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Ausgabe 12/2023

Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2023

Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2023

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Das Magazin für Herisau und Umgebung <strong>Ausgabe</strong> <strong>12</strong> ⋅ 6. Dezember <strong>2023</strong><br />

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NACH ZEHN JAHREN: RADIO<br />

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ZWISCHEN DEN JAHREN ⋅ 14<br />

WELCHE WÜNSCHE HABEN<br />

HERISAUER FÜR IHR DORF? ⋅ 25


Lustvoll schenken –<br />

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Geschenke auswählen,<br />

hübsch verpacken<br />

lassen und an Weihnachten<br />

mit Büchern,<br />

Hörbüchern, Kalendern<br />

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unter dem<br />

Christbaum punkten…<br />

Wir wünschen einen<br />

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<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Herischau · 3<br />

ZWEI JUNGE HERISAUERINNEN<br />

SAMMELN FÜR EINEN GUTEN ZWECK<br />

Weihnachten ist die Zeit der Geschenke.<br />

Nicht nur Kinderaugen leuchten, wenn<br />

sie am Heiligabend unter den Christbaum<br />

schauen und Wünsche erfüllt werden. Der<br />

Advent bietet auch immer Gelegenheit, jenen<br />

eine Freude zu machen, die auf Hilfe<br />

angewiesen sind. Lia und Jana Eugster sind<br />

neun und zehn Jahre alt und sammeln in<br />

diesem Jahr zum zweiten Mal Spenden für<br />

eine Tierauffangstation. «Wir basteln kleine<br />

Geschenke wie Seifen, Armbändeli oder<br />

Katzenspielzeug», erklärt Jana. «Wer uns<br />

eine Spende gibt, darf sich etwas davon aussuchen.»<br />

Gesammelt wird für den «Chratzbom<br />

Ebni» in Grub, der bis zu 35 Katzen<br />

ein Zuhause bietet. Um Spenderinnen und<br />

Spender zu finden, gingen die Schwestern in<br />

ihrem Quartier im Ifang von Tür zu Tür. «Ich<br />

fand es in Ordnung, wenn sie in der Nachbarschaft<br />

klingeln», sagt Mutter Michelle<br />

Eugster. «Hier kennen uns viele und wissen<br />

um die Ehrlichkeit und Tierliebe unserer<br />

Töchter.» Die Bastelarbeiten starteten bereits<br />

im Sommer. Jana und Lia müssen allerdings<br />

immer wieder für Nachschub sorgen,<br />

wenn die Geschenke zu Neige gehen. «Mir<br />

ist es wichtig, dass die Menschen nicht den<br />

Eindruck haben, sie müssten den Kindern<br />

etwas abkaufen. Wir sammeln ihre Spenden<br />

– und als Dankeschön für ihre Mithilfe bekommen<br />

sie etwas Selbstgebasteltes.» Ihren<br />

Ursprung hat die Spendenaktion im Frühjahr<br />

2022. Michelle Eugster ist selbst kreativ<br />

tätig und stellt Selbstgenähtes her. «Im<br />

vergangenen Jahr gab es im Dorf eine Frühlingsmesse.<br />

Da ich in einem Geschäft ausstellen<br />

durfte, kam irgendwann meine ältere<br />

Tochter auf mich zu und meinte, sie wolle<br />

ebenfalls Sachen verkaufen.» Daraus entstand<br />

die Idee, gebastelte Geschenke gegen<br />

Spenden einzutauschen und für einen guten<br />

Zweck einzusetzen. «Und weil alle in der Familie<br />

grosse Tierliebhaber sind, war schnell<br />

klar, wem wir helfen möchten.»<br />

Kurz vor Weihnachten überreicht die<br />

Familie Eugster den gesammelten Betrag<br />

dem «Chratzbom Ebni». Ob es bereits Pläne<br />

für eine nächste Spendensammlung gibt?<br />

«Nein, eigentlich nicht», gesteht Jana. «Ich<br />

will für Hunde sammeln!», meint ihre jüngere<br />

Schwester Lia. Und Mutter Michelle Eugster?<br />

Sie lacht und sagt: «Es ist eine wertvolle<br />

Lektion für die Kinder. Sie lernen dadurch,<br />

dass es nicht allen Tieren gut geht und wir<br />

uns für sie einsetzen müssen.»<br />

<br />

Im Chreschtemonet<br />

Sergio Dudli<br />

Jana und Lia sammeln noch bis Mitte Dezember.<br />

Wer eine Spende gegen ein selbstgebasteltes Geschenk<br />

eintauschen möchte, kann sich melden<br />

unter: m.nerer@gmx.ch<br />

10. DEZEMBER<br />

Internationaler Tag der Berge<br />

Dieser Tag feiert heuer sein 20-jähriges<br />

Bestehen. Eingeführt wurde er von der<br />

UNO-Generalversammlung mit dem<br />

Ziel, das Bewusstsein für die Bergregionen<br />

zu stärken – zumal diese unter<br />

anderem von Klimawandel, Touristenströmen<br />

und wachsender Bevölkerung<br />

bedroht werden.<br />

15. DEZEMBER<br />

Tag der hässlichen Weihnachtspullis<br />

30. DEZEMBER<br />

Internationaler Tag des Frühstückspecks<br />

31. DEZEMBER<br />

Entscheid-dich-endlich-Tag<br />

hesch gwösst?<br />

Das bekannte Weihnachtslied «Jingle<br />

Bells» wurde 1857 für das Erntedankfest<br />

in Amerika geschrieben, das jeweils<br />

am vierten Donnerstag im November<br />

gefeiert wird. Zwei Jahre später wurde<br />

der Song erneut veröffentlicht – dieses<br />

Mal für das Weihnachtsfest.<br />

Lia und Jana Eugster sammeln seit den Sommerferien Spenden. <br />

(Bild: zVg.)<br />

Titelbild: Max Nadig, Sebastian Schuler,<br />

Severin Latkovic (hinten), Albin Efinger und<br />

Samuel Lutz gründeten vor zehn Jahren Radio<br />

Meltdown. (Bild: zVg.)


4 · Porträt <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

ZEHN JAHRE SIND GENUG:<br />

RADIO MELTDOWN HÖRT AUF<br />

Vor zehn Jahren riefen fünf beste Freunde das radio-meltdown.ch ins Leben. Zudem etablierte<br />

sich der Verein als Kulturveranstalter. Nun aber ist Schluss. Am 23. Dezember feiert<br />

das Internetradio mit dem 10-jährigen Jubiläum gleichzeitig seinen Abschluss.<br />

Was tun, wenn die Lieblingsmusik in den gängigen<br />

Radiosendern nicht abgespielt wird?<br />

Logisch, selber Radio machen. Das dachten<br />

sich auch fünf Freunde aus Herisau. Obwohl<br />

das Vorhaben nicht ganz durchdacht war,<br />

handelte es sich nicht um eine Schnappsidee.<br />

Mit ihrer Kick-off-Party am 23. Dezember<br />

2013 liessen Albin Efinger, Max Nadig, Severin<br />

Latkovic, Sebastian Schuler und Samuel<br />

Lutz ihren Worten Taten folgen. Am ersten<br />

Januar 2014 ging radio-meltdown.ch erstmals<br />

live. Das Ziel: Mit ihrem Internetradio gute<br />

Musik anbieten – zumindest diese Musik, welche<br />

sie für gut befanden. Und somit auch weg<br />

vom Mainstream, also dem musikalischen<br />

Geschmack der grossen Mehrheit. «Bei uns<br />

stand die Unzufriedenheit zum bestenden<br />

Angebot im Vordergrund. Der Radiosender<br />

positionierte sich als Alternativradio<br />

in der Region. Wir dachten uns: Da geht<br />

mehr!», sagt Samuel Lutz. Regionale Künsterlinnen<br />

und Künstler schienen ihrer Meinung<br />

nach keine genügende Plattform zu erhalten,<br />

neue Bands noch weniger. Dies wollten sie<br />

ändern.<br />

Die Vision war klar: Mit radio-meltdown.<br />

ch sollten sich die Hörerinnen und Hörer<br />

wirklich mit der Musik auseinandersetzen<br />

können. «Beispielsweise wollten wir ganze<br />

Alben statt nur einzelne Hits abspielen und<br />

die Entwicklung regionaler Bands aufzeigen.<br />

Unser Radio sollte ein gutes Einstiegsradio<br />

sein, wenn man sich in die regionale Musik<br />

vertiefen wollte», erklärt Sebastian Schuler.<br />

Darüber, ob und wie das möglich sei, hätten<br />

Rund 100 Konzerte organisierten die Gründer von Radio Meltdown.<br />

die damals anfang 20-Jährigen nicht allzu viele<br />

Gedanken verloren. Man habe einfach mal<br />

gemacht. Und dies war auch gut so. «Würde<br />

man sich über jedes Vorhaben zu lange den<br />

Kopf zerbrechen, würde man nie etwas wagen.»<br />

Zudem seien sie zum damaligen Zeitpunkt<br />

überzeugt gewesen, das nötige Know-<br />

How für ein Internetradio zu besitzen. Nicht<br />

nur studierten sie Medienwissenschaften,<br />

Elektrotechnik und Informatik, vor allem ihr<br />

Musikinteresse und –wissen sei schon damals<br />

besonders ausgeprägt gewesen. Da ihre Musikvorlieben<br />

von Rock über Indie bis zu Reggae<br />

und Rap reichten, sollte wirklich für alle<br />

«Wir sahen uns als<br />

Kultursender mit<br />

ausgesuchter Musik<br />

und satirischen<br />

Beiträgen.»<br />

etwas dabei sein. Und auch technisch sei die<br />

Umsetzung eines Internetradios kein grosser<br />

Zauber. Notwendig seien lediglich ein Internetserver<br />

und eine Software, welche die ausgewählte<br />

Musik abspiele. Diese musste zwar<br />

selber raufgeladen und eingeplant werden,<br />

doch auch dies konnte schnell umgesetzt<br />

werden. Besonders zeitintensiv seien moderierte<br />

Radiobeiträge gewesen. Und vor allem<br />

in den Anfangszeiten sei da der Tatendrag<br />

gross gewesen. Wiederkehrende Formate<br />

wie das «Fritigsbier» oder «am Stuck» sollten<br />

dem Sender nicht nur einen Wiedererkennungswert<br />

geben, sondern eben der «guten»<br />

und teilweise noch unbekannten Musik Raum<br />

bieten. Zudem hätten sie sich Anfangs auch<br />

die Wochentage unter den Gründern aufgeteilt,<br />

sodass diese vom «Stoney Monday» bis<br />

zum «Lazy Saturday» reichten. «Wir verstanden<br />

uns als Kultursender mit ausgesuchter<br />

Musik und satirischen sowie humoristischen<br />

Beiträgen.»<br />

Hörerschaft aus Kanada<br />

Dementsprechend anspornend seien zu Beginn<br />

die Hörerzahlen gewesen. Besonders<br />

wenn diese über die Herisauer Dorfgrenzen<br />

hinausgingen. «Mittels einer Weltgrafik<br />

konnten wir die Herkunftsländer unserer<br />

Hörerschaft nachverfolgen. Und anfangs war<br />

es sehr motivierend, wenn wir sahen, dass<br />

jemand aus Kanada in unseren Sender reinhörte»,<br />

sagt Schuler. Doch schnell hätten die<br />

Radiomacher realisiert, dass vor allem die interkontinentalen<br />

Hörerinnen und Hörer nicht<br />

nachhaltig seien. Deshalb habe man noch<br />

verstärkter den Fokus auf die Region gesetzt.<br />

Und dies nicht nur mit ihrem Radioprogramm.<br />

Nebst ihren jährlichen Jubiläumspartys im<br />

alten Zeughaus, begannen die Radiomacher<br />

verschiedene Veranstaltungen zu organisieren,<br />

darunter auch seit 2017 gemeinsam mit<br />

dem Team Schmiedstube die Konzertreihe<br />

«Chellerkonzerte». Diese fanden jeweils alle<br />

zwei Wochen am Freitagabend im Café C an<br />

der Gossauerstrasse statt. «Wir wollten nicht<br />

nur die regionalen Bands bekannter machen,<br />

sondern Herisau im kulturellen Bereich etwas<br />

anbieten.» Vor allem auch nachdem das Kulturlokal<br />

Pontem 2016 seine Tore schloss, habe<br />

man diese Lücke füllen wollen.<br />

Zudem hätten sie unter anderem durch<br />

ihre Events radio-meltdown.ch finanzieren<br />

können. Hauptsächliche Kostenfaktoren waren<br />

dort die SUISA-Gebühren. Mit der jährlichen<br />

Abgabe wird das Nutzungsrecht für<br />

die abgespielte Musik erworben. «Auch die<br />

Beiträge unserer passiven Mitglieder griffen<br />

uns bei der Finanzierung unter die Arme. Ansonsten<br />

war unsere Man-Power gefragt. Der<br />

gesamte Radiobetrieb und die Organisation<br />

und Durchführung unserer Veranstaltungen<br />

machten wir ehrenamtlich.»<br />

Rund 100 Konzerte organisierten die fünf<br />

Freunde in den vergangenen zehn Jahren –<br />

und dies grossmehrheitlich erfolgreich. «Wir<br />

konnten hochwertige Musik für wenig Geld<br />

anbieten. Darauf sind wir noch heute stolz. Es<br />

fühlte sich zumindest an diesen Abenden so


<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Porträt · 5<br />

Aus dem Fotoarchiv: Max Nadig und Samuel Lutz gehören zu den Mitbegründern von Radio Meltdown.<br />

(Bilder: zVg.)<br />

an, als würden wir unser Ziel erreichen, unbekannten<br />

Künstlerinnen und Künstlern eine angemessene<br />

Plattform zu bieten», sagt Samuel<br />

Lutz. Dies bestätigten auch die Rückmeldungen<br />

seitens des Publikums. «Mittlerweile wird<br />

als Gütesiegel für gute Musik angesehen.<br />

Das freut uns sehr.»<br />

Natürlicher Prioritätenwechsel<br />

Heute zeigen sich die Herren überzeugt: Ohne<br />

ihre Veranstaltungen, hätten die Meltdown-<br />

Gründer den Radiobetrieb eher eingestellt<br />

und ihren Verein aufgelöst. Denn mit der Zeit<br />

nimmt der Tatendrang stetig ab. Die Corona-<br />

Pandemie ist dabei mitschuldig. «90 Prozent<br />

unseres Aufwandes konzentrierte sich bereits<br />

damals auf die Organisation unserer Events.<br />

Das fiel in dieser Zeit komplett weg. Dementsprechend<br />

machte ich mir da immer weniger<br />

Gedanken über unseren Radiosender», sagt<br />

Samuel Lutz. Ähnlich verhält es sich bei seinen<br />

Kollegen. Vor zwei Jahren stellen sie den<br />

Radiobetrieb ein. Und nicht nur das ändert<br />

sich. Nach ihren Ausbildungen beginnen sich<br />

die Leben der fünf Herren in verschiedene<br />

Richtungen zu entwickeln. «Als wir den Radiosender<br />

gründeten, waren wir fünf beste<br />

Freunde, alle anfangs 20, welche sich fast täglich<br />

sahen. Jetzt sind wir fünf beste Freunde,<br />

alle anfangs 30, welche sich nur noch selten<br />

sehen», sagt Lutz. Der Grossteil der Gruppe<br />

sei nicht mehr in Herisau wohnhaft, habe<br />

teilweise eine eigene Familie gegründet. Dies<br />

bringe einen natürlichen Prioritätenwechsel<br />

mit sich. Auch habe sich das «Radioteam» in<br />

der Zwischenzeit etwas verändert. 2019 stieg<br />

Max Nadig aus, auf ihn folgte Eligio Amicabile.<br />

Vergangenen Sommer entschieden die<br />

fünf Freunde endgültig mit dem Projekt abschliessen<br />

zu wollen. «Zehn Jahre sind genug.<br />

Es ist ein Jugendprojekt, dem wir nun entwachsen<br />

sind.»<br />

«Wir wussten<br />

nicht, wie man<br />

Radio macht.»<br />

Traurig über diesen Entschluss seien sie nicht.<br />

«Für uns alle ist es stimmig, diese Etappe jetzt<br />

abzuschliessen. Und unsere zwei Hörer werden<br />

dies auch verkraften.» Sie seien dankbar<br />

und froh, 2013 den Mut für das eigene Radio<br />

aufgebracht zu haben. «Wir wussten nicht,<br />

wie man einen Sender betreibt, wie man moderiert,<br />

einen Text schreibt oder gute Fotos<br />

oder Videos macht.» Daher sei es nur eine<br />

Frage der Zeit gewesen, bis mal etwas schief<br />

gehen sollte. Dazu gehörten Livesendungen,<br />

welche aufgrund von Serverproblemen zusammenbrachen,<br />

Konzerte, dessen Publikum<br />

ausblieb oder einen viel zu grossen Einkauf<br />

für ihre erste Jubiläumsparty. Man habe daraus<br />

gelernt, weitergemacht und wertvolle Erfahrungen<br />

sammeln können.<br />

Zum Abschied solle noch eine letzte grosse<br />

Jubiläumsparty im alten Zeughaus steigen.<br />

Um zu feiern: «Die gute Musik und auch, dass<br />

wir uns nicht die Köpfe eingeschlagen haben<br />

und noch immer alle befreundet sind. Es ist<br />

schön, durften wir diese Entwicklung gemeinsam<br />

machen.» Doch wird Herisau künftig ganz<br />

auf diese Konzerte verzichten müssen? «Nein,<br />

überhaupt nicht. Nur eben nicht mehr unter<br />

dem Dach von Radio Meltdown», sagt Lutz.<br />

Schliesslich brauche man keinen Verein, um<br />

eine Party zu organisieren.<br />

Tickets für die Jubiläumsparty<br />

am 23. Dezember hier:<br />

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Helena Städler


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Zimt für die Gesundheit<br />

