Ausgabe 11/2023
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 1. November 2023
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 1. November 2023
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das Magazin für Herisau und Umgebung <strong>Ausgabe</strong> <strong>11</strong> ⋅ 1. November <strong>2023</strong><br />
ANDREAS FRÖHLICH DICHTET<br />
NUN AUCH OHNE MUSIK ⋅ 04<br />
PETER SCHMID: ÜBERZEUGT VON<br />
DER METHODIK DER WISSENSCHAFT ⋅ 10<br />
TABUTHEMA STERNENKINDER:<br />
BETROFFENE TRAUERN OFT STILL ⋅ 17<br />
WAS BEWEGTE HERISAUER GEMÜTER<br />
IM NOVEMBER VOR 50 JAHREN? ⋅ 30
WeihnachtsBAZAR<br />
24.<strong>11</strong> WeihnachtsBAZAR<br />
– 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
WeihnachtsBAZAR<br />
24.<strong>11</strong> – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
WeihnachtsBAZAR<br />
24.<strong>11</strong> – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
24.<strong>11</strong> – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
Wir laden Sie herzlich zum traditionellen Weihnachts-<br />
BAZAR<br />
Wir laden<br />
ein.<br />
Sie<br />
Es<br />
herzlich<br />
erwartet<br />
zum<br />
Sie<br />
traditionellen<br />
ein grosses Angebot<br />
Weihnachtsan<br />
selbstgefertigten<br />
BAZAR Wir laden ein. Sie Es herzlich erwartet<br />
Produkten. zum Sie traditionellen ein<br />
Das<br />
grosses<br />
nach dem<br />
Angebot Weihnachts- diesjährigen<br />
an<br />
selbstgefertigten BAZAR Wir laden Motto ein. Sie «Lichterglanz» Es herzlich erwartet Produkten. zum Sie weihnachtlich traditionellen ein Das grosses nach dem Angebot gestaltete Weihnachts- diesjährigen<br />
selbstgefertigten BAZAR Motto<br />
an<br />
Areal des ein. Psychiatrischen<br />
«Lichterglanz» Es erwartet Produkten. Sie Zentrums,<br />
weihnachtlich ein Das grosses lädt dem Angebot gestaltete<br />
die diesjährigen<br />
selbstgefertigten Motto des<br />
Besucherinnen<br />
an<br />
Areal<br />
und<br />
Psychiatrischen «Lichterglanz» Besucher Produkten. zu einem<br />
Zentrums, weihnachtlich Das gemütlichen lädt dem gestaltete die diesjährigen<br />
Motto ein des und<br />
Spaziergang<br />
Besucherinnen<br />
Areal und Psychiatrischen «Lichterglanz» Besucher<br />
wird sie<br />
zu<br />
auf<br />
einem<br />
die Zentrums, weihnachtlich Adventszeit<br />
gemütlichen lädt gestaltete die einstimmen.<br />
Spazierganrinnen<br />
Areal ein des und und Psychiatrischen Besucher wird sie zu auf einem die Zentrums, Adventszeit gemütlichen lädt die einstimmen. Spazier-<br />
Besuche-<br />
Besucheganrinnen<br />
ein und und Besucher wird sie zu auf einem die Adventszeit gemütlichen einstimmen. Spaziergang<br />
ein und wird sie auf die Adventszeit einstimmen.<br />
Wann<br />
Freitag, 24. November <strong>2023</strong>, 9.00 – 17.00 Uhr<br />
Samstag,<br />
Wann<br />
25. November <strong>2023</strong>, 9.00 – 16.00 Uhr<br />
Freitag, Wann 24. November <strong>2023</strong>, 9.00 – 17.00 Uhr<br />
Psychiatrisches<br />
Samstag, Freitag, Wann 24. 25. November Zentrum <strong>2023</strong>, <strong>2023</strong>,<br />
Appenzell 9.00 9.00 – 17.00 – 16.00<br />
Ausserrhoden<br />
Uhr Uhr<br />
Haus Samstag, Freitag, 5 und 24. 25. November Haus 8, Krombach, <strong>2023</strong>, 9.00 9.00 9102 – 17.00 – 16.00 Herisau Uhr Uhr<br />
Buslinie<br />
Psychiatrisches Samstag, 175, 25. Bahnhof November Zentrum<br />
Herisau-Ramsen, <strong>2023</strong>, Appenzell 9.00 – 16.00 Ausserrhoden<br />
Parkplätze Uhr im Areal<br />
Weitere<br />
Haus Psychiatrisches 5 und<br />
Informationen:<br />
Haus 8, Zentrum Krombach,<br />
www.spitalverbund.ch<br />
Appenzell 9102 Herisau Ausserrhoden<br />
Buslinie Haus Psychiatrisches 5 und 175, Haus Bahnhof 8, Zentrum Krombach, Herisau-Ramsen, Appenzell 9102 Herisau Ausserrhoden<br />
Parkplätze im Areal<br />
Weitere Buslinie Haus 5 und Informationen: 175, Haus Bahnhof 8, Krombach, Herisau-Ramsen, www.spitalverbund.ch<br />
9102 Herisau Parkplätze im Areal<br />
Weitere Buslinie Informationen: 175, Bahnhof Herisau-Ramsen, www.spitalverbund.ch Parkplätze im Areal<br />
Weitere Informationen: www.spitalverbund.ch<br />
•<br />
•<br />
•<br />
So entspannt<br />
kann umziehen sein!<br />
Ruckstuhl Transport | Piccardstrasse 13 | 9015 St. Gallen | Tel. 071 313 91 94 | rutra.ch<br />
Jeden Samstag 8.30 – 12.30 Uhr<br />
auf dem Obstmarkt<br />
April bis November
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Herischau · 3<br />
HERISAUER KUNST<br />
AM TIMES SQUARE IN NEW YORK<br />
New York schläft bekanntlich nie. Kein Platz<br />
verkörpert das mehr als der Times Square.<br />
Jährlich strömen rund 50 Millionen Besuchende<br />
an die Kreuzung Boradway und Seventh<br />
Avenue, um einen Blick auf den weltbekannten<br />
Strassenzug mit seinen grellen<br />
Leuchtreklamen zu werfen. Was, wenn nun<br />
plötzlich ein Hauch Herisau durch Manhattan<br />
weht? Genau das geschah zwischen dem<br />
12. und 18. Oktober, als Werke der Künstlerin<br />
Eveline Göldi auf einer der Leinwandinstallationen<br />
gezeigt wurden. «Es war zuerst etwas<br />
unwirklich, weil New York eine Metropole<br />
der Kunstwelt ist», so die Herisauerin. «Ich<br />
brauchte lange, bis ich es realisierte. Aber<br />
irgendwann erwachte ich aus diesem Traum.<br />
Dann kam grosse Freude auf.» Zu verdanken<br />
hat Göldi ihren visuellen Auftritt am Times<br />
Square der Zusammenarbeit mit der internationalen<br />
Kunstgalerie M.A.D.S. «Die Kuratorin<br />
schrieb mich vor längerer Zeit mal<br />
an, wir blieben stets in Kontakt. Jetzt konnte<br />
ich sie mit meinem neuesten Konzept überzeugen.»<br />
Die Ausstellung «Message from (h)<br />
eart’» wurde neben New York auch in Mailand,<br />
Barcelona und auf Teneriffa gezeigt.<br />
In ihrem Umfeld spürte Gödli den Stolz<br />
der Menschen. «Ich war zuerst mal damit<br />
beschäftigt, alle Gratulationen zu beantworten.<br />
Aber Freude ist am grössten, wenn<br />
man sie teilen kann. Das zu erfahren, ist das<br />
Allerschönste.» Ihre Werke auf dem Times<br />
Square zu sehen, motiviere und bestärke<br />
sie. «Der Weg als Künstlerin fordert sehr viel<br />
Engagement und Vielseitigkeit. Um erfolgreich<br />
zu sein, man muss sich verschiedenste<br />
Kompetenzen aneignen. Neben Talent ist<br />
allerdings der Wille, sich und seine Malerei<br />
stets weiterzuentwickeln, fast wichtiger.»<br />
Bei dieser permanenten Weiterentwicklung<br />
hilft Göldi auch ihre Heimat. «Wir wohnen<br />
in Herisau an einer schönen Lage. Ich freue<br />
mich täglich über den Anblick des Alpsteins<br />
und der Appenzeller Hügellandschaft. Da<br />
gibt es viel zu sehen, was mich inspiriert.<br />
Das ist ein Privileg.» Sich auf dem Erfolg in<br />
New York auszuruhen, kommt für die Herisauer<br />
Künstlerin nicht in Frage. Gedanklich<br />
sei sie bereits bei ihrer nächsten Ausstellung<br />
und der Planung für die Jahre 2024/25. «Meine<br />
Stärke ist, dass ich mich gut auf neue Projekte<br />
fokussieren kann.» Wer die Werke von<br />
Eveline Göldi live betrachten will, kann dies<br />
vom 29. November bis 31. Dezember in der<br />
Villa Sutter in Münchwilen tun.<br />
<br />
Sergio Dudli<br />
Im Wentermonet<br />
6. NOVEMBER<br />
Tag des Saxophons<br />
Der Tag bildet gleichzeitig auch den<br />
Geburtstag des Saxophon-Erfinders<br />
Adolphe Sax. Heute wird der Tag vorwiegend<br />
von Schulbands und Orchestern<br />
gefeiert.<br />
12. NOVEMBER<br />
Internationaler Tag der Zungenbrecher<br />
20. NOVEMBER<br />
Internationaler Tag der Kinderrechte<br />
26. OKTOBER<br />
Internationaler Tag der Zeitschriften<br />
hesch gwösst?<br />
Honig verdirbt nie. Vor allem der hohe<br />
Zuckergehalt wirkt konservierend, indem<br />
die Zuckermoleküle das honigeigene<br />
Wasser binden. Zudem hemmen<br />
bestimmte Säuren und Enzyme das<br />
Wachstum und die Lebensfähigkeit von<br />
Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen.<br />
So ist es praktisch unmöglich,<br />
dass sich Schimmel bildet.<br />
Eveline Gödlis Kunstwerke schafften es auf den Times Square. <br />
(Bilder: zVg.)<br />
Titelbild: Andreas Fröhlich schreibt nicht nur<br />
Lieder, sondern auch Gedichte. (Bild: zVg.)
4 · Porträt <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />
ANDREAS FRÖHLICH:<br />
VOM LIEDERMACHER ZUM DICHTER<br />
Dass Gedichte nicht altmodisch sein müssen, beweist Andreas Fröhlich. Der Umweltbildner<br />
und Liedermacher hat im September sein erstes Gedichtbuch «Out of Speicher»<br />
publiziert. Im November folgt eine erste Lesung des Herisauers.<br />
Andreas Fröhlich, haben Sie einen Lieblingsdichter?<br />
Das ist schwierig zu sagen. Sie ändern mit meinen<br />
Lebensphasen.<br />
Und jetzt aktuell?<br />
Von der älteren Generation reicht dies von<br />
Christian Morgenstern bis Göthe. Bei den<br />
Neuzeitlichen orientiere ich mich an Guido<br />
Schmezer, Franz Hohler oder auch mal an Rappern<br />
oder Poetryslammern des deutschsprachigen<br />
Raumes. Sie bringen gewisse Themen<br />
einfach auf den Punkt. Zudem inspiriert mich<br />
die Liederszene von Bern bis nach Wien sehr.<br />
Sie selbst sind seit mehreren Jahren als Liedermacher<br />
unterwegs und haben zwei CDs<br />
veröffentlicht. Wann entschieden Sie, Reime<br />
ohne Musik zu schreiben?<br />
Es war eher umgekehrt. Ich drückte mich<br />
schon immer gerne mit Versen aus. In der<br />
Kunst geht es darum, eine Form für den Inhalt<br />
zu finden, den man teilen möchte. Gedichte<br />
erachte ich als eine sehr schöne Ausdrucksform<br />
– auch wenn sie sich nicht reimen. Ich<br />
begann schon früh, verschiedenste Instrumente<br />
zu spielen. Daher begann ich mit dem<br />
Schreiben von Liedern. Wenn man so will, sind<br />
Liedermacher auch Dichter.<br />
Was genau fasziniert Sie an Gedichten?<br />
Manchmal kann man den Menschen mit Gedichten<br />
und Reimen mehr sagen. Nehmen wir<br />
beispielsweise die Schnitzelbänke. Grundsätzlich<br />
sind diese für das Publikum sehr witzig<br />
und unterhaltsam. Doch nüchtern betrachtet,<br />
lassen die Themen einem oft das Lachen im<br />
Halse stecken. Obwohl man zuerst darüber<br />
lachen mag, regt es das Publikum im besten<br />
Fall auch zum Nachdenken an. Das fasziniert<br />
mich. Zudem gibt es unendlich viele Gedichtsformen.<br />
Manchmal ist mit einem Zweizeiler<br />
schon fast alles gesagt, manchmal wird aus<br />
dem Gedicht schon fast ein Lied.<br />
Wann schrieben Sie Ihre ersten Verse?<br />
Bereits als Kind. Ich hörte schon von klein<br />
auf gerne Gedichte und begann dann, eigene<br />
«Sprüchli» auf Kassetten aufzunehmen. Mir<br />
gefiel es, durch Gedichte meine Geschichten<br />
zu erzählen. Irgendwann stellte ich fest, dass<br />
ich das wohl ziemlich gut kann. So schrieb ich<br />
in den vergangenen Jahren für verschiedene<br />
Medien, darunter auch für den Nebelspalter,<br />
Gedichte. Für diese jedoch meist auf ein aktuelles<br />
Thema bezogen.<br />
Auf welche Themen beziehen Sie sich sonst?<br />
Hauptsächlich auf Alltägliches, das mich in<br />
irgendeiner Art beschäftigt. Es darf auch mal<br />
Poetisches oder Lustiges sein. Doch besonders<br />
spannend finde ich die alltäglichen Sorgen<br />
und Nöte – Themen also, mit denen sich<br />
die Menschen identifizieren können.<br />
Wo entstehen Ihre Gedichte?<br />
Die meisten entstehen unterwegs. Ich fahre<br />
viel Zug. Da bleibt Zeit, um sich über das Leben<br />
Gedanken zu machen.<br />
Können Sie ein Beispiel nennen?<br />
Vor einiger Zeit befasste ich mich mit dem<br />
Wort «Fachkräftemangel». Ich dachte mir: Im<br />
Orchester fehlt alles bis zum Triangel – das ist<br />
eben ein Fachkräftemangel. Das ist jetzt noch<br />
sehr simpel und sprachlich nicht korrekt. Aber<br />
oft beginnt es mit solchen Wortspielen.<br />
Also eher unbewusst?<br />
Meist handelt es sich erst um einen Gedankenblitz.<br />
Wie eben beim Fachkräftemangel.<br />
Diesen Gedanken zu strukturieren, benötigt<br />
dann mehr Zeit. Es ist eine Fleissarbeit, die<br />
ganze Geschichte, die Botschaft, in eine schöne<br />
Form zu bringen.<br />
Klingt fast so, als würden Sie diverse Alltagssituationen<br />
so verarbeiten.<br />
Ja, ich denke, das Dichten kann auch therapeutisch<br />
sein. Nicht umsonst heisst es «wer nicht<br />
ganz dicht ist, kann nur noch Dichter werden».<br />
(lacht)<br />
Zeigen Sie mit Ihren Gedichten auch eine<br />
verletzliche Seite?<br />
Jetzt ja. Anfangs fehlte mir der Mut dazu. Mit<br />
den Jahren traute ich mich dann, hin und wieder<br />
ein tiefgründiges Gedicht oder Lied zu<br />
veröffentlichen. So thematisierte ich unter<br />
anderem die Scheidung meiner Eltern oder<br />
schrieb auch Liebeslieder, welche teilweise als<br />
Liebeserklärungen angesehen werden können.<br />
Besonders speziell war es jeweils, wenn im Gedicht<br />
oder Lied eine Person vorkam, welche im<br />
Publikum anwesend war. Da ist schon eine ordentliche<br />
Portion Mut erforderlich. Aber ich<br />
scheue mich nicht davor, schwierige Themen<br />
anzusprechen.<br />
War für Sie schon immer klar, dass Sie Ihre<br />
Verse an die Öffentlichkeit bringen wollen?<br />
Dieser Schritt folgte automatisch. Ich begann<br />
an Geburtstagsfeiern von Freunden Gedichte<br />
vorzutragen. Dies sprach sich herum und ich<br />
wurde vermehrt zu weiteren Anlässen eingeladen.<br />
Der Gang an die Öffentlichkeit war also<br />
schon immer Ihr Ziel?<br />
Nicht unbedingt. Zeitweise schrieb ich Gedichte<br />
eher für mich, dann wieder eher für<br />
die Öffentlichkeit. Es gab nie einen Punkt in<br />
meinem Leben, an dem ich bewusst entschied,<br />
mit meinen Gedichten an die Öffentlichkeit zu<br />
gehen. Wenn mir ein Gedicht oder Lied gefällt,<br />
teile ich es gern mit anderen und freue mich,<br />
wenn es auch andere Menschen berührt oder<br />
erheitert.<br />
Sie haben bereits einige Lieder veröffentlicht,<br />
mit «Out of Speicher» folgte nun Ihr<br />
erstes Gedichtsbuch. Wie kam es dazu?<br />
Kennen Sie den Film «Der Club der toten Dichter»?<br />
Ich wollte zeigen, dass es auch sehr viele<br />
lebendige Dichter gibt. Spass beiseite: Grundsätzlich<br />
steckte dahinter ein etwas pragmatischer<br />
Gedanke: Ich wollte meine Gedichte<br />
ordnen.<br />
Wie viele Gedichte haben Sie bereits geschrieben?<br />
Wahrscheinlich sind es etwa 250 Gedichte. Gezählt<br />
habe ich sie nicht. Aber es stellte sich mir<br />
die Frage: Soll ich sie publizieren oder mich<br />
von ihnen trennen?<br />
Dann bestand die Idee des eigenen Buches<br />
schon länger?<br />
Ja. Ich hatte bereits vor der Pandemie Kontakt<br />
mit dem Verlagshaus Schwellbrunn. Im September<br />
nun ist mein Buch erschienen.<br />
Worum geht es in «Out of Speicher»?<br />
Ich bin in Speicher aufgewachsen, war aber<br />
schon immer gerne im europäischen Raum unterwegs.<br />
Daher war es für mich naheliegend,<br />
dass sich mein Gedichtsbuch auf das Reisen<br />
fokussiert. Als ausgebildeter Geograph konnte<br />
ich so ausserdem die Aspekte Reisen, Mensch<br />
und Erde vereinen. Im Buch versuche ich, die<br />
Heimat und das Exotische zu verbinden und<br />
die Leserinnen und Leser auf eine Reise mitzunehmen.<br />
Haben Sie für das Buch neue Gedichte geschrieben?<br />
Nur wenige. Es handelt sich um eine Werkschau<br />
meiner bisherigen Gedichte. Ich habe
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Porträt · 5<br />
Im September veröffentlichte Andreas Fröhlich sein erstes Buch «Out of Speicher».<br />
(Bild: hst)<br />
versucht, eine gute Auswahl zu treffen. Aufgrund<br />
der Anzahl war dies schwierig. Jetzt ist<br />
es eine vielseitige Sammlung. Das Tolle ist,<br />
dass man einfach eine Seite aufschlagen und<br />
lesen kann.<br />
Neben Liedermacher und Dichter sind Sie<br />
auch Umweltlehrer. Was kann man sich darunter<br />
vorstellen?<br />
Seit zwölf Jahren bin ich bei der Stiftung Pusch<br />
zu 50 Prozent angestellt. Diese unterstützt<br />
Schulen dabei, die Umweltkompetenz junger<br />
Menschen zu fördern. Themen wie Abfallentsorgung,<br />
Energie und Gewässer werden stufengerecht<br />
nähergebracht. Dabei handelt es sich um<br />
einzelne Unterrichtsblöcke, aber auch um ganze<br />
Projektwochen. Eigens dafür habe ich meine<br />
Kunstfigur Gusti Güsel ins Leben gerufen.<br />
Auch hier möchten Sie Menschen mittels einer<br />
Kunstform ein Thema näherbringen. Dies<br />
scheint sich wie ein roter Faden durch Ihr Leben<br />
zu ziehen.<br />
Ja, auch wenn dies nie eine bewusste Entscheidung<br />
war. Ich möchte den Kindern das Thema<br />
Umwelt mit Humor näherbringen, ohne dabei<br />
die Ernsthaftigkeit zu verlieren.<br />
Dürfen ernste Themen humorvoll übermittelt<br />
werden?<br />
Ja, aber es ist eine Gratwanderung. Wie bereits<br />
erwähnt, kann man mit Humor teilweise<br />
mehr Inhalt übermitteln. Dennoch muss man<br />
aufpassen, dass die Thematik nicht ins Lächerliche<br />
gezogen wird. Das ist schliesslich die<br />
Kunst. Zudem bin ich der Meinung, dass das<br />
Leben trotz ernster Themen noch immer lustvoll<br />
und mit Lebensfreude erfüllt sein darf. Es<br />
ist immer gut, den Humor nicht ganz zu verlieren.<br />
Wie schafft man das?<br />
In dem man lebendig bleibt und sieht, dass im<br />
Alltag viel Komik steckt. Beispielsweise wenn<br />
ein Billetautomat nicht funktioniert. Natürlich<br />
kann man sich darüber aufregen. Aber man kann<br />
auch einfach darüber lachen. Es lebt sich leichter,<br />
wenn man solche Situationen mit einem Augenzwinkern<br />
betrachten kann. Natürlich gelingt<br />
mir das nicht immer, aber ich versuche es. Wenn<br />
wir das Leben nicht mit Humor nehmen können,<br />
ist es sehr trist.<br />
Also lieber wegschauen?<br />
Nein, das darf man natürlich nicht – ebensowenig,<br />
wie alles schönzureden. Das ist der<br />
Spagat, welchen ich auch in meinem Beruf<br />
schaffen will. Es geht darum, Lösungen aufzuzeigen.<br />
Manchmal kann man bereits mit wenig<br />
Aufwand etwas bewirken. So können alle ihren<br />
Beitrag leisten. Deshalb schätze ich meine Arbeit<br />
bei der Stiftung Pusch. Sie ist keine starre<br />
Vermittlung von Umweltthemen, sondern sehr<br />
lebensnah.<br />
Dann werden wohl auch Verse zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Genau, wenn auch nur in einer begleitenden<br />
Funktion. Wichtig ist, dass ich die Inhalte stufengerecht<br />
vermittle. Mit einem Kinderlied werde<br />
ich von den Schülerinnen und Schülern der<br />
Oberstufe wohl kaum ernst genommen. Für sie<br />
passen dann andere Elemente. Das hält diese<br />
Arbeit spannend.<br />
Am 10. November findet im Figurentheater-<br />
Museum Herisau Ihre erste Lesung aus «Out<br />
of Speicher» statt. Arbeiten Sie an weiteren<br />
Projekten?<br />
Noch ist nichts wirklich spruchreif. Ich habe Material<br />
für eine dritte CD und auch für ein weiteres<br />
Buch. Dieses könnte von St. Gallen handeln.<br />
Ich finde es schön, wenn ich Geschichten mit<br />
einem Ort verbinden kann. Jetzt fokussiere ich<br />
mich aber zuerst auf die Lesung.<br />
Dichten ohne Musik. Wie fühlt sich das für Sie<br />
an?<br />
Es fühlt sich gut an, dennoch bin ich etwas nervös.<br />
Mit meinen Versen habe ich bisher noch<br />
kein abendfüllendes Programm durchgeführt.<br />
Da bewege ich mich auf Neuland, das ich gespannt<br />
und mit Freuden betreten werde.<br />
Helena Städler
Publireportage<br />
Drogerie Walhalla AG<br />
Saskia Nufer<br />
Kasernenstrasse 7<br />
9100 Herisau<br />
071 351 18 80<br />
www.drogerie-walhalla.ch<br />
Kürbis zur Stärkung der Blase<br />
Unfreiwilliger Harnabgang, selbst wenn es nur einige<br />
Tröpfchen sind, ist äusserst unangenehm für die Betroffenen.<br />
Sie sind gehemmt, sprechen ungern über das Problem,<br />
fühlen sich unattraktiv und verzichten auf Aktivitäten<br />
aus Angst Urin zu verlieren. Ursachen sind Reizblase,<br />
Prostatabeschwerden, eine geschwächte Muskulatur wegen<br />
eines schwachen Bindegewebes, oder als Folge von<br />
Geburten, hormonellen Veränderungen oder Bestrahlungen.<br />
Bei der überaktiven Blase oder Reizblase zieht sich die<br />
Blase unwillkürlich zusammen und es kommt zu vermehrtem<br />
Harndrang. In schweren Fällen ist dieser so intensiv<br />
und plötzlich, dass man unkontrolliert Urin lässt.<br />
Bei einer Blasenschwäche ist die Muskulatur des Beckenbodens<br />
und der Blasenschliessmuskeln geschwächt.<br />
Die Blase kann einem erhöhten Druck durch Sport, Heben<br />
