Ausgabe 12/2023
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2023
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2023
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24 · Gesellschaft / I wohne do <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
I wohne do!<br />
Erfolgreiche ARt Herisau: 700 Besuchende fanden den Weg ins alte Zeughaus.<br />
ART HERISAU ZUM THEMA «MYSTIQUE»<br />
ZIEHT EIN POSITIVES FAZIT<br />
(Bild: zVg.)<br />
Selina Tanner, 28.07.1995, ledig,<br />
selbstständig<br />
Wo ist Ihr Lieblingsort in Herisau?<br />
Die Ramsenburg, da ich als Kind viel Zeit<br />
dort verbrachte.<br />
Was würden Sie an Herisau verändern<br />
wollen?<br />
Ich wünsche mir einen Laden, in dem man regional,<br />
nachhaltig, biologisch einkaufen kann.<br />
Welches Restaurant in Herisau würden<br />
Sie auswärtigen Freunden empfehlen und<br />
weshalb?<br />
Das Restaurant Rebstock und die Cherry<br />
Lounge, da beide ein sehr qualitatives, leckeres<br />
Angebot haben und eine herzliche und<br />
familiäre Atmosphäre bieten.<br />
Was möchten Sie in ihrem Leben noch<br />
erreichen?<br />
Eine lange Reise, um Wissen und Fähigkeiten<br />
von Menschen, Ländern und Kulturen lernen<br />
zu dürfen.<br />
Was ist Ihr besonderes Talent?<br />
Ich erkenne immer das Gute in jeder noch so<br />
scheinbar schlechten Situation.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und weshalb?<br />
Ich wäre gerne ein Vogel, um die ganze Vielfalt<br />
unserer Natur sehen zu können und die Freiheit<br />
der Lüfte zu geniessen.<br />
Welche*n Herisauer*in würden Sie gerne<br />
in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> sehen?<br />
Kevin Piredda<br />
Anfangs November wurde unter der Leitung<br />
von Lukas Zolliker ein weiteres Mal die ARt<br />
Herisau initiiert. Nachdem die Ausstellung<br />
im vergangenen Jahr Werke von Schülerinnen<br />
und Schülern zeigte, kehrte die Kollektivausstellung<br />
wieder zu ihrem Grundkonzept<br />
zurück: eine Gemeinschafts-Ausstellung aus<br />
verschiedenen Kunstsparten. Dieses Jahr<br />
zum Thema «Mystique». Verteilt auf drei<br />
Stöcke zeigten mehrere Künstlerinnen und<br />
Künstler ihre Werke. So auch der Herisauer<br />
Newcomer Bruce Merkofer mit ungewohnten<br />
Installationen aus Metall und Holz. Auf<br />
seiner selbstgefertigten Bank durften die Besuchenden<br />
nicht nur Platz nehmen, sondern<br />
auch unter dem Licht der ungewöhnlichen<br />
Strassenbeleuchtung ihre Blicke durch den<br />
Raum schweifen lassen. So entdeckte man<br />
etwa einen Metallvogel in luftiger Höhe,<br />
verschiedene, präzis gefertigte Skulpturen<br />
oder eine lebensgrosse Metallkuh, die sich in<br />
einem eigens für die Ausstellung gefertigten,<br />
beleuchteten Sockel und mit einem echten<br />
Kornfeld bestückt, versteckt hatte.<br />
Rund herum an den Wänden waren Fotografien<br />
des Fotografen Lukas Zolliker zu<br />
sehen. In ungewöhnlichen Kombinationen<br />
platzierte er Models an verlassenen Orten<br />
wie etwa in einem riesigen Speisesaal eines<br />
Grand Hotels in Italien. In einer Mélange<br />
aus neun Schwarzweissbildern mit literarischen<br />
Texten war eine Holzsteele platziert,<br />
welche die Vielfalt seiner Arbeiten zum Ausdruck<br />
brachte. Im ersten Stock begegneten<br />
den Besuchenden die Fabelwelt von Adrian<br />
Keller und mystische Tonfiguren von Brigitte<br />
Werz. Ersterer schuf an der Ausstellung eine<br />
feine Symbiose aus farblich dezenten, sehr<br />
genau angepassten Zeichnungen und Malereien.<br />
Seine Inhalte luden zum Nachdenken<br />
ein und trugen viel zum mystischen Touch<br />
der Ausstellung bei. Viele seiner Werke entstanden<br />
nur aus einzelnen Farbstiftstrichen.<br />
Tonkünstlerin Brigitte Werz aus Niederbüren<br />
wiederum zeigte eine grosse Vielfalt filigran<br />
gefertigter Werke aus Ton, welche einen ergänzenden<br />
Gegenpart zu den Bildern von Adrian<br />
Keller darstellten.<br />
Im zweiten Stock zeigte die in Herisau<br />
lebende Christine Gsell ihre vielfältigen Illustrationen.<br />
Schwarze Vögel hatten auf den<br />
Stellwänden Platz genommen und schienen<br />
ihre Bilder zu bewachen: Humorvolle Szenen<br />
aus Mensch und Natur zeigten die breite<br />
Ideenwelt der Künstlerin. Im Gegensatz dazu<br />
glänzten die Fine Art Fotografien Sacha Rüedes<br />
in der zweiten Raumhälfte. Der in Herisau<br />
aufgewachsene Fotograf wohnt in Glashütten<br />
AG und war eigens für diese Ausstellung mit<br />
vierzehn seiner Werke nach Herisau gereist.<br />
Er zeigte die Kombination aus Lost Places und<br />
graziösen Frauen, die diese speziellen Plätze<br />
zierten. Dabei sind einzigartige Werke aus<br />
Schönheit und morbiden Zerfall entstanden.<br />
«Einmal mehr hat es das Team der ARt Herisau<br />
geschafft, einer Ausstellung einen ganz eigenen<br />
Charakter mitzugeben», resümierte Lukas<br />
Zolliker nach der Ausstellung. Rund 700 Interessierte<br />
hätten die Vernissage und die Ausstellung<br />
besucht. Auch die Rückmeldungen<br />
seien positiv ausgefallen. «Mehrfach war zu<br />
hören, man hätte noch nie eine Ausstellung in<br />
dieser Art gesehen.» Auch für die sechs Kunstschaffenden<br />
hat sich die Ausstellung gelohnt:<br />
mehrere Werke seien verkauft und gute Gespräche<br />
geführt worden. (pd/hst)