In der Advents- und Weihnachtszeit begleitet uns der<br />

Zimt. Er beduftet unsere Räume, gibt dem Weihnachtstee<br />

sein Aroma und sorgt für den feinen Geschmack im<br />

Weihnachtsgebäck. Seinen Duft verdankt er seinem wichtigsten<br />

Inhaltsstoff, dem ätherischen Öl. Dieses sorgt<br />

auch für die vielfältigen Effekte auf die Gesundheit. Zimt<br />

wirkt bei Beschwerden im Magen-Darmbereich, bei Völlegefühl,<br />

Blähungen, Darmkrämpfen sowie bei Appetitlosigkeit.<br />

Gemäss einigen Untersuchungen kann Zimt den<br />

Blutzucker und die Blutfettwerte senken und bei Diabetes<br />

mellitus eingesetzt werden.<br />

Das beliebte Gewürz ist eines der ältesten und kostbarsten<br />

der Welt. Der Zimtbaum wird bis zu 10 Meter hoch und<br />

duftet. Doch das, was wir in der Küche und als Heilmittel<br />

verwenden ist die hauchdünne Innenrinde des Ceylonzimts.<br />

Die Rinde wird abgeschält und die äussere von der<br />

inneren Rinde getrennt. Diese wird dann in Kokosmatten<br />

gewickelt und gelagert. So entsteht die bekannte Zimtstange,<br />

welche zweiseitig nach innen aufgerollt ist.<br />

in der Volksmedizin bei hohem Blutdruck, bei Kreislaufbeschwerden<br />

und bei Verdauungsstörungen bekannt. Oftmals<br />

bringt ein gestörter Zuckerstoffwechsel auch Verdauungsstörungen<br />

mit sich. Die Taigawurzel beeinflusst<br />

den Blutglukosespiegel, stärkt den Körper und fördert<br />

seine Anpassungsfähigkeit an Stresssituationen. Heidelbeerblätter<br />

wirken blutzuckersenkend und werden ebenfalls<br />

bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Der dornige<br />

Becherstrauch oder auch dornige Bibernelle genannt, ist<br />

aus dem arabischen Raum bekannt. Er wird zur Senkung<br />

des Blutzuckers eingesetzt und fördert die Durchblutung<br />

im Herz und in den Extremitäten.<br />

Vervollständigt wird die Rezeptur mit dem Mikronährstoff<br />

Chrom. Chrom hilft den Zuckerspiegel im Blut zu regulieren<br />

und wird für den Insulinstoffwechsel benötigt.<br />

Zu diesem oder anderen Gesundheitsthemen berät sie<br />

gerne Saskia Nufer und das Team der Drogerie Walhalla.<br />

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Bei Problemen mit dem Blutzuckerspiegel oder Diabetes<br />

ist eine Anpassung der Ernährung und des Bewegungsverhaltens<br />

absolut notwendig. Gleichzeitig kann man mit<br />

pflanzlichen Mitteln wie mit Zimt oder Mikronährstoffen<br />

unterstützen. Zimt kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu<br />

senken.<br />

Unser Produkt Walglyko enthält Zimt, Hibiskus, Taigawurzel,<br />

Heidelbeerblätter, Becherstrauch und das Spurenelement<br />

Chrom. Es werden Pflanzenpulver verwendet,<br />

damit in der Tablette die gesamte Pflanze, wie es die<br />

Natur vorgesehen hat, enthalten ist. Hibiskusblüten sind<br />

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Tanja Fässler<br />

Noemi Knöpfel<br />

Brigitte Dörig-Kast<br />

Naomi Hälg


<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Glosse · 7<br />

100 JAHRE MESSMER:<br />

DER BIBER ALS EXISTENZ EINER FAMILIE<br />

d’Föörbete<br />

Als Ulrich Messmer gemeinsam mit seiner<br />

Frau Anna im Dezember 1923 eine Bäckerei<br />

an der Alten Steig eröffnet, konnte er<br />

nicht ahnen, dass seine Familie auch ein<br />

Jahrhundert später noch im Dorf verankert<br />

sein wird. Damals gab es in Herisau stolze<br />

45 Bäckereien, der Teig wurde überall von<br />

Hand geknetet und in einfachen Holzöfen<br />

gebacken. «Der Eröffnungstag verlief wenig<br />

verheissungsvoll, denn nur je ein Drei- sowie<br />

Fünfpfünder wurden verkauft», heisst es<br />

auf der Webseite der Biber-Bäckerei Messmer.<br />

Über die Jahrzehnte ging der Betrieb<br />

durch vier Generationen. Heute führen ihn<br />

Andreas Messmer und seine Frau Lea. «Das<br />

100-jährige Jubiläum fällt mitten in die Saison.<br />

Daher gibt es keine Festivitäten, aber<br />

unsere Kundinnen und Kunden erhalten bis<br />

Weihnachten bei ihrem Einkauf ein kleines<br />

Präsent», erklärt Andreas Messmer, der die<br />

Bäckerei vor knapp 19 Jahren von seinen Eltern<br />

Werner jun. und Vreni übernahm. «Ich<br />

bin stolz auf unsere lange Tradition. Wenn<br />

dein Produkt nicht vollends überzeugt, überlebst<br />

du nicht so lange.» Weil die Nachfrage<br />

in den Jahren zuvor gestiegen war, konzentrierte<br />

sich das Familienunternehmen ab<br />

1986 auf die Produktion verschiedener Appenzeller<br />

Spezialitäten. «Dieses Handwerk<br />

sichert unsere Existenz», so Messmer. «Was<br />

uns antreibt, sind unsere Kundschaft und<br />

die schönen Rückmeldungen, die wir immer<br />

wieder erhalten. Ein Jahrhundert bietet<br />

auch mehr als genug Zeit, um Kundinnen<br />

und Kunden zu vergraulen. Dass wir nach<br />

wie vor diesen Zuspruch bekommen, ist ein<br />

tolles Kompliment.» Für Messmer sei nie ein<br />

anderer Beruf infrage gekommen. Schon als<br />

«Schuelbueb» sei er nach dem Unterricht in<br />

die Backstube geeilt, um seinen Grosseltern<br />

Werner und Maria zu helfen. «Es war eine<br />

andere Zeit. Damals wurde ein Geschäft von<br />

Generation zu Generation weitergegeben. Es<br />

gab keine grossen Diskussionen.» Eine fünfte<br />

Generation werde es aber wahrscheinlich<br />

nicht geben. Die drei Kinder von Andreas<br />

und Lea Messmer streben derzeit andere Berufskarrieren<br />

an. Die Nachfolgeregelung sei<br />

daher über kurz oder lang eine grosse Herausforderung.<br />

«Ich bin 53 Jahre alt und sollte<br />

mich langsam darum kümmern», meint Andreas<br />

Messmer. «Unser Ziel ist es, dass wir<br />

jemanden finden, dem wir die Bäckerei guten<br />

Gewissens übergeben können – auch wenn<br />

unser Name dann vielleicht verschwindet.»<br />

Bis dahin werden die Messmers weiterhin<br />

ihre Appenzeller Spezialitäten herstellen.<br />

Wie viel ihnen die Bäckerei bedeutet, zeigt<br />

sich bei einem Blick in die Backstube. «Meine<br />

Eltern packen auch heute immer noch<br />

mit an, obwohl sie den Ruhestand geniessen<br />

könnten. Besonders in der Weihnachtssaison<br />

sind mein Team und ich sehr froh über diese<br />

Mithilfe», sagt Andreas Messer. (sd)<br />

EINFACH MAL DANKE!<br />

Vieles läuft auf dieser Welt schief. Generell<br />

tendieren wir dazu, negativen Informationen<br />

mehr Aufmerksamkeit zu schenken als positiven.<br />

Und es ist wichtig, sagen zu dürfen, was<br />

einem nicht passt – um darauf aufmerksam<br />

zu machen, um sich zu wehren, um etwas zu<br />

verändern. Diese Meinungsfreiheit wird zumindest<br />

hier – in Herisau, in der Schweiz –<br />

rege genutzt. Politik, Gewerbe, Gesellschaft,<br />

Medien und vereinzelte Personen werden<br />

gerne und oft kritisiert. Ob die Kritik stets<br />

konstruktiv ist und die Kritisierenden bereit<br />

sind, sich für eine Besserung einzusetzen, ist<br />

dabei nicht immer gewährleistet. Was dabei<br />

oft in den Hintergrund rückt, ist Dankbarkeit.<br />

Und grundsätzlich: Die Wertschätzung<br />

aller Personen und Institutionen, die tagtäglich<br />

ihr Bestmögliches tun, damit wir so<br />

leben können, wie wir es tun. Und weil man<br />

es viel zu selten hört und die Weihnachtszeit<br />

eine besinnliche sein sollte: Danke! Ein<br />

Dank an alle, die sich tagtäglich für das Wohl<br />

anderer einsetzen. Beispielsweise, indem sie<br />

unsere Strassen sauber halten. Oder die Detailhändlerinnen<br />

und -händler, welche uns<br />

mittlerweile jeden Tag einen Einkauf ermöglichen.<br />

Ein Dank an alle Menschen, die einer<br />

Betreuungstätigkeit nachgehen – bezahlt,<br />

aber eben auch unbezahlt. Dazu gehören<br />

beispielsweise Grosseltern, die ihre Enkelkinder<br />

hüten. Eltern, die tagtäglich ihr Bestes<br />

geben. Und generell Menschen, die eine<br />

Person pflegen – seien es die eigenen Eltern,<br />

Partner, Kinder oder auch in Form eines Freiwilligendienstes.<br />

Vielen Dank auch allen guten<br />

Freundinnen und Freunden, die nicht nur<br />

zum Anstossen da sind, sondern an weniger<br />

guten Tagen ein offenes Ohr haben – ohne<br />

sie wäre das Leben nicht dasselbe. Ebenso<br />

bin ich dankbar für diejenigen Menschen, die<br />

stets freundlich sind, uns mit einem Lächeln<br />

begegnen, Kindern zurückwinken, uns egal<br />

in welchem Alter mit Anstand und Respekt<br />

begegnen und so täglich kleine Freuden bereiten.<br />

Und ebenfalls ein Dank an alle Herisauerinnen<br />

und Herisauer, die sich in einem<br />

Verein, einer Stiftung, in einer Partei oder<br />

ganz individuell für unser Dorf einsetzen.<br />

Und sollte ich Sie nicht aufgezählt haben, bin<br />

ich mir sicher, dass auch Sie etwas leisten,<br />

wofür wir dankbar sein können. In diesem<br />

Sinne wünsche ich besinnliche Festtage und<br />

einen guten Rutsch ins 2024. (hst)<br />

Ein Generationenprojekt: Die Familie Messmer backt seit 100 Jahren in Herisau. <br />

(Bild: sd)


8 · Gemeinde <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

HERISAU VERANSCHLAGT<br />

EINEN AUFWANDÜBERSCHUSS<br />

Nachdem für das laufende Kalenderjahr in<br />

der Erfolgsrechnung ein Plus von 1,66 Millionen<br />

Franken veranschlagt wurde, rechnet<br />

die Gemeinde für das Jahr 2024 im Gesamtergebnis<br />

mit einem Minus von 950 000 Franken.<br />

Das für das kommende Jahr prognostizierte<br />

Ergebnis schneidet gegenüber der<br />

ursprünglichen Finanzplanung um rund eine<br />

halbe Million besser ab. Das Finanzplanjahr<br />

2024 rechnete noch mit einem Aufwandüberschuss<br />

von 1 474 000 Franken, bei einer<br />

Steuererhöhung um 0,2 Einheiten. Gegenüber<br />

dem Voranschlag <strong>2023</strong> verschlechtert<br />

sich das Ergebnis um rund 2,6 Millionen<br />

Franken. Der höchste Aufwandanstieg ist<br />

beim Personalaufwand mit rund 2,8 Millionen<br />

festzustellen. Im Ressort Schule wird<br />

ein Stellenanstieg von 9,5 Stellen geplant,<br />

was zur Hauptsache auf die Auswirkungen<br />

des per 1. August <strong>2023</strong> in Kraft getretenen<br />

kantonalen Volksschulgesetzes sowie der<br />

Besoldungsverordnung für die Lehrpersonen<br />

zurückzuführen ist. Zudem sind wegen<br />

der höheren Anzahl von Lernenden zwei<br />

zusätzliche Schulklassen zu führen. Die Gemeinde<br />

hat auf diesen <strong>Ausgabe</strong>nblock keine<br />

Einflussmöglichkeiten. Des Weiteren steigt<br />

auch der Stellenbedarf in den restlichen<br />

acht Ressorts, was ebenfalls auf den höheren<br />

Personalaufwand Einfluss nimmt. Damit<br />

die Gemeinde weiterhin und auf Dauer als<br />

attraktive Arbeitgeberin in Erscheinung treten<br />

kann, hat sich der Gemeinderat für leicht<br />

erhöhte Lohnmassnahmen für das Jahr 2024<br />

entschlossen. So sieht er in seinem Bericht<br />

an den Einwohnerrat 2,5 Prozent für generelle<br />

sowie ein Prozent für individuelle Besoldungsanpassungen<br />

vor. Für das Jahr <strong>2023</strong><br />

wurden lediglich 1,5 Prozent für generelle Anpassungen<br />

gesprochen. Wesentlich bessere<br />

Ergebnisse gegenüber dem Voranschlag <strong>2023</strong><br />

weisen die Funktionen Sondersteuern (+<br />

582 000 Franken), Sportzentrum (+ 300 000<br />

Franken) sowie Steuererträge Juristische Personen<br />

(+ 293 000 Franken) aus. In der Investitionsrechnung<br />

resultiert eine Zunahme der<br />

Nettoinvestitionen um rund <strong>12</strong>,8 Millionen<br />

Franken. Dies bei <strong>Ausgabe</strong>n von 17,25 und<br />

Einnahmen von 4,45 Millionen. Die grössten<br />

Projekte sind: Ersatz Doppelkindergarten<br />

Müli, Aussenrenovationen Liegenschaften<br />

Schulverwaltung und Schulhaus Poststrasse,<br />

Sanierungsmassnahmen Wohnheim Kreckel,<br />

Trennsystemkanäle Güterstrasse und Neubau<br />

Bahnhofplatz mit Bushof. Aus Erfolgsund<br />

Investitionsrechnung resultiert eine<br />

Zunahme der Netto-Verschuldung um rund<br />

9,6 Millionen. Die Nettoschuld pro Einwohnerin<br />

und Einwohner steigt auf 4 456 Franken.<br />

Bis die Grossinvestition Bahnhofplatz<br />

und Bushof ausgeführt ist, sind eine Umkehr,<br />

beziehungsweise ein ansprechender<br />

Selbstfinanzierungsgrad, nicht erreichbar.<br />

Im letzten Aufgaben- und Finanzplan wurde<br />

die Umsetzung des Einsparungsprogrammes<br />

<strong>2023</strong>/2024 angekündigt. Der Umsetzungsstand<br />

per 30. September <strong>2023</strong> zeigt, dass von<br />

39 Einsparungspunkten bislang deren 28 umgesetzt<br />

werden konnten. Insgesamt wurden<br />

dadurch Einsparungen von 435 000 Franken<br />

erzielt. Der Finanzplan 2025 bis 2027 basiert<br />

auf einem gleichbleibenden Steuerfuss<br />

von 4,1 Einheiten. Der Gemeinderat hält an<br />

seiner Zielsetzung fest, dass ein Antrag auf<br />

Erhöhung der Steuereinheiten frühestens<br />

erfolgen soll, wenn eine Verschuldungslimite<br />

von 5 500 Franken pro Kopf erreicht würde.<br />

Der Voranschlag, die Aufgaben- und Finanzplanung<br />

sowie der detaillierte Voranschlag<br />

können eingesehen werden unter www.herisau.ch/voranschlag24.<br />

(gk)<br />

STIMMVOLK NIMMT EVENTUALANTRAG AN<br />

UND ERMÖGLICHT GEMEINDEFUSIONEN<br />

Das Stimmvolk von Appenzell Ausserrhoden<br />

hat an der Abstimmung über die Gemeindestrukturen<br />

vom 26. November mit 10'849 Ja-<br />

Stimmen bei 5'829 Nein-Stimmen die sogenannte<br />

Eventualvorlage angenommen. Damit<br />

werden Gemeindefusionen auf Initiative von<br />

Gemeinden hin möglich. Der Gegenvorschlag<br />

wurde mit 9'889 Nein-Stimmen bei 7'024 Ja-<br />

Stimmen abgelehnt. In den Augen des Regierungsrats<br />

zeigt die Stimmbeteiligung von 46,5<br />

Prozent die Bedeutung, welche das Thema für<br />

Land und Leute hat. Bereits im Vorfeld der<br />

Abstimmung war das Interesse der Bevölkerung<br />

gross; Gegenvorschlag und Eventualvorlage<br />

hatten starke Befürworter, die ihre Haltung<br />

öffentlich und mit Respekt voreinander<br />

kundtaten. «Der Regierungsrat erachtet es<br />

als eine besondere Qualität, dass die politischen<br />

Diskussionen in Appenzell Ausserrhoden<br />

zwischen den unterschiedlichen Lagern<br />

sehr engagiert geführt wurden», heisst es<br />

in einer Mitteilung. In einem ersten Schritt<br />

wird der Kanton nun ein Gesetz erarbeiten,<br />

das Gemeindefusionen ermöglicht. Damit<br />

werden die Grundlagen geschaffen, dass Gemeinden<br />

unter administrativer und finanzieller<br />

Mithilfe des Kantons fusionieren können.<br />

Ob diese Möglichkeit dereinst genutzt wird,<br />

lasse sich heute nicht sagen. Die Initiative für<br />

Fusionen müsste von Gemeinden ausgehen.<br />

Das Stimmvolk hat mit diesem Entscheid die<br />

Verantwortung für Strukturreformen in erster<br />

Linie in die Hände der Gemeinden gelegt. Der<br />

Regierungsrat zeigte sich überzeugt, dass sich<br />

die Gemeinden des Auftrags und der hohen<br />

Verantwortung, die sie erhalten haben, bewusst<br />

sind. (kk)<br />

In Zukunft liegt es in den Händen der Gemeinden, ob und wann sie fusionieren möchten. <br />

(Bild: Archiv)


<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Gemeinde · 9<br />

MEHR GELD VON DER GEMEINDE<br />

FÜR DIE PRO SENECTUTE?<br />

An der Volksabstimmung vom 28. November<br />

2004 haben die Schweizer Stimmberechtigten<br />

der Neugestaltung des Finanzausgleichs<br />

und der Aufgabenteilung zwischen Bund und<br />

Kantonen (NFA) zugestimmt. Mit diesem Beschluss<br />

übernimmt der Bund nur noch Aufgaben,<br />

welche die Kraft der Kantone übersteigen<br />

oder einer einheitlichen Regelung<br />

durch den Bund bedürfen. So gab er die Zuständigkeit<br />

für die Hilfe und Pflege zuhause<br />

von älteren Menschen oder solchen mit einer<br />

Behinderung an die Kantone ab. Die Pro<br />

Senectute Appenzell Ausserrhoden ist vom<br />

Wegfall der Bundesgelder stark betroffen.<br />

HANDÄNDERUNGEN IM NOVEMBER<br />

26.10.<strong>2023</strong> Rungaldier Judith, Kleindöttingen<br />

(Erwerb: 23.03.2022), an Nadarajah Thirusendoorrajah<br />

und Thirusendoorrajah Tharmakularosini,<br />

Herisau Stockwerk-GB-Nr.<br />

S10286, Poststrasse 31; 76/1000 Miteigentum<br />

an Grundstück Nr. 427, mit Sonderrecht an 4<br />

1/2-Zimmerwohnung mit Keller und Waschküche<br />

Miteigentums-GB-Nr. M10318, Poststrasse;<br />

1/26 Miteigentum an Grundstück Nr.<br />

S10295, (Benützungsrecht an Autoeinstellplatz)<br />

Miteigentums-GB-Nr. M10319, Poststrasse;<br />

1/26 Miteigentum an Grundstück Nr.<br />

S10295, (Benützungsrecht an Autoeinstellplatz)<br />

30.10.<strong>2023</strong> Brander Kurt und Fausch Doris,<br />

Herisau (Erwerb: 04.08.2003), an Blattner<br />

Christoph und Michaela, Herisau GB-Nr.<br />

4416, Schwellbrunnerstrasse 79e; Wohnhaus<br />

Vers. Nr. 6130, mit 661 m² Grundstücksfläche<br />

30.10.<strong>2023</strong> Forster Markus und Heidi, Herisau<br />

(Erwerb: 28.10.2002), an Beltion AG,<br />

Dübendorf ZH GB-Nr. 1085, Schmiedgasse<br />

8, 8a; Wohnhaus mit Gewerbe Vers. Nr. 787<br />

und Magazin Vers. Nr. 788, mit 447 m² Grundstücksfläche<br />

06.11.<strong>2023</strong> Niederer Romina, Herisau (Erwerb:<br />

26.08.2019), an Raffl Sigrid, Herisau ½ Miteigentumsanteil<br />

an GB-Nr. 883, Felsenweg 9;<br />

Wohnhaus Vers. Nr. 3115, mit 566 m² Grundstücksfläche<br />

06.11.<strong>2023</strong> Künzler Albert und Bethli, Herisau<br />

(Erwerb: 26.02.1975), an Radovancevic<br />

Željko und Dragana, Waldkirch GB-Nr. 1447,<br />

Alpsteinstrasse 43; Wohnhaus Vers. Nr. 708<br />

und Remise Vers. Nr. 709, mit 563 m² Grundstücksfläche<br />

13.11.<strong>2023</strong> Lacorcia Sandro, Herisau (Erwerb:<br />

14.03.<strong>2023</strong>), an Schertenleib Barbara, Herisau<br />

GB-Nr. 2831, Alpsteinstrasse 87c; Wohnhaus<br />

Vers. Nr. 3084, mit 372 m² Grundstücksfläche<br />

Zum Erhalt der bestehenden Leistungen fehlen<br />

ihr heute jährlich etwa 330'000 Franken.<br />

«Unbestritten ist, dass die Pro Senectute seit<br />

vielen Jahren bedürfnisgerechte Altersarbeit<br />

in den Bereichen Sozialberatung und Infostelle,<br />

Hilfe und Betreuung zu Hause, Soziale<br />

Teilhabe leistet und diverse weitere Dienstleistungen<br />

anbietet», so die Gemeinde in<br />

einer Mitteilung. Diese Aufgaben nehme sie<br />

heute je nach Bereich zu einem grossen Teil<br />

mit ehrenamtlichen Mitarbeitenden wahr.<br />

Die bestehende langjährige Erfahrung der<br />

Pro Senectute soll deshalb weiter genutzt<br />

werden. Die Aufgaben können am wirtschaftlichsten<br />

erbracht werden, wenn die<br />

heutige Lösung weitergeführt und durch den<br />

Kanton und die Gemeinden unterstützt wird.<br />

Seit 2008 leisten die Ausserrhoder Gemeinden<br />

einen Beitrag von einem Franken pro<br />

Einwohner an die Pro Senectute für die Beratung<br />

von Klienten in stationären Einrichtungen.<br />

In gegenseitiger Übereinstimmung<br />

wurde entschieden, dass eine neue jährliche<br />

Pauschale von vier Franken eine ausreichende<br />

Betriebssicherheit gewährleisten würde.<br />

Beim Stand der Einwohnerzahl der Gemeinde<br />

Herisau ergibt sich ein Beitrag von rund<br />

64'000 Franken. Der Anteil liegt gemäss den<br />

Bestimmungen der Gemeindeordnung in der<br />

abschliessenden <strong>Ausgabe</strong>nkompetenz des<br />

Einwohnerrats. (gk)<br />

23.11.<strong>2023</strong> Blaser Esther, Herisau (Erwerb:<br />

04.<strong>12</strong>.1986, 22.<strong>12</strong>.2006, 31.08.2021), an Grob<br />