von schweren Gegenständen, Lachen, Husten oder Niesen<br />
nicht mehr standhalten. Ungewollt verliert man tröpfchenweise<br />
kleine Mengen an Harn. Mit gezielten Kräftigungsübungen,<br />
mit Beckenbodentraining, kann man die<br />
Muskulatur im Unterleib stärken und dem Urinabgang<br />
entgegenwirken.<br />
Die Kraft des Kürbisses<br />
Im Herbst ist der Kürbis, Cucurbita pepo, allgegenwärtig<br />
und bereichert den Speiseplan mit leckeren Gerichten<br />
aus seinem Fruchtfleisch. Die Blüten können ebenso verspiesen<br />
werden. In der Pflanzenheilkunde verwendet man<br />
jedoch die Kürbiskerne, seine Samen. Diese sind bekannt<br />
für ihre Blasen-, Prostata- und Beckenboden stärkenden<br />
Effekte. Er enthält Mineralstoffe, Spurenelemente, Antioxidantien,<br />
Öle und Phytosterine. Diese sind chemisch<br />
verwandt mit dem Hormon Testosteron. Kürbis wirkt bei<br />
Männern ebenso wie bei Frauen. Er hilft bei Blasenschwäche,<br />
Harninkontinenz oder bei Reizblase. Zur Vorbeugung<br />
von Blasenschwäche kann man täglich 3-5g oder bei Beschwerden<br />
10g (etwa 1 Esslöffel) qualitativ hochwertige<br />
Kürbiskerne kauen. Um eine konstante Wirkstoffmenge<br />
zu erhalten, empfehlen sich pflanzliche Präparate in Tablettenform.<br />
Wir führen im Sortiment die Waltonin Tabletten zur Blasenstärkung.<br />
Sie enthalten nebst dem Kürbis die bekannte<br />
einheimische Preiselbeere. Deren Blätter enthalten einen<br />
harndesinfizierenden Wirkstoff und die Beeren einen<br />
roten Farbstoff, welcher einen antibakteriellen Effekt hat.<br />
Die europäische Preiselbeere unterscheidet sich von der<br />
amerikanischen Cranberry durch ihren nahezu 4x höheren<br />
Wirkstoffgehalt an Procyanidinen (PAC Typ A). Unsere<br />
pflanzlichen Tabletten Waltonin helfen den Beckenboden<br />
und die Blase zu stärken und die Symptome zu lindern.<br />
Wir empfehlen 2x täglich 2 Tabletten mit etwas Wasser ein<br />
zu nehmen während 3-6 Monaten.<br />
Zu diesem oder anderen Gesundheitsthemen berät Sie<br />
gerne Saskia Nufer und das Team der Drogerie Walhalla.<br />
Saskia Nufer<br />
Priska Spiegel Manuela Krättli Ayleen Meyer<br />
Tanja Fässler<br />
Noemi Knöpfel<br />
Brigitte Dörig-Kast<br />
Naomi Hälg
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Glosse · 7<br />
BAND «LOTTA» ERZÄHLT MUSIKALISCH<br />
DIE GESCHICHTE EINER REISE<br />
Lotta ist eine Band mit Humor. Die vier Männer<br />
beschreiben sich als «eine durchschnittlich<br />
57,3 Jahre alte Boyband», benannt ist die<br />
Gruppe nach dem Zwergpudel von Gitarrist<br />
Thomas Rhyner. Am Samstag, <strong>11</strong>. November,<br />
tritt Lotta ab 20 Uhr mit ihrem sogenannten<br />
«Story-Konzert» in der Alten Stuhlfabrik<br />
auf. «Damit wollten wir mal etwas Neues<br />
wagen», erklärt Bassist Ruedi Looser aus<br />
Herisau. «Wir erzählen in kurzen szenischen<br />
Dialogen die Geschichte einer abenteuerlichen<br />
Tournee nach Schweden. Das Hauptelement<br />
bilden jedoch unsere Songs, die<br />
diese Geschichte illustrieren. Drei Viertel<br />
des Konzertes bestehen aus Musik, ein Viertel<br />
aus den unterhaltsamen Dialogen.» Lotta<br />
lädt die Besucherinnen und Besucher auf<br />
eine Reise durch verschiedene Musikstile<br />
ein, gespielt werden eigene Songs, gesungen<br />
wird meist auf Deutsch. «Wir berichten,<br />
was diese Reise nach Schweden mit uns<br />
gemacht hat, welche Musik uns inspirierte<br />
und welche Erlebnisse sich auf dem Weg<br />
in den hohen Norden zugetragen haben.»<br />
Entstanden ist dieser ungewöhnliche Konzertabend<br />
mit Hilfe des Theaterpädagogen<br />
Björn Reifler. «Er schrieb anhand unserer<br />
neuen Songs ein Drehbuch. An einem Probe-Wochenende<br />
begannen wir, gemeinsam<br />
die Texte durchzulesen und die Szenen zu<br />
üben.» Am Anfang seien nicht alle in der<br />
Band begeistert gewesen. «Aber nach ein<br />
paar Anpassungen stehen wir vollkommen<br />
dahinter», versichert Looser. Auf die Gäste<br />
warte ein unterhaltsamer Abend mit authentischer<br />
Musik, viel Witz und Charme –<br />
«und das alles handgemacht und live, ohne<br />
Computer oder dergleichen.» (sd)<br />
Hier Tickets kaufen<br />
http://bit.ly/zT6zlOl<br />
Ruedi Looser, Wolfgang Pfeifer, Ulli Müller und Thomas Rhyner (v.l.n.r.) sind «Lotta».<br />
(Bild: Luciano Pau)<br />
SÄNGERFREUNDE UND DAS ORCHESTER<br />
«CON BRIO» VEREINEN JODEL UND KLASSIK<br />
Am Freitag, 24. November, treten die «Sängerfreunde»<br />
um 20 Uhr gemeinsam mit<br />
dem 40-köpfigen Orchester «con brio» in<br />
der reformierten Kirche in Herisau auf. Die<br />
beiden Formationen verschmelzen die Sparten<br />
Jodel und Klassik. Der Eintritt ist frei, die<br />
Kollekte kommt dem «Verein Ukraine Hilfe»<br />
zugute. Die «Sängerfreunde» aus dem Appenzellerland<br />
haben sich national als experimentierfreudige<br />
Formation einen Namen<br />
erarbeitet. In den vergangenen Jahren standen<br />
die vier Jodler mit Stars wie dem Bligg,<br />
Stefan Roos, Hackbrett-Nicolas Senn oder<br />
Tanja La Croix auf der Bühne. Und auch das<br />
Orchester «con brio» ist für seine Lust am<br />
Experimentieren bekannt: Nebst leichter<br />
Klassik pflegt das Orchester vor allem Wiener-,<br />
Film- und Unterhaltungsmusik, stand<br />
aber auch schon mit der Tiroler Formation<br />
«Die Hoameligen» auf der Bühne. «Wir treten<br />
gemeinsam und einzeln auf», so Jodler<br />
Hansjürg Freund. «Durch die Abwechslung<br />
ist das Programm kurzweilig, vielseitig und<br />
unterhaltsam.» (mitg.)<br />
d’Föörbete<br />
PLÄDOYER FÜR<br />
DEN NOVEMBER<br />
Wussten Sie, dass der November zu den geburtenschwächsten<br />
Monaten gehört? Zwischen<br />
den Jahren 2010 und 2019 gab es einzig<br />
im Dezember weniger Geburten pro Tag.<br />
Am meisten Kinder kommen im Juli, August<br />
und September zur Welt – wobei Letzterer<br />
die Statistik anführt. Was nicht verwundert,<br />
wenn man neun Monate zurückrechnet.<br />
Dann landen Sie mitten in der Adventszeit.<br />
Ein wenig Zweisamkeit in diesen besinnlichen<br />
Tagen hat offenbar noch keinem<br />
geschadet – ausser man will keine Kinder,<br />
dann Finger weg! Wenn Sie also im September<br />
Ihren Geburtstag feiern, wissen Sie,<br />
dass an Weihnachten vielleicht nicht nur die<br />
Geschenke unterm Christbaum ausgepackt<br />
wurden. Aber zurück zu den nüchternen<br />
Zahlen: Der Fakt, dass während der Sommermonate<br />
mehr Kinder zur Welt kommen,<br />
hat sich erst in den vergangenen Jahrzehnten<br />
herausgebildet. In der Zeit rund um die<br />
beiden Weltkriege gab es die meisten Geburten<br />
noch im Frühjahr. Die Wissenschaft<br />
erklärt es sich damit, dass die Familien ihre<br />
Kinderplanung damals von den Erträgen<br />
der Ernte abhängig gemacht haben. War<br />
sie üppig und füllte das Portemonnaie, war<br />
ein Kind bezahl- und dadurch denkbar. Weshalb<br />
erzähle ich Ihnen das alles? Nun, ich<br />
selbst bin ein Novemberkind. Zu meinem<br />
Erstaunen höre ich immer wieder von Menschen,<br />
dass sie diesen Monat nicht mögen.<br />
«Im Oktober gibt es sonnige Herbstage,<br />
das welke Laub raschelt unter den Sohlen.<br />
Im Dezember leuchten die Lichter in den<br />
Schaufenstern, viele freuen sich auf Weihnachten.<br />
Und zwischen diesen Monaten<br />
steht trotzig der November, den keiner<br />
will.» Wahrscheinlich stammen diese Sätze<br />
von Sommerkindern, die sich in ihrem Rudel<br />
der statistischen Mehrheit sicher fühlen. Sie<br />
wissen die nebligen Tage nicht zu schätzen,<br />
an denen man auf langen Spaziergängen<br />
seinen Gedanken nachhängen kann. Oder<br />
den Nieselregen, der die übermotivierten<br />
Sonnenanbeter bis im Frühjahr von den<br />
Strassen spült. Oder den ersten Schnee, der<br />
die Welt fein bedeckt und sie nicht gleich<br />
erschlägt. Meine Theorie: Wahrscheinlich<br />
muss man im November geboren sein, um<br />
seine Schönheiten zu erkennen. Leider ist<br />
das gemäss Geburtsstatistik den wenigsten<br />
von uns vorbehalten. (sd)
8 · Gemeinde <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />
GEMEINDESTRUKTUR: REGIERUNGSRAT<br />
RUFT ZUR ABSTIMMUNG AUF<br />
Am Sonntag, 26. November, stimmen die<br />
Ausserrhoder Stimmberechtigten über die<br />
künftige Gemeindestruktur im Kanton ab. Es<br />
wird seit der Abschaffung der Landsgemeinde<br />
eine der prägendsten Abstimmungen in<br />
der Geschichte von Appenzell Ausserrhoden<br />
sein, wie die Kantonskanzlei in einer Mitteilung<br />
schreibt. Der Regierungsrat ruft die<br />
Stimmberechtigten deshalb auf, sich über<br />
die Abstimmung zu informieren und von<br />
ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Die<br />
Abstimmungsunterlagen werden in diesen<br />
Tagen von den Gemeinden an die Stimmberechtigten<br />
verschickt. Am 26. November<br />
stehen zwei Varianten über die künftige Entwicklung<br />
der Gemeindestruktur in Appenzell<br />
Am 26. November wird über die neue Gemeindestruktur abgestimmt.<br />
(Bild: Archiv)<br />
Ausserrhoden zur Auswahl: einerseits der<br />
vom Regierungsrat bevorzugte Gegenvorschlag,<br />
andererseits die so genannte Eventualvorlage.<br />
Beide Vorlagen haben zum Ziel, die<br />
Gemeindestrukturen zu erneuern – unterscheiden<br />
sich aber im Weg, der dahin führt.<br />
Die staatsrechtlichen Fachbegriffe «Gegenvorschlag»<br />
und «Eventualvorlage» sind<br />
sperrig und sagen nicht direkt, um was es<br />
geht. Beim Gegenvorschlag entwickeln Gemeinden<br />
und Kanton gemeinsam und unter<br />
kantonaler Federführung neue Gemeindestrukturen.<br />
«Ziel ist, aus den heute zwanzig<br />
Gemeinden drei bis fünf Gemeinden zu<br />
schaffen und Kräfte zu bündeln, wo es sinnvoll<br />
ist. Bei der Eventualvorlage werden gesetzliche<br />
Voraussetzungen geschaffen, damit<br />
Gemeinden fusionieren können – ohne konkreten<br />
Auftrag. Die Initiative für Fusionen<br />
müsste von den Gemeinden selber kommen.<br />
Werden beide Vorlagen abgelehnt, bleibt vorderhand<br />
alles beim Alten.» Um die inhaltlich<br />
anspruchsvolle Abstimmung möglichst verständlich<br />
zu machen, stellt der Kanton zahlreiche<br />
Informationen auf seiner Website zur<br />
Verfügung, vom Erklärfilm bis hin zu einer<br />
Sammlung von weiterführenden Fragen und<br />
Antworten. Ebenfalls auf der kantonalen<br />
Website findet sich ein Kalender mit vielen<br />
Veranstaltungen, an denen diese zukunftsweisende<br />
Frage diskutiert wird. Alle Informationen<br />
helfen der Meinungsbildung und<br />
können unter www.ar.ch/gemeindestruktur<br />
abgerufen werden.<br />
Die Abstimmung sei zukunftsweisend<br />
für die Gemeinden von Appenzell Ausserrhoden,<br />
heisst es weiter. «Der Regierungsrat<br />
hält eine zukunftsweisende Veränderung<br />
der Gemeindestruktur für nötig und ist sich<br />
der Tragweite der Abstimmung bewusst. Er<br />
spricht sich für die Annahme des Gegenvorschlags<br />
aus. Damit könnte Appenzell<br />
Ausserrhoden seine Gemeindestruktur den<br />
heutigen und künftigen Herausforderungen<br />
anpassen.» Dem Regierungsrat sei es<br />
wichtig, dass sich die Stimmberechtigten<br />
ausreichend und sachlich über die beiden<br />
Varianten orientieren, da es um eine Weichenstellung<br />
gehe, mit der sich die Gemeinden<br />
für die Zukunft neu strukturieren können.<br />
«Für diese Entscheidung von Tragweite,<br />
ruft der Regierungsrat alle stimmberechtigten<br />
Ausserrhoderinnen und Ausserrhoder<br />
auf, sich eine Meinung zu bilden und am<br />
26. November an die Urnen zu gehen.» (kk)<br />
ANDREA CARONI UND DAVID ZUBERBÜHLER<br />
SCHAFFEN DIE WIEDERWAHL<br />
Am Abstimmungssonntag vom 22. Oktober<br />
hat die Bevölkerung des Kantons Appenzell<br />
Ausserrhoden ihre Vertreter im National- und<br />
Ständerat wiedergewählt. Die Wahl von FDP-<br />
Ständerat Andrea Caroni galt als Formsache.<br />
Der Herisauer wurde letztlich von 14 405<br />
Stimmbeteiligten gewählt, womit er über<br />
90 Prozent aller Stimmen holte und sich auf<br />
eine weitere Legisaltur in Bern einstellen<br />
kann. Caroni sass 20<strong>11</strong> zuerst im Nationalrat,<br />
seit 2015 vertritt er die Interessen des<br />
Kantons im kleineren der beiden Räte. Das<br />
Rennen um den Platz im Nationalrat gestaltete<br />
sich im Vorfeld der eigenössischen<br />
Wahlen als brisant: Mit dem Bisherigen David<br />
Züberbühler (SVP), Matthias Tischhauser<br />
(FDP) und Claudia Frischknecht (Die Mitte)<br />
standen gleich drei Kandierende von verschiedenen<br />
Parteien zur Auswahl. Es wurde<br />
ein knappes Rennen zwischen dem Herisauer<br />
Zuberbühler und dem Gaiser Tischhauser<br />
erwartet, die sich im Kampf um die Stimmen<br />
Nationalrat David Zuberbühler.<br />
in den Monaten vor der Abstimmung einen<br />
heissen Wahlkampf lieferten. Letztlich setzte<br />
sich Zuberbühler deutlich durch und vereinte<br />
über 2100 Stimmen mehr auf sich als<br />
sein Konkurrent Tischhauser. Claudia Frischknecht<br />
blieb chancenlos. Damit wird Zuberbühler<br />
wie Caroni vier weitere Jahre in Bern<br />
Einsitz nehmen. Die Wahlbeteiligung betrug<br />
knapp 47 Prozent. (red.)<br />
Ständerat Andrea Caroni.
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Gemeinde · 9<br />
DORFKIRCHE UND KIRCHENORGEL<br />
KOSTEN WENIGER ALS BUDGETIERT<br />
Die Renovierungs- und Bauarbeiten an der<br />
Dorfkirche und der Kirchenorgel erstreckten<br />
sich über einen Zeitraum von Mai 2020 bis<br />
Dezember 2021. Am 27. März 2022 erfolgte<br />
die feierliche Einweihung der renovierten<br />
evangelisch-reformierten Dorfkirche samt<br />
dem neuen Nebengebäude, welche nun der<br />
Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Im Anschluss<br />
an die Renovierungsarbeiten an der<br />
Dorfkirche wurden an der Kirchenorgel Revisions-<br />
und klangliche Anpassungsarbeiten<br />
durchgeführt. An der Einwohnerratssitzung<br />
vom 26. September 2018 wurden die Investitionssummen<br />
für das Projekt zur Innenrenovierung<br />
und Neugestaltung der Umgebung<br />
der Dorfkirche genehmigt. Diese Summe belief<br />
sich auf brutto 5'135'000 Franken. Ebenso<br />
wurde die Genehmigung über 1'685'000<br />
Franken erteilt, um ein neues Nebengebäude<br />
zu errichten und das Untergeschoss zu<br />
erweitern. Der Brutto-Verpflichtungskredit<br />
bezifferte sich damit auf 6'820'000 Franken.<br />
Nach Abzug von erwarteten Denkmalpflegebeiträgen<br />
sowie der geplanten Entnahme<br />
aus dem Unterhaltsfonds wurde die Gesamtinvestition<br />
auf netto 4'685'000 Franken veranschlagt.<br />
Die vom Gemeinderat kürzlich<br />
Die renovierte Kirche und das neue Nebengebäude wurden im März 2022 eröffnet.<br />
genehmigte Bauabrechnung schliesst mit<br />
Netto-<strong>Ausgabe</strong>n von 4'547'749 Franken – und<br />
damit um 137'251 Franken unter der Netto-<br />
Kreditsumme ab. Die Revisions- und Anpassungsarbeiten<br />
an der Kirchenorgel wurden<br />
mit 350'000 Franken veranschlagt. Die Abrechnung<br />
schliesst mit <strong>Ausgabe</strong>n von 346'819<br />
Franken. Zur Finanzierung dieser Arbeiten<br />
haben Stiftungen und Private 300'000 Franken<br />
beigesteuert. Nach Abzug der Denkmalpflegebeiträge<br />
verbleibt der Gemeinde ein<br />
Betreffnis von 41'319 Franken – 3181 Franken<br />
unter dem gesprochenen Verpflichtungskredit.<br />
«Der Gemeinderat bedankt sich bei allen<br />
Leistungserbringern und Beitragsleistenden,<br />
insbesondere den Stiftungen für deren Engagement<br />
zum erfreulichen Abschluss und den<br />
sehr gelungenen Einweihungsanlässen der<br />
Innenrenovation und Erweiterung der Dorfkirche»,<br />
heisst es in der Mitteilung der Gemeinde.<br />
(gk)<br />
(Bild: red)<br />
HANDÄNDERUNGEN IM OKTOBER<br />
29.09.<strong>2023</strong> Mazzola Markus, Herisau (Erwerb:<br />
15.12.1994, 06.07.2006), an FSR AG, Herisau<br />
AR GB-Nr. 621, Buchenstrasse 22; Wohnhaus<br />
mit Garagenanbau Vers. Nr. 1486, mit 218 m²<br />
Grundstücksfläche<br />
29.09.<strong>2023</strong> Nüssli Thomas, Eggersriet (Erwerb:<br />
20.07.2007), an Sivanesachelvan Pradeepan<br />
und Pradeepan Meera, Herisau Stockwerk-GB-Nr.<br />
S9365, Scheibe <strong>11</strong>; 140/1000<br />
Miteigentum an Grundstück Nr. 3684, mit<br />
Sonderrecht an der 4 1/2-Zimmerwohnung,<br />
Autoabstellplatz und Kellerabteil<br />
06.10.<strong>2023</strong> Jud Alfred und Ulrike, St. Gallen<br />
(Erwerb: 07.07.2010), an HOAG Immobilien<br />
AG, St. Gallen GB-Nr. 2921, Kasernenstrasse<br />
88a / Oberdorfstrasse 141; Fabrik mit Büro<br />
Vers. Nr. 3203, mit 2'549 m² Grundstücksfläche<br />
25.10.<strong>2023</strong> Baloise Versicherung AG, Basel<br />
(Erwerb: 19.09.1979, 19.02.1980), an Götz Thomas<br />
und Götz Alexander, Gockhausen GB-Nr.<br />
3422, Bachwisstrasse 8; Mehrfamilienhaus<br />
Vers. Nr. 4183, mit 2'140 m² Grundstücksfläche<br />
Zivilstandsnachrichten<br />
Todesfälle<br />
Schiess geb. Müller, Martha Luise, gestorben<br />
am 28. September <strong>2023</strong> in Herisau<br />
AR, geboren 1933, wohnhaft gewesen in<br />
Herisau AR<br />
Döbeli, Hellmuth Christoph, gestorben am<br />
22. September <strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren<br />
1946, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Bühler geb. Pfändler, Margrit, gestorben am<br />
5. Oktober <strong>2023</strong> in St. Gallen SG, geboren<br />
1955, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Kürbos, Elfriede Josefine, gestorben am 21.<br />
September <strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren<br />
1931, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Graf geb. Homberger, Hedwig, gestorben am<br />
12. Oktober <strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren<br />
1925, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Widmer geb. Suter, Elisabeth, gestorben am<br />
19. Oktober <strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren<br />
1925, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Signer, Fritz René, gestorben am 19. Oktober<br />
<strong>2023</strong> in Waldstatt AR, geboren 1933, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau AR mit Aufenthalt<br />
in Waldstatt<br />
Heierli, Albert, gestorben am 19. Oktober<br />
<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1931, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau AR<br />
Zellweger geb. Huber, Ida, gestorben am<br />
19.10.<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1929,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />
Hauser, Paul, gestorben am 20. Oktober<br />
<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1954, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau AR<br />
Eheschliessungen<br />
Zeller Fabian und Zeller geb. Beiker Jasmine,<br />
wohnhaft in Herisau AR
10 · Interview <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />
«IN DER NATUR EXISTIERT<br />
KEIN GUT UND BÖSE»<br />
Peter Schmid ist Präsident der Appenzellischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft.<br />
Ein Gespräch über seinen persönlichen Bezug zu den Erkenntnissen der Forschung, wissenschaftliches<br />
Denken sowie über den Verein und seine Ziele.<br />
Herr Schmid, stellen Sie sich bitte kurz vor.<br />
Ich bin 1951 in Oberegg geboren, als viertes von<br />
fünf Kindern einer dazumal «normalen» Familie,<br />
die heute als Grossfamilie gelten würde. Mein<br />
Vater hatte einen Mechanikerbetrieb. Ich bin in<br />
einem Umfeld aufgewachsen, in dem man sich<br />
gegenseitig half und aufeinander aufpasste.<br />
Ich lernte zu teilen, mit dem zu leben, was man<br />
hatte und Verantwortung für mich und andere<br />
zu übernehmen. Ich hatte das Glück, die Mittelschule<br />
im Kollegium Appenzell besuchen zu<br />
dürfen, die ich mit der humanistischen Matura<br />
abschloss. Für die Wahl des Studiums überwog<br />
dann aber mein Interesse für die Technik. Ich<br />
studierte Elektroingenieur an der ETH Zürich<br />
und dissertierte in technischen Wissenschaften.<br />
Ich war zuerst wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Institut für Elektronik der ETH Zürich,<br />
später Projektleiter verschiedener Forschungsprojekte<br />
am Institut für angewandte Physik<br />
ebenfalls an der ETH Zürich. Wir befanden uns<br />
in den Anfängen der Lasertechnologie und<br />
stellten die ersten Halbleiterlaser her. Zu jener<br />
Zeit war ich bereits verheiratet mit Guglielma<br />
