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Das Magazin für Herisau und Umgebung <strong>Ausgabe</strong> 4 ⋅ 4. April <strong>2024</strong><br />
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PETER FRICK BILDET TAMBOUREN<br />
FÜR DAS KINDERFEST AUS ⋅ <strong>04</strong><br />
BIANCA MOTZER BETREUT DIE SEITE<br />
«DU BISCH VO HERISAU, WENN ...» ⋅ 10<br />
500 TAGE NEUE MIGROS:<br />
EINE ZWISCHENBILANZ ⋅ 16<br />
«MISTER GAY SWITZERLAND» ERZÄHLT<br />
VON SEINER KINDHEIT IN HERISAU ⋅ 34
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<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Heri-Schau · 3<br />
MUSEUM HERISAU WIDMET SICH<br />
DEM TOURISMUS IN DER REGION<br />
Die Museen in Herisau, Gais, Heiden und Urnäsch<br />
spannen in der neuen Saison für die<br />
gemeinsame Ausstellung «Reisen ins Appenzellerland<br />
– 1750 bis heute» zusammen. «Den<br />
Anstoss für das Projekt gab das Amt für Kultur<br />
von Appenzell Ausserrhoden», erklärt Kurator<br />
Thomas Fuchs vom Museum Herisau.<br />
«Jedes Museum bearbeitet ein Schwerpunktthema.<br />
Die Zusammenarbeit im Vorfeld war<br />
intensiv, wir haben uns regelmässig ausgetauscht<br />
und mit Objekten ausgeholfen.» Die<br />
Ausstellung in Herisau trägt den Titel «Molke<br />
und Marketing» und läuft vom 28. April<br />
bis zum 2. Februar 2025. Sie beschäftigt sich<br />
unter anderem mit den ersten Molkenkuren<br />
in Trogen und Gais um 1750. «Die Wunderheilung<br />
eines Stadtzürchers ist eng mit den<br />
Anfängen des Tourismus verbunden. Das hier<br />
entwickelte System der Molkenkur war eine<br />
Innovation, die für gut 100 Jahre zu einem<br />
Muss im Angebot renommierter Kurorte in<br />
Europa gehörte.» Parallel sei ein Idealbild<br />
des Appenzellerlands geformt worden, das<br />
bis heute nachwirke. «Das Land der unverdorbenen,<br />
selbstbestimmten Hirten am Alpstein<br />
ist hochstilisiert worden. Und bereits<br />
im späten 18. Jahrhundert standen Reiseliteratur<br />
und Souvenirs zur Verfügung, die einen<br />
guten Einblick in die damalige Zeit geben.»<br />
Neben dem Schwerpunkt der Molkenkuren<br />
vermittelt die Herisauer Ausstellung einen<br />
Überblick über die touristische Entwicklung<br />
am Nordfuss des Alpsteins und über dem Bodensee.<br />
Mit dem Tourismus habe sich im Verlauf<br />
der Zeit auch das Reisen verändert. Was<br />
vor 200 Jahren noch mit körperlichen Strapazen<br />
und mehrwöchigem Aufwand verbunden<br />
war, könne heute bequem in wenigen Tagen<br />
gemacht werden. «Unsere Ausstellung bildet<br />
damit eine Art Klammer zum ganzen Projekt<br />
und verweist an verschiedenen Stellen auf<br />
die anderen Museen und deren Schwerpunkte.»<br />
Vor dem Start in die neue Saison gab<br />
es noch einen Dämpfer zu verkraften: Seit<br />
Anfang April ist das Appenzeller Volkskunde-Museum<br />
in Stein auf unbestimmte Zeit<br />
geschlossen. «Das ist grundsätzlich schlecht<br />
für die Museumslandschaft in Appenzell<br />
Ausserrhoden», sagt Thomas Fuchs. Auch<br />
das Museum Herisau befinde sich mit seiner<br />
grossen Objektsammlung in einer schwierigen<br />
Situation. «Wir verzeichnen ein strukturelles<br />
Defizit bei der Finanzierung in einem<br />
fünfstelligen Bereich. Der vom Kanton geförderte<br />
Betrieb ist somit nur noch für etwa<br />
acht Jahre gewährleistet.»<br />
Im April<br />
9. APRIL<br />
Tag des Einhorns<br />
Sergio Dudli<br />
15. APRIL<br />
Gedenktag zum Untergang der Titanic<br />
20. APRIL<br />
Tag der Doppelgänger<br />
Wen wundert's, dass dieser Tag aus<br />
Amerika stammt? Zurück geht er angeblich<br />
auf einen Journalisten und einen<br />
Fotografen aus Pittsburgh, die an diesem<br />
Tag zufällig auf einen Mann trafen,<br />
der dem Schauspieler Humphrey Bogart<br />
aus dem Film «Casablanca» zum Verwechseln<br />
ähnlich sah. Sie sprachen ihn<br />
kurzerhand an und drehten einen Nachrichtenbeitrag<br />
über ihn.<br />
23. APRIL<br />
Piaggio patentiert 1946 die Vespa<br />
hesch gwösst?<br />
Die Vereinigten Staaten führten im April<br />
1792 den Dollar als Zahlungsmittel<br />
ein. Damals war das Land übrigens das<br />
erste mit einer Währung, die auf dem<br />
Dezimalsystem beruhte.<br />
Am Freitag, 26. April, findet die Eröffnung mit einer Vernissage im Museum Herisau statt.<br />
(Bild: sd)<br />
Titelbild: Peter Frick bringt seit Anfang Februar<br />
rund 50 Kindern das Trommel für das Kinderfest<br />
bei. (Bild: sd)
4 · Porträt <strong>04</strong>/<strong>2024</strong><br />
Peter Frick und Andreas Schweizer (vorne) unterrichten gemeinsam mit Roberto Ferrer, Clement López und Mario Frick rund 50 Kinderfest-Tambouren.<br />
(Bild: sd)<br />
«DAS KINDERFEST WECKT BEI UNS<br />
ERINNERUNGEN UND EMOTIONEN»<br />
Zusammen mit Andreas Schweizer bildet Peter Frick seit knapp 30 Jahren die Tambouren für<br />
das Kinderfest aus. Er erzählt, wie sich Kinder und Eltern verändert haben, weshalb heute<br />
mehr Mädchen als Jungen trommeln und wie lange er noch weitermachen will.<br />
Peter Frick gehört zu jenen Menschen, die ins<br />
Erzählen kommen, wenn sie über ihre Leidenschaft<br />
sprechen. Und wer ihm dabei aufmerksam<br />
zuhört, schnappt Worte wie «Goofe»,<br />
«umsverrecke» oder «gwondrig» auf. Der<br />
zweifache Familienvater trägt sein Herz auf<br />
der Zunge – bodenständig, direkt, nahe bei<br />
den Leuten. Er sitzt mit einem roten Eishockeypullover<br />
und Trainerhosen am Tisch. Für<br />
das Titelbild dieser <strong>Ausgabe</strong> möchte er sich<br />
nicht umziehen. «Das passt schon», meint er.<br />
Wahrscheinlich benötigt man diese Lockerheit,<br />
um monatelang über 50 trommelnde<br />
Kindern auf Kurs zu halten. Seit drei Jahrzehnten<br />
bereitet Frick gemeinsam mit Andreas<br />
Schweizer die Tambouren auf das Kinderfest<br />
vor. Mittlerweile wird das Team von Clemente<br />
López, Roberto Ferrer und Fricks Sohn Mario<br />
ergänzt. «Andreas und ich wissen selbst<br />
nicht, wie lange wir das schon machen», sagt<br />
Frick. «Ich glaube, wir haben 1995 angefangen.<br />
Wir haben das nie aufgeschrieben, weil<br />
wir diese Aufgabe einfach übernehmen wollten.<br />
Da war nicht absehbar, dass wir es so lange<br />
durchziehen und sich Menschen irgendwann<br />
dafür interessieren, wie lange wir das<br />
schon machen.» Sie hätten einfach immer<br />
noch ein Kinderfest gemacht. Und dann noch<br />
eins. «Mittlerweile kommen schon Kinder zu<br />
uns, deren Eltern wir bereits vor vielen Jahren<br />
das Trommel beigebracht haben.»<br />
Die beiden alten «Goofen»<br />
Für Peter Frick ist das Kinderfest eine Herzensangelegenheit.<br />
Als Kind sei er selbst<br />
bei den Tambouren gewesen. «Zunächst<br />
hat meine ältere Schwester mitgemacht.<br />
Ich wollte unbedingt auch trommeln, war<br />
aber damals noch zu klein. Als ich zwei Jahre<br />
später dabei sein durfte, war die Freude natürlich<br />
riesig. Das sind Bilder, die ich immer<br />
in Erinnerung behalten werde.» Die Begeisterung<br />
für das Trommeln packte Frick, kurz<br />
nach dem Kinderfest trat er dem Herisauer<br />
Tambourenverein bei. «Andreas Schweizer<br />
war dort mein Leiter. Er ist acht Jahre älter<br />
als ich. Über die Jahre haben wir im Verein<br />
einen Grossteil unserer Freizeit zusammen<br />
verbracht. Daraus ist eine schöne Freundschaft<br />
entstanden.» Zu seinen besten Zeiten<br />
hatte der Tambourenverein rund 25 Mitglieder.<br />
Heute seien es noch deren fünf. «Wir<br />
sind eigentlich nicht mehr aktiv. Trotzdem<br />
treffen wir uns jeden Donnerstag zur Probe<br />
– was gleichbedeuten ist mit: ‹Wir gehen gemeinsam<br />
in einem Restaurant gut essen›.»<br />
Als Mitte der 90er-Jahre die Anfrage kam,<br />
ob die beiden künftig die Tambouren ausbilden<br />
wollten, hätten sie nicht lange gezögert.<br />
«Diese Tradition fortzuführen, die wir beide<br />
als Kinder erleben durften, ist etwas Besonderes.<br />
Irgendwie sind wir immer noch ‹Goofe›,<br />
wenn auch ein wenig ältere.»<br />
Zu Beginn sei es ein Hintergedanke gewesen,<br />
Nachwuchs für den Tambourenverein<br />
zu finden. «Aber wir haben schnell<br />
gemerkt, dass sie Kinder zwar gerne am Kinderfest<br />
mitlaufen, aber nicht in den Verein<br />
wollen.» Das habe sie nie davon abgehalten,<br />
den Nachwuchs in wenigen Wochen an den<br />
Punkt zu bringen, an dem sie ihr Instrument
<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Porträt · 5<br />
beherrschen. «Unser Vorgänger hat jeweils<br />
nach den Ferien im Herbst mit den Proben<br />
begonnen, um für das Fest im Sommer bereit<br />
zu sein», erklärt Frick. «Diesen Aufwand<br />
konnten wir nicht stemmen. Deshalb haben<br />
wir uns entschieden, die getrommelten Stücke<br />
zu vereinfachen.» Mittlerweile habe es<br />
sich eingependelt, mit den Proben nach den<br />
Sportferien zu starten. Damit bleiben Frick<br />
und seinem Team vier Monate, um die Kinder<br />
auf den grossen Tag vorzubereiten. «Das<br />
ist knapp bemessen, um ein Instrument so<br />
weit zu erlernen, dass man damit in einer<br />
Formation laufen und sechs Verse spielen<br />
kann. Es beginnt jedes Jahr mit einem Hühnerhaufen<br />
und endet mit einer Punktlandung.»<br />
Gerade jungen Lehrpersonen müsse<br />
er manchmal erklären, wie viel Zeit die<br />
Tambouren investieren. «Die einstündigen<br />
Probe jede Woche reicht nicht aus, um am<br />
Kinderfest bereit zu sein. Sie müssen auch<br />
zuhause fleissig sein, um gut zu trommeln.<br />
Da können sie nebenbei nicht noch für einen<br />
Auftritt der Klasse auf der grossen Bühne<br />
üben.»<br />
«Die Freunde<br />
und Energie<br />
der Kinder ist<br />
ansteckend.»<br />
Helikoptereltern im Anflug<br />
Die Philosophie von Peter Frick und Andreas<br />
Schweizer ist seit ihren Anfängen dieselbe.<br />
«Alle Kinder, die am Fest trommeln<br />
wollen, können das tun. Wir wollen ihnen<br />
das ermöglichen.» Natürlich gäbe es immer<br />
talentiertere Kinder, nicht jedes habe<br />
ein gutes Rhythmusgefühl oder die nötige<br />
Motorik in den Handgelenken. «Da können<br />
wir bei der Zusammenstellung der beiden<br />
Gruppen ein wenig Gegensteuer geben.<br />
Und oft entsteht eine schöne Dynamik,<br />
sie helfen sich gegenseitig.» In diesem Jahr<br />
haben sich rund 50 Kinder für die Tambouren<br />
eingeschrieben. Noch üben sie auf den<br />
sogenannten «Böckli», ehe nach den Frühlingsferien<br />
die Trommeln gefasst werden.<br />
«Das ist immer ein ganz besonderer Moment»,<br />
so Frick. «Schliesslich haben sie<br />
sich angemeldet, um auf einer richtigen<br />
Trommel zu spielen. Aber bis wir ihnen die<br />
Instrumente aushändigen, müssen sie die<br />
Stücke beherrschen. Danach müssen wirschliesslich<br />
noch lernen, mit dem Instrument<br />
in einer Formation zu laufen.»<br />
Die Arbeit mit mehreren Dutzend Kindern<br />
erfordere viel Geduld. «Unser Vorteil ist<br />
vielleicht, dass wir keine Lehrer sind», meint<br />
Frick. «Wir lassen auch mal einen Spruch fallen,<br />
der pädagogisch jetzt nicht unbedingt<br />
wertvoll ist. Aber die Kinder sollen spüren,<br />
dass sie nicht in der Schule sind. Sie kommen<br />
freiwillig zu uns, es darf gelacht werden. Allerdings<br />
machen wir nicht eine Stunde lang<br />
das Kalb. Dafür fehlt uns die Zeit.» Gerade<br />
unter den Buben seien immer wieder solche<br />
dabei, die Grenzen ausloten. «Wir können<br />
durchaus den Tarif durchgeben und jemanden<br />
in den Senkel stellen. Danach haben es<br />
alle verstanden», sagt Frick. «Letztlich liegt<br />
es in unserer Verantwortung, dass am Kinderfest<br />
alle eine gute Falle machen.»<br />
Die Kinder selbst hätten sich über die<br />
Zeit nicht gross verändert. «Vielleicht ist<br />
die Aufmerksamkeitsspanne geringer. Aber<br />
sie sind immer sehr motiviert und wollen<br />
möglichst gut sein – es sind ja ihre Familien,<br />
die am Strassenrand stehen und zugucken.»<br />
Was sich hingegen verändert habe,<br />
seien die Eltern. «Wir stellen fest, dass viele<br />
von ihnen heute über jedes Detail Bescheid<br />
wissen wollen. Allerdings sind wir da sehr<br />
pragmatisch unterwegs und verteilen nicht<br />
tausend Infozettel. Wir geben den Kindern<br />
die Informationen, die sie brauchen und zuhause<br />
weitergeben sollen. Schliesslich ist<br />
es das Kinderfest – und nicht das Fest für<br />
die Eltern und Erwachsenen.» Es sei schon<br />
vorgekommen, dass er Eltern bitten musste,<br />
ihren Nachwuchs nicht ständig zu überwachen.<br />
«Ein Kind kam danach zu mir und<br />
hat sich bedankt. Die Kids wollen am Fest<br />
einfach mal wieder Kind sein. Früher sind<br />
wir morgens aus dem Haus und erst wieder<br />
nachhause, als die Mutter nach uns gerufen<br />
hat. Da wünsche ich mir, dass einige Eltern<br />
ebenfalls mehr Freiraum gewähren.»<br />
Eine ansteckende Energie<br />
Wenn Peter Frick auf die vergangenen<br />
Jahre zurückschaut, fällt ihm eine weitere<br />
Veränderung auf. «Heute haben wir bei<br />
den Tambouren mehr Mädchen als Jungen.<br />
Das war in meiner Kindheit ganz anders.»<br />
Über die Gründe könne er nur spekulieren.<br />
«Ich denke, die Mädchen trauen sich mehr.<br />
Sie werden heute viel mehr bestärkt, das<br />
zu tun, was sie wollen und ihnen gefällt.»<br />
Frick ist vor allem ein Mädchen in Erinnerung<br />
geblieben. «Sie war in 3. Klasse und<br />
ganz klein und fein. Sie musste in der Probe<br />
auf Bücher stehen, um überhaupt das<br />
Übungsböckli auf dem Tisch zu erreichen.<br />
Aber sie hat sich in den Kopf gesetzt, bei<br />
den Tambouren mitzulaufen.» Am Kinderfest<br />
hätten sie hin und wieder ihre Trommel<br />
tragen müssen. «Die hat ein ganz schönes<br />
Gewicht, wenn man sie den ganzen Tag um<br />
die Schultern schleppt. Das Mädchen wollte<br />
nicht aufgeben und hat es allen Hindernissen<br />
zum Trotz geschafft.»<br />
Zwei Monate vor dem Kinderfest beschreibt<br />
Frick die Stimmung unter den<br />
Tambouren als entspannt. «Je näher es auf<br />
den Anlass zugeht, desto nervöser werden<br />
sie. Aber sobald die Kinder am Vorabend<br />
die Trommel umschnallen und wir in der<br />
«Heute sind<br />
mehr Mädchen<br />
als Jungen bei<br />
den Tambouren.»<br />
Gruppe loslaufen, um das Kinderfest anzukünden,<br />
legen sie diese Anspannung ab.»<br />
Wie lange Peter Frick noch mit den Kindern<br />
durch die Strassen zieht, weiss er nicht. «Es<br />
ist mit einem grossen zeitlichen Aufwand<br />
verbunden, den wir freiwillig leisten. Daneben<br />
habe ich eine Familie, muss meine<br />
Brötchen verdienen und habe andere Hobbys<br />
wie Skifahren oder Eishockey. Nach einem<br />
halben Jahr bist du froh, wenn du keine<br />
trommelnden Kinder mehr um dich hast.»<br />
Ein weiterer Punkt sei die anstehende Pensionierung<br />
von Andreas Schweizer. «Wir<br />
gehen nach dem diesjährigen Kinderfest<br />
über die Bücher und schauen, wie es weitergeht.<br />
Ich kann mir allerdings vorstellen,<br />
auch ohne Andreas das eine andere Fest zu<br />
machen. Wir haben ein funktionierendes<br />
Team, mittlerweile hilft mein ältester Sohn<br />
Mario hin und wieder aus. Zudem ist diese<br />
Freude und Energie, die du von den Kindern<br />
spürst, einfach ansteckend!»<br />
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Sergio Dudli
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Dr. Schüssler ging davon aus, dass der menschliche Körper<br />
nicht gut funktioniert, wenn seine Zellen unter einem<br />
Mineralstoffmangel leiden. Und er hat gezeigt, dass<br />
Schüsslermineralsalze im Körper wie Türöffner für die<br />
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der Nahrung wieder in ausreichender Menge an ihren Be-<br />
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<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Gesellschaft / Glosse · 7<br />
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TOD DURCH<br />
KUGELSCHREIBER<br />
Stefan Kull hat die «Amadeus Bar» zwölf Jahre betrieben.<br />
NACH ÜBER 30 JAHREN IST SCHLUSS:<br />
ENDE APRIL SCHIESST DAS «AMADEUS»<br />
(Bild: Archiv)<br />
Über zwölf Jahre hat die «Amadeus Bar» in<br />
den Händen von Stefan Kull die Herisauer<br />
Beizenlandschaft und Ausgangsszene geprägt.<br />
Seit 1991 gehörte die Bar zum Dorfbild,<br />
damals noch unter anderem Namen.<br />
Seit der Übernahme durch Kull Ende 2012<br />
galt die Bar als Stammlokal für die Rekruten,<br />
die nur wenige Meter weiter in der Kaserne<br />
ihren Dienst leisteten. Ausserdem zählten<br />
diverse Herisauer Vereine zur regelmässigen<br />
Kundschaft. Nun soll Ende April ausgefeiert<br />
sein. Da die Unteroffiziersschule die Verträge<br />
für die umliegenden Räumlichkeiten nicht<br />
verlängert, werden dort neue Wohnungen<br />
geschaffen. Ein Nachtlokal mit langen Öffnungszeiten<br />
passt nicht mehr in das Konzept.<br />
«Wer Nachmieter der Bar wird, ist im<br />
Moment noch unklar» sagt Kull. «Ein Gastrobetrieb<br />
wird allerdings ausgeschlossen.»<br />
Wochenende für Wochenende wurden<br />
im «Amadeus» verschiedenste Partys gefeiert.<br />
«Meine Bar sollte immer ein Ort für<br />
alle sein», sagt Kull. Die Gäste kamen über<br />
all die Jahre in den Genuss sämtlicher Musikrichtungen:<br />
von Schlager über Rock bis zu<br />
Techno. Als die Bar zu einem der besten drei<br />
Stammtische der Schweiz gewählt wurde,<br />
gab der Musiker Bligg ein Konzert. «Diesen<br />
Abend werde ich nie mehr vergessen», sagt<br />
Kull. «Auch die Auftritte verschiedenster Ballermann-Stars<br />
waren Höhepunkte. Ausserdem<br />
haben immer wieder Verein den Gewinn<br />
einer Meisterschaft samt Pokal bei uns gefeiert».<br />
Am 26. und 27. April fliesst im «Amadeus»<br />
nun zum letzten Mal der Alkohol. Auch<br />
am letzten Party-Wochenende bleibt Kull<br />
seiner Philosophie treu. «Für die Closing-<br />
Party holen wir nochmal alles raus. Es wird<br />
für alle etwas haben.» Zwölf Jahre lang war<br />
seine Bar ein Treffpunkt im Dorf. Das werde<br />
am letzten Wochenende nicht anders und<br />
darüber hinaus beibehalten werden – wenn<br />
auch an einem anderen Ort. Zurzeit läuft<br />
Kulls neues Projekt an der Bahnhofstrasse<br />
unter dem Namen «Marry’s Amadeus».<br />
Dieses Lokal umfasst rund einen Drittel der<br />
Fläche des alten «Amadeus». Ausserdem verliert<br />
Kull die privilegierte Lage nahe der Kaserne<br />
und dem Sportzentrum. «Die Rekruten<br />
werden nun zwölf statt drei Minuten für ihr<br />
Bier laufen müssen.» Herisau verliert mit der<br />
Schliessung eine der letzten grösseren Beizen.<br />
«Jede Beiz, die stirbt, ist ein Verlust für<br />
das Dorf», sagt Kull. Persönlich habe er sich<br />
damit abgefunden. Vor allem seit Klarheit darüber<br />
herrsche, wie es nach der Schliessung<br />
weitergehe. «Jetzt habe ich ein neues Ziel.<br />
Bis ich diesen frischen Fokus hatte, fiel es mir<br />
etwas schwieriger, mit der Schliessung umzugehen.»<br />
Zudem fasst der 41-Jährige nebst<br />
laufenden und etablierten Events bereits ein<br />
weiteres Projekt ins Auge. «Für die Fussball-<br />
EM im Sommer plane ich ein Public Viewing<br />
in Herisau. In welchem Rahmen und an welchem<br />
Standort diese Idee umgesetzt wird, ist<br />
noch unklar.» (ma)<br />
Das Leben ist gefährlich, schliesslich endet<br />
es immer tödlich. Vor bald 45 Jahren verfasste<br />
der Forscher Ronald A. Howard einen<br />
Aufsatz, der sich mit einem Gedankenexperiment<br />
beschäftigte: Wie viel Geld muss<br />
man einer Person zahlen, damit sie eine Pille<br />
schluckt, die zu einem gewissen Prozentsatz<br />
zum Tod führt. Ein Beispiel: Würden Sie die<br />
Tablette für eine Million Franken einnehmen,<br />
wenn die Chancen bei zehn Prozent stehen,<br />
dass Sie tot umfallen? Im weiteren Verlauf<br />
