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Ausgabe 11/2023

Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 1. November 2023

Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 1. November 2023

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Das Magazin für Herisau und Umgebung <strong>Ausgabe</strong> <strong>11</strong> ⋅ 1. November <strong>2023</strong><br />

ANDREAS FRÖHLICH DICHTET<br />

NUN AUCH OHNE MUSIK ⋅ 04<br />

PETER SCHMID: ÜBERZEUGT VON<br />

DER METHODIK DER WISSENSCHAFT ⋅ 10<br />

TABUTHEMA STERNENKINDER:<br />

BETROFFENE TRAUERN OFT STILL ⋅ 17<br />

WAS BEWEGTE HERISAUER GEMÜTER<br />

IM NOVEMBER VOR 50 JAHREN? ⋅ 30


WeihnachtsBAZAR<br />

24.<strong>11</strong> WeihnachtsBAZAR<br />

– 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

WeihnachtsBAZAR<br />

24.<strong>11</strong> – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

WeihnachtsBAZAR<br />

24.<strong>11</strong> – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

24.<strong>11</strong> – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Wir laden Sie herzlich zum traditionellen Weihnachts-<br />

BAZAR<br />

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Besuche-<br />

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ein und wird sie auf die Adventszeit einstimmen.<br />

Wann<br />

Freitag, 24. November <strong>2023</strong>, 9.00 – 17.00 Uhr<br />

Samstag,<br />

Wann<br />

25. November <strong>2023</strong>, 9.00 – 16.00 Uhr<br />

Freitag, Wann 24. November <strong>2023</strong>, 9.00 – 17.00 Uhr<br />

Psychiatrisches<br />

Samstag, Freitag, Wann 24. 25. November Zentrum <strong>2023</strong>, <strong>2023</strong>,<br />

Appenzell 9.00 9.00 – 17.00 – 16.00<br />

Ausserrhoden<br />

Uhr Uhr<br />

Haus Samstag, Freitag, 5 und 24. 25. November Haus 8, Krombach, <strong>2023</strong>, 9.00 9.00 9102 – 17.00 – 16.00 Herisau Uhr Uhr<br />

Buslinie<br />

Psychiatrisches Samstag, 175, 25. Bahnhof November Zentrum<br />

Herisau-Ramsen, <strong>2023</strong>, Appenzell 9.00 – 16.00 Ausserrhoden<br />

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Informationen:<br />

Haus 8, Zentrum Krombach,<br />

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Appenzell 9102 Herisau Ausserrhoden<br />

Buslinie Haus Psychiatrisches 5 und 175, Haus Bahnhof 8, Zentrum Krombach, Herisau-Ramsen, Appenzell 9102 Herisau Ausserrhoden<br />

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Weitere Buslinie Haus 5 und Informationen: 175, Haus Bahnhof 8, Krombach, Herisau-Ramsen, www.spitalverbund.ch<br />

9102 Herisau Parkplätze im Areal<br />

Weitere Buslinie Informationen: 175, Bahnhof Herisau-Ramsen, www.spitalverbund.ch Parkplätze im Areal<br />