Martin, Herisau GB-Nr. 4071, Ramsenburgweg<br />

18; Wohnhaus Vers. Nr. 4496 und Gerätehaus<br />

Vers. Nr. 4822, mit 739 m² Grundstücksfläche<br />

GB-Nr. 4073, Tüfenau; Garage Vers. Nr.<br />

4598, mit 37 m² Grundstücksfläche<br />

24.11.<strong>2023</strong> Ciger Juraj, Au (Erwerb: 16.04.2018),<br />

an Radovancevic Željko und Dragana, Waldkirch<br />

GB-Nr. <strong>12</strong>87, Poststrasse 30; Wohnhaus<br />

Vers. Nr. 524, mit 142 m² Grundstücksfläche<br />

27.11.<strong>2023</strong> ScheCon GmbH, Herisau AR (Erwerb:<br />

11.09.2007), an Meyer Jacqueline, Herisau<br />

GB-Nr. 4007, Städeliweg 1; Wohnhaus<br />

Vers. Nr. 4465, mit 217 m² Grundstücksfläche<br />

29.11.<strong>2023</strong> Metrohm AG, Herisau AR (Erwerb:<br />

13.10.1972), an Schmidhauser Martin und Pernerstorfer<br />

Maria, Herisau GB-Nr. 4504, Sonnenberg;<br />

mit 718 m² Grundstücksfläche<br />

Zivilstandsnachrichten<br />

Geburten<br />

Bucher Maira, geboren am 18. Oktober<br />

<strong>2023</strong>, Tochter des Bucher Fabian und der<br />

Rüsch Nathalie, wohnhaft in Herisau AR<br />

Cabdilaahi Zara, geboren am 9. April <strong>2023</strong>,<br />

Tochter des Cabdilaahi Ahmed und der<br />

Farah Mohamed Abdilahi, wohnhaft in<br />

Herisau AR<br />

Aemisegger Frida, geboren am 13. November<br />

<strong>2023</strong>, Tochter des Aemisegger Daniel<br />

und der Aemisegger Franziska, wohnhaft<br />

in Herisau AR<br />

Todesfälle<br />

Bleiziffer, Gerhard, gestorben am 28. Oktober<br />

<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1963,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Koop, Piet, gestorben am 31. Oktober <strong>2023</strong><br />

in Herisau AR, geboren 1962, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau AR<br />

Suhner geb. Hartmann, Elsbeth, gestorben<br />

am 09. November <strong>2023</strong> in Waldstatt<br />

AR, geboren 1939, wohnhaft gewesen in<br />

Herisau AR<br />

Kaar geb. Basel, Karin Elfriede, gestorben<br />

am 29. Oktober <strong>2023</strong> Herisau AR, geboren<br />

1942, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Schmidli, Werner, gestorben am 19. November<br />

<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1930,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Kühne, Martin, gestorben am 23. November<br />

<strong>2023</strong> in St. Gallen, geboren 1944, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau AR<br />

Anderauer geb. Moser, Monika, gestorben<br />

am 27. November <strong>2023</strong> in St. Gallen, geboren<br />

1953, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Fuchs, Franz Josef, gestorben am 28. November<br />

<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1927,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau AR


10 · Interview <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

«IN MEINER KINDHEIT KANNTE ICH<br />

WEIHNACHTEN NUR OHNE GESCHENKE»<br />

Maria Schoch feierte am 1. November ihren 100. Geburtstag. Die gebürtige Italienerin verbrachte den Grossteil ihres Lebens in Herisau.<br />

Sie erzählt von Weihnachten während des Zweiten Weltkriegs, gibt das Geheimnis eines langen Lebens preis und erklärt, weshalb<br />

sie trotzdem nicht nochmals jung sein möchte.<br />

Die 100-jährige Maria Schoch hat drei Kinder und lebt seit sieben Jahren im Heinrichsbad. <br />

(Bild: sd)<br />

Frau Schoch, machen Sie uns doch zu Weihnachten<br />

ein Geschenk und verraten uns das<br />

Rezept eines langen Lebens.<br />

Ein halbes Gläschen Wein zum Mittagessen<br />

und viel Bewegung. Mittlerweile muss ich allerdings<br />

Medikamente nehmen und bin nicht<br />

mehr gut zu Fuss, deshalb geht beides nicht<br />

mehr. Aber ich klage nicht, weil es Menschen<br />

gibt, denen es schlechter geht. Ich habe immer<br />

versucht, nach vorne zu schauen, gerade<br />

in schwierigen Zeiten. Als mein Mann vor<br />

über 50 Jahren an einem Hirntumor verstarb,<br />

stand ich plötzlich allein da mit unseren drei<br />

Kindern. Mein Sohn hat damals zu mir gesagt:<br />

«Mami, du muesch fürschi luege.» Das habe<br />

ich mir zu Herzen genommen. Das Leben ist<br />

nicht immer einfach. Man muss akzeptieren,<br />

dass die unschönen Seiten dazugehören.<br />

Sie haben im November Ihren 100. Geburtstag<br />

gefeiert. Hätten Sie jemals gedacht,<br />

diese Zahl zu erreichen?<br />

So alt wollte ich nie werden. Man kann sich<br />

das in jungen Jahren ja gar nicht vorstellen.<br />

Als meine Schwester mit 99 Jahren verstarb,<br />

haben mich alle gefragt, ob ich es bis zur 100<br />

schaffe. Selbst damals habe ich nicht daran geglaubt.<br />

Ich habe dem Alter nie grosse Beachtung<br />

geschenkt. Aber mit jedem Geburtstag<br />

wurde die Zahl ein bisschen grösser. Ich habe<br />

das Leben immer so genommen, wie es kam.<br />

Jetzt bin ich eben 100 Jahre alt geworden, das<br />

Thema ist durch. Nun können wieder andere<br />

im Rampenlicht stehen.<br />

Was ist das schönste Geschenk, das Ihnen<br />

das Leben bereitet hat?<br />

Mein grösstes Geschenk sind meine beiden<br />

Töchter und mein Sohn. Sie sagen heute, dass<br />

ich gut für sie geschaut habe und sie eine<br />

schöne Kindheit hatten. Das ist das schönste<br />

Kompliment, das du als Mutter bekommen<br />

kannst – vor allem weil die Kinder früh ihren<br />

Vater verloren haben. Obwohl ich allein war,<br />

habe ich versucht, ihnen viel Liebe zu geben.


<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Interview · 11<br />

Sie sollten immer spüren, dass ihre Mutter da<br />

ist. Heute kommen sie mich regelmässig besuchen<br />

und rufen fast täglich an. Das macht mich<br />

sehr glücklich, weil es zeigt, dass ich das eine<br />

oder andere richtig gemacht habe.<br />

Sie sind 1923 in Italien geboren, die Zeit zwischen<br />

den beiden Weltkriegen. Wie feierten<br />

Sie Weihnachten in Ihrer Kindheit?<br />

Ich bin in der Nähe von Venedig in einem armen<br />

Dorf aufgewachsen. Damals war alles<br />

einfacher, weil die Menschen nicht viel Geld<br />

hatten. An Weihnachten hat meine Mutter immer<br />

fein gekocht, danach sind wir als Familie<br />

zusammengesessen und haben gefeiert. Es<br />

gab keine Geschenke, aber das hat mich nie<br />

gestört, weil es allen gleich erging. Das hat<br />

mich gelehrt, dass man ausser den richtigen<br />

Menschen um einen herum nicht viel braucht,<br />

um glücklich zu sein. Als meine Kinder auf die<br />

Welt kamen, war es mir dennoch ein Anliegen,<br />

dass sie Geschenke bekamen. Ich wollte ihnen<br />

ermöglichen, was ich nicht haben konnte.<br />

«Das grösste<br />

Geschenk<br />

sind meine<br />

drei Kinder.»<br />

Wie schauen Sie auf die modernen Weihnachten?<br />

Viele Familien können sich heute alles leisten.<br />

Eltern müssen deshalb Grenzen ziehen und<br />

ihren Kindern aufzeigen, dass teure und grosse<br />

Geschenke nicht selbstverständlich sind.<br />

Alle Eltern kennen das, wenn sie mit ihren<br />

Kindern in ein Geschäft gehen und sie unbedingt<br />

etwas wollen. Da muss man auch einmal<br />

Nein sagen, damit sie lernen, dass es im Leben<br />

nicht alles geschenkt gibt. Ich kenne Familien,<br />

die zerbrochen sind, weil kein Nein akzeptiert<br />

wurde.<br />

Haben Sie Geschenke in Ihrer Kindheit nie<br />

vermisst?<br />

Nein, weil wir es nicht anders kannten. Wobei<br />

ich mich an eine Geschichte mit meiner Mutter<br />

erinnere. Ich musste Holz im Wald holen,<br />

damit wir es verkaufen konnten. Sie hat mir<br />

versprochen, mir mit dem Geld neue Schuhe<br />

zu schenken. Also habe ich fleissig gearbeitet.<br />

Aber letztlich hat meine Mutter gesagt, es habe<br />

nur für das Essen gereicht. Das war wichtiger<br />

als Schuhe. In diesem Moment war ich wütend,<br />

aber später habe ich sie verstanden.<br />

Wie hat sich Ihr Weihnachten über die Jahrzehnte<br />

verändert?<br />

In einem langen Leben gibt es immer wieder<br />

Veränderungen. In meiner Kindheit war es<br />

ein einfaches Fest. Mit 15 Jahren ging ich als<br />

Dienstmädchen nach Mailand. Kurz darauf<br />

brach der Zweite Weltkrieg aus und ich kehrte<br />

zu meiner Familie zurück. Es war eine sehr<br />

bedrückende Zeit, die mich bis heute verfolgt.<br />

Das Leben ging zwar weiter und hat irgendwie<br />

funktioniert, aber schön war es nicht. Da verkam<br />

Weihnachten zur Nebensache. Nach dem<br />

Krieg ging ich in die Schweiz und habe in der<br />

Textilindustrie gearbeitet. Ich habe meinen<br />

Mann kennengelernt, geheiratet und Kinder<br />

bekommen. Erst hier lernte ich Weihnachten<br />

mit Geschenken kennen.<br />

Was bedeutet Ihnen Weihnachten heute?<br />

Die Bedeutung ändert sich über die Jahre. Ausser<br />

meinen drei Kindern lebt niemand mehr<br />

von meiner Familie, deshalb ist auch meine<br />

Verbindung zu Italien nicht mehr so ausgeprägt<br />

wie früher. Zudem lebe ich seit sieben<br />

Jahren nicht mehr zuhause, sondern in der<br />

«Stiftung Leben im Alter Herisau» im Heinrichsbad.<br />

Aber ich finde es schön, dass wir hier<br />

unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gemeinsam<br />

feiern. Wir essen zusammen, es wird<br />

gesungen und wir bekommen kleine Geschenke.<br />

Früher war ich an Weihnachten bei meinen<br />

Kindern, aber mittlerweile bin ich auf einen<br />

Rollstuhl angewiesen und habe Rückenprobleme.<br />

Aber sie kommen mich besuchen, darauf<br />

freue ich mich schon sehr.<br />

Finden Sie es schwierig, alt zu werden?<br />

Nein, weil ich das Altwerden als Teil des Lebens<br />

akzeptiere. Ich bin mir bewusst, dass ich nicht<br />

mehr alles gleich machen kann wie früher. Zudem<br />

bin ich hier von Menschen mit ähnlichen<br />

Problemen und Erfahrungen umgeben. Wenn<br />

ich sehe, dass andere nur noch im Bett liegen,<br />

schätze ich mich glücklich. Auch ich habe meine<br />

Wehwehchen, brauche einen Rollator und<br />

Hilfe beim Duschen. Aber alles andere mache<br />

ich eigenständig. Die bewahrte Selbstständigkeit<br />

erleichtert mir das Altern. Glücklicherweise<br />

ist mein Kopf noch gesund.<br />

Wären Sie gerne nochmals jung?<br />

Nein. Zumindest nicht, wenn ich mein Leben<br />

nochmals durchmachen müsste. Ich bin<br />

dankbar für vieles, aber jedes Leben hat seine<br />

Schattenseiten. Ich habe Kriege erlebt, musste<br />

den Tod meines Mannes verkraften, drei<br />

Kinder alleine grossziehen und viel arbeiten.<br />

Meine Kinder meinen manchmal, ich hätte zu<br />

wenig vom Leben gehabt. Dabei habe ich doch<br />

sie und durfte viele schöne Dinge erleben.<br />

Aber von vorne beginnen? Nein danke, das<br />

will ich nicht.<br />

Wie denken Sie über den Tod?<br />

Bis jetzt sagt Petrus am Himmelstor, dass mir<br />

noch ein wenig Zeit auf der Erde bleibt. Ich finde<br />

ja, ich müsste dort oben mal vorbeischauen<br />

und ein wenig aufräumen. Angst vor dem Tod<br />

habe ich nicht. Wir müssen alle irgendwann<br />

gehen. Ich denke und hoffe, dass ich auf der<br />

anderen Seite meine Familie wiedersehe. Aber<br />

niemand weiss, was nach dem Tod auf uns<br />

wartet – schliesslich ist noch niemand zurückgekehrt.<br />

Uns Lebenden bleibt nichts anderes<br />

übrig, als zu warten und uns auszumalen, wie<br />

es dort sein könnte.<br />

«Altwerden<br />

ist nun mal<br />

Teil des Lebens.»<br />

Wie sehen Sie die heutige Welt mit all ihren<br />

Problemen?<br />

Es scheint, als würde sich jede Geschichte<br />

irgendwann wiederholen – so grausam sie<br />

auch sein mag. Nur schon die Tatsache, dass<br />

die jungen Menschen heute wieder mit einem<br />

Krieg in Europa aufwachsen, macht mich traurig.<br />

Manchmal liegt das Schicksal vieler in den<br />

Händen einer Person. Geht diese ignorant mit<br />

ihrer Verantwortung um, kann sie Generationen<br />

von Menschen in dunkle Zeiten stürzen.<br />

Ich habe das vor vielen Jahren erlebt, nun sind<br />

wir wieder an einem ähnlichen Punkt.<br />

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher<br />

wäre es?<br />

Ich habe zu meinem 100. Geburtstag eine Karte<br />

aus meiner Heimat in Italien erhalten. Über<br />

20 Personen haben unterschrieben, unter<br />

anderem Cousinen und Bekannte von früher.<br />

Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie überhaupt<br />

noch an mich denken. In diesem Brief<br />

haben sie geschrieben, dass sie mich besuchen<br />

wollen. Es würde mir viel bedeuten, wenn ich<br />

diese Menschen nochmals sehen könnte.<br />

100-Jährige in der Schweiz<br />

Sergio Dudli<br />

In der Schweiz leben pro 100'000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohner rund 22<br />

Menschen, die über 100 Jahre alt sind.<br />

Der Kanton Appenzell Ausserrhoden<br />

liegt knapp unter dem Schnitt.


<strong>12</strong> · Veranstaltungen <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

«DE FÖDLEBLOTT KAISER»: EIN FRECHES<br />

UND BEZAUBERNDES FAMILIENMÄRCHEN<br />

Am Samstag, 9. Dezember, findet die Premiere<br />

vom «De födleblott Kaiser» in der<br />

Stuhlfabrik Herisau statt. «Es freut mich<br />

besonders, dass uns mit dem ‹födleblotte<br />

Kaiser›, frei nach dem Märchen von Hans<br />

Christian Andersens, wieder eine rasante<br />

und witzige Bühnenfassung in Mundart gelungen<br />

ist. Auch dieses Jahr stehen Profischauspieler<br />

neben Kindern auf der Bühne<br />

und verzaubern so Gross und Klein», erklärt<br />

Angélique Kellenberger, die Regisseurin<br />

der Weihnachtsgeschichte. Der Vorverkauf<br />

für die Aufführungen ist gut gestartet, die<br />

Schulklassenaufführung ist bereits ausverkauft.<br />

Philipp Langenegger erzählt das Märchen<br />

in der Rolle des Schatzmeisters Anton,<br />

der sich Sorgen um das hungerleidende<br />

Volk macht, während der reiche Kaiser von<br />

Benjamin Heutschi gespielt wird. Ausserdem<br />

stehen Moriz und Franz Kellenberger<br />

als kluge Schneidersleute sowie Rachel<br />

und Giulia Steiner als Angestellte des egozentrischen<br />

Kaisers auf der Bühne. Henry,<br />

Philipp Langenegger (links) fungiert als Erzähler des Märchens.<br />

«WALDWIEHNACHT BI FUCHS UND HAAS»:<br />

EIN FIGURENSPIEL ÜBER FREUNDSCHAFT<br />

mit neun Jahren das jüngste Mitglied dieser<br />

Theateraufführung, spielt den ehrlichen<br />

Jungen. Musikalisch wird die humorvolle<br />

Weihnachtsgeschichte von Maya Scherrer<br />

an der Harfe begleitet, die Herisauer Künstlerin<br />

Orfea Mittelholzer hat derweil die<br />

märchenhaften Bühnenrequisiten gebaut.<br />

Tickets sind erhältlich über die Homepage<br />

des Theaters oder können in der Drogerie<br />

Walhalla erworben werden. Spieldaten sind<br />

am 9./10. und 16./17. Dezember jeweils um<br />

15 Uhr, Türöffnung ist eine halbe Stunde vor<br />

Spielbeginn. (eing.)<br />

(Bild: zVg.)<br />

Wenn Fuchs und Hase gemeinsam Weihnacht<br />

feiern, ist das ungewöhnlich, denn<br />

eigentlich mögen sich diese beiden Tiere<br />

nicht. Im Figurenspiel «Waldwiehnacht bi<br />

Fuchs und Haas» wird diese Grenze überwunden.<br />

Es sind der Mut und die Herzenswärme<br />

eines jungen Fuchses und eines<br />

jungen Hasen, die dieses Weihnachtswunder<br />

gelingen lassen. Dieses Stück ist die<br />

40. Inszenierung des Fährbetriebs. Es entstand<br />

in Zusammenarbeit mit dem Figurentheater<br />

Herisau und feiert am 9. Dezember<br />

seine Premiere. Weitere Daten sind der 13.,<br />

16., 17. und 23. Dezember. (eing.)<br />

Fuchs und Hase pflegen eine ungewöhnliche Freundschaft.<br />

(Bild: zVg.)<br />

ITALIENISCHER FRÜHBAROCK MIT<br />

NURIA RIAL UND DEN «CORNETS NOIRS»<br />

Nuria Rial tritt im Casino auf.<br />

(Bild: pd)<br />

Das zweite Kammermusikkonzert der Casinogesellschaft<br />

am Mittwoch, 13. Dezember<br />

führt ab 19.30 Uhr zurück in die Zeit des<br />

17. Jahrhunderts, dem Übergang von der<br />

Renaissance ins Barockzeitalter. Dabei dürfen<br />

sich die Besucherinnen und Besucher<br />

auf eine authentische Aufführung freuen.<br />

Die weltweit gefragte Barocksängerin Nuria<br />

Rial bildet mit dem Ensemble «Les Cornets<br />

Noirs» eine epochengerechte Einheit.<br />

«Wie sich ihr Sopran mit den Musikern von<br />

Les Cornets Noirs verbindet und die Musik<br />

des 17. Jahrhunderts ins Heute zaubert, ist<br />

ein Erlebnis. Reinste Intonation, Leichtigkeit<br />

und Eleganz sowie eine grosse Vitalität<br />

zeichnen diese Formation aus», schreibt die<br />

Casinogesellschaft. Neben sakralen Gesängen<br />

kommen auch instrumentale Musikstücke<br />

gleichberechtigt zur Aufführung.<br />

Mit Instrumenten wie Orgel, Violoncello<br />

und den selten gehörten Zinken geht dieses<br />

Konzert über den üblichen Rahmen der<br />

Kammermusik hinaus. (eing.)