und Vater von zwei Kindern. Irgendwann hatte<br />
ich Mühe, meinen Kindern zu erklären, was ich<br />
arbeite. Dies war wohl mit ein Grund für eine<br />
Neuorientierung. Es hätte zahlreiche Optionen<br />
gegeben – schliesslich haben wir uns für Herisau<br />
entschieden. Während über zwanzig Jahren<br />
Wissenschaftliche Lösungen<br />
für die Zukunft<br />
In ihrem Vortragszyklus im Winterhalbjahr<br />
<strong>2023</strong>/2024 befasst sich die Appenzellische<br />
Naturwissenschaftliche Gesellschaft<br />
mit wissenschaftlichen Lösungen.<br />
Referate zu folgenden Themen stehen<br />
auf der Agenda.<br />
6.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong>: Negativemissionstechnologien<br />
4.12.<strong>2023</strong>: Ökologische Effizienz im<br />
Bauwesen<br />
15.1.2024: Künstliche Intelligenz<br />
5.2.2024: Planet Food<br />
4.3.2024: Impfungen<br />
Die Veranstaltungen sind öffentlich<br />
und kostenlos. Sie beginnen jeweils um<br />
19.30 Uhr und finden im Berufsbildungszentrum<br />
an der Waisenhausstrasse 6,<br />
Herisau, statt.<br />
arbeitete ich bei Huber + Suhner, viele Jahre im<br />
höheren Kader. 2006 wechselte ich für kurze<br />
Zeit als Direktor zur Industrie- und Handelskammer<br />
St. Gallen-Appenzell. Meine berufliche<br />
Laufbahn beendete ich bei der Vectronix AG in<br />
Heerbrugg. Als Einmannfirma SCHMID Support<br />
und Beratung mache ich jetzt noch EDVund<br />
Handyschulungen und helfe bei einzelnen<br />
Projekten mit.<br />
Die Technik hat Sie also ein Leben lang begleitet.<br />
Ja. Mein Interesse galt aber auch anderem –<br />
neben meiner Familie und der Arbeit. Von 1990<br />
bis 1999 war ich Kantonsrat. Zudem habe ich<br />
mich in zahlreichen Kommissionen und Vereinen,<br />
zum Beispiel elf Jahre im Vorstand und<br />
als Präsident des Industrieverein Appenzell<br />
Ausserrhoden, engagiert. Ich war auch Präsident<br />
der Palliativ-Stiftung Herisau und der IG<br />
Sport Herisau. Hier überzeugte mich die Idee,<br />
die Interessen der verschiedenen Sportvereine<br />
in Herisau zu koordinieren, auch um der<br />
Gemeinde die Grundlagen für eine wirksame<br />
Sportpolitik zu liefern.<br />
Was bedeutet Ihnen der Sport persönlich?<br />
Sport ist eine gute Sache, insbesondere der<br />
Breitensport. Er ist der letzte Bereich, der<br />
hauptsächlich von engagierter Freiwilligenarbeit<br />
Hunderter lebt. Breitensport leistet<br />
einen enormen, allzu oft verkannten Beitrag an<br />
Gesundheit, Integration und Sozialkompetenz<br />
unserer Jugend. Ich selbst machte Kunstturnen,<br />
fuhr Ski, spielte Tischtennis und anderes – immer<br />
auf Breitensport-Niveau. Heute stehen<br />
Wanderungen und Pétanque im Vordergrund.<br />
Neben all diesen beruflichen, familiären<br />
und auch sportlichen Engagements, was hat<br />
Sie bewogen, Mitglied der Appenzellischen<br />
Naturwissenschaftlichen Gesellschaft, kurz<br />
ANG, zu werden?<br />
Meine erste Berührung mit der ANG hatte ich<br />
als Referent. Im Jahr 2000 sprach ich zum Thema<br />
«Mobile Kommunikation», deren Entwicklung<br />
damals geradezu explodierte. Mitglied<br />
aber war ich damals aus Zeitgründen noch<br />
nicht. Als dreifacher Vater und heute fünffacher<br />
Grossvater war und ist mir die Familie sehr<br />
wichtig. Ich habe daher auch, mit Ausnahme<br />
meiner letzten Berufsjahre, stets dort gewohnt,<br />
wo ich arbeitete. So hatte ich kurze Arbeitswege<br />
und konnte Zuhause Mittagessen. Zurück zu<br />
Ihrer Frage: Nach meiner Pensionierung Ende<br />
2014 wurde ich dann Mitglied bei der ANG.<br />
Und heute präsidieren Sie den Verein.<br />
Wie sucht man einen Präsidenten? Das ist nicht<br />
einfach. Mit meinem Vorgänger Louis Slongo<br />
bin ich freundschaftlich verbunden. Er fragte<br />
mich an. Da ich meine Engagements für die IG<br />
Sport und die Palliativ-Stiftung beendet und<br />
somit etwas Luft für Neues hatte, sagte ich zu.<br />
Die Ziele der ANG entsprechen meiner wissenschaftlichen<br />
Einstellung.<br />
Die da wären?<br />
Die Appenzellische Naturwissenschaftliche<br />
Gesellschaft ist eine Vereinigung, die sich mit<br />
naturwissenschaftlichen Themen, Fragen und<br />
Herausforderungen auseinandersetzt. Ziel ist<br />
die faktenbasierte wissenschaftliche Information<br />
und der Austausch untereinander.<br />
Mit welcher Ideologie?<br />
Unsere «Glaubenssätze» sind naturwissenschaftlicher<br />
Art. Die Wissenschaft will nicht<br />
gestalten, versucht primär die Umwelt zu beobachten<br />
und zu verstehen. Sie sucht nach<br />
Gesetzmässigkeiten und überprüfbaren Zusammenhängen.<br />
Sie kann sich auf die Fahne<br />
schreiben, dass sie ihre eigenen Ergebnisse<br />
immer wieder in Frage stellt und korrigiert.<br />
Während in der Politik bestimmte Ansichten<br />
vertreten werden, blickt die Naturwissenschaft<br />
quasi nüchtern auf die Tatsachen. Sie ist weitgehend<br />
frei von politischen und ideologischen<br />
Vorgaben und Wunschdenken. Und letztlich<br />
sind wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien<br />
im Gegensatz zu politischen Entscheidungen<br />
von globaler Bedeutung und auf lange<br />
Zeit wirksam. Die Wissenschaft ist auch bereit,<br />
ganze Theorien fallenzulassen, wenn eine Tatsache<br />
zeigt, dass diese nicht richtig sein können.<br />
Als man beispielsweise noch glaubte, die<br />
Sonne kreise um die Erde, bekundete man<br />
Mühe mit den neuen Erkenntnissen. Letztlich<br />
aber setzen sich Fakten durch, indem sie immer<br />
mehr erhärtet werden. Auch wenn klar ist, dass<br />
grossen Veränderungen ihre Zeit brauchen, bis<br />
sie verstanden werden.<br />
Apropos Verständnis: Sind die von der ANG<br />
angebotenen Referate für alle verständlich<br />
oder richten sie sich an Wissenschaftler?<br />
Wir bemühen uns, Referentinnen und Referenten<br />
wie auch Themen so zu wählen, dass<br />
alle, die sich dafür interessieren, es verstehen.<br />
Jedem Vortrag folgt auch eine anschliessende<br />
Diskussion mit Fragen aus dem Publikum.<br />
Stehen die Vorträge unter einem Thema?<br />
In den letzten Jahren haben wir versucht, einen<br />
roten Faden in unsere Vortragsreihen zu brin-
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Interview · <strong>11</strong><br />
Sie setzen sich also intensiv mit globalen Problemen<br />
auseinander.<br />
Sie nennen es Probleme. Für mich sind es<br />
Fakten. Diese gilt es zur Kenntnis zu nehmen.<br />
Ohne Wertung. Wir können höchsten die Konsequenzen<br />
aus diesen Erkenntnissen ziehen.<br />
Und dies nicht mit kurzfristigen – oft übereilten<br />
– sondern mit langfristigen Massnahmen. Es<br />
macht meiner Meinung nach keinen Sinn, auf<br />
Elektromobile zu setzen, solange der Strom in<br />
Kohlekraftwerken produziert wird. Offenkundig<br />
ist auch: Die Herausforderungen sind globaler<br />
Natur und können nicht lokal gelöst werden.<br />
Peter Schmid, Präsident der Appenzellischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft, ist überzeugt von der<br />
Methodik und der Ergebnisoffenheit der Wissenschaft. <br />
(Bild: es)<br />
gen. So erfuhren wir etwa, dass wir in Sachen<br />
Energie, Lebensraum, Evolution, natürliche<br />
Gleichgewichte und Biodiversität mit der Natur<br />
im Clinch stehen. Dieses Jahr geht es deshalb<br />
um die Frage: «Wer löst die Probleme?» Überzeugt,<br />
dass am ehesten die Wissenschaft wirksame<br />
Lösungen bringen kann, haben wir fünf<br />
Fachleute eingeladen, um über das Potenzial<br />
ihrer Technologie zu referieren.<br />
Gibt es auch einen lokalen Bezug?<br />
Global denken, lokal handeln, das gilt auch hier.<br />
Aktivitäten und Ergebnisse der Wissenschaft<br />
sind meist globaler Natur. Vor allem dieses Jahr<br />
suchen wir nach Lösungen, die weltweite Bedeutung<br />
haben, aber letztlich hier vor Ort angewandt<br />
werden müssen.<br />
Wie werden die Themen ausgewählt?<br />
Aus den Diskussionen an den letzten Veranstaltungen<br />
versucht der Vorstand im Frühjahr für<br />
den nächsten Winterzyklus Themen herauszukristallisieren,<br />
die aktuell relevant sein könnten<br />
und einer Beleuchtung bedürfen. Gemeinsam<br />
mit meinen Vorstandsmitgliedern Urs Irniger,<br />
Andrea Wille, Claudia Gietz Viehweger und Valentin<br />
Lanz gehen wir die Liste der gesammelten<br />
Stichworte durch. Dann entscheiden wir, ob<br />
wir Aspekte unter einem Motto oder einzelne<br />
verschiedene Themen aufarbeiten wollen. Für<br />
dieses Jahr haben wir uns für «Wissenschaftliche<br />
Lösungen für die Zukunft» entschieden.<br />
Wie kommen Sie zum Schluss, dass sie eine<br />
«ideale» Referentin ist, die den Ansprüchen<br />
der Wissenschaft gerecht wird und nicht<br />
etwa eine Ideologie vertritt?<br />
Ihre Ausbildung und ihr Leistungsausweis sprechen<br />
für sie. Sie ist in der eidgenössischen Kommission<br />
für Impffragen, sie arbeitet im Spital St.<br />
Gallen als Oberärztin im Kinderspital und kennt<br />
somit die Technologie und die Anwendung. Im<br />
Gespräch mit ihr überzeugte ich mich davon,<br />
dass sie sich sehr intensiv mit dem Thema befasst<br />
hat, abwägt und sieht, was möglich ist und<br />
was nicht. Sie ist keine unkritische Impfbefürworterin,<br />
auch keine Impfgegnerin, sondern<br />
eine differenzierte, stets der Wissenschaft verpflichtete<br />
Medizinerin.<br />
Welche Ziele verfolgen Sie als Präsident?<br />
Gemäss Beschreibung führt der Verein jeweils<br />
im Winter eine öffentliche Vortragsreihe zu<br />
naturwissenschaftlichen Themen aus Biologie,<br />
Zoologie, Geologie, Geografie, Botanik,<br />
technischen Wissenschaften oder Medizin<br />
durch. Das tun wir und werden es auch weiterhin<br />
so handhaben. Die ANG hat rund 180 Mitglieder<br />
und unsere Vorträge sind stets gut besucht.<br />
Als Präsident möchte ich nicht auf den<br />
Kopf stellen, was rund läuft. Für mich wichtig<br />
ist, dass interessierte Menschen wissen, dass<br />
es die ANG und ihr Angebot für wissenschaftliche<br />
Informationen und den Austausch darüber<br />
gibt.<br />
Trüben die wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
zu den aktuell brennenden Themen ihre Lebensfreude?<br />
Nein. Es gilt zu unterscheiden zwischen kurzfristigen<br />
Aktivitäten und langfristigen Entwicklungen<br />
– und selbstverständlich auch zwischen<br />
der Befindlichkeit als Individuum und als Gesellschaft.<br />
Wissenschaft ist nie schwarz-weiss,<br />
nie positiv oder negativ. Gut und schlecht gibt<br />
es in der Natur nicht. Jeder versucht zu überleben.<br />
Eine Selektion ist daher logisch. Wissenschaftlich<br />
betrachtet, ist es eine Tatsache, dass<br />
Völker, die immer weniger Kinder haben, in ferner<br />
Zukunft aussterben.<br />
Und das macht Ihnen keine Angst?<br />
Nein, ich spüre ja nichts davon und die Kinder<br />
nach uns auch nicht. Indes: Der Umstand, dass<br />
diese Völker keine langfristige Zukunft haben<br />
ist wissenschaftlich nachvollziehbar. Schade finde<br />
ich, dass das Verständnis der Wissenschaft,<br />
ihre Methodik und auch ihre Ergebnisoffenheit<br />
in viele Entscheidungsgremien, vor allem auch<br />
in der Politik, keinen Eingang findet. Langfristige<br />
Probleme kann man nicht kurzfristig lösen,<br />
kurzfristige Probleme hingegen dürfen nicht<br />
auf die lange Bank geschoben werden. Es gilt<br />
das richtige Mass zu finden. Werden langfristige<br />
Probleme mit Hyperaktivismus gelöst, muss<br />
der Lösungsansatz wenige Jahre später korrigiert<br />
werden.<br />
Sie plädieren also dafür, dass die Politik vermehrt<br />
wissenschaftliche Methoden anwenden<br />
sollte?<br />
Ja, ich wünsche mir eine breitere Sichtweise,<br />
globaler und langfristig.<br />
Wie werden die passenden Referenten oder<br />
Referentinnen gesucht?<br />
Heuer ist jeder und jede aus dem Vorstand für<br />
einen Abend zuständig und dafür verantwortlich,<br />
den passenden Referenten oder die passende<br />
Referentin zu finden. Mein Thema ist das<br />
Impfen, ein äusserst heisses Thema. Deshalb<br />
war die Suche nach der «idealen» Person auch<br />
nicht einfach, mit Dr. Anita Niederer-Loher aber<br />
letztlich erfolgreich.<br />
Hat Ihr Denken Sie in die ANG geführt oder<br />
hat die ANG Ihr Denken geformt?<br />
Mein Denken hat mich in die ANG geführt. Die<br />
Vorträge bewirken, dass ich mich mit Themen<br />
intensiver befasse. Sehr beeindruckend und erhellend<br />
etwa ist für mich immer wieder der Blick<br />
auf die rasend tickende Weltbevölkerungsuhr.<br />
Herausforderungen wie der Bedarf an Energie,<br />
die Raumnot oder der Clinch mit der Natur sind<br />
die logische Folge dieser Entwicklung.<br />
Weitere Informationen:<br />
http://bit.ly/iHeGc=3<br />
Eva Schläpfer
12 · Gesellschaft <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />
FÜR MEHR BEWUSSTSEIN:<br />
ARA HERISAU ÖFFNETE SEINE TÜREN<br />
Rund 60 Tonnen Abfälle und Feststoffe filtert<br />
die Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Herisau<br />
jährlich aus unserem Abwasser. Darunter<br />
auch mehrere Abfallprodukte wie Essensreste,<br />
Kosmetikprodukte oder Feuchttücher,<br />
welche im Abwasser nichts verloren haben.<br />
«Dies geschieht oft nach dem Motto ‹Aus<br />
den Augen, aus dem Sinn›. Wir möchten bei<br />
der Bevölkerung den Nachhaltigkeitsgedanken<br />
fördern und diesbezüglich das Bewusstsein<br />
schärfen», sagt Patrick Holderegger, Betriebsleiter<br />
der ARA. Dafür – und auch, um ihr<br />
50-jähriges Bestehen zu feiern – öffnete das<br />
Unternehmen Ende Oktober seine Türen für<br />
die Herisauer Bevölkerung. Besucherinnen<br />
und Besucher konnten so einen Blick hinter<br />
die Kulissen der sonst verschlossenen Anlage<br />
werfen, während die Mitarbeitenden auf verschiedenen<br />
Stationen für deren Fragen zur<br />
Verfügung standen. In den vergangenen 50<br />
Jahren hat die ARA Herisau seine Reinigungsmethoden<br />
und sich auch technisch stets weiterentwickelt.<br />
So betreibt sie seit 2015 die<br />
erste Reinigungsstufe mit Pulveraktivkohle in<br />
der Schweiz. Damit können Rückstände von<br />
Hormonen, Medikamenten und verschiedenen<br />
schwerabbaubaren Stoffen der Industrie<br />
Seit Ende August verfügt die Anlage über ein Solarfaltdach. <br />
aus dem Wasser gefiltert werden. Zur letzten<br />
Weiterentwicklung des Betriebs gehört das<br />
Solarfaltdach, welches vergangenen August<br />
installiert wurde. Somit produziert der zweitgrösste<br />
Stromverbraucher der Gemeinde Herisau<br />
jährlich rund 294000 Kilowattstunden<br />
Solarstrom. (hst)<br />
(Bild: hst)<br />
WAS MACHT DEN APPENZELLER WITZ AUS?<br />
AUF SPURENSUCHE MIT PETER EGGENBERGER<br />
Dank Peter Eggenberger wurden alle 17 Lachmuskeln beansprucht. <br />
Rund 60 Mitglieder vom «Club60 plus» lachten<br />
am 10. Oktober im katholischen Pfarreiheim<br />
über die Appenzeller Witze von Peter Eggenberger.<br />
Der Buchautor und Mitbegründer<br />
des Witzweges suchte auf humoristische Art<br />
und Weise nach der Antwort auf die Frage, was<br />
den Appenzeller Witz ausmacht. Auf seiner<br />
Spurensuche entführte er die Mitglieder mit<br />
einem Augenzwinkern in die Welt von gescheiten<br />
und dummen Leuten, aber auch in die Welt<br />
PFARREIRAT SUCHT BESONDERE KRIPPEN<br />
FÜR EINE AUSSTELLUNG<br />
(Bild: Verlagshaus Schwellbrunn.)<br />
von landesweit bekannten Appenzeller Originalen<br />
und Persönlichkeiten. Wer kennt nicht<br />
den Seppetoni und das Katrinli, zwei kleinwüchsige<br />
Geschwister, mit denen landauf und<br />
landab Jahrmärkte bereist wurden. Meist geht<br />
es bei Appenzeller Witzen um den Kampf von<br />
David gegen Goliath, von einfachen Bürgern<br />
gegen ungeliebte Autoritäten. Mit Schlitzohrigkeit<br />
und Schalk bieten sie der Obrigkeit<br />
Paroli. Dazu gehört, dass feinsinnig argumentiert<br />
und nicht grobschlächtig ausgeteilt wird.<br />
Eggenberger zeigte Zusammenhänge auf und<br />
wies auf Herkunft und Charakter des Appenzeller<br />
Witzes hin. Selbstverständlich wurden<br />
alle Ausführungen immer wieder mit Witzen<br />
angereichert und die 17 Lachmuskeln im Gesichtsbereich<br />
rege beansprucht. Ein Müsterli<br />
sei hier erwähnt: «Ein deutscher Gast, der sich<br />
über die Unpünktlichkeit der Heidler Bahn ärgerte,<br />
fragte den Lokomotivführer: Sagen sie,<br />
wie lange hält denn der Zug? Dieser antwortet<br />
in einer Seelenruhe: Ja, wenn man gut zu ihm<br />
schaut, etwa 40 Jahre.» (mitg.)<br />
Der Pfarreirat der katholischen Pfarrei<br />
Herisau-Waldstatt-Schwellbrunn plant, am<br />
2. Adventswochenende vom 9. und 10. Dezember<br />
<strong>2023</strong> eine Krippenausstellung zu<br />
realisieren. Dazu bittet er die Herisauer Bevölkerung<br />
um ihre Mithilfe: Besitzen Sie zu<br />
Hause eine einzigartige Krippe, vielleicht<br />
sogar eine selbstgebastelte aus Holz, Ton<br />
oder anderen Materialien? Oder gar eine<br />
aus einem anderen Kulturkreis? «Wir würden<br />
uns darüber freuen, wenn Sie uns Ihre<br />
Krippe als Exponat zur Verfügung stellen<br />
könnten», so der Pfarreirat in einer Mitteilung.<br />
Während der Ausstellungszeiten<br />
werde es Gelegenheit für einen gemeinsamen<br />
Schwatz mit Kaffee gegen. Interessierte<br />
können sich ab sofort bei Martina Thür<br />
unter 071 351 55 82 melden. (mitg.)
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Veranstaltungen · 13<br />
JÄHRLICHE UNTERHALTUNG<br />
DES SAUMCHÖRLI HERISAU<br />
An den beiden Samstagen vom <strong>11</strong>. und<br />
18. November sowie am Sonntag, 19. November,<br />
finden die jährlichen Unterhaltungsanlässe<br />
des Saumchörli Herisau im<br />
Casino statt. «Voller Vorfreude übten wir<br />
mit unserem geschätzten Dirigenten Ueli<br />
Koller die Zäuerli und Lieder, um unserem<br />
Publikum ein abwechslungsreiches Programm<br />
zu bieten», schreibt das Chörli in<br />
seiner Einladung. Während den drei Tagen<br />
werden mehrere Gäste auf der Bühne begrüsst.<br />
Am ersten Samstag treten der Jodlerklub<br />
Passwang aus Mümliswil (SO) und<br />
das Ländlertrio Tänzig (SZ/UR) auf. Für den<br />
18. November konnte das Geschwisterduett<br />
Daria und Gianna Occhini aus dem Kanton<br />
Bern engagieren werden. Für Tanzmusik<br />
sorgt an diesem Samstag der Huusfraue-<br />
Gruss aus der Region. Für den Abschluss am<br />
Sonntag, 19. November, gastiert erneut das<br />
Geschwisterduett im Casino. Im zweiten<br />
Teil des Unterhaltungsprogramms wird der<br />
Ein-Akter «E Chueh zum Verliebe» die Lachmuskeln<br />
strapazieren. Geschrieben wurde<br />
das Stück von Lukas Bühler, Hans Waldburger<br />
fungiert als Regisseur. An den beiden<br />
Samstagen beginnt das Programm um<br />
An drei Tagen tritt das Saumchörli im Casino auf. <br />
20 Uhr, am Sonntag bereits um 13.30 Uhr. Ab<br />
Mittwoch, 1. November, können die Plätze<br />
ab 8 Uhr bei Peter Knellwolf unter 071 385<br />
77 65 reserviert werden, an den folgenden<br />
Tagen jeweils ab 18 Uhr oder bequem online<br />
unter www.saumchoerli.ch. (mitg.)<br />
(Bild: zVg.)<br />
STV HERISAU LÄDT ZUM<br />
100-JÄHRIGEN JUBILÄUM<br />
Der Sport- und Turnverein Herisau feiert<br />
einen runden Geburtstag: Ein Jahrhundert<br />
nach der Gründung 1923 finden am Samstag,<br />
4. November, zwei Jubiläums-Turnshows<br />
im Casino statt. Beginn der Vorstellungen<br />
unter dem Motto «(nöd) ganz 100»<br />
ist um 14 und 20 Uhr, der Saal öffnet jeweils<br />
eine Stunde zuvor. «Unsere Gäste erwartet<br />
ein abwechslungsreiches Programm<br />
mit beeindruckenden Turnvorführungen in<br />
verschiedenen Disziplinen», schreibt der<br />
Verein in einer Mitteilung. «Im Anschluss<br />
an die spektakulären Akrobatikeinlagen<br />
gibt es musikalische Unterhaltung von den<br />
Dancing Kings.» Eine Festwirtschaft und<br />
eine Bar sorgen derweil für das kulinarische<br />
Wohlergehen der Besucherinnen und<br />
Besucher. Der STV Herisau gehört dem Appenzellischen<br />
Turnverband an und verfügt<br />
über 200 Mitglieder, die in verschiedenen<br />
Riegen aktiv sind. Der Verein bietet jeder<br />
Altersgruppe ein vielfältiges und polysportives<br />
Bewegungsangebot. Tickets für die<br />
Shows können im Vorverkauf (siehe QR-<br />
Code) oder zu Vorstellungsbeginn direkt an<br />
der Kasse gekauft werden. (red)<br />
Tickets für die Jubiläums-Show<br />
http://bit.ly/zT6zlOl<br />
Über 200 Mitglieder sind beim STV Herisau engagiert. <br />
(Bild: zVg.)
