zu machen, Erkenntnisse<br />
schriftlich festzuhalten.» «Kugel im Flaschenhals», «Geist im<br />
Gummihandschuh» oder «Frosch auf Tauchfahrt» sind weitere Versuche,<br />
die mit Auftragskarten durchgeführt werden. Die Ideen und<br />
Unterlagen für die Experimente hat die Lehrerin aus Fachliteratur<br />
und aus dem Internet zusammengetragen.<br />
Zum Beispiel mit Smileys<br />
Bei Aline Boehrer liegen derweil die Kinder auf Kissen oder Teppichen<br />
und lauschen aufmerksam sanfter Musik. Die Achtsamkeit,<br />
die Entspannung und die Ruhe stehen im Zentrum des Angebots<br />
«Do it for yourself». Stärken und Momente der Dankbarkeit sollen<br />
erkannt, Emotionen beobachtet werden. Gestalterische, kreative<br />
Tätigkeiten ergänzen dieses Atelier. Die Lehrerin gibt den Kindern<br />
für die kommenden Tage den Auftrag, einen «Mood-Tracker» anzufertigen:<br />
Sie sollen zuhause ihre Gefühle reflektieren und notieren.<br />
Verschiedene Möglichkeiten werden besprochen: Smileys, Wörter<br />
oder Farben können Hilfsmittel sein, um Stimmungen und Eindrücke<br />
festzuhalten.<br />
Sie entspannen sich bei sanfter Musik.<br />
«Juhuu!»: Das Seifenblasen-Experiment macht Eindruck.<br />
Farbenfroh wie Rizzi<br />
«Entdecke verschiedene Künstler und ihre Maltechniken. Sei kreativ<br />
und setze deine Ideen in Kunstwerken um», ist der Titel eines Ateliers<br />
in einem anderen Zimmer. Die Gruppe ist bei unserem Besuch<br />
mit James Rizzi beschäftigt. Seine farbenfrohen Bilder werden besprochen,<br />
eigene Skizzen gestaltet. An einer Wand hängen Kunstwerke,<br />
welche die Schülerinnen und Schüler eine Woche zuvor aus<br />
selbstgefertigten Zuckerkreiden hergestellt haben – inspiriert von<br />
Friedensreich Hundertwasser. Im Künstlerheft werden Eintragungen<br />
gemacht und die Steckbriefe ergänzt. «Nächstes Mal beschäftigen<br />
wir uns mit Wassily Kandinsky», kündigt die Lehrerin Alexandra<br />
Widmer an. An einem der Mittwochvormittage wird die Gruppe die<br />
Herisauer Künstlerin Barbara Grob-Nef besuchen.<br />
Auch Eltern machen mit<br />
Wie das gemeinsame Musizieren sind die Ateliers seit einigen<br />
Jahren Teil des «Herisauer Rahmens». Ateliers finden<br />
im zweiten und/oder im dritten Quartal statt. «Die Ateliers<br />
können an aufeinanderfolgenden Mittwochen oder in 14-tägigem<br />
Rhythmus durchgeführt werden», sagt Markus Stäheli.<br />
Er ist als Schulleiter für den Zyklus 2 verantwortlich.<br />
Auch Eltern bieten Ateliers an. «Wir begrüssen dies.» Es sei<br />
eine Bereicherung, wenn sie ihr Wissen einbringen können.<br />
In der Müli leiten Eltern die Ateliers «Asiatische Küche» und<br />
«Verschiedene Spiele». Auch im Waisenhaus leitet eine Mutter<br />
(die gleichzeitig Musiklehrerin ist) ein Atelier: Da gilt es,<br />
eine Geschichte mit Instrumenten und Alltagsgegenständen<br />
zu vertonen. Das Angebot wird ergänzt von einer jungen<br />
Engländerin, die in Herisau als Kindermädchen tätig ist.<br />
«Englisch/Tanz» heisst das Thema: «The idea is to increase<br />
your knowledge and to understand, that there ist no right or<br />
wrong way to develop.» Mut für die eigene Bewegung wird<br />
also angestrebt.<br />
Künstlerisch tätig sein im Stil von James Rizzi.<br />
Titelblatt der Ausschreibungen im Waisenhaus.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Sportzentrum<br />
Im «Bistro Overtime» die Bindung zu Gästen stärken<br />
Seit dem 1. Oktober ist das Restaurant im Sportzentrum wieder<br />
an sieben Tagen pro Woche geöffnet. Das «Bistro Overtime» soll<br />
zum Treffpunkt für Sportlerinnen und Sportler, Menschen aus<br />
dem Quartier und lokale Betriebe werden.<br />
Das Restaurant im Sportzentrum hat eine lange Geschichte. Viele<br />
Jahre sass man nach dem Training zusammen, hat auf Siege angestossen<br />
und über Niederlagen gebrütet. An den Tischen wurde<br />
gejasst, geplaudert und gegessen – nicht selten bis tief in die<br />
Abende hinein. «In den früheren Jahren wurde das Bistro jeweils<br />
verpachtet», erklärt Markus Rosenberger, Abteilungsleiter Sport.<br />
«Damit sind beide Seiten aber nie richtig glücklich geworden. Aus<br />
diesem Grund hat man sich entschieden, die Sache selbst in die<br />
Hand zu nehmen.» Seit Anfang 2022 befand sich das Bistro in einer<br />
Testphase, wobei die Gerichte von der «Stiftung Leben im Alter»<br />
angeliefert wurden. «Die Ergebnisse und Rückmeldungen waren<br />
erfreulich, deshalb haben wir per 1. Oktober das Bistro Overtime<br />
wieder täglich geöffnet. Allerdings haben wir entschieden, die Küche<br />
selbst zu betreiben. Das vereinfacht die Abläufe, weil wir die<br />
Auslastung unserer Angebote kennen und das Küchenpersonal<br />
flexibel aufbieten können.»<br />
Markus Rosenberger spürt ein starkes Bedürfnis nach einem kulinarischen<br />
Angebot im Sportzentrum – und das nicht nur von den<br />
Sportlerinnen und Sportlern. «Früher war das Sportzi ein Treffpunkt<br />
für das ganze Quartier. Heute gibt es kaum noch Restaurants<br />
in der Gegend. Wir wollen mit dem Bistro eine Alternative<br />
bieten. Die Menschen sollen nach einem Spaziergang ein Stück<br />
Kuchen essen, einen Kaffee trinken und plaudern können.» Auch<br />
die ansässigen Betriebe möchte das Sportzentrum wieder vermehrt<br />
ansprechen. «Viele Mitarbeitende stammen von ausserhalb<br />
und müssen sich am Mittag irgendwo verpflegen. Wir wollen aktiv<br />
auf sie zugehen und auf uns aufmerksam machen.»<br />
Geburtstage und Firmenanlässe<br />
In einem nächsten Schritt gelte es, der Bevölkerung wieder bewusst<br />
zu machen, dass es im Sportzentrum ein Restaurant gebe.<br />
«In den letzten Jahren gab es verschiedene Pächter, zwischendurch<br />
war das Bistro geschlossen», sagt Rosenberger. «Jetzt wollen<br />
wir unser Angebot im Bewusstsein der Menschen verankern.<br />
Eltern können sich im Bistro austauschen, während die Kinder im<br />
Training sind, Betriebe können Events samt Verköstigung buchen,<br />
und Vereine haben wieder einen Stammtisch.» Um die Bekanntheit<br />
zu steigern, seien im kommenden Jahr unterschiedliche Aktionen<br />
geplant. Gerade Kindergeburtstage oder Firmenanlässe<br />
sollen in Zukunft vermehrt im Sportzentrum stattfinden. «Familien<br />
und Betriebe müssen sich um nichts kümmern. Wir organisieren<br />
den Event, stellen das Material zur Verfügung – und komplettieren<br />
das Angebot dank unserer Gastronomie.»<br />
Von diesem neuen Geschäftsbereich erhofft sich das Sportzentrum<br />
eine stärkere Bindung zu den Gästen. «Wir rücken mit diesem<br />
Angebot näher an die Bedürfnisse der Menschen, die nach dem<br />
Besuch im Schwimmbad, einem Aufenthalt in der Sauna oder dem<br />
kräftezehrenden Training gerne eine kleine Stärkung wollen.»<br />
Früher hätten sie dafür weiter ins Dorf oder nach Hause gehen<br />
müssen. «Nun bieten wir alles unter einem Dach», sagt Markus<br />
Rosenberger. «Wir wollen ein Treffpunkt im Dorf sein, an dem man<br />
verweilen möchte.»<br />
Das «Bistro Overtime» hat täglich geöffnet und bietet gutbürgerliches Essen.<br />
Ein Treffpunkt im Quartier<br />