<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Veranstaltungen · 13<br />

Rezept<br />

des Monats<br />

LACHSTATAR<br />

Rezept für 4 Personen<br />

Barbara Nimké, Anna Schindler und Kathrin Bosshard (v.l.n.r.) organisieren die «KulTürchen». <br />

BIS WEIHNACHTEN WERDEN<br />

WIEDER «KULTÜRCHEN» GEÖFFNET<br />

Zur Weihnachtszeit gehört traditionell ein<br />

Adventskalender. In Herisau werden deshalb<br />

auch in diesem Jahr wieder 24 «KulTürchen»<br />

im Figurentheater geöffnet. Dahinter<br />

verbergen sich kleine Überraschungen der<br />

kulturellen Art. «Wir haben unterschiedliche<br />

Sparten wie Theater, Tanz, Musik oder Kunstperformances»,<br />

erklärt Anna Schindler, die<br />

neben Kathrin Bosshard und Bárbara Nimke<br />

eine der Organisatorinnen ist. «Wir haben<br />

versucht, kulturell vielfältig zu sein. Das geht<br />

vom klassischen Hackbrett-Spieler über eine<br />

ausserrhodisch-tamilische Comedian bis zum<br />

afrikanischen Kora-Musiker.» Ein Auftritt<br />

dauert zwischen 20 und 30 Minuten, anstelle<br />

eine Eintrittspreises gibt es eine Kollekte,<br />

täglich ab 17.30 Uhr können sich die Gäste an<br />

der Bar im Figurentheater zu einem Getränk<br />

treffen. Die erste Durchführung des Anlasses<br />

im letzten Jahr sei ein Erfolg gewesen. «Wir<br />

WANDERUNG IM DEZEMBER<br />

(Bild: zVg.)<br />

hatten im Schnitt 30 Zuschauerinnen und Zuschauer»,<br />

so Schindler. «Die Rückmeldungen<br />

waren durchaus positiv: Es sei ideal, zwischen<br />

Arbeit und Feierabend ein Stück Advent und<br />

Kultur mitzunehmen. Der Anlass scheint<br />

einem Bedürfnis zu entsprechen, in der Adventszeit<br />

im Dorf zusammenzukommen.» In<br />

der Ausführung 2022 boten die Organisatorinnen<br />

ausschliesslich Künstlerinnen eine<br />

Plattform. «Frauen sind im Kleinst-Bereich<br />

weniger präsent. Aber in diesem Jahr werden<br />

auch Männer auftreten.» Es sei kein Problem<br />

gewesen, Kunstschaffende für einen Auftritt<br />

zu gewinnen. «Die grössere Hürde war es,<br />

finanzielle Mittel für angemessene Gagen zu<br />

haben. Ohne die Unterstützung des Kantons<br />

und von Stiftungen ginge es nicht.» Wer sich<br />

die «KulTürchen» übrigens nicht vor Ort ansehen<br />

kann, findet täglich um 18 Uhr einen<br />

Live-Stream auf www.24kultuerchen.ch. (sd)<br />

Zutaten:<br />

– 300g Lachsfilet (ohne Haut und Gräten)<br />

– 100g Räucherlachs<br />

– 1 Frühlingszwiebel<br />

– 2 EL gehackter Dill<br />

– 1 Spritzer Limettensaft<br />

– 1 EL Olivenöl<br />

– Salz, Pfeffer<br />

– 2 EL Crème fraîche<br />

Zubereitung:<br />

1. Lachsfilet und Räucherlachs in feine Würfel<br />

schneiden.<br />

2. Frühlingszwiebel fein hacken und mit Olivenöl,<br />

Zitronensaft und Dill vermengen.<br />

3. Lachswürfel sorgfältig untermischen und<br />

abschmecken.<br />

4. Kartoffel waschen, schälen und in feine<br />

Scheiben hobeln. Im erhitzten Öl goldgelb<br />

frittieren. Kurz auf Küchenpapier abtropfen<br />

lassen, mit Salz bestreuen.<br />

5. Gleichmässige Chips aussuchen; die eine<br />

Hälfte mit Tatar belegen und mit der anderen<br />

Hälfte bedecken. Mit Dillspitzen und Crème<br />

fraîche garnieren.<br />

Tipp:<br />

Wer es einfacher mag, kann auch vorgefertigte<br />

Chips verwenden.<br />

Donnerstag, 28. Dezember<br />

Jahresausklang mit Fondue<br />

Die letzte Wanderung des Jahres steht bevor<br />

und führt einmal mehr durch das schöne<br />

Appenzellerland: Vor dem Eindunkeln geht<br />

es vom Jakobsbad hinauf auf die Osteregg.<br />

Liegt bereits Schnee, wird die Wanderung mit<br />

Schneeschuhen absolviert, ansonsten mit gewohnt<br />

gutem Schuhwerk. Der Anstieg beginnt<br />

steil, aber mit zunehmender Strecke wird die<br />

Wandergruppe mit einem fantastischen Ausblick<br />

auf die Lichter der umliegenden Gemeinden<br />

belohnt. Auf der Lauftegg öffnet sich dann<br />

das Panorama über den Alpstein. Am Haumösli<br />

vorbei geht es zur Osteregg, wo gemeinsam<br />

bei einem Fondue über das vergangene Jahr<br />

geplaudert wird. Der Abend geht mit dem Abstieg<br />

nach Urnäsch zu Ende.<br />

Route: Jakobsbad – Lauftegg– Zimmermanns-Lauftegg<br />

– Oberhaumösli – Osteregg<br />

– Urnäsch<br />

Distanz: 7,4 km; Zeit: 3 Std.<br />

Anforderungen: mittel<br />

Treffpunkt: 17.00 Uhr, 9108 Jakobsbad,<br />

Bahnhof<br />

Rückreise: 22.00 Uhr, 9107 Urnäsch, Bahnhof<br />

Infos: Die Kosten für ein feines Urnäscher<br />

Fondue mit reichhaltigen Beilagen wie Früchte<br />

und Gemüse und mit einem kleinen Dessert<br />

betragen 32 Franken.<br />

Anmeldung bis Dienstag, 26. Dezember <strong>2023</strong>,<br />

19.00 Uhr über appenzellerwanderwege.ch,<br />

per E-Mail an urs.vondaeniken@appenzellerwanderwege.ch<br />

oder per Telefon 079 660 24 92


14 · Thema des Monats <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

DIE NORDISCHE MAGIE<br />

DER ZWÖLF RAUNÄCHTE<br />

Die Zeit zwischen den Jahren dient der Reflexion und einem Innehalten im Alltag, um zur Ruhe<br />

zu kommen. Überliefertes, spirituelles Naturbrauchtum wird auch heute noch praktiziert. Rahel<br />

Furrer vom «kaleidos» in Herisau gibt Inspirationen zu den Raunächten.<br />

Die Raunächte stammen aus einer vergangenen<br />

Zeit. Von den Kelten und Germanen besteht<br />

wenig schriftlich Überliefertes, aber die<br />

nordische Mythologie offenbart ein vergangenes<br />

Weltbild mit starkem Naturbezug. Viele<br />

heidnische Bräuche und Rituale im einst keltischen<br />

Raum wurden im Zuge der Ausbreitung<br />

des Christentums zu neu benannten religiösen<br />

Festen. So korrespondiert die Geburt von<br />

Jesus am 24. Dezember noch heute mit der<br />

jährlichen Wiedergeburt des Sonnenlichtes,<br />

also der Wintersonnwende am 21. Dezember.<br />

Zuvor jedoch stand jede Jahresphase in enger<br />

Verbindung mit einer Gottheit oder einem<br />

Götterpaar, deren Persönlichkeit und Charakter<br />

sich aus den Vorgängen der Natur ableiteten.<br />

Unsere Ahnen erlebten Bäume, Steine,<br />

Wasserquellen und Naturgeister wie Elfen und<br />

Zwerge als beseelt und diese Naturgeister begleiteten<br />

ganz selbstverständlich ihren Alltag.<br />

Jedes Mal, wenn die Natur in einen anderen<br />

Zustand überging, würdigten sie die vergangene<br />

Phase und begrüssten das Kommende.<br />

Rahel Furrer vom «kaleidos» führt Workshops zu<br />

den Raunächte durch. <br />

(Bild: nr)<br />

Der Zeitraum variiert<br />

Die Raunächte liegen zwischen den Jahren und<br />

es gibt verschiedene Überlieferungen über den<br />

genauen Zeitraum. In der astronomischen Berechnung<br />

liegen im Schaltjahr exakt zwölf Tage<br />

und Nächte zwischen dem Mond- und Sonnenjahr.<br />

Während der Mond für seinen Umlauf 29,5<br />

Tage – also 354 Tage für ein Jahr – benötigt,<br />

sind es bei der Sonne 365 Tage. Beginnt man<br />

mit der Berechnung am 1. Januar, endet das<br />

Mondjahr demnach am 21. Dezember und nach<br />

zwölf Raunächten landet man wieder beim<br />

1. Januar. Das christliche Kirchenjahr setzte<br />

den Anfang dieser Übergangszeit auf den<br />

25. Dezember. Das entsprach zwölf Tage vor<br />

Christi Geburt, denn diese war einst auf den<br />

6. Januar datiert. Im vierten Jahrhundert verlegte<br />

Rom diesen Geburtstag aber auf den<br />

höchsten Feiertag des Mithras Kult. Das war<br />

ein sich Anfang des Jahrtausends zunehmend<br />

verbreitender Mysterienkult aus Persien und<br />

Indien. Der Tag des Mithras wurde damit zur<br />

heiligen Weihnacht und ersetzte den Sonnengott<br />

und Lichtbringer durch den christlichen<br />

Messias. Das ergibt für die Raunächte einen<br />

Zeitraum vom 25. Dezember bis zum 6. Januar.<br />

Zwölf Nächte der Achtsamkeit<br />

Als Mitarbeiterin in Herisaus spiritueller Wohlfühloase<br />

«kaleidos» an der Bahnhofstrasse<br />

kennt Rahel Furrer die Gebräuche der Raunächte.<br />

Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren<br />

drei Kindern begeht sie die Zeit zwischen den<br />

Jahren bewusst: «Als Vorbereitung setzen wir<br />

schon am 21. Dezember eine Blumenzwiebel in<br />

einen Topf. Das Bild der Saat und das Geheimnis<br />

der Entfaltung verbinde ich persönlich mit<br />

den Raunächten. Auf 13 Zetteln formuliere ich<br />

Dinge, die ich im neuen Jahr endlich erledigen<br />

sollte und will. Das können hinausgeschobene<br />

Alltagspflichten, Herzensangelegenheiten<br />

oder Beziehungs- und Kontaktpflege sein. Am<br />

Morgen jedes Tages ziehe ich einen Zettel<br />

und übergebe ihn ungelesen und vertrauensvoll<br />

dem Feuer. Nach zwölf Nächten bleibt ein<br />

Zettel übrig – das ist mein Auftrag für das kommende<br />

Jahr. Das Benennen der Botschaft ist in<br />

den Raunächten für mich das Zentrale.» Rahel<br />

Furrer achtet auf ihre Träume und führt ein<br />

Traumtagebuch. Darin registriert sie zusätzlich<br />

das Wetter oder allfällige Tierbegegnungen. Bei<br />

der Entschlüsselung der Botschaften ist vor allem<br />

Aufmerksamkeit gefragt: «Was passiert an<br />

diesen Tagen, was beschäftigt mich, was fühle<br />

ich – meine Sensoren sind sicherlich erhöht.<br />

Aber es darf nicht Pflicht werden, die Raunächte<br />

sollen vor allem Zeit mit mir selbst sein. Ich<br />

will bewusst entschleunigen, für Altes dankbar<br />

sein und es loslassen. Indem ich einen neuen<br />

Samen setze, freue ich mich auf das Kommende.<br />

Dazu gehört die Neugier, was ich lernen<br />

darf und welche Schritte ich machen werde.»<br />

In jeder Übergangszeit hat der Charakter<br />

des Feuers eine zentrale Funktion. Als Vernichter<br />

und Lebensspender verwandelt Feuer<br />

in den Raunächten das Alte in das Neue, wie<br />

bei einem Waldbrand, wo nach der totalen<br />

Vernichtung innert Kürze wieder neues Leben<br />

spriesst. Wo Feuer ist, ist auch Wärme, Schutz<br />

und Nahrung. Das Räuchern von Fleisch diente<br />

als frühe Überlebensmöglichkeit im Winter.<br />

Solche positiven und archaischen Gefühle<br />

können beim Räuchern oder am offenen Feuer<br />

in uns hochsteigen. Das Räuchern wird in den<br />

Raunächten als reinigendes Ritual eingesetzt<br />

und steht zugleich für die flüchtige Verbindung<br />

in die Anderswelt. Es stimuliert die Kommunikation,<br />

oft öffnet sich eine tiefere Ebene<br />

und das Reden über Gefühle fällt leichter. Das<br />

liegt daran, dass Düfte generell das emotionale<br />

Gehirn ansprechen. Wer Rauch nicht mag,<br />

behilft sich mit ätherischen Ölen für die Raunächte.<br />

Düfte sowie Klänge oder Farben sind<br />

Schwingungen und beeinflussen unsere Aura<br />

und unsere Energiezentren. Dabei gibt es<br />

messbare Unterschiede: Harzdüfte wie Mastix,<br />

Dammar, Sandarak, Olibanum schwingen<br />

hoch und schnell, während Kräuter wie Thymian,<br />

Rosmarin, Lavendel, Mädesüss oder Alant<br />

erfrischen, die Grundschwingung erhöhen<br />

und dadurch für bessere Stimmung sorgen.<br />

Beim Akt des Verbrennens begreift das Auge:<br />

bei der langsamen Transformation von fester<br />

Räuchermaterie in Asche hat die Seele Zeit,<br />

um beim Übergang mitzuziehen.<br />

Rituale, Literatur, Traumarbeit und Orakel<br />

In den Raunächten begegnen sich Vergangenheit<br />

und Zukunft in der Jahresperspektive.<br />

Vielfältige und persönliche Rituale schaffen<br />

einen Rahmen und einen Zugang zum individuellen<br />

Erleben dieses Übergangs. Gerade<br />

das Erspüren, was persönlich Resonanz erzeugt,<br />

ist dabei wichtiger als das Einhalten von<br />

starren Vorschriften. Das Authentische und<br />

Einfache korrespondiert gut mit der Dunkelheit<br />

des Winters und der inneren Einkehr. Das<br />

lässt dieser Zeit viel Gestaltungsfreiraum, den<br />

man kreativ nutzen kann. Jede Raunacht bezieht<br />

sich zuerst auf einen Rückblick auf das<br />

vergangene Jahr und fokussiert dann auf das<br />

Neue. Dabei hat die erste Nacht den Bezug<br />

zum Januar, die zweite zum Februar und immer<br />

weiter bis mit der zwölften der Dezember<br />

erreicht ist. Die Kraft der (Selbst-)Reflexion<br />

wird bewusst gestärkt und ist gleichzeitig ein<br />

Geschenk an sich selbst. Den Träumen kommt<br />

in dieser Zeit ebenfalls eine grössere Wichtigkeit<br />

zu. Das schriftliche Festhalten und die<br />

Deutung werden als Botschaften interpretiert,<br />

die für die Wahrnehmung des Kommenden<br />

sensibilisieren. Wertvoll und anregend ist daher<br />

das Führen eines Traumtagebuchs über<br />

diese zwölf Raunächte. Das Orakeln ist ein<br />

wiederentdeckter Brauch, der nicht nur für die<br />

Raunächte in Form von zahlreichen Kartensets<br />

angeboten wird. Wer es mag, zieht für jeden


<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Thema des Monats · 15<br />

Während den Raunächten steht unter anderem das Räuchern im Fokus.<br />

(Bild: Adobe Stock)<br />

Tag eine Karte, die als Botschaft für den jeweilige<br />

Monat steht. So kann über diese Form ein<br />

Zugang zum Erlebten und zum Kommenden<br />

entwickelt werden. Der Brauch des Opferns,<br />

beispielsweise einen kleinen Teller mit Essensresten<br />

unter einen Baum zu stellen, symbolisiert<br />

die Achtung und die Wahrnehmung der<br />

Naturwesen und sollte ursprünglich die Götter<br />

gütig stimmen. Meditationen, Affirmationen,<br />

Gesänge, Trommeln, kreatives Schreiben<br />

und Malen, Bilder ja sogar Filme können eine<br />

Verbindung zwischen Innen- und Aussenwelt<br />

herstellen. Der Zugang zu verborgenen Wünschen<br />

und Manifestationen und die achtsame<br />

Kontaktaufnahme mit Botschaften stehen im<br />

Zentrum. Wie schon Albert Einstein sagte:<br />

«Das Schönste, was wir erleben können, ist das<br />

Geheimnisvolle.»<br />

Workshop zum Thema Raunächte<br />

Im «kaleidos» findet sich eine grosse Auswahl<br />

an Büchern, Kartensets und Ratgebern,<br />

wie man zu diesen magischen Nächten einen<br />

individuellen Zugang finden kann. Gerade für<br />

Kinder sind die Raunächte eine Möglichkeit,<br />

die ursprüngliche, mystische Verbindung zum<br />

Naturerleben zu stärken. Beim Räuchern kann<br />

man intuitiv auf das Tagesmotto eingehen oder<br />

eine Mischung für die gesamten Nächte verwenden.<br />

Auch hier gilt: Erlaubt ist, was gefällt.<br />

Die kaleidos-Mischung enthält Weihrauch, Beifuss,<br />

Zedernholz, Lavendel und Rose und eignet<br />

sich damit speziell zum Klären und Reinigen.<br />

Raunächte sprechen Frauen an, doch auch<br />

Männer praktizieren diesen Brauch, wie Rahel<br />

Furrer erzählt. Sie führt zum Thema Räuchern<br />

und Orakeln einen Workshop im Geschäft an<br />

der Bahnhofstrasse 8 durch. Die Teilnehmerzahl<br />

ist auf zwölf Personen beschränkt, treffend<br />

zum Thema der zwölf Nächte. Es wird eine<br />

Warteliste geführt. Der Kurs eignet sich für jedermann,<br />

auch für Neueinsteiger. Gemeinsam<br />

wird der Brauch des Räucherns erlebt, wobei<br />

alle Teilnehmenden intuitiv eine Auswahl<br />

treffen. Die Hintergründe und die Wirkung<br />

der gewählten Ingredienz werden erklärt und<br />

schliesslich werden im Mörser alle Zutaten<br />

zu einer gemeinsamen Räuchermischung zusammengeführt.<br />

Bei einem Austausch können<br />

auch eigene Erfahrungen eingebracht werden.<br />

Mit Heilsteinen und Kartensets werden rituelle<br />

Möglichkeit vorgestellt, wie man sich diese<br />

Zeit erschliessen kann.<br />

Beim Abschluss der Raunächte finden sich<br />

erneut Spuren in die Vergangenheit. In der<br />

germanischen Mythologie war das der Tag<br />

der grossen Göttin Percht (auch Holla oder<br />

Berchta genannt). In unseren Breitengraden<br />

kennen wir den «Berchtelistag» am 2. Januar,<br />

das entspricht dem Ende der astronomischen<br />

Berechnung der Raunächte. Percht ist eine<br />

Übergangsfigur mit zwei Gesichtern – die<br />

Fratze der gefahrenvollen Unterwelt und die<br />

helle Seite am Hinterkopf, welche das Licht<br />

symbolisiert. Bei der christlichen Berechnung<br />

fällt das Ende der Raunächte auf den 6. Januar.<br />

Die Christen feiern zu diesem Zeitpunkt<br />

das Epiphanias Fest, denn das Licht aus der<br />

Krippe soll nun in die ganze Welt ausstrahlen.<br />

Im Volksmund ist das der Dreikönigstag. Die<br />

drei Weisen aus dem Morgenland erinnern<br />

mit dem Weihrauch und der Myrrhe an das<br />

Räucherthema. Myrrhe steht für die Erde, das<br />

Gefühl sowie für den Aspekt des Weiblichen<br />

und Heilenden. Der Weihrauch verkörpert den<br />

Verstand, das männliche Prinzip und die sich<br />

öffnende Weisheit. Gold als dritte Gabe wurde<br />

als Resultat der Verwandlung des Irdischen in<br />

die göttliche Dimension gesehen. Das Königsmetall<br />

symbolisiert die verflüssigte Sonne und<br />

steht für Energie, Fülle und Stärke. So gereinigt<br />

und gestärkt kann dann das neue Jahr seinen<br />

Lauf aufnehmen.<br />

Nadja Rechsteiner<br />

Räuchern in den Raunächten<br />

Freitag, 15. Dezember <strong>2023</strong> 19-21 Uhr<br />

Leitung Rahel Furrer-Brühlmann<br />

Teilnehmerzahl max. <strong>12</strong> Personen<br />

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Dezember<br />

Das Fest<br />

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nach dem Film<br />

von Thomas<br />

Vinterberg und<br />

Mogens Rukov<br />

1./3.<strong>12</strong>.,<br />

Lokremise<br />

Les Misérables<br />

Musical von<br />

Alain Boublil und<br />

Claude-Michel<br />

Schönberg<br />

9./10./18./20./21./<br />

26./30./31.<strong>12</strong>.,<br />

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Die Ärztin<br />

Schauspiel von<br />

Robert Icke<br />

2./17./19./22.<strong>12</strong>.,<br />

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Inger/<br />

Shechter<br />

Zwei Choreografien<br />

von<br />

Johan Inger<br />

und Hofesh<br />

Shechter<br />

2./6./10./14./17./<br />

22./28./30.<strong>12</strong>.,<br />

Lokremise<br />

Die feuerrote<br />

Friederike<br />

Kinderoper von<br />

Elisabeth Naske<br />

3./24./27./29.<strong>12</strong>.,<br />

Grosses Haus<br />

Lili Elbe<br />

Oper von<br />

Tobias Picker<br />

und Aryeh<br />

Lev Stollman<br />

3.<strong>12</strong>.,<br />

Grosses Haus<br />

Der Wolf<br />

kommt nicht<br />

Kinderstück nach<br />

einem Bilderbuch<br />

von Myriam<br />

Ouyessad<br />

10.<strong>12</strong>., Studio<br />

Gott<br />

Schauspiel von<br />

Ferdinand von<br />

Schirach<br />

15./28.<strong>12</strong>.,<br />

Grosses Haus<br />

Weihnachtskonzert<br />

Per la notte<br />

di Natale<br />

Tonhallekonzert<br />

15./17.<strong>12</strong>.,<br />

Tonhalle<br />

So klang<br />

Weihnachten<br />

Hirundo Maris<br />

Schul- und<br />

Familienkonzert<br />

21./23.<strong>12</strong>.,<br />

Tonhalle<br />

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UNSERE GEMEINDE<br />

Zu Diensten<br />

«Es läuft viel, das wird so bleiben»<br />

Das Jahr <strong>2023</strong> geht bald zu Ende. Im Interview gibt Gemeindepräsident<br />