Entdecke<br />
das Gymnasium<br />
Friedberg<br />
Infoabend 14.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong>, 19 Uhr<br />
Kindergymi 15.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong>, 13:30 Uhr<br />
Wir freuen<br />
uns auf dich!<br />
Thema am Kindergymi<br />
Können<br />
Tiere<br />
denken?<br />
Keine Anmeldung nötig<br />
SUMSI-Spartage<br />
vom 31.10. - 10.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
Leere dein Kässeli in Herisau,<br />
Urnäsch oder Waldstatt, fülle dein<br />
Konto und werde mit einem Theaterticket<br />
«Frau Holle» belohnt.<br />
friedberg.ch<br />
Am Mittwochnachmittag,<br />
1. und 8. November <strong>2023</strong>, ist<br />
unser SUMSI in Herisau mit dabei.<br />
Raiffeisenbank<br />
Appenzeller Hinterland<br />
T 071 354 80 60<br />
raiffeisen.ch/herisau<br />
November<br />
Die Ärztin<br />
Schauspiel von<br />
Robert Icke<br />
1./10./12./19./<br />
20./22./23.<strong>11</strong>.,<br />
Grosses Haus<br />
Lili Elbe<br />
Oper von<br />
Tobias Picker<br />
und Aryeh<br />
Lev Stollman<br />
2./5./<strong>11</strong>./17.<strong>11</strong>.,<br />
Grosses Haus<br />
Das Fest<br />
Schauspiel<br />
nach dem Film<br />
von Thomas<br />
Vinterberg und<br />
Mogens Rukov<br />
4./21./29.<strong>11</strong>.,<br />
Lokremise<br />
Der Wolf<br />
kommt nicht<br />
Kinderstück<br />
nach einem<br />
Bilderbuch<br />
von Myriam<br />
Ouyessad<br />
5./<strong>11</strong>.<strong>11</strong>., Studio<br />
Viva la<br />
musica!<br />
Schweizer<br />
Erzählnacht<br />
10.<strong>11</strong>., Studio<br />
Licht und<br />
Schatten<br />
Sonntags um 5<br />
12.<strong>11</strong>., Tonhalle<br />
Die feuerrote<br />
Friederike<br />
Kinderoper von<br />
Elisabeth Naske<br />
16./18./25./26.<strong>11</strong>.,<br />
Grosses Haus<br />
Talk im<br />
Studio<br />
Das neue Talkformat<br />
über<br />
gesellschaftliche<br />
Themen<br />
13./16.<strong>11</strong>., Studio<br />
The Yiddish<br />
Cabaret<br />
Jerusalem Quartet<br />
& Hila Baggio<br />
Meisterzyklus-<br />
Konzert<br />
23.<strong>11</strong>., Tonhalle<br />
Inger/<br />
Shechter<br />
Zwei Choreografien<br />
von Johan<br />
Inger und Hofesh<br />
Shechter<br />
24.<strong>11</strong>., Lokremise<br />
konzertundtheater.ch<br />
Mit Oma und Opa in<br />
die Lebkuchenbäckerei<br />
Verzieren Sie gemein sam mit Ihren<br />
Liebsten Lebkuchen sterne bei uns<br />
im Sedelblick. Auch Menschen mit<br />
Demenz sind willkommen.<br />
Samstag, 9. Dezember <strong>2023</strong><br />
14:30 bis 16:30 Uhr<br />
Stiftung Leben im Alter Herisau<br />
Kasernenstrasse 91<br />
9102 Herisau<br />
Anmeldung: bis 4. Dezember <strong>2023</strong><br />
071 354 75 75<br />
info@leben-im-alter.ch<br />
leben-im-alter.ch
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Veranstaltungen · 15<br />
VON ROCKMUSIK MIT DUDELSACK<br />
BIS ZU HEIMATGEFÜHLEN<br />
Der Herisauer Veranstalter domino Event<br />
SARL bringt in den kommenden Wochen<br />
wieder spannende Veranstaltungen ins Casino.<br />
Los geht es am Samstag, 25. November:<br />
Die Red Hot Chilli Pipers begeistern<br />
mit ihrem Bag-Rock alle Generationen. Gekonnt<br />
verbinden die Schotten seit 20 Jahren<br />
Rock’n’Roll-Hymnen mit dem Klang ihrer<br />
Dudelsäcke. Zum ersten Mal sind auch die<br />
berühmten Red Hot Chilli Dancers dabei.<br />
Stubete Gäng und DJ Piccolo kommen am<br />
Freitag, 22. Dezember, an die XMAS-Party.<br />
Am Freitag, 12. Januar, stellt die Mundartrockband<br />
Megawatt ihr neues Album<br />
«Rockerherz» vor. Mit ihren Hits wie «Heimatgfühl»,<br />
«Loieherz» oder «Laura» treffen<br />
die Rheintaler den Nerv der Zeit. Nach der<br />
ausverkauften Unplugged-Tour will Kunz<br />
wieder «umegumpe», bis alle auf und vor<br />
der Bühne «pflotschnass» sind. Am Freitag,<br />
23. Februar wird zu den Songs vom neuen<br />
Kunz-Album «Proviant» getanzt, gefeiert<br />
und geträumt. Tickets sind bei Ticketcorner<br />
erhältlich. (pd)<br />
Rezept<br />
des Monats<br />
HERBSTSALAT MIT<br />
FEIGEN<br />
Zutaten:<br />
– 1 dl Rotwein<br />
– 1 dl Feigenessig<br />
– 2 TL Honig<br />
– 1 TL Zitronensaft<br />
– 6 frische Feigen<br />
– 200 g Nüsslisalat oder gemischter Jungsalat<br />
– 1 TL milder Senf<br />
– 1 TL grobkörniger Senf<br />
– Salz, Pfeffer<br />
– 4 bis 5 EL Öl<br />
– 12 Scheiben Wildrohschinken<br />
Herbst und Winter im Casino werden laut, tanzbar und rockig. <br />
WANDERUNGEN IM NOVEMBER<br />
Samstag, <strong>11</strong>. November<br />
Von Uznach nach Lachen<br />
Die Wanderung führt von Uznach dem Steinenbach<br />
entlang, über die alte Linth und<br />
mündet beim Schloss Grynau in den Zürichsee-Rundweg.<br />
Die abwechslungsreiche Strecke<br />
geht anschliessend durch beschauliche<br />
Waldpassagen zum Buechberg. Dort wird die<br />
Aussicht auf den Zürichsee genossen. Danach<br />
wandert die Gruppe am Golfplatz Nuolen vorbei,<br />
folgt den Uferlandschaften des Sees und<br />
kommt schliesslich am Bahnhof Lachen an.<br />
(Bild: pd)<br />
Route: Uznach – Höchegg – Rotegg – Buechberg<br />
– Nuolen – Lachen<br />
Distanz: 15,3 km, Zeit: 4 Std.<br />
Anforderungen: mittel<br />
Treffpunkt: 9.15 Uhr, 8730 Uznach, Bahnhof<br />
Rückreise: 17.00 Uhr, 8853 Lachen, Bahnhof<br />
Anmeldung bis Freitag, 10.November, 19 Uhr<br />
über appenzellerwanderwege.ch, per E-Mail<br />
an ruth.rueesch@appenzeller-wanderwege.ch<br />
oder per Telefon 079 400 41 15<br />
Zubereitung:<br />
1. Feigen mit feuchtem Küchenpapier reinigen.<br />
Die ungeschälten Früchte mit einer<br />
Gabel rundum regelmässig einstechen.<br />
2. Rotwein, Essig, Honig und den Zitronensaft<br />
in einer Pfanne mischen und aufkochen.<br />
5 Minuten aufköcheln lassen. Feigen in Sud<br />
legen und nochmals aufkochen. Pfanne<br />
vom Herd ziehen und Früchte zugedeckt 10<br />
Minuten ziehen lassen. Mit Löffel die Feigen<br />
herausheben, auf Teller legen und abkühlen<br />
lassen. Bis zum Servieren mit Klarsichtfolie<br />
abdecken.<br />
3. Den Sud auf 1 dl einkochen lassen. Abkühlen.<br />
4. Inzwischen Salat waschen und in mundgerechte<br />
Stücke zupfen.<br />
5. Den eingekochten Sud mit beiden Senfsorten<br />
sowie Salz und Pfeffer verrühren, dann<br />
nach und nach das ÖL untermischen.<br />
6. Zum Anrichten den Salat mit Sauce<br />
mischen und auf Tellern anrichten. Feigen<br />
vierteln und zusammen mit Rohschinken<br />
dekorativ auf dem Salat drapieren.<br />
Dienstag, 21. November<br />
Letzte Wanderung des Jahres<br />
Die Schlusswanderung führt vom Bühler aus zur<br />
Hohen Buche. Danach geht es über den Sand<br />
und Breitenebnet zur Jubihütte auf dem Gräbis<br />
mit ihrem Grillplatz. Nach dem nächsten Wegstück<br />
und der Ankunft im unteren Gräbis gibt es<br />
offerierten Kaffee und Dessert. Die letzte Etappe<br />
führt schliesslich nach Gais. Im Hotel Krone<br />
wird bei einem Glas Bier oder Wein auf die vergangene<br />
Wandersaison angestossen.<br />
Route: Bühler – Hohe Buche – Sand – Gäbris<br />
– unterer Gäbris – Obergais – Gais<br />
Distanz: 12,7 km, Zeit: 41/4Std.<br />
Anforderungen: mittel<br />
Treffpunkt: 9.20 Uhr, 9055 Bühler, Bahnhof<br />
Rückreise: 16.30 Uhr, 9056 Gais, Bahnhof<br />
Anmeldung bis Sonntag, 19.November, 19 Uhr<br />
über appenzellerwanderwege.ch, per E-Mail<br />
an margrit.geel@appenzeller-wanderwege.ch<br />
oder per Telefon 079 749 36 55
16 · Thema des Monats <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />
GEDENKFEIER FÜR STERNENKINDER:<br />
EIN RAUM FÜR TRAUER<br />
Sternenkinder machen Mütter und Väter für die Gesellschaft zu unsichtbaren Eltern. Ein Gedenktag<br />
in Herisau möchte Betroffenen Raum zum Trauern, aber auch zum Austausch bieten.<br />
Eine betroffene Familie sowie die Hebammenleiterin des Spitals Herisau über ihre Erfahrung.<br />
Jährlich findet auf dem Friedhof Herisau eine<br />
Gedenkfeier für Sternenkinder und ihre Angehörigen<br />
statt. Organisiert wird diese von Anna<br />
Katharina Breuer, evangelisch-reformierte<br />
Pfarrerin, und Iris Schmid Hochreutener, Seelsorgerin<br />
der katholischen Pfarrei Herisau,<br />
Waldstatt, Schwellbrunn. Seit 2016 hat die<br />
Gemeinde Herisau zudem auf Initiative des<br />
Arbeitskreises Christlicher Kirchen Herisau<br />
einen Gedenkort für Sternenkinder auf dem<br />
örtlichen Friedhof errichtet. Mit dem Begriff<br />
«Sternenkind» wurden ursprünglich Kinder<br />
bezeichnet, welche vor der 24. Schwangerschaftswoche<br />
starben. Heute umfasst der Begriff<br />
auch Kinder, welche vor, während oder<br />
kurz nach der Geburt sterben.<br />
Ziel der Gedenkfeier sei Betroffenen, die<br />
um ein Sternenkind trauern, Raum zu bieten<br />
und die verstorbenen Kinder zu würdigen.<br />
«Bisher hatten sie wenig Möglichkeiten, ihre<br />
Trauer an einem öffentlichen Ort zum Ausdruck<br />
zu bringen. Dem möchten wir entgegenwirken»,<br />
sagt Schmid Hochreutener. Sie<br />
arbeitet für die katholische Pfarrei als Spitalseelsorgerin<br />
im Spital Herisau und hat unter<br />
anderem auch Familien begleitet, welche ein<br />
Sternenkind betrauern.<br />
Frage nach dem Warum bleibt meist offen<br />
Im Spital Herisau kommen jährlich um die<br />
700 Kinder zur Welt. Laut Regula Rutz, Stationsleiterin<br />
Hebammen des Spitalverbunds<br />
Herisau, sind rund zwei davon Totgeburten.<br />
Diese Zahl sei immer etwa gleich. Zum Verständnis:<br />
Endet eine Schwangerschaft bevor<br />
das Kind lebensfähig ist, spricht man von<br />
einer Fehlgeburt. Fehlgeburten kommen<br />
wesentlich häufiger vor als Totgeburten. Bei<br />
einer Totgeburt wiegt das Kind mindestens<br />
500 Gramm und ist vor oder während der<br />
Geburt verstorben. Stirbt das Kind nach der<br />
16. Schwangerschaftswoche im Mutterleib,<br />
wird es in der Regel vaginal geboren. Ungefähr<br />
ab diesem Zeitpunkt übernehmen die<br />
Hebammen die Geburtsbetreuung. Bemerkbar<br />
könne sich eine Fehl- oder Totgeburt<br />
auf verschiedene Arten machen. «Manche<br />
Schwangere spüren ein ungutes Gefühl oder<br />
die Bewegungen des Kindes bleiben aus. In<br />
dem Fall ist es wichtig, dass sich die Schwangere<br />
rasch und jederzeit für eine Kontrolle<br />
melden darf», sagt Rutz. Stirbt ein Kind in<br />
der Schwangerschaft, während oder kurz<br />
nach der Geburt, sei dies immer ein sehr einschneidendes<br />
Ereignis. Die Frage nach dem<br />
«Warum» lasse sich nur selten beantworten.<br />
«In den allermeisten Fällen wird keine Todesursache<br />
gefunden», sagt sie.<br />
Auch bei Sabina Aggeler setzten während<br />
ihrer ersten Schwangerschaft 2004<br />
überraschend die Wehen ein. «Ich war in der<br />
23. Schwangerschaftswoche und merkte sofort,<br />
dass etwas nicht stimmte. Wir fuhren so<br />
schnell es ging ins Spital.» Dort wurden sie<br />
und die Vitalwerte des Kindes untersucht. Da<br />
diese unauffällig waren, wurde sie – verordnet<br />
mit strenger Bettruhe – wieder nach Hause<br />
entlassen. Als sich die Wehen in den kommenden<br />
Tagen verstärkten, folgte ein stationärer<br />
Spitalaufenthalt. «Im Spital Herisau teilte man<br />
uns nach einem Tag Beobachtung mit, dass<br />
sie die in Herisau dazumal zur Verfügung stehenden<br />
Möglichkeiten ausgeschöpft hätten.<br />
So empfahlen sie eine Überweisung ins Kantonsspital<br />
St. Gallen», sagt Sabina Aggeler. Mit<br />
der Ambulanz wurde das Paar nach St. Gallen<br />
gebracht – ein Moment der Unsicherheit und<br />
Angst. «Einerseits bangten wir um unser Kind,<br />
andererseit war für uns klar, dass wir wohl in<br />
St. Gallen mehr Möglichkeiten haben würden.<br />
Wir hatten jedoch Respekt davor, dass im Zentrumsspital<br />
mit der ganzen modernen Medizin<br />
über unsere Köpfe hinweg entschieden würde»,<br />
sagt Glen Aggeler. Diese Angst entpuppte<br />
sich als unbegründet. Im Spital angekommen,<br />
herrschte eine familiäre Stimmung, das Paar<br />
wurde angehört, seine Bedürfnisse abgeklärt<br />
und jeder Vorgehensschritt erläutert und offen<br />
kommuniziert.<br />
«Weinen war<br />
für uns<br />
sehr heilend.»<br />
Sabina Aggeler erhielt einen Wehenhemmer,<br />
dennoch sahen sich die Hebammen und Ärzte<br />
in ihren weiteren Möglichkeiten begrenzt. «Ein<br />
Neonatologe – ein Kinderarzt, der auf Neugeborene<br />
spezialisiert ist – besprach mit uns das<br />
weitere Vorgehen und welche Möglichkeiten<br />
wir zu welchem Preis für das Überleben unseres<br />
Kindes hatten. Bei einer Weiterbehandlung<br />
hätte man uns das Kind direkt nach der Geburt<br />
weggenommen und per Helikopter nach<br />
Zürich transferiert», sagt Glen Aggeler. Weiter<br />
machte der Neonatologe den Eltern bewusst,<br />
dass die Überlebenschance selbst dann gering<br />
sei. Und sogar wenn es überleben würde,<br />
dann möglicherweise nur mit schweren<br />
Beeinträchtigungen. Das Paar entschied sich,<br />
den weiteren Verlauf so zu nehmen, wie es die<br />
Natur bestimmte. «Wir entschieden uns, es<br />
anzunehmen, wie es kommt. Und wir waren<br />
sehr dankbar, wurde diese Entscheidung vom<br />
Spitalpersonal und unserem familären Umfeld<br />
akzeptiert und wir dementsprechend unterstützt.»<br />
Gut eine Woche nach den ersten Wehen<br />
ging die Geburt unaufhaltsam vorwärts,<br />
ihr Sohn Noah kam zur Welt. «Auch wenn es<br />
speziell klingen mag, für uns war es ein sehr<br />
schönes Erlebnis, seine Geburt erleben und<br />
ihn danach in unseren Armen halten zu dürfen»,<br />
sagt Glen Aggeler. Eine halbe Stunde<br />
später verstarb Noah.<br />
Natürliche Geburt wird bevorzugt<br />
Verstirbt das Kind im Mutterleib, wird wenn<br />
möglich von einem Kaiserschnitt abgesehen<br />
und auf eine natürliche Geburt gesetzt. Laut<br />
Rutz seien die Gründe unter anderem mögliche<br />
Folgen der Operation. «Eine Operation ist<br />
immer mit Risiken verbunden. Diesen möchten<br />
wir die Mutter nicht zusätzlich aussetzen.<br />
Zudem kann bei einem Kaiserschnitt schnell<br />
das Gefühl von Kontrollverlust auftauchen.<br />
Daher ist es für die Frau aus psychologischer<br />
Sicht gesünder, wenn sie natürlich gebären<br />
kann.» So könnten Frauen den Verlust ihres<br />
Kindes langfristig emotional besser verarbeiten.<br />
«Es ist wichtig, dass die Eltern direkt nach<br />
der Geburt die Möglichkeit haben, ihr Kind zu<br />
sich zu nehmen und es anzuschauen. Auch<br />
um die Schönheit ihres Kindes zu sehen.» Die<br />
genauen Bedürfnisse des Paares würden aber<br />
vor und während der Geburt bestmöglich abgeklärt.<br />
«Wir besprechen mit dem Paar, ob wir<br />
das Kind zuerst anschauen und es dann den Eltern<br />
beschreiben sollen – oder ob sie das Kind<br />
vielleicht sofort zu sich nehmen wollen, ob wir<br />
es danach bekleiden sollen und ob eine mögliche<br />
Todesursache untersucht werden soll.»<br />
Genug Zeit und ein würdevoller Umgang<br />
mit dem Kind seien wichtig. «Im Spital Herisau<br />
haben wir in jeder Grösse Körbchen mit von<br />
Hand gefertigten Deckchen und Kleidchen,<br />
sowie Erinnerungsstücken für die Eltern, wie<br />
beispielsweise gehäckelte Schmetterlinge für<br />
Eltern und Kind.» Das Kind könne während des<br />
Spitalaufenthalts im Zimmer der Mutter bleiben,<br />
was mehrheitlich gewünscht werde. «Die<br />
Eltern wollen Abschied nehmen, das Kind anschauen<br />
können und Erinnerungen schaffen.»<br />
In dieser Zeit komme Iris Schmid Hochreute-
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Thema des Monats · 17<br />
ner – sofern es der Wunsch sei – zum Zuge.<br />
Dabei sei sie nicht nur Ansprechs-person,<br />
sondern wolle dem verstorbenen Kind seine<br />
Daseinsberechtigung geben. «Ich begrüsse<br />
nicht nur die Eltern, sondern auch das Kind bei<br />
seinem Namen. Ich heisse es auf der Welt willkommen<br />
und verabschiede es. Und wenn es<br />
der Wunsch der Eltern ist, segne ich das Kind.»<br />
Daseinsberechtigung für Kind<br />
Auch Sabina und Glen Aggeler wollten ihrem<br />
Sohn eine Daseinsberechtigung geben. Für<br />
sie handelte es sich um eine glückliche Fügung,<br />
dass Noah das Mindestgewicht für den<br />
Eintrag ins Familienbüchlein erreichte und somit<br />
meldepflichtig war. «Auch wenn auf einer<br />
sehr trockenen und reglementarischen Ebene,<br />
gab es diesem kleinen Menschen die Berechtigung,<br />
offiziell einen Platz in unserer Familie<br />
zu haben», sagt Sabina Aggeler. Und wie<br />
sähe dies heute aus? Thomas Baumgartner,<br />
Gemeindeschreiber der Gemeinde Herisau,<br />
schreibt auf Anfrage: «Als Totgeburt wird ein<br />
Kind bezeichnet, das ohne Lebenszeichen auf<br />
die Welt kommt und ein Geburtsgewicht von<br />
mindestens 500 Gramm oder ein Gestationsalter<br />
(Schwangerschaftsdauer) von mindestens<br />
22 vollendeten Wochen aufweist (Art. 9 Abs. 2<br />
Eidg. Zivilstandsverordnung). Es erlangt zwar<br />
keine Rechtspersönlichkeit, die Geburt wird<br />
aber dennoch beurkundet. Die Bestattung wird<br />
durch die Gemeinde in Absprache mit den Eltern<br />
geregelt. Von einer Fehlgeburt erhält das<br />
Zivilstandsamt in der Regel keine Kenntnis.<br />
Eine Meldung kann aber freiwillig erfolgen.»<br />
Innerhalb einer gewissen Frist musste das<br />
Ehepaar Aggeler das Zivilstandsamt aufsuchen,<br />
die Bestattung planen und diverse Formalitäten<br />
erledigen. Dabei seien sie gut begleitet und<br />
unterstützt worden. Glen Aggeler: «Der damalige<br />
Zivilstandsleiter Christian Gantenbein<br />
machte uns darauf aufmerksam, dass wir unser<br />
Kind vor der Beerdigung im Sarg zum Abschiednehmen<br />
nach Hause nehmen können. Auch<br />
wenn dies bei unserem Umfeld teilweise für<br />
Unverständnis sorgte, war es für uns die richtige<br />
Entscheidung. Wir wollten nicht, dass unser<br />
Kind bis zur Beerdigung in eine Aufbahrungshalle<br />
kommt.» Am Abend vor der Beerdigung<br />
wurde Noah nach Bernhardzell gebracht, wo er<br />
dann beerdigt wurde. «So haben wir einen besonderen<br />
Bezugsort. Auch für unsere späteren<br />
Kinder ist das Grab und die damit verbundene<br />
Nähe zu unserem Noah sehr wichtig.»<br />
Das Bestattungswesen ist kantonal und<br />
kommunal geregelt. Grundsätzlich gilt, dass<br />
jedes meldepflichtige Kind Anrecht auf alle zur<br />
Verfügung stehenden Bestattungsmöglichkeiten<br />
hat. Nicht meldepflichtige Kinder haben<br />
juristisch gesehen kein Anrecht auf eine Bestattung.<br />
«In diesem Fall dürfen die Eltern im<br />
gesetzlichen Rahmen mit dem Kind machen,<br />
Die Gedenksäule für Sternenkinder auf dem Friedhof Herisau.<br />
was für sie richtig ist. Oft wünschen sich die<br />
Eltern dann eine Kremation. So haben sie die<br />
Möglichkeit, die Urne nach Hause nehmen zu<br />
können», sagt Regula Rutz.<br />
Hilfe durch Angehörige<br />
Seit über 18 Jahren sind Sabina und Glen Aggeler<br />
Eltern von drei gesunden Kindern, die<br />
alle mit dem Thema bestens vertraut sind und<br />
wissen, dass sie einen Sternenbruder haben.<br />
«Noah ist für uns und unsere Kinder da, wenn<br />
auch nicht physisch. Er ist unser Schutzengel.»<br />
Die Familie geht mit dem Erlebten seit jeher<br />
offen um. «Uns und unserem Umfeld hat es<br />
gut getan, darüber zu sprechen. Zudem haben<br />
wir gemerkt, wie viele Familien von einer Fehloder<br />
Totgeburt betroffen sind und wir damit<br />
nicht alleine sind.» Und wie können Angehörige<br />
in dieser Situation helfen? Alle für diesen<br />
Text befragten Personen sind sich einig: Ein<br />
Patentrezept gibt es nicht. Jede Person verarbeite<br />
ein solches Ereignis anders. Nützlich sei<br />
sicher, die Betroffen zu fragen, wie man helfen<br />
könne. Sabina Aggeler: «Weinen – alleine oder<br />
gemeinsam mit dem Umfeld – war für uns sehr<br />
heilend. Dennoch waren wir froh, dass es auch<br />
Momente gab, in denen wir lachen konnten.»<br />
Dasein, sich aber nicht aufdrängen, Zuhören<br />
und das Gespräch anbieten, dies könne ebenfalls<br />
helfen. Und wer sich unsicher fühle, solle<br />
seine Hilflosigkeit zum Ausdruck bringen. Fehl<br />
am Platz seien Bewertungen der Situation,<br />
wie etwa «dann musste es eben so sein» oder<br />
«die Schwangerschaft war ja noch nicht soweit<br />
fortgeschritten». Glen Aggeler: «Die Hoffnung<br />
und Freude entsteht oft beim Bewusstsein der<br />
Schwangerschaft. Niemand hat das Recht, eine<br />
Fehl- oder Totgeburt herunterzuspielen – egal<br />
in welchem Schwangerschaftsstadium der<br />
Kindsverlust erfolgte. Schmerz ist individuell,<br />
und es liegt an niemanden, den Schmerz anderer<br />
Personen zu bewerten.»<br />
Helena Städler<br />
Die ökumenische Gedenkfeier für Sternenkinder<br />
findet am Ewigkeitssonntag, 26. November, um<br />
17-18 Uhr in der Kreuzkapelle Herisau statt. Willkommen<br />
sind alle, die persönlich betroffen sind.<br />
Hilfsangebote für Betroffene<br />
und Angehörige<br />
Fachstelle Kindsverlust während der<br />
Schwangerschaft, Geburt und erster<br />
Lebenszeit: www.kindsverlust.ch<br />
(Bild: hst)
METZGETE<br />
METZGETE<br />
METZGETE<br />
1.Nov. ab 10:30 bis<br />
5.Nov. 15:00<br />
Keine Reservation möglich<br />
METZGETE<br />
1.Nov. ab 10:30 bis<br />
1.Nov. ab 10:30<br />
5.Nov. 15:00<br />
bis<br />
Keine Reservation möglich<br />
5.Nov.<br />
Für<br />
15:00<br />
Ihre herbstlichen<br />
Keine Reservation Kreationen möglich in der Küche.<br />
Appenzell<br />
www.willi-reinigungen.ch<br />
078 781 60 60<br />
info@willi-reinigungen.ch<br />
Region St. Gallen - Appenzell<br />
www-willi-reinigungen.ch<br />
078 781 60 60<br />
info@willi-reinigungen.ch<br />
Frisch,<br />
flexibel,<br />
unkompliziert.<br />
12 verschiedene Prrogramme<br />
49.–<br />
1.Nov. Brotbäcker ab 10:30 bis<br />
Prima Vista<br />
5.Nov. 15:00<br />
Garantie<br />
Jahre<br />
An den Standorten:<br />
Garantie<br />
Jahre<br />
Keine Reservation möglich<br />
Für 8 Personen<br />
Abnehmbare Grillplatte<br />
29. 95<br />
Raclette-Grill<br />