seiner Forschungen analysierte Howard die<br />
Wahrscheinlichkeit, an einer Tätigkeit zu<br />
sterben. Daraus leitete er eine Einheit ab:<br />
Mikromort. Ein Mikromort entspricht einer<br />
Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Million.<br />
Eine Geburt wird mit 150 Mikromort angegeben.<br />
Bedeutet übersetzt, dass auf eine<br />
Million Geburten 150 Frauen umkommen.<br />
Das Rauchen einer Zigarette gleicht 0,7 Mikromort,<br />
für einen Marathonlauf muss man<br />
mit sieben Mikromort rechnen. Das Risiko,<br />
während des Wettlaufs zu sterben, ist also<br />
zehn Mal höher als beim Rauchen einer Zigarette.<br />
Wer aber täglich über 30 Kippen pafft,<br />
setzt seine Lebenserwartung auf den Stand<br />
von 1910 zurück. Und auch wenn wir alle<br />
froh sind, dass diese Zeiten vorbei sind: Eine<br />
Corona-Impfung entspricht 3 Mikromort –<br />
so tödlich wie drei Tage im Skiurlaub. Eine<br />
Infektion hingegen entspricht je nach Alter<br />
des Erkrankten mehreren zehntausend Mikromort.<br />
Zum Vergleich: Die Besteigung des<br />
Mount Everest beträgt 35000 Mikromort.<br />
Ich weiss nicht, wie es ihnen geht, aber im<br />
Skiurlaub fühle ich mich sicherer als auf 8864<br />
Metern. Ein Leben folgt übrigens einer Risikokurve.<br />
Am Tag nach der Geburt beginnt sie<br />
mit 1300 Mikromort, mit zehn Jahren lebt’s<br />
sich am sichersten. Danach verdoppelt sich<br />
das tägliche Sterberisiko alle sieben Jahre.<br />
Schliesslich setzen wir uns zunehmend gefährlicheren<br />
Aktivitäten aus. Nehmen wir<br />
den Transport: Um auf ein Mikromort zu<br />
kommen, müsste man 12'000 Kilometer mit<br />
dem Flugzeug zurücklegen, aber nur 15 Kilometer<br />
auf dem Velo. Übrigens ist die Chance<br />
grösser, beim Herumkauen am Kugelschreiber<br />
zu sterben als an einem Blitzeinschlag.<br />
Passen Sie also das nächste Mal im Büro auf!<br />
Und fliegen Sie zur Arbeit. Ist schliesslich sicherer<br />
als Velofahren. (sd)
8 · Gemeinde <strong>04</strong>/<strong>2024</strong><br />
BEIM BAHNHOF STARTET<br />
DIE NÄCHSTE BAUETAPPE<br />
Im April beginnen am Bahnhof Herisau die<br />
Vorarbeiten für den neuen Bahnhofplatz<br />
mit Bushof. Damit tritt die Neugestaltung<br />
des Bahnhofs nach der Verlegung der Gleise<br />
der Appenzeller Bahnen und dem Bau<br />
des neuen Kreisels in die dritte Phase. Ende<br />
Mai wird die Gemeinde den Spatenstich für<br />
den neuen Bahnhofplatz mit Bushof durchführen<br />
können. Mit der Umgestaltung verwandelt<br />
sich der Bahnhof bis 2029 in eine<br />
moderne Verkehrsdrehscheibe und einen<br />
einladenden Ankunfts- und Abfahrtsort.<br />
Ende 2023 hat der Kanton Appenzell Ausserrhoden<br />
die Hauptarbeiten für den neuen<br />
Knoten Bahnhofstrasse abgeschlossen.<br />
Von April bis August brechen die Appenzeller<br />
Bahnen (AB) bestehende Bauten ab.<br />
Dazu gehören das alte Perrondach der AB,<br />
das Gebäude mit dem Mercato-Shop, das<br />
ehemalige Direktionsgebäude und die Verkehrsinseln.<br />
Mit dem Abbruch wird der Weg<br />
frei für die weiteren Schritte hin zum neuen<br />
Bahnhofplatz mit Bushof. «Dieser entsteht<br />
erst in den nächsten Jahren und wird noch<br />
Geduld benötigen. Mit den Vorarbeiten<br />
kommt bei mir bereits heute Vorfreude<br />
auf», sagt Gemeindepräsident Max Eugster.<br />
Ebenso erfreulich sei die Tatsache, dass<br />
der Stand der Finanzierungsvereinbarung<br />
mit dem Bund für die Gelder aus dem Agglomerationsprogramm<br />
nun den Start des<br />
Gemeindeprojekts «Bahnhofplatz mit Bushof»<br />
erlaube. Der Bund beteiligt sich mit<br />
rund einem Viertel an den Gesamtkosten<br />
der Gemeinde-, Kantons- und Bahnprojekte<br />
von 60 Millionen Franken, was etwa einem<br />
Drittel an den anrechenbaren Kosten entspricht.<br />
Im Anschluss an den Abbruch folgen<br />
die Arbeiten für den neuen Lift vom künftigen<br />
Bushof zur Personenunterführung<br />
Ost sowie das Erstellen von Provisorien.<br />
Diese Arbeiten dauern voraussichtlich bis<br />
Dezember. Ebenfalls in diesem Jahr startet<br />
die Südostbahn mit der Sanierung der<br />
Personenunterführung West. Die Lifte und<br />
Perrons werden gemäss den Vorgaben des<br />
Behindertengleichstellungsgesetzes angepasst.<br />
Zudem baut die Gemeinde seit Mitte<br />
März in einem separaten Projekt neue<br />
Schmutz- und Meteorwasserleitungen an<br />
der östlichen Güterstrasse. Dies geht nicht<br />
ohne Einschränkungen für den Verkehr, die<br />
zeitgerecht angekündigt und ausgeschildert<br />
werden. Die Zugänge zu den Perrons<br />
sind jederzeit gewährleistet. Das Gesamtprojekt<br />
Bahnhof Herisau besteht aus fünf<br />
Teilprojekten. Zwei Teilprojekte sind bereits<br />
abgeschlossen: Es sind dies der neue Knoten<br />
Bahnhofstrasse und der Bahnhof der<br />
Appenzeller Bahnen. In den Jahren <strong>2024</strong> bis<br />
2028 entsteht mit dem Gemeindeprojekt<br />
Bahnhofplatz mit Bushof das Herzstück des<br />
neuen Bahnhofs. Den Spatenstich für den<br />
Bahnhofplatz mit Bushof möchte die Gemeinde<br />
zusammen mit der SOB am 31. Mai<br />
<strong>2024</strong> durchführen. 2025 folgen die Arbeiten<br />
für den Zentralplatz zwischen Post- und<br />
SOB-Gebäude. Als weiteres Teilprojekt wird<br />
2026 und 2027 die neue Quartiererschliessung<br />
ins Ebnet samt Passerelle und Lift realisiert.<br />
Schliesslich erneuert die Gemeinde<br />
auch die Güterstrasse. Abgeschlossen wird<br />
das Gesamtprojekt voraussichtlich im Jahr<br />
2029. Die Projektpartner sind bemüht, die<br />
Unannehmlichkeiten für die Bevölkerung<br />
während der Bauzeit so gering wie möglich<br />
zu halten. Mit der Umgestaltung werde<br />
der Bahnhof gemäss Medienmitteilung der<br />
Gemeinde zu einem attraktiven Treff- und<br />
Knotenpunkt. Zudem werde die Verkehrsführung<br />
verbessert und Platz für den Busund<br />
den Autoverkehr geschaffen. Für den<br />
Fuss- und Veloverkehr entstünden sicherere<br />
Wege. Dank dem Projekt Bahnhof Herisau<br />
seien die umliegenden Quartiere künftig<br />
barrierefrei und schnell erreichbar. Ausserdem<br />
lege das Projekt den Grundstein für<br />
die spätere Bebauung der weiteren Grundstücke<br />
auf dem Bahnhofareal. (gk)<br />
Der neue Herisauer Bahnhof soll 2029 betriebsbereit sein.<br />
(Bild: gk)
<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Gemeinde · 9<br />
MASTERPLAN ENERGIE HERISAU:<br />
GEMEINDE WILL WÄRMEVERBÜNDE<br />
HANDÄNDERUNGEN IM MÄRZ<br />
01.03.<strong>2024</strong> Meier Hans Peter, Sissach (Erwerb:<br />
06.01.1977, 23.03.1999, 26.01.2001), an<br />
J&L Immobilien AG, Herisau AR GB-Nr. 275,<br />
Zeughausweg 5; Wohnhaus Vers. Nr. 1120, mit<br />
1'003 m² Grundstücksfläche<br />
07.03.<strong>2024</strong> Stellavest AG, St. Gallen (Erwerb:<br />
30.11.2022), an Bachmann Alfred und Ursula,<br />
Winterthur GB-Nr. 400, Bergstrasse 8b, 8c;<br />
Mehrfamilienhaus Vers. Nr. 3549 und Garage<br />
Vers. Nr. 4658, mit 1'214 m² Grundstücksfläche<br />
GB-Nr. 4115, Bergstrasse 8, 8a; Mehrfamilienhaus<br />
Vers. Nr. 3548 und Tiefgarage Vers.<br />
Nr. 5869, mit 1'212 m² Grundstücksfläche<br />
11.03.<strong>2024</strong> Haltiner Peter, Thailand und Haltiner<br />
Esther, Safenwil (Erwerb: 01.06.1988,<br />
14.07.2005), an F + B Immobilien AG,<br />
Wädenswil ZH GB-Nr. 4153, Schützenstrasse<br />
38b; Wohnhaus Vers. Nr. 4951, mit 828 m²<br />
Grundstücksfläche<br />
13.03.<strong>2024</strong> Ecknauer Niklaus und Schoch<br />
Ecknauer Irene, Herisau (Erwerb: 11.07.1984,<br />
24.11.2020), an FSR AG, Herisau AR GB-Nr.<br />
2386, Rohren 2301; Wohnhaus mit Remise<br />
Vers. Nr. 2301, mit 228 m² Grundstücksfläche<br />
13.03.<strong>2024</strong> Schoch Urs, Herisau (Erwerb:<br />
21.12.1998, 23.08.2017, 22.09.2021), an FSR AG,<br />
Herisau AR GB-Nr. 863, Mühlebühl 1; Wohnund<br />
Gasthaus Vers. Nr. 1184, mit 478 m²<br />
Grundstücksfläche<br />
15.03.<strong>2024</strong> AR Immoservice GmbH, Thal SG<br />
(Erwerb: <strong>04</strong>.08.2022), an ADI Real Estate<br />
AG, Erlen TG GB-Nr. 1330, Alpsteinstrasse 10,<br />
10a; Wohn- und Geschäftshaus Vers. Nr. 606,<br />
Wohnhaus mit Gewerbe Vers. Nr. 607 und<br />
Garagengebäude Vers. Nr. 3990, mit 1'500 m²<br />
Grundstücksfläche<br />
21.03.<strong>2024</strong> Erbengemeinschaft Schoch Johannes<br />
(Erwerb: 10.<strong>04</strong>.2006), an Einwohnergemeinde<br />
Herisau GB-Nr. 1621, Rüti; 5'141 m²<br />
Grundstücksfläche GB-Nr. 1894, Ramsenburg;<br />
3'025 m² Grundstücksfläche<br />
Wärmeverbünde sind eine effiziente Art, vorhandene<br />
Energie sinnvoll zu nutzen und so<br />
einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die<br />
Gemeinde Herisau möchte deshalb gemäss<br />
einer Mitteilung den Anstoss für die Realisierung<br />
von Wärmeverbünden geben. Wie dies<br />
geschehen soll, zeige der «Masterplan Energie<br />
Herisau», der dem Energiekonzept 2017–2025<br />
der Gemeinde entspringe. Der Gemeinderat<br />
habe den von der Energiekommission mit<br />
externer Hilfe erarbeiteten Masterplan zur<br />
Kenntnis genommen. Dieser zeige im Bereich<br />
Wärme auf, wie fossile Energieträger wie Erdöl<br />
und Erdgas durch erneuerbare Energien<br />
ersetzt werden können. «Da zum Beispiel der<br />
Einbau neuer Wärmepumpen individuell erfolgen<br />
kann, legt der Masterplan den Schwerpunkt<br />
auf Wärmeverbünde. Diese werden<br />
sinnvollerweise von der Gemeinde – oder einem<br />
Energieversorger – angestossen», heisst<br />
es weiter. Empfohlen werde die Entwicklung<br />
eines Wärmeverbunds ab der Abwasserreinigungsanlage<br />
(ARA) in Kombination mit der Abwärme<br />
aus den Industriebetrieben sowie die<br />
Entwicklung eines Holzwärmeverbunds auf<br />
Basis von lokal vorhandenem Holz. «Gleichzeitig<br />
wären seitens Industrie, Gewerbe und<br />
der ARA grosse Wärmemengen verfügbar. Als<br />
Folge der gestiegenen Energiepreise wäre die<br />
Wirtschaftlichkeit eines Wärmeverbundes gegeben.»<br />
Als nächsten Schritt wird der Gemeinderat<br />
die Ausschreibungsunterlagen erarbeiten<br />
lassen. Neben den finanziellen stellten<br />
sich dabei auch rechtliche Fragen. «Um die im<br />
Masterplan aufgezeigten Vorgaben einzubringen<br />
und gleichzeitig die finanziellen Risiken<br />
zu minimieren, strebt der Gemeinderat die<br />
öffentliche Ausschreibung einer Contracting-<br />
Lösung an. Ziel ist es, bis Anfang 2025 einen<br />
Energieversorger zu finden, der unter den gegebenen<br />
Bedingungen einen Wärmeverbund<br />
realisiert und betreibt.» (gk)<br />
22.03.<strong>2024</strong> Rupes Karel und Rupesova Simona,<br />
Grub (Erwerb: 29.12.2014, 02.05.2017),<br />
an Gajic Nebojša und Nadija, Uzwil Stockwerk-GB-Nr.<br />
S11078, Gibelhalde 4; 62/1000<br />
Miteigentum an Grundstück Nr. 3224, mit<br />
Sonderrecht an 2-Zimmer-Wohnung mit<br />
Keller Stockwerk-GB-Nr. S11079, Gibelhalde<br />
4; 60/1000 Miteigentum an Grundstück Nr.<br />
3224, mit Sonderrecht an 2-Zimmer-Wohnung<br />
mit Keller<br />
25.03.<strong>2024</strong> Weber Brigitta, Herisau (Erwerb:<br />
23.11.1990, 18.03.2020), an Gebr. Diener AG,<br />
Herisau AR Stockwerk-GB-Nr. S9211, Bruggereggstrasse<br />
19; 53/1000 Miteigentum an<br />
Grundstück Nr. 3364, mit Sonderrecht an 5<br />
1/2-Zimmerwohnung mit Kellerabteil Miteigentums-GB-Nr.<br />
M9224, Bruggereggstrasse;<br />
3/147 Miteigentum an Grundstück Nr. S9203,<br />
(Benützungsrecht an Parkfeld)<br />
26.03.<strong>2024</strong> Rupes Karel und Rupesova Simona,<br />
Grub (Erwerb: <strong>04</strong>.01.2018), an Ratkovac<br />
Nikola, Appenzell Stockwerk-GB-Nr. S11080,<br />
Gibelhalde 4; 62/1000 Miteigentum<br />
Zivilstandsnachrichten<br />
Geburt<br />
Alali Anas, geboren am 29. Januar <strong>2024</strong>,<br />
Sohn des Alali Mustafa und der Shahadeh<br />
Nirmeen, wohnhaft in Herisau AR<br />
Frick Katja, geboren am 21. Februar <strong>2024</strong>,<br />
Tochter des Frick Werner und der Frick<br />
geb. Zeller Christina, wohnhaft in Herisau<br />
AR<br />
Todesfälle<br />
Streit, Reinhard, gestorben am 28. Februar<br />
<strong>2024</strong> in St. Gallen SG, geboren 1949, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau AR<br />
Treuholz geb. Roth, Ursula gestorben am 26.<br />
Februar <strong>2024</strong> in Herisau AR, geboren 1935,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Bremgartner, Loris Mirco Kevin, gestorben<br />
am 27. Februar <strong>2024</strong> in Thusis GR, geboren<br />
1993, wohnhaft gewesen in Herisau AR mit<br />
Aufenthalt in Scharans GR<br />
Högger geb. Hangartner, Maria Theresia,<br />
gestorben am 17. März <strong>2024</strong> in Herisau<br />
AR, geboren 1931, wohnhaft gewesen in<br />
Herisau AR<br />
Tanner geb. Kühni, Gertrud, gestorben am<br />
21. März <strong>2024</strong> in Schwellbrunn AR, geboren<br />
1933, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Lehmann geb. Solenthaler, Maja Berta,<br />
gestorben am 21. März <strong>2024</strong> in Herisau<br />
AR, geboren 1950, wohnhaft gewesen in<br />
Herisau AR<br />
Grieco, Vito, gestorben am 25. März <strong>2024</strong><br />
in Herisau AR, geboren 1942, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau AR<br />
Eheschliessung<br />
Abderhalden Manuel und Abderhalden geb.<br />
Meuri Melanie, wohnhaft in Herisau AR
10 · Interview <strong>04</strong>/<strong>2024</strong><br />
EINE PLATTFORM FÜR DAS<br />
HERISAUER «WIR»-GEFÜHL<br />
Vor zehn Jahren gründete die Herisauerin Bianca Motzer die Facebook-Gruppe «Du bisch vo<br />
Herisau, wenn …». Heute weist die Gruppe über 6000 Mitglieder auf. Sie erzählt, weshalb sie<br />
Politik ursprünglich keine Plattform bieten wollte und ab wann sie in einer Diskussion mitmischt.<br />
Vor zehn Jahren haben Sie die Facebook-<br />
Gruppe «Du bisch vo Herisau wenn…»<br />
ins Leben gerufen und führen die Gruppe<br />
nach wie vor erfolgreich. Wie waren<br />
sie davor auf den sozialen Netzwerken<br />
unterwegs?<br />
Ich arbeitete mehrere Jahre als Buch-Bloggerin.<br />
Ich verfasste diverse Buch-Rezessionen,<br />
lernte verschiedene Autorinnen und<br />
Autoren kennen, und veröffentlichte dies<br />
und mehr in meinem Blog. Zudem war ich<br />
eine sehr aktive Facebook-Nutzerin, postete<br />
täglich mehrere Beiträge. Das hat aber inzwischen<br />
stark abgenommen.<br />
Mit welchem Ziel gründeten Sie die Gruppe<br />
«Du bisch vo Herisau, wenn…» 2014?<br />
Damals gab es bereits andere Dörfer und<br />
Städte, die solche Gruppen im Facebook<br />
hatten. Der Zusammenhalt des Dorfes<br />
stand im Vordergrund und das fand ich<br />
schön. Deshalb erstellte ich eine Gruppe<br />
für Herisau. Mir war wichtig, Herisau eine<br />
Plattform zu geben, damit Herisauerinnen<br />
und Herisauer miteinander interagieren<br />
können. Die Idee kam gut an, innerhalb von<br />
zwei, drei Tagen hatte die Facebook-Gruppe<br />
bereits 500 Mitglieder.<br />
Was glauben Sie, welchen Stellenwert hat<br />
die Gruppe für Herisau?<br />
Ich denke, die Gruppe konnte einen grossen<br />
Stellenwert aufbauen. Anfangs sollte sie<br />
vor allem unterhalten, den Zusammenhalt<br />
innerhalb des Dorfes fördern. Mittlerweile<br />
dient die Plattform nicht nur zum Austausch,<br />
sondern auch als Information, was<br />
im Dorf läuft.<br />
Wie haben sich die geposteten Beiträge in<br />
dieser Zeit verändert?<br />
Zu Beginn wurde jeweils der Satz «Du bisch<br />
vo Herisau, wenn...» fortgesetzt. Beispielsweise<br />
«Du bisch vo Herisau, wenn Du au<br />
bim Lehrer so und so Schuel gha hesch.» Das<br />
war insofern schön, weil neue Geschichten<br />
erzählt, alte Erinnerungen geteilt wurden<br />
und somit ein «Wir»-Gefühl entstand.<br />
Welcher Beitrag ist Ihnen besonders in Erinnerung<br />
geblieben?<br />
Eine Frau lernte einen Herisauer in den Ferien<br />
kennen und suchte ihn. Den Gruppen-<br />
Mitgliedern gelang es, die besagte Person<br />
zu finden und so den Kontakt herzustellen.<br />
Solche Anekdoten scheinen seltener geworden<br />
zu sein. Vermehrt fallen Suchanfragen<br />
für diverse Dienstleistungen,<br />
Werbung für Veranstaltungen oder Landschaftsbilder<br />
auf.<br />
Das stimmt. Auch Verkaufsangebote oder<br />
Vermisstenmeldungen von Tieren begannen<br />
sich zu häufen – obwohl es dafür in den sozialen<br />
Netzwerken andere Plattformen gäbe.<br />
Diese haben in der Gruppe «Du bisch vo Herisau,<br />
wenn…» nichts verloren. Deshalb habe<br />
ich die Beitragsfunktion vor vier Jahren für<br />
die Gruppen-Mitglieder eingeschränkt. Seither<br />
müssen die Beiträge von mir oder einem<br />
anderen Administrator zur Publikation freigegeben<br />
werden. Rückblickend war es die<br />
richtige Entscheidung, weil es den Überblick<br />
und somit auch die Kontrolle der Beiträge<br />
vereinfacht.<br />
Auch politische Diskurse scheinen innerhalb<br />
der Gruppe zugenommen zu haben.<br />
Ja, dabei wollte ich anfangs nicht, dass politische<br />
Themen in dieser Gruppe zu stark thematisiert<br />
werden.<br />
Weshalb?<br />
Bei politischen Ansichten ist der Streit vorprogrammiert.<br />
Das wollte ich vermeiden, die<br />
Gruppe sollte ein positiver Ort bleiben.<br />
Wann erfolgte der Meinungswechsel?<br />
Vor einigen Jahren vor den Gesamterneuerungswahlen.<br />
Die Politik beschäftigt unser<br />
Dorf. Und wenn ich eine Plattform für Herisau<br />
anbiete, sollte diese auch Politikerinnen<br />
und Politiker sowie deren Anhängerinnen<br />
und Anhänger offenstehen.<br />
Wie hat sich die Bewirtschaftung der Facebook-Gruppe<br />
für Sie seither verändert?<br />
Ich möchte innerhalb der Gruppe keine politische<br />
Meinung bevorzugen, versuche daher<br />
so neutral wie möglich zu bleiben und gebe<br />
alle politischen Beiträge frei – sofern diese<br />
nicht unter die Gürtellinie gehen. Es darf<br />
gerne in der Kommentarfunktion über das<br />
politische Thema diskutiert werden, aber der<br />
Umgangston soll anständig sein. Ansonsten<br />
schreite ich ein, stelle die Kommentarfunktion<br />
ab, lösche den Beitrag oder entferne das<br />
ausfallende Mitglied aus der Gruppe.<br />
Mit welchen Reaktionen?<br />
Bisher durchwegs positiv. Konfrontiert man die<br />
Unruhestifter, sind sie meist verständnisvoll.<br />
Das freut mich. Es macht keinen Spass, die betroffenen<br />
Gruppen-Mitglieder masszuregeln.<br />
Doch es gehört zur Gruppen-Bewirtschaftung<br />
dazu.<br />
Welches sind dabei die grössten Herausforderungen?<br />
Den Überblick über die Beiträge und Kommentare<br />
zu behalten und das Abwägen, wann ich in<br />
eine Diskussion einschreiten muss. Dabei ist<br />
mir wichtig, neutral zu bleiben und nicht persönlich<br />
zu werden – auch wenn dies nicht immer<br />
einfach ist.<br />
Kommt dies oft vor?<br />
Beiträge oder Kommentare unter der Gürtellinie<br />
toleriere ich nicht. Teilweise ist es aber<br />
schwierig, hier eine klare Grenze zu ziehen, da<br />
die Schmerzensgrenze bei jedem Menschen<br />
anders liegt. Ich vertrete klar die Meinung: So<br />
wie man in den Wald ruft, kommt es zurück. Ich<br />
finde es spannend, dass teilweise diejenigen,<br />
die am stärksten austeilen, kaum einstecken<br />
können. Ich wünsche mir einen respektvollen<br />
Umgang. Dies habe ich in den Gruppenregeln<br />
so festgehalten. Werden diese nicht befolgt,<br />
hat es die entsprechenden Konsequenzen.<br />
In Form eines Gruppenausschlusses?<br />
Unter anderem. Ich kontaktiere die Verfasser,<br />
bei einer Wiederholung lösche ich sie aus der<br />
Gruppe.<br />
Sie erwähnten, dass die Beiträge von Ihnen<br />
freigegeben werden müssen. Wie oft lehnen<br />
Sie ab?<br />
Früher viel häufiger als heute. Verkaufsbeiträge<br />
lehne ich nach wie vor regelmässig ab – es gibt<br />
genügend andere Plattformen auf Facebook,<br />
um Artikel zu verkaufen, deshalb möchte ich<br />
diese auf meiner Seite nicht. Ich bin kein Fan<br />