Max Eugster Auskunft über das Geschehen in<br />

den vergangenen Monaten und blickt auf das kommende<br />

Jahr.<br />

Wie sieht Ihr Rückblick auf <strong>2023</strong> zu den Stichwörtern Gemeindefinanzen<br />

und Gemeindeordnung aus?<br />

Der Jahresabschluss 2022 fiel sehr gut aus, grösstenteils dank<br />

Steuern aus den Vorjahren und guter <strong>Ausgabe</strong>ndisziplin der<br />

Verwaltung. Der Einsparungsmasterplan ist spürbar. Für 2024<br />

bleibt die finanzielle Situation aber angespannt; der Gemeinderat<br />

beobachtet aufmerksam weiter und nimmt Einfluss.<br />

Neben der Beratung der Gemeindeordnung formulierte der<br />

Einwohnerrat an der dritten Lesung einen Eventualantrag. Die<br />

Volksabstimmung lehnte beides am 18. Juni ab. In deren Vorlauf<br />

wurde vor allem das Finanzreferendum für Voranschlag<br />

und Festsetzung des Steuerfusses und das Ausländerstimmrecht<br />

öffentlich diskutiert. Vor einer Neuaufnahme der Arbeiten<br />

soll die Revision der Kantonsverfassung abgewartet werden.<br />

Mit dem Bahnhof resp. dem Bushof hat ein riesiges Projekt<br />

Fahrt aufgenommen…<br />

Der neue Strassenknoten des Kantons ist voll befahrbar und<br />

steht vor der Fertigstellung. Die Ausführungsplanung zum Gemeindeprojekt<br />

inklusive Ausschreibungen läuft auf Hochtouren,<br />

die Finanzierungsvereinbarung ist beim Bund eingereicht.<br />

Im Frühling 2024 starten die Bauarbeiten des Gemeindeprojekts;<br />

parallel laufen erste Arbeiten der Arealentwicklung.<br />

Ein anderer wichtiger Punkt betraf den Sport.<br />

Der Gemeinderat hat das Gemeindesportanlagenkonzept GE-<br />

SAK genehmigt und strategische Entscheide für eine Neu-<br />

ausrichtung der Abteilung Sport gefällt. Im April nahm Markus<br />

Rosenberger als neuer Abteilungsleiter seine Arbeit auf. Die<br />

Umsetzung der Massnahmen läuft auf verschiedenen Ebenen.<br />

Die Organisation und Geschäftsfelder werden überprüft,<br />

betriebliche Optimierungen und Erneuerungen in der Infrastruktur<br />

vorgenommen. Mit Vereinen wurden Gespräche zur<br />

Optimierung der Belegungen geführt. Die Belegungen und der<br />

Verkauf werden gestärkt mit dem Ziel, höhere Einnahmen zu<br />

erreichen.<br />

Das Legislaturprogramm 2019 – <strong>2023</strong> ist ausgelaufen. Wie<br />

geht es weiter?<br />

Der Gemeinderat erstattet dem Einwohnerrat im Januar Bericht<br />

zum Programm 2019 – <strong>2023</strong> und unterbreitet das Legislaturprogramm<br />

<strong>2023</strong> – 2027 zur Kenntnisnahme.<br />

Welche weiteren Themen möchten Sie im Rückblick erwähnen?<br />

<strong>2023</strong> war ein Jahr der Gesamterneuerungswahlen. Die Stimmberechtigten<br />

bestellten den Einwohnerrat, den Gemeinderat<br />

und die Delegation von Herisau im Kantonsrat neu. In der<br />

Schule löste Alex Porta Michael Häberli als Abteilungsleiter ab,<br />

Pascal Schmukli wurde Schulleiter der Oberstufe. Im Asyl- und<br />

Flüchtlingsbereich war unsicher, ob aus dem Krieg in der Ukraine<br />

weitere Flüchtlinge aufzunehmen sind. Dies war aber nicht<br />

der Fall. Viele Flüchtlinge integrierten sich in die Arbeitswelt.<br />

Generell spürte auch Herisau die Zunahme der Asylgesuche,<br />

die Aufnahmen liessen sich mit angepassten Strukturen gut<br />

bewältigen.<br />

Es gab <strong>2023</strong> auch spezielle Ereignisse. Im September fand<br />

BIGNIK eine grosse Resonanz. Und im November wurden Sie<br />

von der Absage des bisherigen Glühweinhüttenbetreibers<br />

überrascht.<br />

BIGNIK war eine sehr gelungene Veranstaltung, sie zeigte eindrücklich,<br />

wie das Zentrum für einmal ohne Verkehr viel Aufenthaltsqualität<br />

bot. Positiv war auch, dass nach der Absage<br />

der Glühweinhütte auf dem Obstmarkt kurzfristig mehrere<br />

Eingaben erfolgten und schnell eine Alternative möglich wurde.<br />

Es ist erfreulich, was in unserem Dorf Positives möglich ist<br />

und konkret geschaffen wird.<br />

Wie sieht Ihr Ausblick auf 2024 aus, etwa betreffend Zubringer<br />

Appenzellerland und Obstmarkt?<br />

Es läuft viel, die Geschäftslast ist hoch, das wird so bleiben.<br />

Der Gemeinderat kann sich auf eine engagierte und gute Verwaltung<br />

stützen – dafür sind wir dankbar. Der «Zubringer Appenzellerland»<br />

beschäftigt weiter. Der Bundesrat hat ihn nach<br />

breit benutztem Vernehmlassungsverfahren ins Strassenbauprogramm<br />

aufgenommen und die Belastung der Durchfahrt<br />

Herisau anerkannt. Im Sommer fiel der Startschuss zur Korridorstudie,<br />

Ergebnisse liegen voraussichtlich Ende 2024 vor.<br />

Das Projekt Obstmarkt ist erarbeitet und auf dem politischen<br />

Weg. Es wird im Januar im Einwohnerrat beraten.<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Zu Diensten<br />

Der neue, alte Kommunikationsverantwortliche: Thomas Walliser Keel ist zurück<br />

Anfang Dezember hat Thomas Walliser Keel sein Amt als Kommunikationsverantwortlicher<br />

der Gemeinde Herisau aufgenommen.<br />

Es ist für ihn eine Rückkehr, war er doch bereits von 2009<br />

bis 2020 in dieser Funktion tätig gewesen. In den vergangenen<br />

drei Jahren arbeitete er als stellvertretender Leiter der Dienststelle<br />

für Kommunikation des Kantons Thurgau. «Ich bin nicht<br />

aus Herisau weggegangen, weil es mir nicht mehr gefiel, sondern<br />

weil mir ein Wechsel gut tat», sagt der 52-jährige Familienvater.<br />

Er habe sich im Thurgau aber zu weit weg von den Menschen gefühlt,<br />

erzählt er. «Als Journalist und nachher bei der Gemeinde<br />

Herisau erhielt ich laufend auch von der Bevölkerung Feedback<br />

auf meine Arbeit. Bei der Arbeit im Kanton Thurgau mit seinen<br />

280‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern war dieser enge Kontakt<br />

kaum möglich.» Gemeinsam mit der Bevölkerung sowie den<br />

Gemeindeverantwortlichen etwas zu bewegen, habe er in Herisau<br />

immer geschätzt. «Ich bin ein Allrounder, konnte und kann<br />

in Herisau Unterschiedliches einbringen vom Aufgleisen der<br />

Silvesterchlausen-Ausstellung über Workshops zur Zentrumsentwicklung<br />

bis zur Absprache der Kommunikation bezüglich<br />

Bahnhof mit allen Projektpartnern», nennt Thomas Walliser Keel<br />

Beispiele. Der Gemeinderat wünscht Thomas Walliser Keel einen<br />

guten Start als Nachfolger von Johannes Wey.<br />

25 Gruppierungen am Zielgruppenworkshop<br />

Nach der breiten Bevölkerungsumfrage führte die Fachhochschule<br />

OST am 30. November im Auftrag der Gemeinde Herisau<br />

einen Zielgruppenworkshop für Vereine und andere Gruppierungen<br />

durch. Damit sollen im Rahmen der Überprüfung des Kommunikationskonzeptes<br />

die Bedürfnisse dieser Akteure an die Kommunikation<br />

der Gemeinde erhoben werden. Der Einladung sind 25<br />

Vereine und andere Gruppierungen gefolgt. Auch diese Ergebnisse<br />

fliessen in die Auswertung der Fachhochschule OST zur Bevölkerungsumfrage<br />

an die Gemeinde ein. Der Gemeinderat bedankt<br />

sich herzlich für dieses Engagement der Teilnehmenden.<br />

Fragen Sie den Gemeinderat<br />

Haben Sie eine Frage an den Gemeinderat, die auch andere Leserinnen<br />

und Leser interessieren könnte? Wir erinnern an die Möglichkeit,<br />

Fragen zu stellen. Der Gemeinderat wird auf den Seiten<br />

«Unsere Gemeinde» eine Frage beantworten, die mindestens zwei<br />

Wochen vor Erscheinen unter Gemeindekanzlei@herisau.ar.ch eingereicht<br />

worden ist. Fragen einsenden können alle Einwohnerinnen<br />

und Einwohner der Gemeinde Herisau. Mit der Einsendung willigt die<br />

Fragestellerin oder der Fragesteller ein, dass sie oder er namentlich<br />

genannt wird. Weitere Fragen können für eine spätere <strong>Ausgabe</strong><br />

vorgemerkt oder bilateral beantwortet werden. Es besteht kein Anspruch<br />

auf eine öffentliche Beantwortung in «Unsere Gemeinde».<br />

Fragen sind prägnant und als Fragesätze zu formulieren. Die Redaktion<br />

behält sich Kürzungen von Fragen oder die Rückweisung von<br />

Einsendungen vor, welche diese Kriterien nicht erfüllen.<br />

Werom?<br />

(Bild: Freepik.com)<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Brauchtum<br />

Silvesterchlausen am Samstag, 30. Dezember<br />

In Herisau findet am 30. Dezember das traditionelle Silvesterchlausen<br />

statt. Im Alten Zeughaus gibt es wiederum eine öffentliche<br />

Ausstellung zu diesem Brauchtum.<br />

Das Silvesterchlausen findet dieses Jahr bereits am 30. Dezember<br />

statt, da der 31. Dezember auf einen Sonntag fällt. Die<br />

Schuppel sind mit ihren «gförchigen Groscht» oder mit ihren<br />

wunderbaren Hauben unterwegs, an denen sie monatelang mit<br />

viel Hingabe gearbeitet haben. Der wunderschöne Brauch fasziniert<br />

bekanntlich viele von Jung bis Alt.<br />

frischem Tannenreisig, Stechlaub, Stroh oder anderen Gewächsen<br />

aus Hof und Wald geschmückt. Sie tragen wilde Masken oder<br />

Larven. Die «Schönen» tragen Samtgewänder in verschiedenen<br />

Farben. Sie haben kunstvoll hergestellte Hüte oder übergrosse<br />

runde Hauben, die mit Glasperlen, Kordeln und Folien überdeckt<br />

sind. Die «Schönwüesten» tragen Hüte und Larven, welche mit<br />

Material aus Wald, Hof und Flur bestückt sind. Oftmals zieren<br />

Schnitzereien oder ausgestopfte Waldtiere und Vögel die kunstvoll<br />

hergestellten Hüte. «Spasschläuse» sieht man eher selten.<br />

Sie tragen keine Hauben und Hüte, sondern Zipfelkappen oder<br />

Kopftücher.<br />

Ausstellung im Alten Zeughaus<br />

Im Alten Zeughaus findet dieses Jahr am Freitag, 29. Dezember,<br />

von 17.00 bis 21.00 Uhr sowie am Samstag, 30. Dezember, von<br />

10.00 bis 18.00 Uhr wieder eine Ausstellung zum Silvesterchlausen<br />

statt. Dabei können die kunstvollen Hauben unter fachkundiger<br />

Betreuung in Ruhe und aus nächster Nähe betrachtet und<br />

bestaunt werden. Der Eintritt ist kostenlos.<br />

Vereinsbeizli<br />

Für die Besucher betreiben einheimische Vereine, ergänzend<br />

zum bestehenden Angebot im Dorf, die bekannten Vereinsbeizli.<br />

In der Chälblihalle ist der Jodlerclub Alpenblume, bei der Chäshalle<br />

die Guggenmusik Ziegelhöttler und im Alten Zeughaus der<br />

Feuerwehr-Verein für die Bewirtung zuständig.<br />

Strassensperrung im Zentrum<br />

Am 30. Dezember werden die Strassen im Gebiet Herisauer Zentrum<br />

– Platz, Obstmarkt, Buchenstrasse sowie auf Teilstrecken<br />

der Bahnhof-, Oberdorf-, Gossauer- und Kasernenstrasse von<br />

11.00 bis 16.00 Uhr für den Verkehr gesperrt. Dadurch wird Platz<br />

für das Besucheraufkommen im Dorf geschaffen. Dieses ist erfahrungsgemäss<br />

gross.<br />

Bilder: Luciano Pau<br />

Brauchtum Silvesterchlausen<br />

Das Silvesterchlausen in Herisau entwickelte sich aus dem alten<br />

Brauch des Bettelchlausens. Dieses ungeordnete und aufdringliche<br />

Bettelchlausen, das nur während der Tage um den<br />

Jahreswechsel geduldet war, nahm im 19. und 20. Jahrhundert<br />

festere Formen an. Einzelpersonen fanden in Chlausengruppen<br />

oder Schuppeln zusammen. Das appenzellische Wort für «Gruppe»<br />

ist der «Schuppel». Die einen Silvesterchläuse tragen eine<br />

oder zwei Schellen, man nennt sie «Schellenchläuse». Die anderen<br />

sind die «Rollewiiber» oder «Rolli», mit einem Rollenträger<br />

um den Oberkörper. Die Chlausenschuppel gehen von Haus zu<br />

Haus, um ein gutes neues Jahr zu wünschen. Mit Betteln hat das<br />

Silvesterchlausen schon lange nichts mehr zu tun. Es gibt vier<br />

Arten von Silvesterchläusen. Die «Wüesten» sind urtümlich mit<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Schule<br />

An fünf Vormittagen den eigenen Interessen nachgehen<br />

Jeweils mittwochs besuchen die Schülerinnen und Schüler des<br />

Zyklus 2 Ateliers. Sie sind Teil des «Herisauer Rahmens». Lehrpersonen<br />

(und Eltern) leiten Wahlangebote in gemischten Gruppen.<br />

Unser Augenschein in einem Schulhaus zeigt die Vielfalt der<br />

Inhalte.<br />

«Juhuu!», ruft ein Mädchen in einem Schulzimmer. Es ist eines von<br />

<strong>12</strong>1 Kindern, die im Schulhaus Landhaus dem Zyklus 2 angehören<br />

(3. bis 6. Klasse). Das Angebot «Experimente für neugierige Kinder»<br />

steht an fünf Atelier-Vormittagen auf dem Programm (siehe Zweittext<br />

auf dieser Seite). In diesem Moment sind ein Trinkhalm und<br />

Spülmittel sowie der Atem gefragt. Es gehe nicht darum, einfach<br />

rasch die Experimente abzuhandeln, sagt Lehrerin Tabea Leuthold.<br />

«Wichtig ist, sich Gedanken über Erklärungen zu machen, Erkenntnisse<br />

schriftlich festzuhalten.» «Kugel im Flaschenhals», «Geist im<br />

Gummihandschuh» oder «Frosch auf Tauchfahrt» sind weitere Versuche,<br />

die mit Auftragskarten durchgeführt werden. Die Ideen und<br />

Unterlagen für die Experimente hat die Lehrerin aus Fachliteratur<br />

und aus dem Internet zusammengetragen.<br />

Zum Beispiel mit Smileys<br />

Bei Aline Boehrer liegen derweil die Kinder auf Kissen oder Teppichen<br />

und lauschen aufmerksam sanfter Musik. Die Achtsamkeit,<br />

die Entspannung und die Ruhe stehen im Zentrum des Angebots<br />

«Do it for yourself». Stärken und Momente der Dankbarkeit sollen<br />

erkannt, Emotionen beobachtet werden. Gestalterische, kreative<br />

Tätigkeiten ergänzen dieses Atelier. Die Lehrerin gibt den Kindern<br />

für die kommenden Tage den Auftrag, einen «Mood-Tracker» anzufertigen:<br />

Sie sollen zuhause ihre Gefühle reflektieren und notieren.<br />

Verschiedene Möglichkeiten werden besprochen: Smileys, Wörter<br />

oder Farben können Hilfsmittel sein, um Stimmungen und Eindrücke<br />

festzuhalten.<br />

Sie entspannen sich bei sanfter Musik.<br />

«Juhuu!»: Das Seifenblasen-Experiment macht Eindruck.<br />

Farbenfroh wie Rizzi<br />

«Entdecke verschiedene Künstler und ihre Maltechniken. Sei kreativ<br />

und setze deine Ideen in Kunstwerken um», ist der Titel eines Ateliers<br />

in einem anderen Zimmer. Die Gruppe ist bei unserem Besuch<br />

mit James Rizzi beschäftigt. Seine farbenfrohen Bilder werden besprochen,<br />

eigene Skizzen gestaltet. An einer Wand hängen Kunstwerke,<br />

welche die Schülerinnen und Schüler eine Woche zuvor aus<br />

selbstgefertigten Zuckerkreiden hergestellt haben – inspiriert von<br />

Friedensreich Hundertwasser. Im Künstlerheft werden Eintragungen<br />

gemacht und die Steckbriefe ergänzt. «Nächstes Mal beschäftigen<br />

wir uns mit Wassily Kandinsky», kündigt die Lehrerin Alexandra<br />

Widmer an. An einem der Mittwochvormittage wird die Gruppe die<br />

Herisauer Künstlerin Barbara Grob-Nef besuchen.<br />

Auch Eltern machen mit<br />

Wie das gemeinsame Musizieren sind die Ateliers seit einigen<br />

Jahren Teil des «Herisauer Rahmens». Ateliers finden<br />

im zweiten und/oder im dritten Quartal statt. «Die Ateliers<br />

können an aufeinanderfolgenden Mittwochen oder in 14-tägigem<br />

Rhythmus durchgeführt werden», sagt Markus Stäheli.<br />

Er ist als Schulleiter für den Zyklus 2 verantwortlich.<br />

Auch Eltern bieten Ateliers an. «Wir begrüssen dies.» Es sei<br />

eine Bereicherung, wenn sie ihr Wissen einbringen können.<br />

In der Müli leiten Eltern die Ateliers «Asiatische Küche» und<br />

«Verschiedene Spiele». Auch im Waisenhaus leitet eine Mutter<br />

(die gleichzeitig Musiklehrerin ist) ein Atelier: Da gilt es,<br />

eine Geschichte mit Instrumenten und Alltagsgegenständen<br />

zu vertonen. Das Angebot wird ergänzt von einer jungen<br />

Engländerin, die in Herisau als Kindermädchen tätig ist.<br />

«Englisch/Tanz» heisst das Thema: «The idea is to increase<br />

your knowledge and to understand, that there ist no right or<br />

wrong way to develop.» Mut für die eigene Bewegung wird<br />

also angestrebt.<br />

Künstlerisch tätig sein im Stil von James Rizzi.<br />

Titelblatt der Ausschreibungen im Waisenhaus.<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Sportzentrum<br />

