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Ausgabe 09/2023

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Das Magazin für Herisau und Umgebung <strong>Ausgabe</strong> <strong>09</strong> ⋅ 6. September <strong>2023</strong><br />

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<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Herischau · 3<br />

ERFOLGREICHER START MIT 4000 GÄSTEN<br />

AN DER NEUERÖFFNUNG DES SEDELS<br />

Erst vor wenigen Monaten wurde bekannt,<br />

dass Elivs Bischof, Bruno Schläpfer und Steven<br />

Köck die Pacht des Sedel übernehmen<br />

werden. Am ersten September-Wochenende<br />

konnte das Herisauer Ausflugsziel nun<br />

endlich eröffnen. Und das mit achtbarem<br />

Erfolg. Laut Bischof haben an den ersten<br />

beiden Tagen über 4000 Gäste den Weg<br />

zum Kinderparadies gefunden – ein Start,<br />

den sich die neuen Pächter gewünscht,<br />

aber nicht erwartet hatten.<br />

In den vergangenen zwei Monaten hat<br />

sich im Sedel einiges getan. Alte Klassiker<br />

wie der Zwerg, die Banane, die Rollenbahnen<br />

oder das Zügli wurden rausgeputzt und<br />

auf den neusten Stand gebracht, betriebsuntaugliche<br />

Bahnen wurden durch generationenübergreifende<br />

Attraktionen ersetzt.<br />

So wurde das ehemalige Sedel-Kino in ein<br />

kleines Theater umfunktioniert, welches<br />

für die jüngeren Besucherinnen und Besucher<br />

verschiedenste Vorstellungen anbietet.<br />

Zudem wurde ein neuer Sitzplatz mit<br />

Grillstand gebaut und für die ältere Gäste<br />

eine Boccia-Bahn aufgestellt. Und damit<br />

nicht genug: Bereits kommenden Frühling<br />

sollen weitere – bisher noch geheime – Attraktionen<br />

folgen. Auch in preislicher Hinsicht<br />

gab es Veränderungen. Jetons für die<br />

selbstbetriebenen Attraktionen kosten wieder<br />

einen statt zwei Franken. Für die Shows<br />

im ehemaligen Sedel-Kino wird ein separater<br />

Eintritt verrechnet. Ebenfalls neu angeboten<br />

wird der Aussenbereich mit Biergarten<br />

und einer Lounge mit über 200 Plätzen.<br />

Künftig sollen unter anderem Silent Partys<br />

– eine Tanzveranstaltung, bei der die Musik<br />

über Kopfhörer statt Lautsprecherboxen<br />

gehört wird – sowie ein Winterzauber im<br />

Sedel stattfinden, weitere Veranstaltungen<br />

seien in Planung. Für den kleinen und<br />

grossen Hunger ist ebenfalls gesorgt. Den<br />

Gästen steht künftig ein Grillcontainer<br />

mit Würsten, Burgern oder Pommes Frites<br />

sowie das Restaurant zur Verfügung. Letzteres<br />

sieht am Mittag eine bodenständige<br />

und am Abend eine etwas gehobenere<br />

Speisekarte vor.<br />

<br />

Helena Städler<br />

Weitere Informationen zum Ausflugziel<br />

sowie weiteren Events hier:<br />

http://bit.ly/3XgKimN<br />

Im Herbstmonet<br />

8. SEPTEMBER<br />

Internationaler Tag der Vergebung<br />

15. SEPTEMBER<br />

Internationaler Tag des Punktes<br />

Der Punkt gilt als einfachste Zeichenform,<br />

die problemlos von allen hergestellt<br />

und reproduziert werden kann.<br />

Dies dachte sich auch der Amerikaner<br />

Peter H. Reynolds der 2004 das inzwischen<br />

weltweit populäre Kinderbuch<br />

«Der Punkt» publizierte. Und wer hätte<br />

es nicht geahnt: Die Geschichte beginnt<br />

mit einem einfach Punkt auf einem weissen<br />

Blatt Papier. Hintergrundgedanke,<br />

ist die Ermutigung zu mehr Kreativität<br />

im Leben.<br />

21. SEPTEMBER<br />

Welttag der Dankbarkeit<br />

27. SEPTEMBER<br />

Tag der kalten Schokoladenmilch<br />

hesch gwösst?<br />

Das grösste Lebewesen der Schweiz<br />

wird bis zu 50 Fussballfelder gross und<br />

keiner merkts. Und ohne zu wissen, haben<br />

Sie es vermutlich schon mal gesehen.<br />

Die Sprache ist vom Hallimasch<br />

- ein Pilz, der durch seine im Boden<br />

liegenden Pilzfäden grosse Flächen an<br />

gesunder Bäume absterben lässt.<br />

Bruno Schläpfer, Elvis Bischof und Steven Köck sind das Pächter-Trio des Sedel Herisau.<br />

(Bild: hst)<br />

Titelbild: Stefan Kull betreibt unter anderem die<br />

Amadeus Bar. (Bild: ma)


4 · Porträt <strong>09</strong>/<strong>2023</strong><br />

«ICH HABE DEN DRANG, ETWAS<br />

AUF DIE BEINE ZU STELLEN»<br />

Stefan Kull ist einer der bekanntesten Beizer in Herisau und Inhaber der Amadeus Bar.<br />

Er spricht über den Brand in der George’s Bar, die Veränderung der Ausgehkultur und<br />

seine persönlichen Energiequellen.<br />

Ob Kinderfest, Dorffest, Fasnacht, Christchindlimarkt,<br />

«Xtreme Run» – Herisau weist<br />

jährlich einen abwechslungsreichen und<br />

breiten Kalender an kulturellen Ereignissen<br />

auf. In diesem Jahr wird das bestehende<br />

Angebot mit einem Street Food Festival<br />

vom 22. bis 24. September auf dem Ebnet<br />

ergänzt. Bei dieser Neuheit hat Stefan Kull<br />

auch seine Hände im Spiel. Der Herisauer<br />

hat längst einen gewissen Promistatus in<br />

seinem Heimatdorf erlangt. Bekannt ist der<br />

Beizer nicht ausschliesslich aufgrund seiner<br />

Amadeus Bar. Kaum ein Fest geht in diesem<br />

Dorf ohne sein Mitwirken über die Bühne.<br />

«Initiative ergreifen und die Menschen zusammenbringen»,<br />

diese Eigenschaften begleiten<br />

den Herisauer schon sein ganzes<br />

Leben. «Bereits in der Berufsschule habe ich<br />

mich freiwillig gemeldet, um ein Klassentreffen<br />

zu organisieren», bekundet er.<br />

Bei seinem Vater Marcel Kull habe er<br />

schon in seiner Kindheit gesehen, wie ein<br />

grosser Anlass zu Stande kommt. Aufgrund<br />

der Eishockeykarriere des Vaters verschlug<br />

es die Familie Kull in den späten 70er-Jahren<br />

von Uzwil nach Herisau. Kurz darauf wurde<br />

Stefan Kull in der Amadeus Bar.<br />

Stefan Kull geboren und wuchs in der Blütezeit<br />

des SC Herisaus im Sonnenbühl in der<br />

Nähe eines Bauernhofs als ältester von drei<br />

Söhnen auf. Wenn sich die drei Kulls nicht<br />

gerade auf dem Bauernhof austobten, begleiteten<br />

sie ihren Vater ins Sportzentrum.<br />

«Wir kannten die Eishalle besser als der<br />

Eismeister», sagt Stefan Kull. Die eigene<br />

«Herisauer<br />

bedanken sich<br />

lieber fünfmal als<br />

keinmal.»<br />

Eishockeykarriere nahm bei ihm ein frühes<br />

Ende, während sein Jahrgänger Jonas Hiller<br />

später den Weg zur Weltspitze ging. Vielmehr<br />

engagierte sich Kull mit seinem Vater<br />

bei zahlreichen internationalen Spielen, Allstar<br />

Games oder anderen Grossanlässen auf<br />

dem Eis. «Ob beim SC Herisau oder beim<br />

HC Davos – ich durfte meinen Vater stets<br />

begleiten und wertvolle Erfahrungen sammeln.»<br />

Bis zum heutigen Tag unterstützt<br />

Stefan Kull den Schlittschuhclub, beispielsweise<br />

beim Hockey-Grümpelturnier und wo<br />

immer seine Kompetenzen gefragt sind.<br />

Jung zum Geschäftsführer<br />

Schon während seiner Lehre zum Dachdecker<br />

machte sich Kull diese Erfahrungen bei<br />

der Disco-Kette Halli Galli zunutze. «Rein<br />

zufällig rutschte ich in diese Branche.»<br />

Nachdem der Herisauer kurzzeitig den Beruf<br />

des Dachdeckers ausübte, zog ihn die<br />

Partyszene ganz in ihren Bann. Vom Bodensee<br />

über Chur bis ins Zürcherische organisierte<br />

er Pub-Festivals. Bald stieg der damals<br />

19-Jährige zum Geschäftsführer im Halli<br />

Galli Appenzell auf. Die Partybranche habe<br />

ihn fasziniert und später dazu beflügelt, die<br />

Wirtenprüfung zu absolvieren. Nach über 13<br />

Jahren an diversen Standorten wie Winterthur<br />

oder Islikon, wo an einem Abend bis zu<br />

1500 Partygäste feierten, habe er die «intensive<br />

Discozeit» gesehen und entschied<br />

sich für einen Wechsel. Mit der George’s<br />

Bar fand er ein neues Projekt. Von der Kaserne<br />

in Genf aus telefonierte der damalige<br />

Wachmeister aus dem WK fleissig herum<br />

und bewahrte die geschichtsträchtige Heriauer<br />

Bar in wenigen Wochen vor der «Ustrinkete».<br />

Nach knapp drei Jahren nahm die<br />

Zeit im «George’s» ein abruptes Ende. Am<br />

17. Dezember 2014 brach im Lokal ein Brand<br />

aus. Dem uralten Gebäude konnte selbst<br />

die Feuerwehr nicht mehr helfen. Nachdem<br />

der Wirt beim Mittagessen zahlreiche Anrufe<br />

ignorierte, gab er schliesslich nach und<br />

die Hiobsbotschaft erreichte ihn. «Das war<br />

der schlimmste Tag meines Lebens», erinnert<br />

sich Kull. In der George’s Bar habe er<br />

sich nie alleine gefühlt. «Der Laden hatte<br />

eine einzigartige Aura. Vom Obdachlosen<br />

bis zum Anwalt hat dort jeder sein Bier getrunken.»<br />

Während 30 Jahren vermochte die<br />

George’s Bar die Herisauer Geschichte mitzuschreiben.<br />

Stefan Kull versuchte anhand<br />

verschiedenster Ideen ein Stück dieser Tradition<br />

aufrechtzuerhalten. Nach diversen<br />

Einsprüchen und organisatorischen Schwierigkeiten<br />

sah sich Kull gezwungen, dieses<br />

Kapitel und somit auch ein Unterkapitel der<br />

Historie Herisaus zu schliessen.<br />

Prominente Namen<br />

Zu Kulls Glück setzte er schon lange Zeit vor<br />

dem Brand auf ein zweites Standbein. An<br />

der Kasernenstrasse eröffnete er sein Herzstück:<br />

die Amadeus Bar. «Wegen der guten<br />

Lage besuchen uns unter der Woche zahlreiche<br />

Rekruten», bekundet der 41-Jährige.<br />

Ausserdem diene das Amadeus als Stammlokal<br />

verschiedener Herisauer Vereine. An<br />

den Wochenenden versuche er, seine Gäste<br />

aller Art mit abwechslungsreichen Partys<br />

zu unterhalten. «Ich möchte bei meinem<br />

Programm auf eine gute Mischung achten,<br />

meine Bar soll eine für alle sein.»<br />

Mit dem Schweizer Rapper Bligg oder dem<br />

Deutschen Layla-Sänger Schürze besang beachtliche<br />

Musikprominenz die Amadeus<br />

Bar. Auch im Laufe der Pandemie zeigte sich<br />

Kull von seiner initiativen Seite. Er organisierte<br />

einen intensiven Austausch zwischen<br />

Gastronomen, errichtete ein Testcenter und<br />

suchte nach Schlupflöchern in den Covidgesetzen,<br />

um kurze Zeit später legal im Freien<br />

Bier auszuschenken. «Langweilig wurde es<br />

mir in dieser Zeit nicht», lacht er. Die Pandemie<br />

hat sich auf jeden Lebensbereich der<br />

Menschen ausgewirkt. Das «Beizentum»<br />

und die Art und Weise des Ausgehens haben<br />

sich laut Kull nachhaltig gewandelt. Ein<br />

Trend sei bereits schon Jahre vor der Pandemie<br />

ersichtlich gewesen. «Bevor das Zeitalter<br />

der Handys eintrat, traf man sich um<br />

19 Uhr im Stammlokal, schaute wer alles da<br />

ist und zog nach zwei bis drei Gläsern wei-


<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Porträt · 5<br />

Stefan Kull prägt seit über zwei Jahrzehnten die Herisauer Ausgehkultur.<br />

(Bilder: ma/zVg.)<br />

ter», erklärt Kull. Ein Smartphone biete die<br />

Möglichkeit, den Schritt in die Bar zu umgehen<br />

und sich direkt im Club oder bei jemandem<br />

zu Hause zu treffen. «Die Bar hat ihre<br />

Rolle als Ausgangspunkt des Ausgehens<br />

verloren.»<br />

«Ich wünsche<br />

mir im Dorf<br />

zwei, drei Lokale<br />

mehr.»<br />

Mit seinem breiten Angebot im Amadeus<br />

versuche er, diesem Trend entgegenzuwirken<br />

und die Ausgängerschaft zu ermuntern,<br />

in Herisau zu bleiben. Als Kull damals gerade<br />

erst in die Gastronomie eingestiegen war,<br />

seien viele Flawiler, Gossauer oder Uzwiler<br />

auf Beizentour durch Herisau gezogen.<br />

Doch über die Jahre seien die meisten Bars<br />

verschwunden. «Ich würde mir wünschen,<br />

dass es zwei oder drei Lokale mehr geben<br />

würde, um genau diese Kundschaft wieder<br />

anzulocken.» Der 41-Jährige gibt sich jedoch<br />

nicht sonderlich optimistisch. Um eine Bar<br />

aus dem Boden zu stampfen, brauche es unglaublich<br />

viel. Insbesondere sei es heutzutage<br />

schwierig, Personal zu finden. Auch beim<br />

Konsumverhalten würden sich laut Kull Veränderungen<br />

bemerkbar machen. Früher sei<br />

man teilweise sogar unter der Woche bis um<br />

3 Uhr «vehocket».<br />

Dankbarkeit als Antrieb<br />

Kulls Wirken beschränkt sich jedoch nicht<br />

nur auf die Gastroszene. Im letzten Jahr wurde<br />

im Rahmen des 80-Jahre-Jubiläums des<br />

SC Herisaus zum ersten Mal der «Xtreme<br />

Run» durchgeführt. Die Veranstalter um Stefan<br />

Kull haben sich über das positive Feedback<br />

gefreut und das Projekt für dieses Jahr<br />

erneut lanciert. Aufgrund von Engpässen in<br />

Sachen Helfer und Teilnehmer musste der<br />

«Xtreme Run» dieses Jahr aussetzen.<br />

Der Terminkalender der Herisauer erweitert<br />

sich in diesem Jahr um eine Neuheit.<br />

Zum ersten Mal wird zwischen dem 22.<br />

und 24. September ein Street Food Festival<br />

durchgeführt. Die Besuchenden dürfen sich<br />

auf Speisen und Getränke aus aller Welt,<br />

Livemusik und andere Unterhaltungen freuen.<br />

Die Brauerei Locher wird an diesem Anlass<br />

eine neue Linie präsentieren. Kull hofft,<br />

dass dieser Event einen fixen Platz im Herisauer<br />

Jahresprogramm findet.<br />

Zum Schluss stellt sich noch die Frage,<br />

was Stefan Kull antreibt, bei all dem mitzuwirken.<br />

Er sieht seinen Drang, für die Leute<br />

etwas auf die Beine zu stellen, wie einen roten<br />

Faden durch sein Leben. «Ich habe ein<br />

Umfeld, das mir meinen Rücken stärkt. Ich<br />

sehe die Unterstützung der Gemeinde, Behörden<br />

und Bevölkerung. Sie bedanken sich<br />

lieber fünfmal als keinmal.» Nichts erfreue<br />

und erfülle ihn mehr als das Zusammenkommen<br />

von Menschen. Für dieses Beisammensein<br />

sei er bereit, sich ins Zeug zu legen.<br />

Denn genau diese Feste nähren seine Reserven.<br />

Doch auch der Energiebündel findet ab<br />

und an Zeit für sich. Am liebsten verbringe<br />

er diese beim Wandern oder beim Skifahren,<br />

Hauptsache in der Natur. Ausserdem wirkt<br />

er in der Guggemusig Sauknapp mit. Seine<br />

Wohnung dient dem Fasnächtler primär als<br />

Schlafplatz, ansonsten ist Stefan Kull auf<br />

den Beinen und organisiert möglicherweise<br />

den nächsten Event für die Herisauer Bevölkerung.<br />

<br />

Manuel Alder<br />

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<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Glosse · 7<br />