von anonymisierten Beiträgen. Weshalb sollte<br />
jemand anonym nach einem neuen Nagelstudio<br />
suchen? Das verstehe ich nicht und habe<br />
diese Funktion ebenfalls eingestellt. Schwierig<br />
finde ich zudem sensationsgierige Posts. Wenn<br />
beispielsweise ein Haus brennt und darüber<br />
Bilder geteilt werden oder über die Opfer gemutmasst<br />
wird. Oft führt dies zu Spekulationen<br />
ohne grossen Mehrwert. Was ich heikel finde.<br />
Wie viele Beiträge werden täglich von Ihnen<br />
kontrolliert?<br />
Zwischen zwei und 20. Der Aufwand ist gross<br />
– und für mich inzwischen zu gross. Ich habe
<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Interview · 11<br />
Bianca Motzer führt die Facebook-Gruppe «Du bisch vo Herisau, wenn …» seit zehn Jahren.<br />
(Bild: hst)<br />
drei kleine Kinder. Ich komme nicht mehr dazu,<br />
ständig einen Blick auf Facebook zu werfen und<br />
die Beiträge sowie Kommentare zu kontrollieren.<br />
Deshalb habe ich mir eine weitere Administratorin<br />
für die Gruppe gesucht. Aktuell<br />
investiere ich 30 bis 45 Minuten für die Seite.<br />
Wie sieht es mit den Kommentaren aus?<br />
Diese müssen nicht durch uns freigegeben werden.<br />
Sie erfordern eine regelmässige Beobachtung<br />
und falls notwendig eine Intervention. Ich<br />
bin absolut für die freie Meinungsäusserung,<br />
aber sie soll anständig und respektvoll bleiben.<br />
Das ist leider nicht immer der Fall.<br />
Auch Gruppenmitglieder hätten die Möglichkeit,<br />
unangemessene Kommentare zu<br />
melden, oder?<br />
Ja, und dies geschieht regelmässig. Wobei es<br />
auch diejenigen gibt, die alles melden, was ihnen<br />
nicht passt. Es ist teilweise ein sehr schmaler<br />
Grat, ab wann eine Einmischung, Unterbrechung<br />
meinerseits notwendig ist. Es kam schon<br />
vor, dass ich eine Kommentarfunktion schliessen<br />
musste, weil die Diskussion ausartete. Ein<br />
Umstand, der in den sozialen Netzwerken häufig<br />
vorkommt.<br />
Welche Gründe vermuten Sie dafür?<br />
Durch Social Media kann man im stillen Kämmerchen<br />
andere Menschen persönlich angreifen<br />
– da geschieht es schon mal, dass sich<br />
jemand in Rage tippt. Der Ton wäre bestimmt<br />
ein anderer, müsste die Angelegenheit von Angesicht<br />
zu Angesicht geklärt werden.<br />
Glauben Sie, dass der Umgangston in den sozialen<br />
Netzwerken in den vergangenen Jahren<br />
rauer wurde?<br />
Zumindest innerhalb der Gruppe «Du bisch<br />
vo Herisau, wenn…» ist das Gegenteil der<br />
Fall. Zu Anfangszeiten wurden die Diskussionen<br />
viel persönlicher ausgetragen, teilweise<br />
machte man sich öffentlich lustig über andere<br />
Personen. Darauf haben wir natürlich reagiert<br />
– heute ist der Umgangston teilweise noch<br />
immer sehr scharf, es geht aber im Vergleich<br />
zu früher gesitteter zu und her. Allenfalls hat<br />
dies mit dem Alter der Gruppen-Mitglieder zu<br />
tun.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Vor allem Jugendliche sind heute wenig bis<br />
gar nicht mehr im Facebook unterwegs. Sie<br />
konzentrieren sich auf andere soziale Netzwerke.<br />
Diese Veränderung merke ich auch<br />
innerhalb der Gruppe.<br />
Gibt es Kriterien, um Mitglied der Gruppe<br />
zu werden?<br />
Es muss lediglich die Frage «Was verbindet Sie<br />
mit Herisau?» beantwortet werden. Wer sie<br />
nicht beantwortet, wird nicht in die Gruppe<br />
aufgenommen.<br />
Ist der Inhalt der Antwort entscheidend?<br />
Grundsätzlich nicht. Es kommt nicht darauf<br />
an, ob die Person in Herisau wohnhaft ist<br />
oder war, nur hier arbeitet oder einfach das<br />
Dorf schön findet. Es gibt aber auch Facebook-Nutzer,<br />
welche die Frage beispielsweise<br />
mit «Ja» beantworten. Diese werde nicht angenommen.<br />
Es besteht aber die Möglichkeit<br />
eine erneute Gruppenanfrage zu stellen.<br />
Zehn Jahre «Du bisch vo Herisauer,<br />
wenn…». Was ist das für ein Gefühl?<br />
Es ist ein tolles Gefühl – ich freute mich sehr,<br />
als ich dies erfuhr. Vor zehn Jahren glaubte<br />
ich nicht daran, dass die Gruppe so lange bestehen<br />
würde.<br />
Dachten Sie in den vergangenen zehn Jahren<br />
einmal daran, die Seite aufzugeben?<br />
Nein, ich wollte und will meine Gruppe nicht<br />
hergeben. Ich finde sie gut so, wie sie ist.<br />
Was wünschen Sie sich für die Gruppe für<br />
die nächsten zehn Jahre?<br />
Dass die Plattform weiterhin zum Austausch<br />
genutzt wird – gerade auch von ausgewanderten<br />
Herisauerinnen und Herisauern. Ansonsten<br />
kann ich nur sagen: Macht weiter so,<br />
postet regelmässig, erzählt Geschichten und<br />
zeigt, was Herisau ist und kann.<br />
Helena Städler
Romane, Erzählungen<br />
und Krimis:<br />
Leseratten, Bücherwürmer,<br />
Schnell- oder<br />
Vielleserinnen und<br />
Krimifreaks …<br />
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April bis November
<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Gesellschaft / Rezept · 13<br />
KELLER + MARQUART AG STÖSST<br />
AUF DIE DRITTE GENERATION AN<br />
Anfangs Jahr übernahm Marco Hagmann<br />
das Unternehmen seiner Eltern Irene und<br />
Ernst Hagmann. Somit wird das in Herisau<br />
ansässige Familienunternehmen Keller +<br />
Marquart AG in dritter Generation weitergeführt.<br />
Der 33-jährige Marco Hagmann:<br />
«Für mich war klar, dass ich das Werk meiner<br />
Grosseltern und Eltern fortsetzen möchte.»<br />
Er freut sich, dass eine für alle gute Lösung<br />
gefunden werden konnte. Seine Eltern wie<br />
auch seine Schwester Corinne Lämmler-<br />
Hagmann werden weiterhin im Betrieb mitwirken.<br />
«Wir arbeiten gut zusammen und<br />
profitieren gegenseitig voneinander.» Marco<br />
Hagmann absolvierte eine Lehre zum<br />
Schreiner. Nach der Ausbildung blieb er<br />
seinem Lehrbetrieb treu und betreute unter<br />
anderem auch grössere Projekte. Nach<br />
einem längeren Auslandaufenthalt kehrte<br />
er in die Region zurück, wirkte als Schreiner<br />
und bildete sich zum Projektleiter Schreiner<br />
mit eidgenössischem Fachausweis weiter.<br />
Seit 2020 arbeitet er im elterlichen Betrieb.<br />
Um für seine zukünftigen Aufgaben gerüstet<br />
zu sein, absolvierte er das Intensivstudium<br />
für KMU an der HSG. 2021 übernahm<br />
er die Betriebsleitung und per <strong>2024</strong> ist er<br />
Inhaber. Die Familie ist überzeugt, mit dem<br />
gewählten Weg den Fortbestand des Unternehmens<br />
mit der bewährten Firmenphilosophie<br />
nachhaltig zu sichern. Marco Hagmann:<br />
«In den vergangenen bald 50 Jahren<br />
hat sich Keller + Marquart AG mit individuell<br />
geplanten, regional gefertigten und<br />
sorgfältig montierten Fenstern und Türen<br />
einen Namen gemacht. Als Familienbetrieb<br />
legen wir grössten Wert auf persönlichen<br />
Kontakt und individuelle Betreuung. Daran<br />
wird sich auch in Zukunft nichts ändern.»<br />
Marco Hagmann ist stolz darauf, dass sie einen<br />
«Rund-um-Service» im Bereich Fenster<br />
und Türen anbieten können. «Wir beraten,<br />
planen, montieren, reparieren und unsere<br />
Produkte werden hier in Herisau hergestellt.»<br />
Ihm sei wichtig, was auch seinen Eltern<br />
wichtig sei: Eine treue und zufriedene<br />
Kundschaft und ein gesundes Mitarbeiterklima.<br />
Die Keller + Marquart AG dürfe auf<br />
langjährige Mitarbeitende zählen. Seit gut<br />
einem Jahr werde täglich etwas länger gearbeitet,<br />
dafür beginne das Wochenende<br />
bereits am Freitagmittag. «Wichtig ist mir,<br />
den Mitarbeitenden Sorge zu tragen.» Dazu<br />
gehören neben attraktiven Arbeitsbedingungen,<br />
Wertschätzung wie auch die Förderung<br />
und die Übergabe von Verantwortung.<br />
Seine Eltern seien ihm da Vorbild. Irene und<br />
Ernst Hagmann haben die Verantwortung<br />
nun an die nächste Generation übergeben.<br />
«Wir werden weiterhin Teil des Unternehmens<br />
sein und unseren Sohn in dem Masse,<br />
in dem er es wünscht, unterstützen.» Dass<br />
ihr Betrieb in dritter Generation weitergeführt<br />
werde, sei für sie eine wahre Freude<br />
und ein Grund zum Feiern. Um dies zu<br />
unterstreichen, lädt die Keller + Marquart<br />
AG anlässlich der Offa vom 17. bis 21. April<br />
Kundinnen und Kunden, Freunde und Bekannte<br />
ein, mit ihnen auf die 3. Generation<br />
anzustossen. (Stand 2.0.14, Halle 2). (es)<br />
Rezept<br />
des Monats<br />
GEFÜLLTE POULET-<br />
BRÜSTLI<br />
Zutaten<br />
– 4 Pouletbrüstli (längs eine Tasche<br />
einschneiden)<br />
– 125 g Frischkäse mit Pfeffer<br />
– 50 g Rohschinken in feinen Streifen<br />
– 3 EL Kresse grob gehackt<br />
– 50 g getrocknete Tomaten in Öl,<br />
abgetropft, fein gehackt<br />
– Bratbutter<br />
– ½ TL Salz<br />
– wenig Pfeffer<br />
– 3 EL Wasser<br />
– 3 EL Rahm<br />
Zubereitung<br />
1. Hälfte des Frischkäses mit Rohschinken,<br />
Kresse und Tomaten mischen. Restlicher<br />
Frischkäse beiseitestellen.<br />
2. Pouletbrüstli mit der Mischung füllen und<br />
mit Zahnstocher verschliessen. Ofen auf 80<br />
Grad vorheizen.<br />
3. Bratbutter heiss werden lassen, Hitze<br />
etwas reduzieren. Pouletbrüstli beidseitig je<br />
ca. 6 Min. anbraten, herausnehmen, würzen<br />
und im Ofen mindestens 10 Min. nachziehen<br />
lassen.<br />
4. Bratfett auftupfen und beiseite gestellter<br />
Frischkäse, Wasser und Rahm in derselben<br />
Pfanne verrühren. Sauce nur noch warm werden<br />
lassen. Zu den Pouletbrüstli servieren.<br />
Corinne Lämmler-Hagmann, Marco Hagmann, Irene und Ernst Hagmann<br />
(Bild: zVg.)
Publireportage<br />
Innovative Therapie gegen Umweltgifte und Schwermetalle<br />
in der Alpstein Clinic in Gais<br />
Eine umfassende Begleitung und Betreuung erhalten Patienten der Alpstein Clinic Gais vor, während und nach jeder Therapie.<br />
Umweltgifte begünstigen Erkrankungen wie<br />
Alzheimer oder MS. Mit medizinischer Spitzentechnologie,<br />
Fachkompetenz und umfassender<br />
Patientenbetreuung werden diese in<br />
der Alpstein Clinic Gais behandelt.<br />
Die Alpstein Clinic in Gais/Schweiz bietet in Verbindung<br />
mit ihrem ganzheitlichen Behandlungskonzept<br />
eine einzigartige und umfassende Betreuung<br />
für Patienten, insbesondere auch im Bereich der<br />
INUSpherese ® -Therapie. Diese Therapie ist eine innovative<br />
Behandlung, die sich auf die Entfernung<br />
von pathogenen Belastungen wie Schwermetalle,<br />
Pestizide und Umweltgifte aus dem Blut(-Plasma)<br />
konzentriert, ohne dabei Elektrolyte oder andere<br />
gesunde Bestandteile zu beeinträchtigen. Die Ärzte<br />
der INUSpherese ® -Abteilung, unter der Leitung von<br />
Dr. Med. Frank Kaiser, sind speziell in therapeutischer<br />
Apherese ausgebildet und verantworten die<br />
Indikationsstellung und Überwachung der INUSpherese<br />
® -Therapie in der Klinik. Ihre zahlreichen me-<br />
qualitative<br />
und ganzheitliche medizinische Patientenversorgung.<br />
Eine Besonderheit der Alpstein Clinic ist die<br />
360- Grad-Patientenbetreuung. Diese Betreuung<br />
beschränkt sich nicht auf die reine Therapieleistung,<br />
sondern beginnt mit einer gründlichen Analyse<br />
unter den Gesichtspunkten der ganzheitlichen<br />
Medizin und endet mit umfangreichen Nachsorgeleistungen<br />
sowie der Bewertung des Behandlungserfolges.<br />
Hier steht der Patient im Mittelpunkt!<br />
Anwendung der INUSpherese ®<br />
Die INUSpherese ® <br />
von Krankheitsbildern oder Belastungen Anwendung,<br />
sie wird beispielsweise zur Behandlung von<br />
Post- und Long-COVID- Symptomen, Alzheimer/Demenz,<br />
Multiple Sklerose, Borreliose oder auch zur<br />
Prävention eingesetzt. Ihre Wirksamkeit liegt vor<br />
zündungswerten.<br />
In Zusammenarbeit mit ihrem<br />
INUSpherese ® - Partner hat die Alpstein Clinic den<br />
Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen und<br />
<br />
Entzündungen untersucht. Die INUSpherese ® -Therapie<br />
hat sich als wirksam bei der Reduzierung die-<br />
<br />
was bei vielen Patienten zu einer deutlichen Verbesserung<br />
der Beschwerden geführt hat.<br />
Auch die Entfernung von Belastungen durch endokrine<br />
Disruptoren, auch bekannt als Fremdhormone<br />
punkten<br />
bei der INUSpherese ® -Anwendung. Diese<br />
<br />
-<br />
<br />
einen dramatischen Fruchtbarkeitsrückgang und<br />
verursachen hormonelle Ungleichgewichte, vorzei-<br />
ges<br />
Altern sowie typische Alterserkrankungen. Zudem<br />
werden Zusammenhänge mit verschiedenen<br />
Krebsarten angenommen. Eigene Untersuchungen<br />
konnten zeigen, dass nach zwei INUSpherese ® -<br />
Therapien ein sehr grosser Teil dieser Stoffe aus dem<br />
nung<br />
von endokrinen Disruptoren bietet die Alpstein<br />
Clinic durch die Anwendung der INUSpherese ® -<br />
<br />
von Mikroplastik und kardiovaskulären Risikolipiden.<br />
chen<br />
Stoffe über Niere, Leber und Darm ist oft un-<br />
<br />
kristallen,<br />
die sich im Interzellularraum, im Bindege-<br />
<br />
rese ® -Therapie, die sich durch ihre spezielle Doppel-<br />
<br />
nicht nur pathologische Lipide und Cholesterin wirksam<br />
zu reduzieren, sondern auch Mikroplastik sowie<br />
giftige Metalle und organische Giftstoffe aus dem<br />
<br />
wird durch die Analyse des Eluats, also des Filterprodukts<br />
nach den Behandlungen, belegt. Abbildungen<br />
und Studienergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie<br />
effektiv die INUSpherese ® bei der Reduzierung kardiovaskulärer<br />
Risikofette ist, was sie zu einem wichtigen<br />
Bestandteil des umfassenden Behandlungsangebots<br />
der Alpstein Clinic macht.<br />
Diese fortschrittliche Technologie, kombiniert mit<br />
der ganzheitlichen 360-Grad-Patientenbetreuung<br />
und der Expertise der führenden Ärzte, macht die<br />
Alpstein Clinic zu einem wichtigen Zentrum für Patienten,<br />
die an komplexen und chronischen Erkran-<br />
handlung<br />
suchen.<br />
Dr. med. Frank Kaiser, Leitender Arzt<br />
Andreas Scherrer, CEO Alpstein Clinic AG<br />
Alpstein Clinic AG<br />
Dorfplatz 5, CH-9056 Gais<br />
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<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Gesellschaft / Chorzfuetter · 15<br />
Chorzfuetter<br />
Slongo übernimmt Ressort Soziales<br />
Das neue gewählte Gemeinderatsmitglied<br />
Max Slongo übernimmt von Samuel Knöpfel<br />
das Ressort Soziales. Slongo trat sein Amt<br />
per 1. April an. Knöpfel seinerseits wechselt<br />
ins Ressort Technische Dienste, das zuvor<br />
von Stefanie Danner betreut worden war. In<br />
den übrigen Ressorts gibt es keine Rochaden:<br />
Max Eugster leitet die Ressorts Allgemeine<br />
Verwaltung, Finanzen und Sport, Sandra<br />
Nater-Schönenberger das Ressort Hochbau/Ortsplanung,<br />
Glen Aggeler das Ressort<br />
Volkswirtschaft und Kultur, Irene Hagmann<br />
das Ressort Schule und Peter Künzle das Ressort<br />
Tiefbau/Umweltschutz. (gk)<br />
Neues Energie- und Klimakonzept<br />
Die Gemeinde Herisau soll ein Energieund<br />
Klimakonzept inklusive strategischer<br />
Massnahmen für den Zeitraum von 2025<br />
bis 2035 erhalten. Diesen Auftrag hat der<br />
Gemeinderat dem Ressort Tiefbau/Umweltschutz<br />
erteilt. Das neue Konzept legt<br />
das konkrete Ziel zur Reduktion der Treibhausgasemissionen<br />
fest. Die Gemeinde<br />
Herisau will bis spätestens 2050 das Ziel<br />
Netto-Null erreichen. Gleichzeitig soll das<br />
Konzept bisherige und laufende Erkenntnisse<br />
zusammenführen. (gk)<br />
Schulgebäude werden renoviert<br />
Beim Schulhaus Poststrasse und der Schulverwaltung<br />
Waisenhaus laufen die Aussenrenovationen.<br />
Zunächst erfolgt die Baustelleninstallation<br />
samt Absperrungen, anschliessend<br />
wird das Gerüst errichtet, um Fassaden und<br />
Fenster zu sanieren und energetisch aufzuwerten.<br />
Beim Waisenhaus ist auch das Dach<br />
betroffen. Im Herbst sollen die Bauarbeiten<br />
abgeschlossen sein. Die Kosten sind auf eine<br />
resp. 1,28 Mio. Franken veranschlagt. (gk)<br />
PFARRERIN JOHANNA SPITTLER<br />
KEHRT NACH HAUSE ZURÜCK<br />
Drei Jahre lang war Johanna Spittler Pfarrerin<br />
in Herisau. Nun tritt die 65-Jährige in den<br />
Ruhestand und kehrt nach Hause zurück:<br />
nach Hilpoltstein, in jene mittelfränkische<br />
Kleinstadt 30 Kilometer südlich von Nürnberg,<br />
in der sie aufgewachsen ist. «In Herisau<br />
habe ich mich vom ersten Tag an wohl<br />
gefühlt», erzählt sie in ihrem Büro, während<br />
sie Bücher in die Umzugskartons einsortiert.<br />
Das habe vermutlich mit der vergleichbaren<br />
Grösse und ländlichen Lage von Herisau<br />
und Hilpoltstein zu tun. Trotz erschwerten<br />
äusseren Bedingungen habe sie schnell guten<br />
Kontakt zu den Mitgliedern der Kirchgemeinde<br />
gefunden. Mit erschwerten Bedingungen<br />
meint Johanna Spittler die im<br />
Winter 2021 geltenden Schutzmassnahmen.<br />
«Heute kann ich darüber lachen. Aber dass<br />
ich den Appenzeller Dialekt der maskentragenden<br />
Konfirmandinnen und Konfirmanden<br />
nur schwer verstanden habe, fand ich<br />
damals nicht lustig.» In ihrer dreijährigen Tätigkeit<br />
– erst in der Evangelisch-reformierten<br />
Kirchgemeinde Herisau und danach in<br />
der fusionierten Kirchgemeinde Appenzeller<br />
Hinterland – setzte sie persönliche Schwerpunkte<br />
im Gemeindeaufbau, in der Seelsorge<br />
und in diakonischen Projekten. So war<br />
sie unter anderem als Verwalterin des Hilfsfonds<br />
tätig, der in Not geratenen Menschen<br />
finanzielle Hilfe zukommen lässt. Als Pfarrer<br />
Harald Greve im Dezember 2022 unerwartet<br />
starb, stellte sich Johanna Spittler spontan<br />
zur Verfügung, um die pastorale Grundversorgung<br />
in Schönengrund sicherzustellen.<br />
Johanna Spittler ist eine spätberufene Pfarrerin.<br />
Nach dem Gymnasium schlug sie die<br />
vom Elternhaus vorgezeichnete Ausbildung<br />
zur Lehrerin aus und absolvierte eine Lehre<br />
als Gärtnerin. Vom Fernweh geplagt, zog es<br />
die junge Frau nach Kanada, doch die Geburt<br />
des Sohnes machte die Reisepläne zunichte.<br />
Als alleinerziehende Mutter trug sie<br />
nun Verantwortung, beruflich wechselte sie<br />
in den sozialen Bereich. Wie Johanna Spittler<br />
erzählt, habe eine tiefe persönliche Krise<br />
in ihrer Jugend und der Wunsch, sich nachhaltig<br />
für den Frieden einzusetzen, zu einer<br />
Auseinandersetzung mit Glaubensfragen<br />
und einer prägenden Gotteserfahrung geführt.<br />
Nach einem sich über zwanzig Jahre<br />
hinziehenden Prozess entschloss sie sich im<br />
Alter von 42 Jahren zum Theologiestudium.<br />
Der Wunsch, im Ausland neue Erfahrungen<br />
zu sammeln, führte sie zunächst zu den Berner<br />
Mennoniten, einer traditionsreichen<br />
friedensethisch ausgerichteten Freikirche,<br />
bis sie 2015 als Pfarrerin der Landeskirche<br />
Bern-Jura-Solothurn ordiniert wurde. Sie<br />
sei eigentlich immer eine Lückenbüsserin<br />
geblieben. «Aber es ist ja auch eine Christenpflicht<br />
und Aufgabe der Kirche, dort zu<br />
dienen, wo man gebraucht wird. Wenn ich<br />
nun nach Hause zurückkehre, dann nehme<br />
ich eine grosse Dankbarkeit in meinem Herzen<br />
mit.» (zVg.)<br />
Strassenbeleuchtung bleibt reduziert<br />
Ab Dezember 2022 hatte die Gemeinde die<br />
Strassenbeleuchtung reduziert. Die Massnahme<br />
wird nun drei weitere Jahre verlängert.<br />
Konkret bleibt bei 500 Leuchtstellen bis<br />
Ende 2027 die Halbnachtschaltung 2,5 Stunden<br />
länger in Betrieb. Von den nicht steuerbaren<br />
150 Leuchtstellen bleibt jede zweite<br />
oder dritte ausser Funktion gesetzt, ebenso<br />
bei rund 50 Kandelabern ausserorts. Der Gemeinderat<br />
begründet seinen Entscheid mit<br />
Einsparungen von 14 Prozent. (gk) Johanna Spittler war drei Jahre lang in Herisau tätig. (Bild: zVg.)