Im «Bistro Overtime» die Bindung zu Gästen stärken<br />

Seit dem 1. Oktober ist das Restaurant im Sportzentrum wieder<br />

an sieben Tagen pro Woche geöffnet. Das «Bistro Overtime» soll<br />

zum Treffpunkt für Sportlerinnen und Sportler, Menschen aus<br />

dem Quartier und lokale Betriebe werden.<br />

Das Restaurant im Sportzentrum hat eine lange Geschichte. Viele<br />

Jahre sass man nach dem Training zusammen, hat auf Siege angestossen<br />

und über Niederlagen gebrütet. An den Tischen wurde<br />

gejasst, geplaudert und gegessen – nicht selten bis tief in die<br />

Abende hinein. «In den früheren Jahren wurde das Bistro jeweils<br />

verpachtet», erklärt Markus Rosenberger, Abteilungsleiter Sport.<br />

«Damit sind beide Seiten aber nie richtig glücklich geworden. Aus<br />

diesem Grund hat man sich entschieden, die Sache selbst in die<br />

Hand zu nehmen.» Seit Anfang 2022 befand sich das Bistro in einer<br />

Testphase, wobei die Gerichte von der «Stiftung Leben im Alter»<br />

angeliefert wurden. «Die Ergebnisse und Rückmeldungen waren<br />

erfreulich, deshalb haben wir per 1. Oktober das Bistro Overtime<br />

wieder täglich geöffnet. Allerdings haben wir entschieden, die Küche<br />

selbst zu betreiben. Das vereinfacht die Abläufe, weil wir die<br />

Auslastung unserer Angebote kennen und das Küchenpersonal<br />

flexibel aufbieten können.»<br />

Markus Rosenberger spürt ein starkes Bedürfnis nach einem kulinarischen<br />

Angebot im Sportzentrum – und das nicht nur von den<br />

Sportlerinnen und Sportlern. «Früher war das Sportzi ein Treffpunkt<br />

für das ganze Quartier. Heute gibt es kaum noch Restaurants<br />

in der Gegend. Wir wollen mit dem Bistro eine Alternative<br />

bieten. Die Menschen sollen nach einem Spaziergang ein Stück<br />

Kuchen essen, einen Kaffee trinken und plaudern können.» Auch<br />

die ansässigen Betriebe möchte das Sportzentrum wieder vermehrt<br />

ansprechen. «Viele Mitarbeitende stammen von ausserhalb<br />

und müssen sich am Mittag irgendwo verpflegen. Wir wollen aktiv<br />

auf sie zugehen und auf uns aufmerksam machen.»<br />

Geburtstage und Firmenanlässe<br />

In einem nächsten Schritt gelte es, der Bevölkerung wieder bewusst<br />

zu machen, dass es im Sportzentrum ein Restaurant gebe.<br />

«In den letzten Jahren gab es verschiedene Pächter, zwischendurch<br />

war das Bistro geschlossen», sagt Rosenberger. «Jetzt wollen<br />

wir unser Angebot im Bewusstsein der Menschen verankern.<br />

Eltern können sich im Bistro austauschen, während die Kinder im<br />

Training sind, Betriebe können Events samt Verköstigung buchen,<br />

und Vereine haben wieder einen Stammtisch.» Um die Bekanntheit<br />

zu steigern, seien im kommenden Jahr unterschiedliche Aktionen<br />

geplant. Gerade Kindergeburtstage oder Firmenanlässe<br />

sollen in Zukunft vermehrt im Sportzentrum stattfinden. «Familien<br />

und Betriebe müssen sich um nichts kümmern. Wir organisieren<br />

den Event, stellen das Material zur Verfügung – und komplettieren<br />

das Angebot dank unserer Gastronomie.»<br />

Von diesem neuen Geschäftsbereich erhofft sich das Sportzentrum<br />

eine stärkere Bindung zu den Gästen. «Wir rücken mit diesem<br />

Angebot näher an die Bedürfnisse der Menschen, die nach dem<br />

Besuch im Schwimmbad, einem Aufenthalt in der Sauna oder dem<br />

kräftezehrenden Training gerne eine kleine Stärkung wollen.»<br />

Früher hätten sie dafür weiter ins Dorf oder nach Hause gehen<br />

müssen. «Nun bieten wir alles unter einem Dach», sagt Markus<br />

Rosenberger. «Wir wollen ein Treffpunkt im Dorf sein, an dem man<br />

verweilen möchte.»<br />

Das «Bistro Overtime» hat täglich geöffnet und bietet gutbürgerliches Essen.<br />

Ein Treffpunkt im Quartier<br />

Seit dem 1. Oktober hat das «Bistro Overtime» jeden Tag zwischen<br />

9 und 17 Uhr geöffnet. Auf der Speisekarte stehen Klassiker wie<br />

Schnitzel mit Pommes, Wienerli mit Brot oder Spaghetti Bolognese.<br />

Dazu kommt ein täglich wechselndes Mittagmenü. «Da kann<br />

es auch einmal Capuns, Riz Casimir oder Siedwürste geben», so<br />

Rosenberger. «Wir wollen kein ‘Schickimicki’, sondern gutbürgerliche<br />

Küche, die schmeckt und satt macht.» In den kommenden<br />

Monaten sollen die Öffnungszeiten und das Personal weiter<br />

ausgebaut werden. Ziel sei es, dass die Gäste auch nach einem<br />

Abendkurs gemeinsam etwas essen oder trinken können. «Derzeit<br />

suchen wir weitere Mitarbeitende im Stundenlohn für Abendoder<br />

Wochenenddienste. Dabei legen wir Wert darauf, gute Gastgeber<br />

einzustellen.»<br />

Freie Stellen im<br />

Bistro Overtime<br />

Eine Gutscheinaktion und ein Film im Hallenbad<br />

Seit dem 3. Dezember bietet das Sportzentrum eine besondere<br />

Aktion an: Auf sämtliche Gutscheine gibt es bis und mit<br />

Weihnachten einen Rabatt von zehn Prozent. Die Gutscheine<br />

können mit frei wählbaren Beträgen an der Kasse bezogen<br />

werden. Am 23. Dezember (11 und 16 Uhr) und 24. Dezember<br />

(11 Uhr) wird im Hallenbad der Film «Lucas» gezeigt: Er erzählt<br />

die Geschichte eines jungen Meeresbewohners, der sich an<br />

Land in einen Jungen verwandelt. Der Film ist kostenlos, bezahlt<br />

werden muss lediglich der Eintrittspreis für das Hallenbad.<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


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Geschätzte Kundschaft<br />

Ich darf auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurückblicken<br />

und das verdanke ich insbesondere Ihnen.<br />

Solch treue Kundschaft wie Sie, ist keine Selbstverständlichkeit.<br />

Daher weiss ich dies noch mehr wertzuschätzen<br />

und bedanke mich herzlich für Ihr entgegengebrachtes<br />

Vertrauen und ihre Treue.<br />

Der Nissan X-Trail<br />

Nissan X-Trail N-Connecta 1.5 VC-T e-POWER, Systemleistung:<br />

204 PS (150 kW), Treibstoffverbrauch kombiniert: 6.1 l/100 km,<br />

CO₂-Emissionen kombiniert: 139 g/km, CO₂-Emissionen<br />

aus Treibstoffproduktion: 32 g/km, Energieeffizienz-<br />

Kategorie: C. Fahrweise, Strassen- und Verkehrsverhältnisse,<br />

Umwelteinflüsse und Fahrzeugzustand können die<br />

Verbrauchswerte und die Reichweite beeinflussen.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

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Tel.: 071 351 44 92 • www.auto-baier.ch<br />

C<br />

Auch kommendes Jahr stehe ich Ihnen gerne mit vollem<br />

Engagement zur Seite. Davor wünsche ich Ihnen<br />

und Ihrer Familie aber schöne Festtage, einen guten<br />

Rutsch ins neue Jahr 2024 und freue mich auf eine<br />

weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Miguel Machado<br />

cmm Hauswartung GmbH<br />

info@cmm­hauswartung.ch<br />

www.cmm­hauswartung.ch<br />

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<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Chorzfuetter · 23<br />

Chorzfuetter<br />

Bauabrechnungen genehmigt<br />

Am 7. Juni 2022 sprach der Gemeinderat<br />

einen Verpflichtungskredit über 200'000<br />

Franken für den Ersatz der Ölheizung im<br />

Kindergarten Obere Säge durch eine Sole-Wasser-Wärmepumpe.<br />

Beim Ersatz von<br />

Heizungen sollen solche mit erneuerbaren,<br />

nichtfossilen Energieträgern eingesetzt werden.<br />

Die Abrechnung schliesst mit <strong>Ausgabe</strong>n<br />

von 156 '700 Franken. Der Gemeinderat hat<br />

die Bauabrechnung genehmigt. Weiter genehmigte<br />

er die Bauabrechnung für die Badwassersteuerung<br />

im Hallenbad. Die Schlussrechnung<br />

beläuft sich auf 82'693 Franken,<br />

was einen Mehraufwand von 2693 Franken<br />

bedeutet. (gk)<br />

HIER SCHAUEN DIE SILVERSTERCHLÄUSE<br />

BEIM KAFFEE ÜBER DIE SCHULTER<br />

Wer in diesen Tagen das Oberdorfkafi in Herisau<br />

an der Oberdorfstrasse betritt, dem<br />

fallen die verschiedenen Kunstwerke an den<br />

Wänden auf. Die meisten von ihnen zeigen<br />

Silvesterchläuse in allen erdenklichen Grössen<br />

und Farben, geschaffen mit unterschiedlichen<br />

Techniken. Hinter der Ausstellung «Silversterchläus<br />

ond anders» steht Karin Antilli<br />

Frick. Die Herisauer Künstlerin und Lehrerin<br />

hat schon mehrere Bilder-, Mal- und Rätselbücher<br />

herausgegeben. «Die meisten wissen<br />

nicht, dass ich solche Kunst mache», erklärt<br />

sie. «Als ich angefragt wurde, eine Ausstellung<br />

im Oberdorfkafi zu machen, habe ich<br />

mein Material gesichtet und mich für die<br />

Silversterchläuse als Schwerpunkt entschieden.»<br />

Am meisten Freude bereite es ihr, die<br />

«Bösen» zu malen. «Ich mag die Natur. Für<br />

mich verkörpern die Bösen Wesen zwischen<br />

den Welten, weil sie weder Mensch noch<br />

Pflanze sind. Sie kommen mir vor, als wären<br />

sie aus einem Baumstrunk gewachsen.»<br />

Die Ausstellung dauert bis zum 21. April und<br />

wird zwischendurch ihren Schwerpunkt verändern.<br />

«Wenn es auf den Frühling zugeht,<br />

stelle ich neue Bilder aus.» In der Adventszeit<br />

finden begleitend zur Ausstellung zwei<br />

weitere Anlässe statt. Am 14. Dezember malt<br />

Karin Antilli Frick ab 13.30 Uhr ein Bild, am<br />

28. Dezember gibt es zwischen 9 und <strong>12</strong> Uhr<br />

einen Brunch mit dem Waisenhaus-Schuppel<br />

aus Urnäsch. (sd)<br />

Personaldienst wird aufgestockt<br />

Der Personaldienst ist für alle Themen rund<br />

um das Personal der Gemeinde ausser Lehrpersonen<br />

verantwortlich. Seit 2011 stehen<br />

ihm 100 Stellenprozente zur Verfügung. Zur<br />

Bewältigung von Rekrutierungsprozessen<br />

sowie zum erforderlichen Leistungsausbau<br />

bei Rekutierungsmassnahmen benötigt<br />

der Personaldienst zusätzliche Ressourcen.<br />

Der Gemeinderat hat eine Aufstockung um<br />

50 Stellenprozent bewilligt. (gk)<br />

Gemeinderat gegen Motion<br />

Am 31. Oktober ist der Gemeindekanzlei die<br />

Volksinitiative «Finanzreferendum» übergeben<br />

worden. Den formellen Beschluss über<br />

das Zustandekommen der Volksinitiative<br />

wird der Gemeinderat an einer der kommenden<br />

Sitzungen fällen, über die Gültigkeit<br />

wird der Einwohnerrat im kommenden<br />

Frühjahr entscheiden. Die Regelungsabsicht<br />

ist mit der Motion «Ja zum Finanzreferendum»<br />

identisch. Das Motionsbegehren wird<br />

dem Einwohnerrat am 6. Dezember vorgelegt.<br />

Der Gemeinderat empfiehlt, die Motion<br />

nicht erheblich zu erklären.(gk)<br />

Karin Antilli Frick stellt bis 21. April im Oberdorfkafi aus.<br />

GEWERBEVEREIN ÜBERREICHT<br />

PREISE FÜR HERISHOPPING-AKTION<br />

Unter dem Motto «Wir leben hier – wir shoppen<br />

hier!» fand die HeriShopping-Aktion im<br />

September und Oktober statt. 34 Geschäfte<br />

beteiligten sich daran, 15 Gewinnerinnen und<br />

(Bild: sd)<br />

Gewinner wurden mit HeriChecks im Gesamtwert<br />

von 1000 Franken ausgezeichnet. Der Gewerbeverein<br />

freute sich über den grossen Anklang<br />

seitens der Kundschaft. (mitg.)<br />

Neue Spartageskarte der SBB<br />

Die Gemeinde Herisau bietet die neue Spartageskarte<br />

der SBB auch in Zukunft an. Dies<br />

beschloss der Gemeinderat, nachdem die SBB<br />

das bisherige GA-Tageskartenangebot einstellen.<br />

Das neue Angebot kann ab dem 1. Januar<br />

2024 auch von Personen genutzt werden, die<br />

nicht über einen Internetanschluss verfügen.<br />

Das neue Modell bietet unter anderem eine<br />

grössere Angebotsvielfalt; mit oder ohne<br />

Halbtax sowie 1. und 2. Klasse. (gk)<br />

Saskia Nufer (WalhallaAG), Gewinnerin Petra Walz und Jürg Mohler (Bürodesign AG).<br />

(Bild: zVg.


24 · Gesellschaft / I wohne do <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

I wohne do!<br />

Erfolgreiche ARt Herisau: 700 Besuchende fanden den Weg ins alte Zeughaus.<br />

ART HERISAU ZUM THEMA «MYSTIQUE»<br />

ZIEHT EIN POSITIVES FAZIT<br />

(Bild: zVg.)<br />

Selina Tanner, 28.07.1995, ledig,<br />

selbstständig<br />

Wo ist Ihr Lieblingsort in Herisau?<br />

Die Ramsenburg, da ich als Kind viel Zeit<br />

dort verbrachte.<br />

Was würden Sie an Herisau verändern<br />

wollen?<br />

Ich wünsche mir einen Laden, in dem man regional,<br />

nachhaltig, biologisch einkaufen kann.<br />

Welches Restaurant in Herisau würden<br />

Sie auswärtigen Freunden empfehlen und<br />

weshalb?<br />

Das Restaurant Rebstock und die Cherry<br />

Lounge, da beide ein sehr qualitatives, leckeres<br />

Angebot haben und eine herzliche und<br />

familiäre Atmosphäre bieten.<br />

Was möchten Sie in ihrem Leben noch<br />

erreichen?<br />

Eine lange Reise, um Wissen und Fähigkeiten<br />

von Menschen, Ländern und Kulturen lernen<br />

zu dürfen.<br />

Was ist Ihr besonderes Talent?<br />

Ich erkenne immer das Gute in jeder noch so<br />

scheinbar schlechten Situation.<br />

Welches Tier wären Sie gerne und weshalb?<br />

Ich wäre gerne ein Vogel, um die ganze Vielfalt<br />

unserer Natur sehen zu können und die Freiheit<br />

der Lüfte zu geniessen.<br />

Welche*n Herisauer*in würden Sie gerne<br />

in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> sehen?<br />

Kevin Piredda<br />

Anfangs November wurde unter der Leitung<br />

von Lukas Zolliker ein weiteres Mal die ARt<br />

Herisau initiiert. Nachdem die Ausstellung<br />

im vergangenen Jahr Werke von Schülerinnen<br />

und Schülern zeigte, kehrte die Kollektivausstellung<br />

wieder zu ihrem Grundkonzept<br />

zurück: eine Gemeinschafts-Ausstellung aus<br />

verschiedenen Kunstsparten. Dieses Jahr<br />

zum Thema «Mystique». Verteilt auf drei<br />

Stöcke zeigten mehrere Künstlerinnen und<br />

Künstler ihre Werke. So auch der Herisauer<br />

Newcomer Bruce Merkofer mit ungewohnten<br />

Installationen aus Metall und Holz. Auf<br />

seiner selbstgefertigten Bank durften die Besuchenden<br />

nicht nur Platz nehmen, sondern<br />

auch unter dem Licht der ungewöhnlichen<br />

Strassenbeleuchtung ihre Blicke durch den<br />

Raum schweifen lassen. So entdeckte man<br />

etwa einen Metallvogel in luftiger Höhe,<br />

verschiedene, präzis gefertigte Skulpturen<br />

oder eine lebensgrosse Metallkuh, die sich in<br />

einem eigens für die Ausstellung gefertigten,<br />

beleuchteten Sockel und mit einem echten<br />

Kornfeld bestückt, versteckt hatte.<br />

Rund herum an den Wänden waren Fotografien<br />

des Fotografen Lukas Zolliker zu<br />

sehen. In ungewöhnlichen Kombinationen<br />

platzierte er Models an verlassenen Orten<br />

wie etwa in einem riesigen Speisesaal eines<br />

Grand Hotels in Italien. In einer Mélange<br />

aus neun Schwarzweissbildern mit literarischen<br />

Texten war eine Holzsteele platziert,<br />

welche die Vielfalt seiner Arbeiten zum Ausdruck<br />

brachte. Im ersten Stock begegneten<br />

den Besuchenden die Fabelwelt von Adrian<br />

Keller und mystische Tonfiguren von Brigitte<br />

Werz. Ersterer schuf an der Ausstellung eine<br />

feine Symbiose aus farblich dezenten, sehr<br />

genau angepassten Zeichnungen und Malereien.<br />

Seine Inhalte luden zum Nachdenken<br />

ein und trugen viel zum mystischen Touch<br />

der Ausstellung bei. Viele seiner Werke entstanden<br />

nur aus einzelnen Farbstiftstrichen.<br />

Tonkünstlerin Brigitte Werz aus Niederbüren<br />

wiederum zeigte eine grosse Vielfalt filigran<br />

gefertigter Werke aus Ton, welche einen ergänzenden<br />

Gegenpart zu den Bildern von Adrian<br />

Keller darstellten.<br />

Im zweiten Stock zeigte die in Herisau<br />

lebende Christine Gsell ihre vielfältigen Illustrationen.<br />

Schwarze Vögel hatten auf den<br />

Stellwänden Platz genommen und schienen<br />

ihre Bilder zu bewachen: Humorvolle Szenen<br />

aus Mensch und Natur zeigten die breite<br />

Ideenwelt der Künstlerin. Im Gegensatz dazu<br />

glänzten die Fine Art Fotografien Sacha Rüedes<br />

in der zweiten Raumhälfte. Der in Herisau<br />

aufgewachsene Fotograf wohnt in Glashütten<br />

AG und war eigens für diese Ausstellung mit<br />

vierzehn seiner Werke nach Herisau gereist.<br />

Er zeigte die Kombination aus Lost Places und<br />

graziösen Frauen, die diese speziellen Plätze<br />

zierten. Dabei sind einzigartige Werke aus<br />

Schönheit und morbiden Zerfall entstanden.<br />

«Einmal mehr hat es das Team der ARt Herisau<br />

geschafft, einer Ausstellung einen ganz eigenen<br />

Charakter mitzugeben», resümierte Lukas<br />

Zolliker nach der Ausstellung. Rund 700 Interessierte<br />

hätten die Vernissage und die Ausstellung<br />

besucht. Auch die Rückmeldungen<br />

seien positiv ausgefallen. «Mehrfach war zu<br />

hören, man hätte noch nie eine Ausstellung in<br />

dieser Art gesehen.» Auch für die sechs Kunstschaffenden<br />

hat sich die Ausstellung gelohnt:<br />

mehrere Werke seien verkauft und gute Gespräche<br />

geführt worden. (pd/hst)