DIE BRAUEREI BOFO FEIERT<br />

IHR 20-JÄHRIGES BESTEHEN<br />

d’Föörbete<br />

Was 2003 als kleines Experiment und mit<br />

einem einfachen Bierbrauset startete, ist<br />

heute aus dem Dorf kaum mehr wegzudenken.<br />

Seit 20 Jahren brauen Jeremias Bolt,<br />

Marco Forrer und Florian Erny das dorfeigene<br />

Bier «BoFo» und brachten so die Braukultur<br />

wieder nach Herisau (de Herisauer<br />

berichtete im Juni 2022). Obwohl die Brauerei<br />

von Bolt, Forrer und Erny unverändert<br />

als Freizeitbeschäftigung betrieben wird,<br />

hat sich in dieser Zeit doch einiges verändert.<br />

«Wir entwickelten uns über die Jahre<br />

zu einer gut funktionierenden Kleinbrauerei.<br />

Es freut uns, dass wir die Braukultur in<br />

unserem Dorf so weiterleben lassen», sagt<br />

Marco Forrer. Mittlerweile ist die Brauerei<br />

von Flaschen auf den Offenausschank<br />

umgestiegen und der Brauprozess ist laut<br />

Florian Erny effizienter und entspannter geworden.<br />

Nach Möglichkeiten wird an den<br />

Freitagabenden gebraut, um ihren Gästen<br />

eine Art Erlebnisgastronomie anzubieten.<br />

Auch anderweitige Feste müssen nicht auf<br />

das BoFo-Bier verzichten – mit ihrem Piaggio<br />

Ape und diversen Ausschankanlagen<br />

ist der Bierausschank seit Jahren mobil. Diverse<br />

Höhenpunkte durfte das Trio in den<br />

vergangenen 20 Jahren mit ihrem BoFo erleben.<br />

Ein Beispiel nennt Jeremias Bolt mit<br />

der kurzfristigen Lancierung des «Hans-<br />

Rudolf-Merz-Bier», als dieser 2003 in den<br />

Bundesrat gewählt wurde. Und auch der<br />

Austausch mit ihren Gästen und Kunden<br />

bereite den Brauern grosse Freude.<br />

Was plant die Brauerei für die kommenden<br />

20 Jahren? «Das ist offen. In erster Linie<br />

stehen die Freude und unsere Freundschaft<br />

im Zentrum», sagen sie. Sie wollten keinen<br />

Zwang, keinen benötigten Absatz und hätten<br />

keine Wachstumsziele. «So müssen wir<br />

nicht, sondern dürfen weiterhin, weil wir<br />

wollen – so wie es bei einem Hobby sein<br />

sollte.» Aktuell stehe jetzt die geplante<br />

Jubiläumsfeier vom Samstag, 9. September<br />

im Fokus. Mit dem Fass-Anstich um 14 Uhr<br />

eröffnet der Biergarten bei der Chälblihalle.<br />

Für die musikalische Unterhaltung sorgen<br />

der Musikverein Herisau, die Blasmusik der<br />

Spatzen und die Band «The Lyrics». Eine<br />

Hüpfburg und Kinderschminken laden zudem<br />

auch die jüngeren Gäste zum Verweilen<br />

ein. Um 20 Uhr verschiebt sich das Fest<br />

mit Barbetrieb und Musik ins Innere der<br />

Chälblihalle. Der Eintritt ist frei. (hst)<br />

PINK IST DAS ALTE<br />

NEUE BLAU<br />

Vielleicht fühlen Sie sich in letzter Zeit<br />

besonders ausgeglichen und positiv?<br />

Gut möglich. Weshalb, erkläre ich Ihnen<br />

später. Unsere Welt wurde in den vergangenen<br />

Wochen von einer nicht übersehbaren<br />

pinken Welle überflutet – und<br />

ja, auch Herisau blieb nicht davon verschont.<br />

Schuld ist Barbie. Ihr Film hat<br />

nicht nur einen weltweiten Hype ausgelöst,<br />

sondern bricht auch diverse Rekorde.<br />

Unter anderem hat «Barbie» nur<br />

wenige Wochen nach dem Start in den<br />

Kinos als erster Film einer Regisseurin<br />

weltweit mehr als 870 Millionen Franken<br />

eingespielt. Kein Wunder: Seit Monaten<br />

ist die pinke Farbe überall anzutreffen:<br />

In Supermärkten, im Internet, in der<br />

Mode. Auch diverse Marken haben vorübergehend<br />

auf Pink gewechselt und werben<br />

mit ihren Produkten für die Kult-Puppe<br />

und deren Film. Und diese Farbe hat<br />

es in sich! Wussten Sie, dass keine andere<br />

Farbe stärker auf die menschliche Psyche<br />

wirkt? Und dies im positiven Sinne. Pink<br />

soll alle positiven Gefühle verstärken und<br />

Aggression sowie Gewalt besänftigen.<br />

Darauf setzten auch einige Schweizer<br />

Gefängnisse und strichen ausgewählte<br />

Zellen pink. Tatsächlich kam dies laut<br />

mehreren Berichten vor allem bei den<br />

männlichen Insassen nicht so gut an – sie<br />

fühlten sich in ihrem Männlichkeitsbild<br />

beleidigt und wurden sogar noch aggressiver.<br />

Unsere Vorfahren wären da ganz<br />

anderer Meinung gewesen. In der Renaissance<br />

galt Rosa als das kleine Rot und<br />

stand für alles Männliche, während Blau<br />

als Farbe der Jungfrau Maria galt. Auch die<br />

ersten Trikots des Fussballvereins Juventus<br />

Turin waren rosa und im Orient gilt die<br />

Farbe noch heute als Farbe der Männlichkeit.<br />

Jetzt fragt man sich natürlich, an wen<br />

sich der Film «Barbie» wirklich richtet.<br />

Ich verrate nur so viel: Entgegen dem Klischee<br />

finde ich ihn vor allem für Männer<br />

empfehlenswert. Weshalb? Finden Sie es<br />

selber heraus (hst)<br />

Jeremias Bolt, Florian Erny und Marco Forrer feiern ihr 20-jähriges BoFo.<br />

(Bild: hst)


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<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Gemeinde · 9<br />

LANCIERUNG VOLKSINITIATIVE UND MOTION<br />

«JA ZUM FINANZREFERENDUM»<br />

Das Initiativkomitee «Ja zum Finanzreferendum»<br />

will die Demokratierechte der<br />

Herisauer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger<br />

stärken. Gemäss einer Mitteilung<br />

sieht das Komitee in der aktuellen Situation<br />

ein Vakuum, das durch die Ablehnung der<br />

Totalrevision der Gemeindeordnung vom<br />

18. Juni und dem Zuwarten auf die Abstimmung<br />

über die Totalrevision der Kantonsverfassung<br />

entsteht. «Es ist davon auszugehen,<br />

dass noch mehrere Jahre vergehen,<br />

bis der gesamte Prozess endgültig abgeschlossen<br />

ist», heisst es in dem Schreiben<br />

weiter. «Dass ein grundsätzliches Bedürfnis<br />

über eine Teilhabe zur Möglichkeit eines<br />

Finanzreferendums in der Bevölkerung besteht,<br />

haben die vergangenen Jahre und<br />

auch die Detailberatungen zur Gemeindeordnung<br />

im Einwohnerrat gezeigt. Die im<br />

Eventualantrag vorgeschlagene Variante<br />

von 500 Unterschriften innert 30 Tage für<br />

ein fakultatives Finanzreferendum fand allerdings<br />

keine Mehrheit, da die Hürden zu<br />

hoch lagen.» Das Komitee empfinde es als<br />

wünschenswert, dass die Bevölkerung bei<br />

Angelegenheiten über die Verteilung der<br />

Gemeindeausgaben und der Festsetzung<br />

des Steuerfusses das letzte Wort haben soll.<br />

Dadurch werde weder der Einwohnerrat in<br />

seiner Kompetenz beschnitten werden noch<br />

sei anzunehmen, dass das Budget durch das<br />

Mitspracherecht jedes Jahr an einer Urnenabstimmung<br />

versenkt werde. Aufgrund dieser<br />

Umstände lancierte das Initiativkomitee<br />

eine kommunale Volksinitiative mit Sammelstart<br />

am 1. September, welche zum Ziel<br />

hat, die aktuell geltende Gemeindeordnung<br />

in einer Teilrevision so zu ändern, dass die<br />

Herisauer Stimmbevölkerung künftig ein<br />

fakultatives Referendum bei Voranschlag<br />

der Jahresrechnung und Festsetzung des<br />

Steuerfusses ergreifen kann, wenn mindestens<br />

200 Stimmberechtigte dies innert 30<br />

Tagen schriftlich verlangen. «Um unserer<br />

Forderung Nachdruck zu verleihen, reichen<br />

im Initiativkomitee beteiligte und weitere<br />

Einwohnerräte am 1. September eine gleichlautende<br />

Motion im Einwohnerrat ein.» (pd)<br />

HANDÄNDERUNGEN IM AUGUST<br />

Lacorcia Sandro, Herisau (Erwerb: 14.03.<strong>2023</strong>),<br />

an Andolfatto Josef, Wallisellen 149 m2 ab GB-<br />

Nr. 2831, Hinterhof; an GB-Nr. 3956<br />

Zborowski Samuel, Herisau (Erwerb:<br />

28.05.20<strong>09</strong>), an Brem Markus und Tatjana,<br />

Andwil GB-Nr. 4485, Obermoosbergstrasse 37;<br />

Wohnhaus Vers. Nr. 5164, mit 328 m² Grundstücksfläche<br />

Miteigentums-GB-Nr. M10572,<br />

Obermoosbergstrasse; 1/19 Miteigentum<br />

an Grundstück Nr. 4482, (Benützungsrecht<br />

an Autoeinstellplatz) Miteigentums-GB-Nr.<br />

M10573, Obermoosbergstrasse; 1/19 Miteigentum<br />

an Grundstück Nr. 4482, (Benützungsrecht<br />

an Autoeinstellplatz)<br />

Rhyner Braun Anna, Herisau (Erwerb:<br />

04.05.2006), an Dudli Stefan und Irene, Dickbuch<br />

GB-Nr. 2182, Huebstrasse 31; Wohnhaus<br />

mit Arztpraxis Vers. Nr. 3054, mit 4'<strong>09</strong>9 m²<br />

Grundstücksfläche<br />

Fecker Markus, Herisau (Erwerb: 01.07.2019),<br />

an Corporate AG, Herisau AR Stockwerk-GB-<br />

Nr. S11159, Toracker Park 11; 54/1000 Miteigentum<br />

an Grundstück Nr. 4814, mit Sonderrecht<br />

an der 2 ½-Zimmer-Wohnung mit Keller Miteigentums-GB-Nr.<br />

M11219, Toracker Park; 1/97<br />

Miteigentum an Grundstück Nr. 4815, (Benützungsrecht<br />

an Parkplatz)<br />

Noth Peter und Noth Jeannette, Herisau (Erwerb:<br />

16.05.2003), an Fliri Bruno und Daniela,<br />

Herisau GB-Nr. 4483, Obermoosbergstrasse<br />

35; Wohnhaus Vers. Nr. 5163, mit 325 m² Grundstücksfläche<br />

Miteigentums-GB-Nr. M10571,<br />

Obermoosbergstrasse; 1/19 Miteigentum an<br />

Grundstück Nr. 4482, (Benützungsrecht an<br />

Autoeinstellplatz)<br />

Hohl Hermann und Heidi, Herisau (Erwerb:<br />

21.02.1973, 27.11.1978), an Müller Robert, Herisau<br />

GB-Nr. 2132, Sonnhaldenweg 6a; Wohnhaus<br />

Vers. Nr. 2983, mit 360 m² Grundstücksfläche<br />

Bernegger Max und Elisabeth, Herisau (Erwerb:<br />

10.11.2003), an Forster Daniela, Andwil<br />

Stockwerk-GB-Nr. S9761, Gibelhalde 8;<br />

67/1000 Miteigentum an Grundstück Nr. 2270,<br />

mit Sonderrecht an 4 1/2-Zimmerwohnung<br />

(Maisonnette) mit 2 Nebenräumen Stockwerk-GB-Nr.<br />

S9769, Gibelhalde; 4/1000 Miteigentum<br />

an Grundstück Nr. 2270, mit Sonderrecht<br />

an Garage<br />

Plattner Walter, Herisau (Erwerb: 25.02.1980),<br />

an Grob Michael und Sarah, Herisau GB-Nr.<br />

3523, Rütistrasse 41; Wohnhaus Vers. Nr. 3929<br />

und Gartenhaus Vers. Nr. 6538, mit 522 m²<br />

Grundstücksfläche GB-Nr. 3524, Rüti; Garage<br />

Vers. Nr. 3930, mit 41 m² Grundstücksfläche<br />

Zivilstandsnachrichten<br />

Geburten<br />

Imece Zerê, geboren am 27. Juli <strong>2023</strong>, Tochter<br />

des Imece Çetin und der Imece Birgül,<br />

wohnhaft in Herisau AR<br />

Signer Noelia, geboren am 15. August <strong>2023</strong>,<br />

Tochter des Signer Renato und der Signer<br />

Katrin, wohnhaft in Herisau AR<br />

Todesfälle<br />

Signer, Hermann, gestorben am 4. August<br />

<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1933, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau AR<br />

Baumann, Walter, gestorben am 12. August<br />

<strong>2023</strong> in St. Gallen SG, geboren 1947, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau AR<br />

Zuberbühler geb. Rolli, Martha, gestorben<br />

am 13. August <strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren<br />

1933, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Frehner, Irene Judith, gestorben am 13.<br />

August <strong>2023</strong> in Waldstatt AR, geboren<br />

1942, wohnhaft gewesen in Herisau AR mit<br />

Aufenthalt in Waldstatt AR<br />

Signer geb. Moser, Marie, gestorben am 16.<br />

August <strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1923,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Frehner geb. Signer, Alice, gestorben am 17.<br />

August <strong>2023</strong> in St. Gallen, geboren 1934,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Tödtli, Hansruedi, gestorben am 18. August<br />

<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1938, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau AR<br />

Stojnic geb. Pancika, Brankica, gestorben am<br />

16. August <strong>2023</strong> in St. Gallen SG, geboren<br />

1953, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Lüthi geb Utz, Patricia Gisela, gestorben am<br />

22. August <strong>2023</strong> in St. Gallen SG, geboren<br />

1965, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Schnider geb. Schweizer, Ursula, gestorben<br />

am 23. August <strong>2023</strong> in Dussnang TG, geboren<br />

1947, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Schoch, Konrad, gestorben am 25. August<br />

<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1932, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau AR<br />

Eheschliessungen<br />

Grujic Sasa und Grujic geb. Obradovic Irena,<br />

wohnhaft in Herisau AR


10 · Interview <strong>09</strong>/<strong>2023</strong><br />

«ICH MÄHE AUS FREUDE<br />

UND FÜR UNSER LAND»<br />

Vom 28. Juli bis 1. August fand in Slowenien die Europameisterschaft im Handmähen statt.<br />

Aufs Podest mähte sich auch der Herisauer Ruedi Roth. Im Gespräch blickt er auf eine<br />

20-jährige Wettkampf-Erfahrung zurück und freut sich, dass Handmähen Familiensache ist.<br />

Ruedi Roth, Sie dürfen sich Vize-Europameister<br />

im Handmähen nennen. Was ist das<br />

für ein Gefühl?<br />

Es ist speziell und nicht alltäglich. Und für mich<br />

auch etwas überraschend.<br />

Weshalb?<br />

Mein Ziel war, mich unter den ersten zehn zu<br />

platzieren. Doch ich erwartete nicht, es aufs<br />

Treppchen zu schaffen, zumal ich keine Zeit<br />

hatte, zu trainieren.<br />

Waren Sie nervös?<br />

Nein, dafür blieb ebenfalls keine Zeit. Da es<br />

meine achte Europameisterschaft war, wusste<br />

ich mehr oder weniger, was mich erwartete.<br />

Zudem sind für einen Sieg nebst der eigenen<br />

Leistung weitere Faktoren ausschlaggebend.<br />

Nicht nur die Gegner und das Feld müssen<br />

stimmen, auch etwas Glück darf nie fehlen.<br />

Wenn Sie Zeit für ein Training finden, wie<br />

sieht ein solches aus?<br />

Das ist relativ simpel: Wenn das Wetter und die<br />

Graslänge stimmt, mähe ich solange von Hand,<br />

wie meine Kräfte reichen.<br />

Geht es beim Training dann «nur» um das Mähen<br />

oder auch um verschiedenen Techniken?<br />

Natürlich gibt es verschiedene Mähstile und<br />

Techniken. Da sich mein Mähstil für mich über<br />

mehrere Jahre bewährt hat, handelt es sich<br />

beim Training in erster Linie um ein Ausdauertraining.<br />

Früher verbrachte ich meine Sommer<br />

so: Zuerst wurde gemäht, dann ging es in den<br />

Ausgang. Heute sieht es etwas anders aus. Mit<br />

meiner Arbeit als Forstwart, dem eigenen Landwirtschaftsbetrieb<br />

und meiner Familie bleibt<br />

kaum Zeit für das Training – es wird dann irgendwo<br />

dazwischen geschoben.<br />

Wann hatten Sie erstmals eine Sense in der<br />

Hand?<br />

Ich wuchs auf einem landwirtschaftlichen Betrieb<br />

auf und musste während meiner Kindheit<br />

mithelfen. Eine meiner Aufgaben war es, mit<br />

der Sense diverse Pfähle und Bäume vom Gras<br />

frei zu mähen. Das ist natürlich nicht das gleiche,<br />

wie das freie Mähen auf einer Wiese und<br />

hat mir dementsprechend auch nicht sehr viel<br />

Spass gemacht. Rückblickend bin ich trotzdem<br />

froh, denn wenn man so mähen kann, kann<br />

man alles mähen.<br />

Wann entschieden Sie sich, an einem Handmäh-Wettkampf<br />

teilzunehmen?<br />

Als ich 14 Jahre alt war, besuchte ich als Gast<br />

in Herisau erstmals eine Ostschweizer Handmähmeisterschaft.<br />

Für mich war klar, dass ich<br />

im kommenden Jahr ebenfalls daran teilnehmen<br />

wollte. In Gossau gab es damals einen<br />

Sensenhändler, bei dem ich mit meinem Sackgeld<br />

meine erste eigene Wettkampfsense kaufte.<br />

1997 war es dann so weit, und ich nahm an<br />

meinem ersten Wettkampf teil.<br />

Wie war das für Sie?<br />

Es war ein guter Anlass und hat mir gefallen.<br />

Erstmals konnte ich mich mit anderen messen<br />

und vergleichen. Auch hinsichtlich der Sense.<br />

Es kam schon vor, dass man Konkurrenten eine<br />

Sense abkaufte in der Hoffnung, noch besser<br />

zu werden, da diese Sensen gut gerichtet waren<br />

und man sich davon etwas mehr Erfolg versprach.<br />

Mit Erfolg?<br />

Meistens nicht. Heute weiss ich, dass eine Sense<br />

auf ihren Mäher abgestimmt sein muss. Ich<br />

benutze seit 2005 für meine Sense immer das<br />

gleiche Blatt. Wenn ich sie im Frühling herausnehme<br />

und entrostet habe, mache ich ein, zwei<br />

Züge und bin sofort wieder drin. Es dauerte<br />

aber seine Zeit, bis ich so weit war. Eine grosse<br />

Hilfe war mir und meinen Kollegen der erfolgreicher<br />

Mäher Sepp Mayer aus Bayern.<br />

Eine bekannte Persönlichkeit unter den<br />

Handmähern?<br />

Ja. Mayer holte etliche Weltmeistertitel und<br />

schaffte auch einige Weltrekorde – 2006 mähte<br />

er 49 Quadratmeter in nur 49.33 Sekunden.<br />

Und obwohl er heute über 70 Jahre alt ist,<br />

nimmt er noch immer an Europameisterschaften<br />

teil. Er gab uns Tipps und brachte uns verschiedene<br />

Tricks im Umgang mit der Sense bei.<br />

Beispielsweise das effektive Dengeln, bei dem<br />

die Schneide mit einem Hammer verdünnt und<br />

geschärft wird. Zudem benutzten wir nur noch<br />

ein Sensenblatt mit einer Länge von 1.35 Metern<br />

– das ist das längste Blatt. Anfangs wurden wir<br />

von der Konkurrenz dafür belächelt.<br />

Aus welchem Grund?<br />

Wir waren jung und einige hielten es für naiv,<br />

mit dem längsten Sensenblatt an einem Wettkampf<br />

teilnehmen zu wollen. Das wirkte für<br />

die anderen völlig übertrieben. Zu Unrecht.<br />

Mein Kollege platzierte sich bei seiner ersten<br />

Europameisterschaft unter den ersten fünf.<br />

Wie viele Sensen haben Sie heute?<br />

Zu viele. Für die Wettkämpfe aber nutze ich<br />

seit zwanzig Jahren dieselbe. Zwischendurch<br />

nehme ich mal wieder eine von den anderen<br />

in die Hand und probiere sie aus, um nachher<br />

wieder zu meiner zurückzukehren. Meine erste<br />

Sense habe ich leider nicht mehr.<br />

Wann nahmen Sie erstmals an einer Europameisterschaft<br />

teil?<br />

Vor zwanzig Jahren qualifizierte ich mich erstmals<br />

für eine Europameisterschaft. Dafür muss<br />

man bei den Schweizer Wettkämpfen – es gibt<br />

die Ostschweizer, die Innerschweizer und die<br />

Berner Meisterschaft – zu den zehn besten<br />

Männern und bei den Frauen zu den besten<br />

fünf gehören. Zudem dürfen nur eine Teilnehmerin<br />

und drei Teilnehmer pro Land über 30<br />

Jahre alt sein. Eine Ausnahme wird für die Titelverteidiger<br />

gemacht, sie dürfen unabhängig<br />

ihres Alters antreten und werden nicht zu den<br />

anderen Teilnehmenden gezählt.<br />

Wo finden die Europameisterschaften jeweils<br />

statt?<br />

Es gibt insgesamt sechs Austragungsländer:<br />

Spanien, Italien, Deutschland, Österreich, Slowenien<br />

und die Schweiz. Meine erste Europameisterschaft<br />

bestritt ich im Baskenland in<br />

Spanien. Von da an wollte ich in jedem Durchführungsland<br />

mindestens einmal teilnehmen.<br />

Das habe ich unterdessen geschafft.<br />

Wie läuft der Wettbewerb ab?<br />

Alle Teilnehmenden bekommen ein Feld zugewiesen,<br />

welches am Abend davor ausgelost<br />

wurde. Jedes Feld ist anders, und so wird niemand<br />

bewusst benachteiligt. Vor allem dieses<br />

Jahr unterschieden sich die Felder teilweise sehr<br />

stark. In den Wochen vor der Europameisterschaft<br />

wurden die Felder stark verregnet. Auch<br />

in der Nacht davor gab es heftige Niederschläge.<br />

Dementsprechend sahen die Felder aus: Auf<br />

dem Gelände hatte es teilweise grosse Pfützen,<br />

das Gras war runtergeschlagen. Eine halbe<br />

Stunde vor dem Wettkampf durften wir unseren<br />

Platz begutachten und präparieren. Dann ging<br />

es los. Rund 110 Personen aus acht Nationen<br />

waren am Start. Mein Mähfeld durfte ich erst<br />

betreten, als der Durchgang vor mir startete.<br />

Wie gross sind diese Felder?<br />

Eine Aare, also 100 Quadratmeter. Man mäht<br />

rund zweieinhalb Meter Breite auf vierzig Meter<br />

Länge. Und diese Meter ziehen sich! Es ist<br />

wie bei anderen Sportarten: Schiesst man zu<br />

Beginn zu stark rein, fehlt es zum Schluss an<br />

Kondition und Kraft.