Stein<br />
Fondue Gourmet<br />
18 x 36 x 22cm<br />
Garantie<br />
Jahre<br />
49.–<br />
39. 95<br />
8 Geschwindigkeitsstufen<br />
Verschiedenes Rührzubehör<br />
Küchenmaschine<br />
weiss<br />
Herisau, Schönengrund, Teufen, Urnäsch<br />
«Immobilien-Versteherin»<br />
Ihr Traditionshaus für Immobilien.<br />
hevsg.ch<br />
Josy Frenda<br />
Verkauf Immobilien<br />
T 071 227 42 65<br />
j.frenda@hevsg.ch<br />
Jetzt<br />
Phonak Slim TM<br />
testen<br />
«Es ist eine Bereicherung. Für die<br />
Menschen, denen ich behilflich bin.<br />
Aber auch für mein eigenes Leben.»<br />
Rotkreuz-Fahrer<br />
Rotkreuz-Fahrdienst<br />
Menschlichkeit macht mobil<br />
Möchten auch Sie mithelfen?<br />
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.<br />
Schweizerisches Rotes Kreuz<br />
Kantonalverband beider Appenzell<br />
071 352 <strong>11</strong> 50<br />
info@srk-appenzell.ch<br />
Wir präsentieren: Phonak Slim<br />
Hören hat noch nie so gut<br />
ausgesehen.<br />
• Verbessertes Sprachverstehen<br />
• Universelle Konnektivität<br />
• Wiederaufladbar<br />
Jetzt Termin vereinbaren!<br />
Bahnhofstrasse <strong>11</strong>, 9100 Herisau<br />
T 071 351 34 36<br />
Di & Mi geöffnet<br />
Neugasse 48, 9000 St.Gallen<br />
T 071 220 96 83<br />
Mo - Fr geöffnet<br />
www.hoergoeldi.ch<br />
info@hoergoeldi.ch<br />
Monica Stadelmann,<br />
Stefan Göldi, Gaby Pletka<br />
Phonak Slim<br />
Göldi 90x140mm_slim.indd 1 16.05.<strong>2023</strong> 07:15:27
UNSERE GEMEINDE<br />
Wochenmarkt<br />
Saison geht zu Ende<br />
Eine erfolgreiche Marktsaison neigt sich langsam dem Ende<br />
zu. Der Wochenmarkt konnte dieses Jahr planmässig im April<br />
in die Saison starten. Viele Besucherinnen und Besuchern<br />
schätzten den Markt mit seinem regionalen und frischen Angebot.<br />
Dieses konnte erfreulicherweise in dieser Saison mit den<br />
Produkten von drei neuen Marktfahrenden erweitert werden.<br />
Die Gaststände, welche für einzelne Markttage gemietet werden<br />
können, waren nach wie vor sehr gefragt und lockten viele<br />
Teilnehmende auf den Obstmarkt. Der Wochenmarkt hatte<br />
eine sehr gute Auslastung und profitierte nicht zuletzt von einer<br />
einladenden Witterung, die zahlreiche Markttage prägte. Die<br />
Gemeinde bedankt sich bei allen treuen Marktbesuchern und<br />
-besucherinnen. Mit Ihren Einkäufen unterstützen Sie die regionalen<br />
Marktfahrenden sowie einen attraktiven Wochenmarkt.<br />
Christchindlimarkt / Sonntagsverkäufe<br />
Der Herisauer Christchindlimarkt findet am Samstag, 2. Dezember,<br />
und Sonntag, 3. Dezember <strong>2023</strong>, auf dem Ebnet statt. Organisiert<br />
wird der Markt durch den Verein «Herisauer Christchindlimarkt».<br />
Die Sonntagsverkäufe sind für den ersten und dritten Adventssonntag<br />
(3./17. Dezember <strong>2023</strong>) seitens der Gemeinde bewilligt.<br />
Winterlaternen<br />
Über die Wintermonate werden ab Ende November wieder acht<br />
grosse Winterlaternen an verschiedenen Standorten im Dorfzentrum<br />
Licht spenden. Das Aufstellen der solarbetriebenen Laternen<br />
ist eine Initiative der IG Zentrumsentwicklung. Die Interessengemeinschaft,<br />
bestehend aus der Stiftung Dorfbild, dem<br />
Gewerbeverein und der Gemeinde, setzt sich für ein lebendiges<br />
und vielfältiges Herisauer Ortszentrum mit Ausstrahlung und hoher<br />
Aufenthaltsqualität ein.<br />
Letzter Wochenmarkt der Saison<br />
Am Samstag, 18. November, findet der letzte Wochenmarkt<br />
der Saison statt. Nach der Winterpause wird der Wochenmarkt<br />
ab dem 6. April 2024 bis November wieder wöchentlich<br />
durchgeführt, jeweils samstags von 8.30 – 12.30 Uhr auf dem<br />
Obstmarkt.<br />
Advent<br />
Feierliche Stimmung im Dorf<br />
Adventsstube in der Chäshalle<br />
Der Verein Familiensache organisiert auch dieses Jahr vom<br />
2. Dezember bis zum 22. Dezember die Adventsstube in der<br />
Chäshalle. In gemütlicher und weihnachtlicher Atmosphäre<br />
lädt die Beiz zum Verweilen. Den erwirtschafteten Gewinn<br />
spendet der Verein an die Palliativabteilung des Ostschweizer<br />
Kinderspitals in St. Gallen.<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 17.00 - 23.00 Uhr /<br />
Freitag bis Sonntag 16.00 - 24.00 Uhr<br />
Weihnachtszauber (Glühweinhütte) kurzfristig abgesagt:<br />
Interessenten gesucht<br />
Obwohl die Glühweinhütte auf dem Obstmarkt geplant und<br />
bewilligt war, zog sich der Betreiber kurzfristig Ende Oktober<br />
aufgrund Personalmangel für die diesjährige Adventszeit<br />
zurück. Die Gemeinde bedauert, dass dieser beliebte Treffpunkt<br />
auf dem Obstmarkt nicht stattfindet. Trotzdem ist<br />
es der Gemeinde ein Anliegen, den Platz in der Adventszeit<br />
für die Bevölkerung auf irgendeine Weise zu «bespielen».<br />
Kurzfristige Interessenten können sich mit entsprechenden<br />
Ideen bis am Freitag, 10. November <strong>2023</strong>, bei der Gemeinde<br />
unter volkswirtschaft@herisau.ar.ch bewerben.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Zu Diensten<br />
Auf Sammeltour: «Ich schenke den Menschen gerne ein Lächeln»<br />
In Herisau werden jedes Jahr mehrere Tausend Tonnen Kehricht,<br />
Papier und Grünabfälle eingesammelt. Yvonne Thoma<br />
fährt jede Woche als Beladerin durch die Strassen. Sie erzählt,<br />
was sie an ihrem Beruf mag und wie die Menschen ihren Alltag<br />
erleichtern könnten.<br />
Yvonne Thoma ist sich Wind und Wetter gewohnt. Zum Gespräch<br />
erscheint sie bei strömendem Regen ohne Schirm. Die Brillengläser<br />
sind gesprenkelt, der Händedruck fest. «Ich bin Yvonne»,<br />
sagt sie direkt und unkompliziert. «Bis zum Café ist es ja nicht<br />
weit, oder?» Fünf Minuten später sitzt sie mit einem wärmenden<br />
Kaffee vor sich auf dem Tisch und erzählt über ihren Beruf.<br />
Gemeinsam mit ihrem Mann Florian Thoma führt sie die «Thoma<br />
Entsorgung & Recycling AG», die in Herisau für die Papierund<br />
Grünabfuhr zuständig ist. «Zu Beginn war ich als Frau eine<br />
Exotin», sagt Yvonne Thoma. «Aber viele Menschen kommen<br />
interessiert auf mich zu, wenn ich hinten auf dem Lastwagen<br />
stehe. Sie finden es toll, dass eine Frau diesen Job macht.» Seit<br />
mittlerweile zehn Jahren führen die Thomas den Betrieb – dabei<br />
stammen beide aus ganz anderen Berufen. «Mein Mann war<br />
Metzger, wollte aber schon immer den Führerschein für Lastwagen<br />
machen. Danach hat er bei dem Unternehmen eine Stelle gefunden,<br />
das wir später übernehmen konnten.» Sie selbst sei gelernte<br />
Bäckerin und Konditorin. «Ich habe eine Weiterbildung im<br />
Finanzwesen gemacht und bin nochmals vier Jahre in die Schule<br />
gegangen. Neben den Fahrten als Beladerin mache ich das Büro<br />
im Betrieb.»<br />
Die alte Frau am Fenster<br />
Nur im Büro zu sitzen, kam für Yvonne Thoma nicht in Frage.<br />
«Wenn ich draussen unterwegs bin, kann ich abschalten und<br />
mich körperlich betätigen. Zudem bin ich dadurch näher an der<br />
Basis und weiss, was unsere Mitarbeitenden beschäftigt und mit<br />
welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden.» Letztere<br />
haben viele Gesichter – von ungeduldigen Autofahrern über die<br />
Eigenheiten des Wetters bis zu falsch hinausgestelltem Papier/<br />
Karton und Abfallsäcken. «Spannend ist ja, dass meistens jemand<br />
anderes die Schuld trägt», sagt Yvonne Thoma. «Wenn ich<br />
beispielsweise lose Glasscherben in einem Sack finde und an der<br />
Tür klingle, war es garantiert die Frau, wenn der Mann aufmacht<br />
Yvonne Thoma steht als Beladerin mehrmals wöchentlich im Einsatz.<br />
– und er, wenn sie aufmacht.» Es gäbe in jeder Gemeinde die eine<br />
oder andere Strasse, die unter den Entsorgern bekannt sei. «Wir<br />
haben Aufkleber, auf denen wir vermerken können, weshalb wir<br />
dieses oder jenes nicht mitnehmen. Meistens steht das Zeug allerdings<br />
auch ein paar Tage später noch dort. Viele denken sich:<br />
Jetzt ist es draussen und nicht mehr mein Problem.»<br />
«Thoma Entsorgung» kümmert sich um die Papier- und Grünabfuhr.<br />
Yvonne Thoma unterstreicht allerdings, dass dies Meckern auf<br />
hohem Niveau sei. «Die negativen Erlebnisse bleiben stärker im<br />
Gedächtnis, weil sie mit mehr Emotionen verknüpft sind. Wenn<br />
ein Autofahrer hupt, wühlt mich das mehr auf, wie wenn einer<br />
geduldig hinter dem Lastwagen wartet.» In diesen Fällen wendet<br />
sie einen einfachen Trick an. «Wenn ich den Menschen ein Lächeln<br />
schenke und ihnen einen guten Morgen wünsche, kommt<br />
oft beides zurück.» Ohnehin weiss Yvonne Thoma viele kleine<br />
Anekdoten zu erzählen, die einem zum Schmunzeln bringen. «Da<br />
sind die Kinder, die jede Woche an derselben Stelle warten und<br />
winken. Oder die alte Frau, die aus dem Fenster schaut und uns<br />
grüsst, wenn wir bei ihr vorbeifahren.»<br />
Der Blick aufs Wetter<br />
Herisau ist für die Entsorgung in drei Zonen unterteilt. Die Kehrichtabfuhr<br />
kommt wöchentlich, die Papierabfuhr alle drei Wochen<br />
und die Grünabfuhr 18-mal im Jahr. «Dieser Plan wird jedes<br />
Jahr von der Gemeinde erstellt», sagt Yvonne Thoma. Während<br />
sich ihr Unternehmen um die Papier- und Grünabfuhr kümmert,<br />
fällt die Kehrichtsammlung in das Aufgabengebiet des Zweckverbands<br />
Abfallverwertung Bazenheid ZAB. Thoma beschreibt<br />
die Zusammenarbeit mit dem ZAB als eine «Arbeitsgemeinschaft»,<br />
die bestens funktioniere. «Wenn wir Papier oder Grüngut<br />
einsammeln, fahren wir in der Regel immer dieselben Routen.<br />
Ausnahmen gibt es vor allem im Winter.» So könne es einmal<br />
vorkommen, dass bestimmte Gegenden morgens statt am Nachmittag<br />
angefahren werden, um bessere Strassenverhältnisse<br />
vorzufinden. «Daher sind wir froh, wenn die Einwohnerinnen und<br />
Einwohner das Papier oder die Grüntonnen um sieben Uhr mor-<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
gens bereitstellen, wenn unsere Schicht beginnt», so Thoma.<br />
«Viele Menschen sind Gewohnheitstiere und wissen, um welche<br />
Uhrzeit wir normalerweise vorfahren. Wenn wir dann einmal früher<br />
oder später dran sind, verwerfen einige die Hände.»<br />
Obwohl in der Region vieles gut läuft und die Entsorgung rege<br />
genutzt wird, wünscht sich Yvonne Thoma die eine oder andere<br />
Verbesserung. «Es sind oftmals die einfachen Dinge, die unsere<br />
Arbeit erleichtern: Die Abfallsäcke zubinden, Papier zusammenbinden<br />
und nicht in eine Einkaufstasche stopfen, Tetra-Packungen<br />
nicht mit dem Karton entsorgen, das Maximalgewicht der<br />
Säcke beachten und das Abfuhrgut direkt an die Strasse stellen.»<br />
Letztlich biete jede Gemeinde mit den Separatabfuhren<br />
eine bequeme Dienstleistung. «Wenn jeder seinen Abfall selbst<br />
entsorgt, wird das Angebot irgendwann reduziert. Sammelstellen<br />
wie der WinWin-Markt sind nicht darauf ausgelegt, grössere<br />
Mengen an Kehricht, Papier oder Grüngut aufzunehmen.»<br />
Einstieg in den Arbeitsmarkt<br />
Yvonne Thoma macht ihren Job mit Leidenschaft. «Ich habe es<br />
gerne sauber, schätze den Kontakt mit den Menschen und mache<br />
gerne etwas mit den Händen.» Es sei ein anstrengender Beruf,<br />
aber auch einer, der Chancen bietet. «Wir können beispielsweise<br />
Menschen ohne Ausbildung einen Weg in den Arbeitsmarkt<br />
ermöglichen.» Thoma erzählt die Geschichte eines Kenianers,<br />
der eine Schweizerin geheiratet habe und deshalb nach Herisau<br />
gekommen sei. «Sie hat uns nach Arbeit für ihn angefragt, und<br />
wir konnten ihn für die beiden Abfuhrtage in Herisau einstellen.<br />
Er war sehr engagiert, wollte die Sprache schnell lernen und war<br />
immer freundlich.» Mittlerweile konnte Thoma ihm helfen, eine<br />
Vollzeitstelle in einem anderen Unternehmen zu finden. «Wir<br />
können Türen öffnen, wenn sich jemand nicht zu schade für diese<br />
Arbeit ist und es wirklich will. Und übrigens», Yvonne Thoma<br />
trinkt ihren Kaffee aus und schaut in den Regen, «hat der Kenianer<br />
das eine oder andere von meinem Appenzeller Dialekt aufgeschnappt.<br />
Da musste ich schon lachen, wenn er wieder einmal<br />
‹Nei, da goht nüüd!› gesagt hat.»<br />
50 Tonnen Kehricht – pro Woche<br />
In Herisau werden auf der wöchentlichen Kehrichtabfuhr<br />
rund 220 Kilometer auf drei Sammelrouten zurückgelegt und<br />
dabei 50 Tonnen Abfall eingesammelt. Bei der Papierabfuhr<br />
mit ihrem Turnus alle drei Wochen summiert sich die abtransportierte<br />
Menge auf rund 750 Tonnen pro Jahr, bei den<br />
jährlich 18 Grünabfuhren kommen über 300 Tonnen zusammen.<br />
Die Separatsammlung wird im Auftrag der öffentlichen<br />
Hand von der «Thoma Entsorgung» durchgeführt, die Kehrichtabfuhr<br />
vom Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid.<br />
Projektticker<br />
Wertstoffsammelstelle Chammerholz<br />
Die Ausführungsplanung und das Submissionsverfahren sind<br />
abgeschlossen. Die Bauarbeiten werden im Verlauf des Novembers<br />
beginnen. Ziel ist es, dass die Wertstoffsammelstelle im<br />
Juni 2024 eröffnet werden kann.<br />
Sanierung und Ausbau Sturzeneggstrasse<br />
Die Bauarbeiten im Strassenbereich sind für <strong>2023</strong> abgeschlossen.<br />
Es sind noch ein paar Nebenarbeiten wie Objektschutzmassnahmen,<br />
Böschungen und Geometerarbeiten zu tätigen,<br />
und im kommenden Sommer folgt der Deckbelag im Strassenbereich.<br />
Somit wird die Sanierung der Sturzeneggstrasse termingerecht<br />
abgeschlossen.<br />
Solarfaltdach ARA<br />
Die Arbeiten am Solarfaltdach sind abgeschlossen. Die Anlage<br />
läuft nun vollautomatisch.<br />
Instandsetzung Obermoosbergstrasse<br />
Die Strassenrandabschlüsse und die Kanalisationsschächte der<br />
Etappe <strong>2023</strong> sind instand gestellt.<br />
Bushaltestellensanierung Obermoosberg und Saum<br />
Die Tiefbauarbeiten konnten termingerecht abgeschlossen<br />
werden. Noch pendent ist das Versetzen des Buswarteunterstands<br />
im Saum. Diese Arbeit wird noch vor dem Beginn des<br />
Winters ausgeführt.<br />
Info<br />
Kommunikationskonzept: Workshop mit Gruppierungen<br />
Die Gemeinde Herisau ist daran, ihr Kommunikationskonzept zu<br />
überprüfen, und führte dazu kürzlich eine breite Bevölkerungsumfrage<br />
durch. In einem ersten Schritt erfolgte bis am 3. Oktober<br />
eine Umfrage bei einem repräsentativ ausgewählten Teil der<br />
Bevölkerung. Diese ist von rund 400 Herisauerinnen und Herisauern<br />
vollständig ausgefüllt worden. Der Gemeinderat bedankt sich<br />
herzlich für die Teilnahme. Als zweiter Schritt vor der Auswertung<br />
der Umfrage wird am 30. November <strong>2023</strong> von 18.30 Uhr bis 21.30<br />
Uhr im Evangelischen Kirchgemeindehaus ein Zielgruppenworkshop<br />
durchgeführt, zu dem die Vereine und andere Gruppierungen<br />
in Herisau eingeladen werden. Ziel ist es, die kommunikativen<br />
Bedürfnisse auch dieser Akteure besser kennenzulernen. Dazu<br />
erfolgen separate Einladungen mit einer Bitte um Anmeldung aus<br />
organisatorischen Gründen.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Schule<br />
Sie blicken auf die ersten Monate zurück<br />
Daniel Blatter, Diana Bruggmann, Pascal Schmuckli: ein Primarlehrer,<br />
eine Kindergärtnerin und das neue Schulleitungsmitglied<br />
haben vor kurzem Stellen in Herisau angetreten.<br />
«Mein Bauchgefühl hat sich als richtig erwiesen. Ich spüre viel<br />
Freude – im Team und in der Klasse. Und der Standort des Schulhauses<br />
ist sehr schön», sagt Daniel Blatter. Er hätte auch die Möglichkeit<br />
gehabt, anderswo zu unterrichten. Nun ist er in einem Vollpensum<br />
als Lehrer der 5./6. Klasse im Saum angestellt. Blatter ist<br />
25 Jahre alt. Sein Ziel sei stets gewesen, Lehrer zu werden; aber<br />
als Backup-Plan und als Mittel zum Zweck der Lebenserfahrung<br />
lernte er Bauspengler. Während eines halben Jahres arbeitete er<br />
nach der Lehre im Beruf, es folgten Zivildienst in Primar- und Kindergartenklassen,<br />
die BMS, die ISME und das dreijährige Studium<br />
an der Pädagogischen Hochschule. «Es gilt, sich in die Lehrmittel<br />
einzuarbeiten.» Zum Beispiel in jenes, in dem es um «Medien und<br />
Wirklichkeit» geht. Sie sollen gut überlegen, welche Verbindungslinien<br />
zu ziehen sind, sagt er während unseres Besuchs zur Klasse.<br />
Schon in der vierten Woche weilte diese im Lager in Wildhaus.<br />
«Es war recht streng, aber toll.» Er selber ist im Thurgau aufgewachsen.<br />
Die ersten Einführungstage durch die Herisauer Schulleitung<br />
resp. die Verantwortlichen des kantonalen Departementes<br />
Bildung und Kultur in den Sommerferien seien nützlich gewesen.<br />
Weitere Termine werden folgen.<br />
Daniel Blatter: das richtige Bauchgefühl.<br />
«Ganz guet gmacht»<br />
Wechsel in den Kindergarten Moos. «Das hend ihr aber guet<br />
gmacht, guet gmacht, ganz guet gmacht», singen die Kinder mit<br />
Diana Bruggmann. Wer etwas zeigen möchte, spaziert im Kreis.<br />
Die Kindergärtnerin stammt aus Uzwil und ist 29 Jahre alt. Sie hat<br />
einst die Fachmittelschule gestalterischer Richtung absolviert.<br />
«Nachher wollte ich etwas Abstand zur Schule gewinnen.» Sie<br />
arbeitete in einer Bäckerei, leitete gar die Filiale. Sie habe aber<br />
gewusst, dass sie in den Lehrberuf einsteigen wolle. Das erste<br />
Praktikum an der Pädagogischen Hochschule habe sie im Kindergarten<br />
besucht. «Da merkte ich: Das ist meine Stufe.» Ihr Diplom<br />
befähigt sie zum Unterricht bis zur 3. Primarklasse. Vor einem<br />
Jahr hat Bruggmann eine Stellvertretung im Moos angetreten;<br />
seit dem August ist sie in einem Vollpensum angestellt (inklusive<br />
Werken in der 1./2. Klasse). «Ich habe mich von Anfang an sehr<br />
wohl gefühlt. Das Team ist klein, aber fein.» Die Kinder erlebe sie<br />
als begeisterungsfähig und interessiert, die Eltern als offen und<br />
hilfsbereit. «Zum Beispiel beim Besuch der Viehschau oder beim<br />
Eislaufen bin ich froh um Unterstützung.» Ihrer Klasse gehören 28<br />
Kinder an – eine Herausforderung. Sie sagt, sie fühle sich von der<br />
Schulleitung sehr getragen. Oft ist eine Praktikantin anwesend.<br />
Pascal Schmuckli: «Innovative Ausrichtung»<br />
Der 33-jährige Pascal Schmuckli hat im August die Schulleitung<br />
für die Oberstufe und das Landhaus übernommen. Er<br />
gibt Auskunft über den Start.<br />
Wie haben Sie die ersten Wochen erlebt?<br />
«Intensiv und positiv. Wenn das Schuljahr beginnt, ist planungsmässig<br />
schon das Meiste aufgegleist. Aber es gab<br />
natürlich vieles und viele kennenzulernen. Die Atmosphäre<br />
in Schulleitung und Sekretariat ist sehr gut. Und ich bin<br />
Lehrpersonen begegnet, die mit hohem Engagement und<br />
lösungsorientiert unterwegs sind. Im ersten Quartal habe<br />
ich die neuen Lehrpersonen besucht; nun folgen die ‘ordentlichen’<br />
Visitationen. Es ist mir wichtig, auch immer wieder<br />
in der Pause präsent zu sein – für einen niederschwelligen<br />
Austausch.»<br />
Mit dem Schulort ist für Sie ebenfalls das System an der Sekundarschule<br />
neu.<br />
«Ich habe einst in der Schule Herisau Zivildienst geleistet,<br />
auch in der Oberstufe. So habe ich die Lernlandschaften, den<br />
Niveauunterricht und das Modell Neigung kennengelernt.<br />
Die innovative Ausrichtung spricht mich an. Für die Bewerbung<br />
auch ein Grund war, dass ich in ein Schulleitungsteam<br />
eingebunden bin.»<br />
Welches waren die grössten Herausforderungen?<br />
«Speziell ist in Herisau die grosse Zahl von Schuleinheiten<br />
mit entsprechend vielen Schulhausteams. Als Lehrer und<br />
Schulleiter habe ich zuvor im Kanton St.Gallen in den Gemeinden<br />
Berneck, Buchs und Uzwil gearbeitet. In Ausserrhoden<br />
läuft manches anders - so sind beispielsweise die kurzen<br />
Wege ein grosser Vorteil.»<br />
Pascal Schmuckli in seinem Büro.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
UNSERE GEMEINDE<br />
Sportzentrum<br />
Energie sparen dank LED beim Rasen und Allwetterplatz<br />
Seit Ende Oktober verfügen die Aussenplätze des Sportzentrums<br />
über eine neue Beleuchtung. Hans Speck und Roger<br />
Gehrig mit seinem Team sorgen dafür, dass Anlagen und Technik<br />
an der frischen Luft immer für Vereine, Schulen und Breitensport<br />
bereit sind.<br />
Das Sportzentrum bietet mehr als das, was sich in den Hallen<br />
abspielt. «Nicht viele wissen, dass wir auch die Aussensportanlagen<br />
der Gemeinde verwalten», erklärt Roger Gehrig, Bereichsleiter<br />
Technik im Sportzentrum. «Kunstrasen, Kiesplatz,<br />
Fussballrasen und den roten Allzweckplatz haben wir beispielsweise<br />
diesen Sommer mit neuen LED-Leuchten ausgestattet.<br />
Damit befinden wir uns auf dem aktuellen Stand der Technologie.<br />
Das bringt den grossen Vorteil, dass wir Energie und damit<br />
verbunden natürlich auch Kosten sparen.» Dank solcher Massnahmen<br />
könne das Sportzentrum den Stromverbrauch senken.<br />
«Der Verbrauch ist in diesem Jahr vergleichbar mit 2021, als<br />
wir aufgrund der Pandemie nur eingeschränkt geöffnet hatten.<br />
Das zeigt, dass die Energiesparmassnahmen wirken. Deshalb<br />
ergibt es Sinn, diese auf die Aussenanlagen auszuweiten – beispielsweise<br />
mit diesen effizienten Leuchten.»<br />
Bereichsleiter Technik Roger Gehrig vom Sportzentrum und Hauswart Hans<br />
Speck schätzen ihre Zusammenarbeit.<br />
Einsatz rund um die Uhr<br />
Der Unterhalt der Sportanlagen fällt in das Aufgabengebiet von<br />
Hans Speck, der seit 32 Jahren für die Gemeinde als Hauswart<br />
im Ebnet und Kreckel tätig ist und den Einkauf des Schulsportmaterials<br />
verantwortet. «Mit den neuen LED-Leuchten auf den<br />
Aussenanlagen im Kreckel verbrauchen wir bis zu 60 Prozent<br />
weniger Strom. Zudem sind sie langlebiger als die alten Glühbirnen,<br />
wodurch wir weniger einkaufen müssen. Wenn alles<br />