<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft · 25<br />

WAS WÜNSCHEN SICH HERISAUERINNEN<br />

UND HERISAUER FÜR IHR DORF?<br />

Ich wünsche den Herisauerinnen und<br />

Herisauern zu Weihnachten, dass wir<br />

den Frieden sowohl in jedem einzelnen<br />

als auch auf unseren Strassen<br />

und schönen Gassen wiederfinden.<br />

Ich wünsche mir, dass wir in der ganzen<br />

Gemeinde den Frieden finden,<br />

und sich dieser dann weiterzieht in<br />

den Kanton, die Schweiz und noch<br />

weiter.<br />

Ich wünsche mir, dass man sich weniger<br />

gegenseitig beurteilt oder vorverurteilt.<br />

Ausserdem würde ich mir wünschen,<br />

dass man sich nicht anhand von Wissen<br />

anderer Menschen bereits ein Bild<br />

macht, sondern direkt den Menschen<br />

kennenlernen will. Vor allem auch, dass<br />

man gewisse politische Meinungen oder<br />

soziale Stellungen nicht verurteilt. Alles<br />

in allem wünsche ich mir mehr Miteinander<br />

und Füreinander.<br />

Ich wünsche uns allen eine friedvolle<br />

Zeit. Wenn alle Familien zusammenkommen,<br />

soll Frieden über<br />

allen walten.<br />

Ich bin sehr zufrieden mit Herisau,<br />

wünsche mir aber weiterhin ein lebendiges<br />

Dorf, das sich stets weiterentwickelt<br />

und mit der Zeit geht, ein junges<br />

frisches Dorf.<br />

LEVI HAAS<br />

Gerade die Weihnachtszeit ist<br />

eine wichtige Zeit der Besinnlichkeit.<br />

Ich wünsche mir, dass<br />

man auf der Strasse aufeinander<br />

zugeht und sich grüsst und nicht<br />

einfach vorbeiläuft, ohne etwas zu<br />

sagen. Das fände ich wichtig.<br />

Für das Dorf Herisau wünsche ich mir<br />

einen Mittelpunkt, an dem sich am<br />

Wochenende auch die jüngeren Generationen<br />

treffen könnte und sie nicht<br />

nach St. Gallen ausweichen müsste. Ich<br />

wünsche mir für die jungen Menschen<br />

ein attraktives Herisau. Die eine oder<br />

andere Bar mehr oder sogar einen Club,<br />

würde die Ausgangsszene des Dorfes<br />

aufwerten und anziehender machen.<br />

Strassenumfrage<br />

von Manuel Alder


26 · Vor 50 Jahren <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

SAUBERES WASSER UND<br />

BEQUEMES ZWANGSSPAREN<br />

Im Dezember 1973 sorgen in Herisau unter anderem Gidio Hosestoss, die Eröffnungen der Abwasserreinigungsanlage<br />

Bachwis und des Grossverteilers Denner sowie die Freude der Mitglieder<br />

der Kornkasse Schwänberg für Gesprächsstoff.<br />

Zuerst ein Blick über die Gemeindegrenzen:<br />

International wie national beschäftigen<br />

weiterhin der Nahostkonflikt, die Energiekrise<br />

und die Teuerung. In der Leserbriefspalte<br />

der Appenzeller Zeitung werden<br />

beispielsweise Hamsterkäufe (etwa bei Kehrichtsäcken)<br />

und der Preisanstieg von bis zu<br />

20 Prozent bei den Christbäumen beklagt.<br />

Am 6. Dezember 1973 erhält die Schweiz<br />

drei neue Bundesräte. Bemerkenswert: Alle<br />

werden im ersten Wahlgang gewählt und<br />

«es war kein einziger offizieller Kandidat<br />

dabei». Neu in der Schweizer Exekutive sind<br />

Willi Ritschard (SP), Hans Hürlimann (CVP)<br />

und Georges-André Chevallaz (FDP). Auf<br />

nationaler Ebene wird zudem über Tempo<br />

50 innerorts diskutiert, dies wird indes erst<br />

elf Jahre später eingeführt. Das Tempolimit<br />

60 km/h innerorts wurde 1959 eingeführt –<br />

ausserorts und auf der Autobahn existieren<br />

bis im Januar 1973 keine Limiten. Dann führt<br />

die Landesregierung aus Sicherheitsgründen<br />

auf Überlandstrassen Tempo 100 ein,<br />

im November erweitert sie diese Beschränkung<br />

aufgrund der Ölkrise auf die Autobahnen.<br />

Bereits im Frühling 1974 wird die<br />

Höchstgeschwindigkeit wieder angepasst,<br />

fortan gilt auf Autobahnen Tempo 130. 1985<br />

handelte die Regierung erneut – diesmal im<br />

Zusammenhang mit dem Waldsterben. Seither<br />

gilt ausserorts Tempo 80 und auf den<br />

Autobahnen <strong>12</strong>0 km/h. Bleiben wir bei der<br />

Autobahn, kehren aber zurück zum Dezember<br />

1973. Mitte des Monats wird das neue 15<br />

Kilometer lange Teilstück der N1 (heute A1)<br />

von St. Gallen Ost bis nach Rheineck eingeweiht.<br />

«Damit ist es möglich, von Winterthur<br />

bis nach St. Margrethen auf der Autobahn<br />

durchzufahren, mit einer einzigen<br />

Unterbrechung durch die Stadt St. Gallen.»<br />

Von der Strasse auf die Piste: Ende des Jahres<br />

1973 findet in Ebnat-Kappel das erste Europacup-Rennen<br />

im Skigebiet Girlen statt.<br />

Am 29. Dezember starten die Frauen, am<br />

darauffolgenden Tag die Männer zum internationalen<br />

Riesen-Slalom. Bei den Frauen<br />

gewinnt Hanni Wenzel aus Liechtenstein<br />

vor der Schweizerin Lise-Marie Morerod, bei<br />

den Männern der Italiener Tiziano Bieller<br />

vor Werner Mattle und Engelhard Pargätzi<br />

aus der Schweiz. Mit Heini Hemmi (5.), Eric<br />

Fleutry (7.) und Walter Tresch (9.) befinden<br />

sich fünf Schweizer unter den ersten zehn.<br />

Ehre für Gidio und Denner-Eröffnung<br />

Auf der anderen Seite des Alpsteins sehen<br />

die Langläufer des Skiclubs Herisau «nach<br />

einem intensiven Sommer- und Herbsttraining<br />

mit Zuversicht der kommenden Saison<br />

entgegen» und die Abrechnung des sechstägigen<br />

Sportzentrum-Einweihungsfestes<br />

präsentiert einen Reingewinn von 250 000<br />

Franken. Doch nicht nur Sportliches freut:<br />

Gefeiert wird zum Beispiel der erste Aus-<br />

Zahltag bei der Kornkasse Schwänberg (Bild: Appenzeller Zeitung, 14.<strong>12</strong>.1973)<br />

serrhoder Band von «Die Kunstdenkmäler<br />

der Schweiz», der das Hinterland behandelt<br />

und die Herisauer Volkshochschulkurse sind<br />

so beliebt, dass eine Warteliste geführt werden<br />

muss. Angeboten werden Makramee,<br />

Blumenbinden und «Party Snacks für unsere<br />

Gäste». Obwohl die Adventszeit nicht seine<br />

Zeit ist, kommt in diesem Monat auch Gidio<br />

Hosestoss gross raus. Ihm nämlich wird die<br />

Ehre zuteil, auf dem sechsten Ausserrhoder<br />

Brauchtumstaler verewigt zu werden. Damit<br />

komplettiert der Herisauer Brauch die<br />

Serie, entworfen von Grafiker Ruedi Bannwart,<br />

welche neben Gidio auch Silvester,<br />

Landsgemeinde, Streichmusik, Alpfahrt und<br />

Blochmontag umfasst.<br />

Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft eröffnet<br />

Mitte Dezember der Denner im Spittel.<br />

Im entsprechenden Zeitungsbericht wird<br />

betont, dass der Laden «trotz der einfachen<br />

Gestaltung freundlich und einladend» wirke.<br />

Die niedrigen Preise würden erreicht durch<br />

«Verzicht auf kostensteigernde Dienstleistungen<br />

wie Kreditgewährung, Hauslieferdienst,<br />

Beratung, ferner durch jeglichen<br />

Luxus entbehrende Ladeneinrichtung und<br />

durch niedrige Personalbestände». Die Berichterstattung<br />

über die feierliche Eröffnung<br />

bleibt nicht kommentarlos. So etwa tönt es<br />

in der Leserbriefspalte: «Anscheinend gibt<br />

es immer noch Leute, die nicht begreifen,<br />

dass die Grossverteiler den kleinen Spezerei-Läden<br />

den Garaus machen.» Ein weiterer<br />

Stein des Anstosses ist der Umstand,<br />

dass der österreichischen Vorsitzenden der<br />

Denner-Konzernleitung ein «prachtvoller<br />

Landsgemeindedegen unter Abspielung des<br />

Landsgemeindeliedes» überreicht wurde.<br />

«Das ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit!<br />

Ich habe nichts gegen Frauen, (…) aber ich<br />

habe etwas gegen einen ehemaligen Kantonsratspräsidenten,<br />

der keine Skrupel hat,<br />

die ehrwürdige Landsgemeinde auf derartige<br />

Weise zu missbrauchen.»<br />

Zahltag bei der Kornkasse<br />

Weniger Aufsehen erregt die Gründung der<br />

ersten Privatbank in Appenzell Ausserrhoden.<br />

Die Bank Thorbecke AG, deren Geschäftsräumlichkeiten<br />

sich im Wetter-Haus<br />

am Platz <strong>12</strong> befinden, will «mit den Vorteilen,<br />

die insbesondere in der individuellen<br />

Beratung des einzelnen Kunden besteht,<br />

eine Marktlücke in Ausserrhoden schliessen».<br />

Die Bank disloziert später von Herisau<br />

nach St. Gallen und wird 2003 von der St.<br />

Galler Kantonalbank übernommen.<br />

Im Dezember 1973 macht noch eine weitere<br />

«Sparanstalt» von sich reden. Die Kornkasse<br />

Schwänberg. Dem Appenzeller Heft<br />

«Der Herisauer Schwänberg» von Thomas<br />

Fuchs und Peter Witschi ist zu entnehmen,


<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Vor 50 Jahren · 27<br />

Eröffnung der ARA Bachwis im Dezember 1973 (Bild: Appenzeller Zeitung, 21.<strong>12</strong>.1973)<br />

dass die Korngesellschaft 1833 als Selbsthilfeorganisation<br />

gegründet wurde und «sich<br />

am Vorbild der 1832 aufgelösten Wohltätigen<br />

Gesellschaft orientierte, die sich zum<br />

Ziel gesetzt hatte, in Zeiten der Not Getreide<br />

anzukaufen und den Mitgliedern günstig<br />

abzugeben». Die Korngesellschaft aber kauft<br />

bald schon kein Getreide mehr, sondern wird<br />

zu einer Spargenossenschaft. Dieser Wandel<br />

zeigt sich auch in der Namensänderung zu<br />

Kornkasse. Die Mitglieder verpflichten sich<br />

zum Zwangssparen. Nach Ablauf einer Sparperiode<br />

von drei oder vier Jahren wird die<br />

Kasse aufgelöst und das Vermögen samt<br />

Zinsen an die Teilhaber ausbezahlt.<br />

Im Dezember 1973 geht eine solche dreijährige<br />

Sparperiode zu Ende. Die Appenzeller<br />

Zeitung titelt: «Zahltag bei der Kornkasse<br />

Schwänberg – fast eine halbe Million Franken<br />

liegen bei der Kantonalbank zur Auszahlung<br />

bereit.» Die Inflation macht jedoch auch vor<br />

der Kornkasse nicht halt, «die Beträge haben<br />

nur nominell den Wert behalten, da rund 20<br />

Prozent der Kaufkraft verloren ging. Zudem<br />

litt das gesamte Kapital unter dem Zinsertrag,<br />

da die Kantonalbank nur im kapitalschwachen<br />

Jahr 1971 eine Verzinsung von 5<br />

Prozent und in den zwei nächstfolgenden Jahren<br />

nur noch 4,75 Prozent vergüten konnte».<br />

Trotzdem ist das Kapital auch 1973 um 28'000<br />

Franken angewachsen und den 881 Mitgliedern<br />

können insgesamt 441'986 Franken ausbezahlt<br />

werden. In der Appenzeller Zeitung<br />

ist zu lesen: «… es sollte heute einfach zur<br />

gesellschaftlichen Pflicht eines bewussten<br />

Herisauers gehören, Mitglied einer der drei<br />

uralten Herisauer Kornkassen Schwänberg,<br />

Dorf oder Vordorf zu sein.» Die Berichterstattung<br />

schliesst mit den Worten: «Eine altertümlichere<br />

Art des Sparens gibt es für einen<br />

nostalgischen Herisauer Zeitgenossen nicht<br />

– und eine bequemere auch nicht.»<br />

Für die nächste Periode von 1974 bis 1976<br />

nimmt sich der Vorstand der Schwänberger<br />

Kornkasse vor, durch vermehrte Werbung<br />

einen neuen Meilenstein zu setzen, nämlich<br />

mit mehr Mitgliedern die halbe Million zu<br />

erreichen. Dies gelingt nicht. Der Mitgliederbestand<br />

geht bereits seit 1958 sukzessive<br />

zurück. 1982 wird die Kornkasse nach 150<br />

Jahren aufgelöst. «Der mit der zunehmenden<br />

Überalterung der Mitglieder einhergehende<br />

Anlegerschwund und die Bevorzugung<br />

anderer Sparformen legten diesen<br />

Schritt nahe.» Die Kornkassen Dorf und Vordorf<br />

lösen sich Ende 1983 auf.<br />

Das teuerste Bauprojekt der Gemeinde<br />

Nun noch zu einem ganz anderen Thema:<br />

Nach einer Bauzeit von rund 20 Monaten<br />

nimmt am 19. Dezember 1973 die zweistufige,<br />

chemisch-biologische Abwasserreinigungsanlage<br />

Bachwis ihren Betrieb provisorisch<br />

auf. In der Appenzeller Zeitung ist nachzulesen:<br />

«Damit sind nicht nur die Bemühungen<br />

zum Schutz unserer Gewässer in eine entscheidende<br />

Phase getreten, Herisau hat mit<br />

diesem umfassenden und kostspieligsten<br />

je in der Gemeinde ausgeführten Bauwerk<br />

auch bewiesen, dass es den Gewässerschutz<br />

ernst nimmt. Die Kosten der gesamten Gewässerschutzbauten<br />

(inklusive Kanäle) werden<br />

sich auf rund 35 Millionen Franken belaufen.»<br />

1990 bis 1999 wird die ARA dann in<br />

drei Ausbauetappen für rund 21 Millionen<br />

Franken saniert. Weitere 4,7 Millionen Franken<br />

werden in den Jahren 2014/2015 für die<br />

Entfernung problematischer Kleinstteile aus<br />

dem Abwasser, sogenannter Mikroverunreinigungen,<br />

investiert. Mit der Reinigung des<br />

Abwassers mittels Pulver-Aktiv-Kohle kommt<br />

Herisau schweizweit eine Pionierrolle zu.<br />

Aktuell werden in der ARA – salopp ausgedrückt<br />

– durchschnittlich pro 24 Stunden<br />

10'000 m3, also 10'000'000 Liter Wasser gereinigt.<br />

Und dieses Jahr wurde über den Reinigungsbecken<br />

ein Solarfaltdach installiert.<br />

Patrick Holderegger, Betriebsleiter der ARA:<br />

«Wenn die Anlage auf Hochtouren läuft, produzieren<br />

wir tagsüber etwas mehr Strom, als<br />

wir verbrauchen. Da wir an 365 Tagen im Jahr<br />

während 24 Stunden in Betrieb sind, werden<br />

wir indes nachts nach wie vor Strom beziehen<br />

müssen. Aber mit der Anlage decken wir<br />

etwa 40 Prozent unseres Verbrauchs.» Der<br />

zweitgrösste Stromverbraucher der Gemeinde<br />

wird jährlich rund 294'000 Kilowattstunden<br />

Solarstrom produzieren. Die Zahlen der<br />

ARA sind also nicht nur bei der Abwasserreinigung,<br />

sondern auch bei der Energiegewinnung<br />

beeindruckend.<br />

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Prämienverbilligung in der<br />

Krankenversicherung für das Jahr 2<br />

Prämienverbilligung in der<br />

Krankenversicherung für das Jahr 2024<br />

Prämienverbilligung in der<br />

Anspruch auf Prämienverbilligung Krankenversicherung haben Personen für mit zivilrechtlichem<br />

das Jahr 2024<br />

Wohnsitz im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Personen, welche gemeinsam<br />

besteuert werden, haben einen gemeinsamen Anspruch auf<br />

Prämienverbilligung. Massgebend sind die familiären Verhältnisse am<br />

Anspruch auf Prämienverbilligung haben Personen mit zivilrechtlichem<br />

Wohnsitz im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Personen, welche gemeinsam<br />

besteuert werden, haben einen gemeinsamen Anspruch auf<br />

Prämienverbilligung. Massgebend sind die familiären Verhältnisse am<br />

1. Januar 2024.<br />

1. Anspruch<br />

Berechnung<br />

Januar 2024.<br />

Anspruch auf Prämienverbilligung haben Personen mit zivilrechtlichem<br />

Massgebend für die Berechnung der Prämienverbilligung für das Jahr<br />

Wohnsitz im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Personen, welche gemeinsam<br />

besteuert werden, haben einen gemeinsamen Anspruch auf<br />

2024 sind die Steuerfaktoren aus dem Jahr 2022.<br />

Berechnung<br />

Der Regierungsrat legt eine Richtprämie sowie einen Selbstbehalt des<br />

anrechenbaren Prämienverbilligung. Einkommens Massgebend fest. Die Höhe sind der die Prämienverbilligung<br />

familiären Verhältnisse am<br />

entspricht 1. Januar der 2024. Differenz zwischen Richtprämie und Selbstbehalt.<br />

2024 sind die Steuerfaktoren aus dem Jahr 2022.<br />

Im Gesetz über die Einführung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung<br />

Berechnung sind die Obergrenzen von massgebendem Einkommen<br />

Massgebend (steuerbares für Einkommen, die Berechnung korrigiert der um Prämienverbilligung bestimmte Faktoren) und für das Jahr<br />

steuerbarem 2024 sind Vermögen die Steuerfaktoren für einen aus Anspruch dem Jahr auf Prämienverbilligung<br />

2022.<br />

festgehalten. Der Regierungsrat Werden eine legt oder eine beide Richtprämie dieser Obergrenzen sowie einen überschritten,<br />

anrechenbaren so besteht kein Anspruch Einkommens auf Prämienverbilligung.<br />

fest. Die Höhe der Prämienverbilligung<br />

Selbstbehalt des<br />

entspricht der Differenz zwischen Richtprämie und Selbstbehalt.<br />

Anmeldung<br />

Mögliche Im Gesetz Bezügerinnen über die und Einführung Bezüger von des Prämienverbilligungen Bundesgesetzes über erhal-ditekenversicherung um den Jahreswechsel sind die Ende Obergrenzen <strong>2023</strong> automatisch von ein massgebendem Antragsformu-<br />

Einkom-<br />

Kranlamen<br />

zugestellt. (steuerbares Personen, Einkommen, welche kein Formular korrigiert erhalten um bestimmte haben, können Faktoren) und<br />

dieses steuerbarem bei der Wohngemeinde Vermögen für (AHV-Zweigstelle) einen Anspruch oder auf unter Prämienverbilligung<br />

folgender<br />

Adresse festgehalten. im Internet Werden beziehen: eine www.sovar.ch. oder beide dieser Obergrenzen überschritten,<br />

Antragsformulare so besteht kein müssen Anspruch bis spätestens auf Prämienverbilligung.<br />

31. März 2024 bei der<br />

Die<br />

AHV-Zweigstelle des Wohnortes eingereicht werden. Anträge, die nicht<br />

fristgerecht Anmeldung eingereicht werden, können nicht mehr berücksichtigt werden,<br />

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Mögliche Bezügerinnen und Bezüger von Prämienverbilligungen erhalten<br />

um den Jahreswechsel Ende <strong>2023</strong> automatisch ein Antragsformu-<br />

Auszahlung<br />

Allfällige lar zugestellt. Prämienverbilligungen Personen, welche werden kein direkt Formular den zuständigen erhalten haben, Krankenversicherern<br />

dieses bei der überwiesen. Wohngemeinde Diese (AHV-Zweigstelle) nehmen eine Verrechnung oder unter mit folgender<br />