Seit dem 1. Oktober hat das «Bistro Overtime» jeden Tag zwischen<br />
9 und 17 Uhr geöffnet. Auf der Speisekarte stehen Klassiker wie<br />
Schnitzel mit Pommes, Wienerli mit Brot oder Spaghetti Bolognese.<br />
Dazu kommt ein täglich wechselndes Mittagmenü. «Da kann<br />
es auch einmal Capuns, Riz Casimir oder Siedwürste geben», so<br />
Rosenberger. «Wir wollen kein ‘Schickimicki’, sondern gutbürgerliche<br />
Küche, die schmeckt und satt macht.» In den kommenden<br />
Monaten sollen die Öffnungszeiten und das Personal weiter<br />
ausgebaut werden. Ziel sei es, dass die Gäste auch nach einem<br />
Abendkurs gemeinsam etwas essen oder trinken können. «Derzeit<br />
suchen wir weitere Mitarbeitende im Stundenlohn für Abendoder<br />
Wochenenddienste. Dabei legen wir Wert darauf, gute Gastgeber<br />
einzustellen.»<br />
Freie Stellen im<br />
Bistro Overtime<br />
Eine Gutscheinaktion und ein Film im Hallenbad<br />
Seit dem 3. Dezember bietet das Sportzentrum eine besondere<br />
Aktion an: Auf sämtliche Gutscheine gibt es bis und mit<br />
Weihnachten einen Rabatt von zehn Prozent. Die Gutscheine<br />
können mit frei wählbaren Beträgen an der Kasse bezogen<br />
werden. Am 23. Dezember (11 und 16 Uhr) und 24. Dezember<br />
(11 Uhr) wird im Hallenbad der Film «Lucas» gezeigt: Er erzählt<br />
die Geschichte eines jungen Meeresbewohners, der sich an<br />
Land in einen Jungen verwandelt. Der Film ist kostenlos, bezahlt<br />
werden muss lediglich der Eintrittspreis für das Hallenbad.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
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Geschätzte Kundschaft<br />
Ich darf auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurückblicken<br />
und das verdanke ich insbesondere Ihnen.<br />
Solch treue Kundschaft wie Sie, ist keine Selbstverständlichkeit.<br />
Daher weiss ich dies noch mehr wertzuschätzen<br />
und bedanke mich herzlich für Ihr entgegengebrachtes<br />
Vertrauen und ihre Treue.<br />
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Auch kommendes Jahr stehe ich Ihnen gerne mit vollem<br />
Engagement zur Seite. Davor wünsche ich Ihnen<br />
und Ihrer Familie aber schöne Festtage, einen guten<br />
Rutsch ins neue Jahr 2024 und freue mich auf eine<br />
weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Miguel Machado<br />
cmm Hauswartung GmbH<br />
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<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Chorzfuetter · 23<br />
Chorzfuetter<br />
Bauabrechnungen genehmigt<br />
Am 7. Juni 2022 sprach der Gemeinderat<br />
einen Verpflichtungskredit über 200'000<br />
Franken für den Ersatz der Ölheizung im<br />
Kindergarten Obere Säge durch eine Sole-Wasser-Wärmepumpe.<br />
Beim Ersatz von<br />
Heizungen sollen solche mit erneuerbaren,<br />
nichtfossilen Energieträgern eingesetzt werden.<br />
Die Abrechnung schliesst mit <strong>Ausgabe</strong>n<br />
von 156 '700 Franken. Der Gemeinderat hat<br />
die Bauabrechnung genehmigt. Weiter genehmigte<br />
er die Bauabrechnung für die Badwassersteuerung<br />
im Hallenbad. Die Schlussrechnung<br />
beläuft sich auf 82'693 Franken,<br />
was einen Mehraufwand von 2693 Franken<br />
bedeutet. (gk)<br />
HIER SCHAUEN DIE SILVERSTERCHLÄUSE<br />
BEIM KAFFEE ÜBER DIE SCHULTER<br />
Wer in diesen Tagen das Oberdorfkafi in Herisau<br />
an der Oberdorfstrasse betritt, dem<br />
fallen die verschiedenen Kunstwerke an den<br />
Wänden auf. Die meisten von ihnen zeigen<br />
Silvesterchläuse in allen erdenklichen Grössen<br />
und Farben, geschaffen mit unterschiedlichen<br />
Techniken. Hinter der Ausstellung «Silversterchläus<br />
ond anders» steht Karin Antilli<br />
Frick. Die Herisauer Künstlerin und Lehrerin<br />
hat schon mehrere Bilder-, Mal- und Rätselbücher<br />
herausgegeben. «Die meisten wissen<br />
nicht, dass ich solche Kunst mache», erklärt<br />
sie. «Als ich angefragt wurde, eine Ausstellung<br />
im Oberdorfkafi zu machen, habe ich<br />
mein Material gesichtet und mich für die<br />
Silversterchläuse als Schwerpunkt entschieden.»<br />
Am meisten Freude bereite es ihr, die<br />
«Bösen» zu malen. «Ich mag die Natur. Für<br />
mich verkörpern die Bösen Wesen zwischen<br />
den Welten, weil sie weder Mensch noch<br />
Pflanze sind. Sie kommen mir vor, als wären<br />
sie aus einem Baumstrunk gewachsen.»<br />
Die Ausstellung dauert bis zum 21. April und<br />
wird zwischendurch ihren Schwerpunkt verändern.<br />
«Wenn es auf den Frühling zugeht,<br />
stelle ich neue Bilder aus.» In der Adventszeit<br />
finden begleitend zur Ausstellung zwei<br />
weitere Anlässe statt. Am 14. Dezember malt<br />
Karin Antilli Frick ab 13.30 Uhr ein Bild, am<br />
28. Dezember gibt es zwischen 9 und <strong>12</strong> Uhr<br />
einen Brunch mit dem Waisenhaus-Schuppel<br />
aus Urnäsch. (sd)<br />
Personaldienst wird aufgestockt<br />
Der Personaldienst ist für alle Themen rund<br />
um das Personal der Gemeinde ausser Lehrpersonen<br />
verantwortlich. Seit 2011 stehen<br />
ihm 100 Stellenprozente zur Verfügung. Zur<br />
Bewältigung von Rekrutierungsprozessen<br />
sowie zum erforderlichen Leistungsausbau<br />
bei Rekutierungsmassnahmen benötigt<br />
der Personaldienst zusätzliche Ressourcen.<br />
Der Gemeinderat hat eine Aufstockung um<br />
50 Stellenprozent bewilligt. (gk)<br />
Gemeinderat gegen Motion<br />
Am 31. Oktober ist der Gemeindekanzlei die<br />
Volksinitiative «Finanzreferendum» übergeben<br />
worden. Den formellen Beschluss über<br />
das Zustandekommen der Volksinitiative<br />
wird der Gemeinderat an einer der kommenden<br />
Sitzungen fällen, über die Gültigkeit<br />
wird der Einwohnerrat im kommenden<br />
Frühjahr entscheiden. Die Regelungsabsicht<br />
ist mit der Motion «Ja zum Finanzreferendum»<br />
identisch. Das Motionsbegehren wird<br />
dem Einwohnerrat am 6. Dezember vorgelegt.<br />
Der Gemeinderat empfiehlt, die Motion<br />
nicht erheblich zu erklären.(gk)<br />
Karin Antilli Frick stellt bis 21. April im Oberdorfkafi aus.<br />
GEWERBEVEREIN ÜBERREICHT<br />
PREISE FÜR HERISHOPPING-AKTION<br />
Unter dem Motto «Wir leben hier – wir shoppen<br />
hier!» fand die HeriShopping-Aktion im<br />
September und Oktober statt. 34 Geschäfte<br />
beteiligten sich daran, 15 Gewinnerinnen und<br />
(Bild: sd)<br />
Gewinner wurden mit HeriChecks im Gesamtwert<br />
von 1000 Franken ausgezeichnet. Der Gewerbeverein<br />
freute sich über den grossen Anklang<br />
seitens der Kundschaft. (mitg.)<br />
Neue Spartageskarte der SBB<br />
Die Gemeinde Herisau bietet die neue Spartageskarte<br />
der SBB auch in Zukunft an. Dies<br />
beschloss der Gemeinderat, nachdem die SBB<br />
das bisherige GA-Tageskartenangebot einstellen.<br />
Das neue Angebot kann ab dem 1. Januar<br />
2024 auch von Personen genutzt werden, die<br />
nicht über einen Internetanschluss verfügen.<br />
Das neue Modell bietet unter anderem eine<br />
grössere Angebotsvielfalt; mit oder ohne<br />
Halbtax sowie 1. und 2. Klasse. (gk)<br />
Saskia Nufer (WalhallaAG), Gewinnerin Petra Walz und Jürg Mohler (Bürodesign AG).<br />
(Bild: zVg.