16 · Thema des Monats <strong>04</strong>/<strong>2024</strong><br />
EINE ZWISCHENBILANZ<br />
NACH 500 TAGEN MIGROS<br />
Am 7. April sind genau 500 Tage vergangen, seit die Migros im Dorfzentrum eröffnet wurde.<br />
Die Grosshändlerin zieht ein erstes Fazit und auch das Herisauer Gewerbe blickt auf die vergangenen<br />
rund eineinhalb Jahre zurück.<br />
Der Weg bis zur Neueröffnung der Migros<br />
war harzig, die Freude am 24. November<br />
2022 dann umso grösser. Nach jahrelanger<br />
Vorbereitung und dreieinhalb Jahren Bauzeit<br />
kehrte die Grosshändlerin von der Walke ins<br />
Dorfzentrum zurück – mit grosszügiger Verkaufsfläche,<br />
Restaurant und zusätzlichen Anbietern.<br />
Nach 500 Tagen blickt Kai Gennerich,<br />
Marktleiter der Migros Herisau, sehr zufrieden<br />
auf die vergangenen Monate zurück.<br />
«Die Herisauer Bevölkerung hat ihre Migros<br />
zurück und schätzt dies.» Gleichzeitig sei es<br />
schön, der Kundschaft wieder das zu bieten,<br />
worauf sie während längerer Zeit verzichten<br />
musste. Mit dem Neubau kehrten nebst dem<br />
Migros-Supermarkt und -Restaurant auch<br />
Melectronics sowie Migros Florissimo zurück<br />
ins Dorf. Die Nachfrage bestätige, dass<br />
die Migros das Bedürfnis der Kundinnen und<br />
Kunden getroffen habe, so Gennerich. Auch<br />
der Bau werde gelobt. «Seitens der Kundschaft<br />
hörten wir wiederholt, dass der Bau<br />
sehr grosszügig sei und viel Platz zum Verweilen<br />
biete. Auch die Farben und die Decke<br />
machen das Einkaufen und den Aufenthalt<br />
im Gebäude zu einem Erlebnis.» Beim Bau<br />
lag ein besonderes Augenmerk auf der Nachhaltigkeit.<br />
Mittels einer Photovoltaik-Anlage<br />
auf den Dächern der Wohnbauten können 30<br />
Prozent des Energiebedarfs von Verkauf und<br />
Wohnungen gedeckt werden. Zudem beruht<br />
der gesamte Bau auf Minergie-Standard. Minergie<br />
ist ein Schweizer Baustandard für neue<br />
und modernisierte Gebäude. Die Bauten setzen<br />
auf hochwertige Gebäudehüllen, kontrollierte<br />
Luftwechsel sowie einen konsequenten<br />
Einsatz von erneuerbaren Energien. Sie sind<br />
CO2-frei im Betrieb und minimieren die Treibhausgasemissionen<br />
in der Erstellung.<br />
Keine Veränderungen im Mietermix<br />
Auch die Erweiterung des Ladenangebots<br />
stosse bei der Kundschaft auf Anklang. Dennoch<br />
kursierten, mit Blick auf Denner- und<br />
Müller-Filiale, Gerüchte, dass sich dieses<br />
ändern könnte. «Diese Sorgen sind unbegründet.<br />
Der neue Denner-Standort entwickelt<br />
sich gut – erst im Februar haben wir im<br />
Rahmen einer Modernisierung weiter in den<br />
Standort investiert», sagt Thomas Kaderli,<br />
Mediensprecher der Denner AG. Dennoch<br />
habe der Umzug eine gewisse Umgewöhnungszeit<br />
erfordert. Zudem sei klar, dass mit<br />
der Nähe zur Migros die Wahlmöglichkeiten<br />
ihrer Kundschaft grösser geworden seien.<br />
«Dies ist aber auch gewollt, denn Denner ergänzt<br />
das Angebot der Migros optimal. Am<br />
neuen Standort finden die Kundinnen und<br />
Kunden nun alles unter einem Dach», so Kaderli<br />
weiter. Ähnlich klingt es von der Medienstelle<br />
der Müller GmbH & Co. KG: «Die Filiale<br />
zeigt eine gute Entwicklung, auch wenn<br />
sie aktuell noch unter den Erwartungen läuft.<br />
Überlegungen hinsichtlich einer Schliessung<br />
des Standorts gibt es keine.» Die Aussagen<br />
decken sich mit der Rückmeldung seitens<br />
der Migros. «Die Angebotsvielfalt kommt bei<br />
den Kundinnen und Kunden gut an, auch von<br />
mehreren unseren Mieterinnen und Mietern<br />
haben wir positive Rückmeldungen erhalten.<br />
Alle Ladenbetreiber verfügen über mehrjährige<br />
Mietverträge. Dementsprechend zeichnen<br />
sich aktuell keine Veränderungen im Angebotsmix<br />
ab.»<br />
Bereits vor der Rückkehr der Migros ins<br />
Dorfzentrum stellte sich die Frage, welche<br />
Auswirkungen diese auf das hiesige Gewerbe<br />
haben würde. Auf Nachfrage beim Gewerbeverein<br />
gaben einige Gewerbler Auskunft darüber,<br />
wie sie die neue Mitbewerberin im Dorf<br />
wahrnehmen.<br />
Helena Städler<br />
Seit fünf Monaten steht die neue Migros schon im Dorfzentrum.<br />
(Bilder: zVg.)
<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Thema des Monats · 17<br />
BÜRODESIGN AG JÜRG MOHLER<br />
«Ich habe die Neueröffnung der Migros für die Bürodesign AG<br />
positiv wahrgenommen – vor allem bezüglich der Frequenz im<br />
Dorf. Herisau ist wieder viel belebter, seit die Migros im Zentrum<br />
ist. Personen, die früher eher nach St. Gallen, Gossau oder<br />
Abtwil zum Einkaufen fuhren, scheinen wieder vermehrt in Herisau<br />
einkaufen zu wollen. Das freut mich. Unsere Herausforderung<br />
besteht nun darin, die Leute aus dem Einkaufszentrum ins<br />
Zentrum von Herisau zu bringen, damit wir von dieser Frequenz<br />
stärker profitieren können. Das bleibt weiterhin unser Ziel. Obwohl<br />
die Migros zur Attraktivität des Dorfes beigetragen hat,<br />
müssen wir weiterhin an dieser arbeiten. Ich bin klar der Meinung,<br />
dass der lokale Einkauf Leben ins Dorf bringt. Darum müssen<br />
wir diesen weiter fördern.»<br />
KUHN BECK & GASTRO AG RICHARD KUHN<br />
«Die Situation, dass ein neuer Mitbewerber kommt, bereits<br />
aus anderen Standorten – daher war diese für uns nicht neu.<br />
Dementsprechend konnten wir die Auswirkungen gut abschätzen.<br />
Vor allem der gastronomische Bereich des Restaurant<br />
Kuhn hat den neuen Mitbewerber gespürt. Dies haben<br />
wir jedoch nicht unbedient als negativ empfunden. Da das<br />
gastronomische Angebot in Herisau davor eher klein war,<br />
empfinde ich die Neueröffnung für das Dorf gut. Doch unabhängig<br />
von der Migros, fühlen wir uns in Herisau sehr<br />
wohl und sich der Herisauer Bevölkerung für ihre Offenheit,<br />
ihren regen Besuch und ihre gute Akzeptanz uns gegenüber<br />
sehr dankbar. Wir haben die Absicht noch lange in Herisau<br />
zu bleiben.»<br />
BÄCKEREI-CONFISERIE KNÖPFEL EMIL KNÖPFEL<br />
«Grossverteiler ziehen mehr Volk an. Daher waren unsere<br />
Erwartungen, dass auch das Herisauer Gewerbe von dieser<br />
Frequenz profitieren kann. Diese war vor allem nach der Eröffnung<br />
gross. Mittlerweile hat dieser Zulauf aber wieder<br />
etwas abgenommen. Für unsere Bäckerei hat sich mit der<br />
Eröffnung der Migros nicht viel verändert, anders sieht es<br />
für unser Oberdorfkafi aus – dort merkten wir natürlich,<br />
dass die Migros wieder ein Restaurant hat. Wir können aber<br />
nach wie vor auf eine treue Kundschaft zählen. Damit dies<br />
auch weiterhin so bleibt, sind wir überzeugt, dass die Qualität,<br />
unsere Beratung und eine freundliche Bedienung an der<br />
Front stimmen müssen.»<br />
ENGELOPTIK HERISAU AG OLIVER FÄSSLER<br />
«Auf die Wiedereröffnung der Migros haben uns nicht speziell<br />
vorbereitet. Dennoch hat die Engel Optik Herisau AG<br />
mit der Neueröffnung auf eine «Wiederbelebung» des Herisauer<br />
Dorfkerns gehofft und somit mehr Laufkundschaft<br />
auch im eigenen Geschäft. In den ersten zwei Monaten<br />
nach der Wiedereröffnung war merklich mehr los auf der<br />
Kasernenstrasse. Dies hat sich mittlerweile etwas reguliert,<br />
obwohl nach unserer Sicht noch immer mehr Leben im Herisauer<br />
Dorfkern stattfindet. »
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21./27.4.,<br />
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26.4., Tonhalle<br />
Steps: Cie. Arts<br />
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Die Flüstertüten<br />
28.4., Lokremise<br />
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UNSERE GEMEINDE<br />
Zu Diensten<br />
«Wir Menschen müssen auf unseren Lebensraum achten.»<br />
Hans Jörg Blaser leitet seit 36 Jahren die Fachstelle Umweltschutz<br />
der Gemeinde. Er erzählt, wie sich seine Arbeit über die Jahre verändert<br />
hat und weshalb manchmal auch unpopuläre Entscheide im<br />
Sinne der Ökologie getroffen werden müssen.<br />
Als Hans Jörg Blaser 1988 seine Arbeit als Leiter der neu geschaffenen<br />
Fachstelle für Umweltschutz in Herisau annimmt, ist die Welt noch<br />
eine andere: Eine Mauer trennt Deutschland in zwei Teile, trotz der Katastrophe<br />
in Tschernobyl zwei Jahre zuvor laufen die Atomkraftwerke<br />
überall auf Hochtouren und in der Schweiz darf man erst mit 20 Jahren<br />
abstimmen. «Meine Arbeit heute ist völlig anders als damals – und<br />
doch sind die Themen dieselben», erklärt Hans Jörg Blaser. «Sie wiederholen<br />
sich, weil die Entwicklung im Umweltschutz nie stillsteht und<br />
wir immer wieder neue Erkenntnisse gewinnen, die Anpassungen bedingen.»<br />
Als er damals seine Stelle angetreten hatte, lag der Schwerpunkt<br />
auf der Abfallentsorgung. «Damals ging es darum, systematisch<br />
Abfall zu trennen. Heute beschäftigen wir uns mit der Kreislaufwirtschaft<br />
und fragen uns, wie wir möglichst viele Produkte herstellen<br />
können, die wir immer und immer wieder verwerten können.»<br />
Wo Energiestadt draufsteht…<br />
Die Fachstelle nimmt eine Vielzahl von Aufgaben wahr. «Hauptsächlich<br />
sind wir dafür verantwortlich, das nationale Umweltgesetz auf kommunaler<br />
Ebene umzusetzen», so Blaser. «Damit verbunden betreiben<br />
wir Öffentlichkeitsarbeit, um neue Vorschriften zu kommunizieren<br />
und das Umweltbewusstsein zu fördern.» Der Umweltschutz selbst<br />
umfasse viele Teilbereiche wie Luftqualität, Abfallentsorgung, Lärmschutz<br />
oder die Überprüfung von Baugesuchen nach ökologischen<br />
Standards. «In meinem Beruf gleiche ich einem Siebenkämpfer, weil<br />
Umweltschutz heute in allen möglichen Sparten eine wichtige Rolle<br />
spielt. Letztlich ist er nichts anderes als das Managen von Prozessen,<br />
die der Mensch in Gang setzt.» Ein wichtiger Schritt für die Gemeinde<br />
sei das Label «Energiestadt» gewesen, mit dem Herisau im Jahr 2002<br />
ausgezeichnet wurde. «Das hat neue Möglichkeiten eröffnet, weil eine<br />
solche Auszeichnung eine gewisse Verantwortung und Erwartung mit<br />
sich bringt.» Um Fortschritte zu erreichen, müssten auch Entschei-<br />
<br />
Gebühr für die Abfallentsorgung eingeführt haben, waren nicht alle<br />
begeistert», sagt Hans Jörg Blaser. «Aber letztlich geht es uns darum,<br />
der Bevölkerung aufzuzeigen, wie wir langfristig alle von solchen<br />
<br />
das immer eine grosse Genugtuung.»<br />
Eine schleichende Gefahr<br />
Das Verständnis für den Umweltschutz habe sich in den vergangenen<br />
Jahrzehnten verändert. «Früher hat den Menschen vor allem das<br />
beunruhigt, was er gesehen hat. Jeder kannte damals die Bilder der<br />
Flüsse und Bäche mit den meterhohen Schaumbergen, die durch Verschmutzungen<br />
entstanden waren.» Der Klimawandel hingegen musste<br />
erst spürbar werden. «Früher hat man einen Februar ohne Schnee<br />
als Einzelereignis abgetan. Erst wenn neun von zehn Wintern zu warm<br />
sind, bemerken wir, dass sich das Klima verändert.» Der Blick in die<br />
Zukunft mache ihm Sorgen, auch wenn er selbst die grössten Auswirkungen<br />
der Klimaerwärmung wahrscheinlich nicht mehr miterleben<br />
werde. «Aber die Umwelt schützen wir heute nicht für uns selbst,<br />
sondern für künftige Generationen. Wir Menschen müssen auf unseren<br />
Lebensraum achten.» Im Jahr 1988 war für Hans Jörg Blaser nicht<br />
absehbar, auch kurz vor seiner Pensionierung noch immer als Leiter<br />
der Fachstelle zu amten. «Es sind mehrere Dinge, die mich so lange<br />
hier gehalten haben», sagt er. «Zum einen die Arbeit in einem guten<br />
Team, das etwas bewirken will. Und zum anderen die Vielfalt und der<br />
Wandel innerhalb meines Berufs. Es ist keine Fliessbandarbeit, die<br />
sich irgendwann wiederholt. Ich wurde persönlich immer wieder gefordert,<br />
das hat die Spannung hochgehalten.» Auf den Ruhestand<br />
freut er sich dennoch: «Dann habe ich endlich mehr Zeit, um selbst<br />
in der Natur zu sein.»<br />
Hans Jörg Blaser, seit 1988 Leiter der Fachstelle Umweltschutz: «In meinem Beruf gleiche ich einem Siebenkämpfer.»<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau <strong>04</strong>/24
UNSERE GEMEINDE<br />
Projektticker<br />
Bauarbeiten an der Güter- und St. Gallerstrasse<br />
Seit Mitte März werden an der östlichen Güterstrasse Werkleitungen<br />
verlegt oder neu gebaut. Die Bauarbeiten erstrecken<br />
sich teils auch auf die St. Gallerstrasse, die mit zwei grosskalibrigen<br />
Abwasserkanälen unterquert werden muss. Als Folge<br />
wird der Verkehr auf der St. Gallerstrasse bis ca. Mitte Mai<br />
einspurig geführt und mit einer Ampel gesteuert, was in den<br />
Stosszeiten zu Staus führen kann. Wegen der Bauarbeiten generell<br />
und weil die Unterführung von der Güterstrasse in die St.<br />
Gallerstrasse bis Ende Juli für den motorisierten Verkehr ganz<br />
geschlossen ist, kann es auch auf der Güterstrasse, der Waisenhausstrasse<br />
und auf der Schützenstrasse zu Verkehrsbehinderungen<br />
und Mehrverkehr kommen. Die Verantwortlichen<br />
versuchen die Auswirkungen möglichst gering zu halten und<br />
bitten um Verständnis für die Unannehmlichkeiten.<br />
Bahnhof: Neuer Projekt-Koordinator der Gemeinde<br />
Für die hochkomplexen Schnittstellen beim Bahnhofprojekt<br />
zieht die Gemeinde einen Bauherrenvertreter bei. Bis Mitte<br />
März versah Christian Blumer, dipl. Architekt ETH aus Teufen,<br />
diese Aufgabe. Er traktandierte und leitete Sitzungen und traf<br />
Absprachen mit den verschiedenen Partnern Gemeinde, Kanton,<br />
Bahnunternehmen, Post, Regiobus sowie den Architekten,<br />
Kostenplanern, Bauleitern und Ingenieuren. Da Christian<br />
<br />
<br />
Bauherrenvertreter übernommen. Normann Feyl arbeitet für<br />
die Firma Emch+Berger ImmoConsult AG mit Sitz in Bern und<br />
bringt viel Erfahrung mit Grossprojekten mit.<br />
Imposante Kanalisationsarbeiten an der Güterstrasse.<br />
Neue Wasserleitungen an der Obermoosbergstrasse<br />
Die Wasserversorgung Herisau ersetzt seit dem 11. März die<br />
Wasserleitungen im oberen Teil der Obermoosbergstrasse.<br />
Anschliessend werden die Strassen- und Kanalisationsinstandstellungsarbeiten<br />
des Vorjahres fortgesetzt und bis zum<br />
Sommer abgeschlossen.<br />
Normann Feyl (2. v. l.) übernimmt von Christian Blumer (2. v. r.) die Bauherrenvertretung<br />
im Bahnhofprojekt. Links auf dem Bild Sandra Nater-Schö-<br />
<br />
Max Eugster.<br />
Bahnhof wird direkt mit dem Ebnet verbunden<br />
Das Bahnhofprojekt sieht nach wie vor eine Direktverbindung<br />
via Waisenhausstrasse aufs Ebnet vor. Diese Fussverbindung<br />
umfasst eine Passerelle, einen Lift und einen Panoramaweg<br />
auf halber Höhe der Felswand und wird bis voraussichtlich<br />
<br />
eines missverständlichen Berichts in einer Zeitung waren Fragen<br />
aus der Bevölkerung aufgetaucht, ob es keine Fussverbindung<br />
mehr direkt aufs Ebnet gebe. Weitere Informationen unter<br />
www.bahnhof-herisau.ch.<br />
Weitere Informationen:<br />
Leitungsersatz der Wasserversorgung in der Obermoosbergstrasse.<br />
http://bit.ly/Hu7%d
UNSERE GEMEINDE<br />
Freizeit<br />
Frühlingserwachen mit Grillieren, Wochenmarkt und Zirkus<br />
Mit dem Frühling erwacht nicht nur wieder die Natur und die<br />
Tage werden länger, auch im Dorf kommt wieder mehr Leben<br />
auf. So gastiert bald der Zirkus Stey in Herisau, und am 6. April<br />
startet der Wochenmarkt. Warum nicht dort Würste kaufen und<br />
diese auf einer der öffentlichen Feuerstellen grillieren?<br />
Mit dem Frühlingsbeginn startet immer auch die Grillsaison. In<br />
Herisau gibt es wunderschön gelegene Feuerstellen, die alle<br />
mit einem Grillrost ausgestattet sind und von der Bevölkerung<br />
genutzt werden können. Sie bieten eine grossartige Möglichkeit,<br />
die Natur zu geniessen und gemeinsam Zeit im Freien zu<br />
verbringen. Ab sofort und bis Ende Oktober werden die sechs<br />
Feuerstellen auf dem Gemeindegebiet – Schochenberg, Rosenberg,<br />
Pulvertürmli, Nieschberg, Bannwald und Ramsenburg<br />
-<br />
lichkeiten.<br />
Die Gemeinde Herisau dankt allen Nutzenden, dass<br />
sie auch an die nachfolgenden Besucherinnen und Besucher<br />
denken und den Feuerstellen Sorge tragen, ihre Abfälle in den<br />
bereitgestellten Kübeln entsorgen oder wieder mit nach Hause<br />
nehmen und nicht übermässig Brennholz verbrauchen. Die<br />
Feuerstellen können nicht reserviert werden.<br />
Zirkus zu Besuch in Herisau<br />
Eintauchen in eine magische Welt: Der Traditionszirkus Stey<br />
ist auf seiner Tournee auch in diesem Jahr wieder zu Besuch in<br />
<br />
gastieren und bietet den Zirkusbesucherinnen und –besuchern<br />
mit seinem neuen Programm wieder atemberaubende Artistik,<br />
faszinierende Momente und Comedy für Gross und Klein. Die<br />
Aufbauarbeiten des Zirkuszeltes beginnen am 8. April.<br />
Vorstellungen Zirkus:<br />
Mittwoch <br />
Donnerstag<br />
18.00 Uhr<br />
Freitag / Samstag <br />
Sonntag <br />
Wochenmarkt-Saison startet<br />
<br />
Bis im November bieten Händlerinnen und Händler aus der Region<br />
auf dem Obstmarkt jeweils am Samstag von 8.30 bis 12.30<br />
Uhr saisonales Obst und Gemüse, Fleisch, Käse und Milchprodukte,<br />
Backwaren und Blumen an. Wechselnde Gaststände mit<br />
weiteren Produkten ergänzen das Angebot. In Zeiten, in denen<br />
Märkte kleiner werden oder komplett verschwinden, darf der<br />
Herisauer Wochenmarkt für die kommende Saison bereits mit<br />
einer guten Auslastung aufwarten. Die Gemeinde freut sich auf<br />
viele Marktbesucherinnen und -besucher. Mit Ihren Einkäufen<br />
unterstützen Sie die regionalen Marktfahrenden und tragen<br />
auch zu einem attraktiven Wochenmarkt bei. Interessierte für<br />
einen Gaststand am Wochenmarkt können sich unter volkswirtschaft@herisau.ar.ch<br />
melden.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau <strong>04</strong>/24
UNSERE GEMEINDE<br />
Schule<br />
«In diesem Zimmer sprechen wir deutsch»<br />
An der Poststrasse werden fremdsprachige Jugendliche in<br />
drei Integrationsklassen auf den Übertritt in Regelklassen<br />
oder Anschlusslösungen vorbereitet. Welche Herausforderungen<br />