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April bis November


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Herischau · 3<br />

HERISAUER KUNST<br />

AM TIMES SQUARE IN NEW YORK<br />

New York schläft bekanntlich nie. Kein Platz<br />

verkörpert das mehr als der Times Square.<br />

Jährlich strömen rund 50 Millionen Besuchende<br />

an die Kreuzung Boradway und Seventh<br />

Avenue, um einen Blick auf den weltbekannten<br />

Strassenzug mit seinen grellen<br />

Leuchtreklamen zu werfen. Was, wenn nun<br />

plötzlich ein Hauch Herisau durch Manhattan<br />

weht? Genau das geschah zwischen dem<br />

12. und 18. Oktober, als Werke der Künstlerin<br />

Eveline Göldi auf einer der Leinwandinstallationen<br />

gezeigt wurden. «Es war zuerst etwas<br />

unwirklich, weil New York eine Metropole<br />

der Kunstwelt ist», so die Herisauerin. «Ich<br />

brauchte lange, bis ich es realisierte. Aber<br />

irgendwann erwachte ich aus diesem Traum.<br />

Dann kam grosse Freude auf.» Zu verdanken<br />

hat Göldi ihren visuellen Auftritt am Times<br />

Square der Zusammenarbeit mit der internationalen<br />

Kunstgalerie M.A.D.S. «Die Kuratorin<br />

schrieb mich vor längerer Zeit mal<br />

an, wir blieben stets in Kontakt. Jetzt konnte<br />

ich sie mit meinem neuesten Konzept überzeugen.»<br />

Die Ausstellung «Message from (h)<br />

eart’» wurde neben New York auch in Mailand,<br />

Barcelona und auf Teneriffa gezeigt.<br />

In ihrem Umfeld spürte Gödli den Stolz<br />

der Menschen. «Ich war zuerst mal damit<br />

beschäftigt, alle Gratulationen zu beantworten.<br />

Aber Freude ist am grössten, wenn<br />

man sie teilen kann. Das zu erfahren, ist das<br />

Allerschönste.» Ihre Werke auf dem Times<br />

Square zu sehen, motiviere und bestärke<br />

sie. «Der Weg als Künstlerin fordert sehr viel<br />

Engagement und Vielseitigkeit. Um erfolgreich<br />

zu sein, man muss sich verschiedenste<br />

Kompetenzen aneignen. Neben Talent ist<br />

allerdings der Wille, sich und seine Malerei<br />

stets weiterzuentwickeln, fast wichtiger.»<br />

Bei dieser permanenten Weiterentwicklung<br />

hilft Göldi auch ihre Heimat. «Wir wohnen<br />

in Herisau an einer schönen Lage. Ich freue<br />

mich täglich über den Anblick des Alpsteins<br />

und der Appenzeller Hügellandschaft. Da<br />

gibt es viel zu sehen, was mich inspiriert.<br />

Das ist ein Privileg.» Sich auf dem Erfolg in<br />

New York auszuruhen, kommt für die Herisauer<br />

Künstlerin nicht in Frage. Gedanklich<br />

sei sie bereits bei ihrer nächsten Ausstellung<br />

und der Planung für die Jahre 2024/25. «Meine<br />

Stärke ist, dass ich mich gut auf neue Projekte<br />

fokussieren kann.» Wer die Werke von<br />

Eveline Göldi live betrachten will, kann dies<br />

vom 29. November bis 31. Dezember in der<br />

Villa Sutter in Münchwilen tun.<br />

<br />

Sergio Dudli<br />

Im Wentermonet<br />

6. NOVEMBER<br />

Tag des Saxophons<br />

Der Tag bildet gleichzeitig auch den<br />

Geburtstag des Saxophon-Erfinders<br />

Adolphe Sax. Heute wird der Tag vorwiegend<br />

von Schulbands und Orchestern<br />

gefeiert.<br />

12. NOVEMBER<br />

Internationaler Tag der Zungenbrecher<br />

20. NOVEMBER<br />

Internationaler Tag der Kinderrechte<br />

26. OKTOBER<br />

Internationaler Tag der Zeitschriften<br />

hesch gwösst?<br />

Honig verdirbt nie. Vor allem der hohe<br />

Zuckergehalt wirkt konservierend, indem<br />

die Zuckermoleküle das honigeigene<br />

Wasser binden. Zudem hemmen<br />

bestimmte Säuren und Enzyme das<br />

Wachstum und die Lebensfähigkeit von<br />

Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen.<br />

So ist es praktisch unmöglich,<br />

dass sich Schimmel bildet.<br />

Eveline Gödlis Kunstwerke schafften es auf den Times Square. <br />

(Bilder: zVg.)<br />

Titelbild: Andreas Fröhlich schreibt nicht nur<br />

Lieder, sondern auch Gedichte. (Bild: zVg.)