24 · Gesellschaft / I wohne do <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
I wohne do!<br />
Erfolgreiche ARt Herisau: 700 Besuchende fanden den Weg ins alte Zeughaus.<br />
ART HERISAU ZUM THEMA «MYSTIQUE»<br />
ZIEHT EIN POSITIVES FAZIT<br />
(Bild: zVg.)<br />
Selina Tanner, 28.07.1995, ledig,<br />
selbstständig<br />
Wo ist Ihr Lieblingsort in Herisau?<br />
Die Ramsenburg, da ich als Kind viel Zeit<br />
dort verbrachte.<br />
Was würden Sie an Herisau verändern<br />
wollen?<br />
Ich wünsche mir einen Laden, in dem man regional,<br />
nachhaltig, biologisch einkaufen kann.<br />
Welches Restaurant in Herisau würden<br />
Sie auswärtigen Freunden empfehlen und<br />
weshalb?<br />
Das Restaurant Rebstock und die Cherry<br />
Lounge, da beide ein sehr qualitatives, leckeres<br />
Angebot haben und eine herzliche und<br />
familiäre Atmosphäre bieten.<br />
Was möchten Sie in ihrem Leben noch<br />
erreichen?<br />
Eine lange Reise, um Wissen und Fähigkeiten<br />
von Menschen, Ländern und Kulturen lernen<br />
zu dürfen.<br />
Was ist Ihr besonderes Talent?<br />
Ich erkenne immer das Gute in jeder noch so<br />
scheinbar schlechten Situation.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und weshalb?<br />
Ich wäre gerne ein Vogel, um die ganze Vielfalt<br />
unserer Natur sehen zu können und die Freiheit<br />
der Lüfte zu geniessen.<br />
Welche*n Herisauer*in würden Sie gerne<br />
in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> sehen?<br />
Kevin Piredda<br />
Anfangs November wurde unter der Leitung<br />
von Lukas Zolliker ein weiteres Mal die ARt<br />
Herisau initiiert. Nachdem die Ausstellung<br />
im vergangenen Jahr Werke von Schülerinnen<br />
und Schülern zeigte, kehrte die Kollektivausstellung<br />
wieder zu ihrem Grundkonzept<br />
zurück: eine Gemeinschafts-Ausstellung aus<br />
verschiedenen Kunstsparten. Dieses Jahr<br />
zum Thema «Mystique». Verteilt auf drei<br />
Stöcke zeigten mehrere Künstlerinnen und<br />
Künstler ihre Werke. So auch der Herisauer<br />
Newcomer Bruce Merkofer mit ungewohnten<br />
Installationen aus Metall und Holz. Auf<br />
seiner selbstgefertigten Bank durften die Besuchenden<br />
nicht nur Platz nehmen, sondern<br />
auch unter dem Licht der ungewöhnlichen<br />
Strassenbeleuchtung ihre Blicke durch den<br />
Raum schweifen lassen. So entdeckte man<br />
etwa einen Metallvogel in luftiger Höhe,<br />
verschiedene, präzis gefertigte Skulpturen<br />
oder eine lebensgrosse Metallkuh, die sich in<br />
einem eigens für die Ausstellung gefertigten,<br />
beleuchteten Sockel und mit einem echten<br />
Kornfeld bestückt, versteckt hatte.<br />
Rund herum an den Wänden waren Fotografien<br />
des Fotografen Lukas Zolliker zu<br />
sehen. In ungewöhnlichen Kombinationen<br />
platzierte er Models an verlassenen Orten<br />
wie etwa in einem riesigen Speisesaal eines<br />
Grand Hotels in Italien. In einer Mélange<br />
aus neun Schwarzweissbildern mit literarischen<br />
Texten war eine Holzsteele platziert,<br />
welche die Vielfalt seiner Arbeiten zum Ausdruck<br />
brachte. Im ersten Stock begegneten<br />
den Besuchenden die Fabelwelt von Adrian<br />
Keller und mystische Tonfiguren von Brigitte<br />
Werz. Ersterer schuf an der Ausstellung eine<br />
feine Symbiose aus farblich dezenten, sehr<br />
genau angepassten Zeichnungen und Malereien.<br />
Seine Inhalte luden zum Nachdenken<br />
ein und trugen viel zum mystischen Touch<br />
der Ausstellung bei. Viele seiner Werke entstanden<br />
nur aus einzelnen Farbstiftstrichen.<br />
Tonkünstlerin Brigitte Werz aus Niederbüren<br />
wiederum zeigte eine grosse Vielfalt filigran<br />
gefertigter Werke aus Ton, welche einen ergänzenden<br />
Gegenpart zu den Bildern von Adrian<br />
Keller darstellten.<br />
Im zweiten Stock zeigte die in Herisau<br />
lebende Christine Gsell ihre vielfältigen Illustrationen.<br />
Schwarze Vögel hatten auf den<br />
Stellwänden Platz genommen und schienen<br />
ihre Bilder zu bewachen: Humorvolle Szenen<br />
aus Mensch und Natur zeigten die breite<br />
Ideenwelt der Künstlerin. Im Gegensatz dazu<br />
glänzten die Fine Art Fotografien Sacha Rüedes<br />
in der zweiten Raumhälfte. Der in Herisau<br />
aufgewachsene Fotograf wohnt in Glashütten<br />
AG und war eigens für diese Ausstellung mit<br />
vierzehn seiner Werke nach Herisau gereist.<br />
Er zeigte die Kombination aus Lost Places und<br />
graziösen Frauen, die diese speziellen Plätze<br />
zierten. Dabei sind einzigartige Werke aus<br />
Schönheit und morbiden Zerfall entstanden.<br />
«Einmal mehr hat es das Team der ARt Herisau<br />
geschafft, einer Ausstellung einen ganz eigenen<br />
Charakter mitzugeben», resümierte Lukas<br />
Zolliker nach der Ausstellung. Rund 700 Interessierte<br />
hätten die Vernissage und die Ausstellung<br />
besucht. Auch die Rückmeldungen<br />
seien positiv ausgefallen. «Mehrfach war zu<br />
hören, man hätte noch nie eine Ausstellung in<br />
dieser Art gesehen.» Auch für die sechs Kunstschaffenden<br />
hat sich die Ausstellung gelohnt:<br />
mehrere Werke seien verkauft und gute Gespräche<br />
geführt worden. (pd/hst)
<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft · 25<br />
WAS WÜNSCHEN SICH HERISAUERINNEN<br />
UND HERISAUER FÜR IHR DORF?<br />
Ich wünsche den Herisauerinnen und<br />
Herisauern zu Weihnachten, dass wir<br />
den Frieden sowohl in jedem einzelnen<br />
als auch auf unseren Strassen<br />
und schönen Gassen wiederfinden.<br />
Ich wünsche mir, dass wir in der ganzen<br />
Gemeinde den Frieden finden,<br />
und sich dieser dann weiterzieht in<br />
den Kanton, die Schweiz und noch<br />
weiter.<br />
Ich wünsche mir, dass man sich weniger<br />
gegenseitig beurteilt oder vorverurteilt.<br />
Ausserdem würde ich mir wünschen,<br />
dass man sich nicht anhand von Wissen<br />
anderer Menschen bereits ein Bild<br />
macht, sondern direkt den Menschen<br />
kennenlernen will. Vor allem auch, dass<br />
man gewisse politische Meinungen oder<br />
soziale Stellungen nicht verurteilt. Alles<br />
in allem wünsche ich mir mehr Miteinander<br />
und Füreinander.<br />
Ich wünsche uns allen eine friedvolle<br />
Zeit. Wenn alle Familien zusammenkommen,<br />
soll Frieden über<br />
allen walten.<br />
Ich bin sehr zufrieden mit Herisau,<br />
wünsche mir aber weiterhin ein lebendiges<br />
Dorf, das sich stets weiterentwickelt<br />
und mit der Zeit geht, ein junges<br />
frisches Dorf.<br />
LEVI HAAS<br />
Gerade die Weihnachtszeit ist<br />
eine wichtige Zeit der Besinnlichkeit.<br />
Ich wünsche mir, dass<br />
man auf der Strasse aufeinander<br />
zugeht und sich grüsst und nicht<br />
einfach vorbeiläuft, ohne etwas zu<br />