nach Plan läuft und von den entsprechenden Stellen genehmigt<br />
wird, werden wir in naher Zukunft auch die Sportanlage<br />
im Ebnet und den Fussballplatz im Wilen umrüsten.»<br />
Mit der Massnahme verbessert sich auch die Situation für<br />
die Anwohnerinnen und Anwohner der Aussenanlagen. «Die<br />
modernen Lampen senden ihr Licht viel zielgerichteter aus»,<br />
erklärt Speck. «Damit können wir die Plätze ideal ausleuchten<br />
und naheliegende Häuser bekommen weniger Lichtemissionen<br />
ab.» Die Instandhaltung der Anlagen umfasst nicht nur<br />
die Beleuchtung, sondern eine Vielzahl an Aufgaben – von der<br />
Reinigung nach einem Sportanlass über anfallende Reparaturen<br />
bis zum Austauschen einer defekten Sicherung. «Ich bin<br />
eigentlich immer erreichbar», sagt Speck. «Wenn am Samstagabend<br />
auf dem Ebnet ein Schwingfest stattfindet und am<br />
nächsten Morgen ein Fussballturnier ansteht, kommt es schon<br />
einmal vor, dass ich bis zwei Uhr morgens aufräume.»<br />
Etwas mit den Händen machen<br />
Entsprechend richtet Hans Speck seine Ferien nach dem<br />
Kalender der heimischen Vereine und Schulen. «Wirklich geschlossen<br />
sind die Anlagen einzig zwischen Weihnachten und<br />
Neujahr. Aber dann mache ich meistens die Grossreinigung.»<br />
Er übe seinen Beruf auch nach über 30 Jahren noch gerne aus.<br />
Er schätze es, draussen zu sein und etwas mit den Händen<br />
zu machen. «Ich könnte nicht den ganzen Tag im Büro sitzen<br />
und in einen Bildschirm starren. Meine Arbeit steht für mich<br />
an erster Stelle. An zweiter und dritter eigentlich auch. Danach<br />
kommt der Rest. Zum Glück habe ich eine wunderbare Frau,<br />
die das mitmacht.»<br />
Als grösste Herausforderung bezeichnen Roger Gehrig und<br />
Hans Speck die volle Auslastung der Aussensportanlagen.<br />
Von einheimischen Vereinen und Schulen über die öffentliche<br />
Bevölkerung bis zu Vereinen aus anderen Kantonen, die in<br />
den Ferien ihre Trainingslager in Herisau abhalten, seien die<br />
Plätze immer bestens besucht. «Wenn ich an einem Wochenende<br />
den Rasenplatz beim Kreckel wegen starker Regenfälle<br />
sperren muss und alle Fussballteams auf den Kunstrasen oder<br />
das Ebnet ausweichen müssen, braucht es schon einen ‹Lupf›,<br />
damit wir alle Spiele ermöglichen können», so Speck. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Bereichsleiter Technik Sportzentrum<br />
Gehrig und Hauswart Speck beschreiben beide als angenehm.<br />
«Wenn er in den Ferien ist, behalte ich beispielsweise die Aussenanlagen<br />
rund ums Sportzentrum im Blick», erklärt Gehrig.<br />
«Wenn wir uns gegenseitig über die Schultern schauen, sehen<br />
wir vielleicht etwas, was dem anderen entgangen ist. Das<br />
kommt letztlich allen zugute.»<br />
Eine sportliche Geschenkidee<br />
Ab dem 3. Dezember bietet das Sportzentrum pünktlich zum<br />
Start in die besinnliche Adventszeit wieder eine besondere<br />
Aktion an. Auf sämtliche Gutscheine gibt es bis und mit<br />
24. Dezember einen Rabatt von zehn Prozent. Von der kleinen<br />
Auszeit in der Sauna über ein Fitnessabonnement bis zur<br />
Jahreskarte für die Eishalle findet sich für alle das passende<br />
Geschenk. Die Gutscheine können mit frei wählbaren Beträgen<br />
an der Kasse bezogen werden.<br />
Eine Publikation der Gemeinde Herisau
ES<br />
DAMPFT<br />
DER<br />
Frauen – Filmabend<br />
Dienstag, 14.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
Cinétreff Herisau<br />
Apéro im Foyer 19:00 Uhr<br />
Filmbeginn 19:30 Uhr<br />
IN<br />
DANUSERS<br />
KÜCHE<br />
Anmeldung bis <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
über die Website der Frauengemeinschaft<br />
www.fg-herisau.ch<br />
Kosten: Mitglieder CHF 10.00 / Nichtmitglieder CHF 15.00<br />
Gerne beraten wir Sie bei<br />
Ihren Fragen zum Einbau von<br />
Kochfeldabzugssystemen.<br />
www.danuserherisau.ch<br />
Frauen – Filmabend<br />
Dienstag, 14.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
Cinétreff Herisau<br />
Apéro im Foyer 19:00 Uhr<br />
Filmbeginn 19:30 Uhr<br />
Der Rosengarten<br />
von Madame Vernet<br />
Anmeldung bis <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
über die Website der Frauengemeinschaft<br />
www.fg-herisau.ch<br />
BEKANNTMACHUNG<br />
Ausserordentliche Ergänzungswahl<br />
Mit Schreiben vom 28. August <strong>2023</strong> hat<br />
Gemeinderätin Stefanie Danner ihren Rücktritt<br />
aus dem Gemeinderat per 31. Dezember<br />
<strong>2023</strong> erklärt. Sie begründet ihren Schritt mit<br />
einer stärkeren beruflichen Belastung in ihrer<br />
Funktion im Konzern des Hauptarbeitgebers.<br />
Gemäss Beschluss des Gemeinderates wird<br />
die Ergänzungswahl (1. Wahlgang) für den<br />
Rest der Amtsperiode <strong>2023</strong> bis 2027 auf den<br />
Sonntag, 3. März 2024 angesetzt. Ein allenfalls<br />
erforderlicher 2. Wahlgang findet am<br />
Sonntag, 7. April 2024 statt. Für die Überbrückung<br />
der entstehenden Vakanz plant der<br />
Gemeinderat eine ratsinterne Regelung.<br />
Kosten: Mitglieder CHF 10.00 / Nichtmitglieder CHF 15.00<br />
Publireportage<br />
Herbst-Apéro bei claro am Samstag,<br />
18. November 9-15h<br />
Eine absolute Neuheit werden Sie ab dem 18. November in<br />
unserem Sortiment finden: Keramik-Schalen aus Japan. Zum<br />
ersten Mal bieten wir hochwertiges Kunsthandwerk aus einer<br />
Kooperative, in der verschiedene Familienwerkstätten zusammengeschlossen<br />
sind, an.<br />
Mit diesem Projekt unterstützen wir die Weitergabe von<br />
lokalem Know-how und des Kulturerbes des Landes und<br />
helfen Familien dabei, ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit<br />
zu bestreiten.<br />
Ebenfalls neu im Sortiment finden Sie Baumwoll-Geschirrtücher<br />
aus Nepal. Nepali Craft Trading ist bereits seit 1990<br />
claro-Partner, an die 1200 Handwerkerinnen beliefern die<br />
Organisation mit Artikeln aus Baumwolle und Filz. Rohstoffbeschaffung,<br />
Qualitätskontrolle sowie Produktentwicklungen,<br />
Vorfinanzierung und faire Entlöhnung ermöglichen den Frauen<br />
eine Existenz.<br />
Seien Sie neugierig, kommen Sie vorbei und überzeugen Sie<br />
sich von hochwertigem Kunsthandwerk in unserem Laden –<br />
wir freuen uns!<br />
Ihr claro-Team Herisau
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Chorzfuetter · 25<br />
Chorzfuetter<br />
Cherze-Chochi öffnet ihre Tore<br />
Pünktlich zur bevorstehenden Weihnachtszeit<br />
öffnet die Cherze-Chochi Herisau vom<br />
1. November bis 17. Dezember ihre Türen.<br />
Gegründet wurde sie 1976 von Ursula Aerni.<br />
Über Jahrzehnte wurde die Cherze-Chochi<br />
dann von Elsy Signer mit weiteren Kursleiterinnen<br />
wie Alma Züst oder Nanou Auer<br />
im Schützenhaus weitergeführt. 2019 übernahm<br />
Manuela Lechthaler die Leitung. Dabei<br />
richtet sich das Angebot zum Kerzenziehen<br />
nicht nur an Familien mit Kindern, sondern<br />
auch an Erwachsene. Weitere Informationen<br />
gibt es hier: www.cherze-chochi.ch. (mitg.)<br />
Konzert Appenzeller Panorama-Chor<br />
2007 wurde aus dem Projektchor des Appenzellischen<br />
Chorverbandes der Appenzeller<br />
Panorama-Chor. Seitdem pflegen<br />
rund 40 Sängerinnen und Sänger unter der<br />
Leitung von Kathrin Pfändler Kehl den Chorgesang<br />
in all seinen Facetten. Unter dem<br />
Motto «Ich sing und spiel dir mein Lied» findet<br />
am Samstag, 18. November, um 19 Uhr<br />
im katholischen Pfarreiheim ein Konzert<br />
statt. Als Gastformation wird das Harmonika-Orchester<br />
Herisau unter der Leitung von<br />
Stefanie Schoch den Anlass bereichern. Der<br />
Eintritt ist frei, es wird eine Kollekte erhoben.<br />
(mitg.)<br />
NEUARTIGE SPIELGRUPPE<br />
FÜR ELTERN UND KINDER<br />
Die Spielgruppe Jupidu in Herisau testet<br />
seit einigen Monaten ein neues Angebot.<br />
Die sogenannte Eltern-Kind-Spielgruppe<br />
(ElKi) richtet sich an Familien, die Mühe mit<br />
dem Ablösungsprozess haben. «Dieses Angebot<br />
ist eine Art Vor-Spielgruppe für Kinder<br />
ab zwei Jahren», erklärt Martina Knöpfel<br />
von Jupidu. «Die Kinder kommen mit einem<br />
Elternteil oder einer Begleitperson zu uns,<br />
was ein sanftes Loslassen ohne Zeitdruck<br />
gewährleistet. Die Kinder und ihre Eltern<br />
sammeln Erfahrungen, lernen die Leiterinnen<br />
kennen und bauen Vertrauen auf, bevor<br />
nach einem Jahr der fliessende Übergang<br />
in die normale Spielgruppe erfolgt.» Jupidu<br />
ist die erste Spielgruppe in Appenzell Ausserrhoden<br />
mit einem ElKi-Angebot. «Die<br />
Eltern können auf diesem Weg nochmals<br />
bewusst Zeit mit ihrem Kind verbringen.<br />
Zudem treffen sie auf andere Familien und<br />
knüpfen Kontakte, um Erfahrungen zu teilen»,<br />
sagt Knöpfel. Gerade für Familien mit<br />
Migrationshintergrund biete dies ein niederschwelliges<br />
Angebot für eine optimale<br />
Integration. «Im letzten Quartal kommen<br />
die Kinder dann ohne Eltern zu uns, weil sie<br />
bis dahin mit der neuen Umgebung vertraut<br />
sind. Und die Eltern wiederum wissen, dass<br />
ihr Kind in guten Händen ist.» Ein Halbtag<br />
im ElKi ist ähnlich aufgebaut wie in einer<br />
normalen Spielgruppe. «Es wird gewerkelt,<br />
gemalt, geknetet, gespielt, zusammen Znüni<br />
gegessen oder auch mal gebacken.» Derzeit<br />
beschränkt sich das Angebot auf zwei<br />
Halbtage in der Woche. Am Donnerstagnachmittag<br />
findet das ElKi im Haus an der<br />
Rosenaustrasse statt, am Freitagmorgen<br />
geht es in Wald. Die beiden Gruppen seien<br />
gut in das Pilotprojekt gestartet. «Wir sind<br />
uns bewusst, dass Neues zuerst ein wenig<br />
Zeit braucht», sagt Martina Knöpfel. «Aber<br />
weil es immer dieselben Kinder und Leiterinnen<br />
sind, entsteht schnell eine gewisse<br />
Konstanz. Das wird von allen Seiten sehr geschätzt.»<br />
Derzeit gäbe es noch ein paar freie<br />
Plätze in der Waldgruppe. «Für uns steht<br />
fest, dass wir auch im August 2024 mit neuen<br />
ElKi-Gruppen starten wollen.» (sd)<br />
Appenzeller Kammerorchester<br />
Am Freitag, 1. Dezember, spielt das Appenzeller<br />
Kammerorchester um 20 Uhr das erste<br />
von drei Konzerten in der reformierten<br />
Kirche. Die anderen Auftritte finden am 9.<br />
und 10. Dezember (19.30 und 17 Uhr) statt.<br />
Das Programm mit dem Namen «concertare»<br />
ist ein friedliches Wettstreiten unter<br />
Musikerinnen und Musikern. Als Solistinnen<br />
sind mit Bettina Messerschmidt, Annina<br />
Stahlberger und Renate Sudhaus Spezialistinnen<br />
für historische Aufführungspraxis zu<br />
hören. (mitg.)<br />
Bauabrechnung Kreuzkapelle<br />
Von August 2022 bis April <strong>2023</strong> wurden in<br />
der Kreuzkapelle Sanierungs- und Renovationsarbeiten<br />
getätigt. Die an den Bauarbeiten<br />
beteiligten Personen sowie die Nutzer<br />
der Kreuzkapelle und der Friedhofsanlage<br />
zeigen sich über das Ergebnis erfreut. Die<br />
Investition beträgt 170'781.20 Franken, was<br />
weit unter dem Verpflichtungskredit von<br />
285'000 liegt. (gk)<br />
Martina Knöpfel (links) und ihr Jupidu-Team bieten besondere Spielgruppen an. <br />
GEWERBEVERBAND SIEHT<br />
RÜCKLÄUFIGE AUSLASTUNG<br />
(Bild: zVg.)<br />
Auch wenn die Auslastung im laufenden<br />
Jahr leicht rückläufig war, blickt das Ausserrhoder<br />
Gewerbe mehrheitlich auf ein intensives<br />
Arbeitsjahr zurück. Die Aussichten<br />
für das kommende Jahr seien wie schon im<br />
Vorjahr verhalten optimistisch. «Preisdruck,<br />
Fachkräftemangel, fehlende Lernende oder<br />
die zunehmende Bürokratie bereiten in naher<br />
Zukunft Sorgen», schreibt der Gewerbeverband<br />
in einer Mitteilung. Die Arbeitsauslastung<br />
<strong>2023</strong> sei hoch, aber nicht mehr<br />
so hoch wie im Jahr zuvor. Laut Beurteilung<br />
der Ausserrhoder Gewerbebetriebe lag die<br />
Arbeitsauslastung bei rund 55 Prozent der<br />
Firmen bei «hoch bis sehr hoch». Im Vorjahr<br />
betrug dieser Wert etwa 60 Prozent. Lediglich<br />
knapp die Hälfte aller Betriebe erwartet<br />
eine hohe bis sehr hohe Auslastung im kommenden<br />
Jahr. Die restlichen gehen von einer<br />
mittleren Auslastung aus. (mitg.)
26 · Gesellschaft / I wohne do <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />
I wohne do!<br />
Moritz Holderegger, 20.06.2000, ledig<br />
und single, Mitgründer OrganicOasis.ch &<br />
Psychologiestudent<br />
Wo ist Ihr Lieblingsort in Herisau?<br />
Die Linde. Wenn man auf der Eggstrasse in<br />
Richtung Egg Rohren fährt, in der Kurve auf<br />
einer kleinen Erhöhung.<br />
Was würden Sie an Herisau verändern<br />
wollen?<br />
Ein direkter Gehweg oder eine Treppe vom<br />
Ebnet zum Bahnhof.<br />
Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Cowboy-Zimmermann. Wegen den Pistolen<br />
und weil mein Götti Zimmermann ist. Zimmermann<br />
war ich sogar schon, den Waffen<br />
habe ich jedoch mit zunehmendem Alter<br />
abgeschworen.<br />
Was möchten Sie in ihrem Leben noch<br />
erreichen?<br />
Es ist ein Traum von mir, jeden Kontinent der<br />
Erde einmal bereist zu haben.<br />
CLARO LÄDT ZUM APÉRO<br />
UND ZEIGT ZWEI NEUHEITEN<br />
«DÄ 3. STOCK» IST ERFOLGREICH<br />
IN DIE HERBSTSAISON GESTARTET<br />
Am Samstag, 18. November, findet zwischen<br />
9 und 15 Uhr ein Apéro im claro statt. Im Laden<br />
am Obstmarkt 7 finden sich neu auch<br />
Keramik-Schalen aus Japan im Sortiment.<br />
Damit wird zum ersten Mal hochwertiges<br />
Kunsthandwerk aus einer Kooperation angeboten,<br />
in der verschiedene Familienwerkstätten<br />
zusammengeschlossen sind. «Mit<br />
diesem Projekt unterstützen wir die Weitergabe<br />
von lokalem Know-how und des Kulturerbes<br />
des Landes und helfen Familien dabei,<br />
ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit<br />
zu bestreiten», heisst es von claro. Ebenfalls<br />
neu im Angebot gibt es Baumwoll-Geschirrtücher<br />
aus Nepal. Nepali Craft Trading ist<br />
bereits seit 1990 claro-Partner, an die 1200<br />
Handwerkerinnen beliefern die Organisation<br />
mit Artikeln aus Baumwolle und Filz.<br />
Rohstoffbeschaffung, Qualitätskontrolle sowie<br />
Produktentwicklungen, Vorfinanzierung<br />
und faire Entlöhnung ermöglichen den Frauen<br />
eine Existenz. «Seien Sie neugierig, kommen<br />
Sie vorbei und überzeugen Sie sich von<br />
hochwertigem Kunsthandwerk – wir freuen<br />
uns!», so das claro-Team. (pd.)<br />
Die Geschirrtücher werden aus Baumwolle in Nepal<br />
gefertig. <br />
(Bild: zVg.)<br />
Seit der Wiedereröffnung nach der Sommerpause<br />
am 1. September hat das Kulturlokal<br />
«Dä 3. Stock» in Herisau eine breite Palette<br />
von Veranstaltungen präsentiert. Von Live-<br />
Musik bis zu Tanzpartys und Mottopartys<br />
war für jeden Geschmack etwas dabei. Die<br />
Saison begann mit dem JAMfreeday, danach<br />
folgte ein Auftritt der Band Last Avenue,<br />
was die Herzen der Musikliebhaber<br />
höherschlagen liess. Die Vielfalt der Events<br />
setzte sich mit einer Party im Zeichen von<br />
Dancehall und Reggea fort, bei der drei<br />
Künstlerinnen und Künstler die Menge zum<br />
Tanzen brachten. Die «Band X Ost-Reunion<br />
Party» sorgte für eine nostalgische Atmosphäre<br />
und erinnerte an den vergangenen<br />
bandXost-Wettbewerb. Das «N.I.C.K»-Event<br />
bot zwei abwechslungsreiche Abende mit<br />
Red Tape Redemption und Damiana Malie<br />
sowie Corokia und Sidestream Philosophy.<br />
Die Mottoparty «Boogie-Funk Classics»<br />
brachte den Groove vergangener Jahrzehnte<br />
zurück. Am 5. November findet zudem<br />
erstmals der Kreativmarkt statt. Zwischen<br />
10 und 18 Uhr präsentieren lokale Künstler,<br />
Kunsthandwerker und Designer ihre Werke<br />
und Produkte. Besucherinnen und Besucher<br />
haben die Möglichkeit, handgefertigte<br />
Kunstwerke und individuelle Geschenke zu<br />
entdecken. (mitg.)<br />
Was ist Ihr besonderes Talent?<br />
Ich habe die Superkraft des Schlafens. Egal<br />
wann, wo oder wie lange – lege ich mich hin,<br />
nicke ich weg.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und weshalb?<br />
Ein Vogel, um herauszufinden, ob ich so meine<br />
Höhenangst überwinden könnte.<br />
Welche*n Herisauer*in würden Sie gerne<br />
in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> sehen?<br />
Selina Tanner<br />
Die Band Crown bei einem Auftritt im 3. Stock. <br />
(Bild: Noemi Müller)
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Politik · 27<br />
SESSIONSRÜCKBLICK VON<br />
STÄNDERAT ANDREA CARONI<br />
SESSIONSRÜCKBLICK VON<br />
NATIONALRAT DAVID ZUBERBÜHLER<br />
In Bern traf sich das Parlament vom <strong>11</strong>. bis<br />
29. September zur Herbstsession und debattierte<br />
teils heisse Eisen. Lange sah es so aus,<br />
als ob Herisau die Berufsunteroffiziersschule<br />
der Armee verlieren könnte. Nach dem Nationalrat<br />
hat nun allerdings auch der Ständerat<br />
der Armeebotschaft <strong>2023</strong> und damit dem Immobilienprogramm<br />
VBS zugestimmt. Einem<br />
Neubau der BUSA steht somit nichts mehr<br />
im Weg. Mich freut das sehr, habe ich doch<br />
in unzähligen Gesprächen Druck gemacht,<br />
dass die Ausbildungsstätte für Berufsunteroffiziere<br />
aller Truppengattungen der Armee<br />
in Herisau bleibt. Einziger Wehrmutstropfen:<br />
Der Baubeginn ist erst für Frühjahr 2025 vorgesehen.<br />
Im Nationalrat fand zudem eine<br />
ausserordentliche Session zum Thema «Asyl<br />
und Zuwanderung» statt. Wegen der Zuwanderung<br />
steuert unser Land mit hohem<br />
Tempo auf eine 10-Millionen-Schweiz zu.<br />
Weil es so nicht weitergehen kann, hat die<br />
SVP-Fraktion zwei Vorstösse eingereicht,<br />
die eine Begrenzung der Massenzuwanderung<br />
und eine konsequente Bekämpfung der<br />
kriminellen Asyl-Schlepper forderten. Beide<br />
Vorstösse erhielten ausserhalb meiner Partei<br />
keine Stimmen und wurden abgelehnt. Ein<br />
weiterer Brennpunkt: Die A1 gehört heute zu<br />
den chronisch überlasteten Strecken unseres<br />
Landes. Deren Benutzung wird in Zukunft<br />
weiter zunehmen. Bundes- und Nationalrat<br />
wollen deshalb die Autobahn A1 auf den<br />
Strecken Bern-Zürich und Lausanne-Genf<br />
auf mindestens sechs Spuren ausbauen. Als<br />
nächstes entscheidet der Ständerat. Das Parlament<br />
befürwortete weiter Bussen von bis<br />
zu tausend Franken für Verstösse gegen das<br />
nationale Verhüllungsverbot und hat dem<br />
Bundesgesetz zur Umsetzung der «Burka-Initiative»<br />
zugestimmt. Volk und Stände hatten<br />
die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot»<br />
im März 2021 knapp gutgeheissen.<br />
Gelten soll das Verbot an öffentlich zugänglichen<br />
Orten. Erlaubt bleiben soll die Verhüllung<br />
in Gotteshäusern, an der Fasnacht oder<br />
zum Schutz der Gesundheit. Unternehmen<br />
sollen derweil endlich vom administrativen<br />
Aufwand entlastet werden. Das Parlament<br />
will, dass Gesetze und Verordnungen von<br />
der Bundesverwaltung systematisch auf<br />
Entlastungspotenzial geprüft und die Regulierungskosten<br />
transparenter ausgewiesen<br />
Die 51. Legislatur (2019-<strong>2023</strong>) war die dramatischste<br />
seit Jahrzehnten. Zuerst hielt uns die<br />
Corona-Pandemie zwei Jahre in Atem. Kaum<br />
hatten wir anfangs 2022 alle Massnahmen<br />
aufgehoben, überfiel Putin die Ukraine und<br />
brachte Krieg nach Europa. Daraus folgte im<br />
Winter 2022/23 die begründete Sorge um<br />
Energie- und Stromknappheit. Und zuletzt<br />
kollabierte im Frühling <strong>2023</strong> mit der CS auch<br />
noch eine 167-jährige Grossbank. Aber es gab<br />
auch Highlights: Am 12. September feierten<br />
wir den 175. Geburtstag unserer Bundesverfassung<br />
und damit der modernen Schweiz.<br />
Die Säulen des liberalen Bundesstaates, welche<br />
die Verfassungsväter im Frühling 1848 in<br />
nur 51 Tagen schufen, tragen bis heute. Auch<br />
aus Ausserrhoder Sicht gab es in dieser Legislatur<br />
gute Neuigkeiten, insbesondere aus<br />
der soeben zu Ende gegangenen Herbstsession<br />
<strong>2023</strong>. Beide Räte verabschiedeten<br />
das neue Nationalstrassenprogramm, worin<br />
prominent die für die Ostschweiz zentrale<br />
dritte Röhre des Rosenbergtunnels samt<br />
Anbindung gegen Süden (Richtung Teufen)<br />
finanziert wird. Dazu wird es wohl allerdings<br />
2024 eine Volksabstimmung geben. Ebenso<br />
beschlossen beide Räte das neue Immobilienprogramm<br />
des VBS, worin 16 Millionen<br />
für Herisau (Busa) vorgesehen sind – dieser<br />
Beschluss ist schon in trockenen Tüchern.<br />
Wir diskutierten auch andere grosse Themen,<br />
von denen nur wenige erwähnt werden<br />
sollen: Zur Stärkung unserer Energieversorgung<br />
beschlossen wir den sogenannten<br />
«Mantelerlass», der namentlich den Ausbau<br />
der Wasserkraft erleichtern soll, aber auch<br />
die Solarenergie befördert. Ich habe dies<br />
unterstützt, aber es wird noch lange nicht<br />
reichen. Vielmehr ist die «Energiestrategie<br />
2050» aus dem Jahr 2017 massiv zu überarbeiten,<br />
denn die Annahmen von damals<br />
sind überholt; und wir laufen auf eine Stromlücke<br />
zu. Ohne neue Grosskraftwerke wird<br />
es im Winter mittelfristig kaum gehen. Thematisch<br />
ergänzend beschlossen wir im Ständerat<br />
das neue CO2-Gesetz, das für meinen<br />
Geschmack sehr stark mit Verboten und<br />
Subventionen operiert. Allerdings konnten<br />
wir viele kritische Eingriffe abfedern. Persönlich<br />
habe ich mich dafür eingesetzt, dass die<br />
CO2-Abgabe auch weiterhin grösstenteils zu<br />
den Bürgern zurückfliesst und nicht auf kaltem<br />
Weg eine neue Steuer eingeführt wird.<br />
Auch zur Migration führten wir eine Debatte.<br />
Meine Hoffnung liegt auf der geplanten<br />
Migrationsreform der EU. Diese sieht rasche<br />
Verfahren an den Aussengrenzen und einen<br />
Solidaritätsmechanismus vor. Die Reform ist<br />