4 · Porträt <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />

ANDREAS FRÖHLICH:<br />

VOM LIEDERMACHER ZUM DICHTER<br />

Dass Gedichte nicht altmodisch sein müssen, beweist Andreas Fröhlich. Der Umweltbildner<br />

und Liedermacher hat im September sein erstes Gedichtbuch «Out of Speicher»<br />

publiziert. Im November folgt eine erste Lesung des Herisauers.<br />

Andreas Fröhlich, haben Sie einen Lieblingsdichter?<br />

Das ist schwierig zu sagen. Sie ändern mit meinen<br />

Lebensphasen.<br />

Und jetzt aktuell?<br />

Von der älteren Generation reicht dies von<br />

Christian Morgenstern bis Göthe. Bei den<br />

Neuzeitlichen orientiere ich mich an Guido<br />

Schmezer, Franz Hohler oder auch mal an Rappern<br />

oder Poetryslammern des deutschsprachigen<br />

Raumes. Sie bringen gewisse Themen<br />

einfach auf den Punkt. Zudem inspiriert mich<br />

die Liederszene von Bern bis nach Wien sehr.<br />

Sie selbst sind seit mehreren Jahren als Liedermacher<br />

unterwegs und haben zwei CDs<br />

veröffentlicht. Wann entschieden Sie, Reime<br />

ohne Musik zu schreiben?<br />

Es war eher umgekehrt. Ich drückte mich<br />

schon immer gerne mit Versen aus. In der<br />

Kunst geht es darum, eine Form für den Inhalt<br />

zu finden, den man teilen möchte. Gedichte<br />

erachte ich als eine sehr schöne Ausdrucksform<br />

– auch wenn sie sich nicht reimen. Ich<br />

begann schon früh, verschiedenste Instrumente<br />

zu spielen. Daher begann ich mit dem<br />

Schreiben von Liedern. Wenn man so will, sind<br />

Liedermacher auch Dichter.<br />

Was genau fasziniert Sie an Gedichten?<br />

Manchmal kann man den Menschen mit Gedichten<br />

und Reimen mehr sagen. Nehmen wir<br />

beispielsweise die Schnitzelbänke. Grundsätzlich<br />

sind diese für das Publikum sehr witzig<br />

und unterhaltsam. Doch nüchtern betrachtet,<br />

lassen die Themen einem oft das Lachen im<br />

Halse stecken. Obwohl man zuerst darüber<br />

lachen mag, regt es das Publikum im besten<br />

Fall auch zum Nachdenken an. Das fasziniert<br />

mich. Zudem gibt es unendlich viele Gedichtsformen.<br />

Manchmal ist mit einem Zweizeiler<br />

schon fast alles gesagt, manchmal wird aus<br />

dem Gedicht schon fast ein Lied.<br />

Wann schrieben Sie Ihre ersten Verse?<br />

Bereits als Kind. Ich hörte schon von klein<br />

auf gerne Gedichte und begann dann, eigene<br />

«Sprüchli» auf Kassetten aufzunehmen. Mir<br />

gefiel es, durch Gedichte meine Geschichten<br />

zu erzählen. Irgendwann stellte ich fest, dass<br />

ich das wohl ziemlich gut kann. So schrieb ich<br />

in den vergangenen Jahren für verschiedene<br />

Medien, darunter auch für den Nebelspalter,<br />

Gedichte. Für diese jedoch meist auf ein aktuelles<br />

Thema bezogen.<br />

Auf welche Themen beziehen Sie sich sonst?<br />

Hauptsächlich auf Alltägliches, das mich in<br />

irgendeiner Art beschäftigt. Es darf auch mal<br />

Poetisches oder Lustiges sein. Doch besonders<br />

spannend finde ich die alltäglichen Sorgen<br />

und Nöte – Themen also, mit denen sich<br />

die Menschen identifizieren können.<br />

Wo entstehen Ihre Gedichte?<br />

Die meisten entstehen unterwegs. Ich fahre<br />

viel Zug. Da bleibt Zeit, um sich über das Leben<br />

Gedanken zu machen.<br />

Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

Vor einiger Zeit befasste ich mich mit dem<br />

Wort «Fachkräftemangel». Ich dachte mir: Im<br />

Orchester fehlt alles bis zum Triangel – das ist<br />

eben ein Fachkräftemangel. Das ist jetzt noch<br />

sehr simpel und sprachlich nicht korrekt. Aber<br />

oft beginnt es mit solchen Wortspielen.<br />

Also eher unbewusst?<br />