stellen sich? Wo feiern sie Erfolgserlebnisse? Ein Besuch<br />
in den Klassenzimmern.<br />
«Macht ihr das in Syrien auch so?» Der Junge schüttelt den<br />
Kopf. Er durchschaut aber das System, nach dem in der Schweiz<br />
schriftlich multipliziert wird, schnell. Ukraine, Albanien, Afghanistan,<br />
Italien, Türkei, Spanien, Serbien, Mexiko, Eritrea: Dies<br />
sind die weiteren Heimatländer der 33 Schülerinnen und Schüler,<br />
die im Zentrum Werken in den drei Integrationsklassen den<br />
Unterricht besuchen. Eine 16-Jährige erzählt, sie habe soeben<br />
eine Schnupperlehre als Polymechanikerin hinter sich. Der<br />
Jüngste hat Jahrgang 2015. Nicht nur die Unterschiede im Alter<br />
sind gross, sondern auch jene in den schulischen Fähigkeiten.<br />
Zum Beispiel habe einer der Schüler während eines Jahres den<br />
Kindergarten besucht und sei nachher auf der Flucht gewesen,<br />
berichtet die Lehrerin Katrin Looser. «Unterwegs hat er ein wenig<br />
Englisch gelernt.» Andere sind mündlich sehr interessiert<br />
und vif, haben aber Schwierigkeiten mit dem Schreiben. «Und<br />
manchmal haben wir auch sehr Begabte bei uns.»<br />
Digitales «Kahoot»-Quiz: Hat er die richtige Lösung eingegeben?<br />
Sie wechseln früher oder später<br />
Sie erzählt von einer ehemaligen Schülerin, die nun in Appenzell<br />
das Gymnasium besuche. Auch ein paar der aktuellen Jugendlichen<br />
wohnen nicht in Herisau, sondern kommen aus der Region.<br />
Einige sind aus Krisengebieten hierhergezogen, andere wegen<br />
der Arbeit der Eltern oder aus verwandtschaftlichen Gründen.<br />
Manche wechseln auf Beginn des Schuljahres in eine Regelklasse,<br />
andere früher – je nach Deutschkenntnissen und allgemeinen<br />
Fähigkeiten. Eine riesige Herausforderung ist es, passende An-<br />
ter<br />
heraus sind. Da kann eventuell ein kantonales Brückenangebot<br />
genutzt werden. «Oder der Jugendberater hilft mit seinem<br />
wertvollen Netzwerk, wenn es um konkrete Bewerbungen geht.»<br />
Ein Jugendlicher übt in diesen Tagen speziell den Wortschatz<br />
aus der Berufswelt, damit er für die Berufswahl in der zweiten<br />
Oberstufe besser vorbereitet ist.<br />
Neun kommen aus der Ukraine<br />
Vom Frühling 2022 bis im Sommer 2023 führte die Schule Herisau<br />
zusätzlich eine spezielle Integrationsklasse für die fünf- bis siebenjährigen<br />
Flüchtlingskinder aus der Ukraine. «Diese sind nun<br />
in Regelklassen integriert oder in die Heimat zurückgekehrt»,<br />
sagt Carol van Willigen, die in der Schulleitung für die Integrationsklassen<br />
zuständig ist. Aktuell besuchen neun Jugendliche<br />
aus der Ukraine den Unterricht an der Poststrasse. Sie bilden<br />
keine eigene Gruppe. «Ihre Voraussetzungen sind verschieden,<br />
es macht Sinn, sie nach Niveaus zu fördern.» Zudem werde weniger<br />
in der Muttersprache gesprochen, wenn die ukrainischen<br />
Jugendlichen mit Schülerinnen und Schülern anderer Nationalitäten<br />
an den Tischen sitzen. «In diesem Zimmer sprechen wir<br />
deutsch», ist auf einem Plakat zu lesen.<br />
In Wald, Turnhalle und Werkräumen<br />
Daniel Peter und Angela Inauen-Stefani führen die anderen Klassen;<br />
Alina Tochenyuk ist als Ergänzungslehrperson tätig. «Wir<br />
arbeiten mit individuellen Programmen, was materiell und organisatorisch<br />
anspruchsvoll ist», erzählt Katrin Looser. Das können<br />
Dossiers mit Blättern sein, Teile aus Lehrmitteln, digitale Angebote.<br />
Vieles habe sie im Laufe der Zeit zusammengesucht, sagt<br />
sie. Dialoge sind als Abwechslung und Sozialform wichtig. Die<br />
Schülerinnen und Schüler besuchen auch Werk-, Handarbeitsund<br />
Zeichnungsstunden, die Turnhalle und das Hallenbad. «Zu<br />
Beginn des Tages machen wir einen spielerischen Einstieg. Zwi-<br />
<br />
Ukulele und singen dazu. Am Donnerstagnachmittag sind wir im<br />
Freien, zum Beispiel im Wald, oder wir schauen, wer wo wohnt.<br />
Auch so lernen sie Deutsch.» Kurz vor Schluss des Vormittags<br />
steht diesmal für einige ein «Kahoot»-Quiz auf dem Programm.<br />
«Das lieben sie», sagt die Lehrerin. «Welche der drei Zahlen ist<br />
kleiner als 10.10?» Die Schülerinnen und Schüler geben ihre Lösung<br />
auf dem iPad ein – danach wird an der interaktiven Tafel<br />
angezeigt, wer richtig gelegen hat. «Was ist die Hälfte von 3.5?»,<br />
heisst es nun. «Oha, das müssen wir anschauen», stellt die Lehrerin<br />
mit Blick auf die Antworten der Jugendlichen fest.<br />
Katrin Looser kontrolliert die Arbeiten der Schülerinnen.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau <strong>04</strong>/24
UNSERE GEMEINDE<br />
Sportzentrum<br />
Mehr Lebensqualität dank Pilates<br />
Pilates erfreut sich in den letzten Jahren immer grösserer Beliebtheit.<br />
Ursula Eugster ist eine von drei Kursleiterinnen im<br />
Sportzentrum. Sie erzählt, was Pilates ausmacht und weshalb<br />
<br />
Pilates - früher bei Schönen und Reichen aus Hollywood beliebt<br />
- ist seit längerem auch bei der breiten Bevölkerung angekommen.<br />
«Es ist ein Ganzkörpertraining, bei dem vor allem die<br />
innere Muskulatur gestärkt wird. Diese Stärkung sorgt für eine<br />
Stabilisierung der Körpermitte, was wiederum unsere Haltung<br />
verbessert», erklärt Ursula Eugster. Als Kursleiterin im Sportzentrum<br />
betreut sie jede Woche mehrere Gruppen von bis zu<br />
zwölf Personen. Der Fokus liege darauf, tiefere Muskelschichten<br />
wie beispielsweise an der Wirbelsäule oder im Bauch zu<br />
trainieren. «Diese werden gezielt durch bestimmte Techniken<br />
angesteuert. Im Pilates werden die Bewegungen langsam und<br />
präzise ausgeführt, damit wir wirklich auch diese tiefgelegenen<br />
Muskeln erreichen. Eine Position zu halten, erfordert mehr<br />
Kraft und Stabilität als schnell ausgeführte Bewegungen.»<br />
Ankommen, atmen, arbeiten<br />
Eine zentrale Rolle nimmt im Pilates das Becken ein. «Bei<br />
grosser Belastung neigen wir dazu, es einzukippen und die<br />
einwirkenden Kräfte dadurch zu stemmen», sagt Ursula Eugster.<br />
«Aber genau diese verkümmerte Haltung wollen wir nicht.<br />
Beim Pilates wollen wir den Körper strecken und die Kraft aus<br />
den tiefen Muskeln heraus stärken, um eben dieses Einkippen<br />
des Beckens zu verhindern.» Die Kursleiterin beschreibt<br />
die Sportart als ein konzentriertes Arbeiten mit klarem Fokus,<br />
weil die tiefe Muskulatur nur durch präzise Bewegungen gereizt<br />
wird. «Auch die Atmung spielt eine wichtige Rolle, weil<br />
wir beim Einatmen durch die Nase unseren Körper strecken<br />
und den Brustkorb öffnen – und bei der Ausatmung durch den<br />
Mund die Übungen ausführen. Das führt zu einem Fluss in den<br />
Bewegungen, der sehr entspannend ist.»<br />
In ihren Lektionen folgt Ursula Eugster einem gewissen Rhythmus.<br />
«Ich beginne oft mit Übungen auf der Matte am Boden,<br />
damit die Menschen ankommen. Sie sollen ganz bei sich selbst<br />
sein und sich auf ihre Haltung fokussieren können. Danach<br />
steuere ich die Aufmerksamkeit auf die Atmung. Wichtig ist<br />
es, in den Brustkorb zu atmen, damit wir die zu stärkende Körpermitte<br />
frei haben.» Erst wenn die Aufmerksamkeit voll und<br />
ganz auf dem eigenen Körperbewusstsein liege, starte sie mit<br />
den Übungen. «Eine Lektion muss einen Fluss haben – vom<br />
Ankommen über die Atmung bis zu den Übungen.» Die langsamen<br />
und von der Leiterin präzise vorgegebenen Bewegungen<br />
haben den Vorteil, dass die Kursteilnehmenden deren Intensität<br />
selbst steuern können. «Und weil jeder für sich arbeitet,<br />
können junge und ältere Menschen denselben Kurs besuchen.»<br />
Ganzheitliches Training<br />
Ursula Eugster bezeichnet Pilates als «ein Modellieren des<br />
Körpers», das sie durch ihre Anweisungen bewerkstellige.<br />
«Viele sagen mir, diese Art des Trainings sei für sie sehr entspannend,<br />
weil sie sich auf mich fokussieren und meine Ansagen<br />
in Bewegungen umsetzen können.» Dadurch seien die<br />
Kursteilnehmenden eine Stunde ganz bei sich und arbeiteten<br />
tief in die Muskulatur hinein. «Dadurch lernen sie ihren eigenen<br />
Körper besser kennen, weil sie plötzlich verstehen und merken,<br />
wie sich ihre Haltung durch die Kräftigung dieser inneren<br />
Muskeln verbessert.»<br />
Pilates lohnt sich dank der Kräftigung der tiefen Muskeln und<br />
die verbesserte Stabilität auch für Leistungssportlerinnen<br />
und -sportler. «Wenn jemand einen Marathon laufen will, kann<br />
er seine Ausdauer noch so trainieren – wenn zum Beispiel eine<br />
Fehlstellung vorhanden oder die Rumpfmuskulatur zu wenig gestärkt<br />
ist, erzielt man irgendwann keine Fortschritte mehr» erklärt<br />
Beat Hefti, Leiter Kurswesen des Sportzentrums und Goldmedaillengewinner<br />
im Bob an den Olympischen Spielen. «Ich<br />
empfehle daher ambitionierten Sportlern immer wieder, über<br />
den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und den Körper ganzheitlich<br />
zu trainieren – und dafür eignet sich Pilates perfekt.»<br />
Alle Kurse:<br />
http://bit.ly/zOt43<br />
Die Kurse von Ursula Eugster sind für alle Altersgruppen geeignet.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau <strong>04</strong>/24
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<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Politik · 25<br />
SESSIONSRÜCKBLICK VON<br />
STÄNDERAT ANDREA CARONI<br />
Der Ständerat hat diesen Frühling relativ<br />
kurze Zeiten getagt und nur wenige «grosse<br />
Kisten» beraten. Daher halte ich auch meinen<br />
Sessionsbericht kurz. Einige auffällige<br />
Entscheide trafen wir aber trotzdem. Einen<br />
kleinen Paukenschlag setzte der Ständerat<br />
zu Beginn: Er nahm klar ein Postulat an, das<br />
die Grundlagen legen will für eine sichere<br />
Stromversorgung auch mit Kernkraft. Dabei<br />
geht es primär darum, die bestehenden<br />
Kraftwerke genügend lange weiterbetreiben<br />
zu können. Es geht aber auch um den<br />
Blick in die Zukunft der Atomkraft, stets in<br />
Ergänzung zum Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien. Ich habe das Postulat unterstützt.<br />
Auch zum Abschluss der Session fassten<br />
wir einen auffälligen Beschluss: Der Ständerat<br />
versenkte eine Steuerreform, die eine<br />
Sonderregel für die Schifffahrt («Tonnage<br />
Tax») vorgesehen hätte. Die Vorlage hatte<br />
das Parlament selbst gewünscht. Allerdings<br />
stimmte auch ich gegen das Geschäft: Zwar<br />
ist eine attraktive Steuerlandschaft zentral<br />
– aber dazu sollte man nicht einzelnen<br />
Branchen Privilegien einräumen, die zudem<br />
die Verfassung ritzen. Auch über das Unternehmenserbrecht<br />
wurde debattiert: Wenn<br />
eine Unternehmerin oder ein Unternehmer<br />
ohne Testament stirbt, kann das Unternehmen<br />
in existentielle Probleme geraten. Bei<br />
uneinigen Erben kann nämlich ein einzelnes<br />
«schwarzes Schaf» die Übernahme durch die<br />
anderen Erben blockieren. Deshalb engagierte<br />
ich mich für ein besseres Unternehmenserbrecht,<br />
das es den Erben einfacher macht,<br />
das Unternehmen weiterzuführen. Leider<br />
versenkte der Ständerat die Reform definitiv.<br />
Erfolgreicher war der Kampf gegen Minderjährigenheiraten<br />
im Ausland. Eine Ehe von<br />
Jugendlichen unter 16 Jahren wollen wir neu<br />
generell nicht mehr anerkennen. Wer minderjährig<br />
heiratete, aber über 16 Jahre alt ist,<br />
soll die Ehe neu bis 25 statt wie heute nur bis<br />
18 ungültig erklären lassen können. Im letzten<br />
Sessionsbericht erwähnte ich drei migrationspolitische<br />
Vorstösse, die ich eingereicht<br />
hatte. Diese Session hat der Ständerat alle<br />
angenommen – damit gelang quasi ein «Hattrick».<br />
Der Bundesrat muss nun erstens einen<br />
Bericht machen zur Frage, wie man Asylverfahren<br />
im Ausland durchführen oder aber<br />
dann im Falle einer Abweisung im Ausland<br />
vollziehen könnte, stets unter Beachtung der<br />
Schweizer Standards und der europäischen<br />
SESSIONSRÜCKBLICK VON<br />
NATIONALRAT DAVID ZUBERBÜHLER<br />
In neuer Zusammensetzung nach den Wahlen<br />
beschloss die grosse Kammer, eine parlamentarische<br />
Initiative zum Stimmrechtsalter 16<br />
abzuschreiben. Zuvor hatte sich der Rat dreimal<br />
grundsätzlich für dieses Stimmrechtsalter<br />
ausgesprochen, seine staatspolitische<br />
Kommission jeweils dagegen. Wie schon in<br />
der Vergangenheit habe ich auch dieses Mal<br />
für eine Abschreibung votiert. Es ist schliesslich<br />
nicht erklärbar, dass 16- und 17-jährige<br />
bei weitreichenden politischen Entscheiden<br />
mitbestimmen könnten, selbst aber nicht<br />
mal einen Vertrag unterzeichnen dürften.<br />
Ebenfalls besprochen wurde eine Änderung<br />
im Jugendrecht: Wer im Jugendalter einen<br />
Mord begangen hat, kann in der Schweiz<br />
künftig als letztes Mittel verwahrt werden.<br />
Und Verwahrte im geschlossenen Vollzug<br />
dürfen nicht mehr unbegleitet in den Urlaub.<br />
Unglaublich, aber bis anhin war das doch tatsächlich<br />
möglich. 3'500 Millionen Franken: so<br />
hoch sind die <strong>Ausgabe</strong>n für die Entwicklungshilfe<br />
der Schweiz. Die SVP wollte den Bundesrat<br />
beauftragen, die Entwicklungshilfe der<br />
Schweiz auf jährlich 2 Milliarden Franken und<br />
somit auf den Stand von 2006 zu begrenzen.<br />
Von «Switzerland first» wollte das Parlament<br />
nichts wissen: Der Vorstoss wurde mit 118 zu<br />
74 Stimmen bei einer Enthaltung deutlich abgelehnt.<br />
Im Rahmen einer ausserordentlichen<br />
Session forderte die SVP die Wiedereinführung<br />
von systematischen Grenzkontrollen,<br />
damit Personen ohne gültige Einreisepapiere<br />
nicht mehr in die Schweiz gelangen können.<br />
Zusätzlich sollten Migranten aus der Türkei<br />
und anderen «Europaratsstaaten» kein<br />
Asyl mehr in der Schweiz erhalten. Wie der<br />
Bundesrat lehnte auch der Nationalrat beide<br />
Motionen ab. Dass Grenzkontrollen ihre Wirkung<br />
aber nicht verfehlen, zeigt das folgende<br />
Beispiel: Bei den im Jahr 2015 wegen des<br />
G7-Gipfels im Schloss Elmau wieder eingeführten<br />
Grenzkontrollen hat die Bundespolizei<br />
rund 360’000 Menschen überprüft. 3’517<br />
Menschen wurden vorläufig festgenommen.<br />
Bei den Kontrollen sind ausserdem zahlreiche<br />
Delikte aufgedeckt worden: 10’555 Verstösse<br />
gegen das Aufenthaltsgesetz, 237 Drogenund<br />
151 Urkundendelikte sowie 29 Verstösse<br />
gegen das Asylrecht. Themenwechsel:<br />
Während Bundesräte inkl. Spesen eine halbe<br />
Million Franken verdienen und von etlichen<br />
Koordination. Der Bundesrat muss zweitens<br />
einen Bericht zu einer Zuwanderungsabgabe<br />
machen, quasi einer «Kurtaxe» für Einwanderer<br />
als liberale Alternative zu starreren<br />
Instrumenten. Drittens fordert eine Motion,<br />
dass man den Missbrauch unseres Schutzes<br />
einfacher ahnden kann, wenn jemand angeblich<br />
vor einem Regime flieht, dann aber<br />
in der Schweiz öffentlich für jenes Regime<br />
(gewaltsam) demonstriert, das ihn angeblich<br />
verfolgt. Aussenpolitisch war auch die<br />
Frage, ob man Russland für die Kriegsschäden<br />
in der Ukraine zur Verantwortung ziehen<br />
soll. Im Fokus stehen die Reserven der russischen<br />
Zentralbank in Europa und auch in<br />
der Schweiz. Das Völkerrecht setzt hier mit<br />
der Staatenimmunität gewisse Schranken.<br />
Eine Motion verlangt, dass die Schweiz sich<br />
zusammen mit anderen Staaten hier einen<br />
rechtskonformen Mechanismus überlegt.<br />
Meine Minderheit für diese Motion setzte<br />
sich knapp durch, der Bundesrat hat sich nun<br />
an diesen Überlegungen zu beteiligen. Immerhin<br />
gehört das Völkerrecht zu den Kernkompetenzen<br />
unseres Landes. Davon, dass<br />
Moskau in der Folge unsere Botschafterin<br />
einbestellt hat, dürfen wir uns dabei nicht<br />
einschüchtern lassen.<br />
Andrea Caroni, Ständerat AR<br />
weiteren Privilegien wie einem Ruhegehalt<br />
profitieren, gibt es viele Schweizerinnen und<br />
Schweizer, die infolge steigender Lebenskosten<br />
Mühe haben, ihre Rechnungen zu<br />
bezahlen. Während Menschen, die am Limit<br />
leben, jeden Franken umdrehen müssen, erhalten<br />
Bundesratsmitglieder oftmals einen<br />
Teuerungsgleich, was kein Mensch versteht.<br />
Ich habe deshalb eine Parlamentarische Initiative<br />
eingereicht, welche diesen Teuerungsausgleich<br />
aufheben will. Was die Einführung<br />
eines elektronischen Identitätsnachweises in<br />
der Schweiz (E-ID) angeht, hat der Nationalrat<br />
der neuen Vorlage des Bundesrats sehr<br />
deutlich zugestimmt. Nach dem Volks-Nein<br />
von 2021 soll nun der Bund zuständig sein<br />
und die Infrastruktur anbieten. Die E-ID soll<br />
ab 2026 gratis und freiwillig bezogen werden<br />
können und die Grundlage für die digitale<br />
Transformation der Schweiz legen. Da ich<br />
grundsätzliche Bedenken zu einer E-ID an<br />
sich habe, habe ich die Vorlage als einer der<br />
Wenigen nicht unterstützt. Schliesslich ist zu<br />
befürchten, dass wir uns immer mehr für alltägliche<br />
Handlungen ausweisen müssen. Ich<br />
weiss nicht, wie Ihre Meinung dazu ist, aber<br />
ich will sowas in Zukunft nicht.<br />
David Zuberbühler, Nationalrat AR
26 · Gesellschaft / Chorzfuetter <strong>04</strong>/<strong>2024</strong><br />
Chorzfuetter<br />
Wandelbar zu Obstmarkt und Platz<br />
Die nächste Wandelbar sieht einen Doppelanlass<br />
zur Neugestaltung Obstmarkt und<br />
Platz vor. Am Samstag, 27. April, heisst der<br />
Titel: «Blick in die Zukunft». Der Architekt<br />
und Raumplaner Bruno Bottlang informiert<br />
auf einer Führung über das Projekt. Besammlung<br />
ist um 10 Uhr beim Restaurant<br />
Treffpunkt. Eine Woche später, am Samstag,<br />
4. Mai, lädt die Wandelbar zu einem «Blick<br />
zurück» ein. Historiker Thomas Fuchs erläutert<br />
vor Ort geschichtliche Aspekte. Die<br />
Besucherinnen und Besucher treffen sich<br />
um 10 Uhr unter den Bögen beim Museum<br />
Herisau. (pd)<br />
DIE FRAUENGEMEINSCHAFT<br />
BESUCHT DIE STADTPOLIZEI<br />
Mit einem Blick hinter die Kulissen der<br />