<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Interview · 11<br />

Von der Arbeit zum Hobby: Ruedi Roth hat sich auf den zweiten Platz der Europameisterschaft gemäht.<br />

(Bild: hst)<br />

Was wird beim Handmähen bewertet?<br />

Nachdem die Fläche gemäht ist, wird das Gras<br />

rausgetragen. Jedes Land stellt zwei Kampfrichter,<br />

welche die Sauberkeit des Feldes bewerten.<br />

Stufen im Schnitt oder ausgelassene<br />

Grashalme sind suboptimal. Es ist egal, wie<br />

scharf oder hoch gemäht wird. Es muss einfach<br />

gleichmässig sein – als hätte man einen<br />

Rasenmäher benutzt. Unebenheiten geben<br />

Strafpunkte. Entscheidend ist natürlich auch<br />

die Geschwindigkeit und dass das Feld vollständig<br />

gemäht wird. Es darf am Rand nichts<br />

stehen bleiben.<br />

Wie schnell waren Sie?<br />

Ich brauchte zwei Minuten und 57 Sekunden.<br />

Eine gute Zeit.<br />

Ja, das ist schnell. Nachträglich muss ich jedoch<br />

sagen, ich hätte noch schneller sein können.<br />

Dennoch bin ich mit meiner Leistung zufrieden.<br />

Gab es bezüglich der Sense auch technische<br />

Voraussetzungen, welche erfüllt sein mussten?<br />

Es spielt keine Rolle, welche Sense man nutzt.<br />

Am Ende des Tages muss das Feld gemäht sein,<br />

ohne dass es Verletzte gibt.<br />

Wo liegen Ihre Stärken?<br />

Ohne angeben zu wollen, meine Ausdauer war<br />

schon immer gut. Würde ich etwas mehr trainieren,<br />

wäre diese bestimmt noch besser. Zudem<br />

arbeite ich sehr konzentriert. Beim Mähen<br />

blende ich alles andere aus.<br />

Was sind die grössten Herausforderungen?<br />

Wichtig ist, dass man sich seine Kondition und<br />

Kraft gut einteilt. Wenn möglich, sollte man<br />

von Anfang an sauber mähen. Verbesserungen<br />

fressen nicht nur Zeit, sondern sind sehr kräftezehrend.<br />

Nicht selten beginnt man sich dann<br />

aufzurichten und das «Födle» vom Blatt anzuheben,<br />

sodass beim Schnitt weitere Unebenheiten<br />

entstehen und erneut nachgebessert<br />

werden muss. Auch schon mussten sich Teilnehmende<br />

nach ihrem Durchgang aus Erschöpfung<br />

übergeben.<br />

Was haben Sie nebst dem ehrwürdigen Titel<br />

gewonnen?<br />

Es ist nicht wie beim Tennis oder im Fussball,<br />

wo man Unsummen von Geld gewinnt. Nebst<br />

dem Pokal gibt es einen Gabentempel mit verschiedenen<br />

Preisen. Wenn man aber reich werden<br />

will, ist man bei Handmäh-Wettkämpfen<br />

– national und international – am falschen Ort.<br />

Man geht aus Freude und für das eigene Land<br />

an diese Wettkämpfe.<br />

Welches war der beste Preis, den Sie vom Gabentisch<br />

nehmen konnten?<br />

Das waren diverse Holzmöbel. Darunter mein<br />

Kranzkasten, der in meinem Wohnzimmer<br />

steht.<br />

Wie viele Auszeichnungen stehen dort?<br />

Schätzungsweise sind es 60 bis 70 Kränze und<br />

einige Pokale. Kränze habe ich soviele, dass<br />

ich aus Platzgründen nur noch die Schleifen<br />

behalte.<br />

Wie haben Sie Ihren Erfolg gefeiert?<br />

Es gab ein Bier und etwas Kuchen, und dann<br />

ging ich relativ früh ins Bett. Nach diesen intensiven<br />

Tagen war ich wirklich sehr müde.<br />

Ist Handmähen Hobby oder Arbeit?<br />

Mittlerweile ist es eher ein Hobby. Ein Hobby,<br />

dass ich mit meinen Kindern teilen darf. Am 20.<br />

August etwa fand die bernisch kantonale Handmähmeisterschaft<br />

statt, bei der ich den ersten<br />

Platz belegen konnte. Bereits zum dritten Mal<br />

dabei war mein ältester Sohn Janick. Auch meine<br />

beiden Töchter mähen unterdessen bei nationalen<br />

Wettkämpfen mit. Es ist eine Freude zu<br />

sehen, wie sich die Leistungen meiner Kinder<br />

jährlich steigern.<br />

Dann besteht bei Ihnen die Hoffnung, dass<br />

alle fünf Kinder dem Handmähen früher<br />

oder später nachgehen werden?<br />

Auf jeden Fall. Da bin ich guter Dinge. Aktuell<br />

nehmen nebst meiner Frau auch meine ältesten<br />

drei Kinder an Schweizer Handmäh-Meisterschaften<br />

teil. Für die mittlere Tochter, welche<br />

fünf Jahre alt ist, war dies die erste Saison.<br />

Der Name «Roth» wird also bei den kommenden<br />

Meisterschaften nicht fehlen.<br />

Bestimmt nicht. Ich werde noch an einigen<br />

Wettkämpfen teilnehmen. Mit dem zweiten<br />

Platz bei der Europameisterschaft habe ich<br />

Blut geleckt. Ich möchte es ganz zuoberst aufs<br />

Podest schaffen.<br />

Helena Städler


12 · Gesellschaft <strong>09</strong>/<strong>2023</strong><br />

DIE STIFTUNG BEST HOPE<br />

FEIERT IHR 50-JÄHRIGES BESTEHEN<br />

Wer in Herisau zuhause ist, kennt die altehrwürdige<br />

Fabrikantenvilla auf dem Nieschberg.<br />

Seit 1973 wird das geschichtsträchtige<br />

Gebäude von der Stiftung «Best Hope» betrieben<br />

und bietet Menschen mit psychischen<br />

oder suchtbedingten Beeinträchtigungen<br />

ein Zuhause. «Die naturnahe Lage im<br />

schönen Herisau macht diese Villa einzigartig.<br />

Hier finden unsere Bewohnerinnen und<br />

Bewohner einen Ort der Ruhe, Erholung und<br />

Neuorientierung», sagt Geschäftsleiter Thomas<br />

Ammann. Pünktlich zum 50-jährigen Bestehen<br />

soll nun gemeinsam mit der Bevölkerung<br />

gefeiert werden – und zwar am Samstag,<br />

16. September zwischen 15 und 22 Uhr. Tags<br />

darauf findet um 10 Uhr ein Festgottesdienst<br />

mit Apéro statt. «Wenn ich auf diese Jahre zurückblicke,<br />

mache ich das dankbar, staunend<br />

und mit Hochachtung gegenüber all den<br />

Menschen, welche sich für die Stiftung eingesetzt<br />

und Gutes bewirkt haben», erklärt Ammann.<br />

«Meine Höhepunkte sind vor allem die<br />

vielen Erfolgsgeschichten von Menschen, die<br />

sich aus schwierigen Situationen zurück ins<br />

Leben gekämpft, wertvolle Entscheidungen<br />

getroffen und sich eine neue, sinnvolle und<br />

Fabrikant Ernst Ulrich Buff liess die Villa 1907/08 errichten. <br />

erstrebenswerte Zukunft geschaffen haben.»<br />

Am Tag des Jubiläums wartet eine Reihe an<br />

Überraschungen und Aktivitäten auf die Gäste<br />

– von Artisten über Alphornklänge bis zur<br />

Hüpfburg. Die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

waren in die Vorbereitungen miteinbezogen.<br />

«Sie haben Flyer im Quartier verteilt,<br />

einzelne helfen bei den praktischen Vorbereitungen<br />

im Rahmen der Tagesstruktur. Und sicherlich<br />

werden einige von ihnen auch an den<br />

Feierlichkeiten dabei sein und ihre Familienangehörigen<br />

und Freunde dazu einladen», so<br />

Ammann. Für die Zukunft wünscht sich der<br />

Geschäftsleiter wieder etwas mehr Ruhe, gerade<br />

nach den umfassenden und fordernden<br />

Sanierungsarbeiten. «Für die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner hoffe ich, dass sie auch in Zukunft<br />

bei uns einen sicheren Wohn- und Beschäftigungsplatz<br />

finden.» (sd)<br />

(Bild: zVg.)<br />

HÄNSELER AG RÜSTET SICH<br />

FÜR DEN INTERNATIONALEN MARKT<br />

Die Verantwortlichen der Hänseler AG mit CEO Dominik Hauser (5.v.r.) beim Spatenstich.<br />

(Bild: zVg.)<br />

«Ich habe einen Schutzengel mit einem roten<br />

Bauhelm», sagte Dominik Hauser und zeigte<br />

auf einen Bauarbeiter, als er sich in den Bagger<br />

setzte. Kurz darauf vollführte der CEO<br />

der Hänseler AG mit der Baggerschaufel den<br />

Spatenstich für den Neubau des Produktionsgebäudes,<br />

das im Frühjahr/Sommer 2025 in<br />

Betrieb genommen werden soll. Am Dienstag,<br />

22. August, fiel der Startschuss für die Zukunft<br />

des Herisauer Unternehmens, das pharmazeutische<br />

Produkte für Apotheken und Drogerien<br />

herstellt. «Vor vielen Jahren stand hier eine<br />

Schreinerei», berichtete Hauser zuvor in seiner<br />

Rede. «Jetzt klebt uns wieder Staub an den<br />

Füssen, weil wir das Fundament für eine erfolgreiche<br />

Zukunft legen. Damit stärken wir unsere<br />

Position im heimischen Markt und ermöglichen<br />

eine Expansion ins Ausland.» In den kommenden<br />

Monaten wird eine Lagerhalle abgerissen<br />

und ein fünfstöckiger Neubau zwischen bestehenden<br />

Gebäuden errichtet. Die zukünftige<br />

Produktionsstätte bezeichnete Hauser<br />

als «state of the art» – alle Anlagen befinden<br />

sich nach der Fertigstellung auf dem neuesten<br />

Stand der Technik. Die Fläche zum Abfüllen<br />

von spezifischen Kundenprodukten werde verdoppelt,<br />

die Logistik optimiert und die gesamte<br />

Produktion effizienter. «Zudem installieren<br />

wir 25 Erdsonden und eine Photovoltaikanlage,<br />

die einen Grossteil der benötigten Energie<br />

produzieren», sagte Hauser. Verwaltungsratspräsident<br />

Silvio Inderbitzin warf in seiner Ansprache<br />

die Frage auf, ob eine Phase mit Krieg,<br />

Inflation und Fachkräftemangel der richtige<br />

Zeitpunkt für eine solche Investition sei. «Ein<br />

Freund aus Deutschland hat zu mir gesagt: Der<br />

richtige Zeitpunkt, um ein Bier zu bestellen,<br />

ist dann, wenn du durstig bist. Und wir brauchen<br />

dieses Gebäude jetzt!» Der Hänseler AG<br />

durstet es dabei nicht nur nach Erfolg innerhalb<br />

der Landesgrenzen, denn die Anfragen aus<br />

dem Ausland nehmen zu. «Mit unseren neuen<br />

Möglichkeiten führen wir Produktideen zum<br />

Markerfolg – und das auch international», so<br />

Dominik Hauser. «Wir sehen den Neubau aber<br />

als klares Bekenntnis zum Standort in Herisau.<br />

Wir wollen hier weiterwachsen und die Zahl<br />

von 135 Mitarbeitenden erhöhen.» Gemeindepräsident<br />

Max Eugster unterstrich derweil die<br />

Wichtigkeit grosser Unternehmen für Herisau.<br />

«Wir sind aufeinander angewiesen, weil sowohl<br />

Verwaltung als auch Unternehmen gemeinsam<br />

dazu beitragen, attraktive Arbeitsplätze zu<br />

schaffen. Deshalb geht ein grosser Dank von<br />

mir an die Hänseler AG, die zum Wirtschaftsstandort<br />

Herisau beitragen.» (sd)


<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Rezept · 13<br />

ERNST HAGMANN IST NEUER PRÄSIDENT<br />

DES KIWANIS CLUB SÄNTIS<br />

Jeweils im Jahresrhythmus wechselt die<br />

Präsidentschaft des Kiwanis Club Säntis.<br />

Nach Peter Bleisch übernimmt nach<br />

23 Jahren Mitgliedschaft im Verein nun<br />

Ernst Hagmann das Amt. «Obwohl es eine<br />

neue Verantwortung ist, freute und ehrte<br />

mich die Anfrage sehr. Ich möchte, dass der<br />

Club weiterlebt und werde mich dafür nach<br />

bestem Wissen und Gewissen einsetzen.»<br />

Dabei orientiere er sich an seinen Vorgängern.<br />

«Sie haben es alle sehr gut gemacht<br />

und ich will es mindestens so gut machen.»<br />

Dennoch habe er sich auch eigene<br />

Ziele gesetzt. So möchte Ernst Hagmann<br />

den Verein nicht nur bekannter machen,<br />

sondern auch ein bis zwei neue Mitglieder<br />

gewinnen. Dabei seien natürlich auch<br />

Frauen willlkommen. Dem war nicht immer<br />

so, bis vor einem Jahr galt der Kiwanis Club<br />

Säntis als reiner Männerverein. Das soll<br />

sich nun ändern. Während Ernst Hagmann<br />

dem Verein ursprünglich aufgrund des Engagements<br />

für Kinder beitrat, schätze er<br />

bis heute auch den Austausch unter den<br />

Mitgliedern. «Es war und ist für mich eine<br />

willkommene Abwechslung zum Geschäft.<br />

Durch den Kiwanis Club Säntis habe ich<br />

mit Menschen und Vereinen aus anderen<br />

Lebensbereichen zu tun – das finde ich<br />

sehr spannend.» Besonders stolz sei er vor<br />

allem auf die Weihnachtsaktion. Diese sei<br />

nicht nur kinderorientiert, sondern auch<br />

sehr nachhaltig – zwei Faktoren, welche<br />

Hagmann besonders am Herzen liegen<br />

würden. Jährlich erhält der Club eine Liste<br />

vom Sozialamt mit Weihnachtswünschen.<br />

Realistische Geschenke würden von den<br />

Mitgliedern gekauft, eingepackt und dann<br />

wieder dem Sozialamt übergeben. Kiwanis<br />

ist eine weltweite und internationale<br />

Serviceorganisation, welche allein in der<br />

Schweiz rund 200 Clubs zählt. Dem Kiwanis<br />

Club Säntis gehören aktuell 35 Mitglieder<br />

an. Ziel der Freiwilligen ist der aktive<br />

Einsatz für das Kinds- und Gesellschaftswohl.<br />

(hst)<br />

Rezept<br />

des Monats<br />

MARINIERTE ERD-<br />

BEEREN MIT SÜSSEM<br />

BASILIKUM-PESTO<br />

Zutaten:<br />

– 1 Bund Basilikum<br />

– ½ dl Olivenöl<br />

– 1 Esslöffel Pistazien<br />

– 1 Esslöffel Birnel<br />

– 500g Erdbeeren<br />

– 1 Teelöffel Zitronensaft<br />

– 500g griechischer Joghurt<br />

– Honig<br />

Zubereitung:<br />

1. Basilikumblätter von Zweigen zupfen,<br />

Blättchen für die Garnitur beiseitelegen.<br />

Basilikum grob schneiden und Pistazien grob<br />

hacken.<br />

WANDERUNGEN IM SEPTEMBER<br />

Sonntag, 17. September<br />

Ufs Zürcher Hörnli<br />

Der Start erfolgt in Mühlrüti und führt durch<br />

Wiesen und Waldstücke in Richtung Allenwinden.<br />

Nach einem gemütlichen Stundenhalt<br />

geht es weiter zum Hörnligubel, wo die<br />

Wanderung zwischenzeitlich für ein kleines<br />

Teilstück anspruchsvoller wird. Auf dem<br />

Hörnli gibt es eine einmalige Aussicht – vom<br />

Säntis über die Glarner Alpen bis zu den Innerschweizer<br />

Alpen. Nach der Mittagsrast<br />

und der Umrundung des Gipfels folgt der<br />

Rückweg über den Regelsberg und die Hulftegg<br />

nach Mühlrüti.<br />

Route: Mühlrüti – Allenwinden – Chlihörnli<br />

– Gübelegg – Hörnli – Regelsberg – Hulftegg<br />

– Mühlrüti<br />

Distanz: 13,7 km, Zeit: 41/2 Std.<br />

Anforderungen: mittel<br />

Treffpunkt: 9.33 Uhr, 9613 Mühlrüti,<br />

Postautohaltestelle Dorf<br />

Rückreise: 16.24 Uhr, 9613 Mühlrüti,<br />

Postautohaltestelle Dorf<br />

Anmeldung bis Freitag, 15. September <strong>2023</strong><br />

19.00 Uhr über appenzellerwanderwege.ch,<br />

per E-Mail an margrit.geel@appenzeller-wanderwege.ch<br />

oder per Tel: 079 749 36 55<br />

2. Zutaten zusammen mit dem Olivenöl und<br />

dem Birnel in ein hohes Gefäss geben. Mit<br />

dem Stabmixer alles zu einer feinen Paste<br />

pürieren.<br />

3. Erdbeeren rüsten und je nach Grösse der<br />

Länge nach vierteln oder sechsteln. Beeren<br />

mit etwas Zitronensaft marinieren und leicht<br />

ziehen lassen.<br />

4. Joghurt glattrühren, Honig untermischen<br />

und auf vier Dessertteller verteilen. Erdbeeren<br />

dekorativ darauf anrichten, Basilikumpesto<br />

darüber verteilen und mit Basilikum<br />

garnieren.<br />

Mittwoch, 20. September<br />

Bröggliweg Hondwil<br />

Die diesjährige Zubi-Wanderung startet mit<br />

Kaffee und Gipfeli. Frisch gestärkt geht es zur<br />

alten Tobelbrücke und hinauf nach Hundwil.<br />

Nach dem Mittagessen und weiteren 200 Höhenmetern<br />

folgt die Wandergruppe von der<br />

Schlumpfenegg auf dem «7 Brüggliweg» dem<br />

Mühlebach entlang bis zur Mühle. Diese wurde<br />

1780 erbaut und mehrmals renoviert. Nach der<br />

Besichtigung führt das letzte Streckenstück<br />

über das Auenlochsteg-Töbeli zurück nach<br />

Waldstatt.<br />

Route: Obere Säge – Rohren – Alte Tobelbrücke<br />

– Hundwil – Schlumpfenegg – Mühle<br />

– Auenlochsteg – Waldstatt<br />

Distanz: 13,9 km, Zeit: 41/2 Std.<br />

Anforderungen: mittel<br />

Treffpunkt: 9.00 Uhr, 9100 Herisau,<br />

Alpsteinstrasse 83, zubi<br />

Rückreise: 17.00 Uhr, 9104 Waldstatt, Banhof<br />

Anmeldung bis Montag, 18. September <strong>2023</strong><br />

19.00 Uhr über appenzellerwanderwege.ch,<br />

per E-Mail an margrit.geel@appenzeller-wanderwege.ch<br />

oder per Tel: 079 749 36 55


14 · Thema des Monats <strong>09</strong>/<strong>2023</strong><br />

«DER PREISKAMPF HOLT UNS<br />

FRÜHER ODER SPÄTER EIN»<br />

Die Cilander AG zählt zu den führenden Anbieterinnen von hochwertigen Veredelungen von<br />