Meist handelt es sich erst um einen Gedankenblitz.<br />

Wie eben beim Fachkräftemangel.<br />

Diesen Gedanken zu strukturieren, benötigt<br />

dann mehr Zeit. Es ist eine Fleissarbeit, die<br />

ganze Geschichte, die Botschaft, in eine schöne<br />

Form zu bringen.<br />

Klingt fast so, als würden Sie diverse Alltagssituationen<br />

so verarbeiten.<br />

Ja, ich denke, das Dichten kann auch therapeutisch<br />

sein. Nicht umsonst heisst es «wer nicht<br />

ganz dicht ist, kann nur noch Dichter werden».<br />

(lacht)<br />

Zeigen Sie mit Ihren Gedichten auch eine<br />

verletzliche Seite?<br />

Jetzt ja. Anfangs fehlte mir der Mut dazu. Mit<br />

den Jahren traute ich mich dann, hin und wieder<br />

ein tiefgründiges Gedicht oder Lied zu<br />

veröffentlichen. So thematisierte ich unter<br />

anderem die Scheidung meiner Eltern oder<br />

schrieb auch Liebeslieder, welche teilweise als<br />

Liebeserklärungen angesehen werden können.<br />

Besonders speziell war es jeweils, wenn im Gedicht<br />

oder Lied eine Person vorkam, welche im<br />

Publikum anwesend war. Da ist schon eine ordentliche<br />

Portion Mut erforderlich. Aber ich<br />

scheue mich nicht davor, schwierige Themen<br />

anzusprechen.<br />

War für Sie schon immer klar, dass Sie Ihre<br />

Verse an die Öffentlichkeit bringen wollen?<br />

Dieser Schritt folgte automatisch. Ich begann<br />

an Geburtstagsfeiern von Freunden Gedichte<br />

vorzutragen. Dies sprach sich herum und ich<br />

wurde vermehrt zu weiteren Anlässen eingeladen.<br />

Der Gang an die Öffentlichkeit war also<br />

schon immer Ihr Ziel?<br />

Nicht unbedingt. Zeitweise schrieb ich Gedichte<br />

eher für mich, dann wieder eher für<br />

die Öffentlichkeit. Es gab nie einen Punkt in<br />

meinem Leben, an dem ich bewusst entschied,<br />

mit meinen Gedichten an die Öffentlichkeit zu<br />

gehen. Wenn mir ein Gedicht oder Lied gefällt,<br />

teile ich es gern mit anderen und freue mich,<br />

wenn es auch andere Menschen berührt oder<br />

erheitert.<br />

Sie haben bereits einige Lieder veröffentlicht,<br />

mit «Out of Speicher» folgte nun Ihr<br />

erstes Gedichtsbuch. Wie kam es dazu?<br />

Kennen Sie den Film «Der Club der toten Dichter»?<br />

Ich wollte zeigen, dass es auch sehr viele<br />

lebendige Dichter gibt. Spass beiseite: Grundsätzlich<br />

steckte dahinter ein etwas pragmatischer<br />

Gedanke: Ich wollte meine Gedichte<br />

ordnen.<br />

Wie viele Gedichte haben Sie bereits geschrieben?<br />

Wahrscheinlich sind es etwa 250 Gedichte. Gezählt<br />

habe ich sie nicht. Aber es stellte sich mir<br />

die Frage: Soll ich sie publizieren oder mich<br />

von ihnen trennen?<br />

Dann bestand die Idee des eigenen Buches<br />

schon länger?<br />

Ja. Ich hatte bereits vor der Pandemie Kontakt<br />

mit dem Verlagshaus Schwellbrunn. Im September<br />

nun ist mein Buch erschienen.<br />

Worum geht es in «Out of Speicher»?<br />

Ich bin in Speicher aufgewachsen, war aber<br />

schon immer gerne im europäischen Raum unterwegs.<br />

Daher war es für mich naheliegend,<br />

dass sich mein Gedichtsbuch auf das Reisen<br />

fokussiert. Als ausgebildeter Geograph konnte<br />

ich so ausserdem die Aspekte Reisen, Mensch<br />

und Erde vereinen. Im Buch versuche ich, die<br />

Heimat und das Exotische zu verbinden und<br />

die Leserinnen und Leser auf eine Reise mitzunehmen.<br />

Haben Sie für das Buch neue Gedichte geschrieben?<br />

Nur wenige. Es handelt sich um eine Werkschau<br />

meiner bisherigen Gedichte. Ich habe


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Porträt · 5<br />

Im September veröffentlichte Andreas Fröhlich sein erstes Buch «Out of Speicher».<br />