Stadtpolizei St. Gallen konnte die Frauengemeinschaft<br />
Herisau Waldstatt Schwellbrunn<br />
am Donnerstag, 21. März, einen kleinen<br />
Eindruck der täglichen Polizeiarbeit<br />
einfangen. Zwei erfahrene Polizisten führten<br />
rund 20 Frauen durch das Gebäude<br />
der Stadtpolizei und erzählten ihnen viel<br />
Wissenswertes über ihre Arbeit. Auch über<br />
Betrugsmaschen am Telefon oder im Internet<br />
wurde informiert und sensibilisiert.<br />
Spannend waren ihre Erzählungen über<br />
persönliche Erfahrungen und wie die beiden<br />
Polizisten einen Umgang mit berührenden<br />
Erlebnissen erlernt haben. Auf dem<br />
Rundgang durften die Besucherinnen einen<br />
Blick in die Notrufzentrale werfen und in<br />
der Garage auf ein Polizeimotorrad steigen,<br />
in einem Polizeiwagen probesitzen, Schutzwesten<br />
anziehen und im Gefangenentransporter<br />
Platz nehmen. Anschliessend liessen<br />
die Frauen in der Innenstadt in einer Pizzeria<br />
den Abend bei heiteren Gesprächen<br />
ausklingen. (mitg.)<br />
Tischmarkt für Familien<br />
Bereits zum neunten Mal findet am Samstag,<br />
27. April, der Tischmarkt in der Aula<br />
der Sek Ebnet West statt. Bei schönem<br />
Wetter werden die Tische zwischen 10 und<br />
13.00 Uhr auf dem Vorplatz aufgebaut –<br />
inklusive Grillstand mit Verpflegung für<br />
alle Besucherinnen und Besucher. An über<br />
20 Tischen verkaufen Familien gebrauchte<br />
Kinderkleider und -schuhe, Bücher, Spielsachen,<br />
Baby-Ausstattung, kleinere Fahrräder<br />
und vieles mehr. (eing.)<br />
Rund 20 Frauen nahmen an der Führung bei der St. Galler Stadtpolizei teil.<br />
(Bild: zVg.)<br />
Umbau Restaurant Park<br />
Von Anfang April bis Mitte Dezember <strong>2024</strong><br />
wird das Erdgeschoss des Hauses Park im<br />
Heinrichsbad umgebaut. Für die Umbauzeit<br />
zieht das Restaurant Park ins benachbarte<br />
Haus Waldegg um. Am Umzugstag,<br />
9. April, bleibt das Restaurant geschlossen.<br />
Die Küche am Standort Heinrichsbad<br />
der Stiftung Leben im Alter Herisau (LiA)<br />
ist sehr alt und entspricht nicht mehr den<br />
heutigen Anforderungen. Deshalb muss sie<br />
komplett saniert werden. Mit den Baupartnern<br />
wurde vereinbart, dass während der<br />
Mittagsruhe auf lärmintensive Arbeiten zu<br />
verzichten ist. (pd)<br />
Schlagernacht im Casino<br />
Am Samstag, 6. April, findet im Casino<br />
in Herisau bereits zum achten Mal die<br />
«Schlager und Discofox Nacht» statt. Ein<br />
DJ spielt die bekanntesten Schlagerklassiker<br />
von den 60ern bis heute, an der Bar<br />
gibt es ein reichhaltiges Angebot an Getränken.<br />
Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt<br />
ist frei. (pd)<br />
HOSPIZ- UND ENTLASTUNGSDIENST LEISTETE<br />
FAST 2000 STUNDEN FREIWILLIGENARBEIT<br />
Als Einstimmung zur HV des Hospiz- und<br />
Entlastungsdienstes AR durfte Präsidentin<br />
Sigrun Holz der Einsatzleiterin Angela Koller<br />
als Preisträgerin des «Prix Zola» gratulieren.<br />
Koller wurde für ihren grossen Einsatz<br />
für die Freiwilligen sowie für schwer kranke<br />
und sterbende Menschen und deren Angehörigen<br />
gewürdigt. «Wir freuen uns für<br />
dich und für uns, dass du weiterhin als tatkräftige<br />
Einsatzleiterin tätig bist!» Im Jahresbericht<br />
informierte die Präsidentin, dass<br />
knapp 30 Frauen und Männer im Hospizund<br />
Entlastungsdienst Freiwilligenarbeit<br />
leisten. Insgesamt haben sie im vergangenen<br />
Jahr 1860 Stunden bei 57 schwerkranken<br />
oder sterbenden Menschen verbracht.<br />
Die Präsidentin dankte allen Freiwilligen<br />
und dem gesamten Vorstand für die Zeit<br />
und das Einfühlungsvermögen, die sie das<br />
ganze Jahr über einbringen. Kassier Werner<br />
Krüsi zeigte sich erfreut über die «gesunden<br />
Finanzen». Dank des Mittragens und der<br />
Zuwendungen von Gemeinden, Kirchen,<br />
Institutionen und privaten Spenden seien<br />
genügend Gelder da, um den Aufgaben des<br />
Vereins nachzukommen. Ein besonderes<br />
Augenmerk werde auf die Weiterbildung<br />
der Freiwilligen gelegt. Inzwischen kämen<br />
auch Anfragen aus weiteren umliegenden<br />
Gemeinden, in denen Menschen um Begleitung<br />
bitten. Deshalb seien konkrete<br />
Gespräche für mehr Zusammenarbeit und<br />
gegenseitige Unterstützung in den Regionen<br />
am Laufen. Neben den statuarischen<br />
Geschäften der Hauptversammlung durfte<br />
auch die Präsidentin Sigrun Holz einen<br />
grossen Dank entgegen nehmen für ihren<br />
Einsatz. Bereits seit zehn Jahre führt sie den<br />
Verein. «Wir schätzen dein feines Gespür<br />
für das, was es braucht, für die Freiwilligen,<br />
den Vereinszweck und für ein gutes und<br />
wertschätzendes Miteinander im Vorstand.<br />
Sigrun, du tust uns gut», sagte Iris Schmid<br />
im Namen des Vorstandes. (mitg.)
<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Gesellschaft · 27<br />
DAS FRÜHLINGSSINGEN STAND IM<br />
ZEICHEN VON FARBEN UND VIELFALT<br />
Am Samstag, 23. März, erfreuten die fünften<br />
Primarklassen in der reformierten<br />
Kirche Herisau eine grosse Zuhörerschar.<br />
Das Frühlingssingen stand diesmal im<br />
Zeichen von Farben und Vielfalt. «Bunt<br />
Die Kinder haben «La vie en rose» auf Plakaten dargestellt.<br />
isch mini Lieblingsfarb»: Die Schulpräsidentin<br />
Irene Hagmann nahm in ihrer<br />
Begrüssung Bezug auf das diesjährige<br />
Motto des Frühlingssingens. In einer<br />
Welt, die oft einfarbig, grau, düster oder<br />
(Bild: pd)<br />
gar trist sei, erinnere dieses daran, dass<br />
die Schönheit in der Vielfalt liege. «Auch<br />
wir Erwachsenen sollten diesem Motto<br />
folgen.» Mit grosser Begeisterung sangen<br />
die fünften Klassen die Lieder und<br />
erfreuten die Zuhörerinnen und Zuhörer<br />
in der reformierten Kirche. Eine Gruppe<br />
von Kindern schmückte den Titel «La<br />
vie en rose» mit farbigen Plakaten, eine<br />
andere begleitete ein Lied auf Ukulelen.<br />
Auch Seifenblasen und farbige Bänder<br />
gaben dem beliebten Anlass einen schönen<br />
Rahmen. Gemeinderätin Hagmann<br />
bedankte sich bei den Schülerinnen<br />
und Schülern für ihren Einsatz, bei den<br />
Lehrpersonen für das Einüben des Programms,<br />
bei Musikschulleiter Andreas<br />
Koller für die Leitung des Chors sowie<br />
bei den Lehrerinnen Sandra Bruderer und<br />
Nuria Rezzonico für die Vorbereitung des<br />
Anlasses. Die Kollekte unterstützte den<br />
Verein Spielinsel, der für den Betrieb des<br />
Herisauer Generationenspielplatzes verantwortlich<br />
zeichnet. Irene Hagmann:<br />
«Auch dort ist die Vielfalt willkommen.<br />
Die Spenden tragen zur Erhaltung dieses<br />
einzigartigen Orts bei, der viel Positives<br />
und Buntes in die Herisauer Gemeinschaft<br />
bringt.» (pd)<br />
APPENZELLER KANTONALMUSIKFEST<br />
FINDET 2025 IN HERISAU STATT<br />
Im Jahr 2025 feiert der Musikverein Herisau<br />
(MVH) sein 100-jähriges Bestehen. Um<br />
den Anlass in einem würdigen Rahmen zu<br />
feiern, hat der MVH an der letzten Mitgliederversammlung<br />
im Herbst beschlossen,<br />
das Appenzeller Kantonalmusikfest<br />
vom 23. bis 25. Mai 2025 durchzuführen.<br />
Dies wurde von den Mitgliedervereinen<br />
des Appenzeller Kantonalmusikverbands<br />
(ABV) in einer kurzfristig einberufenen<br />
elektronischen Abstimmung einstimmig<br />
gutgeheissen. Anfang Jahr konnte somit<br />
im OK mit den Vorbereitungen gestartet<br />
werden. Das OK-Co-Präsidium wird besetzt<br />
von Daniela Merz und Max Nadig.<br />
Andreas Koller, Dirigent des MVH und in<br />
der Blasmusikszene bestens vernetzt, betreut<br />
das Ressort Musik. Bereits haben<br />
erste schweizweit bekannte Musiker als<br />
Juroren zugesagt, diese wurden in Zusammenarbeit<br />
mit dem Appenzeller Blasmusikverband<br />
ABV engagiert. Ziel ist<br />
es, auch die lokale Gastronomie ins Fest<br />
einzubinden. Mit Christoph Widmer, Betriebsleiter<br />
des Treffpunktes, konnte ein<br />
Festwirt gewonnen werden, welcher sich<br />
in der Gastroszene Herisau auskennt. Am<br />
Freitag wird das Fest auf dem Ebnet offiziell<br />
eröffnet und startet mit der Jubiläumsfeier,<br />
am Samstag und Sonntag finden<br />
Wettspiele statt. «Das Ebnet bietet nicht<br />
nur genügend Platz für ein grosses Festzelt<br />
für eine stimmungsgeladene Party am<br />
Freitag- und Samstagabend, sondern auch<br />
die notwendige Infrastruktur. So soll der<br />
Parademusikwettbewerb, vielleicht etwas<br />
Einige der Mitglieder des MVH, welche sich im OK engagieren.<br />
ungewohnt, auf der Rundbahn durchgeführt<br />
werden», heisst es in der Mitteilung.<br />
Als Wettspiellokale sind der Kultursaal des<br />
Casino Herisau und die reformierte Kirche<br />
vorgesehen. Im Dorfzentrum ist vor dem<br />
Treffpunkt und vor der Chälblihalle eine<br />
Bühne für Platzkonzerte von teilnehmenden<br />
Vereinen oder Kleingruppen geplant,<br />
was auch den einen oder anderen weniger<br />
blasmusikaffinen Zuhörer begeistern<br />
wird. Weitere Informationen gibt es unter<br />
www.herisau2025.ch. (pd)<br />
(Bild: pd)
28 · Vor 50 Jahren <strong>04</strong>/<strong>2024</strong><br />
LANDGEMEINDE EBNET DEN WEG<br />
FÜR DEN HERISAUER EINWOHNERRAT<br />
Eine für unsere Gemeinde wegweisende Landsgemeinde, die «Jungfernfahrt» der Lokomotive<br />
Madlaina, Schwinger in der Eishalle und das 40-jährige Jubiläum des Landweibels haben im<br />
April vor 50 Jahren in Herisau für Gesprächsstoff gesorgt.<br />
Zuerst ein Blick über die Gemeindegrenzen:<br />
Im April vor fünfzig Jahren gewinnt ABBA mit<br />
«Waterloo» den «Grand Prix de la Chanson».<br />
In Frankreich stirbt Staatspräsident Georges<br />
Pompidou im Amt und «stürzt das Land in<br />
eine innenpolitische Auseinandersetzung»,<br />
die erst anfangs Mai mit der Wahl von Valéry<br />
Giscard d'Estaing ein Ende findet. In Portugal<br />
beendet ein Militärputsch das sechsjährige<br />
Regime von Ministerpräsident José das<br />
Neves Alves Caetano. Die nahezu unblutige<br />
«Nelkenrevolution» setzt nach 41 Jahren die<br />
Demokratisierung in Gang. Am Flughafen<br />
Kloten werden neun Knaben und vier Mädchen<br />
aus Äthiopien willkommen geheissen.<br />
Sie stammen aus Waisenhäusern in Addis<br />
Abeba und sollen in Trogen ein neues Zuhause<br />
erhalten. Somit zieht Äthiopien als elfte<br />
Nation und zweites Land des afrikanischen<br />
Kontinents im Pestalozzidorf ein.<br />
Säntisbahn, Dampflok, Chindsgi-Streifen<br />
Nach gut zweijähriger Bauzeit und einem<br />
dreimonatigen Betriebsunterbruch kann die<br />
Säntis-Schwebebahn mit neuer Talstation in<br />
Betrieb genommen werden. «Die Kabinen<br />
weisen nun mit 100 Personen mehr als die<br />
doppelte Fassungskapazität auf und ermöglichen<br />
eine Stundentransportleistung von 800<br />
Personen und zwar in jede Richtung.» Damit<br />
ist abgeschlossen, was 1972 mit dem Baustart<br />
für das neue Mehrzweckgebäude auf<br />
dem Gipfel begann. Die Säntis-Schwebebahn<br />
investierte 22 Millionen Franken und die<br />
Schweizerische PTT baute ihre Sendeanlagen<br />
auf dem Gipfel für 70 Millionen Franken aus.<br />
Nicht neu, sondern alt, heisst es in diesem<br />
Monat auf den Gleisen der Appenzeller Bahnen.<br />
Nach 40 Jahren Unterbruch wird wieder<br />
mit Dampf gefahren. Die vom Dampfloki-Verein<br />
Appenzeller Bahnen gekaufte 71-jährige<br />
Lokomotive der Rhätischen Bahn hat bereits<br />
900'000 Kilometer zurückgelegt und soll nun<br />
mit drei ebenfalls historischen Wagen auf<br />
den Gleisen der Appenzeller Bahnen «weitertuckern».<br />
Die Lok «Madlaina» ist bis 2003<br />
regelmässig unterwegs. Danach sind – wegen<br />
einer abmontierten Drehscheibe im Bahnhof<br />
Herisau – keine Fahrten mehr möglich. Die<br />
Lok, zeitweise dem Partnerverein «Ballenberg-Dampfbahn»<br />
ausgeliehen, wird 2019 an<br />
La Traction SA verkauft, welche sie für Ausflugsfahrten<br />
im Jura einsetzt. Der Dampfloki-Verein<br />
Appenzeller Bahnen löst sich Ende<br />
2020 auf und verteilt das Vereinsvermögen<br />
an soziale Institutionen.<br />
Und nun noch auf die Strasse oder vielmehr<br />
zur Frage: Wie können Kinder auf ihrem<br />
Schulweg geschützt und «verkehrsgerecht»<br />
beeinflusst werden? Ein roter Schultergürtel<br />
soll es richten – ein Blickfang für die Autofahrenden<br />
und positiv für die Kinder, die sich<br />
damit den Gefahren des Verkehrs allenfalls<br />
bewusster sind. Auf den Schulanfang am 29.<br />
April 1974 werden in den Kindergärten der<br />
Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden<br />
und Innerrhoden 9000 Schultergürtel<br />
verteilt. Eine Präventionsaktion, die sich bis<br />
heute bewährt – in Gelb und Orange, als<br />
«Chindgsi-Streifen» oder als Weste.<br />
Schwingen statt Eishockey<br />
Auch im April 1974 kommen wir nicht am<br />
Sportzentrum vorbei. Damit der Betrieb<br />
selbsttragend gestaltet werden kann, soll<br />
die Rechnung möglichst von Verzinsung und<br />
Amortisation von Fremdkapital entlastet werden.<br />
Daher beschliesst die ausserordentliche<br />
Generalversammlung der Genossenschaft<br />
Sportzentrum zur Nachfinanzierung der baulichen<br />
Anlagen – es ist noch ein Fehlbetrag<br />
von rund 1,3 Millionen Franken zu decken –<br />
«die Gemeinde Herisau um einen Beitrag von<br />
800'000 Franken zu ersuchen». Der Rest von<br />
einer halben Million soll eine zweite Zeichnungsaktion<br />
bringen. Diese richtet sich vor<br />
allem an Einwohner und auswärtige Herisauer,<br />
«die sich bisher noch nicht entschliessen<br />
konnten, der Genossenschaft beizutreten».<br />
Im Sportzentrum selbst schaffen Mitte<br />
April zwei Dutzend Schwinger 40 Kubikmeter<br />
Eis aus der Halle und rüsten die Fläche für<br />
den «Appenzellischen kantonalen Fahnenschwinget».<br />
40 Schwinger kämpfen auf zwei<br />
Sägemehlplätzen, aufmerksam verfolgt von<br />
etwa 1500 Besuchenden. Höhepunkt – und<br />
eigentlicher Anlass des Schwingfests in der<br />
Eishalle – ist die Weihe der neuen Fahne des<br />
Appenzeller Kantonal Schwingerverbands.<br />
«Sie stellt ein kämpfendes Schwingerpaar<br />
dar, ist in den Appenzeller Farben gehalten,<br />
zeigt in der Ecke den Bären als Wahrzeichen<br />
beider Rhoden und darf heraldisch als gelungen<br />
bezeichnet werden.»<br />
Baulicher Notstand in der Psychiatrie<br />
In der Politik wirft die Landsgemeinde ihre<br />
Schatten voraus. Neben den üblichen Geschäften<br />
stimmen die Ausserrhoder Männer<br />
über sechs Vorlagen ab. Zwei davon sind für<br />
Herisau wegweisend. Die erste betrifft einen<br />
18-Millionen-Kredit für die bauliche Sanierung<br />
der Kantonalen Psychiatrischen Klinik<br />
im Krombach. Es ist einer der höchsten Kredite,<br />
über die die Landsgemeinde bis dahin je<br />
zu befinden hatte. Um zu zeigen, wie notwendig<br />
die Sanierung ist, organisiert die Leitung<br />
der Klinik anfangs April einen Tag der offenen<br />
Türe. Paul Müller in der Appenzeller Zeitung:<br />
«Es ist keine unheimliche Welt, die Sie dort<br />
erwartet, sondern eine Welt der Menschlichkeit,<br />
in der Leidenden geholfen wird.» Doch<br />
diese Welt entspricht nicht mehr den Anforderungen<br />
der Zeit. Die beiden Altershäuser<br />
5 und 6 sind mit rund 110 Patientinnen und<br />
Patienten vollkommen überfüllt, die Therapieräume<br />
und Werkstätten befinden sich in<br />
den Kellern.<br />
In der Altersabteilung der Psychiatrie herrschen 1974 «unhaltbare Zustände». Über den nötigen Kredit für<br />
einen Neubau entscheidet die Landsgemeinde. (Bild: Appenzeller Zeitung April 1974)
<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Vor 50 Jahren · 29<br />
Die Lokomotive «Madlaina» war von 1974 bis 2003 auf den Gleisen der Appenzeller Bahnen unterwegs. 2019 verliess sie Herisau Richtung Jura.<br />
(Bild: Youtube)<br />
Paul Müller: «Was die Geriatrieabteilungen<br />
angeht, so muss man die Verhältnisse gesehen<br />
haben: den gedrängt vollen Aufenthaltsraum,<br />
der gleichzeitig als Esssaal dient, die<br />
Schlafräume, in denen bis in den abgeschrägten<br />
Estrich dicht an dicht die Betten stehen,<br />
(…) das einzige Badezimmer für rund 60 Patientinnen,<br />
wo neben Badewannen drei feste<br />
WC-Schüsseln und fünf fahrbare Nachtstühle<br />
stehen, wo es für die Reinigung von kotbeschmutzen<br />
Patienten eine einzige Brause gibt<br />
und wo sich die alten Leutchen auch waschen<br />
und die Zähne putzen müssen.» Ziel des vorliegenden<br />
Projekts ist ein Neubau für die Alterspatienten,<br />
die Häuser 5 und 6 – «die sehr<br />
solide und architektonisch reizvoll gebaut<br />
sind» - sollen zu Werkstatt- und Therapiehäusern<br />
umgebaut werden.<br />
Die zweite für Herisau wichtige Vorlage<br />
betrifft eine Revision der Kantonsverfassung.<br />
Damit sollen die Gemeinden ermächtigt<br />
werden, eigene Parlamente einzuführen<br />
und diese je nach Wunsch entweder im<br />
Majorz- oder im Proporzwahlverfahren zu<br />
bestellen. Die Zustimmung dazu ist für Herisau<br />
wichtig, haben die Stimmberechtigten<br />
doch im Juni 1973 mit grosser Mehrheit beschlossen,<br />
eine neue Gemeindeorganisation<br />
einzuführen, was aber nur mit dieser Änderung<br />
möglich ist. Herisau besitzt mit 15'000<br />
Einwohnerinnen und Einwohner gemäss<br />
Appenzeller Zeitung vom April 1974 «einen<br />
recht verzweigten Verwaltungsapparat und<br />
braucht eine gut funktionierende politische<br />
Organisation. Das ist bei der bestehenden<br />
Ordnung, in der der 21köpfige Gemeinderat<br />
ein Zwitterding zwischen Regierung und<br />
Gesetzgeber ist und in der die verfassungsgemässe<br />
Einwohnergemeindeversammlung<br />
eigentlich fehlt, nicht mehr der Fall.»<br />
Hans Rohner: Landweibel seit 1935<br />
Die ordentliche Landsgemeinde vom 28. April<br />
in Trogen ist sehr gut besucht. Landweibel<br />
Hans Rohner hat an dieser Landsgemeinde<br />
seinen 40. Auftritt. Dies veranlasst die Appenzeller<br />
Zeitung ihm und seiner Wahl 1934<br />
einen grösseren Artikel zu widmen. Darin<br />
wird das Auswahlverfahren beschrieben, welches<br />
wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.<br />
«62 Ausserrhoder wollten 1934 Landweibel<br />