Textilien – und beschreitet mit einem Vitaminshirt neue Wege. Produktmanager Daniel Bechter<br />

erklärt, weshalb der Spagat zwischen Innovation und Preisdruck herausfordernd ist.<br />

Vitamine unkompliziert über das T-Shirt<br />

aufnehmen – was wie ein verspäteter Aprilscherz<br />

klingt, macht die Cilander AG möglich.<br />

«Wir haben ein Unterhemd entwickelt,<br />

das unter anderem Vitamin C und E enthält.<br />

Der Körper nimmt diese über die Haut auf»,<br />

erklärt Produktmanager Daniel Bechter. Die<br />

Nährstoffe sind in flüssiger Form in mikroskopisch<br />

kleine Kapseln eingeschlossen, die<br />

durch Reibung aufplatzen. «Natürlich ersetzt<br />

dieses Shirt keine gesunde Ernährung, zumal<br />

der Körper höchstens zwei Prozent seines<br />

täglichen Vitaminbedarfs über die Haut aufnehmen<br />

kann», so Bechter. «Aber die Shirts<br />

sollen unterstützend wirken und ein Wohlgefühl<br />

vermitteln. Nach 20 Waschgängen sind<br />

die Vitamine fast aufgebraucht und es bleibt<br />

ein Unterhemd mit unserem gewohnten Tragekomfort,<br />

das komplett in der Schweiz produziert<br />

wurde.» Gerade im Hinblick auf die<br />

kälteren Jahreszeiten biete sich das Shirt an,<br />

um das Immunsystem zu unterstützen.<br />

Vitamin-Shirt und Sport-BH<br />

Das Unterhemd mit angereicherten Vitaminen<br />

ist eines der wenigen Produkte, welches<br />

das Herisauer Unternehmen von A bis<br />

Z selbst herstellt. Normalerweise nimmt die<br />

Cilander AG als führende Anbieterin für die<br />

Textilveredlung eine wichtige Rolle in der<br />

Herstellungskette ein. «Da liegt unsere Kernkompetenz,<br />

dafür sind wir weltweit bekannt.<br />

Deshalb kaufen Produzenten unsere Stoffe<br />

Das Vitaminshirt wird von A bis Z in der Schweiz hergestellt.<br />

ein und verarbeiten sie weiter», sagt Bechter.<br />

Man habe zwar während der Corona-Pandemie<br />

mit selbst hergestellten Masken erste<br />

Erfahrungen im Endkundensegment gesammelt.<br />

«Allerdings zeigt gerade das Vitamin<br />

shirt auf, mit welchen Herausforderungen<br />

unsere innovativen Produkte auf dem Textilmarkt<br />

konfrontiert werden. Wenn die Cilander<br />

AG als Textilveredlerin plötzlich ein<br />

fertiges Unterhemd lanciert, braucht es seine<br />

Zeit, bis es Beachtung findet. Schliesslich<br />

treten wir in dieser Rolle neu in den Markt.»<br />

«Die Haut<br />

kann Vitamine<br />

aus dem Stoff<br />

aufnehmen.»<br />

Eine Möglichkeit, um dem Vitaminshirt zum<br />

Erfolg zu verhelfen und in der gewohnten<br />

Rolle als Zulieferin zu bleiben, wäre eine Zusammenarbeit<br />

mit einer bekannten Marke.<br />

Die Cilander AG kann bereits ein erfolgreiches<br />

Beispiel aufzeigen. «Gemeinsam mit<br />

Reebok haben wir einen neuartigen Sport-<br />

BH entwickelt, der sich den Bewegungen der<br />

Trägerin anpasst», erklärt Daniel Bechter.<br />

«Dazu haben wir Stoffe mit einem Gel behandelt,<br />

der sich unter Krafteinwirkungen<br />

beim Sport zusammenzieht und dadurch<br />

mehr Halt bietet.» Diese Innovation fand<br />

den Weg in den Markt. «Der Impuls zur Zusammenarbeit<br />

ging damals von Reebok aus.<br />

Wenn wir unser Vitaminshirt bei bekannten<br />

Labels vorstellen, müssen wir ihnen einen<br />

klaren Mehrwert bieten und uns im Markt<br />

abheben können, sonst holt uns der Preiskampf<br />

früher oder später ein.»<br />

Innovativ und preiswert<br />

Das Vitaminshirt wird derzeit komplett in<br />

der Schweiz hergestellt. «Made in Switzerland<br />

hat Wert, gerade auch wenn man die<br />

Qualität berücksichtigt», sagt Bechter. «Wir<br />

haben teilweise 25 Arbeitsschritte, bis wir<br />

ein Produkt veredelt haben.» Die Modebranche<br />

habe sich in den vergangenen Jahren<br />

aber in eine andere Richtung entwickelt. Die<br />

Preise sinken, produziert werden die Textilien<br />

in Asien. «Das ist ein hausgemachtes<br />

Problem, weil viele europäische Firmen ihre<br />

Produktion dorthin verlegt haben. Dadurch<br />

entstand beispielsweise in China eine riesige<br />

Textilindustrie, die viel grössere Mengen zu<br />

viel tieferen Preisen herstellen kann.» Trotzdem<br />

schaffe es die Cilander AG, ihre Abnehmerinnen<br />

und Abnehmer mit hochwertiger<br />

Qualität, langlebigen Produkten und Innovationen<br />

zu überzeugen. «Mittlerweile sehen<br />

wir in vielen Ländern in Europa das Bestreben,<br />

die Produktion wieder ins eigene Land<br />

zu holen. Bis es so weit ist, stehen wir vor der<br />

Herausforderung, innovativ und gleichzeitig<br />

preiswert zu sein. Momentan ist aufgrund<br />

der schwierigen wirtschaftlichen Lage die Risikobereitschaft<br />

aber tief, Innovationen auf<br />

den Markt zu bringen.»<br />

Was dem Vitaminshirt zugutekommt,<br />

sind Trends wie Wohlbefinden und Gesundheit.<br />

Es zielt auf eine Sparte ab, in der immer<br />

mehr Menschen bereit sind, für gute Qualität<br />

zu bezahlen. «Mit dem Produkt werden wir<br />

aber kaum jemanden erreichen, der einfach<br />

möglichst preiswerte Waren kaufen möchte»,<br />

meint Daniel Bechter. «Doch das Feedback<br />

vieler unserer Kundinnen und Kunden<br />

ist, dass sie gegenüber Neuerungen positiv<br />

eingestellt sind.» Ihnen müsse das Unternehmen<br />

vermitteln, was das Vitaminshirt kann<br />

– und was nicht. «Es ersetzt keine gesunde<br />

Ernährung, kann aber ohne Aufwand in den<br />

Alltag integriert werden und bietet neben<br />

dem Tragekomfort dank der Vitamine einen<br />

willkommenen Nebeneffekt.»<br />

Neben dem eigenen körperlichen Wohlbefinden<br />

und der eigenen Gesundheit gewinnen<br />

auch Themen wie Ökologie oder<br />

Wiederverwertbarkeit an Wichtigkeit. «Das<br />

beschäftigt uns sehr», bestätigt Bechter.


<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Thema des Monats · 15<br />

Produktmanager Daniel Bechter stammt aus Österreich und pendelt jeden Tag nach Herisau.<br />

(Bilder: sd/zVg.)<br />

«Hier bewegen wir uns in einem Spannungsfeld,<br />

weil wir sowohl Textilien für die Industrie<br />

als auch den Modebereich herstellen.»<br />

Industrielle Stoffe seien aufgrund ihrer verarbeiteten<br />

Kunststofffasern zwar nicht recyclebar,<br />

dafür aber langlebig. «Wenn wir für<br />

die Schweizer Armee eine wasserabweisende<br />

Zeltplane produzieren, hält die gefühlt<br />

ewig.» In der klassischen Bekleidung sehe<br />

das anders aus. Da seien die Materialen zwar<br />

wiederverwertbar, «aber dafür haben viele<br />

Labels aus dem Fashionbereich kein wirkliches<br />

Interesse an Langlebigkeit. Schliesslich<br />

wollen sie in der nächsten Saison wieder<br />

neue Produkte verkaufen.»<br />

Anpassungsfähigkeit als Stärke<br />

Das Beispiel der Nachhaltigkeit zeigt, dass<br />

die Zeiten vorbei sind, in denen sich die Cilander<br />

AG als reine Zulieferin verstand. Die<br />

Zusammenarbeit mit Partnern sei intensiver<br />

geworden, um die gestiegenen Anforderungen<br />

an die Textilien zu erfüllen. «Es ist sinnlos,<br />

wenn unsere Stoffe recyclebar sind, die<br />

Knöpfe und Reissverschlüsse aber nicht. Wir<br />

müssen über unseren Tellerrand schauen,<br />

weil der Herstellungsprozess mittlerweile<br />

komplex und vielschichtig ist.» Das erschwere<br />

es wiederum, Ideen und Innovationen<br />

umzusetzen. «Es müssen alle Glieder der<br />

Produktionskette ineinandergreifen, sonst<br />

geht es nicht.» Umso wichtiger sei die strategische<br />

Ausrichtung des Unternehmens. «Wir<br />

müssen uns gezielt fragen: Wie und mit wem<br />

können wir erfolgreich Textilien produzieren<br />

und verkaufen?»<br />

«Wir müssen<br />

über unseren<br />

Tellerrand<br />

schauen.»<br />

Bei der Cilander AG rückt der Fokus vermehrt<br />

auf die technischen Textilien und die<br />

Belieferung der Industrie. «Dort sind die<br />

Preise gesund und die Langlebigkeit der<br />

Produkte spielt eine zentrale Rolle. Im klassischen<br />

Modebereich sind wir aber ebenfalls<br />

etabliert, vor allem in spezifischen Bereichen<br />

wie den bügelfreien Hemdenstoffen.» Die<br />

Cilander AG gibt es mittlerweile seit über<br />

200 Jahren. Wer so lange in einem umkämpften<br />

Markt bestehen will, muss nahe am Puls<br />

der Zeit sein. «Diese Branche entwickelt sich<br />

ständig weiter. Stoffe, Chemikalien, Technologien<br />

– wenn du mit einem guten Produkt<br />

ein paar Jahre Geld verdienst, musst du im<br />

Hintergrund bereits die nächste Generation<br />

vorantreiben. Wir können das dank eigener<br />

Forschung und Entwicklung.» Denn gegenüber<br />

den Kunden bestehe der Druck, sie<br />

zeitnah mit neuesten Trends zu bedienen.<br />

«Dazu kommen wechselnde Standards,<br />

Richtlinien und Zertifizierungen.» Es sei eine<br />

der grössten Stärken des Unternehmens,<br />

sich schnell auf neue Gegebenheiten einzustellen.<br />

Dazu werden Maschinen umgebaut,<br />

Produktionsschritte angepasst und Abläufe<br />

neu geplant. «Es kann schon vorkommen,<br />

dass wir innerhalb von ein paar Monaten<br />

eine Maschine so hinbringen, dass sie ein<br />

ganz anderes Produkt herstellt als zuvor.»<br />

Dies sei ein Grund, weshalb sich die Cilander<br />

AG seit über zwei Jahrhunderten in der<br />

Textilwelt behaupten konnte. «Wir verfügen<br />

über viel Erfahrung, können unsere Kunden<br />

gut beraten und haben als regionales Unternehmen<br />

eine gewisse Nähe. Darauf müssen<br />

wir auch in Zukunft setzen.»<br />

<br />

Sergio Dudli


16 · Gesellschaft / I wohne do <strong>09</strong>/<strong>2023</strong><br />

I wohne do!<br />

FRAUENCHOR FROHSINN HERISAU<br />

FEIERT 150-JÄHRIGES JUBILÄUM<br />

1873 kam Lehrer und Amtsmann Rotach mit<br />

der Idee, einen Frauenchor zu gründen – damals<br />

noch unter dem Namen Frauen- und<br />

Töchterchor Dorf. In diesen 150 Jahre hat sich<br />

einiges getan. So wurde der Frauenchor 1955<br />

zum Partnerchor des Männerchors Frohsinn<br />

und änderte seinen Namen zum Frauenchor<br />

Frohsinn Herisau. Unter dem Motto «Eine<br />

Reise durch die Zeit» blickt der Verein nicht<br />

nur auf die vergangenen 150 Jahre zurück,<br />

sondern lässt sich mit seinem Jubiläumskonzert<br />

ordentlich feiern. Nebst einer eigenen<br />

musikalischen Zeitreise, treten auch diverse<br />

musikalische Gäste, wie das Kinderchörli Herisau,<br />

die Harmonix und Jugendband der Musikschule<br />

Herisau sowie der Acapella-Chor<br />

VoxBox aus Stein am Konzert auf. Die Feier<br />

wird von Helena Städler moderiert und findet<br />

am 10. September um 17 Uhr im katholischen<br />

Pfarreiheim statt. Der Eintritt ist frei. (pd)<br />

Juliette Natascha Müller, 14.04.1997, ledig,<br />

Kosmetikerin<br />

Wo ist Ihr Lieblingsort in Herisau?<br />

Lutzenland.<br />

Was würden Sie an Herisau verändern<br />

wollen?<br />

Momentan? Weniger Baustellen!<br />

Welches Restaurant in Herisau würden<br />

Sie auswärtigen Freunden empfehlen und<br />

weshalb?<br />

Den Marktplatz, weil das Essen perfekt ist<br />

und die Mitarbeitenden einfach super sind.<br />

Leserbrief<br />

GOTT UND POLITIK<br />

In der <strong>Ausgabe</strong> «Schweiz am Wochenende»<br />

vom Samstag, 29. Juli <strong>2023</strong>, haben sich die<br />

beiden Journalisten Benjamin Rosch und Patrik<br />

Müller unter dem Titel «Wie Gott aus der<br />

Schweizer Politik verschwunden ist» wohl bewusst<br />

aufs Glatteis begeben. Zur Begründung<br />

ihrer provokativen Aussage orientieren sie<br />

sich an den Namensgebungen der Parteien<br />

sowie an der Zahl der Angehörigen der einzelnen<br />

Glaubensgemeinschaften. Zum Glück<br />

sind weder die Parteien noch die Glaubensgemeinschaften<br />

befugt, darüber zu befinden, ob<br />

überhaupt und wenn ja, welche Rolle Gott in<br />

der Schweizer Politik zukommt. Massgebend<br />

ist die geltende Bundesverfassung, die in ihrer<br />

Präambel bewusst und ausdrücklich auf «Gott,<br />

der Allmächtige» Bezug nimmt. Und diese<br />

Hinwendung zu Gott gilt für alle gewählten<br />

Vertreterinnen und Vertreter im Bundeshaus.<br />

Und in der Eidesformel – die Grundlage für die<br />

Vereidigung – wird bewusst nochmals auf Gott<br />

Bezug genommen. Ich zitiere: «Ich schwöre<br />

vor Gott dem Allmächtigen, die Verfassung<br />

und die Gesetze zu beachten und die Pflichten<br />

meines Amtes gewissenhaft zu erfüllen». Damit<br />

ist auch klargestellt, welche Grundhaltung<br />

alle Kandidatinnen und Kandidaten, die sich<br />

am 22. Oktober für ein Amt im National- oder<br />

Ständerat bewerben, mitbringen müssen und<br />

in wessen Verantwortung sie ab ihrem Amtsantritt<br />

stehen.<br />

<br />

Armin Stoffel<br />

Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />

Ich wollte Tierärztin werden.<br />

Was möchten Sie in ihrem Leben noch<br />

erreichen?<br />

Eines meiner grössten Ziele habe Ich mir<br />

dieses Jahr erfüllt – mit meinem Studio<br />

«Lezzhair Lounge» für Haarentferungen.<br />

Dieser Person möchte ich folgendes<br />

Kompliment machen:<br />

Meine Freundin Lea ist ein Energiebombe<br />

mit vielen Aufgaben, die sie jeden Tag wieder<br />

meistert.<br />

Welches Tier wären Sie gerne und weshalb?<br />

Ein Panda – verspielt, tollpatschig und süss.<br />

Was bringt Sie zum Lachen?<br />

Meine Familie und Freunde.<br />

Welche*n Herisauer*in würden Sie gerne<br />

in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> sehen?<br />

Christian Lampart<br />

Leserbrief<br />

MIT ARROGANZ<br />

MACHT MAN KEINE POLITIK<br />

Die negativen Schlagzeilen durch Nationalratskandidat<br />

Tischhauser sind eine Anmassung<br />

gegenüber David Zuberbühler. Mit seiner<br />

unfairen, respektlosen und arroganten Aussage<br />

«David Zuberbühler muss weg, egal was es<br />

kostet», hat er sich selber disqualifiziert. Mit<br />

seiner seriösen und authentischen Politik blieb<br />

Zubi stets kompetent und verlässlich. Matthias<br />

Tischhauser verkauft sich bei der Herisauer<br />

Bevölkerung mit einem Karten-Flyer als «engagiertes<br />

Kompetenzbündel für Wirkung in<br />

Bern». Als Stimmbürgerin interessiert es mich<br />

nicht, wo es ihm in Herisau gefällt und wo er<br />

gerne wandert. Viel mehr interessiert mich,<br />

was er in Bern für unseren Kanton machen<br />

will. Er behauptet, dass er und weite Teile der<br />

Bevölkerung sich durch Zuberbühler nicht vertreten<br />

fühlen. Es gibt auf der ganzen Welt keinen<br />

Politiker, der es allen recht machen kann.<br />

Ich wünsche mir, dass er für seine überhebliche<br />

Aussage, er sei der einzige fähige Kandidat,<br />

von der Bevölkerung abgestraft wird.<br />

Genauso wie Ständerat Andrea Caroni vertritt<br />

Zubi den ganzen Kanton. Warum soll ein zweiter<br />

FDP-Mann nach Bern gewählt werden, wo<br />

bleiben da die Konkordanz und das politische<br />

Verständnis? Beim jetzigen Nationalrat weiss<br />

ich, wen ich wähle, bei seinem Herausforderer<br />

Tischhauser nicht. Deshalb wünsche ich mir,<br />

dass David Zuberbühler unseren Kanton weiterhin<br />

in Bern vertritt und somit Garant sein<br />

kann für Kontinuität und respektvollen Umgang<br />

im Bundeshaus.<br />

<br />

Emmy Zürcher


UNSERE GEMEINDE<br />

Zu Diensten<br />

Das unsichtbare Netz unter unseren Füssen<br />

Den meisten rückt die Kanalisation nur dann ins Bewusstsein,<br />

wenn sie repariert werden muss. Dabei leistet das weitverzweigte<br />

Rohrgeflecht einen unschätzbaren Dienst – und misst<br />

mehr Kilometer als das Gemeindestrassennetz.<br />

Der Blick auf die Karte zeigt ein feines Netz von roten, violetten<br />

und blauen Linien, das das Herisauer Gemeindegebiet durchwebt.<br />

Beim Hereinzoomen werden im online abrufbaren Abwasserkataster<br />

unzählige Verästelungen sichtbar. Von diesen Linien<br />

ist im Alltag wenig zu sehen: Sie zeigen das unterirdische Kanalisationsnetz<br />

der Gemeinde Herisau. Neben den privaten Leitungen<br />

umfasst der gemeindeeigene Anteil rund 68 Kilometer und<br />

ist damit 19 Kilometer länger als das Gemeindestrassennetz. Den<br />

Überblick darüber hat Roger Schläpfer, Fachbereichsleiter Siedlungsentwässerung<br />

bei der Gemeinde Herisau: «Die Abwasserrohre<br />

unter unseren Füssen haben Durchmesser zwischen zehn<br />

Zentimetern und zwei Metern.»<br />

Mit Retentionsstaukanälen, hier in der Nordhalde, kann Regenwasser verzögert<br />