(Bild: hst)<br />

versucht, eine gute Auswahl zu treffen. Aufgrund<br />

der Anzahl war dies schwierig. Jetzt ist<br />

es eine vielseitige Sammlung. Das Tolle ist,<br />

dass man einfach eine Seite aufschlagen und<br />

lesen kann.<br />

Neben Liedermacher und Dichter sind Sie<br />

auch Umweltlehrer. Was kann man sich darunter<br />

vorstellen?<br />

Seit zwölf Jahren bin ich bei der Stiftung Pusch<br />

zu 50 Prozent angestellt. Diese unterstützt<br />

Schulen dabei, die Umweltkompetenz junger<br />

Menschen zu fördern. Themen wie Abfallentsorgung,<br />

Energie und Gewässer werden stufengerecht<br />

nähergebracht. Dabei handelt es sich um<br />

einzelne Unterrichtsblöcke, aber auch um ganze<br />

Projektwochen. Eigens dafür habe ich meine<br />

Kunstfigur Gusti Güsel ins Leben gerufen.<br />

Auch hier möchten Sie Menschen mittels einer<br />

Kunstform ein Thema näherbringen. Dies<br />

scheint sich wie ein roter Faden durch Ihr Leben<br />

zu ziehen.<br />

Ja, auch wenn dies nie eine bewusste Entscheidung<br />

war. Ich möchte den Kindern das Thema<br />

Umwelt mit Humor näherbringen, ohne dabei<br />

die Ernsthaftigkeit zu verlieren.<br />

Dürfen ernste Themen humorvoll übermittelt<br />

werden?<br />

Ja, aber es ist eine Gratwanderung. Wie bereits<br />

erwähnt, kann man mit Humor teilweise<br />

mehr Inhalt übermitteln. Dennoch muss man<br />

aufpassen, dass die Thematik nicht ins Lächerliche<br />

gezogen wird. Das ist schliesslich die<br />

Kunst. Zudem bin ich der Meinung, dass das<br />

Leben trotz ernster Themen noch immer lustvoll<br />

und mit Lebensfreude erfüllt sein darf. Es<br />

ist immer gut, den Humor nicht ganz zu verlieren.<br />

Wie schafft man das?<br />

In dem man lebendig bleibt und sieht, dass im<br />

Alltag viel Komik steckt. Beispielsweise wenn<br />

ein Billetautomat nicht funktioniert. Natürlich<br />

kann man sich darüber aufregen. Aber man kann<br />

auch einfach darüber lachen. Es lebt sich leichter,<br />

wenn man solche Situationen mit einem Augenzwinkern<br />

betrachten kann. Natürlich gelingt<br />

mir das nicht immer, aber ich versuche es. Wenn<br />

wir das Leben nicht mit Humor nehmen können,<br />

ist es sehr trist.<br />

Also lieber wegschauen?<br />

Nein, das darf man natürlich nicht – ebensowenig,<br />

wie alles schönzureden. Das ist der<br />

Spagat, welchen ich auch in meinem Beruf<br />

schaffen will. Es geht darum, Lösungen aufzuzeigen.<br />

Manchmal kann man bereits mit wenig<br />

Aufwand etwas bewirken. So können alle ihren<br />

Beitrag leisten. Deshalb schätze ich meine Arbeit<br />

bei der Stiftung Pusch. Sie ist keine starre<br />

Vermittlung von Umweltthemen, sondern sehr<br />

lebensnah.<br />

Dann werden wohl auch Verse zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Genau, wenn auch nur in einer begleitenden<br />