werden. 46 Kandidaten hatte der Regierungsrat<br />
zum Vornherein ausgeschieden. 16 wurden<br />
in den Kantonsratssaal aufgeboten, wo sie<br />
eine mündliche und eine schriftliche Prüfung<br />
abzulegen hatten. Aber nicht Intelligenz, Bildung<br />
oder gar Schönheit waren die wesentlichsten<br />
Voraussetzungen für dieses Amt.<br />
Eine Lautsprecheranlage kannte die früheren<br />
Landsgemeinden nicht, so dass das Stimmvolumen<br />
für die Erfüllung der an einen Landweibel<br />
gesetzte Anforderungen entscheiden<br />
mussten. (…) Nach einer Leseprobe waren es<br />
noch fünf Kandidaten, die zur Verlesung ihrer<br />
Bewerbungsschreiben an die Landsgemeinde<br />
in Trogen eingeladen wurden.»<br />
Die Männer im Ring entscheiden sich dann<br />
für den Jüngsten, «der sie schlicht und ehrlich<br />
um die Schaffung seiner Existenz ersuchte».<br />
Bereits einen Tag nach der Landsgemeinde<br />
beginnt für Hans Rohner die Arbeit. Nach<br />
dem Besuch der Kaufmännischen Schule, wo<br />
er Steno- und Schreibmaschinenkenntnisse<br />
erwirbt, offeriert ihm der Kanton auf den 1. Januar<br />
1935 eine Kanzleistelle und ab 1936 leitet<br />
er das Passbüro. Insgesamt dient Hans Rohner<br />
dem Kanton 45 Jahre lang als Landweibel.<br />
In der Berichterstattung zur Landgemeinde<br />
1979 heisst es: «Mit gewohnt markanter und<br />
durchdringender Stimme waltete an dieser<br />
Hundwiler Landsgemeinde Hans Rohner, Herisau,<br />
zum 45. und letzten Male seines Amtes<br />
als Landweibel. Er hat den Dank des Appenzeller<br />
Volkes verdient!» Hans Rohner stirbt in<br />
seinem dreiundneunzigsten Altersjahr im Juli<br />
2002 in Herisau.<br />
Erste Einwohnerratssitzung<br />
Zurück zur Landgemeinde 1974 in Trogen.<br />
Entgegen den Befürchtungen wird der Kredit<br />
für die Psychiatrische Klinik mit einer<br />
überwältigenden Mehrheit bewilligt, ebenso<br />
werden die weiteren Vorlagen mit wenigen<br />
Gegenstimmen angenommen. Im Krombach<br />
kann also gebaut und das Herisau Gemeindeparlament<br />
eingeführt werden. Bereits am<br />
9. Juni 1974 wird im Majorzverfahren der erste<br />
interimistische Einwohnerrat gewählt. Alle 31<br />
Sitze können im ersten Wahlgang bestellt werden.<br />
Am 1. Juli leitet Präsident Dr. Hans Rudolf<br />
Merz die erste Einwohnerratssitzung. Es werden<br />
fünf Arbeitsausschüsse eingesetzt, die<br />
sich mit klar umrissenen Teilgebieten der Gemeindeverwaltung<br />
zu befassen haben (Büro,<br />
Geschäftsreglement für den Gemeinderat,<br />
Geschäftsreglement für den Einwohnerrat,<br />
Ausschuss für das Wahlreglement, Ausschuss<br />
für das Entschädigungsreglement). Die erste<br />
Einwohnerratssitzung – welche öffentlich im<br />
Kantonratssaal stattfindet – dauert gerade<br />
einmal 45 Minuten.<br />
Eva Schläpfer
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HERISAU<br />
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Appenzeller Hinterland<br />
Freitag, 26. April <strong>2024</strong><br />
Comedy-Obet mit Riklin & Schaub in Herisau<br />
Samstag, 27. April <strong>2024</strong><br />
Stobete-Zmorge von den Chrone Chöch mit<br />
Kappelle Alder & Chlause-Schuppel in Waldstatt<br />
Sonntag, 28. April <strong>2024</strong><br />
Familie-Zmorge von den Landfrauen mit<br />
Kinderprogramm in Schwellbrunn<br />
Mitglieder-Anlässe und Abstimmung<br />
Freitag, 3. Mai <strong>2024</strong><br />
Einsendeschluss schriftliche & elektronische<br />
Stimmabgabe
<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Veranstaltungen · 31<br />
DIE GESCHICHTE DER OPERNSÄNGERIN,<br />
DIE EIGENTLICH GAR KEINE IST<br />
Vom 4. bis 6. April gastiert das musikalische<br />
Theater «Papaveri Rossi – Die Geschichte der<br />
Ann Harriet» in der Alten Stuhlfabrik. «Das<br />
Stück dreht sich um Pianist Sebastiano, der<br />
seit einem halben Jahr mit der leicht verwirrten<br />
Ann Harriet musiziert. Sie glaubt, eine<br />
ehemals gefeierte Opernsängerin zu sein, die<br />
nun lediglich noch für ihre treusten Fans auftritt»,<br />
erklärt Hans-Peter Ulli, der das Theater<br />
geschrieben hat und zugleich die Rolle des<br />
Begleiters und ehemaligen Liebhabers von<br />
Ann spielt. «Meine Figur Peter ist ein Kunstmaler,<br />
der dank Ann in jüngeren Jahren zum<br />
künstlerischen Höhenflug angesetzt hat,<br />
bis sie ihn verlassen hat. Seither hat er kein<br />
Bild mehr gemalt.» Durch das Abenteuer mit<br />
Sebastiano und Ann spüre er wieder, was es<br />
bedeute, sich der Kunst und dem Leben zu<br />
widmen. «Beim Schreiben des Stücks habe<br />
ich mich selbst gefragt, was passiert, wenn<br />
wir am Ende unseres Daseins angelangt sind.<br />
Wer begleitet uns, was ist prägend und woran<br />
halten wir uns?» Schon vor der Entstehung<br />
sei ihm klar gewesen, dass das neue<br />
Theater von Musik geprägt sein und das Altern<br />
thematisieren soll. «Mir war es wichtig,<br />
tatsächlich Lieder einzubauen, welche die<br />
EIN NORDISCHER KONZERTABEND<br />
MIT DUO DUVA UND LARS BYGDÉN<br />
Ein musikalisches Erlebnis der nordischen<br />
Art erwartet die Besucherinnen und Besucher<br />
am Samstag, 13.April, im Kulturlokal<br />
«Dä 3.Stock» an der Indsutriestrasse 28. Mit<br />
dem Duo DUVA und Lars Bygdén gastieren<br />
Künstlerinnen und Künstler aus dem hohen<br />
Norden in Herisau. Den Beginn des Abends<br />
bildet DUVA, das mit urbanem Folk die Gäste<br />
verzaubern wird. Die beiden Musiker, Elena<br />
Schmidt-Arras und Klaus Frech, verbinden<br />
traditionelle nordische Klänge auf einzigartige<br />
Weise mit modernen Elementen der<br />
Stadt. Mit intensiver, mystischer und kraftvoller<br />
Musik entführen sie ihr Publikum in<br />
eine tranceartige Atmosphäre. Das Duo spielt<br />
seit drei Jahren zusammen und hat altnordische<br />
Lieder neu arrangiert, wobei sie mal<br />
kammermusikalisch und entrückt, mal elektronisch<br />
rhythmisiert erklingen. Der zweite<br />
Höhepunkt des Abends ist der Singer/Songwriter<br />
Lars Bygdén aus Schweden. Bekannt<br />
für seine melancholischen Songs, präsentiert<br />
er ein breites Repertoire von Folk Noir<br />
bis Americana. Bygdén ist ein Meister der<br />
dunklen Stimmungen, die er jedoch stets mit<br />
einer lösenden Leichtigkeit verbindet. Seine<br />
Seele der Protagonisten erfüllen. Letztlich<br />
ist es eine musikalische Liebeserklärung an<br />
das Leben.» Neben Hans-Peter Ulli stehen<br />
Antonia Brown als Ann Harriet und Roberto<br />
Forno als Sebastiano auf der Bühne. Brown<br />
Antonia Brown spielt in «Papaveri Rossi» die Opernsängerin Ann Harriet.<br />
DUVA (Foto) und Lars Bygdén gastieren am 13. April in Herisau.<br />
kam in Florida zur Welt, verbrachte ihre Kindheit<br />
in Europa und war zwanzig Jahre lang als<br />
Opernsängerin tätig. Forno studierte Klavier<br />
in Italien und war unter anderem am Teatro<br />
alla Scala in Mailand engagiert. Beginn der<br />
Aufführungen ist jeweils um 20 Uhr, Tickets<br />
sind in der Drogerie Walhalla oder unter<br />
www.eventfrog.ch erhältlich. (sd)<br />
(Bild: sd)<br />
eindrucksvolle Performance verspricht ein<br />
Konzerterlebnis, das das Publikum mit einem<br />
Lächeln im Herzen verlassen wird. Pressestimmen<br />
zu Lars Bygdéns aktuellem Album<br />
«One Last Time for Love» sind äusserst positiv.<br />
Das Werk wurde von Kritikern als beeindruckend<br />
und schön gelobt, seine Fähigkeit,<br />
Melancholie in musikalische Klangwolken zu<br />
giessen, hätten sich als einzigartig herausgestellt.<br />
Türöffnung ist um 19 Uhr, das erste<br />
Konzert beginnt um 20.30 Uhr. Tickets sind<br />
im Vorverkauf über eventfrog.ch sowie an<br />
allen SBB- und Postschaltern erhältlich. (pd)<br />
(Bild: pd)
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(LiA) durch. Die Befragung bei den Bewohnenden<br />
fand in Form von persönlichen Interviews<br />
statt, die Angehörigen bekamen einen<br />
Fragebogen. Zudem gab es eine Befragung zu<br />
«Wohnen mit Services» bei den Mieterinnen<br />
und Mietern des Hauses Tanneck. Die Bewohnenden<br />
und Angehörigen der LiA sind bei<br />
den Themen «Wohlbefinden» und «Verpflegung»<br />
überdurchschnittlich zufrieden. Beim<br />
«Wohlbefinden» ist die Stiftung im Vergleich<br />
zu 61 vergleichbaren Organisationen in der<br />
Deutschschweiz sogar auf dem ersten Rang.<br />
Die Bewohnenden haben zudem den Bereich<br />
«Mitbewohnende» sehr positiv bewertet, die<br />
Angehörigen das Thema «Aktivitäten». Geschäftsführer<br />
Marcel Fritsch: «Dass sich Bewohnende<br />
und Angehörige in unseren Häusern<br />
wohlfühlen, freut uns sehr. Denn es zeigt,<br />
dass wir auf dem richtigen Weg sind und<br />
unser Ziel, den Menschen im Alter ein für sie<br />
lebenswertes Zuhause in Herisau zu bieten,<br />
schon heute gut erfüllen. Ein grosses Dankeschön<br />
geht an unsere Mitarbeitenden, die sich<br />
jeden Tag mit viel Herzblut dafür einsetzen.»<br />
Die Mietenden im Haus Tanneck (Betreutes<br />
Wohnen) haben die Dienstleistungen wie<br />
ambulante Pflegeleistungen, Hauswirtschaft<br />
sowie Ansprechpersonen im Haus überdurchschnittlich<br />
gut bewertet. Die Stiftung wolle<br />
die guten Noten auch künftig bestätigen<br />
und sich weiter verbessern. Es gebe einzelne<br />
Punkte, bei denen die Bewertung leicht unter<br />
dem Durchschnitt der Vergleichsorganisationen<br />
liege. Dazu gehöre zum Beispiel der Informationsfluss<br />
an Angehörige. Aufgrund dieser<br />
Rückmeldungen hat die LiA bereits reagiert<br />
und die «Bezugspersonen Pflege» eingeführt.<br />
Jede und jeder Bewohnende und deren Angehörige<br />
haben damit eine direkte Ansprechperson<br />
in den Wohngruppen. Damit konnte<br />
der Informationsfluss bereits verbessert werden.<br />
Die Mietenden im Haus Tanneck bemängelten<br />
vor allem die Bauart und Ausstattung<br />
der Küche, welche teils nicht als altersgerecht<br />
empfunden wird. (pd)<br />
Was würden Sie in Herisau verändern?<br />
Ich würde nichts mehr verändern.<br />
Welches Restaurant in Herisau würden<br />
Sie auswärtigen Freunden empfehlen und<br />
weshalb?<br />
Das Oberdorfkafi, weil ich dort gerne «käffele».<br />
Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Ich wollte einfach gut kochen lernen.<br />
Was möchten Sie in ihrem Leben noch<br />
erreichen?<br />
Nichts mehr, ich bin zufrieden.<br />
Die Gebäude im Heinrichsbad gehören zur Stiftung Leben im Alter.<br />
(Bild: pd)<br />
Welches Tier wären Sie gerne und weshalb?<br />
«Es Vögeli», weil es fliegen und singen kann.<br />
Was bringt Sie zum Lachen?<br />
Wenn jemand etwas Lustiges erzählt – zum<br />
Beispiel einen guten Witz.<br />
Dieser Person möchte ein Kompliment<br />
machen:<br />
Alice Signer, sie macht tapfer ihren Haushalt<br />
trotz Schwierigkeiten und besucht stets die<br />
Betagten im Altersheim.<br />
Wen würden Sie gerne in der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />
sehen?<br />
Rosmarie Preisig.<br />
KATHOLISCHE PFARREI MIT VERLUST<br />
UND ERHÖHUNG DES STEUERFUSSES<br />
«Leider verzeichnen wir in unserer Kirchgemeinde<br />
im Jahr 2023 mit 143 Austritten einen<br />
Rekord, das sind rund 2,8 Prozent», stellte<br />
Roland Reutemann, der Präsident des Kirchenverwaltungsrates<br />
der Pfarrei Herisau-<br />
Waldstatt-Schwellbrunn, an der ordentlichen<br />
Versammlung fest. Monika Stamm und Kassier<br />
Peter Schraner präsentierten die Rechnung:<br />
Die Verwaltungsrechnung schloss bei<br />
Einnahmen von rund 1,746 Millionen Franken<br />
mit einem Verlust von rund 79 000 Franken<br />
ab. Eine grosse Mehrheit der Mitglieder folgte<br />
dem Antrag, per 2025 den Steuerfuss von<br />
0,43 auf 0,47 Einheiten zu erhöhen. Der aktuelle<br />
Wert sei der niedrigste unter den katholischen<br />
Kirchgemeinden in Ausserrhoden.<br />
«Mit der Erhöhung positionieren wir uns im<br />
mittleren Bereich», sagte Reutemann. Anschliessend<br />
sprachen sich die Anwesenden<br />
mehrheitlich für einen Verkauf der Liegenschaft<br />
an der Poststrasse 37 aus. Diese biete<br />
keine sinnvolle Möglichkeit der Eigennutzung,<br />
zudem wären erhebliche Sanierungsmassnahmen<br />
nötig. (pd)
34 · Sexualität <strong>04</strong>/<strong>2024</strong><br />
Der Herisauer Marco Tornese setzt sich unter anderem für die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare ein.<br />
«DAS LEBEN IN DER STADT<br />
IST BUNTER ALS AUF DEM LAND»<br />
Im dritten Teil der Serie widmen wir uns der LGBT-Community. Der Herisauer Marco Tornese<br />
ist «Mr Gay Switzerland» und hat in der Fernsehsendung «Prince Charming» seinen Traummann<br />
gesucht. Er erzählt, weshalb es ihn als homosexuellen Mann in die Stadt gezogen hat.<br />
Lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell,<br />
queer, intersexuell, asexuell – die sexuelle<br />
Orientierung der Menschen und die Definition<br />
ihres Geschlechts werden immer vielfältiger,<br />
offener und bunter. Die Regenbogenfahne<br />
symbolisiert diese Vielfalt und hat sich als<br />
Zeichen für den Kampf für die Gleichberechtigung<br />
aller Geschlechter und Sexualitäten etabliert.<br />
«In der Schweiz sind wir in diesem Bereich<br />
auf einem guten Weg und bewegen uns<br />
international leicht über dem Durchschnitt»,<br />
sagt Marco Tornese. Der 39-Jährige ist in Herisau<br />
aufgewachsen, selbst homosexuell und<br />
setzt sich für gleichgeschlechtliche Liebe ein.<br />
«Es gibt positive Entwicklungen wie die Ehe<br />
für alle, auch wenn sie in Spanien schon vor<br />
20 Jahren und ohne grosse Diskussionen eingeführt<br />
wurde. Leider gibt es aber nach wie<br />
vor sehr viele Länder, in denen Menschen mit<br />
einer anderen Sexualität verfolgt oder sogar<br />
getötet werden.» Die politischen Strömungen<br />
in weiten Teilen der Welt bereiten ihm grosse<br />
Sorgen. «Während viele Menschen offener<br />
und toleranter werden, verschliessen sich<br />
andere zusehends und klammern sich an das<br />
klassische Bild von Mann und Frau. Alles, was<br />
anders ist, lehnen sie ab.»<br />
(Bild: zVg.)<br />
Erste Schwulenparty im Kanton<br />
Marco Tornese wächst in Herisau auf, die Mutter<br />
eine Schweizerin, der Vater aus Italien. Ihm<br />
sei früh bewusst gewesen, dass er sich nicht<br />
zu Frauen hingezogen fühle. «Ich hatte nie<br />
ein richtiges Coming-out, bei dem ich mich<br />
hingestellt und gesagt habe, dass ich schwul<br />
bin. Für die meisten in meinem Umfeld war<br />
das ebenso klar wie mir. Und spätestens nach<br />
meiner Wahl zum ‹Mr Gay Switzerland› vor<br />
sieben Jahren haben es wohl alle verstanden.»<br />
Kurz nach seiner Auszeichnung fand in der Angel’s<br />
Bar in Herisau die erste Schwulenparty<br />
im Appenzellerland statt. «Die Reaktionen auf<br />
meine Wahl waren grösser als erwartet. Ich bekam<br />
durchwegs positive Stimmen.» Das sei in<br />
seinem Leben nicht immer der Fall gewesen.<br />
Zum Zeitpunkt seiner Wahl lebte Tornese bereits<br />
seit vielen Jahren nicht mehr in Herisau.<br />
«Für mich war immer klar, dass ich weg möchte.<br />
Das Leben in einer grossen Stadt ist bunter<br />
als auf dem Land. Jeder Mensch wird so akzeptiert,<br />
wie er ist, und man findet mehr Gleichgesinnte.»<br />
In Zürich konnte er schon in jüngeren<br />
Jahren ohne Angst vor Diskriminierung in den<br />
Ausgang und in Bars für homosexuelle Menschen<br />
verkehren. «Vielleicht war es auch eine<br />
unbegründete Angst, die mich vom Land weggeführt<br />
hat. Aber man weiss ja, wie viele ein<br />
Problem mit Schwulen haben. Das gilt vor allem<br />
für heterosexuelle Männer. Deshalb fühlte<br />
ich mich nie richtig willkommen.»<br />
Er sei im Appenzellerland zu einer Zeit ausgewachsen,<br />
als «schwul» ein geläufiges Fluchwort<br />
war. Vor allem während seiner Schulzeit<br />
wurde er oft damit konfrontiert. «Es war<br />
für mich bereits negativ behaftet, bevor ich<br />
überhaupt wusste, was es bedeutet und dass<br />
ich selbst homosexuell bin. Das Bild eines<br />
Schwulen war gleichgesetzt mit einem bunten<br />
und schrägen Vogel, den man mit erhobenen<br />
Augenbrauen angeschaut hat.» In seiner Jugend<br />
habe er nie ein Vorbild gehabt, zu dem<br />
er aufsehen konnte. Ein Homosexueller, der<br />
nicht in die Schublade eines verrückten Vogels<br />
gesteckt wurde? In der damaligen Zeit eine<br />
Rarität. «Für die Medien ist es leider bis heute<br />
attraktiver, die schrillen, lauten Paradiesvögel<br />
ins Rampenlicht zu stellen. Dadurch verschiebt
<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Sexualität · 35<br />
sich allerdings die Wahrnehmung und verunsichert<br />
vielleicht Kinder und Jugendlichen, die<br />
nach ihrer eigenen sexuellen Orientierung suchen.<br />
Es kann für sie irritierend sein, wenn sie<br />
sich nicht mit Personen in der Öffentlichkeit<br />
identifizieren können.»<br />
Die schillernde TV-Welt<br />
Anderen Menschen ein Vorbild zu sein und<br />
ihnen zu zeigen, dass nicht alle Homosexuellen<br />
dem Klischee des Paradiesvogels entsprechen<br />
– das waren für Marco Tornese die<br />
Gründe, vermehrt die Öffentlichkeit zu suchen.<br />
«Irgendwann habe mich einfach mal für<br />
die Wahl als ‹Mr Gay Switzerland› angemeldet.<br />
Nach meinem Sieg kam ich auch noch<br />
auf den vierten Rang an der weltweiten Wahl.<br />
Ich wollte diese Aufmerksamkeit nutzen, um<br />
mich beispielsweise für gleichgeschlechtliche<br />
Liebe einzusetzen.» Ein halbes Jahr nach<br />
seiner Wahl erscheint ein Bildkalender von<br />
Tornese, die Einnahmen spendet er für Organisationen,<br />
die sich für seine Anliegen stark<br />
machen. Er tritt in Schulen auf, repräsentiert<br />
die Schweiz an verschiedenen Events in Europa<br />
und macht 2019 bei der Reality-Show<br />
«Prince Charming» mit, in der homosexuelle<br />
Männer nach ihrer Liebe suchen. «Das war<br />
eine interessante Erfahrung und hat mir Türen<br />
geöffnet. Ich erhalte bis heute Anfragen<br />
für TV-Sendungen. Aber dieses Kapitel ist für<br />
mich abgeschlossen. In dieser Welt hast du<br />
kaum Kontrolle darüber, wie du dargestellt<br />
«Menschen<br />
ändern sich<br />
nicht von heute<br />
auf morgen.»<br />