sagen. Das fände ich wichtig.<br />
Für das Dorf Herisau wünsche ich mir<br />
einen Mittelpunkt, an dem sich am<br />
Wochenende auch die jüngeren Generationen<br />
treffen könnte und sie nicht<br />
nach St. Gallen ausweichen müsste. Ich<br />
wünsche mir für die jungen Menschen<br />
ein attraktives Herisau. Die eine oder<br />
andere Bar mehr oder sogar einen Club,<br />
würde die Ausgangsszene des Dorfes<br />
aufwerten und anziehender machen.<br />
Strassenumfrage<br />
von Manuel Alder
26 · Vor 50 Jahren <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
SAUBERES WASSER UND<br />
BEQUEMES ZWANGSSPAREN<br />
Im Dezember 1973 sorgen in Herisau unter anderem Gidio Hosestoss, die Eröffnungen der Abwasserreinigungsanlage<br />
Bachwis und des Grossverteilers Denner sowie die Freude der Mitglieder<br />
der Kornkasse Schwänberg für Gesprächsstoff.<br />
Zuerst ein Blick über die Gemeindegrenzen:<br />
International wie national beschäftigen<br />
weiterhin der Nahostkonflikt, die Energiekrise<br />
und die Teuerung. In der Leserbriefspalte<br />
der Appenzeller Zeitung werden<br />
beispielsweise Hamsterkäufe (etwa bei Kehrichtsäcken)<br />
und der Preisanstieg von bis zu<br />
20 Prozent bei den Christbäumen beklagt.<br />
Am 6. Dezember 1973 erhält die Schweiz<br />
drei neue Bundesräte. Bemerkenswert: Alle<br />
werden im ersten Wahlgang gewählt und<br />
«es war kein einziger offizieller Kandidat<br />
dabei». Neu in der Schweizer Exekutive sind<br />
Willi Ritschard (SP), Hans Hürlimann (CVP)<br />
und Georges-André Chevallaz (FDP). Auf<br />
nationaler Ebene wird zudem über Tempo<br />
50 innerorts diskutiert, dies wird indes erst<br />
elf Jahre später eingeführt. Das Tempolimit<br />
60 km/h innerorts wurde 1959 eingeführt –<br />
ausserorts und auf der Autobahn existieren<br />
bis im Januar 1973 keine Limiten. Dann führt<br />
die Landesregierung aus Sicherheitsgründen<br />
auf Überlandstrassen Tempo 100 ein,<br />
im November erweitert sie diese Beschränkung<br />
aufgrund der Ölkrise auf die Autobahnen.<br />
Bereits im Frühling 1974 wird die<br />
Höchstgeschwindigkeit wieder angepasst,<br />
fortan gilt auf Autobahnen Tempo 130. 1985<br />
handelte die Regierung erneut – diesmal im<br />
Zusammenhang mit dem Waldsterben. Seither<br />
gilt ausserorts Tempo 80 und auf den<br />
Autobahnen <strong>12</strong>0 km/h. Bleiben wir bei der<br />
Autobahn, kehren aber zurück zum Dezember<br />
1973. Mitte des Monats wird das neue 15<br />
Kilometer lange Teilstück der N1 (heute A1)<br />
von St. Gallen Ost bis nach Rheineck eingeweiht.<br />
«Damit ist es möglich, von Winterthur<br />
bis nach St. Margrethen auf der Autobahn<br />
durchzufahren, mit einer einzigen<br />
Unterbrechung durch die Stadt St. Gallen.»<br />
Von der Strasse auf die Piste: Ende des Jahres<br />
1973 findet in Ebnat-Kappel das erste Europacup-Rennen<br />
im Skigebiet Girlen statt.<br />
Am 29. Dezember starten die Frauen, am<br />
darauffolgenden Tag die Männer zum internationalen<br />
Riesen-Slalom. Bei den Frauen<br />
gewinnt Hanni Wenzel aus Liechtenstein<br />
vor der Schweizerin Lise-Marie Morerod, bei<br />
den Männern der Italiener Tiziano Bieller<br />
vor Werner Mattle und Engelhard Pargätzi<br />
aus der Schweiz. Mit Heini Hemmi (5.), Eric<br />
Fleutry (7.) und Walter Tresch (9.) befinden<br />
sich fünf Schweizer unter den ersten zehn.<br />
Ehre für Gidio und Denner-Eröffnung<br />
Auf der anderen Seite des Alpsteins sehen<br />
die Langläufer des Skiclubs Herisau «nach<br />
einem intensiven Sommer- und Herbsttraining<br />
mit Zuversicht der kommenden Saison<br />
entgegen» und die Abrechnung des sechstägigen<br />
Sportzentrum-Einweihungsfestes<br />
präsentiert einen Reingewinn von 250 000<br />
Franken. Doch nicht nur Sportliches freut:<br />
Gefeiert wird zum Beispiel der erste Aus-<br />
Zahltag bei der Kornkasse Schwänberg (Bild: Appenzeller Zeitung, 14.<strong>12</strong>.1973)<br />
serrhoder Band von «Die Kunstdenkmäler<br />
der Schweiz», der das Hinterland behandelt<br />
und die Herisauer Volkshochschulkurse sind<br />
so beliebt, dass eine Warteliste geführt werden<br />
muss. Angeboten werden Makramee,<br />
Blumenbinden und «Party Snacks für unsere<br />
Gäste». Obwohl die Adventszeit nicht seine<br />
Zeit ist, kommt in diesem Monat auch Gidio<br />
Hosestoss gross raus. Ihm nämlich wird die<br />
Ehre zuteil, auf dem sechsten Ausserrhoder<br />
Brauchtumstaler verewigt zu werden. Damit<br />
komplettiert der Herisauer Brauch die<br />
Serie, entworfen von Grafiker Ruedi Bannwart,<br />
welche neben Gidio auch Silvester,<br />
Landsgemeinde, Streichmusik, Alpfahrt und<br />
Blochmontag umfasst.<br />
Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft eröffnet<br />
Mitte Dezember der Denner im Spittel.<br />
Im entsprechenden Zeitungsbericht wird<br />
betont, dass der Laden «trotz der einfachen<br />
Gestaltung freundlich und einladend» wirke.<br />
Die niedrigen Preise würden erreicht durch<br />
«Verzicht auf kostensteigernde Dienstleistungen<br />
wie Kreditgewährung, Hauslieferdienst,<br />
Beratung, ferner durch jeglichen<br />
Luxus entbehrende Ladeneinrichtung und<br />
durch niedrige Personalbestände». Die Berichterstattung<br />
über die feierliche Eröffnung<br />
bleibt nicht kommentarlos. So etwa tönt es<br />
in der Leserbriefspalte: «Anscheinend gibt<br />
es immer noch Leute, die nicht begreifen,<br />
dass die Grossverteiler den kleinen Spezerei-Läden<br />
den Garaus machen.» Ein weiterer<br />
Stein des Anstosses ist der Umstand,<br />
dass der österreichischen Vorsitzenden der<br />
Denner-Konzernleitung ein «prachtvoller<br />
Landsgemeindedegen unter Abspielung des<br />
Landsgemeindeliedes» überreicht wurde.<br />
«Das ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit!<br />
Ich habe nichts gegen Frauen, (…) aber ich<br />
habe etwas gegen einen ehemaligen Kantonsratspräsidenten,<br />
der keine Skrupel hat,<br />
die ehrwürdige Landsgemeinde auf derartige<br />
Weise zu missbrauchen.»<br />
Zahltag bei der Kornkasse<br />
Weniger Aufsehen erregt die Gründung der<br />
ersten Privatbank in Appenzell Ausserrhoden.<br />
Die Bank Thorbecke AG, deren Geschäftsräumlichkeiten<br />
sich im Wetter-Haus<br />
am Platz <strong>12</strong> befinden, will «mit den Vorteilen,<br />
die insbesondere in der individuellen<br />
Beratung des einzelnen Kunden besteht,<br />
eine Marktlücke in Ausserrhoden schliessen».<br />
Die Bank disloziert später von Herisau<br />
nach St. Gallen und wird 2003 von der St.<br />
Galler Kantonalbank übernommen.<br />
Im Dezember 1973 macht noch eine weitere<br />
«Sparanstalt» von sich reden. Die Kornkasse<br />