noch nicht in trockenen Tüchern. Generell<br />
krankt unser Asylsystem daran, dass es für<br />
tatsächlich Verfolgte schwierig ist, zu uns zu<br />
gelangen, derweil zu viele Menschen ohne<br />
Aussicht auf Asyl oder Arbeit die «Asyl-<br />
Lotterie» eingehen und entweder den Tod<br />
im Mittelmeer erleiden oder in den Sozialsystemen<br />
Europas enden. Wir sollten unseren<br />
Schutz stärker denen zukommen lassen,<br />
die ihn brauchen. Persönlich gefreut hat<br />
mich, dass der Ständerat mein Postulat zur<br />
Stellung der Alleinlebenden in der Schweiz<br />
angenommen hat. Diese Gruppe – immerhin<br />
1,4 Millionen Menschen – geht in der<br />
Bundespolitik meistens vergessen. Abschliessend<br />
möchte ich bei Ihnen, liebe Ausserrhoderinnen<br />
und Ausserrhoder, dafür bedanken,<br />
dass Sie mir am 22. Oktober mit über<br />
90 Prozent der Stimmen auf unglaublich<br />
starke Weise Ihr Vertrauen ausgesprochen<br />
haben. Ich freue mich darüber enorm und<br />
sehe es als Auftrag, während den kommenden<br />
vier Jahren in Bern wiederum alles zu<br />
geben.<br />
Andrea Caroni, Ständerat AR<br />
werden. Die bürgerliche Mehrheit befand,<br />
dass das Gesetz zum Abbau der Regulierungskosten<br />
führen werde. Betreiber von<br />
kritischen Infrastrukturen wie etwa Gesundheits-<br />
und Energieversorger und Bahnunternehmen<br />
werden künftig Cyberangriffe mit<br />
grossem Schadenspotenzial dem Bund melden<br />
müssen. Wenn sie aber schwerwiegende<br />
Schwachstellen in ihren Informatiksystemen<br />
feststellen, müssen sie das dank eines Antrags,<br />
den ich im Nationalrat eingereicht<br />
habe, nicht tun. Schliesslich besteht das Risiko,<br />
dass gemeldete Schwachstellen von<br />
Hackern angegriffen und Daten in die Hände<br />
von Kriminellen gelangen könnten, bevor die<br />
Sicherheitslücken behoben wären. Und zum<br />
Abschluss: Seit acht Jahren darf ich Appenzell<br />
Ausserrhoden im Nationalrat vertreten.<br />
Nun haben Sie mir, liebe Ausserrhoderinnen<br />
und Ausserrhoder, Ihr Vertrauen ein weiteres<br />
Mal geschenkt. Dafür danke ich Ihnen von<br />
ganzem Herzen, verbunden mit dem Versprechen,<br />
dass ich dieses Vertrauen weiterhin<br />
zum Wohl unseres Kantons und unseres<br />
Landes einsetzen werde. Ich wünsche Ihnen<br />
alles Gute bei stets bester Gesundheit und<br />
Gottes Segen!<br />
David Zuberbühler, Nationalrat AR
Winterzauber<br />
6. bis 9. Dezember <strong>2023</strong><br />
im Kinderdorf Pestalozzi<br />
pestalozzi.ch/winterzauber23<br />
www.dominoevent.ch präsentiert:<br />
SiMOn enzLer<br />
Fr 10.<strong>11</strong>.23 • tonhalle St.Gallen<br />
Sa <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.23 • tonhalle St.Gallen<br />
Fr 24.<strong>11</strong>.23 • Gringel appenzell<br />
Sa 25.<strong>11</strong>.23 • Gringel appenzell<br />
reD HOt CHiLLi PiPerS<br />
Feat. the red Hot Chilli Dancers<br />
Sa 25.<strong>11</strong>.23 • Casino Herisau<br />
MeGaWatt<br />
Sa<br />
Fr<br />
XMAS-PArty mit<br />
StUBete GÄnG und DJ Piccolo<br />
Fr 22.12.23 • Casino Herisau<br />
Kunz<br />
Fr<br />
Fr<br />
02.12.23 • Stadtsaal Wil<br />
12.01.24 • Casino Herisau<br />
02.02.24 • Stadtsaal Wil<br />
23.02.24 • Casino Herisau<br />
Martin rütter<br />
Der will nur spielen!<br />
Do 08.02.24 • Olma St.Gallen<br />
HeiMWeH<br />
Freud am Läbe - tournee<br />
So 05.05.24 • Gossau SG<br />
Vorverkauf: Ticketcorner und SOB Herisau<br />
Weitere Veranstaltungen: www.dominoevent.ch<br />
Herbstapéro<br />
bei claro<br />
Samstag, 18. November <strong>2023</strong><br />
von 9.00 bis 15.00 Uhr<br />
Hochwertige<br />
Porzellan-Schalen<br />
aus Japan<br />
claro Weltladen<br />
Obstmarkt 7 | Herisau<br />
Eine sichere und funktionierende<br />
IT ist wichtiger denn je!<br />
Wir haben intelligente Lösungen<br />
für Sie parat.<br />
Gebäudetechnik | Informatik | Telekommunikation<br />
A. Lehmann Elektro AG | Gossau | Arnegg | Waldkirch | St.Gallen | Herisau | Teufen | Schönengrund | Konstanz (DE)<br />
Tel. 071 388 <strong>11</strong> 22 | lehmann.ch
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Veranstaltungen · 29<br />
RACLETTE ODER FONDUE<br />
IM MINI-RESTAURANT GENIESSEN<br />
Dieses Jahr sollen Bewohnende der Stiftung<br />
Leben im Alter (LiA) zum Winterbeginn<br />
etwas ganz Besonderes erleben<br />
können. «Für die meisten von ihnen ist es<br />
nicht mehr möglich, in ein Skigebiet oder<br />
auf einen Hügel zu fahren. Deshalb bekommen<br />
sie kurzerhand ein Fondue-Beizli<br />
vor die Tür gestellt», schreibt die Stiftung<br />
in einer Mitteilung. Im November steht die<br />
«Chäs-Chiste» im Ebnet und im Dezember<br />
im Heinrichsbad. Es gibt Urnäscher Käse-Fondue<br />
und Raclette und zum Dessert<br />
hausgemachten Schlorzifladen oder Süssmost-Crème.<br />
Auf der speziellen Chiste-Menükarte<br />
findet man zudem hausgemachten<br />
Glühwein und alkoholfreien Punsch. Der<br />
Winter darf kommen. «Das Zusammensein<br />
und das gemeinsame Geniessen stehen bei<br />
der Chäs-Chiste-Idee im Zentrum. Deshalb<br />
sind auch externe Gruppen ab acht Personen<br />
herzlich willkommen», heisst es weiter.<br />
Das Mini-Restaurant werde unkompliziert<br />
und mit einfachem Service betrieben. Eine<br />
Anmeldung sei unbedingt nötig, da die<br />
«Chäs-Chiste» klein und fein ist. Maximal<br />
15 Personen finden darin Platz. Apéros<br />
CAFÉ UNTER DEN BÄUMEN<br />
ERWEITERT ÖFFNUNGSZEITEN<br />
sind bis 50 Personen möglich, finden allerdings<br />
draussen vor der «Chäs-Chiste»<br />
statt oder bei schlechter Witterung in den<br />
Restaurants Ebnet oder Park. Die Basis für<br />
die «Chäs-Chiste» bildet die transportable<br />
«tinybar» von Schneider Holzbau AG in<br />
Degersheim. Das stabile Mini-Gebäude hat<br />
eine Glasfront und ist beheizt. Aufgebaut<br />
wird die «Chäs-Chiste» Anfang November<br />
auf der Terrasse des Restaurants Ebnet.<br />
Die «tinybar» wird zur «Chäs-Chiste» umfunktioniert. <br />
Ende November wird sie auf die Terrasse<br />
des Restaurants Park an die Kasernenstrasse<br />
91 gezügelt. Infos und Anmeldung: www.<br />
leben-im-alter.ch/chiste. (pd)<br />
Chäs-Chiste im Ebnet:<br />
3. – 28. November <strong>2023</strong>,<br />
Terrasse Restaurant Ebnet<br />
Chäs-Chiste im Heinrichsbad:<br />
1. – 30. Dezember <strong>2023</strong>,<br />
Terrasse Restaurant Park<br />
(Bild: pd)<br />
Das Café unter den Bäumen in der Chupfer-<br />
Trocke neben der reformierten Kirche<br />
Herisau hat jetzt neue Öffnungszeiten.<br />
Ab sofort ist es jeden Montag von 10 bis<br />
17 Uhr und wie bisher jeden Freitag von 14 bis<br />
21 Uhr offen. Das Café unter den Bäumen<br />
hat im Mai vergangenen Jahres seinen<br />
Betrieb aufgenommen und erfreut sich<br />
seither noch immer über steigende Beliebtheit<br />
in der Bevölkerung. «Das Café ist<br />
ein diakonisches Projekt der Evangelischreformierten<br />
Kirchgemeinde Appenzeller<br />
Hinterland und wird von Mitgliedern anderer<br />
christlichen Kirchen Herisaus sowie<br />
von der Einwohnergemeinde Herisau mitgetragen»,<br />
heisst es in einer Mitteilung.<br />
Insgesamt seien aktuell 50 Freiwillige für<br />
das Projekt engagiert, deren Arbeit seit<br />
August dieses Jahres von Fabrina Frischknecht<br />
in einer 20-Prozent-Anstellung<br />
koordiniert wird. Diakonisch sei das Café<br />
unter den Bäumen deshalb, weil Freiwillige<br />
einen Dienst an anderen Menschen<br />
leisten würden. «Sie werden gebraucht<br />
als Gastgeberinnen und Gastgeber, als<br />
Kuchenbäckerinnen und Kuchenbäcker sowie<br />
als Zuhörerinnen und Zuhörer. Und für<br />
jene, die sich einen Besuch in einem Café<br />
nicht leisten können, gibt es hier die Möglichkeit<br />
einer Gratiskonsumation, die von<br />
einem anderen Gast bereits bezahlt worden<br />
ist.» Das Projekt wird von der Steinegg<br />
Stiftung aus Herisau und von der Stiftung<br />
fondia zur Förderung der Gemeindediakonie<br />
in der Evangelisch-reformierten Kirche<br />
Schweiz unterstützt. (pd)<br />
EIN THEATERSTÜCK<br />
AUS SICHT DER SPITEX<br />
Pro Senectute Appenzell Ausserrhoden, die<br />
Spitex Appenzellerland, Spitex Rotbachtal<br />
und die Spitex Vorderland bringen gemeinsam<br />
mit «Visch&fogel» die musikalische<br />
Theaterproduktion «Chuenägele» auf die<br />
Bühne. Das Stück ist ein Plädoyer für die<br />
Menschlichkeit, Toleranz und Lebensfreude<br />
– und gastiert am Freitag, 10. November,<br />
um 19.30 Uhr im Casino. Es erzählt die<br />
Geschichte von Frau Schneebeli, die sich in<br />
ihrer Alterswohnung die Frage stellt, was<br />
Glück für sie bedeutet. Jeden Morgen bekommt<br />
sie Besuch von Frau Fröhlich von<br />
der Spitex – bis eines Tages ein Senegalese<br />
vor der Tür steht, um sie zu pflegen. «Nebst<br />
geladenen Gästen aus den eigenen Reihen<br />
sind alle Ausserrhoderinnen und Ausserrhoder<br />
herzlich willkommen», sagt Sabrina<br />
Steiger, Geschäftsleiterin von Pro Senectute<br />
AR. «Uns allen ist es wichtig, danke zu sagen<br />
und Themen aus unserem Alltag aufzugreifen.»<br />
Der Eintritt ist kostenlos, es wird<br />
jedoch eine Kollekte geben. Für die Vorstellung<br />
in Herisau kann man sich telefonisch<br />
unter 071 353 50 30 oder über untenstehenden<br />
QR-Code anmelden. (mitg.)<br />
Tickets für die Aufführung<br />
http://bit.ly/u7&ilY
30 · Vor 50 Jahren <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />
ALPEBLUEME GRÜSST AUS JAPAN<br />
UND JUGI BEWEGT DIE GEMÜTER<br />
Worüber berichteten die Lokalzeitungen im November 1973? Was bewegte die Gemüter in Herisau?<br />
Eine Auswahl der News von damals mit den Schwerpunkten Jugendzentrum Lindenhof<br />
und der Reise des Jodlerclubs Alpeblueme ins Land der aufgehenden Sonne.<br />
Meine Erinnerung an den November 1973<br />
betrifft nicht Herisau alleine. Es sind die<br />
autofreien Sonntage. Als Folge des Jom-<br />
Kippur-Kriegs (6. bis 24. Oktober 1973) und<br />
der folgenden Ölkrise gilt in der Schweiz ab<br />
dem 25. November an drei Sonntagen absolutes<br />
Fahrverbot. Gemäss Medienberichten<br />
macht die Bevölkerung daraus ein Volksfest:<br />
Freies Fahrrad- und Rollschuhfahren auf den<br />
Strassen, Picknick und Pferdefuhrwerke auf<br />
der Autobahn. Eine Einmaligkeit bis heute.<br />
Die Forderung nach jährlich zwölf autofreien<br />
Sonntagen wird nämlich vom Volk 1978<br />
deutlich abgelehnt, ebenso jene für jährlich<br />
vier autofreien Tage im Jahr 2003.<br />
Keine Weihnachtsbeleuchtung<br />
Zurück zum November 1973: In St. Gallen<br />
wird die erste Autogastankstelle der<br />
Schweiz und die Eröffnung des Neumarkts 3<br />
gefeiert, im Kubel beginnen die Bauarbeiten<br />
für das neue Kavernenkraftwerk, in Waldstatt<br />
wird die katholische Kirche eingeweiht<br />
und der Dalai Lama besucht das Pestalozzi<br />
Dorf in Trogen. Auch in Herisau geschieht<br />
einiges. Noch immer wird in der Tageszeitung<br />
fast täglich vom neuen Sportzentrum<br />
berichtet – vom Rheumaschwimmen, von<br />
den ersten Wettkämpfen auf dem Eis und im<br />
Wasser oder auch von der «zweitgrössten<br />
und modernsten» Sauna der Schweiz. Bei<br />
der kommunalen Abstimmung wird unter<br />
anderem der Vorlage zur Eingemeindung<br />
der privaten Kindergärten wie auch dem<br />
13. Monatslohn für Gemeindeangestellte<br />
zugestimmt. An der Bachstrasse feiert das<br />
Café Wyss sein 25-Jahr-Jubiläum und im Altersheim<br />
Ebnet werden die Ausbau- und Renovationsarbeiten<br />
abgeschlossen, die «verbesserte<br />
Arbeitsbedingungen und für die<br />
gegenwärtig 109 Pensionäre wohnliche und<br />
den heutigen Verhältnissen entsprechende<br />
gediegene und saubere Räumlichkeiten»<br />
schaffen. Und die Umgebungsarbeiten «verleihen<br />
dem Heim eine freundliche Note».<br />
Insgesamt erwecke das neue Heim nun<br />
«jenen Eindruck, der einem modernen und<br />
freundlichen Herisau wohl ansteht».<br />
Eine kleine Randnotiz in der Appenzeller<br />
Zeitung schliesslich lässt an den Gemeinderatsentscheid<br />
vom 2022 denken. Der Verein<br />
für Weihnachtsbeleuchtung teilt mit, dass<br />
die Strassen und Plätze im Zentrum von Herisau<br />
nicht das gewohnte Festbeleuchtungsbild<br />
tragen werden. Der Vereine wolle damit<br />
«dem Willen zur aktiven Mithilfe im gegenwärtigen<br />
sehr aktuellen Energiesparen Ausdruck<br />
geben».<br />
Ein fast autonomes Jugendzentrum<br />
Soviel zu den Kurzmeldungen. Nun zur Berichterstattung<br />
zu zwei subjektiv ausgewählt<br />
Themen. Das Jugi zuerst. In einem<br />
Leserbrief beschweren sich gemäss Unterschrift<br />
«einige Jugendliche», dass das Lindenhofzentrum<br />
schon seit längerem geschlossen<br />
sei. Und sie fragen sich: «Wird das<br />
Lindenhofzentrum überhaupt in absehbarer<br />
Zeit wieder eröffnet? War der Hinweis ‹wegen<br />
Umbau geschlossen› eventuell nur ein<br />
Vorwand? Hängt die Schliessung vielleicht<br />
mit dem Austreten von sieben Mitgliedern<br />
(von 15) aus der Leitung zusammen?»<br />
Um diese Geschichte weiterzuverfolgen,<br />
muss wohl der jüngeren Leserschaft kurz<br />
über das Lindenhofzentrum von damals berichtet<br />
werden. Herisau könnte in dieser<br />
Beziehung eine Vorreiterrolle zugeschrieben<br />
werden. Während in den 1980er-Jahren<br />
der Ruf nach einem autonomen Jugendzentrum<br />
(AJZ) etwa in Zürich zum sogenannten<br />
«Operhauskrawall» führt und auch in Städten<br />
wie Bern, Basel oder Lausanne zahlreiche<br />
Jugendliche für einen freien kulturellen<br />
Raum demonstrieren, verfügte Herisau bereits<br />
ab 1971 über ein (fast) autonomes Jugendzentrum,<br />
«das stark vom Gedankengut<br />
der 68er-Bewegung und der Hippiekultur<br />
geprägt war». Das Jugi war zuerst für ein<br />
Jahr in der Villa Krauthammer beheimatet,<br />
dann im Haus zum Lindenhof, an der Gossauerstrasse<br />
59. Der Gemeindechronik in<br />
den Appenzellischen Jahrbüchern von 1972<br />
ist zu entnehmen: «Im Lindenhof wurde ein<br />
Jugendzentrum eingerichtet, in welchem<br />
versucht wird, den Jugendlichen auf mancherlei<br />
Weise zu einer sinnvollen Gestaltung<br />
ihrer Freizeit zu verhelfen. [...] Gemäss Programm<br />
soll auch ernsthaft versucht werden,<br />
Brücken zu schlagen zwischen der jungen<br />
und der älteren Generation. Der Vorstand,<br />
meist Leute gesetzten Alters, trägt die Verantwortung<br />
für das Zentrum, während die<br />
jugendliche Hauskommission für die Gestaltung<br />
des Programms zuständig ist.»<br />
Unvereinbare Standpunkte<br />
Kaum eröffnet ist das Jugi 1973 wegen Umbauarbeiten<br />
bereits wieder geschlossen<br />
– und hinter den Kulissen brodelt es. Fast<br />
die Hälfte der Leitung hat den Rücktritt<br />
eingereicht. In einem Zeitungsbericht zur<br />
Wiedereröffnung im November 1973 werden<br />
diese wie folgt begründet: Zwei infolge<br />
Wegzugs von Herisau, einer wegen Zeitmangels<br />
während der Lehrzeit und vier infolge<br />
grundsätzlich verschiedener Ansichten<br />
über die Aufgaben und Möglichkeiten<br />
Foto des Aufenthaltsraums im Jugendzentrum, veröffentlicht in der Appenzeller Zeitung im November 1973.
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Vor 50 Jahren · 31<br />
Der Jodlerclub Alpeblueme war im November 1973 zu Gast in Japan.<br />
(Bild. Archiv Alpeblueme)<br />
des Lindenhofzentrums. «Uneinigkeiten<br />
bestanden bei den Öffnungszeiten und in<br />
diesem Zusammenhang auch bei der Frage<br />
des Elternhaus-Ersatzes. Mit einer Jugendberatungsstelle<br />
und Einzelbetreuung konnten<br />
sich nur wenige befreunden. Die durch<br />
die Teestube geförderte und von Aussenstehenden<br />
propagierte Umwandlung in eine<br />
Auffangstation lehnte die Mehrheit von Patronats-<br />
und Aufsichtskommission ab.»<br />
Zwei der aus der Leitung Ausgetretenen<br />
reagieren mit einem Leserbrief auf den Eröffnungsbericht,<br />
in der Hoffnung «dadurch<br />
etwas Stoff zum Nachdenken und Diskutieren<br />
über das komplexe Thema Jugendhaus<br />
zu liefern». Sie geben ihrer Meinung<br />
Ausdruck, dass ein Jugendhaus «primär für<br />
jene da sein sollte, welche es benötigen».<br />
Und das seien nicht jene, die ihre Freizeit<br />
selber gestalten können. Daher solle der<br />
Schwerpunkt so gesetzt werden, «dass der<br />
passive Besucher möglichst oft und vielseitig<br />
auf eine sinnvolle Freizeitgestaltung aufmerksam<br />
gemacht wird». Dafür sollen die<br />
Öffnungszeiten erweitert und die Jugendlichen<br />
animiert werden, im Leiterteam mitzuarbeiten.<br />
Ein weiterer Punkt ist die Idee<br />
einer Lindenhof-unabhängigen Beratungsstelle<br />
für Jugendliche mit Problemen. Doch<br />
«die Standpunkte waren unvereinbar und<br />
die Auseinandersetzungen begannen schon<br />
teilweise die Existenz des Jugendhauses zu<br />
gefährden», weshalb die beiden im Interesse<br />
des Fortbestands des Jugendhauses aus<br />
der Leitung austraten. Im Zeitungsbericht<br />
zur Wiedereröffnung zeigen sich die verbleibenden<br />
Leitungsmitglieder zuversichtlich<br />
und «sehen sich in der Lage, den Betrieb zu<br />
garantieren». Ein Betrieb mit Angeboten wie<br />
Film-, Disco- und Gruppenabende im Lindenhof,<br />
Turnen im Sportzentrum, Theaterbesuchen,<br />
Hilfsaktionen für soziale Institutionen<br />
und den legendären Flohmärkten auf<br />
dem Obstmarkt zur Jugi-Finanzierung. Doch<br />
bereits im Dezember ist das Lindenhof-Zentrum<br />
erneut vorübergehend geschlossen.<br />
Der Grund: Es habe sich gezeigt, dass eine<br />
jugendliche Leitung die anfallenden Probleme<br />
nicht bewältigen könne. Wir wollen diese<br />
Querelen an dieser Stelle nicht weiterverfolgen.<br />
Tatsache ist, das Jugi besteht heute<br />
noch – allerdings nicht mehr als AJZ, aber<br />
noch immer im Lindenhof. Das 1898 errichtete<br />
Haus übrigens beherbergte ursprünglich<br />
ein alkoholfreies Restaurant und im Keller<br />
eine öffentliche Badeanstalt und diente ab<br />
1925 als Mädchenheim. 1988 geht das Gebäude<br />
in Gemeindebesitz über. Das Jugi wird<br />
zunächst vom Verein für Freizeitgestaltung<br />
geführt, welcher 2008 aufgrund personeller<br />
Probleme die Schliessung bekannt geben<br />
muss. Der Gemeindechronik von 2008 ist zu<br />
entnehmen, dass der Gemeinderat um eine<br />
Nachfolgeregelung bemüht sei und der Einwohnerrat<br />
beschlossen habe, das «Jugi unter<br />
eigener Regie wieder zu eröffnen». Das geschieht<br />
bereits im Herbst des selben Jahres.<br />
(Infos zum aktuellen Programm des Jugendzentrums<br />
Herisau: instagram.com/jugendzentrum.herisau)<br />
Alpeblueme jodelt für kaiserliches Ehepaar<br />
Zurück zum November 1973, zu dem Monat,<br />
in dem der Herisauer Jodlerclub Alpeblueme<br />
nach Japan reist. Wie es dazu kam? Ein kurzer<br />
Rückblick, veröffentlicht in der Appenzeller<br />
Zeitung, gibt Aufschluss. Gegründet<br />
1937, nahm 1945 der Komponist und Musiker<br />
Fred Kaufmann den Club «unter seine Fittiche<br />
und der noch junge Chor blühte förmlich<br />
auf». «Der Name Alpeblueme wurde zu<br />
einem Qualitätsbegriff ersten Ranges. Fernsehauftritte<br />
im In- und Ausland, ehrenvolle<br />
Verpflichtungen in Israel, Jugoslawien, Spanien,<br />
Italien, Frankreich, Holland, Deutschland<br />
oder Tunesien und oftmals fiel dem<br />
Club die Ehre zu, die Schweiz an offiziellen<br />
Anlässen zu vertreten.» 1971 dann wird der<br />
Jodelclub «für würdig befunden», dem japanischen<br />
Kaiser während seines Besuchs in<br />
der Schweiz einen Jodelvortrag zu präsentieren.<br />
Zeitungen aus aller Welt berichten<br />
darüber und bald darauf «folgten die ersten<br />
Angebote aus dem Land der aufgehenden<br />
Sonne, die jedoch alle an den gewaltigen<br />
Kosten scheiterten». Im Frühjahr 1973 dann<br />
meldet sich die Japan Air Lines, welche mit<br />
dem Engagement des Jodlerclubs den Tourismus<br />
von Japan in die Schweiz ankurbeln<br />
will. Vorgesehen sind unter anderem Auftritte<br />
in Tokio, Osaka, Hiroshima, Fukuoka,<br />
Sendai, Nagasaki, Sapporo, Okinawa ebenso<br />
wie Fernseh- und Radiosendungen, offizielle<br />
Empfänge bei Industrie und Behörden und<br />
ein Besuch beim japanischen Kaiser. Der<br />
Jodlerclub Alpeblueme sagt zu, gemeinsam<br />
mit ihm auch das Alphorntrio Bülach.<br />
In der Folge werden in der Appenzeller<br />
Zeitung vom November Berichte des reisenden<br />
Jodlerclubs veröffentlicht. So etwa jener<br />
vom 8. November: «Bei unserer Ankunft in<br />
Tokio wurden wir mit Transparenten, Vertretern<br />
der Behörde, Presse, Fernsehen und<br />
Radio empfangen. […] Im besten Hotel der<br />
Stadt bezogen wir Logis. Wir werden wie<br />
Fürsten bedient und behandelt.»<br />
Der Höhepunkt der vierwöchigen Reise<br />
ist das Konzert am 12. November im Kaiserpalast.<br />
«Diese Ehre hebt unser Ansehen in<br />
jeder Hinsicht. Das Präsent, das wir dem Kaiser<br />
übergeben werden, stammt übrigens aus<br />
der Hand von Hans Koster, Buchenstrasse,<br />
Herisau. Ein typischer Appenzellerkopf in<br />
Holz geschnitzt.» Der Jodlerclub seinerseits<br />
erhält Silberlöffel mit dem kaiserlichen Familienwappen<br />
und die Kaiserin verabschiedet<br />
sich gemäss Zeitungsbericht mit folgenden<br />
Worten: «Mit ihrem sauberen Auftreten,<br />
ihrer Tracht und ihrer Musik haben sie eine<br />
Brücke der Herzlichkeit und des gegenseitigen<br />
Verständnisses zwischen Japan und<br />
Europa gebaut.»<br />
Und der Jodlerclub schreibt: «Wenn in den<br />
kommenden Jahren die appenzellische Fremdenverkehrs-Statistik<br />
massive japanische<br />
Veränderungen aufweist, dürfte dies verständlich<br />
sein.» Gemäss dem Bundesamt für<br />
Statistik sind diese «massiven Veränderungen»<br />
in den 1970er-Jahren nicht aufgetreten.<br />
Unbestritten aber ist, dass die Mitglieder des<br />
Jodlerclubs «mit einem riesigen Chratten<br />
an Erinnerungen und Eindrücken» aus dem<br />
Land der aufgehenden Sonne im Dezember<br />