Funktion. Wichtig ist, dass ich die Inhalte stufengerecht<br />

vermittle. Mit einem Kinderlied werde<br />

ich von den Schülerinnen und Schülern der<br />

Oberstufe wohl kaum ernst genommen. Für sie<br />

passen dann andere Elemente. Das hält diese<br />

Arbeit spannend.<br />

Am 10. November findet im Figurentheater-<br />

Museum Herisau Ihre erste Lesung aus «Out<br />

of Speicher» statt. Arbeiten Sie an weiteren<br />

Projekten?<br />

Noch ist nichts wirklich spruchreif. Ich habe Material<br />

für eine dritte CD und auch für ein weiteres<br />

Buch. Dieses könnte von St. Gallen handeln.<br />

Ich finde es schön, wenn ich Geschichten mit<br />

einem Ort verbinden kann. Jetzt fokussiere ich<br />

mich aber zuerst auf die Lesung.<br />

Dichten ohne Musik. Wie fühlt sich das für Sie<br />

an?<br />

Es fühlt sich gut an, dennoch bin ich etwas nervös.<br />

Mit meinen Versen habe ich bisher noch<br />

kein abendfüllendes Programm durchgeführt.<br />

Da bewege ich mich auf Neuland, das ich gespannt<br />

und mit Freuden betreten werde.<br />

Helena Städler


Publireportage<br />

Drogerie Walhalla AG<br />

Saskia Nufer<br />

Kasernenstrasse 7<br />

9100 Herisau<br />

071 351 18 80<br />

www.drogerie-walhalla.ch<br />

Kürbis zur Stärkung der Blase<br />

Unfreiwilliger Harnabgang, selbst wenn es nur einige<br />

Tröpfchen sind, ist äusserst unangenehm für die Betroffenen.<br />

Sie sind gehemmt, sprechen ungern über das Problem,<br />

fühlen sich unattraktiv und verzichten auf Aktivitäten<br />

aus Angst Urin zu verlieren. Ursachen sind Reizblase,<br />

Prostatabeschwerden, eine geschwächte Muskulatur wegen<br />

eines schwachen Bindegewebes, oder als Folge von<br />

Geburten, hormonellen Veränderungen oder Bestrahlungen.<br />

Bei der überaktiven Blase oder Reizblase zieht sich die<br />

Blase unwillkürlich zusammen und es kommt zu vermehrtem<br />

Harndrang. In schweren Fällen ist dieser so intensiv<br />

und plötzlich, dass man unkontrolliert Urin lässt.<br />

Bei einer Blasenschwäche ist die Muskulatur des Beckenbodens<br />

und der Blasenschliessmuskeln geschwächt.<br />

Die Blase kann einem erhöhten Druck durch Sport, Heben<br />

von schweren Gegenständen, Lachen, Husten oder Niesen<br />

nicht mehr standhalten. Ungewollt verliert man tröpfchenweise<br />

kleine Mengen an Harn. Mit gezielten Kräftigungsübungen,<br />

mit Beckenbodentraining, kann man die<br />

Muskulatur im Unterleib stärken und dem Urinabgang<br />

entgegenwirken.<br />

Die Kraft des Kürbisses<br />

Im Herbst ist der Kürbis, Cucurbita pepo, allgegenwärtig<br />

und bereichert den Speiseplan mit leckeren Gerichten<br />

aus seinem Fruchtfleisch. Die Blüten können ebenso verspiesen<br />

werden. In der Pflanzenheilkunde verwendet man<br />

jedoch die Kürbiskerne, seine Samen. Diese sind bekannt<br />

für ihre Blasen-, Prostata- und Beckenboden stärkenden<br />

Effekte. Er enthält Mineralstoffe, Spurenelemente, Antioxidantien,<br />