Schwänberg. Dem Appenzeller Heft<br />
«Der Herisauer Schwänberg» von Thomas<br />
Fuchs und Peter Witschi ist zu entnehmen,
<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Vor 50 Jahren · 27<br />
Eröffnung der ARA Bachwis im Dezember 1973 (Bild: Appenzeller Zeitung, 21.<strong>12</strong>.1973)<br />
dass die Korngesellschaft 1833 als Selbsthilfeorganisation<br />
gegründet wurde und «sich<br />
am Vorbild der 1832 aufgelösten Wohltätigen<br />
Gesellschaft orientierte, die sich zum<br />
Ziel gesetzt hatte, in Zeiten der Not Getreide<br />
anzukaufen und den Mitgliedern günstig<br />
abzugeben». Die Korngesellschaft aber kauft<br />
bald schon kein Getreide mehr, sondern wird<br />
zu einer Spargenossenschaft. Dieser Wandel<br />
zeigt sich auch in der Namensänderung zu<br />
Kornkasse. Die Mitglieder verpflichten sich<br />
zum Zwangssparen. Nach Ablauf einer Sparperiode<br />
von drei oder vier Jahren wird die<br />
Kasse aufgelöst und das Vermögen samt<br />
Zinsen an die Teilhaber ausbezahlt.<br />
Im Dezember 1973 geht eine solche dreijährige<br />
Sparperiode zu Ende. Die Appenzeller<br />
Zeitung titelt: «Zahltag bei der Kornkasse<br />
Schwänberg – fast eine halbe Million Franken<br />
liegen bei der Kantonalbank zur Auszahlung<br />
bereit.» Die Inflation macht jedoch auch vor<br />
der Kornkasse nicht halt, «die Beträge haben<br />
nur nominell den Wert behalten, da rund 20<br />
Prozent der Kaufkraft verloren ging. Zudem<br />
litt das gesamte Kapital unter dem Zinsertrag,<br />
da die Kantonalbank nur im kapitalschwachen<br />
Jahr 1971 eine Verzinsung von 5<br />
Prozent und in den zwei nächstfolgenden Jahren<br />
nur noch 4,75 Prozent vergüten konnte».<br />
Trotzdem ist das Kapital auch 1973 um 28'000<br />
Franken angewachsen und den 881 Mitgliedern<br />
können insgesamt 441'986 Franken ausbezahlt<br />
werden. In der Appenzeller Zeitung<br />
ist zu lesen: «… es sollte heute einfach zur<br />
gesellschaftlichen Pflicht eines bewussten<br />
Herisauers gehören, Mitglied einer der drei<br />
uralten Herisauer Kornkassen Schwänberg,<br />
Dorf oder Vordorf zu sein.» Die Berichterstattung<br />
schliesst mit den Worten: «Eine altertümlichere<br />
Art des Sparens gibt es für einen<br />
nostalgischen Herisauer Zeitgenossen nicht<br />
– und eine bequemere auch nicht.»<br />
Für die nächste Periode von 1974 bis 1976<br />
nimmt sich der Vorstand der Schwänberger<br />
Kornkasse vor, durch vermehrte Werbung<br />
einen neuen Meilenstein zu setzen, nämlich<br />
mit mehr Mitgliedern die halbe Million zu<br />
erreichen. Dies gelingt nicht. Der Mitgliederbestand<br />
geht bereits seit 1958 sukzessive<br />
zurück. 1982 wird die Kornkasse nach 150<br />
Jahren aufgelöst. «Der mit der zunehmenden<br />
Überalterung der Mitglieder einhergehende<br />
Anlegerschwund und die Bevorzugung<br />
anderer Sparformen legten diesen<br />
Schritt nahe.» Die Kornkassen Dorf und Vordorf<br />
lösen sich Ende 1983 auf.<br />
Das teuerste Bauprojekt der Gemeinde<br />
Nun noch zu einem ganz anderen Thema:<br />
Nach einer Bauzeit von rund 20 Monaten<br />
nimmt am 19. Dezember 1973 die zweistufige,<br />
chemisch-biologische Abwasserreinigungsanlage<br />
Bachwis ihren Betrieb provisorisch<br />
auf. In der Appenzeller Zeitung ist nachzulesen:<br />
«Damit sind nicht nur die Bemühungen<br />
zum Schutz unserer Gewässer in eine entscheidende<br />
Phase getreten, Herisau hat mit<br />
diesem umfassenden und kostspieligsten<br />
je in der Gemeinde ausgeführten Bauwerk<br />
auch bewiesen, dass es den Gewässerschutz<br />
ernst nimmt. Die Kosten der gesamten Gewässerschutzbauten<br />
(inklusive Kanäle) werden<br />
sich auf rund 35 Millionen Franken belaufen.»<br />
1990 bis 1999 wird die ARA dann in<br />
drei Ausbauetappen für rund 21 Millionen<br />
Franken saniert. Weitere 4,7 Millionen Franken<br />
werden in den Jahren 2014/2015 für die<br />
Entfernung problematischer Kleinstteile aus<br />
dem Abwasser, sogenannter Mikroverunreinigungen,<br />
investiert. Mit der Reinigung des<br />
Abwassers mittels Pulver-Aktiv-Kohle kommt<br />
Herisau schweizweit eine Pionierrolle zu.<br />
Aktuell werden in der ARA – salopp ausgedrückt<br />
– durchschnittlich pro 24 Stunden<br />
10'000 m3, also 10'000'000 Liter Wasser gereinigt.<br />
Und dieses Jahr wurde über den Reinigungsbecken<br />
ein Solarfaltdach installiert.<br />
Patrick Holderegger, Betriebsleiter der ARA:<br />
«Wenn die Anlage auf Hochtouren läuft, produzieren<br />
wir tagsüber etwas mehr Strom, als<br />
wir verbrauchen. Da wir an 365 Tagen im Jahr<br />
während 24 Stunden in Betrieb sind, werden<br />
wir indes nachts nach wie vor Strom beziehen<br />
müssen. Aber mit der Anlage decken wir<br />
etwa 40 Prozent unseres Verbrauchs.» Der<br />
zweitgrösste Stromverbraucher der Gemeinde<br />
wird jährlich rund 294'000 Kilowattstunden<br />
Solarstrom produzieren. Die Zahlen der<br />
ARA sind also nicht nur bei der Abwasserreinigung,<br />
sondern auch bei der Energiegewinnung<br />
beeindruckend.<br />
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Anspruch<br />
Anspruch<br />
IPV<br />
Prämienverbilligung in der<br />
Krankenversicherung für das Jahr 2<br />
Prämienverbilligung in der<br />
Krankenversicherung für das Jahr 2024<br />
Prämienverbilligung in der<br />
Anspruch auf Prämienverbilligung Krankenversicherung haben Personen für mit zivilrechtlichem<br />
das Jahr 2024<br />
Wohnsitz im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Personen, welche gemeinsam<br />
besteuert werden, haben einen gemeinsamen Anspruch auf<br />
Prämienverbilligung. Massgebend sind die familiären Verhältnisse am<br />
Anspruch auf Prämienverbilligung haben Personen mit zivilrechtlichem<br />
Wohnsitz im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Personen, welche gemeinsam<br />
besteuert werden, haben einen gemeinsamen Anspruch auf<br />
Prämienverbilligung. Massgebend sind die familiären Verhältnisse am<br />
1. Januar 2024.<br />
1. Anspruch<br />
Berechnung<br />
Januar 2024.<br />
Anspruch auf Prämienverbilligung haben Personen mit zivilrechtlichem<br />
Massgebend für die Berechnung der Prämienverbilligung für das Jahr<br />
Wohnsitz im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Personen, welche gemeinsam<br />
besteuert werden, haben einen gemeinsamen Anspruch auf<br />
2024 sind die Steuerfaktoren aus dem Jahr 2022.<br />
Berechnung<br />
Der Regierungsrat legt eine Richtprämie sowie einen Selbstbehalt des<br />
anrechenbaren Prämienverbilligung. Einkommens Massgebend fest. Die Höhe sind der die Prämienverbilligung<br />
familiären Verhältnisse am<br />