abgeleitet werden.<br />

Kleine Anlagen stillgelegt<br />

Die Rohre leiten die Abwässer von fast allen Herisauer Liegenschaften<br />

in die gemeindeeigene Abwasserreinigungsanlage<br />

(ARA) Herisau. «Sie ist topografisch günstig in der Örtlichkeit<br />

Tüfi/Bachwis gelegen», sagt Roger Schläpfer. Trotzdem braucht<br />

es zehn Pumpstationen, um Niveauunterschiede auszugleichen,<br />

beispielsweise vom Saum und vom Schwänberg, wo bis vor wenigen<br />

Jahren noch kleinere ARAs betrieben wurden.<br />

Alle vier Jahre eine Kanalbegehung<br />

Beim Einbau neuer Leitungen rechnet man laut Roger Schläpfer<br />

mit einer Lebensdauer von 80 Jahren. Damit diese erreicht wird,<br />

müssen die Rohre unterhalten werden. Alle fünf Jahre werden<br />

die Leitungen mit Hochdruck durchgespült. Auf Schäden geprüft<br />

werden sie alle zehn Jahre unter Zuhilfenahme von Kameras. Die<br />

grossen Kanäle, die gut 1,8 Kilometer ausmachen, werden sogar<br />

alle vier Jahre begangen – wobei «gehen» bei Kanaldurchmessern<br />

ab 1,20 Metern ein grosses Wort ist. Werden Schäden entdeckt,<br />

gibt es zunächst verschiedene Möglichkeiten, ein Rohr zu<br />

reparieren, ohne es auszugraben.<br />

Kleinere Reparaturen können heute beispielsweise Roboter ausführen.<br />

Eine andere Möglichkeit ist das Einziehen und Aushärten<br />

eines harzgetränkten Kunststoffschlauches, wobei ein Rohr im<br />

Rohr entsteht, ein sogenannter Inliner. Der Ersatz von Leitungen<br />

ist das letzte Mittel, da das Ausgraben nicht nur Kosten, sondern<br />

auch Verkehrsbehinderungen verursacht – es sei denn, dass angesichts<br />

eines Strassenbauprojekts ein Leitungsersatz vorzuziehen<br />

ist.<br />

Regenwasser soll nicht mehr in die ARA<br />

Eine Daueraufgabe des Fachbereichs Siedlungsentwässerung<br />

ist die stetig fortschreitende Umstellung der Mischwasserkanalisation<br />

auf ein Trennsystem. Das bedeutet, dass zwei Kanalisationen<br />

parallel gebaut werden, damit Regenwasser nicht mit dem<br />

Schmutzwasser vermischt in die ARA gelangt. Die Abwasserreinigung<br />

wird durch die Verdünnung nämlich aufwendiger und bei<br />

stärkeren Regenfällen entlasten die Mischwasserkanäle öfter in<br />

angrenzende Gewässer. Dieses eingeleitete verdünnte Abwasser<br />

soll künftig massgeblich reduziert werden. «Auch wenn zwei<br />

parallele Kanalisationen im Bau kurzfristig teurer sind, lohnt<br />

sich die weitgehende Umstellung gewässerschutztechnisch wie<br />

auch wirtschaftlich», hält Roger Schläpfer fest.<br />

Der Richtplan für die Kanalisation<br />

Während die Umstellung auf das Trennsystem bereits eine<br />

Daueraufgabe für Jahrzehnte ist, soll der aktualisierte Generelle<br />

Entwässerungsplan (GEP) nächstens genehmigt werden.<br />

Dabei handelt es sich gewissermassen um den Richtplan für<br />

das Kanalisationsnetz. Neben der Erschliessung der Haushalte<br />

und Betriebe werden darin eine Reihe weiterer Fragen beantwortet.<br />

So lautet eines der Hauptziele des GEP, den Anteil von<br />

Fremdwasser, das in die ARA geleitet wird, zu reduzieren. «Das<br />

ist unverschmutztes Wasser, welches stetig fliesst, etwa aus Sickerleitungen,<br />

Quellen und Brunnen, und von Gesetzes wegen eigentlich<br />

gar nicht in die ARA geleitet werden dürfte», sagt Roger<br />

Schläpfer. Sein Anteil an der Gesamtabwassermenge konnte in<br />

den vergangenen 30 Jahren mit der bisherigen GEP-Umsetzung<br />

von 46 Prozent auf 30 Prozent gesenkt werden. Ein anderes Thema,<br />

welches auch medial unter dem Namen «Schwammstadt»<br />

an Bedeutung gewinnt, ist die Frage, wie Regenwasser gleich vor<br />

Ort versickern kann, um damit das Grundwasser anzureichern.<br />

Mit einer zusätzlichen verzögerten Ableitung durch entsiegelte<br />

Flächen, Einstauflächen oder -mulden, begrünten Dächern und<br />

Retentionsanlagen kann so bei Regen die Kanalisation entlastet<br />

und während Hitzewellen etwas für das lokale Klima gemacht<br />

werden. «Hierzu kann jeder Grundeigentümer bereits heute einen<br />

wertvollen Beitrag leisten.»<br />

Zum Abwasserkataster:<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Velo<br />

Jetzt mit Cyclomania für Herisau in die Pedale treten<br />

Im September findet wieder Cyclomania, die schweizweite Velo-<br />

Challenge für Gemeinden, statt. Mit dabei ist auch die Gemeinde<br />

Herisau. Noch bis zum 30. September kann die Bevölkerung fleissig<br />

in die Pedale treten und Preise gewinnen.<br />

Wer auf zwei Räder setzt, ist nachhaltig unterwegs, fördert die<br />

Gesundheit und kommt rasch ans Ziel. Deshalb führt die Region<br />

St. Gallen mit den Gemeinden und Städten Gossau, Herisau,<br />

St. Gallen und Wittenbach eine der insgesamt 22 schweizweiten<br />

regionalen Cyclomania-Challenges durch. Die Aktion dauert noch<br />

bis zum 30. September. Alle Einwohnerinnen und Einwohner der<br />

Gemeinde Herisau sind eingeladen, in die Pedale zu treten.<br />

Über Cyclomania<br />

Cyclomania ist eine schweizweite Mitmachaktion für Gemeinden<br />

von Pro Velo in Zusammenarbeit mit der Panter AG<br />

und mit der Unterstützung von EnergieSchweiz. Die Challenge<br />

von Gossau, Herisau, St. Gallen und Wittenbach wird<br />

unterstützt von clevermobil.<br />

Informationen/Anmeldung: www.cyclomania.ch<br />

Mitradeln und gewinnen<br />

Teilnehmen ist einfach: Laden Sie die kostenlose Cyclomania-App<br />

herunter, melden Sie sich bei der Challenge «Region St.Gallen»<br />

an, steigen Sie aufs Velo und sammeln Sie Punkte. Dabei winken<br />

Sofortpreise und als Hauptpreis wird ein elegantes E-Bike der<br />

Marke Riese & Müller verlost. Zusätzlich werden unter allen teilnehmenden<br />

Gemeinden und Regionen die drei mit den meisten<br />

und aktivsten Teilnehmenden ausgezeichnet.<br />

Die Veloinfrastruktur verbessern<br />

Mit den über die App getrackten Velostrecken liefern die Teilnehmenden<br />

wichtige Informationen zugunsten einer velofreundlichen<br />

Infrastruktur. Die Daten werden anonymisiert und auf einer<br />

Karte aufbereitet. Daraus lassen sich Erkenntnisse über den Veloverkehr<br />

ableiten. Diese Informationen können die Planung und<br />

den Ausbau des Velonetzes unterstützen, so dass Velofahrende in<br />

Zukunft sicherer und bequemer durch den Alltag kommen.<br />

Die teilnehmenden Gemeinden wollen mit ihrem Engagement bei<br />

Cyclomania dazu beitragen, dass noch mehr Pendlerinnen, Schüler<br />

und Familien das Velofahren für sich entdecken und auf das<br />

gesunde und umweltfreundliche Fortbewegungsmittel umsatteln.<br />

Die gefahrenen Kilometer können in der App getrackt werden.<br />

Projektticker<br />

Sanierung und Ausbau Sturzeneggstrasse<br />

Die Bauarbeiten <strong>2023</strong> nähern sich dem Ende. Anfang September<br />

wird in Absprache mit dem ansässigen Gewerbe der Strassenbelag<br />

eingebracht. Die Bauarbeiten finden unter Verkehr statt, es ist<br />

mit Behinderungen und Wartezeiten zu rechnen.<br />

Instandsetzung Obermoosbergstrasse<br />

Ab Ende August werden an der Obermoosbergstrasse Strassenrandabschlüsse<br />

und Kanalisationsschächte instand gestellt.<br />

Bushaltestellen Obermoosberg und Saum<br />

Derzeit laufen die Sanierungsarbeiten an den Haltekanten der<br />

Bushaltestelle Obermoosberg. Im Anschluss erfolgt die Sanierung<br />

der Bushaltestelle Saum. Es ist mit leichten Behinderungen im<br />

Strassenverkehr zu rechnen und es wird um erhöhte Achtsamkeit<br />

gegenüber Fussgängerinnen und Fussgängern gebeten.<br />

Info<br />

Viehschau am 19. September <strong>2023</strong><br />

Am Dienstag, 19. September, findet auf dem Ebnet die Herisauer<br />

Viehschau statt. Die Tiere treffen ab circa 8.30 Uhr ein. Viele der<br />

Betriebe fahren sennisch auf und geben so auch für Zaungäste<br />

ein prächtiges Bild ab, wenn sie den Torbogen passieren, der<br />

traditionellerweise von den Landfrauen üppig mit Blumen geschmückt<br />

wird. Ein Höhepunkt für die Kinder ist der Streichelzoo<br />

in der Chälblihalle.<br />

Im Zuge der Viehschau ist auf folgenden Strassen von circa<br />

8.15 bis 9.30 Uhr und von circa 15.30 bis 17 Uhr mit Wartezeiten<br />

zu rechnen: Mühlestrasse / Bahnhofstrasse / Obstmarkt-Kreisel<br />

/ Kasernenstrasse / Migros-Kreisel / Buchenstrasse / Schützenstrasse<br />

/ Huebstrasse. Die Gemeinde dankt allen Verkehrsteilnehmenden<br />

für ihr Verständnis und ihre Geduld.<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Museum Herisau<br />

Pioniere des Brückenbaus: Einblick in die Entwicklung der Mobilität<br />

Noch bis am 29. Dezember lädt das Museum Herisau zu einer<br />

Sonderausstellung zum Thema «Strassen und Brücken – Quer<br />

durchs Land» ein. Kurator Thomas Fuchs erzählt, wie Napoleon<br />

die Mobilität in der Region geprägt hat.<br />

Wer an das Appenzellerland und seine Strassen denkt, hat wahrscheinlich<br />

die kurvenreichen Serpentinen auf die Schwägalp im<br />

Kopf. Oder den fehlenden Autobahnanschluss. «Der Mensch ist mobil;<br />

ohne Wege, Strassen und Brücken geht nichts», sagt Thomas<br />

Fuchs. «Dabei gab es bis um 1800 keine befahrbaren Strassen in<br />

der Region.» Um der Bevölkerung einen Einblick in die Entwicklung<br />

des Strassennetzes zu ermöglichen, hat der Kurator des Museums<br />

Herisau eine Sonderausstellung realisiert. «Gerade der Kanton Appenzell<br />

Ausserrhoden ist spannend, weil er mit vielen Hügeln, Steilhängen<br />

und Tobeln eine anspruchsvolle Topografie aufweist.»<br />

Gastarbeiter aus Italien<br />

Eine wichtige Rolle im modernen Strassenbau nahm Frankreich ein.<br />

«Nach dem Prinzip des dort entwickelten Baus von Chausseen wurden<br />

von 1740 bis 1780 die wichtigen Transitachsen durchs schweizerische<br />

Mittelland erstellt», sagt Fuchs. «In der Zeit der Helvetik<br />

befahl Napoleon den Bau von Fahrstrassen im Appenzellerland.»<br />

Dieses Ziel verfolgte ab 1803 auch die wiedereingesetzte Regierung<br />

von Appenzell Ausserrhoden. Das Augenmerk lag zunächst auf<br />

den Haupttransitachsen St. Gallen – Gais – Altstätten sowie St.Gallen<br />

– Herisau – Lichtensteig. «Die nicht erschlossenen Gemeinden<br />

hatten natürlich ein Interesse, sich in dieses Netz einzuklinken.»<br />

Dadurch entstand entlang dieser Hauptachsen ein chaotisches<br />

Wegsystem, das durch Strassenzölle und Privatspenden finanziert<br />

wurde. «Für Ordnung sorgte erst das Strassengesetz, das 1851 an<br />

der Landsgemeinde angenommen wurde. Ziel war es, jede Gemeinde<br />

mit einer Fahrstrasse zu erschliessen. In dieser Phase kamen<br />

auch erste italienische Gastarbeiter in die Schweiz.»<br />

Die Brücke im Gmündertobel<br />

Ein besonderes Augenmerk galt seit jeher den Brücken. «Im Gebiet<br />

konnten nicht einfach Strassen gebaut werden, sondern es<br />

mussten tiefe Tobel überwunden werden.» Schon früh wurden<br />

Holzbrücken gebaut. Als eine grosse Herausforderung stellte sich<br />

das Gmündertobel zwischen Stein und Teufen heraus. Dort entstand<br />

1907 die damals längste Eisenbetonbrücke Europas. «Auch<br />

später realisierte man in Ausserrhoden wegweisende Bautechniken.»<br />

Die Strassenlandschaft veränderte sich mit den motorisierten<br />

Fahrzeugen nochmals. «1910 schaffte die AG Cilander den<br />

ersten Lastwagen an. Mit der einsetzenden Entwicklung mussten<br />

Brücken verstärkt und die Kiesstrassen staubfrei, das heisst geteert,<br />

werden.» Auch bei der Asphaltierung nahm Ausserrhoden<br />

eine Vorreiterrolle ein.<br />

Im Museum finden sich Ausstellungsstücke rund um die Geschichte<br />

des Strassennetzes – wie Fotografien, Nummernschilder<br />

oder Brückenmodelle. «Ich hatte schon lange im Hinterkopf,<br />

einen Schwerpunkt dazu zu machen», sagt Fuchs. «Über Jahre<br />

habe ich Objekte gesammelt, nach Leihgaben angefragt und Hinweise<br />

aus der Bevölkerung geprüft. So kam Stück für Stück zusammen.»<br />

Das Museum lagert rund 11‘000 Objekte, wobei nur ein<br />

Bruchteil ausgestellt wird. «Zu unserer Verantwortung gehört es,<br />

die Gegenstände mit ihren Geschichten zu bewahren und zu katalogisieren.»<br />

Im nächsten Jahr könnte Thomas Fuchs in Pension<br />

gehen, aber er hängt zwei Jahre an. «Ich bin seit 1989 in Herisau<br />

und beschäftigte mich im weitesten Sinne mit Regionalgeschichte.<br />

Ich entdecke immer wieder Neues und kann es der Nachwelt<br />

zugänglich machen.»<br />

Die Sonderausstellung «Strassen und Brücken – Quer durchs<br />

Land» ist noch bis am 29. Dezember zu sehen. Das Museum<br />

Herisau hat jeweils Mittwoch bis Samstag zwischen 13 und 17<br />

Uhr geöffnet. An den beiden Sonntagen vom 29. Oktober und<br />

19. November findet um 10.45 Uhr eine öffentliche Führung<br />

mit Kurator Thomas Fuchs statt.<br />

Thomas Fuchs vor einem Modell der ehemaligen Holzbrücke im Hundwilertobel.<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Schule<br />

Eine App anstelle der Zettelflut<br />

Die Schule Herisau führt das Kommunikationstool Klapp flächendeckend<br />

ein. Die Erfahrungen in zwei Pilotklassen sind positiv.<br />

Der Austausch von Informationen und Dokumenten sowie<br />

die Meldung von Absenzen werden erleichtert.<br />

Zettelchaos an der Kühlschranktür? Eine Pinnwand voller Elternbriefe?<br />

Nachrichten in Klassen-Chats auf Whatsapp? Absenzenmeldungen<br />

per SMS? Der Versand von Dokumenten per Mail?<br />

Jahrelang gab es auch in Herisau eine Vielfalt an Mitteln, die dem<br />

Austausch zwischen Schule und Erziehungsberechtigten dienten.<br />

Mit Blick auf den Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre<br />

der Lehrpersonen wird vor allem das vielerorts angewendete Vorgehen<br />

via Whatsapp als ungünstig angeschaut. «Es gibt verschiedene<br />

Anbieter von Kommunikationsplattformen für die Schulen»,<br />

sagt Alex Porta, Abteilungsleiter der Schule Herisau. «Weil wir von<br />

Klapp überzeugt sind, haben wir uns flächendeckend für dieses<br />

System entschieden.» Zudem funktioniere die Datensynchronisation<br />

mit der in Herisau schon vor längerem eingeführten Software<br />

«Lehreroffice» einfach.<br />

Informationen im Blick<br />

Die Erfahrungen im Frühling mit den zwei Pilotklassen (5. Klasse<br />

Landhaus von Xavier Scherrer sowie eine Coachinggruppe von<br />

Désirée Stöckli an der Oberstufe) waren sehr positiv. «Ich bin kein<br />

Fan der Whatsapp-Gruppen; und bei drei Kindern, verschiedenen<br />

Klassen und Hobbys gibt es doch einige», erzählt Maria Kobler.<br />

Einer ihrer Söhne gehört zur Pilotklasse im Landhaus. Für die Registrierung<br />

habe sie eine Anleitung erhalten, sie sei kein Problem<br />

gewesen. «Ich habe Absenzen via Klapp dem Lehrer gemeldet.<br />

Das war viel einfacher als ihm zu schreiben oder ihn anzurufen.»<br />

Als grossen Vorteil der App nennt sie, alle Informationen im Blick<br />

zu haben. «Als berufstätige Mutter bin ich froh, wenn ich die Infos<br />

der Schule auf dem Smartphone dabei habe und die Infos nicht auf<br />

einem Zettel in der Küche hängen.»<br />

Der Aargauer Elias Schibli ist der Erfinder von Klapp.<br />

An über 900 Schulen<br />

Entwickelt worden ist Klapp vom Aargauer Familienvater<br />

Elias Schibli, seinem Schwager und einem Kollegen. Erste<br />

Schulen testeten Klapp 2019. «Es war uns damals nicht klar,<br />

wie gross die Nachfrage nach einer solchen Lösung sein<br />

würde. Aber wir haben einen wunden Punkt in der Bildungsbranche<br />

adressiert, das hat sich rasch herumgesprochen»,<br />

sagt Schibli. Aktuell sind über 900 Schulen und rund 30‘000<br />

Lehrpersonen mit Klapp unterwegs. «Die Corona-Pandemie<br />

hat den Fokus vieler Schulen auf die Notwendigkeit einer effektiven<br />

digitalen Kommunikation gelenkt.» Dies habe dazu<br />

beigetragen, dass Budgetdiskussionen in den Hintergrund<br />

traten und die Entscheidung für Klapp beschleunigt wurde.<br />

«Klapp» sei ursprünglich für «KlassenApp» gestanden. Mit<br />

der Zeit habe sich Klapp als eigenständiger Begriff etabliert;<br />

er spiele auch damit, dass Dinge mit Klapp «klappen». Man<br />

lege grossen Wert auf Feedbacks und orientiere sich bei<br />

Weiterentwicklungen an Verbesserungsvorschlägen. «So<br />

stellen wir sicher, dass Klapp stets den aktuellen Bedürfnissen<br />

und Anforderungen der Schulgemeinschaft entspricht.<br />

Es ist wichtig, die Bereiche Kundenservice und Weiterentwicklung<br />

zu trennen.» Die Belastung der Mitarbeitenden im<br />

Zusammenhang mit dem Schuljahreswechsel sei aktuell<br />

hoch, das Entwicklungsteam davon aber nicht betroffen.<br />

Eingeführt bis zu den Herbstferien<br />

Ziel ist es, dass auch die Schulleitung Eltern-Informationen über<br />

Klapp verschickt. In den ersten Tagen des neuen Schuljahres<br />

haben zwei Einführungsveranstaltungen für jene Lehrpersonen<br />

stattgefunden, die als «Multiplikatoren» in den Herisauer Schulhäusern<br />

wirken. Sie haben die wichtigsten Informationen in ihre<br />

Schuleinheiten getragen und erste Hilfestellungen für ihre Kolleginnen<br />

und Kollegen geleistet. Im ersten Quartal werden die Eltern<br />

von den Lehrpersonen informiert und instruiert. «An den Elternabenden,<br />

die in den ersten Wochen des Schuljahrs angesetzt<br />

sind, können noch Fragen geklärt werden», sagt Lehrer Xavier<br />

Scherrer. Bis zu den Herbstferien stellen alle Schulklassen des<br />

Kindergartens und der Primarschule wie auch die Lernlandschaften<br />

der Sekundarstufe auf Klapp um. Der bisherige Absenzenkalender<br />

der Oberstufe wird dann durch die Absenzeneinträge bei<br />

Klapp abgelöst.<br />

«Ferienpost weiter möglich»<br />

Rückmeldungen aus anderen Schulen zeigen, dass die Eltern<br />

praktisch lückenlos bereit und fähig sind, für dieses Kommunikationsmittel<br />

eine App auf ihrem Handy zu installieren und sich<br />

zu registrieren. Grundsätzlich setzt die Schule Herisau ganz auf<br />

Klapp. Die Lehrpersonen sind verpflichtet, es einzusetzen. «Aber<br />

selbstverständlich ist es immer noch möglich, dass eine Kindergärtnerin<br />

in den Ferien ihren Kindern eine Ferienpost mit einem<br />

Briefumschlag zukommen lässt», sagt Alex Porta.<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Sportzentrum<br />