Öle und Phytosterine. Diese sind chemisch<br />

verwandt mit dem Hormon Testosteron. Kürbis wirkt bei<br />

Männern ebenso wie bei Frauen. Er hilft bei Blasenschwäche,<br />

Harninkontinenz oder bei Reizblase. Zur Vorbeugung<br />

von Blasenschwäche kann man täglich 3-5g oder bei Beschwerden<br />

10g (etwa 1 Esslöffel) qualitativ hochwertige<br />

Kürbiskerne kauen. Um eine konstante Wirkstoffmenge<br />

zu erhalten, empfehlen sich pflanzliche Präparate in Tablettenform.<br />

Wir führen im Sortiment die Waltonin Tabletten zur Blasenstärkung.<br />

Sie enthalten nebst dem Kürbis die bekannte<br />

einheimische Preiselbeere. Deren Blätter enthalten einen<br />

harndesinfizierenden Wirkstoff und die Beeren einen<br />

roten Farbstoff, welcher einen antibakteriellen Effekt hat.<br />

Die europäische Preiselbeere unterscheidet sich von der<br />

amerikanischen Cranberry durch ihren nahezu 4x höheren<br />

Wirkstoffgehalt an Procyanidinen (PAC Typ A). Unsere<br />

pflanzlichen Tabletten Waltonin helfen den Beckenboden<br />

und die Blase zu stärken und die Symptome zu lindern.<br />

Wir empfehlen 2x täglich 2 Tabletten mit etwas Wasser ein<br />

zu nehmen während 3-6 Monaten.<br />

Zu diesem oder anderen Gesundheitsthemen berät Sie<br />

gerne Saskia Nufer und das Team der Drogerie Walhalla.<br />

Saskia Nufer<br />

Priska Spiegel Manuela Krättli Ayleen Meyer<br />

Tanja Fässler<br />

Noemi Knöpfel<br />

Brigitte Dörig-Kast<br />

Naomi Hälg


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Glosse · 7<br />

BAND «LOTTA» ERZÄHLT MUSIKALISCH<br />

DIE GESCHICHTE EINER REISE<br />

Lotta ist eine Band mit Humor. Die vier Männer<br />

beschreiben sich als «eine durchschnittlich<br />

57,3 Jahre alte Boyband», benannt ist die<br />

Gruppe nach dem Zwergpudel von Gitarrist<br />

Thomas Rhyner. Am Samstag, <strong>11</strong>. November,<br />

tritt Lotta ab 20 Uhr mit ihrem sogenannten<br />

«Story-Konzert» in der Alten Stuhlfabrik<br />

auf. «Damit wollten wir mal etwas Neues<br />

wagen», erklärt Bassist Ruedi Looser aus<br />

Herisau. «Wir erzählen in kurzen szenischen<br />

Dialogen die Geschichte einer abenteuerlichen<br />

Tournee nach Schweden. Das Hauptelement<br />

bilden jedoch unsere Songs, die<br />

diese Geschichte illustrieren. Drei Viertel<br />

des Konzertes bestehen aus Musik, ein Viertel<br />

aus den unterhaltsamen Dialogen.» Lotta<br />

lädt die Besucherinnen und Besucher auf<br />

eine Reise durch verschiedene Musikstile<br />

ein, gespielt werden eigene Songs, gesungen<br />

wird meist auf Deutsch. «Wir berichten,<br />

was diese Reise nach Schweden mit uns<br />

gemacht hat, welche Musik uns inspirierte<br />

und welche Erlebnisse sich auf dem Weg<br />

in den hohen Norden zugetragen haben.»<br />

Entstanden ist dieser ungewöhnliche Konzertabend<br />

mit Hilfe des Theaterpädagogen<br />

Björn Reifler. «Er schrieb anhand unserer<br />