entspricht 1. Januar der 2024. Differenz zwischen Richtprämie und Selbstbehalt.<br />
2024 sind die Steuerfaktoren aus dem Jahr 2022.<br />
Im Gesetz über die Einführung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung<br />
Berechnung sind die Obergrenzen von massgebendem Einkommen<br />
Massgebend (steuerbares für Einkommen, die Berechnung korrigiert der um Prämienverbilligung bestimmte Faktoren) und für das Jahr<br />
steuerbarem 2024 sind Vermögen die Steuerfaktoren für einen aus Anspruch dem Jahr auf Prämienverbilligung<br />
2022.<br />
festgehalten. Der Regierungsrat Werden eine legt oder eine beide Richtprämie dieser Obergrenzen sowie einen überschritten,<br />
anrechenbaren so besteht kein Anspruch Einkommens auf Prämienverbilligung.<br />
fest. Die Höhe der Prämienverbilligung<br />
Selbstbehalt des<br />
entspricht der Differenz zwischen Richtprämie und Selbstbehalt.<br />
Anmeldung<br />
Mögliche Im Gesetz Bezügerinnen über die und Einführung Bezüger von des Prämienverbilligungen Bundesgesetzes über erhal-ditekenversicherung um den Jahreswechsel sind die Ende Obergrenzen <strong>2023</strong> automatisch von ein massgebendem Antragsformu-<br />
Einkom-<br />
Kranlamen<br />
zugestellt. (steuerbares Personen, Einkommen, welche kein Formular korrigiert erhalten um bestimmte haben, können Faktoren) und<br />
dieses steuerbarem bei der Wohngemeinde Vermögen für (AHV-Zweigstelle) einen Anspruch oder auf unter Prämienverbilligung<br />
folgender<br />
Adresse festgehalten. im Internet Werden beziehen: eine www.sovar.ch. oder beide dieser Obergrenzen überschritten,<br />
Antragsformulare so besteht kein müssen Anspruch bis spätestens auf Prämienverbilligung.<br />
31. März 2024 bei der<br />
Die<br />
AHV-Zweigstelle des Wohnortes eingereicht werden. Anträge, die nicht<br />
fristgerecht Anmeldung eingereicht werden, können nicht mehr berücksichtigt werden,<br />
und ein allfälliger Anspruch auf Prämienverbilligung erlischt.<br />
Anmeldung<br />
Mögliche Bezügerinnen und Bezüger von Prämienverbilligungen erhalten<br />
um den Jahreswechsel Ende <strong>2023</strong> automatisch ein Antragsformu-<br />
Auszahlung<br />
Allfällige lar zugestellt. Prämienverbilligungen Personen, welche werden kein direkt Formular den zuständigen erhalten haben, Krankenversicherern<br />
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Adresse im Internet beziehen: www.sovar.ch. werden,<br />
und ein oder allfälliger Sie finden Anspruch zusätzliche auf Informationen Prämienverbilligung auf der Websi-<br />
erlischt.<br />
Zweigstelle),<br />
te www.sovar.ch.<br />
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Allfällige Prämienverbilligungen werden direkt den zuständigen Krankenversicherern<br />
überwiesen. Diese nehmen eine Verrechnung mit<br />
dem Prämienkonto vor.<br />
Massgebend für die Berechnung der Prämienverbilligung für das Jahr<br />
Der Regierungsrat legt eine Richtprämie sowie einen Selbstbehalt des<br />
anrechenbaren Einkommens fest. Die Höhe der Prämienverbilligung<br />
entspricht der Differenz zwischen Richtprämie und Selbstbehalt.<br />
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sind die Obergrenzen von massgebendem Einkommen<br />
(steuerbares Einkommen, korrigiert um bestimmte Faktoren) und<br />
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festgehalten. Werden eine oder beide dieser Obergrenzen überschritten,<br />
so besteht kein Anspruch auf Prämienverbilligung.<br />
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Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Ihre Wohngemeinde (AHV-<br />
Zweigstelle), oder Sie finden zusätzliche Informationen auf der Website<br />
www.sovar.ch.
<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft · 29<br />
DER KLEINE BODIGT DEN GROSSEN –<br />
UNERWARTET, SCHLAGFERTIG UND SCHLAU<br />
In seinem neusten Buch, in dem auch einige Herisauer Erwähnung finden, bündelt Journalist<br />
und Autor Peter Eggenberger jahrhundertealte Diskussionen und Theorien um den Appenzeller<br />
Witz. Nicht trocken, sondern mit zahlreichen Anekdoten und witzigen Geschichten.<br />
Peter Eggenberger, Sie sind der Initiant<br />
des Witzweges von Heiden über Walzenhausen<br />
nach Wolfhalden. Nun haben Sie<br />
ein Buch über den Appenzeller Witz geschrieben.<br />
Was macht den für Sie so interessant?<br />
Spannend ist das Muster «David gegen Goliath»,<br />
der Appenzeller Witz geht also – salopp<br />
gesagt – in die Zeit 1000 Jahre vor Christus<br />
zurück, als der Riese, der vermeintlich Starke,<br />
den Schwachen herausforderte und provozierte.<br />
Dieser reagierte schlagfertig, unerwartet<br />
und schlau und bodigte so wider<br />
Erwarten den Grossen. Gleich verhält es sich<br />
mit dem Appenzeller Witz: Der Kleine gibt<br />
dem Geschehen mit einer schlagfertigen,<br />
unerwarteten verbalen Reaktion eine Wende<br />
und gibt den «Starken» somit dem Spott<br />
preis und lässt ihn «klein» aussehen.<br />
Können Sie kurz schildern, was die Lesenden<br />
Ihres Buches erwartet?<br />
Das Buch geht auf die Hintergründe des Kulturguts<br />
«Appenzeller Witz» ein. Woher kommen<br />
die Witze? Wer hat sie weiterverbreitet?<br />
Und ist der Appenzeller so witzig, wie es das<br />
weitverbreitete Klischee wahrhaben will? Natürlich<br />
nicht, es gibt auch eine dunkle Kehrseite.<br />
Und auch der Appenzeller, die Appenzellerin,<br />
hat wie jeder Mensch zwei Seelen in<br />
der Brust. Spannend ist zudem die Tatsache,<br />
dass der ab 1750 einsetzende Kurtourismus<br />
mit vielen deutschen Gästen den Witz beflügelt<br />
hat, und nicht zuletzt deshalb wurde<br />
der Deutsche zur beliebten Zielscheibe der<br />
Appenzeller Witzigkeit.<br />
In Ihrem Buch finden auch Herisauer Persönlichkeiten<br />
wie etwa Rudolf Fastenrath,<br />
Spezialarzt für Geschlechtskrankheiten,<br />
Erwähnung. Was verbindet diesen mit dem<br />
Appenzeller Witz?<br />
Fastenrath war nicht nur Naturarzt, sondern<br />
auch Fan der Appenzeller Kultur, für die er<br />
die Tonhalle in Herisau baute. Oft war er mit<br />
einer Jodlergruppe in Tracht unterwegs, und<br />
bei dieser Gelegenheit wurde das Publikum<br />
zusätzlich mit Witzen unterhalten. Für eine<br />
Verbreitung des Appenzeller Witzes sorgten<br />
aber nicht zuletzt Kleinwüchsige wie etwa<br />
der ebenfalls im Buch beschriebene Seppli<br />
Fässler aus Herisau. Er war gemeinsam mit<br />
seinem riesenhaften Schwager im ganzen<br />
Land unterwegs und zementierte so das Klischee<br />
vom kleinen Appenzeller.<br />
Apropos Klischee «klein und witzig». Dieses<br />
wird den Appenzellern heute noch zugeschrieben.<br />
Zu Recht?<br />
Das Klischee hält sich hartnäckig, trifft aber<br />