Mit Erinnerungen verbunden: eine Herzensangelegenheit<br />

Seit dem 1. April ist Markus Rosenberger der neue Abteilungsleiter<br />

Sport. Er spricht über seine ersten Monate im Amt und<br />

erzählt, was ihn seit seiner Kindheit mit Herisau verbindet. Er<br />

nennt auch seine Ziele.<br />

Markus Rosenberger ist Gossauer, sitzt seit vielen Jahren im<br />

Stadtparlament, ist Finanzchef eines Kulturvereins. Aber wenn<br />

er über das Sportzentrum spricht, weiss er mehr zu erzählen<br />

als mancher Ur-Herisauer. «Ich war schon als Kind Mitglied des<br />

Schwimmclubs. Und später stand ich an den Heimspielen des<br />

SC Herisau in der Fankurve – in den guten Zeiten, als der Verein<br />

noch in der NLB und sogar eine Saison in der höchsten Liga<br />

gespielt hat.» Auch an das Restaurant erinnert er sich, bezeichnet<br />

es als «Treffpunkt für alle Sportlerinnen und Sportler – vom<br />

Handballer über die Schwimmer bis zu den Eishockeyspielern».<br />

Es verwundert nicht, dass Rosenberger nach Stationen in Arbon,<br />

dem Gründenmoos oder dem Säntispark seinen Weg zurück<br />

nach Herisau und ins Sportzentrum gefunden hat. «Diese<br />

Stelle ist für mich mit vielen Emotionen verbunden. Es ist eine<br />

Herzensangelegenheit!»<br />

Ideen gibt es viele<br />

Doch nur weil man mit Herz bei der Sache ist, macht das die tägliche<br />

Arbeit nicht weniger anstrengend. Seit fünf Monaten ist<br />

Markus Rosenberger der neue Abteilungsleiter Sport in Herisau.<br />

«Seit meiner Wahl durch den Gemeinderat Ende des letzten<br />

Jahres war ich schon vor meinem Antritt jeden Monat ein paar<br />

Tage hier, um mir einen Überblick zu verschaffen und die Menschen<br />

kennenzulernen.» Seinen Einstieg bezeichnet er trotzdem<br />

als Wurf ins kalte Wasser. «Wir waren mit den personellen<br />

Ressourcen am Anschlag, dazu kam das Sommergeschäft mit<br />

den vielen Vereinen und Schulen, die unsere Anlagen beansprucht<br />

haben», erklärt Rosenberger. «Aber das hatte den Vorteil,<br />

dass ich von Anfang an direkt sehr nahe am Tagesgeschäft<br />

war und einen fundierten Einblick in die unterschiedlichen Bereiche<br />

bekommen habe.»<br />

Engere Zusammenarbeit<br />

In den letzten Monaten konnte Rosenberger seine ersten Eindrücke<br />

sammeln und Probleme ausmachen. «Dass das Sportzentrum<br />

keine schwarzen Zahlen schreibt und sich die Situation<br />

verbessern muss, ist ein offenes Geheimnis. Aber ich sehe auch<br />

viel Potenzial, das ich nach dieser ersten Phase herauskitzeln<br />

möchte.» An Ideen mangelt es dem Abteilungsleiter nicht. Eine<br />

thematische Kinderwelt soll aufgebaut, das Restaurant wieder<br />

selbst betrieben und das Angebot für Unternehmen ausgebaut<br />

werden. «Nehmen wir als Beispiel die Kooperation mit den Firmen»,<br />

sagt er. «Da streben wir eine engere Zusammenarbeit<br />

an. Das kann in Form von Firmenabos geschehen. Es besteht<br />

aber auch die Möglichkeit, dass wir unser Fachpersonal in die<br />

Unternehmen schicken – beispielsweise um Yogastunden über<br />

den Mittag anzubieten. Es kann nicht jedes KMU ein eigenes<br />

Gesundheitsmanagement führen. Aber wir haben Personal mit<br />

entsprechendem Know-how, das in diesem Bereich Unterstützung<br />

leisten kann.»<br />

Der Brückenbauer<br />

Markus Rosenberger sieht sich trotz seiner Nähe zum Gemeinderat<br />

nicht als Politiker. «Ich habe verschiedene Hüte auf, weil<br />

ich mich zwischen Verwaltung und Bevölkerung bewege. Letztlich<br />

sehe ich es als meine Aufgabe an, Brücken zu schlagen.<br />

Aber natürlich ist mir klar, dass sich die Finanzlage des Sportzentrums<br />

als politisches Ziel verbessern muss.» Sich selbst<br />

bezeichnet Rosenberger in erster Linie als Gastgeber. «Ich<br />

möchte einen Ort schaffen, an dem sich alle Anspruchsgruppen<br />

wohl fühlen. Dafür muss man vielleicht zuerst nochmals<br />

Mittel investieren, um später dafür eine ertragreichere Ernte<br />

einzufahren.»<br />

Markus Rosenberger hat klare Visionen für das Sportzentrum.<br />

Ein Ort, den man gerne besucht<br />

Für die kommenden Jahre hat Herisau mit dem Gemeindesportanlagenkonzept<br />

(Gesak) die Basis für Entwicklung im Sportbereich<br />

geschaffen. Das Konzept führt unter anderem die Bedürfnisse<br />

und Erwartungen aus der Bevölkerung auf. Mittelfristig<br />

soll ein noch attraktiveres Angebot für Schulen, Vereine sowie<br />

Privatpersonen geschaffen werden. «Dieses Konzept ist breit<br />

abgestützt. Es basiert nicht auf einer personenabhängigen Planung,<br />

sondern wurde miteinander auch aus der Bevölkerung<br />

und den Vereinen heraus entwickelt», sagt Rosenberger. «Mit<br />

diesen Massnahmen haben wir einen klaren Überblick, was es<br />

wann, wie und in welchem Rahmen anzupacken gilt.» Damit will<br />

der Abteilungsleiter auch ein Ziel erreichen, das ihm persönlich<br />

am Herzen liegt: «Das Sportzentrum soll weiterhin ein Ort sein,<br />

den man gerne besucht.»<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


Und am 28. Oktober: MICHEL GAMMENTHALER<br />

«HUGO?» – Comedy und Tricks<br />

Infos: www.kulturkreisgossau.ch<br />

Tickets : www.ticketino.ch oder Gutenberg Buchhandlung Gossau<br />

Kulturpatronat:<br />

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WAGHUBINGER<br />

«Ich sag’s jetzt nur zu Ihnen!»<br />

Warmherzige<br />

Satire!<br />

Giftig oder ungiftig?<br />

Auf jeden Fall aber<br />

feinfühlig, lustig –<br />

und urkomisch!...<br />

Donnerstag, 21. Sep. <strong>2023</strong>, 20 00 Uhr<br />

Saal Restaurant Werk1 in Gossau<br />

Auch unterstützt durch:<br />

www.dominoevent.ch präsentiert:<br />

Jetz singe mer eis<br />

Das Mitsing-Fest mit Kunz<br />

So 29.10.23 • Casino Herisau<br />

Red Hot Chilli Pipers<br />

Feat. The Red Hot Chilli Dancers<br />

Sa 25.11.23 • Casino Herisau<br />

Simon Enzler<br />

Sa 11.11.23 • Tonhalle St.Gallen<br />

Fr 24.11.23 • Gringel Appenzell<br />

Sa 25.11.23 • Gringel Appenzell<br />

Megawatt<br />

Sa<br />

Fr<br />

Martin Rütter<br />

Der will nur spielen!<br />

Do 08.02.24 • Olma-Halle 9.1<br />

Kunz<br />

Fr<br />

Fr<br />

02.02.24 • Stadtsaal Wil<br />

23.02.24 • Casino Herisau<br />

Mona Vetsch & Tom Gisler<br />

Fr<br />

Fr<br />

02.12.23 • Stadtsaal Wil<br />

12.01.24 • Casino Herisau<br />

05.04.24 • Stadtsaal Wil<br />

25.05.24 • Casino Herisau<br />

Vorverkauf: Ticketcorner und Coop City<br />

Weitere Veranstaltungen: www.dominoevent.ch<br />

Sonntag<br />

10. SEPTEMBER <strong>2023</strong><br />

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<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Chorzfuetter · 23<br />

Chorzfuetter<br />

Zuwarten bei Gemeindeordnung<br />

Am 18. Juni haben die Herisauer Stimmbürgerinnen<br />

und Stimmbürger den Entwurf<br />

für eine neue Gemeindeordnung deutlich<br />

abgelehnt. Der Gemeinderat hat nun<br />

entschieden, die Revision der Gemeindeordnung<br />

zu sistieren, bis die Volksabstimmung<br />

über die neue Kantonsverfassung<br />

erfolgt ist. Diese ist nach heutigem<br />

Stand für September 2024 vorgesehen.<br />

Bis zur Annahme eines neuen Revisionsentwurfs<br />

bleibt die geltende Gemeindeordnung<br />

aus dem Jahr 2000 in Kraft. (gk)<br />

Der Sport- und Turnverein Herisau kann auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken.<br />

(Bild: zVg.)<br />

Anpassung der Urlaubsformen<br />

Der Gemeinderat unterbreitet dem Einwohnerrat<br />

an der Sitzung vom 20. September<br />

eine Änderung des Personalreglements. Damit<br />

sollen Urlaubsformen umgesetzt werden,<br />

welche in der Bundesgesetzgebung bereits<br />

eingeführt wurden. Es handelt sich um<br />

die Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs<br />

im Falle eines längeren Spitalaufenthaltes<br />

des Kindes, den Betreuungsurlaub für Eltern<br />

und den Adoptionsurlaub für Eltern. Analog<br />

zum zehntägigen Vaterschaftsurlaub schlägt<br />

der Gemeinderat ausserdem vor, einen Elternschaftsurlaub<br />

für die nichtgebärende<br />

Ehefrau in gleichgeschlechtlichen Ehen einzuführen.<br />

(gk)<br />

Gemeinderat befürwortet Motion<br />

Die Geschäftsprüfungskommission des Einwohnerrates<br />

hat am 17. Mai <strong>2023</strong> die Motion<br />

«Ergänzung des Verwaltungsorganisationsreglement»<br />

eingereicht. Diese verlangt, dass<br />

die Mitglieder des Gemeinderates inklusive<br />

Gemeindepräsidium – analog zu den Mitgliedern<br />

des Einwohnerrates – ihre Erwerbstätigkeiten<br />

und Interessenbindungen offenlegen.<br />

Die Motion wird an der kommenden Einwohnerratssitzung<br />

beraten. Der Gemeinderat<br />

erklärt sich mit dem Anliegen der Motion<br />

grundsätzlich einverstanden. (gk)<br />

Regierung gegen kantonalen Mindestlohn<br />

Die Regierung von Appenzell Ausserrhoden<br />

spricht gemeinsam mit St. Gallen und Thurgau<br />

gegen die Einführung von kantonalen<br />

Mindestlöhnen aus. Damit wäre die sozialpartnerschaftliche<br />

Tradition der Schweiz gefährdet.<br />

Die Regierungen antworten in der<br />

Stellungnahme auf die Petition «Ein Mindestlohn<br />

für die Ostschweiz», die einen Stundenlohn<br />

von mindestens 23 Franken fordert. (kd)<br />

STV HERISAU FEIERTE SEINEN<br />

GEBURTSTAG IN DER STUHLFABRIK<br />

Am Sonntag, 13. August, lud der Sport- und<br />

Turnverein Herisau (STV Herisau) Mitglieder<br />

und ihre Familien sowie Ehrenmitglieder<br />

zum Jubiläums-Brunch ein. Rund 140<br />

Personen folgten der Einladung in die alte<br />

Stuhlfabrik. Gegründet wurde der damalige<br />

SATUS Herisau 1923. Nach 94 Jahren wechselte<br />

der Verein zum Appenzellischen Turnverband<br />

und bekam dadurch einen neuen<br />

Namen. Seit 2017 nennt sich der in Herisau<br />

fest verankerte Verein STV Herisau. Am<br />

Brunch nicht fehlen durfte zudem eine kleine<br />

Ausstellung. Fotos, Plakate und Zeitungsberichte<br />

in den alten Kassabüchern und<br />

GEMEINSAMES NÄHEN<br />

FÜR DAS BIGNIK-TUCH<br />

Jahresberichten führten durch die vergangenen<br />

Turnerjahre. Pokale, Lorbeerkränze und<br />

weitere Auszeichnungen erinnerten an die<br />

turnerischen Leistungen. Auch die beiden<br />

alten Vereinsfahnen und die neue durften<br />

nicht fehlen. Im Anschluss an das Frühstück<br />

ging es mit einem kleinen Unterhaltungsteil<br />

weiter. Für die Kinder standen verschiedene<br />

Spiele, Bücher und ein Maltisch zur Verfügung.<br />

Höhepunkt des Anlasses war unter<br />

anderem eine Modeschau mit Vereinsbekleidungen<br />

der vergangenen Jahrzehnte,<br />

was der älteren Generation ein «weisch no»<br />

entlockte. (mitg.)<br />

Wenn das Wetter mitspielt, findet am Sonntag,<br />

10. September, im Dorfzentrum von Herisau<br />

die Auslegung des BIGNIK-Tuchs statt. Als Vorbereitung<br />

darauf wurden die in den vergangenen<br />

Wochen zusammengetragenen Tücher zu<br />

Modulen verarbeitet. Vor elf Jahren von den<br />

Konzeptkünstlern Frank und Patrik Riklin vom<br />

St. Galler Atelier für Sonderaufgaben ins Leben<br />

gerufen, hat sich die künstlerische Langzeit-<br />

Intervention BIGNIK stetig weiterentwickelt<br />

– und ist mit jeder Auslegung gewachsen. Als<br />

die Riklin-Brüder Mitte Juni auf ihrem Traktörli<br />

in den Herisauer Quartieren unterwegs waren,<br />

kam ein beachtlicher Haufen an rötlichen und<br />

weissen Tüchern zusammen. Und die Sammelstellen<br />

in der Eingangshalle des Gemeindehauses<br />

und beim Restaurant Treffpunkt wurden<br />

ebenfalls gut genutzt. Die Anzahl Tücher verspricht<br />

ein Wachstum von rund 200 Tuchmodulen,<br />

wodurch die Marke von 3000 überschritten<br />

werden könnte. Am 23. August trafen sich daher<br />

Freiwillige im Treffpunkt, um die Tücher in der<br />

Nähwerkstatt zusammenzufügen. Unter den<br />

helfenden Händen fanden sich auch Schülerinnen<br />

und Schüler sowie namhafte Gäste aus<br />

der Politik wie Gemeindepräsident Max Eugster<br />

oder Landammann Yves Balmer. Damit ist nun<br />

alles bereit für den 10. September. Bei schlechter<br />

Witterung wird das Ereignis um eine oder<br />

zwei Wochen verschoben. Als Organisatorin<br />

steht die Stiftung Dorfbild Herisau hinter der<br />

Austragung der künstlerischen Intervention, die<br />

den Dorfkern rund um die evangelische Kirche<br />

mit Windegg und Obstmarkt in einen rot-weissen<br />

Picknickplatz verwandeln soll. Die Stiftung<br />

verspricht sich mit dem «Tuchmanöver» eine<br />

neue Wahrnehmung des Zentrums mit den historischen<br />

Herrschaftshäusern. (pd)


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<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Gemeinde / Gesellschaft · 25<br />