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erlischt.<br />

Zweigstelle),<br />

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Der Regierungsrat legt eine Richtprämie sowie einen Selbstbehalt des<br />

anrechenbaren Einkommens fest. Die Höhe der Prämienverbilligung<br />

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<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft · 29<br />

DER KLEINE BODIGT DEN GROSSEN –<br />

UNERWARTET, SCHLAGFERTIG UND SCHLAU<br />

In seinem neusten Buch, in dem auch einige Herisauer Erwähnung finden, bündelt Journalist<br />

und Autor Peter Eggenberger jahrhundertealte Diskussionen und Theorien um den Appenzeller<br />

Witz. Nicht trocken, sondern mit zahlreichen Anekdoten und witzigen Geschichten.<br />

Peter Eggenberger, Sie sind der Initiant<br />

des Witzweges von Heiden über Walzenhausen<br />

nach Wolfhalden. Nun haben Sie<br />

ein Buch über den Appenzeller Witz geschrieben.<br />

Was macht den für Sie so interessant?<br />

Spannend ist das Muster «David gegen Goliath»,<br />

der Appenzeller Witz geht also – salopp<br />

gesagt – in die Zeit 1000 Jahre vor Christus<br />

zurück, als der Riese, der vermeintlich Starke,<br />

den Schwachen herausforderte und provozierte.<br />

Dieser reagierte schlagfertig, unerwartet<br />

und schlau und bodigte so wider<br />

Erwarten den Grossen. Gleich verhält es sich<br />

mit dem Appenzeller Witz: Der Kleine gibt<br />

dem Geschehen mit einer schlagfertigen,<br />

unerwarteten verbalen Reaktion eine Wende<br />

und gibt den «Starken» somit dem Spott<br />

preis und lässt ihn «klein» aussehen.<br />

Können Sie kurz schildern, was die Lesenden<br />

Ihres Buches erwartet?<br />

Das Buch geht auf die Hintergründe des Kulturguts<br />

«Appenzeller Witz» ein. Woher kommen<br />

die Witze? Wer hat sie weiterverbreitet?<br />

Und ist der Appenzeller so witzig, wie es das<br />

weitverbreitete Klischee wahrhaben will? Natürlich<br />

nicht, es gibt auch eine dunkle Kehrseite.<br />

Und auch der Appenzeller, die Appenzellerin,<br />

hat wie jeder Mensch zwei Seelen in<br />

der Brust. Spannend ist zudem die Tatsache,<br />

dass der ab 1750 einsetzende Kurtourismus<br />

mit vielen deutschen Gästen den Witz beflügelt<br />

hat, und nicht zuletzt deshalb wurde<br />

der Deutsche zur beliebten Zielscheibe der<br />

Appenzeller Witzigkeit.<br />

In Ihrem Buch finden auch Herisauer Persönlichkeiten<br />

wie etwa Rudolf Fastenrath,<br />

Spezialarzt für Geschlechtskrankheiten,<br />

Erwähnung. Was verbindet diesen mit dem<br />

Appenzeller Witz?<br />

Fastenrath war nicht nur Naturarzt, sondern<br />

auch Fan der Appenzeller Kultur, für die er<br />

die Tonhalle in Herisau baute. Oft war er mit<br />

einer Jodlergruppe in Tracht unterwegs, und<br />

bei dieser Gelegenheit wurde das Publikum<br />

zusätzlich mit Witzen unterhalten. Für eine<br />

Verbreitung des Appenzeller Witzes sorgten<br />

aber nicht zuletzt Kleinwüchsige wie etwa<br />

der ebenfalls im Buch beschriebene Seppli<br />

Fässler aus Herisau. Er war gemeinsam mit<br />

seinem riesenhaften Schwager im ganzen<br />

Land unterwegs und zementierte so das Klischee<br />

vom kleinen Appenzeller.<br />

Apropos Klischee «klein und witzig». Dieses<br />

wird den Appenzellern heute noch zugeschrieben.<br />

Zu Recht?<br />

Das Klischee hält sich hartnäckig, trifft aber<br />

vor allem punkto «klein» kaum mehr zu.<br />

«Witzig» ist noch eher der Fall, gibt es doch<br />

noch immer recht viele witzige schlagfertige<br />

Zeitgenossen in beiden Appenzell.<br />

Ein weiterer Herisauer, der in Ihrem Buch<br />

Erwähnung findet, ist August Nef (1901 bis<br />

1983). Weshalb schreiben Sie, er sei zu Unrecht<br />

in Vergessenheit geraten?<br />

Die Geschichten und Theaterstücke von August<br />

Nef waren einst beliebt und sind auch<br />

aus heutiger Sicht amüsant. Seine Schriften<br />

wurden aber nicht mehr nachgedruckt.<br />

Sie sind also der Meinung, seine Werke<br />

müssten wieder der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht werden? Allenfalls ein neues<br />

Projekt für Sie als Journalist und Autor?<br />

Durchaus denkbar, dass ich mich dereinst näher<br />

mit ihm befasse. Wie und wann, muss ich offenlassen.<br />

Leider sind auch viel bekanntere Appenzeller<br />

Persönlichkeiten wie Jakob Hartmann, alias<br />

«Chemifeger Bodemaa», oder der Poet Julius<br />

Ammann – beide sind in meinem Buch ebenfalls<br />

vertreten – vergessen gegangen.<br />

Abschliessend: Welches ist Ihr persönlicher<br />

Lieblingswitz?<br />

Ein deutscher Kurgast will im renommierten<br />

Hotel Kurhaus-Bad in Walzenhausen übernachten.<br />

Das ist ihm zu teuer, er lässt sich<br />

im benachbarten Gasthaus Bahnhof von<br />

der Wirtsfrau durchs Haus führen. Es sind<br />

saubere Zimmer, aber ohne jeden Komfort.<br />

Am Schluss des Rundgangs meint der Gast<br />

von oben herab: «Was kostet denn ein Zimmer<br />

in diesem Saustall?» Erwidert die Wirtin:<br />

«Zwanzg Franke pro Nacht und pro Sau!» (es)<br />

Peter Eggenberger widmet sein neuestes Buch dem Appenzeller Witz<br />

(Bild: Appenzeller Verlag)<br />

Peter Eggenberger, Der Appenzeller Witz, Appenzeller<br />

Verlag, ISBN 978-3-85882-878-1


30 · Kalender <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

Kalender<br />

Dezember<br />

6. Unentgeltliche Rechtsberatung, 17 Uhr,<br />

Sitzungszimmer 42, Poststrasse 5<br />

7. Mittagstreff, Club60 plus, 11.30 Uhr,<br />

Casino<br />

7. Trauercafé – Begegnungsort,<br />

17–18.30 Uhr, Kasernenstrasse 39a<br />

7. Filmpremiere, Hirtenreise ins dritte<br />

Jahrtausend, 19.30 Uhr, Cinétreff<br />

9. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />

für Kinder ab 4 Jahren, 14.30 Uhr,<br />

Figurentheater Herisau<br />

9. Livekonzert: Supersonic, 21 Uhr,<br />

Dä 3. Stock, Industriestrasse 28<br />

9. Krippenausstellung, 10–18 Uhr,<br />

katholisches Pfarreiheim<br />

9. Mit Oma und Opa in die Lebkuchenbäckerei,<br />

14.30-16.30 Uhr, Stiftung Leben<br />

im Alter Herisau, Ateliers Sedelblick<br />

9. Disco – Von Abba bis Zappa, kulturisdorf,<br />

21 Uhr, Altes Zeughaus<br />

9. De Födleblott Kaiser, Weihnachtsmärchen<br />

in Mundart für die ganze Familie,<br />

15 Uhr, alte Stuhlfabrik<br />

9. Theaterstück «Frau Holle», 14.30 Uhr,<br />

Casino Herisau<br />

10. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />

für Kinder ab 4 Jahren, 11 Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

 10. Krippenspiel «Bald, bald isch<br />

Wiehnacht», 16.30–17.30 Uhr,<br />

Evang.-ref. Kirche<br />

10. Krippenausstellung, 11–17 Uhr, katholisches<br />

Pfarreiheim<br />

10. De Födleblott Kaiser, Weihnachtsmärchen<br />

in Mundart für die ganze Familie,<br />

15 Uhr, alte Stuhlfabrik<br />

10. Theaterstück «Frau Holle», 14.30 Uhr,<br />

Casino Herisau<br />

<strong>12</strong>. Hackbrett-Duo, Club60 plus, 14 Uhr<br />

kath. Pfarreiheim<br />

13. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />

für Kinder ab 4 Jahren, 14.30 Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

13. Nuria Rial und Les Cornets Noirs,<br />

Casino-Gesellschaft Herisau, 19.30 Uhr,<br />

Casino, kleiner Saal<br />

14. Die geheimnisvolle Welt der Märchen,<br />

Pro Senectute, 14 – 15 Uhr, Rondellenstrasse<br />

8<br />

16. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />

für Kinder ab 4 Jahren, 14.30 Uhr,<br />

Figurentheater Herisau<br />

16. SC Herisau vs. EHC Wetzikon, 17.30 Uhr,<br />

Sportzentrum<br />

16. Livekonzert: Green System, 21 Uhr,<br />

Dä 3. Stock, Industriestrasse 28<br />

16. De Födleblott Kaiser, Weihnachtsmärchen<br />

in Mundart für die ganze Familie,<br />

15 Uhr, alte Stuhlfabrik<br />

17. Kulturbrunch «Funky – Groovy –<br />

Happy», ab 11 Uhr, Tanzraum, Mühlebühl<br />

16a, Anmeldung unter:<br />

tanzraum.ch/reservation<br />

17. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />

für Kinder ab 4 Jahren, 11 Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

Regelmässig<br />

Café unter den Bäumen, Montag (10-17<br />

Uhr) & Freitag (14-21 Uhr), Chupfertrocke<br />

Museum Herisau, Mittwoch<br />

bis Sonntag, 13–17 Uhr<br />

Figurentheater-Museum, jeweils am<br />

Mittwoch um 14–17 Uhr und Sonntag<br />

11–16 Uhr<br />

24 Kultürchen, bis am 23. Dezember um<br />

18 Uhr und am 24. Dezember um 11 Uhr,<br />

Figurentheater Herisau<br />

17. De Födleblott Kaiser, Weihnachtsmärchen<br />

in Mundart für die ganze Familie,<br />

15 Uhr, alte Stuhlfabrik<br />

22. Weihnachtskonzert, 18.30 Uhr,<br />

evang-ref. Kirche<br />

23. «Waldwiehnacht bi Fuchs und Haas»,<br />

für Kinder ab 4 Jahren, 14.30 Uhr,<br />

Figurentheater Herisau<br />

23. SC Herisau vs. Prättigau-Herrschaft,<br />

17.30 Uhr, Sportzentrum<br />

23. Kinder-Kino im Hallenbad, 11–13 &<br />

16–18 Uhr, Sportzentrum Herisau<br />

(Hallenbad)<br />

23. Goodbye Radio Meltdown, 17.30–4 Uhr,<br />

Altes Zeughaus<br />

24. Kinder-Kino im Hallenbad, 11–13 Uhr,<br />

Sportzentrum Herisau (Hallenbad)<br />

30. Silvesterchlausen<br />

31. Silvester-Happening, 19 Uhr, Dä 3. Stock,<br />

Industriestrasse 28<br />

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<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Sternefööf · 31<br />

Sternefööfi<br />

DIE INTENSITÄT ERSPÜREN<br />

Über den Sonne-Mondzyklus erleben wir jedes<br />

Jahr alle zwölf Zeichenthemen. Bis zum 13. Dezember<br />

<strong>2023</strong> kann man im aktuellen Skorpionzyklus<br />

feststellen, wo sich belastende Verstrickungen<br />

zeigen und wo individuelles Korrigieren<br />

erforderlich ist. Da Uranus und Mars eingebunden<br />

sind, kam viel frische Luft und archaische<br />

Kraft in den neuen Zeitgeist, der sich seit Dezember<br />

2020 kontinuierlich ausbreitet. Wir sind zunehmend<br />

am Punkt, wo veränderte Wertebilder<br />

ein neu zu findendes Gleichgewicht provozieren.<br />

Uranus im Stier als Herbststurm zu sehen ist astrologische<br />

Sprache, die für diese Art von Blick<br />

in die Umwelt sensibilisiert. Das lust- aber auch<br />

kraftbetonte Herumwirbeln der Herbststürme<br />

macht uns vor, wie sich die Natur vom verfärbten<br />

Blattwerk befreit und erzeugt Resonanz. Im<br />

individuellen Horoskop liegt sowohl der Sturm<br />

(Stier) als auch das aufgewirbelte und fallende<br />

Blattwerk (Skorpion) bei jedem woanders.<br />

Die Kraft der Reflexion<br />

Die Natur befindet sich im Übergangszustand<br />

und die Energie zieht sich zurück in die Wurzeln.<br />

Mit dem Blick nach innen erfolgt eine Bestandesaufnahme<br />

auf das bisher Erreichte, dadurch<br />

wird ein Muster ersichtlich und dem Verstand<br />

eröffnen sich neue Erkenntnisse. Die Kraft der<br />

Reflexion wird dem Element Luft zugeordnet.<br />

Mit den persönlichen Planeten oder dem Aszendenten<br />

in Luftzeichen Waage, Wassermann<br />

und Zwillinge wird Reflexion zum Bedürfnis,<br />

zum Ausdrucksmittel und zum Antrieb. Doch<br />

alle haben Luft in ihrem Horoskop und nutzen<br />

sie, um allerlei Verbindungen herzustellen: zwischen<br />

Vergangenheit und Zukunft, zwischen<br />

sich selbst und den anderen etc. Eine Reflexion<br />

ist die Begegnung mit der eigenen Geschichte<br />

und mit der Zukunftsvorstellung. Wie und woran<br />

wir uns binden oder wo wir Bindung vermeiden,<br />

bestimmen unsere Erfahrungen. Doch einmal<br />

ist keinmal, so entstehen Überzeugungen. Eine<br />

M<br />

F<br />

Über-Zeugung aber hat den Anspruch, Recht zu<br />

haben und zu dominieren. Das macht sie problematisch,<br />

denn sie funkt in unsere Realität. Wenn<br />

wir es mit Hilfe der Reflexion schaffen, eine Öffnung<br />

in einer so verhärteten Gewissheit zu erreichen,<br />

kann Veränderung geschehen.<br />

Die ewige Bindung an den Körper<br />

Das Skorpionthema des Werdens und Vergehens<br />

ist jene Bindungskraft, die stets das Gute will<br />

und stets das Böse schafft. Wie Goethe es einst<br />

in seinem Faust formulierte, bindet die plutonische<br />

Energie die Macht zu gestalten genauso<br />

wie die Macht der Zerstörung. Hier gelangen wir<br />

immer wieder zur individuellen Schnittmenge.<br />

Der Begriff der Leidenschaft bringt es auf den<br />

Punkt: Wir bewegen uns hier zwischen höchster<br />

Intensität und tiefster Verzweiflung. Am DJ-Pult<br />

des Lebens werden die Gefühle mit einem tiefen<br />

Bass verstärkt, so dass sie nicht mehr zu überhören<br />

sind. Überall wo wir gebunden sind, entsteht<br />

eine Gemengenlage an Wertebildern und Vorstellungen.<br />

Am Beispiel der eigenen Substanz<br />

wird diese Abhängigkeit besonders gut sichtbar.<br />

Der Körper, in dem wir geboren wurden, ist nicht<br />

verhandelbar. Die Schönheitschirurgie ist nur<br />

ein plutonischer Versuch, dem Leben (Körper)<br />

seine Vorstellungen überzustülpen. Mit jeder<br />

Idealvorstellung unterdrücken wir auch eine<br />

lebendige Eigenart. Das kann uns langfristig<br />

krank machen und aus dem Gleichgewicht bringen.<br />

Viele Unverträglichkeiten bis hin zu selbstzerstörerischen<br />

Krankheitsbildern können hier<br />

ihren Ursprung haben. Harmonie und Einklang<br />

mit unserer Seele zu erreichen ist eine sehr individuelle<br />

Reise. Was für den einen Medizin ist,<br />

ist für den anderen Gift. Viele Menschen haben<br />

ein verstümmeltes Körpergefühl und tun sich<br />

schwer mit der Wahrnehmung dieser Sprache.<br />

Das Bedürfnis nach Ernährungsumstellung und<br />

veränderter Lebensgestaltung hat hier seinen<br />

Ursprung, denn wer auf seinen Körper hört, folgt<br />

auch seinen Regeln. Steigen wir in unsere eigenen<br />

Gräben der Abhängigkeiten hinab, bieten<br />

sich Chancen, bisher Ungelebtes oder Unausgesprochenes<br />

zu entdecken. Diese intensiven<br />

Auslegungsprozesse begegnen uns während<br />

dem skorpionischen Mondzyklus intensiver als<br />

sonst. Astrologisch bewanderten Menschen sei<br />

hiermit geraten, sich den Bereich, wo Skorpion<br />

im eigenen Radix steht, vertiefter anzuschauen.<br />

Ist das, was man denkt, auch authentisch, wenn<br />

man es fühlt? Der Blick zurück zum Anfang des<br />

Epochenwandels im Dezember 2020 offenbart<br />

vielerorts Veränderungen in der bisherigen Lebensgestaltung.<br />

Was ist einem noch wichtig und<br />

was macht man nur noch aus purer Gewohnheit?<br />

Was drängt sich Neues ins Leben und will<br />

einen Platz erhalten? Die Zeit für eine vertiefte<br />

Selbstreflexion ist geradezu ideal.<br />

Die Kraft der Erneuerung<br />

Die Frage nach dem, was fehlt, kann in einer Reflexion<br />

sehr ergiebig sein. Das Sehnen nach Vervollständigung<br />

scheint beim Blick in die Matrix<br />

eines Horoskops ein machtvoller Lebensantrieb<br />

zu sein. Vielleicht braucht der Mensch die Abwesenheit<br />

eines Seelenanteils, um in die Lebensgänge<br />

zu kommen? Ein Beweis für diese persönliche<br />

Wahrnehmung bleibt auch deshalb aus,<br />

weil die Seele nicht wissenschaftlich erforschbar<br />

ist. Schon im Kindesalter ist das Wünschen<br />

jene Kraft, die scheinbar nie vollends zu stillen<br />

ist. So betrübt der Versuch der Konsumindustrie,<br />

immer weiter zu stimulieren und sicher nicht abschliessend<br />

zu befriedigen. Das, was man meint<br />

brauchen zu müssen oder haben zu wollen, kann<br />

eine Vorstellung sein, die fremdmanipuliert<br />

wurde. Letztlich hat sich darauf eine ganze Branche<br />

spezialisiert, man nennt es Werbung. Diese<br />

Form der Wunscherfüllung nimmt dem Kind und<br />

später dem Erwachsenen eine Möglichkeit der<br />

kreativen Umwandlung. Wünsche wie Leuchttürme<br />

auf dem Lebensweg zu sehen, ermöglicht<br />

ein eigenes Mit(er)schaffen. So gesehen ist die<br />

Wunschkraft dann Leitmotiv, welches die persönliche<br />

Umsetzungskreativität zu stimulieren<br />

vermag. Am Blick in die Realität gemessen, beschränkt<br />

sich die Mehrheit nach wie vor darauf,<br />

Geld zu verdienen, damit die Wünsche gekauft<br />

werden können. So gesehen, verschenkt man<br />

sich damit aber selbst und verpasst Chancen für<br />

Veränderung und Weiterentwicklung. (nr)<br />

Impressum<br />

Herausgeber / Druck<br />

Appenzeller Druckerei AG<br />

Kasernenstrasse 64<br />

9100 Herisau<br />

www.adag.ch<br />

Redaktion<br />

Helena Städler, Leitung (hst)<br />

Sergio Dudli, Leitung (sd)<br />

Eva Schläpfer (es)<br />

Nadja Rechsteiner (nr)<br />

Manuel Alder (ma)<br />

T +41 71 354 64 64<br />

redaktion@deherisauer.ch<br />

Abo auswärts<br />

Zustellung «de Herisauer»<br />

ausserhalb der Gemeinde<br />

CHF 48.– pro Jahr<br />

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inserate@deherisauer.ch<br />

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Inserateschluss<br />

7 Arbeitstage vor<br />

Erscheinung, <strong>12</strong>.00 Uhr<br />

5. Jahrgang<br />

Erscheint monatlich<br />

Inserate<br />

T +41 71 354 64 64<br />

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32 · Rätsel <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

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<strong>Ausgabe</strong> war: NACHTISCH


<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Kino · 33<br />

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