vor allem punkto «klein» kaum mehr zu.<br />
«Witzig» ist noch eher der Fall, gibt es doch<br />
noch immer recht viele witzige schlagfertige<br />
Zeitgenossen in beiden Appenzell.<br />
Ein weiterer Herisauer, der in Ihrem Buch<br />
Erwähnung findet, ist August Nef (1901 bis<br />
1983). Weshalb schreiben Sie, er sei zu Unrecht<br />
in Vergessenheit geraten?<br />
Die Geschichten und Theaterstücke von August<br />
Nef waren einst beliebt und sind auch<br />
aus heutiger Sicht amüsant. Seine Schriften<br />
wurden aber nicht mehr nachgedruckt.<br />
Sie sind also der Meinung, seine Werke<br />
müssten wieder der Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht werden? Allenfalls ein neues<br />
Projekt für Sie als Journalist und Autor?<br />
Durchaus denkbar, dass ich mich dereinst näher<br />
mit ihm befasse. Wie und wann, muss ich offenlassen.<br />
Leider sind auch viel bekanntere Appenzeller<br />
Persönlichkeiten wie Jakob Hartmann, alias<br />
«Chemifeger Bodemaa», oder der Poet Julius<br />
Ammann – beide sind in meinem Buch ebenfalls<br />
vertreten – vergessen gegangen.<br />
Abschliessend: Welches ist Ihr persönlicher<br />
Lieblingswitz?<br />
Ein deutscher Kurgast will im renommierten<br />
Hotel Kurhaus-Bad in Walzenhausen übernachten.<br />
Das ist ihm zu teuer, er lässt sich<br />
im benachbarten Gasthaus Bahnhof von<br />
der Wirtsfrau durchs Haus führen. Es sind<br />
saubere Zimmer, aber ohne jeden Komfort.<br />
Am Schluss des Rundgangs meint der Gast<br />
von oben herab: «Was kostet denn ein Zimmer<br />
in diesem Saustall?» Erwidert die Wirtin:<br />
«Zwanzg Franke pro Nacht und pro Sau!» (es)<br />
Peter Eggenberger widmet sein neuestes Buch dem Appenzeller Witz<br />
(Bild: Appenzeller Verlag)<br />
Peter Eggenberger, Der Appenzeller Witz, Appenzeller<br />
Verlag, ISBN 978-3-85882-878-1
30 · Kalender <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
Kalender<br />
Dezember<br />
6. Unentgeltliche Rechtsberatung, 17 Uhr,<br />
Sitzungszimmer 42, Poststrasse 5<br />
7. Mittagstreff, Club60 plus, 11.30 Uhr,<br />
Casino<br />
7. Trauercafé – Begegnungsort,<br />
17–18.30 Uhr, Kasernenstrasse 39a<br />
7. Filmpremiere, Hirtenreise ins dritte<br />
Jahrtausend, 19.30 Uhr, Cinétreff<br />
9. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />
für Kinder ab 4 Jahren, 14.30 Uhr,<br />
Figurentheater Herisau<br />
9. Livekonzert: Supersonic, 21 Uhr,<br />
Dä 3. Stock, Industriestrasse 28<br />
9. Krippenausstellung, 10–18 Uhr,<br />
katholisches Pfarreiheim<br />
9. Mit Oma und Opa in die Lebkuchenbäckerei,<br />
14.30-16.30 Uhr, Stiftung Leben<br />
im Alter Herisau, Ateliers Sedelblick<br />
9. Disco – Von Abba bis Zappa, kulturisdorf,<br />
21 Uhr, Altes Zeughaus<br />
9. De Födleblott Kaiser, Weihnachtsmärchen<br />
in Mundart für die ganze Familie,<br />
15 Uhr, alte Stuhlfabrik<br />
9. Theaterstück «Frau Holle», 14.30 Uhr,<br />
Casino Herisau<br />
10. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />
für Kinder ab 4 Jahren, 11 Uhr, Figurentheater<br />
Herisau<br />
10. Krippenspiel «Bald, bald isch<br />
Wiehnacht», 16.30–17.30 Uhr,<br />
Evang.-ref. Kirche<br />
10. Krippenausstellung, 11–17 Uhr, katholisches<br />
Pfarreiheim<br />
10. De Födleblott Kaiser, Weihnachtsmärchen<br />
in Mundart für die ganze Familie,<br />
15 Uhr, alte Stuhlfabrik<br />
10. Theaterstück «Frau Holle», 14.30 Uhr,<br />
Casino Herisau<br />
<strong>12</strong>. Hackbrett-Duo, Club60 plus, 14 Uhr<br />
kath. Pfarreiheim<br />
13. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />
für Kinder ab 4 Jahren, 14.30 Uhr, Figurentheater<br />
Herisau<br />
13. Nuria Rial und Les Cornets Noirs,<br />
Casino-Gesellschaft Herisau, 19.30 Uhr,<br />
Casino, kleiner Saal<br />
14. Die geheimnisvolle Welt der Märchen,<br />
Pro Senectute, 14 – 15 Uhr, Rondellenstrasse<br />
8<br />
16. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />
für Kinder ab 4 Jahren, 14.30 Uhr,<br />
Figurentheater Herisau<br />
16. SC Herisau vs. EHC Wetzikon, 17.30 Uhr,<br />
Sportzentrum<br />
16. Livekonzert: Green System, 21 Uhr,<br />
Dä 3. Stock, Industriestrasse 28<br />
16. De Födleblott Kaiser, Weihnachtsmärchen<br />
in Mundart für die ganze Familie,<br />
15 Uhr, alte Stuhlfabrik<br />
17. Kulturbrunch «Funky – Groovy –<br />
Happy», ab 11 Uhr, Tanzraum, Mühlebühl<br />
16a, Anmeldung unter:<br />
tanzraum.ch/reservation<br />
17. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />
für Kinder ab 4 Jahren, 11 Uhr, Figurentheater<br />
Herisau<br />
Regelmässig<br />
Café unter den Bäumen, Montag (10-17<br />
Uhr) & Freitag (14-21 Uhr), Chupfertrocke<br />
Museum Herisau, Mittwoch<br />
bis Sonntag, 13–17 Uhr<br />
Figurentheater-Museum, jeweils am<br />
Mittwoch um 14–17 Uhr und Sonntag<br />
11–16 Uhr<br />
24 Kultürchen, bis am 23. Dezember um<br />
18 Uhr und am 24. Dezember um 11 Uhr,<br />
Figurentheater Herisau<br />
17. De Födleblott Kaiser, Weihnachtsmärchen<br />
in Mundart für die ganze Familie,<br />
15 Uhr, alte Stuhlfabrik<br />
22. Weihnachtskonzert, 18.30 Uhr,<br />
evang-ref. Kirche<br />
23. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />
für Kinder ab 4 Jahren, 14.30 Uhr,<br />
Figurentheater Herisau<br />
23. SC Herisau vs. Prättigau-Herrschaft,<br />
17.30 Uhr, Sportzentrum<br />
23. Kinder-Kino im Hallenbad, 11–13 &<br />
16–18 Uhr, Sportzentrum Herisau<br />
(Hallenbad)<br />
23. Goodbye Radio Meltdown, 17.30–4 Uhr,<br />
Altes Zeughaus<br />
24. Kinder-Kino im Hallenbad, 11–13 Uhr,<br />
Sportzentrum Herisau (Hallenbad)<br />
30. Silvesterchlausen<br />
31. Silvester-Happening, 19 Uhr, Dä 3. Stock,<br />
Industriestrasse 28<br />
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<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Sternefööf · 31<br />
Sternefööfi<br />
DIE INTENSITÄT ERSPÜREN<br />
Über den Sonne-Mondzyklus erleben wir jedes<br />
Jahr alle zwölf Zeichenthemen. Bis zum 13. Dezember<br />
<strong>2023</strong> kann man im aktuellen Skorpionzyklus<br />
feststellen, wo sich belastende Verstrickungen<br />
zeigen und wo individuelles Korrigieren<br />
erforderlich ist. Da Uranus und Mars eingebunden<br />
sind, kam viel frische Luft und archaische<br />
Kraft in den neuen Zeitgeist, der sich seit Dezember<br />
2020 kontinuierlich ausbreitet. Wir sind zunehmend<br />
am Punkt, wo veränderte Wertebilder<br />
ein neu zu findendes Gleichgewicht provozieren.<br />
Uranus im Stier als Herbststurm zu sehen ist astrologische<br />
Sprache, die für diese Art von Blick<br />
in die Umwelt sensibilisiert. Das lust- aber auch<br />
kraftbetonte Herumwirbeln der Herbststürme<br />
macht uns vor, wie sich die Natur vom verfärbten<br />
Blattwerk befreit und erzeugt Resonanz. Im<br />