STEFANIE DANNER TRITT<br />

AUS DEM GEMEINDERAT AUS<br />

Nur wenige Monate nach ihrer Wiederwahl<br />

im April hat Stefanie Danner ihren Rücktritt<br />

aus dem Herisauer Gemeinderat kommuniziert.<br />

«Mit Bedauern muss ich meinen<br />

vorzeitigen Rücktritt per 31. Dezember <strong>2023</strong><br />

bekannt geben», schriebt sie in einer Mitteilung.<br />

«Seit den Wahlen im April haben sich<br />

meine beruflichen Aufgabenfelder enorm<br />

verändert. Anstehende Grossprojekte lassen<br />

sich in meiner Leitungsfunktion im Konzern<br />

nicht mehr in einem reduzierten Pensum<br />

bewerkstelligen.» Danner politisierte in Herisau<br />

als Parteiunabhänige und stand dem<br />

Ressort Technische Dienste vor. «Auch wenn<br />

die Zeit in diesem Amt kurz war, so konnte<br />

ich doch viele Einblicke in die vielfältigen<br />

und verantwortungsvollen Aufgaben im Gemeinderat<br />

erhalten», liess sie verlauten. «An<br />

dieser Stelle gilt auch ein besonderer Dank<br />

den Herisauerinnen und Herisauern für die<br />

Unterstützung und das in mich gesetzte Vertrauen.»<br />

Wann die Ersatzwahl für den freien<br />

Platz im Gemeinderat stattfindet, ist noch<br />

nicht bekannt. (pd) Stefanie Danner. (Bild: Archiv)<br />

EIN EINBLICK IN<br />

KIRCHLICHE SOZIALARBEIT<br />

Nach der Fusion ist die Kirchgemeinde Appenzeller<br />

Hinterland im Begriff sich neu<br />

aufzustellen und zukünftige Schwerpunkte<br />

zu definieren. Hierzu gehört auch die Stärkung<br />

der kirchlichen Sozialarbeit vor Ort.<br />

Freiwillige aus der Kirchgemeinde konnten<br />

sich davon persönlich überzeugen. Fünfzehn<br />

Personen besuchten die Sozialwerkstätten<br />

VIAS und «läbeplus» in Winkeln.<br />

Hierbei handelt es sich um ein als Verein<br />

eingetragenes soziales Unternehmen, finanziert<br />

von der dafür im Jahre 2010 von<br />

der gleichnamigen Kirchgemeinde gegründeten<br />

«Stiftung Bild». Ein Team von 16 Mitarbeitenden<br />

investiert in Menschen mit<br />

dem Ziel, sie in den Arbeitsmarkt und die<br />

Gesellschaft einzugliedern. Wer in unserer<br />

leistungs- und gewinnorientierten Arbeitswelt<br />

aus unterschiedlichsten Gründen<br />

kaum Chancen hat, soll durch individuell<br />

geeignete Arbeitsplätze und Bewerbungstrainings<br />

qualifiziert werden. Insgesamt 56<br />

Personen arbeiteten 2022 in den Bereichen<br />

Reinigung, Umzug, Räumung und Entsorgung,<br />

Bau oder Gartenbau und Personal.<br />

Achtzehn von ihnen konnte gar eine Festanstellung<br />

vermittelt werden. «Wir orientieren<br />

uns, wie Jesus den Menschen begegnet<br />

ist: mit Wertschätzung und über soziale,<br />

religiöse und kulturelle Grenzen hinweg»,<br />

so die Verantwortlichen. «Jeder Mensch ist<br />

in der Lage, wertvolle Arbeit gemäss seiner<br />

spezifischen Begabung zu leisten», so<br />

Personalleiterin Yvonne Scherrer von der<br />

Sozialwerkstatt VIAS, was für Vernetzung,<br />

Integration, Arbeit und Soziales steht. Mitarbeitende<br />

seien häufig vom Sozialamt zugeteilte<br />

Flüchtlinge oder Langzeitarbeitslose<br />

und Sozialhilfebeziehende. In Absprache<br />

mit den Behörden werden individuelle<br />

Leistungsvereinbarungen getroffen und die<br />

Bezüge festgelegt. Ein innovatives ökologisches<br />

Vorzeigeprojekt ist im Entstehen,<br />

das derzeit 20 Dauerarbeitsplätze bietet.<br />

Schwerpunktmässig wird Schweizer Schafwolle<br />

zu Dämmmaterial, Gartenvlies und<br />

Düngerpellets verarbeitet. (zVg.)<br />

In der Sozialwerkstatt VIAS wird Schafwolle verarbeitet.<br />

<br />

(Bild: zVg.)<br />

EIN NAMHAFTER NEUZUGANG<br />

FÜR DAS TRAINERTEAM DES SC HERISAU<br />

Konstantin Kurashev (rechts) kommt aus Russland<br />

nach Herisau.<br />

(Bild: pd)<br />

Dem SC Herisau ist in der Vorbereitungsphase<br />

ein Transfercoup gelungen: Vom russischen<br />

KHL-Verein Avangard Omsk stösst<br />

Konstantin Kurashev zu den Appenzellern.<br />

Der 61-jährige Vater des Schweizer NHL-<br />

Spielers Philipp Kurashev von den Chicago<br />

Blackhaws kann ein umfangreiches Palmares<br />

vorweisen. Er spielte viele Jahre in der<br />

sowjetischen Liga und diversen Juniorennationalmannschaften,<br />

bevor er nach Österreich<br />

und später nach Davos wechselte.<br />

Dort startete er im Staff von Arno del Curto<br />

seine Trainerlaufbahn, die ihn im Profi- und<br />

Nachwuchsbereich zum SC Bern, den SCL<br />

Tigers sowie zu KHL-Vereinen führte. Kurashev<br />

kann also auf eine langjährige und<br />

erfolgreiche Laufbahn zurückblicken. Er<br />

befindet sich seit Kurzem im Trainingsbetrieb<br />

und ergänzt sich perfekt mit dem bisherigen<br />

Trainerstaff um René Stüssi, Beni<br />

Schmalbach und Stefan Allenspach. Seine<br />

analytischen Fähigkeiten, sein grosses Hockeywissen<br />

und seine motivierende Art<br />

sind eine Bereicherung für das ganze Team.<br />

Der SC Herisau startet dann am Samstag,<br />

29. September in die neue Meisterschaft. In<br />

der ersten Partie trifft die Mannschaft auswärts<br />

um 17.30 Uhr im Bergholz auf den EC<br />

Wil. (pd)


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<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Gemeinde / Gesellschaft · 27<br />

BEVÖLKERUNGSBEFRAGUNG ZUR<br />

KOMMUNIKATION DER GEMEINDE<br />

Kommende Woche startet die Umfrage<br />

zur Kommunikation der Gemeinde Herisau.<br />

Für die Umfrage arbeitet die Gemeinde<br />

mit dem OZG Zentrum für Gemeinden<br />

der Fachhochschule OST zusammen. Um<br />

ein aussagekräftiges Bild über die Bedürfnisse<br />

der Herisauer Bevölkerung zu gewinnen,<br />

wurden 1000 Herisauerinnen und<br />

Herisauer repräsentativ nach statistischen<br />

Kriterien ausgewählt. Sie erhalten eine persönliche<br />

Einladung zur Teilnahme. Gleichzeitig<br />

steht die Umfrage auch allen anderen<br />

Herisauerinnen und Herisauern offen. Die<br />

Beantwortung dauert rund 15 Minuten und<br />

kann unter folgendem Link erfolgen: www.<br />

ost.ch/befragung-herisau. Die Teilnahme<br />

ist vom Dienstag, 12. September, bis am<br />

Dienstag, 3. Oktober, möglich. Auf Wunsch<br />

kann auch ein gedruckter Umfragebogen<br />

bei den Zentralen Diensten der Gemeinde<br />

unter 071 354 54 54 angefordert oder<br />

am Empfangsschalter im Gemeindehaus<br />

bezogen werden. Ergänzend zur Umfrage<br />

wird im November ein Workshop mit Vertreterinnen<br />

und Vertretern verschiedener<br />

Zielgruppen stattfinden. Weitere Informationen<br />

dazu folgen. Die Resultate aus der<br />

Bedürfnisabklärung fliessen in die Überarbeitung<br />

des Kommunikationskonzepts der<br />

Gemeinde Herisau ein. (gk)<br />

Direkt zur Umfrage:<br />

https://bit.ly/3Ko9xhf<br />

NEUE ENTFEUCHTUNGSANLAGE<br />

FÜR DAS SPORTZENTRUM<br />

Die neue Anlage für das Sportzentrum kostet rund 2100'000 Franken.<br />

Die Entfeuchtungsanlage in der Eishalle im<br />

Sportzentrum Herisau muss ersetzt werden,<br />

wie die Gemeinde in einer Mitteilung<br />

schreibt. Die im Jahre 2006 installierte<br />

Anlage sei am Ende ihrer Lebensdauer angelangt.<br />

In letzter Zeit waren vermehrt<br />

Reparaturen notwendig. Der Gemeinderat<br />

hat daher für den Kauf und die Installation<br />

einen Kredit von 210 000 Franken bewilligt.<br />

Dank kontinuierlicher Entfeuchtung der mit<br />

hoher Luftfeuchtigkeit angereicherten Hallenluft<br />

sorgt die Entfeuchtungsanlage für<br />

eine konstante und angenehme Luftfeuchtigkeit<br />

in der Eishalle. Damit wird eine Korrosion<br />

der Bauteile in der Halle vermieden.<br />

Die bestehende Anlage ist reparaturanfällig<br />

und kann nur durch hohe Unterhaltskosten<br />

überhaupt in Betrieb gehalten werden. Bei<br />

einer grösseren Reparatur müsste die Eishalle<br />

mehrere Wochen geschlossen werden.<br />

«Die neue Entfeuchtungsanlage ist<br />

energetisch auf dem neuesten Stand und<br />

zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad<br />

aus. Die bei der Entfeuchtung anfallende<br />

Abwärme wird für die Vorwärmung<br />

der Brennerzuluft genutzt», so die Gemeinde.<br />

Mit dem Wärmerückgewinnungsmodul<br />

kann ein Viertel der Anschlussleistung des<br />

Geräts eingespart werden. Beim derzeitigen<br />

Gaspreis entspricht dies einer Einsparung<br />

von jährlich rund 14 000 Franken.<br />

Die Investition von 210 000 Franken für<br />

den Kauf und die Installation der Entfeuchtungsanlage<br />

ist als gebundene <strong>Ausgabe</strong> im<br />

Voranschlag <strong>2023</strong> bereits berücksichtigt.<br />

Die neue Anlage wird anfangs Dezember<br />

geliefert. Nach der Montage und der Installation<br />

soll die Inbetriebnahmebereits Mitte<br />

Dezember erfolgen. (gk)<br />

(Bild: Archiv)<br />

ÖFFENTLICHER VORTRAG<br />

ZUM «TABU SUIZID»<br />

Zur Kulturgeschichte der Menschheit gehörte<br />

stets auch der Wunsch, sich das Leben<br />

selbst zu nehmen. Die Frage, ob ein<br />

Mensch selbst seinen Tod wählen darf,<br />

führt häufig zu Debatten. Die Frage betrifft<br />

das grundsätzliche Lebensverständnis<br />

und lässt deshalb kaum jemanden unberührt.<br />

Man muss geradezu Stellung beziehen<br />

– und zwar schon in der Wortwahl. Im<br />

Mittelalter sprach man unter anderem von<br />

«Selbst-Entleibung», so als könnte sich das<br />

«Selbst» von seinem Leib trennen. Der Begriff<br />

Selbstmord stammt wahrscheinlich<br />

aus dem 16. Jahrhundert und geht auf eine<br />

Wendung Martin Luthers zurück. Dabei<br />

wird die Tat bereits im Begriff als Mord gewertet<br />

und damit als schwere Straftat. Freitod<br />

hingegen ist ein Ausdruck, der auf das<br />

philosophische Werk «Also sprach Zarathustra»<br />

(1884) von Friedrich Nietzsche zurückgeht.<br />

Darin heisst es: «Den freien Tod<br />

predige ich Euch, der nicht heranschleicht<br />

wie Euer grinsender Tod, sondern der da<br />

kommt, weil ich es will.» Dr. Vidakovic<br />

geht am 6. September um 19 Uhr in ihrem<br />

Referat vertieft auf das Tabuthema Suizid<br />

ein und beantwortet im Anschluss an ihre<br />

Ausführungen Fragen. Der Vortrag findet<br />

im Krombachsaal des Psychiatrischen Zentrums<br />

AR statt, der Eintritt ist frei. (pd)


28 · Unsere Gärten <strong>09</strong>/<strong>2023</strong><br />

«ICH LERNE UND BEGREIFE AUS<br />

DEM KREISLAUF DER NATUR»<br />

Kathrin Klüssmann Bozoglu ist in Herisau neu für die Pilzkontrolle verantwortlich. Ihre Naturverbundenheit<br />

spiegelt sich sowohl in der Leidenschaft für diese komplexen Arten als<br />

auch in ihrer Freude an Pflanzen, Tieren und Menschen.<br />

Die eingesessene Herisauerin wurde ursprünglich<br />

in Zürich geboren. Bald darauf<br />

zog die Familie auf den Hof im Stuehl 2537.<br />

«Hier aufzuwachsen, war der Hammer»,<br />

strahlt Kathrin Klüssmann Bozoglu. Ihre<br />

eigene Primarschulzeit verbrachte sie im<br />

Schulhaus Müli. Der Ältere ihrer beiden Söhne<br />

hat soeben in die Oberstufe gewechselt<br />

und sie fühlt sich an die eigene Jungendzeit<br />

erinnert: «Die ersten zwei Wochen sind<br />

schon heftig und der Schulweg ist nun um<br />

einiges länger. Im Moment fährt er noch mit<br />

dem Velo, aber die Töffliprüfung wurde zum<br />

Ziel erklärt», lacht sie.<br />

Übernahme der amtlichen Pilzkontrollstelle<br />

Beim Eingang zum Haus trifft der Besuch<br />

nicht nur auf die stürmische Begrüssung<br />

durch Hofhund Pancho, sondern auch auf<br />

das Schild «Amtliche Pilzkontrolleurin».<br />

Selbst begeisterte Pilzsammlerin, übernahm<br />

die 43-jährige Klüssmann Bozoglu dieses<br />

Amt von Bernadeth Rechsteiner. «Ich ging<br />

früher zu Bernadeth in die Pilzkontrolle und<br />

habe sie mit meinen vielen Fragen wohl beinahe<br />

in den Wahnsinn getrieben», sagt die<br />

frisch erkorene Pilzkontrolleurin. «Wenn<br />

mich etwas interessiert, dann muss ich das<br />

sehr detailliert wissen. Ich will alles einordnen<br />

und verstehen können», beschreibt sie<br />

«Der Pilz ist<br />

weder Tier<br />

noch Pflanze.»<br />

sich selbst. Von ihrer Mutter hat sie die Liebe<br />

zur Natur, von «Pilzzügen» während ihrer<br />

Kindheit kannte sie einige essbare Pilze. Als<br />

Erwachsene realisierte sie, dass es darüber<br />

hinaus eine enorme Vielfalt gibt. Das stimulierte<br />

ihre Neugier und sie eignete sich viel<br />

Wissen im Selbststudium und im Austausch<br />

mit anderen Pilzbegeisterten an.<br />

Die Prüfung zur Pilzkontrolleurin war ihr<br />

lange ein Dorn im Auge: «Meine Prüfungsangst<br />

war immer schon eine enorme Herausforderung<br />

und auswendig lernen ohne<br />

Praxisbezug funktioniert bei mir nicht»,<br />

beurteilt sie ihre Vorbehalte rückblickend.<br />

Ganz anders erlebte sie dieses «schwierige<br />

Lernen» aber bei der Erforschung der Pilze.<br />

Eine nicht endende Faszination für diese verborgene<br />

Welt und die Unterstützung aus ihrem<br />

Umfeld motivierten sie letztes Jahr, alle<br />

fünf mündlichen und schriftlichen Einzelprüfungen<br />

zu absolvieren. Entsprechend stolz<br />

ist sie darauf. Abgenommen wurden diese<br />

durch die VAPKO, die Vereinigung Amtlicher<br />

Pilzkontrollorgane der Schweiz. Für die<br />

Deutschschweiz finden Kurse und Prüfungen<br />

in den Fächern Giftpilze, Gesetzgebung, Mykologie<br />

und Toxikologie, Pilzartenerkennung<br />

und Kontrolltechnik in Landquart statt.<br />

Ein wertvoller Wissensschatz<br />

«Für die Kurse bringen alle Teilnehmenden<br />

möglichst viele verschiedene Pilzexemplare<br />

mit», erzählt die Kontrolleurin. Die Stimmung<br />

sei vom Sammlerglück beseelt, leicht<br />

euphorisch und freudig ansteckend. Sie gerät<br />

ins Schwärmen: «Dort trifft man regelrechte<br />

Pilzwahnsinnige und es ist einfach<br />

nur schön – wie im Pilzlihimmel!» Besonders<br />

schätzt sie bei diesen Zusammentreffen,<br />

dass Gleichgesinnte ihr Wissen bereitwillig<br />

teilen und sich so gegenseitig fördern.<br />

«Letztlich geht es bei dieser Aufgabe auch<br />

um Leben und Tod. Als Kontrollstellen tragen<br />

wir grosse Verantwortung», wird Klüssmann<br />

Bozoglu ernst. Deshalb sei es das<br />

erklärte Ziel von allen, dass eine möglichst<br />

grosse Auswahl an Pilzen zur Bestimmung<br />

vorhanden sei. Im Vorfeld mobilisieren dazu<br />

alle ihr eigenes Netzwerk, um auch speziellere<br />

Exemplare beizusteuern. «Wir müssen<br />

möglichst alles sehen, den frischen Pilz, den<br />

intakten aber auch den kaputten Pilz. Dann<br />

wird gerochen, durch die Lupe geschaut, zerschnitten,<br />

mikroskopiert und alles im Wettlauf<br />

gegen die Frische analysiert.»<br />

Als Vorgabe wird ein regionales Wissensspektrum<br />

von etwa 200 Pilzsorten erwartet.<br />

Schweizweit existieren aber rund 6500 Pilzexemplare:<br />

«Man kann sich innerhalb einer<br />

Sorte wie den Cortinarien jahrelang spezialisieren.<br />

Weil die Bestimmung aufgrund der<br />

äusserlichen Merkmale so schwierig ist, hilft<br />

nur noch der Blick durchs Mikroskop oder der<br />

Griff zum Chemiekästli für die Detailuntersuchung<br />

der Sporen», erklärt Klüssmann. Sie<br />

freut sich bereits auf die Generalversammlung,<br />

wo auch kurze Wiederholungskurse angeboten<br />

werden. «Es ist schon so, dass man<br />

aus der Region eben oftmals die gleichen<br />

Pilze sieht, daher sind solche Kurse für die<br />

Erweiterung des Wissensschatzes enorm<br />

wertvoll.» In Herisau besteht kein eigener<br />

Pilzverein, der nächstgelegene befindet sich<br />

in Schönengrund Wald. Umso mehr schätzt<br />

die hiesige Gemeinschaft, dass die Gemeinde<br />

Herisau weiterhin eine eigene Kontrollstelle<br />

anbietet. Der Auftrag der Pilzkontrolleurin<br />

umfasst die Erreichbarkeit während<br />

der Saison. Unter der Telefonnummer 078<br />

687 73 62 können Nachrichten auf dem Anrufbeantworter<br />

hinterlegt werden, dann ruft<br />

sie umgehend zurück. Meist muss es schnell<br />

gehen, denn die Bestimmung muss im Frischestadium<br />

geschehen. Für ausgefallenere<br />

Pilzbestimmungen bietet sich der Montag<br />

an, wo sie jeweils auf der Kontrollstelle in<br />

St. Peterzell anzutreffen ist: «Dort haben wir<br />

mehr Zeit für die Sammler und können deren<br />

Kompetenzen gezielter fördern.»<br />

Diese kontinuierliche Vergrösserung des<br />

Wissensschatzes sei es, was die Faszination<br />

letztlich ausmache. Wichtig für die exakte<br />

Bestimmung ist, dass man den ganzen Pilz<br />

mitbringt. Vor Kurzem brachte jemand einen<br />

vermeintlichen Champignon mit weissen<br />

Lamellen unter dem Pilzhut: «Knapp daneben!<br />

Champignons haben rosa bis dunkle<br />

Lamellen, das weiss dieser Pilzsammler jetzt<br />

auch», erzählt Klüssmann Bozoglu. Wenn<br />

keine Bestimmung erfolgen kann oder ein<br />

giftiges Exemplar identifiziert wird, muss<br />

sie den Pilz aus Sicherheitsgründen entsorgen.<br />

«Die meisten Pilzvergiftungen geschehen<br />

aber nicht mit giftigen Pilzen, sondern<br />

mit verdorbenen», erklärt sie. «Hier gilt wie<br />

Die Schmetterlingstramete.