wirst. Ich habe mein Leben lieber selbst in der<br />
Hand.» Dieses Leben verläuft derzeit in ruhigen<br />
Bahnen. Marco Tornese lebt mit seinem<br />
Partner in der Region Zürich und arbeitet<br />
seit 20 Jahren als Teamleiter für eine Bank. Er<br />
habe das Gefühl, angekommen zu sein. Trotzdem<br />
spüre er die kleinen Herausforderungen<br />
im Alltag, mit denen heterosexuelle Menschen<br />
nicht konfrontiert werden. «Wenn ich<br />
bei einem neuen Coiffeur sitze und gefragt<br />
werde, ob ich eine Frau habe, muss ich mich<br />
entscheiden, wie weit ich mich dieser Person<br />
gegenüber öffnen möchte.» Er spüre allerdings,<br />
dass in der Gesellschaft ein Umdenken<br />
stattfinde. «Die Menschen sind sensibilisierter<br />
und erkunden sich zum Beispiel vermehrt,<br />
ob ich in einer Partnerschaft sei. Diese neutrale<br />
Sprache ist auf dem Vormarsch.» Dass<br />
es vielen Mitgliedern der «LGBTQIA+»-Community<br />
(siehe unten) nicht schnell genug gehen<br />
kann, sieht Tornese kritisch. «Pronomen,<br />
verschiedene Geschlechter, genderneutrale<br />
Sprache – im Moment prasselt sehr vieles<br />
aus dieser Richtung auf die Gesellschaft ein.<br />
Aber es bringt nichts, wenn wir erwarten,<br />
dass sich alle Menschen von heute auf morgen<br />
ändern. Es braucht Zeit, bis sich Neues<br />
etabliert.» Es sei überzeugt, dass sich die Situation<br />
für Menschen mit anderer Sexualität<br />
verbessern werde. «Trotzdem wird es Sexismus<br />
immer geben. Das sieht man beim Rassismus,<br />
der nicht verschwunden ist, nur weil<br />
die Welt aufgeklärter wurde.»<br />
In Herisau selbst gibt es mit der kantonalen<br />
Abteilung für Chancengleichheit eine<br />
Stelle, die sich für Anliegen wie die Gleichstellung<br />
einsetzt. «Erfahrungsberichte zeigen,<br />
dass zum Beispiel die queere Gemeinschaft<br />
auf dem Land weniger sichtbar ist»,<br />
erklärt Leiterin Lydia Wenger. «Es mangelt<br />
im Gegensatz zu den Städten oft an den<br />
passenden Strukturen wie Treffpunkten. Ein<br />
sicherer Ort für den Austausch untereinander<br />
kann wichtig sein, um sich aufgehoben<br />
und verstanden zu fühlen.» Anfragen von<br />
Privatpersonen rund um die eigene Sexualität<br />
habe es bisher nicht gegeben. «Bei einer<br />
entsprechenden Kontaktaufnahme würden<br />
wir auf passende Angebote in der Region<br />
verweisen.» Momenten werde vom Kanton<br />
eine Analyse zur aktuellen Situation im Bereich<br />
der Gleichstellung vorgenommen.<br />
«Dabei werden auch LGBTQIA+-Themen aufgegriffen.»<br />
Sergio Dudli<br />
L G B T Q I A +<br />
LESBIAN GAY BISEXUAL TRANS QUEER INTER ASEXUAL PLUS<br />
Lesbian: homosexuelle Frauen, Gay: homosexuelle Männer, Bisexual: fühlt sich von beiden Geschlechtern angezogen,<br />
Trans: fühlt sich nicht dem Geschlecht seiner Geburt zugehörig, Queer: kann sich nicht mit traditionellen Geschlechtern<br />
identifizieren, Inter: Körper weisst sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale auf, Asexual: kein Bedürfnis<br />
nach sexuellen Kontakten, +: weitere sexuelle Orientierungen wie Sapio- oder Pansexualität
36 · Kalender <strong>04</strong>/<strong>2024</strong><br />
Kalender<br />
April<br />
4. Trauercafé, 17 – 18.30 Uhr, Kulturwerkstatt<br />
Appenzellerland, Kasernenstrasse 39a<br />
4. Mittagstreff, Club60plus, Casino Herisau<br />
4. Vernissage von Ingrid Koss, 18 – 20 Uhr,<br />
Psychiatrisches Zentrum<br />
4. Gwerbler-Kafi, 6.15 – 7.30 Uhr, Cafe Kuhn<br />
5. JAMfreeday, Jamsession, 19 Uhr, freier<br />
Eintritt, dä3.Stock<br />
5. Frühlingskonzert der Musikschule Herisau,<br />
18.30 Uhr, Aula Ebnet West<br />
6. FC Herisau – SC Brühl 2, 18 Uhr, Ebnet<br />
Herisau<br />
6. Schlager und Discofox Nacht, 19.30 Uhr,<br />
Casino<br />
6. PC-Reparierbar, Annahmeschluss für<br />
Gerate ist 12 Uhr, WinWin Markt<br />
6. Eröffnung Bauernmarkt, 08.30 – 12.30<br />
Uhr, Obstmarkt<br />
7. Freie Besichtigung Schwänberg-Museum,<br />
14 – 16 Uhr<br />
7. «Der gestiefelte Kater», Kinder ab 5<br />
Jahren, 11 Uhr, Figurentheater Herisau<br />
7. «NOMAL! Gschichtä, Versli und meeh»,<br />
10 Uhr, Alte Stuhlfabrik<br />
10. E-Bike: Aufwärmrunde, Club60 plus, 13.30<br />
Uhr, Sportzentrum<br />
10. Zirkus Stey (bis 14. April, täglich zwei<br />
Aufführungen), Ebnet<br />
13. Konzertabend mit Duo DUVA und Lars<br />
Bygdén, Dä 3. Stock, 19 Uhr, Industriestrasse<br />
28<br />
13. Standaktion am Wochenmarkt:<br />
«Förderung Biodiversität im Siedlungsraum»,<br />
Ornithologische Gesellschaft, 8.30<br />
– 12.30 Uhr, Obstmarkt<br />
13. Filmaufführung «Feld Acker Wiese» mit<br />
Regisseur Marco Graf, 19.30 Uhr, Cinétreff<br />
14. Flohmarkt, 9 – 17 Uhr, Bären Herisau,<br />
Alpsteinstrasse 1<br />
15. Wanderung Eggerstanden – Weissbad,<br />
Vitaswiss, Anmeldung und Infos unter<br />
079 549 91 39<br />
16. Konzert der «Enderlin Chicks», Club60<br />
plus, 14 Uhr, kath. Pfarreiheim<br />
18. Mittagstreff, Club60plus, Casino Herisau<br />
18. Plattentaufe von Laura Antonella, Dä 3.<br />
Stock, 19 Uhr, Industriestrasse 28<br />
20. FC Herisau – FC Mels, 18 Uhr, Ebnet Herisau<br />
20. Konzert von Rascals'Rock, Dä 3. Stock, 20<br />
Uhr, Industriestrasse 28<br />
23. Wanderung im Zürcher Oberland, Vitaswiss,<br />
Anmeldung und Infos unter 079 703<br />
96 49<br />
23. Spaziergang «Frühlingserwachen am<br />
See», Club60 plus, 12.05 Uhr, Bahnhof<br />
26. Vernissage «Molke und Marketing», 19<br />
Uhr, Museum Herisau<br />
26. Closing Party der Amadeus Bar, Kasernenstrasse<br />
40<br />
27. Valposchiavo Calcio – FC Herisau, 17 Uhr,<br />
Casai Campascio<br />
27. Tischmarkt «Alles für dein Kind», 10 – 13<br />
Uhr, Aula Schulhaus Ebnet West<br />
Regelmässig<br />
Café unter den Bäumen, Montag (10-17<br />
Uhr) & Freitag (14-21 Uhr), Chupfertrocke<br />
Museum Herisau, Mittwoch<br />
bis Sonntag, 13–17 Uhr<br />
Figurentheater-Museum, jeweils am<br />
Mittwoch um 14–17 Uhr und Sonntag<br />
11–16 Uhr<br />
Theaterstück «Papaveri Rossi» vom 4.<br />
bis 6. April um 20 Uhr in der Stuhlfabrik<br />
27. Vogel-Exkursion ins Wollmatinger Ried,<br />
Ornithologische Gesellschaft, 7.05 Uhr,<br />
Bahnhof<br />
27. Konzert mit Albin Brun und Kristina Brunner,<br />
20.30 Uhr, Altes Zeughaus<br />
27. «Die Niere – Komödie von Stefan Vogel»,<br />
Herisauer Bühne, 20 Uhr, Alte Stuhlfabrik<br />
27. Closing Party der Amadeus Bar, Kasernenstrasse<br />
40<br />
27. Wandelbar zum Obstmarkt und Platz,<br />
Führung mit Architekt Bruno Bottang,<br />
10 Uhr, Teffpunkt<br />
28. Kreativmarkt mit 14 Ausstellern, Dä 3.<br />
Stock, 10 – 16 Uhr, Industriestrasse 28<br />
29. Appenzeller Lät-Night-Show. 20 Uhr, Alte<br />
Stuhlfabrik<br />
30. Wanderung «Wolf, Moos, Magd», Club60<br />
plus, 10.30 Uhr, Bahnhof<br />
Mai<br />
1. Chinderchörli Herisau, 17.30 – 18.45 Uhr,<br />
Kirchgemeindehaus Herisau,<br />
ALBIN BRUN UND KRISTINA BRUNNER<br />
STELLEN IHR NEUES ALBUM VOR<br />
Albin Brun und Kristina Brunner, ein Ensemble<br />
der neueren Volksmusik, präsentieren<br />
am Samstag, 27. April, um 20.30<br />
Uhr ihr neues Album im Alten Zeughaus.<br />
«Von höchster Präzision, mitreissend und<br />
begeisternd», schrieb die Presse über die<br />
beiden. Sie haben nicht nur ein grosses<br />
Repertoire an Eigenkompositionen erarbeitet,<br />
sondern auch eine dialogische<br />
Virtuosität und Tiefe erspielt. Mit Albin<br />
Brun und Kristina Brunner haben sich 2017<br />
zwei Seelenverwandte zu einem vielbeachteten<br />
Duo zusammengeschlossen, das<br />
über die Jahre eine eigenwillige, atmosphärisch<br />
dichte Klangpoesie entwickelt<br />
hat. Mit ausgefeilten Eigenkompositionen,<br />
in denen auch improvisatorische Ausflüge<br />
Platz haben, erschaffen die beiden Multiinstrumentalisten<br />
eine Kammermusik von<br />
magischer Schlichtheit. In ihrem Zusammenspiel<br />
werden melodiöse, verspielte,<br />
überraschende und berührende Klangwelten<br />
erkundet. Das Duo stellt seine CD «Innerland»<br />
vor. (pd) Kristina Brunner und Albin Brun. (Bild: pd)
<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Sternefööfi · 37<br />
Sternefööfi<br />
BACK TO THE FUTURE <strong>2024</strong>!<br />
Neustart für die Wissensgesellschaft<br />
Nach der Fischezeit, die für die Regeneration<br />
und Reinigung vom Alten steht, beginnt mit dem<br />
Tierkreiszeichen Widder der (Neu-)Start ins Leben.<br />
Menschen mit einer Widdersonne sind für<br />
eine Überraschung gut und schaffen es immer<br />
wieder, den Vorhang runterzureissen und einen<br />
Schritt vorwärts zu machen. Als Zeitqualität<br />
befinden wir uns mehrfach in der Analogie des<br />
Neuanfangs. Wir stehen am Anfang der neuen<br />
Luftepoche, die uns seit Dezember 2020 den<br />
Wandel von der Leistungs- in die Wissensgesellschaft<br />
bringt. Wissen ist mehr als ein Diplom<br />
für eine absolvierte Schule. Die Leistungsgesellschaft<br />
hat einen Effort forciert und materiell belohnt,<br />
der sich im Angesicht der neuen Herausforderungen<br />
als Sackgasse präsentiert. Erlerntes<br />
Wissen allein befähigt noch nicht für die Umsetzung<br />
des Potenzials. Die musische Selbstentdeckung<br />
ist eine vernachlässigte Komponente<br />
in der Bildung. Der Entfaltung der individuellen<br />
Anlage kommt ein immer höherer Stellenwert<br />
zu, weil die Sinnfrage zurückkehrt. Bereits sind<br />
erste Generationen da, die uns Anzeichen für<br />
die kommende Entwicklung geben. Weitere Anschauungsbeispiele<br />
finden sich überall dort, wo<br />
Stimmen laut werden, dass vermitteltes und angewendetes<br />
Wissen nicht mehr den Bedürfnissen<br />
der Praxis entspricht. Es ist daher abzusehen,<br />
dass an der Basis Wissen für Entdeckung von Individualität<br />
vermittelt und der Förderbegriff insgesamt<br />
neu definiert werden muss. Da Uranus,<br />
als Herrscher der Luftepoche, im April 2026 in<br />
das Zeichen Zwillinge eintritt, dürfte dieses Thema<br />
im Bildungsbereich enorm an Dominanz zunehmen.<br />
Zwillinge steht für das Lernen und die<br />
Anwendung der vorhandenen Talente.<br />
Fulminanter Jahresstart in Sicht<br />
Doch bleiben wir im aktuellen Zeitthema. Zum<br />
Auftakt des neuen astrologischen Jahres folgt<br />
schon bald der eigentliche Höhepunkt. Am<br />
M<br />
F<br />
21. April findet eine Jupiter/Uranus Konjunktion<br />
auf 22° Stier statt. Wer diesen Aspekt schon im<br />
eigenen Horoskop hat, der wird naturgemäss aktiver<br />
involviert sein, während andere eher über<br />
das Umfeld involviert werden. Jupiter steht für<br />
das Expansionsprinzip. In der Erdepoche war der<br />
Leistungsbegriff eng mit der materiellen Substanz,<br />
sprich Geld, Besitz, Revier verbunden und<br />
daher war Jupiters Aufgabe stark auf «höher,<br />
schneller, weiter» ausgerichtet. Zusätzlich wurde<br />
in den vergangenen 200 Jahren eine nie dagewesene<br />
Spezifikation, Messbarkeit und Trennung<br />
von Disziplinen erreicht. Das Jupiterprinzip diente<br />
so als ein Erfolgsgarant für Optimierungen aller<br />
Art. In der traditionellen Astrologie war Jupiter<br />
immer auch der Glücksplanet. Könige liebten<br />
und identifizierten sich mit ihm und liessen sich<br />
Horoskope zu günstigen Jupiterkonstellationen<br />
erstellen. Doch was ist Glück für uns heute und<br />
was war es für die Menschen vor 500 Jahren?<br />
Das macht deutlich, dass in der Astrologie die<br />
Planetenenergien immer auch über den Zeitgeist<br />
dekliniert werden. In Zeiten von epochalen<br />
Umbrüchen kann man daher erleben, wie sich<br />
diese Begrifflichkeiten verändern und bisherige<br />
Formen aufgelöst oder gesprengt werden. Der<br />
Blick zurück zum Ursprung, ist in der Astrologie<br />
immer der Blick in die Natur. Dort repräsentiert<br />
Jupiter schlicht das Wachstumsprinzip. Der Samen<br />
treibt zur Blüte, das Kind wird zum Erwachsenen<br />
und alles Leben kehrt durch das Sterben<br />
zurück zum Ursprung. Eine der Hauptaufgaben<br />
in der aktuellen Zeit ist es, Wachstum losgelöst<br />
von Gewinnsteigerung zu sehen und zu erleben,<br />
dass jeder Moment in einen komplexen Entfaltungszyklus<br />
eingebunden ist.<br />
Wachstum ist angelegt<br />
Natürlich spielen Ausseneinflüsse eine grosse<br />
Rolle, also genug Sonne, Wasser, etc. Trotzdem<br />
wird der Samen eines Olivenbaums nie in einem<br />
Ahorn enden. Dieser natürlichen Form der Be-<br />
schränkung versucht der Mensch spätestens<br />
seit der Aufklärung konsequent zu entgehen.<br />
Mit physischen und psychischen Behelfsmitteln<br />
wird die Vorstellung am Leben erhalten, dass wir<br />
sehr vieles beeinflussen können. Das machte Jupiter<br />
zu einem Glücksversprechen der besonderen<br />
Art: Du kannst alles sein, was Du willst? Das<br />
stimmt nicht einmal mehr in Amerika. Es geht<br />
nun darum, wie man zu dem heranwächst, was in<br />
einem selbst angelegt ist und man damit einen<br />
Beitrag für die Gesellschaft leistet. Das wird zur<br />
Herausforderung für viele, weil die meisten von<br />
uns auf Anpassung (Bildung, Arbeitswelt, Beziehungen)<br />
konditioniert sind. Der Entdeckung der<br />
eigenen Individualität und Authentizität kommt<br />
deshalb eine neue Wichtigkeit zu. Doch wie erkennt<br />
man sich selbst in diesem neuen Zeitspiegel,<br />
nachdem man so lange funktioniert hat?<br />
Jupiter mutiert zum Lehrer, der über das Wissen<br />
zur Selbstverwirklichung verfügt. Seine Zielgrösse<br />
wäre dann nicht die Höhe des Kontostand,<br />
sondern die Sinnhaftigkeit des Wirkens.<br />
Sich adaptieren wie Marty McFly<br />
Wer kennt noch den Blockbuster «Back to the<br />
future»? Das ist mein Bild für den 21. April <strong>2024</strong>.<br />
Wenn der DeLorean vor unserer Türe steht,<br />
gehts ab Richtung Zukunft. Marty McFly (Michael<br />
J. Fox) steht als 17-Jähriger an einem Punkt,<br />
der viele Ähnlichkeiten mit der heutigen Zeit hat.<br />
Die Schule stinkt ihm, seine Rockband verliert einen<br />
Wettbewerb und er hat Angst, als Looser wie<br />
sein Vater zu enden. Sein einziger Trost ist der<br />
exzentrische (uranische) Wissenschaftler Doc<br />
Brown (Christopher Loyd), der einen Sportwagen<br />
in eine Zeitmaschine umgebaut hat und ihn<br />
damit in die Zukunft transformiert. Nun gilt es zu<br />
packen für diese 13-jährige Jupiter/Uranus-Reise.<br />
Wie Marty treten wir staunend in eine Zeit von<br />
neuen Gesetzmässigkeiten ein und es gilt, einen<br />
Umgang und Lernbereitschaft zu entwickeln.<br />
Das, was seit Dezember 2020 neu ins Leben getreten<br />
ist, wird nun sprungartig vorangetrieben.<br />
Die Sinnfrage dient als Reiseführer und es gilt,<br />
den Boden unter den Füssen in jeglicher Hinsicht<br />
neu zu bewerten. Bei so viel hoffnungsvoller Voraussicht<br />
ergeht auch eine Mahnung an Vermeidungsstrategen:<br />
Wer zu hoch fliegt, könnte das<br />
Schmelzen seiner Flügel erleben und abstürzen.<br />
Ikarus lässt nämlich in der Jupiter/Uranus Konstellation<br />
ebenfalls grüssen. (nr)<br />
Impressum<br />
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Nadja Rechsteiner (nr)<br />
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38 · Rätsel <strong>04</strong>/<strong>2024</strong><br />
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v.<br />
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nicht<br />
weiter<br />
beschäftigen<br />
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Menschen<br />
Turngruppe<br />
Journalistin<br />
Bedrohung,<br />
Risiko<br />
kleiner<br />
Parasit<br />
Abk.:<br />
Mehrwertsteuer<br />
6<br />
Angeh.<br />
des brit.<br />
Hochadels<br />
4<br />
Mutter<br />
d. Nibelungenkönige<br />
Lebersekret<br />
abfallendes<br />
Gelände<br />
Verbindungsstelle<br />
Vertiefung<br />
auf einer<br />
CD<br />
Vorn. v.<br />
Lindenberg<br />
Nerven<br />
betreffend<br />
schott.<br />
Seeschlange<br />
Teil des<br />
Mittelmeers<br />
Autorenverband<br />
nicht<br />
selten<br />
kleine<br />
Strasse,<br />
Pfad<br />
hereinlegen,<br />
täuschen<br />
(ugs.)<br />
engl.:<br />
lügen<br />
Computerpiktogramm<br />
3<br />
Drama v.<br />
Ibsen †<br />
Stützsubstanz<br />
im<br />
Skelett<br />
Schirmmütze<br />
(engl.)<br />
glattschaliger<br />
Pfirsich<br />
frz.:<br />
gross<br />
Waldrandblume<br />
Jägersprache:<br />
Köder<br />
fruchtbare<br />
Wüstenstelle<br />
dt. Name<br />
v. Sierre<br />
unnütz:<br />
das ...<br />
Rad am<br />
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(Sport)<br />
5<br />
Ort im<br />
Kanton<br />
Wallis<br />
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Männerkleidung<br />
in der<br />
Nähe<br />
von<br />
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Talsperre<br />
im<br />
Kt. GR<br />
Mass d.<br />
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9<br />
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griech.<br />
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Währung<br />
der EU<br />
engl.<br />
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Männername<br />
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von<br />
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(1. Pers.)<br />
griech.<br />
Vorsilbe:<br />
mit, um,<br />
nach<br />
Gestirne<br />
betreffend<br />
südamerik.<br />
Strom 1<br />
Abk.:<br />
National.<br />
Olymp.<br />
Komitee<br />
griech.<br />
Buchstabe<br />
Financier<br />
Rückenpartie<br />
Mz.<br />
Vorn. d.<br />
Sängers<br />
Gott † 8<br />
Kern e.<br />
Sache:<br />
das ...<br />
frz.:<br />
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Das Lösungswort der letzten<br />
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<strong>04</strong>/<strong>2024</strong> Kino · 39<br />
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jeder <strong>Ausgabe</strong> einen Schnappschuss aus dem Dorf. Wenn Sie erkannt haben, wo wir das Bild geknipst haben, machen auch Sie ein Foto davon<br />
oder schicken Sie uns die Lösung bis zum letzten Mittwoch des Monats an redaktion@deherisauer.ch. Unter allen richtigen Einsendungen losen<br />
wir jeden Monat eine Gewinnerin oder einen Gewinner aus. Unsere März-Gewinnerin ist Jolanda Buschauer – herzlichen Glückwunsch!<br />
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