individuellen Horoskop liegt sowohl der Sturm<br />
(Stier) als auch das aufgewirbelte und fallende<br />
Blattwerk (Skorpion) bei jedem woanders.<br />
Die Kraft der Reflexion<br />
Die Natur befindet sich im Übergangszustand<br />
und die Energie zieht sich zurück in die Wurzeln.<br />
Mit dem Blick nach innen erfolgt eine Bestandesaufnahme<br />
auf das bisher Erreichte, dadurch<br />
wird ein Muster ersichtlich und dem Verstand<br />
eröffnen sich neue Erkenntnisse. Die Kraft der<br />
Reflexion wird dem Element Luft zugeordnet.<br />
Mit den persönlichen Planeten oder dem Aszendenten<br />
in Luftzeichen Waage, Wassermann<br />
und Zwillinge wird Reflexion zum Bedürfnis,<br />
zum Ausdrucksmittel und zum Antrieb. Doch<br />
alle haben Luft in ihrem Horoskop und nutzen<br />
sie, um allerlei Verbindungen herzustellen: zwischen<br />
Vergangenheit und Zukunft, zwischen<br />
sich selbst und den anderen etc. Eine Reflexion<br />
ist die Begegnung mit der eigenen Geschichte<br />
und mit der Zukunftsvorstellung. Wie und woran<br />
wir uns binden oder wo wir Bindung vermeiden,<br />
bestimmen unsere Erfahrungen. Doch einmal<br />
ist keinmal, so entstehen Überzeugungen. Eine<br />
M<br />
F<br />
Über-Zeugung aber hat den Anspruch, Recht zu<br />
haben und zu dominieren. Das macht sie problematisch,<br />
denn sie funkt in unsere Realität. Wenn<br />
wir es mit Hilfe der Reflexion schaffen, eine Öffnung<br />
in einer so verhärteten Gewissheit zu erreichen,<br />
kann Veränderung geschehen.<br />
Die ewige Bindung an den Körper<br />
Das Skorpionthema des Werdens und Vergehens<br />
ist jene Bindungskraft, die stets das Gute will<br />
und stets das Böse schafft. Wie Goethe es einst<br />
in seinem Faust formulierte, bindet die plutonische<br />
Energie die Macht zu gestalten genauso<br />
wie die Macht der Zerstörung. Hier gelangen wir<br />
immer wieder zur individuellen Schnittmenge.<br />
Der Begriff der Leidenschaft bringt es auf den<br />
Punkt: Wir bewegen uns hier zwischen höchster<br />
Intensität und tiefster Verzweiflung. Am DJ-Pult<br />
des Lebens werden die Gefühle mit einem tiefen<br />
Bass verstärkt, so dass sie nicht mehr zu überhören<br />
sind. Überall wo wir gebunden sind, entsteht<br />
eine Gemengenlage an Wertebildern und Vorstellungen.<br />
Am Beispiel der eigenen Substanz<br />
wird diese Abhängigkeit besonders gut sichtbar.<br />
Der Körper, in dem wir geboren wurden, ist nicht<br />
verhandelbar. Die Schönheitschirurgie ist nur<br />
ein plutonischer Versuch, dem Leben (Körper)<br />
seine Vorstellungen überzustülpen. Mit jeder<br />
Idealvorstellung unterdrücken wir auch eine<br />
lebendige Eigenart. Das kann uns langfristig<br />
krank machen und aus dem Gleichgewicht bringen.<br />
Viele Unverträglichkeiten bis hin zu selbstzerstörerischen<br />
Krankheitsbildern können hier<br />
ihren Ursprung haben. Harmonie und Einklang<br />
mit unserer Seele zu erreichen ist eine sehr individuelle<br />
Reise. Was für den einen Medizin ist,<br />
ist für den anderen Gift. Viele Menschen haben<br />
ein verstümmeltes Körpergefühl und tun sich<br />
schwer mit der Wahrnehmung dieser Sprache.<br />
Das Bedürfnis nach Ernährungsumstellung und<br />
veränderter Lebensgestaltung hat hier seinen<br />
Ursprung, denn wer auf seinen Körper hört, folgt<br />
auch seinen Regeln. Steigen wir in unsere eigenen<br />
Gräben der Abhängigkeiten hinab, bieten<br />
sich Chancen, bisher Ungelebtes oder Unausgesprochenes<br />
zu entdecken. Diese intensiven<br />
Auslegungsprozesse begegnen uns während<br />
dem skorpionischen Mondzyklus intensiver als<br />
sonst. Astrologisch bewanderten Menschen sei<br />
hiermit geraten, sich den Bereich, wo Skorpion<br />
im eigenen Radix steht, vertiefter anzuschauen.<br />
Ist das, was man denkt, auch authentisch, wenn<br />
man es fühlt? Der Blick zurück zum Anfang des<br />
Epochenwandels im Dezember 2020 offenbart<br />
vielerorts Veränderungen in der bisherigen Lebensgestaltung.<br />
Was ist einem noch wichtig und<br />
was macht man nur noch aus purer Gewohnheit?<br />
Was drängt sich Neues ins Leben und will<br />
einen Platz erhalten? Die Zeit für eine vertiefte<br />
Selbstreflexion ist geradezu ideal.<br />
Die Kraft der Erneuerung<br />
Die Frage nach dem, was fehlt, kann in einer Reflexion<br />
sehr ergiebig sein. Das Sehnen nach Vervollständigung<br />
scheint beim Blick in die Matrix<br />
eines Horoskops ein machtvoller Lebensantrieb<br />
zu sein. Vielleicht braucht der Mensch die Abwesenheit<br />
eines Seelenanteils, um in die Lebensgänge<br />
zu kommen? Ein Beweis für diese persönliche<br />
Wahrnehmung bleibt auch deshalb aus,<br />
weil die Seele nicht wissenschaftlich erforschbar<br />
ist. Schon im Kindesalter ist das Wünschen<br />
jene Kraft, die scheinbar nie vollends zu stillen<br />
ist. So betrübt der Versuch der Konsumindustrie,<br />
immer weiter zu stimulieren und sicher nicht abschliessend<br />
zu befriedigen. Das, was man meint<br />
brauchen zu müssen oder haben zu wollen, kann<br />
eine Vorstellung sein, die fremdmanipuliert<br />
wurde. Letztlich hat sich darauf eine ganze Branche<br />
spezialisiert, man nennt es Werbung. Diese<br />
Form der Wunscherfüllung nimmt dem Kind und<br />
später dem Erwachsenen eine Möglichkeit der<br />
kreativen Umwandlung. Wünsche wie Leuchttürme<br />
auf dem Lebensweg zu sehen, ermöglicht<br />
ein eigenes Mit(er)schaffen. So gesehen ist die<br />
Wunschkraft dann Leitmotiv, welches die persönliche<br />
Umsetzungskreativität zu stimulieren<br />
vermag. Am Blick in die Realität gemessen, beschränkt<br />
sich die Mehrheit nach wie vor darauf,<br />
Geld zu verdienen, damit die Wünsche gekauft<br />
werden können. So gesehen, verschenkt man<br />
sich damit aber selbst und verpasst Chancen für<br />
Veränderung und Weiterentwicklung. (nr)<br />
Impressum<br />
Herausgeber / Druck<br />
Appenzeller Druckerei AG<br />
Kasernenstrasse 64<br />
9100 Herisau<br />
www.adag.ch<br />
Redaktion<br />
Helena Städler, Leitung (hst)<br />
Sergio Dudli, Leitung (sd)<br />
Eva Schläpfer (es)<br />
Nadja Rechsteiner (nr)<br />
Manuel Alder (ma)<br />
T +41 71 354 64 64<br />
redaktion@deherisauer.ch<br />
Abo auswärts<br />
Zustellung «de Herisauer»<br />
ausserhalb der Gemeinde<br />
CHF 48.– pro Jahr<br />
Bestellung an:<br />
inserate@deherisauer.ch<br />
Redaktions- und<br />
Inserateschluss<br />
7 Arbeitstage vor<br />
Erscheinung, <strong>12</strong>.00 Uhr<br />
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Erscheint monatlich<br />
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T +41 71 354 64 64<br />
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