1973 heil nach Herisau zurückkehren.<br />
Eva Schläpfer
DIE AUSSTELLUNG IN SCHWELLBRUNN<br />
FEIERN<br />
&LESEN<br />
Donnerstag bis Sonntag<br />
2. bis 5. November<br />
9. bis 12. November<br />
16. bis 19. November<br />
10 bis 18 Uhr<br />
Bücher<br />
verlagshaus-schwellbrunn.ch<br />
Blumen<br />
walter-zellweger.ch<br />
Gaststube zur Linde<br />
Im Rank 83, Schwellbrunn<br />
Ihr regionaler<br />
KIA Partner<br />
Romane, Erzählungen<br />
und Krimis:<br />
Leseratten, Bücherwürmer,<br />
Schnell- oder<br />
Vielleserinnen und<br />
Krimifreaks …<br />
sie alle finden bei uns<br />
ihr Genre!<br />
Buchpunkt… das<br />
ist die Buchhandlung,<br />
die überrascht!<br />
Der neue<br />
KIA Sportage<br />
ab CHF 32‘350.–<br />
Standorte<br />
Appenzell<br />
Oberriet<br />
St.Gallen<br />
www.hirn.ch<br />
Bücher und mehr…<br />
Oberdorfstrasse 31<br />
9100 Herisau<br />
Tel 071 351 61 60<br />
info@buchpunkt.ch<br />
www.buchpunkt.ch<br />
in Herisau<br />
Ganz neu in Herisau<br />
Ins_Buchpunkt_BELLETRISTIK_GdA_Herisau_75.5x53.75mm_farbig.indd 1 24.02.18 10:28<br />
by Printlounge<br />
by Printlounge<br />
Printlounge | Kasernenstrasse 64 | 9100 Herisau | www.printlounge.ch<br />
Eine Marke der Appenzeller Druckerei AG<br />
Printlounge | Kasernenstrasse 64 | 9100 Herisau | www.printlounge.ch<br />
Eine Marke der Appenzeller Druckerei AG<br />
einfach, schnell<br />
und doch persönlich<br />
Das Portal für Trauerdrucksachen im Appenzellerland<br />
Ein Service der Appenzeller Druckerei<br />
JA<br />
zu 3 bis 5 Gemeinden weil ...<br />
2 x JA<br />
Stichfrage<br />
Engagiert für die<br />
Menschen in Herisau<br />
und Ausserrhoden.<br />
www.evp-ar.ch<br />
... es nicht um eine einzelne<br />
Gemeinde sondern um den<br />
ganzen Kanton geht.<br />
Gegenvorschlag
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Veranstaltungen · 33<br />
ALTE INSTRUMENTE UND NOTENBÜCHER<br />
ERWEISEN SICH ALS GLÜCKSFUNDE<br />
(v.l.n.r.) Adrian v. Steiger, Miryam Giger, Yannick Wey und Thomas Fuchs forschen zur Blasmusik.<br />
(Bild: sd)<br />
In Herisau und der näheren Umgebung<br />
wird in den nächsten vier Jahren geforscht<br />
– und zwar über Blasmusik. Grund dafür ist<br />
der Fund von 20 Instrumenten und rund<br />
50 Notenbücher aus dem 19. Jahrhundert,<br />
die aus dem Nachlass der Musikgesellschaft<br />
Hundwil stammen und in Bern entdeckt<br />
wurden. «Einige der Bücher datieren<br />
zurück auf das Jahr 1849, dazu sind auf<br />
den Seiten teilweise Anmerkungen angebracht,<br />
wann und wo die Lieder aufgeführt<br />
wurden», erklärt Adrian von Steiger von<br />
der Berner Hochschule der Künste. «Und<br />
auf den Instrumenten finden sich die Namen<br />
der Personen, die sie gespielt haben.<br />
Dieses Zusammenspiel aus Instrumenten,<br />
Notenbücher und Informationen über Personen<br />
und Anlässe sind eine einzigartige<br />
Quelle.» Die Berner Forscher hoffen, diese<br />
Puzzleteile in den nächsten Jahren zusammenzusetzen<br />
und dadurch einen Überblick<br />
über die Blasmusik zur damaligen Zeit sowie<br />
deren Entwicklung zu erhalten. «Die<br />
Zusammenarbeit mit Thomas Fuchs und<br />
dem Museum Herisau ist für uns vor allem<br />
deshalb wichtig, um mehr über die Musikerinnen<br />
und Musiker zu erfahren: Wer waren<br />
sie? Aus welchen Schichten kamen sie? Wie<br />
waren sie in der Gesellschaft vernetzt?», so<br />
von Steiger. Neben den Forschungsarbeiten<br />
werden die gefundenen Instrumente<br />
aus Holz und Blech restauriert. «Unser Ziel<br />
ist es, die Lieder von damals auf diesen alten<br />
Instrumenten zu spielen und dort aufzuführen,<br />
wo sie bereits im 19. Jahrhundert<br />
gespielt wurden.» Die Forschungsgruppe<br />
bittet Privatpersonen und Musikvereine, in<br />
ihren Archiven zu wühlen. «Jedes Büchlein<br />
oder Instrument aus dieser Zeit ist ein weiteres<br />
Puzzlestück des Gesamtbildes, das<br />
wir aufdecken wollen.» (sd)<br />
IM NOVEMBER «SWINGT»<br />
IN DER STUHLFABRIK DAS TANZBEIN<br />
Am Samstag, 18. November, gastiert um<br />
19 Uhr das Swing-Sextett «Coniglio Connection»<br />
in der Stuhlfabrik. Die Gruppe aus St.<br />
Gallen begeistert seit bald fünf Jahren mit<br />
ihren Live-Auftritten in der Schweiz und<br />
Österreich. «So authentisch und freudig<br />
bringt selten eine Band den Jazz des letzten<br />
Jahrhunderts auf die Bühne – eine unwiderstehliche<br />
Einladung zum Eintauchen in die<br />
goldenen Zwanziger», heisst es in einer Mitteilung.<br />
Swing ist die populärste Stilrichtung<br />
des Jazz und fand Mitte der 30er- bis Ende<br />
der 40er-Jahre seinen Höhepunkt. «Diese<br />
Ära ist untrennbar mit der Entstehung der<br />
für den Swing typischen Big Band verbunden,<br />
die wiederum in ihrer Besetzung auf<br />
die klassische, siebenköpfige New-Orleans-<br />
Jazzband zurück geht.» Coniglio Connection<br />
sei weder New-Orleans-Jazzband noch Big<br />
Band. Trotzdem überzeuge der Sound – ob<br />
auf grossen Bühnen an Open Airs, in Clubs<br />
oder an kleineren Anlässen. «Rico Fischbacher<br />
an den Drums, Alexandra Frei an der<br />
Klarinette und am Mikrofon, Daniel Staub<br />
am Kontrabass, Sophie Bright an der Posaune,<br />
Benjamin Frei an der Trompete und Urs<br />
Baumgartner am Piano sind Vollblutmusiker<br />
und bescheren ihrem Publikum regelmässig<br />
unvergessliche Konzert-Momente.» Bei<br />
ihren Auftritten setze die Band auf Klassiker<br />
von Louis Armstrong, Duke Ellington<br />
und weiteren Grössen des Jazz. Aber es<br />
Coniglio Connection ist ein Swing-Sextett aus St. Gallen. <br />
wäre nicht Coniglio Connection, wenn das<br />
Repertoire nicht auch durch eigene Adaptionen<br />
oder Kompositionen ergänzt werden<br />
würde. «Da erklingt auch mal Mani Matters<br />
‹Hemmige› plötzlich als Swing-Song<br />
oder die eigenen Kompositionen zeigen<br />
eindrücklich, dass sich die Songs durchaus<br />
mit jenen der goldenen Ära aus dem letzten<br />
Jahrhhundert messen können.» (pd)<br />
(Bild: pd)
34 · Kalender <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />
Kalender<br />
November<br />
1. «Lollipop – mehr als nur ein Chrabbeltreff»,<br />
14 – 17 Uhr, Evang.-ref. Kirchgemeindehaus<br />
2. Trauercafé - Begegnungsort, 17 - 18.30<br />
Uhr, Kasernenstrasse 39a<br />
3. Konzert: Thomas Biasotto Big Band, 20<br />
Uhr, Alte Stuhlfabrik<br />
3. JAMFreeday, Dä 3. Stock, 19 Uhr, Industriestrasse<br />
28<br />
4. Jubiläums-Turnshow «(nöd) ganz 100»,<br />
STV Herisau, 14 und 20 Uhr, Casino<br />
5. Schlusswanderung bei Vitaswiss<br />
Herisau, Anmeldung bei Margrit Frehner<br />
unter 071 393 10 24<br />
5. Kulturbrunch mit Abberger Tanzlmusi,<br />
alpenländische Volksmusik, ab <strong>11</strong> Uhr,<br />
Tanzraum, Mühlebühl 16a, Anmeldung<br />
unter: tanzraum.ch/reservation<br />
5. «Der Löwe, der Igel und der Hahn oder<br />
die Landsgemeinde der Tiere», für<br />
Kinder ab 5 Jahren, <strong>11</strong> Uhr, Figurentheater<br />
Herisau<br />
5. Kirchenkonzert, Blaukreuzmusik, 17 Uhr,<br />
Evangelische Kirche<br />
5. Creativ Markt, Dä 3. Stock, 10 – 18 Uhr,<br />
Industriestrasse 28<br />
6. Erzählcafé zum Thema Zuhören, 14-16<br />
Uhr, Haus Wiesenthal, Anmeldung unter<br />
071 353 50 30/ 071 890 06 63<br />
6. Vortrag «Negative Emissionstechnologien»,<br />
19.30 Uhr, BBZ<br />
7. Jass- und Spielnachmittag, Club60 plus,<br />
14 Uhr, Restaurant Adler<br />
8. Vortrag «Sicherheit im Alter», Verband<br />
für Seniorenfragen, 14.30 Uhr, Casino<br />
8. Unentgeltliche Rechtsberatung, 17 Uhr,<br />
Sitzungszimmer 42, Poststrasse 5<br />
10. Leseabend mit Andreas Fröhlich, kostenloser<br />
Eintritt, 20 Uhr, Figurentheater<br />
Herisau<br />
10. Orchesterkonzert der Musikschule, 19<br />
Uhr, Aula Ebnet West<br />
<strong>11</strong>. Unterhaltung Saumchörli, mit<br />
Jodlerklub Passwang und Ländlertrio<br />
Tänzig, 20 Uhr, Casino<br />
<strong>11</strong>. Story-Konzert der Band Lotta, 20 Uhr,<br />
Alte Stuhlfabrik<br />
<strong>11</strong>. Konzert vom Ocean's Six, Dä 3. Stock,<br />
Türöffnung 19 Uhr, Industriestrasse 28<br />
12. «Der Löwe, der Igel und der Hahn oder<br />
die Landsgemeinde der Tiere», für<br />
Kinder ab 5 Jahren, <strong>11</strong> Uhr, Figurentheater<br />
Herisau<br />
14. Frauenfilmabend, Frauengemeinschaft,<br />
Apéro ab 19 Uhr, Cinetréff<br />
15. Singnachmittag mit Chinderchörli inkl.<br />
Verpflegung, 14.30 Uhr, katholisches<br />
Pfarreiheim<br />
15. Musik & Tanz, Pro Senectute, 15 – 19<br />
Uhr, Treffpunkt<br />
15. Konzert «Adelphi Quartett», 19.30 Uhr,<br />
Kleiner Saal Casino<br />
16. Mörder-Znacht ab halber Acht,<br />
19.30 Uhr, Casino<br />
17. Mörder-Znacht ab halber Acht, 19.30<br />
Uhr, Casino<br />
17. Erika Strucky und Oli Hartung mit<br />
«Stucky Yodels», Kultur is Dorf, 20.30<br />
Uhr, Altes Zeughaus<br />
18. Spielnachmittag Restaurant Freihof, Vitaswiss<br />
Herisau, Anmeldung bei Rosmarie<br />
Knöpfel unter 071 352 18 46<br />
18. Unterhaltung Saumchörli, mit<br />
Geschwisterduett Daria und Gianna Orcchini<br />
sowie Huusfraue-Gruess, 20 Uhr,<br />
Casino<br />
19. Unterhaltung Saumchörli, mit<br />
Geschwisterduett Daria und Gianna<br />
Orcchini, 13.30 Uhr, Casino<br />
19. «Der Löwe, der Igel und der Hahn oder<br />
die Landsgemeinde der Tiere», für<br />
Kinder ab 5 Jahren, <strong>11</strong> Uhr, Figurentheater<br />
Herisau<br />
19. Öffentliche Führung «Strassen und<br />
Brücken – Quer durchs Land», 10.45<br />
Uhr, Museum Herisau<br />
24. Volkstürmliche Unterhaltung «d'Seel<br />
ä chli la bambälä la», Regionalorchester<br />
con brio, 20 Uhr, Evang.-ref Kirche<br />
24. Konzert von Silentbass & Locque, Dä 3.<br />
Stock, Türöffnung um 19 Uhr, Industriestrasse<br />
28<br />
24. Weihnachtsbazar, 9 – 17 Uhr, Psychiatrisches<br />
Zentrum AR<br />
25. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder<br />
ab 4 Jahren, 14.30 Uhr, Figurentheater<br />
Herisau<br />
25. Konzert der Red Hot Chili Pippers, 20<br />
Uhr, Casino<br />
Regelmässig<br />
Wochenmarkt, jeden Samstag von<br />
8.30–12.30 Uhr, Obstmarkt<br />
Café unter den Bäumen, jeden Freitag,<br />
14-21 Uhr, Chupfertrocke<br />
Museum Herisau, Mittwoch<br />
bis Sonntag, 13–17 Uhr Figurentheater-Museum,<br />
jeweils am<br />
Mittwoch um 14–17 Uhr und Sonntag<br />
<strong>11</strong>–16 Uhr<br />
ARt Herisau, 2.-12. November, Montag<br />
bis Freitag 13-18 Uhr, Samstag 13-20 Uhr,<br />
Sonntag 10-17 Uhr, Altes Zeughaus<br />
Herisau<br />
25. Weihnachtsbazar, 9 – 16 Uhr, Psychiatrisches<br />
Zentrum AR<br />
26. Sonntagscafé, 13.30-17 Uhr, Haus Wiesental<br />
26. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder ab<br />
4 Jahren, <strong>11</strong> Uhr, Figurentheater Herisau<br />
29. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder<br />
ab 4 Jahren, 14.30 Uhr, Figurentheater<br />
Herisau<br />
Dezember<br />
1. Appenzeller Kammerorchester «concertare»,<br />
20 Uhr, Ref. Kirche<br />
1. JAMFreeday, Dä 3. Stock, 19 Uhr, Industriestrasse<br />
28<br />
2. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder<br />
ab 4 Jahren, 14.30 Uhr, Figurentheater<br />
Herisau<br />
2. Christchindlimarkt, <strong>11</strong> – 20 Uhr,<br />
Kiesplatz Ebnet<br />
3. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder ab<br />
4 Jahren, <strong>11</strong> Uhr, Figurentheater Herisau<br />
4. Erzählcafé zum Thema Samichlaus,<br />
14-16 Uhr, Haus Wiesenthal, Anmeldung<br />
unter 071 353 50 30/ 071 890 06 63<br />
4. Vortrag «Ökologische Effizienz im<br />
Bauwesen», 19. 30 Uhr, BBZ<br />
5. Jass- und Spielenachmittag, Club60<br />
plus, 14 Uhr, Restaurant Adler<br />
6. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder<br />
ab 4 Jahren, 14.30 Uhr, Figurentheater<br />
Herisau
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Sternefööf · 35<br />
Sternefööfi<br />
DIE BEGEGNUNG MIT DER LEBENSKRAFT<br />
Auch das astrologische Jahr hat vier Jahreszeiten.<br />
Es beginnt nicht am 1. Januar, sondern<br />
zum Zeitpunkt der Frühjahres Tag- und Nachtgleiche<br />
am 21. März. Die folgenden drei Monate<br />
beschreiben das Auftauchen des neuen Jahresund<br />
Zeitthemas.<br />
Umgang mit Konfrontation<br />
<strong>2023</strong> ist ein Marsjahr, was die Wege und Aspekte<br />
dieses Planeten in den Fokus rückt. Bis<br />
zur Sommersonnenwende am 21. Juni drängte<br />
diese instinktive Lebenskraft in die Wahrnehmung<br />
als neue Willensbekundungen; speziell in<br />
der Kommunikation, im emotionalen Ausdruck<br />
sowie im individuellen Verhalten. Mit Mars<br />
geht es beim Einzelnen immer um die Durchsetzung<br />
des Antritts- und Lebensmotivs. Das<br />
spiegelt sich auch im Zeitgeschehen: wie Aussen<br />
so Innen, und wie im Kleinen so im Grossen.<br />
Damit überhaupt gekämpft wird, braucht<br />
es eine unbefriedigende Situation oder eine<br />
Konfrontation von aussen. Die Astrologie erkennt<br />
seit Dezember 2020 einen grundlegen<br />
Epochenwandel, der alle vor multiple Herausforderungen<br />
stellt. Wir befinden uns in diesem<br />
200-jährigen Luftzyklus erst am Anfang, jener<br />
marsischen Phase der Durchdringung, gerade<br />
so wie Löwenzahn durch Beton wächst. So zeigte<br />
sich in dieser Phase besonders deutlich, wie<br />
mit den Veränderungen umgegangen wurde.<br />
Kämpfte man eher dafür oder dagegen? War<br />
man eher angriffslustig oder bewahrend? Wurden<br />
die eigenen Waffen mental, emotional oder<br />
physisch eingesetzt? Als Gott des Krieges steht<br />
Mars als Archetyp für die rohe und brachiale<br />
Kampfkraft, die eingesetzt wird für das Überleben.<br />
In unserer Gesellschaft leben wir diese<br />
Energie zu Gunsten des Zusammenhalts sogenannt<br />
«zivilisiert». In Rohform ist sie daher am<br />
Ehesten noch beim schweisstreibenden Sport,<br />
beim hitzigen Wort- oder Schlagabtausch oder<br />
in der Natur zu erleben. Das Tierkreiszeichen,<br />
M<br />
F<br />
in dem der individuelle Mars steht, zeigt, wie<br />
verschiedene Wege ins Ziel führen und jede<br />
Durchsetzungsform positive Seiten wie auch<br />
Schatten hat. Es lässt sich generell feststellen,<br />
dass jede Vorstellung von anhaltender Harmonie<br />
– das wäre die Dominanz von Venus - den<br />
Zugang zu Mars erschwert. Das kann man gut<br />
in der Erziehung von Kindern sehen, denn das,<br />
was laut, wild und grob ist, braucht kein Verbot,<br />
sondern vor allem eine Ausdrucksform, um es in<br />
ein Gleichgewicht zu bringen.<br />
Das eigene Verhalten reflektieren<br />
Das zweite Quartal stellte den Umgang mit dieser<br />
neu erwachenden Kraft ab der Sommersonnwende<br />
bis zur Herbst Tag- und Nachtgleiche<br />
ins Zentrum. Mit Mars am absteigenden Mondknoten<br />
rückten dabei Verhaltensweisen in den<br />
Fokus, die den Praxistest noch nicht bestanden<br />
haben. Die Astrologie betrachtet den Menschen<br />
als ein Potenzial an Energien, die im Laufe des<br />
Lebens, abhängig vom Umfeld und Prägung,<br />
entfaltet werden können. Das schliesst Zusammenstösse<br />
mit ein, die entweder zu Akzeptanz,<br />
Ablehnung oder Widerstand führen. Ein sicheres<br />
Umfeld, um in einen gesunden Kontakt mit Anteilen<br />
zu kommen, die noch nicht konstruktiv eingebunden<br />
sind oder ein Lernfeld, um neue Motive<br />
auszutesten, wäre ideal, ist aber selten real.<br />
Das Neue stösst immer auf bereits bestehende<br />
Bedingungen. Das Risiko von Veränderungen<br />
betrifft also nie nur das eigene Leben, sondern<br />
immer auch den bisherigen Zusammenhalt mit<br />
anderen. Wenn der Erneuerungsbedarf mit einer<br />
derartigen Dominanz in die Zeit bricht, kann das<br />
alte Gleichgewicht kaum mehr gewahrt werden.<br />
Auch der gesellschaftliche Brückenschlag<br />
zwischen individueller Neuausrichtung und gesellschaftlichem<br />
Zusammenhalt scheint immer<br />
schwieriger. «Wer wagt, gewinnt» – der Blick auf<br />
die Werte der vergangenen Erdepoche zeigen<br />
eine Zweckentfremdung von Mars. Die Kraft des<br />
Anfangs zielt nicht auf Gewinn, sie dient vor allem<br />
dem Mut zum Wagnis. Zwischen Wagen und<br />
Gewinnen liegen aber jede Menge Bedingungen.<br />
Fehlertoleranz würde helfen, diesen Weg zu bewältigen.<br />
Die Absage an die Werte der alten Zeit<br />
zeigen sich in der Sehnsucht nach dem Weg zurück<br />
in die Einfachheit, zurück zu den eigenen<br />
Wurzeln, zurück zum ureigenen Lebensmotiv.<br />
Eine Neuverhandlung der gemeinsamen Werte<br />
wäre grundlegend für den sozialen Zusammenhalt.<br />
Uranus im Stier konfrontiert uns fortlaufend<br />
mit der extremen Spaltung, die sich aus unterschiedlichen<br />
Wertvorstellungen ergeben.<br />
Geben und Nehmen<br />
Das aktuelle Mass an Verunsicherung lässt<br />
vermuten, dass genau hier so mancher Hund<br />
begraben liegt. Wenn Institutionen wie Versicherungen<br />
und das Gesundheitswesen in der<br />
Gesellschaft deutlich mehr Entlastung bieten<br />
müssen, stellt sich die Frage, wo der Mut zum<br />
Neuen verborgen liegt und welches Umfeld<br />
gebraucht wird, damit wieder möglichst viele<br />
in ihre Kraft kommen. Letztlich geht es um ein<br />
Geben und ein Nehmen. Zuviel Mars ist nur<br />
Nehmen, jede Form von Beziehung lebt vom<br />
venusischen Ausgleich und einer Balance in<br />
der Durchsetzungsenergie beider Partner. Dies<br />
gilt auch für die Beziehung zur Beziehung. Man<br />
kann mit einem Thema, einer Sache oder einer<br />
Gesinnung in Beziehung treten und damit leidenschaftlich<br />
werden. In der verbleibenden<br />
Zeit bis zur Wintersonnwende am 21. Dezember<br />
steht Mars im Skorpion für den Durchsetzungskampf<br />
in bestehenden Bindungen. Im<br />
Weltgeschehen wird deutlich, dass uns nach<br />
wie vor alte Verstrickungen am Vorangehen<br />
hindern. Die Rückläufigkeit aller langsamlaufenden<br />
Planeten zeigen an, dass die Vergangenheit<br />
nach wie vor unserer vollen Aufmerksamkeit<br />
bedarf. Das sind heftige Geduldsübungen<br />
für einen naturellgemäss vorwärts drängenden<br />
Mars, bei denen jedes Temperament individuell<br />
abschneidet. Wenn am 22. November die<br />
Sonne gemeinsam mit Mars den Schützen betritt,<br />
entfaltet sich zunehmend die Kraft der<br />
Perspektive neu. Am Sternenhimmel formieren<br />
sich die Konstellationen für eine Werteveränderung<br />
im Umgang mit den eigenen und den<br />
kollektiven Ressourcen. Doch dazu mehr im<br />
nächsten Sternefööfi. (nr)<br />
Impressum<br />
Herausgeber / Druck<br />
Appenzeller Druckerei AG<br />
Kasernenstrasse 64<br />
9100 Herisau<br />
www.adag.ch<br />
Redaktion<br />
Helena Städler, Leitung (hst)<br />
Sergio Dudli, Leitung (sd)<br />
Eva Schläpfer (es)<br />
Nadja Rechsteiner (nr)<br />
Manuel Alder (ma)<br />
T +41 71 354 64 64<br />
redaktion@deherisauer.ch<br />
Abo auswärts<br />
Zustellung «de Herisauer»<br />
ausserhalb der Gemeinde<br />
CHF 48.– pro Jahr<br />
Bestellung an:<br />
inserate@deherisauer.ch<br />
Redaktions- und<br />
Inserateschluss<br />
7 Arbeitstage vor<br />
Erscheinung, 12.00 Uhr<br />
5. Jahrgang<br />
Erscheint monatlich<br />
Inserate<br />
T +41 71 354 64 64<br />
inserate@deherisauer.ch
36 · Rätsel <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />
Bäckerei-Confiserie-Kaffee Knöpfel<br />
Oberdorfstrasse 6 · 9100 Herisau<br />
T 071 351 14 80 · F 071 351 14 78<br />
info@beckknoepfel.ch<br />
www.beckknoepfel.ch<br />
Das Lösungswort der letzten<br />
<strong>Ausgabe</strong> war: NEUFASSUNG
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Kino · 37<br />
KINOPROGRAMM<br />
Das wöchentliche Programm ist immer<br />
auf www.cinetreff.ch vorzufinden.<br />
Bahnhofstrasse 2 - 9100 Herisau<br />
Telefon 071 352 66 22 - www.cinetreff.ch
tue di nüd<br />
vechopfe *<br />
*steigere dich nicht in etwas hinein<br />
Cornelia Jäger, Anlageberaterin<br />
Es ist wie beim Talerschwingen: Mit einer gewissen Gelassenheit<br />
gelingt es Ihnen, den Fünfliber auf der gewünschten Höhe kreisen zu lassen.<br />
Gleiches gilt auch im Anlagegeschäft, wenn es richtig klingen soll.<br />
appkb.ch<br />
Drocke mit<br />
eme bessere<br />
Gfühl.<br />
Ganz dem genossenschaftlichen Gedanken<br />
verpflichtet, engagiert sich die Appenzeller<br />
Druckerei zum Wohle aller in der Region,<br />
mit Stabilität und Nachhaltigkeit.<br />
Meh öbe d’ Gnosseschaft<br />
ond wiiteri Theme onde<br />
zomiwohl.ch<br />
Die Alternative<br />
dazu: Bücher in<br />
Grossdruck.<br />
Die Alternative<br />
dazu: Bücher in<br />
Grossdruck.<br />
Die Alternative<br />
dazu: Bücher in<br />
Grossdruck.<br />
Die Alternative<br />
Die Die Alternative dazu: Bücher in<br />
dazu: Bücher Grossdruck. in in<br />
Grossdruck.<br />
SPENDEN CH74 0900 0000 8000 1514 1<br />
SPENDEN SPENDEN CH74 CH74 0900 0900 0000 0000 8000 8000 1514 1514 1 1<br />
SPENDEN CH 74 0900 0000 8000 1514 1
<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Herisau im Oktober · 39<br />
DIE LETZEN STRAHLEN<br />
DES SOMMERS<br />
<br />
(Bilder: Luciano Pau)
Herisau 071 351 37 37<br />
Uzwil 071 951 48 48<br />
Flawil 071 393 37 37<br />
Kontaktieren<br />
Sie uns!<br />
Eines der weltweit kleinsten Hörgeräte:<br />
Silk X von Signia<br />
Silk X ist die ideale Lösung, wenn Sie Diskretion besonders schätzen. Mit seiner<br />
kompakten Bauform gehört es weltweit zu den kleinsten Hörgeräten und ist<br />
von aussen fast unsichtbar.<br />
Das Silk X von Signia liefert kristallklaren Klang, egal ob Sie auf einer belebten<br />
Strasse gehen oder in einem Restaurant sitzen. So hören Sie, was für Sie<br />
wichtig ist. Den ganzen Tag, in jeder Situation. Zusätzlich regulieren Sie ganz<br />
einfach mit der Signia App die Lautstärke und weitere Einstellungen diskret<br />
von Ihrem Smartphone aus.<br />
Jetzt kostenlos<br />
Probetragen.<br />
Vereinbaren Sie noch<br />
heute einen Termin.<br />
9240 Uzwil, Bahnhofstrasse 73 | 9100 Herisau, Bahnhofstrasse 21 | 9230 Flawil, Wilerstrasse 26