<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Unsere Gärten · 29<br />

es macht Spass herauszufinden, was einem<br />

schmeckt.» Der Erhalt des magischen Kreislaufs<br />

der Natur liegt ihr am Herzen. «In meinem<br />

wilden Garten blüht’s und summt’s, alles<br />

regeneriert sich mehrfach selbst und kommuniziert<br />

untereinander. Ich brauche keine<br />

Insektizide. Diesen Sommer habe ich erstmals<br />

wieder riesige Heuschrecken entdeckt<br />

und mich sehr darüber gefreut, dass alles<br />

zurückkommt, wenn man es nur zulässt.» Der<br />

wilde Fenchel für die Ansiedlung des Schwalbenschwanz-Schmetterlings<br />

zeigt Wirkung,<br />

die prächtigen Raupen brachte sie aber in<br />

die Sicherheit eines kleinen Terrariums, weil<br />

gierige Amseln lauerten. «Die haben genug<br />

Futter in meinem Garten, da musste ich einschreiten!».<br />

Für die Familie erntet sie Früchte<br />

und Gemüse für den täglichen Gebrauch. Im<br />

Garten bestaunt man Baumspinat, Topinambur,<br />

wilde Möhren, exotische Tomatensorten<br />

oder Eibisch. Für den Hofladen fabriziert sie<br />

Chilipulver und getrocknete Kräuter. Je nach<br />

Saison stellt sie auch Honigessig her, dabei<br />

respektiert sie die natürlichen Zyklen: «Es<br />

hat nicht immer von allem, die Natur ist keine<br />

Dauerproduzentin.»<br />

Die Pilzkontrolleurin Kathrin Klüssmann in ihrem wilden Naturgarten.<br />

bei jedem frischen Lebensmittel: Genau ansehen,<br />

daran riechen und auf den Instinkt<br />

vertrauen!»<br />

Pilze im eigenen Garten<br />

Insgesamt wachse die Sammlergemeinschaft:<br />

«Teilweise sind meine Plätzchen im Wald<br />

schon abgeräumt, wenn ich komme.» Das ist<br />

Pech für die Sammlerin, aber viel wichtiger<br />

ist ihr die Rücksichtnahme im Wald. Sinnlose<br />

Zerstörung ist ihr ein Dorn im Auge, dafür<br />

gelte es, Kinder wie Erwachsene zu sensibilisieren.<br />

Biker sollten bitte auf ihren Wegen<br />

bleiben und Pilze sinnlos zu zertrampeln, sei<br />

ein Zeichen von mangelndem Respekt gegenüber<br />

der Natur. Inzwischen züchtet sie in ihrem<br />

Garten selbst Pilze. Dazu verwendet sie<br />

sogenannte Impfdübel, das sind Holzdübel,<br />

die mit Pilzmyzel (Pilzsporen) geimpft sind.<br />

Eingeschlagen in Holzstämme, durchdringt<br />

das Myzel während Monaten das Holz. Wenn<br />

es gelingt, wachsen schliesslich aussen am<br />

Stamm die Pilze. Die Gruppe dieser züchtbaren<br />

Pilze werden Saprobionten genannt.<br />

(Bilder: nr/zVg.)<br />

Edelpilze wie der Steinpilze hingegen sind<br />

Symbiosepilze, sie brauchen einen spezifischen<br />

Baumpartner oder eine bestimmte<br />

Pflanze und können nicht gezüchtet werden.<br />

«Gerade heute Morgen habe ich die ersten<br />

Stockschwämmli in meinem Garten entdeckt»,<br />

freut sich die Züchterin. Das sei ein<br />

Ereignis und ein Geschenk der Natur. «Das<br />

Spriessen der Pilze ist von vielen Faktoren<br />

abhängig. Die Trockenheit ist ihr Feind, sie<br />

bevorzugen Feuchtigkeit und Wärme und sie<br />

reifen in Schüben.»<br />

Aktuell hat die Saison bereits gestartet,<br />

aber in den letzten paar Tagen vor unserem<br />

Besuch war es zu trocken. Das sieht man<br />

auch an den Spalten in den Pilzhüten. Wenn<br />

die Sammlerin genug Pilze findet, werden sie<br />

auch im eigenen Hoflädeli angeboten. Pilze<br />

kann man einlegen, trocknen, gefrieren oder<br />

zu Pulver verarbeiten für Saucen, Suppen<br />

oder Pilzbutter. Für Interessierte gibt sie aktuell<br />

ein Gratiskochbuch ab. «Der Pilz ist weder<br />

Tier noch Pflanze, sondern eine dritte eigene<br />

Spezies. Es gibt viele essbare Sorten und<br />

Heilsames aus dem Hofladen<br />

Heilpflanzen sind eine Passion der Gärtnerin.<br />

Das reiche Pflanzenangebot verarbeitet<br />

sie zu Salben und Tinkturen. Um die Honigbienen<br />

sorgt sich ihr Mann Hüseyin, sie<br />

achtet darauf, dass über die ganze Saison<br />

etwas blüht. Das wertvolle Wachs und das<br />

Kittharz Propolis aus dem Bienenstock entfaltet<br />

seine Wirkung in Heilmitteln. Schon<br />

die Ägypter nutzten das Harz für die Mumifizierung.<br />

Seine antibakterielle Wirkung ist<br />

ein wertvoller Helfer für das menschliche<br />

Immunsystem.<br />

Die Verarbeitung ist aufwendig und erfolgt<br />

in mehreren Schritten, aber die Hofladenbetreiber<br />

legen hohen Wert auf Authentizität<br />

ihrer Produkte. Auch giftige Pflanzen<br />

halten sie in ihrem Garten, worauf sie als<br />

Mutter angesprochen wurde: «Kinder sollte<br />

man befähigen und aufklären, anstatt Angst<br />

zu schüren. Unsere Söhne haben von klein<br />

auf gelernt, was rund ums Haus wächst und<br />

sie durften früh einen respektvollen Umgang<br />

mit Gefahren lernen.» Die beiden erleben<br />

eine Mutter, die ihre Do-It-Yourself-Philosophie<br />

mit Fachliteratur ergänzt und mit<br />

stets neuen Erfahrungen bereichert. Ihren<br />

Hofladen haben die Klüssmanns selbst ausgebaut,<br />

ihre Produkte verkaufen sie unter<br />

dem Namen Stockwerk am Christkindlimarkt<br />

in Herisau. Der Name stammt von<br />

den Honigbienen und alle Produkte werden<br />

auch online vertrieben.<br />

<br />

Nadja Rechsteiner


30 · Kalender <strong>09</strong>/<strong>2023</strong><br />

Kalender<br />

September<br />

6. Öffentlicher Arztvortrag «Tabu Suizid»,<br />

Psychiatrisches Zentrum AR<br />

6. Lollipop - mehr als nur ein Chrabbeltreff,<br />

14-17 Uhr, evangelisch reformiertes<br />

Kirchgemeindehaus<br />

7. Trauercafé - Begegnungsort, 17 - 18.30<br />

Uhr, Kasernenstrasse 39a<br />

8. «My Shadow and Me» Schattenspiel<br />

Drew Colby, 20 Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

8. Last Avenue, Support: A Place Left To<br />

Hide, 19 Uhr, dä3.Stock<br />

9. 20 Jahre Brauerei BoFo, 14-2 Uhr,<br />

Chälblihalle<br />

9. Toni Vescoli Solo mit seinem «Wunschkonzert»,<br />

20 Uhr, alte Stuhlfabrik<br />

Herisau<br />

10. BIGNIK, 9-17 Uhr, Dorfzentrum Herisau<br />

10. Jubiläumskonzert Frauenchor Frohsinn<br />

Herisau, 17 Uhr, katholisches Pfarreiheim<br />

12. Schötze-Chörli, Club60plus, 14 Uhr,<br />

katholisches Pfarreiheim<br />

13. Kinderkleiderbörse, 9-11 und 13.30-14.30<br />

Uhr, Evang.-ref. Kirchgemeindehaus<br />

13. Öffentlicher Arztvortrag: «Feminismus<br />

und die neue Rolle des Mannes in der<br />

partnerlichen Beziehungsgestaltung»,<br />

19-20.30 Uhr, Krombachsaal, Psychiatrisches<br />

Zentrum AR<br />

14. Hulftegg-Meiersalp-Libingen, Wanderung<br />

mit Vitaswiss Herisau,<br />

Anmeldung bei Margrit Frehner unter<br />

071 393 10 24<br />

14. Mittagstreff, 11.30 Uhr, Casino Herisau<br />

15. Tag der offenen Tür der Infanterie<br />

Rekrutenschule 11, 9-17 Uhr, Ramsen<br />

15. Lotta, 19 Uhr, dä3.Stock<br />

16. Tag der offenen Tür der Infanterie<br />

Rekrutenschule 11, 9-17 Uhr, Ramsen<br />

16. 50 Jahre Stiftung Best Hope, 15-22 Uhr,<br />

Nieschbergstrasse 2346<br />

16. E-Bike-Tour «Tössbergland», Club-<br />

60plus, 9.20 Uhr, Bahnhof Gossau, Gleis<br />

4<br />

17. Grafik-Sammlung von Johann Ulrich<br />

Fitzi (1798-1855) aus der Hochblüte der<br />

Molkenkuren, Gemälde und Ortsansichten,<br />

historische Objekte, 14.00<br />

Uhr,Museum, Dorfplatz 2<br />

17. 50 Jahre Stiftung Best Hope, 10-12 Uhr,<br />

Nieschbergstrasse 2346<br />

19. Viehschau, 8.30 Uhr, Chälblihalle auf<br />

dem Kiesplatz<br />

19. Besichtigung «Chrüterei Stein», Club-<br />

60plus, 11.45 Uhr, Post Herisau<br />

20. Besichtigung der REGA Basis in St.<br />

Gallen Winkeln, Senioren Katholische<br />

Pfarrei Herisau Waldstatt Schwellbrunn,<br />

Anmeldung bis am 15., 13.45 Uhr,<br />

Bahnhof Herisau<br />

20. Einwohnerratssitzung, 17 Uhr, Gemeindehaus<br />

Herisau<br />

20. FC Herisau vs. FC Buchs, 20 Uhr, Ebnet<br />

21. Feuertage, 15-19 Uhr, im Naturhuus<br />

Herisau<br />

22. Feuertage, 9-19 Uhr, im Naturhuus<br />

Herisau<br />

22. Genuss Welt - Das Streetfood Festival<br />

Herisau, Ebnet<br />

22. Wiibli ond Mandli, 20 Uhr, alte Stuhlfabrik<br />

Herisau<br />

23. Feuertage, 9-17 Uhr, im Naturhuus<br />

Herisau<br />

23. Genuss Welt - Das Streetfood Festival<br />

Herisau<br />

23. Band X Ost-Reunion Party mit Kisani,<br />

Cossmo & Adenite, 19-2 Uhr, dä3.Stock<br />

23. Goofetheater 31, 9.30-12.30 Uhr, alte<br />

Stuhlfabrik Herisau<br />

23. SC Herisau vs. EC Wil, 17.30 Uhr,<br />

Bergholz Wil<br />

24. Sonntagscafé, 13.30-17 Uhr,<br />

Haus Wiesental<br />

24. Feuertage, 9-17 Uhr, im Naturhuus<br />

Herisau<br />

Regelmässig<br />

Wochenmarkt, jeden Samstag von<br />

8.30–12.30 Uhr, Obstmarkt<br />

Museum Herisau, Mittwoch<br />

bis Sonntag, 13–17 Uhr<br />

Figurentheater-Museum, jeweils am<br />

Mittwoch um 14–17 Uhr und Sonntag<br />

11–16 Uhr<br />

24. Genuss Welt - Das Streetfood Festival<br />

Herisau, Ebnet<br />

24. Goofetheater 31, 9.30-12.30 Uhr, alte<br />

Stuhlfabrik Herisau<br />

26. Psyche im Fokus - Für Angehörige: Offene<br />

Fragerunde - Fragen von Angehörigen<br />

an die Psychiatrie, 18.15-19.45 Uhr,<br />

Psychiatrisches Zentrum AR, Krombachsaal<br />

26. Wanderung «Variationen entlang der<br />

Thur», Club60plus, 11.50 Uhr, Bahnhof<br />

Herisau<br />

27. Öffentlicher Arztvortrag: «Palliative<br />

Care: Lebensqualität ist trotz schwerer<br />

Krankheit möglich», 19-20.30 Uhr, Spital<br />

Herisau<br />

27. Ostschweizer Jazz Kollektiv, 20 Uhr,<br />

alte Stuhlfabrik Herisau<br />

28. Mittagstreff, 11.30 Uhr, Casino<br />

29. N.I.C.K: Red Tape Redemption, 19-2 Uhr,<br />

dä3.Stock<br />

Oktober<br />

1. Freie Besichtigung, 14-16 Uhr, Altes<br />

Rathaus im Schwänberg<br />

1. Nomal! Gschichtä, Versli und meeh... 10<br />

Uhr, alte Stuhlfabrik Herisau<br />

1. FC Herisau vs. FC Vaduz 2, 15 Uhr, Ebnet<br />

1. FC Herisau 2 vs. FC Abtwil-Engelburg 2,<br />

16.30 Uhr, Kreckel Platz 1<br />

2. Erzählcafé zum Thema Bücher, 14-16<br />

Uhr, Haus Wiesenthal, Anmeldung unter<br />

071 353 50 30/ 071 890 06 63


<strong>09</strong>/<strong>2023</strong> Sternefööf · 31<br />

Sternefööfi<br />

DATENSCHUTZGESETZ AUF ASTROLOGISCH<br />

Ab dem 1. September <strong>2023</strong> gilt das neue Datenschutzgesetz.<br />

Vor allem im Berufsleben hat<br />

wohl der eine oder andere davon gehört, wurde<br />

geschult und sensibilisiert. Mit dem Ziel, zweckentfremdete<br />

Datensammlungen von natürlichen<br />

Personen einzudämmen, auch Profiling<br />

genannt, müssen die öffentliche Hand, privatrechtliche<br />

Unternehmungen aber auch Vereine<br />

und Privatpersonen mehr Transparenz in die Erhebung,<br />

Aufbewahrung und Löschung von erhobenen<br />

Daten gewähren. Dass bis zum 1. September<br />

<strong>2023</strong> schon eine monströse Menge an Daten<br />

gesammelt wurde, deren Zweckmässigkeit wohl<br />

kaum in allen Fällen belegt werden könnte, behandeln<br />

wir an dieser Stelle nicht. Darüber hinaus<br />

erklärt dieses Gesetz neu auch genetische<br />

und biometrische Daten als schützenswert.<br />

M<br />

F<br />

Daten sind ein Erdthema<br />

Als Astrologin suche ich die Übersetzung von<br />

Begrifflichkeiten aus dem Alltag in die Symbolsprache<br />

der Astrologie. Dadurch eröffnen sich<br />

neue Perspektiven und Zusammenhänge. Daten<br />

sind festgehaltenes Wissen. Indem sie erfasst,<br />

niedergeschrieben und abgespeichert werden,<br />

mutieren sie zu Marksteinen in unseren Leben.<br />

Daten können deshalb veralten, weil wir ständig<br />

im Prozess sind und uns verändern. Das verhält<br />

sich bei einer Adressänderung genauso wie bei<br />

der Gesundung nach einer Krankheit. Daten<br />

dokumentieren unser Leben und machen es<br />

sichtbar für andere. Gerade der Umstand, dass<br />

wir uns verändern, macht Daten aber auch zum<br />

Problem. Wenn meine gesundheitlichen Dispositionen<br />

abgespeichert sind, hat dies mitunter<br />

Auswirkungen auf künftige Versicherungsleistungen.<br />

Wenn mein Einkaufsverhalten erfasst<br />

wird, kann ich bei der weiteren Auswahl manipuliert<br />

werden. Wenn meine Vorgeschichte Fallhöhen<br />

hat, können meine Entwicklungschancen<br />

schwinden. Daten in verantwortungslosen Händen<br />

sind eine Gefahr. Jeder Missbrauch von Daten<br />

ist ein Eingriff in die Privatsphäre und damit<br />

in einen intimen Raum. In der schweizerischen<br />

Bundeverfassung steht, dass die Menschenwürde<br />

zu achten und zu schützen sei. Doch diese<br />

moralische Präambel versagt oftmals in der Realität<br />

der Schwächsten in unserer Gesellschaft.<br />

Die Analyse von Daten ist ein Thema des Erdzeichens<br />

Jungfrau. Im Ursprung enthält dieses<br />

Tierkreiszeichen die fast schon heilig anmutende<br />

Aufgabe, Physe und Psyche des Menschen in<br />

Einklang zu bringen. Durch die Auslegeordnung<br />

der körperlichen und seelischen Bedürfnisse<br />

und Fähigkeiten soll der Mensch seinen Platz<br />

auf dieser Welt erkennen. So gestärkt und verankert<br />

kann er sich sodann im Folgezeichen<br />

Waage durch Beziehungen im Aussen auch eine<br />

geistige Balance erarbeiten.<br />

Pluto in Jungfrau<br />

Diese modernen Auswüchse der Datenanalyse<br />

sind demnach ein Eingriff von aussen in einem<br />

Bereich, wo wir enorm verletzlich und sehr<br />

beschäftigt mit uns selbst sind. Aus astrologischer<br />

Perspektive ist es auch der Angriff unter<br />

der Gürtellinie, da das Zeichen Jungfrau genau<br />

unter dem Horizont liegt. Ist es da verwunderlich,<br />

dass unsere Alarmsysteme da abgehen?<br />

Stichwort Alarm: Wieso ist die Thematik des<br />

Datenschutzes bei den älteren Generationen<br />

viel angstbehafteter als bei den Jüngeren? Hier<br />

offenbart sich mit Pluto in Jungfrau eine spannende<br />

Thematik. Die Jahrgänge 1957 bis 1972<br />

haben diese Konstellation in ihren Horoskopen,<br />

da Pluto der Planet ist, der aus Erdperspektive<br />

am längsten für einen Umlauf benötigt. Dort wo<br />

Pluto steht, sind wir anfällig für Machtübergriffe,<br />

können also in allen Formen von Bindungen<br />

auch zu Opfern werden. Und wenn wir das Thema<br />

der missbräuchlichen Datenerhebung unter<br />

diesem Aspekt betrachten, besteht das Interesse<br />

unserer Konsumgesellschaft hauptsächlich<br />

an jenen Daten, die sichtbar machen, wo wir<br />

etwas wollen oder brauchen. Ob wir aber zu Opfern<br />

werden, ist nicht in Stein gemeisselt. Dazu<br />

hilft nicht nur ein Datenschutzgesetz sondern<br />

auch ein kritischer Blick auf die eigenen Vorstellungen.<br />

Denn diese führen dazu, dass wir uns<br />

binden. Was wir aus diesen Bindungen erhalten,<br />

kann auch ernüchtern. Und so ist Pluto eben<br />

auch der Meilenstein zwischen Erwartung und<br />

Realität. Denn er steht für jene regenerative Urkraft,<br />

sich von falschen (Konsum)Vorstellungen<br />

zu befreien und einen anderen, eigenen Weg zu<br />

gehen, natürlich mit den dazugehörigen Konsequenzen.<br />

Sind es diese Ausstiegsmöglichkeiten,<br />

die nun dieses Gesetz auch bietet? Wenn jede<br />

Privatperson verlangen kann, dass Daten, die<br />

keine Zweckmässigkeit mehr haben, auch wieder<br />

gelöscht werden, mutet es zumindest so an.<br />

Zarte Revolutionsgedanken<br />

Spielen wir das als Beispiel durch: Könnten wir<br />

nun künftig zum Beispiel unsere Social Media<br />

Konten löschen und vom Betreiber verlangen,<br />

dass unsere Daten gelöscht werden? Oder kann<br />

aufgrund der Einwilligung in deren Geschäftsbedingungen<br />

mit unseren Daten geschehen,<br />

was der Betreiber will? Das sind alles noch<br />

ungeklärte rechtliche Konsequenzen, die aus<br />

diesem neuen Datenschutzgesetz folgen dürften.<br />

Auf der persönlichen Ebene müssten wir<br />

dann allerdings wieder zu Brieffreundschaften<br />

und zu Telefonkontakt übergehen und unsere<br />

«Freunde» in der realen Welt pflegen. Schöner<br />

kann man Pluto nicht darstellen, er ist der<br />

Preis, den wir zahlen, für die Entscheidungen,<br />

die wir treffen. Diese gesetzliche Hilfestellung<br />

kommt zwar knochentrocken daher, gleicht für<br />

mich bei näherer Betrachtung aber einer noch<br />

stillen Revolution. Erneut erleben wir mit dem<br />

Epochenwandel einen Paradigmenwechsel,<br />

nun also auch im Bereich des Persönlichkeitsschutzes.<br />

Jedes Gesetz untersteht der Symbolik<br />

von Saturn. Dieser steht aktuell im Zeichen Fische,<br />

womit angezeigt ist, dass er grosse Visionen<br />

hat, die viel Kraft abfordern. Sieht man das<br />

Zeichen Fische als ein Ozean, dann peitschen<br />

die Wogen gerade um den Leuchtturm Saturn.<br />

Manch eine Sturmlampe mag dabei zu Bruch<br />

gehen und ob das Fundament halten wird,<br />

muss sich erst zeigen. Aber, um mit diesen starken<br />

Bildern zu schliessen, wer nicht wagt, der<br />

nicht gewinnt. (nr)<br />

Impressum<br />

Herausgeber / Druck<br />

Appenzeller Druckerei AG<br />

Kasernenstrasse 64<br />

9100 Herisau<br />

www.adag.ch<br />

Redaktion<br />

Helena Städler, Leitung (hst)<br />

Sergio Dudli, Leitung (sd)<br />

Eva Schläpfer (es)<br />

Nadja Rechsteiner (nr)<br />

Manuel Alder (ma)<br />

T +41 71 354 64 64<br />

redaktion@deherisauer.ch<br />

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