neuen Songs ein Drehbuch. An einem Probe-Wochenende<br />

begannen wir, gemeinsam<br />

die Texte durchzulesen und die Szenen zu<br />

üben.» Am Anfang seien nicht alle in der<br />

Band begeistert gewesen. «Aber nach ein<br />

paar Anpassungen stehen wir vollkommen<br />

dahinter», versichert Looser. Auf die Gäste<br />

warte ein unterhaltsamer Abend mit authentischer<br />

Musik, viel Witz und Charme –<br />

«und das alles handgemacht und live, ohne<br />

Computer oder dergleichen.» (sd)<br />

Hier Tickets kaufen<br />

http://bit.ly/zT6zlOl<br />

Ruedi Looser, Wolfgang Pfeifer, Ulli Müller und Thomas Rhyner (v.l.n.r.) sind «Lotta».<br />

(Bild: Luciano Pau)<br />

SÄNGERFREUNDE UND DAS ORCHESTER<br />

«CON BRIO» VEREINEN JODEL UND KLASSIK<br />

Am Freitag, 24. November, treten die «Sängerfreunde»<br />

um 20 Uhr gemeinsam mit<br />

dem 40-köpfigen Orchester «con brio» in<br />

der reformierten Kirche in Herisau auf. Die<br />

beiden Formationen verschmelzen die Sparten<br />

Jodel und Klassik. Der Eintritt ist frei, die<br />

Kollekte kommt dem «Verein Ukraine Hilfe»<br />

zugute. Die «Sängerfreunde» aus dem Appenzellerland<br />

haben sich national als experimentierfreudige<br />

Formation einen Namen<br />

erarbeitet. In den vergangenen Jahren standen<br />

die vier Jodler mit Stars wie dem Bligg,<br />

Stefan Roos, Hackbrett-Nicolas Senn oder<br />

Tanja La Croix auf der Bühne. Und auch das<br />

Orchester «con brio» ist für seine Lust am<br />

Experimentieren bekannt: Nebst leichter<br />

Klassik pflegt das Orchester vor allem Wiener-,<br />

Film- und Unterhaltungsmusik, stand<br />

aber auch schon mit der Tiroler Formation<br />

«Die Hoameligen» auf der Bühne. «Wir treten<br />

gemeinsam und einzeln auf», so Jodler<br />

Hansjürg Freund. «Durch die Abwechslung<br />

ist das Programm kurzweilig, vielseitig und<br />

unterhaltsam.» (mitg.)<br />

d’Föörbete<br />

PLÄDOYER FÜR<br />

DEN NOVEMBER<br />

Wussten Sie, dass der November zu den geburtenschwächsten<br />

Monaten gehört? Zwischen<br />

den Jahren 2010 und 2019 gab es einzig<br />

im Dezember weniger Geburten pro Tag.<br />

Am meisten Kinder kommen im Juli, August<br />

und September zur Welt – wobei Letzterer<br />

die Statistik anführt. Was nicht verwundert,<br />

wenn man neun Monate zurückrechnet.<br />

Dann landen Sie mitten in der Adventszeit.<br />

Ein wenig Zweisamkeit in diesen besinnlichen<br />

Tagen hat offenbar noch keinem<br />

geschadet – ausser man will keine Kinder,<br />

dann Finger weg! Wenn Sie also im September<br />

Ihren Geburtstag feiern, wissen Sie,<br />

dass an Weihnachten vielleicht nicht nur die<br />

Geschenke unterm Christbaum ausgepackt<br />

wurden. Aber zurück zu den nüchternen<br />

Zahlen: Der Fakt, dass während der Sommermonate<br />

mehr Kinder zur Welt kommen,<br />

hat sich erst in den vergangenen Jahrzehnten<br />

herausgebildet. In der Zeit rund um die<br />

beiden Weltkriege gab es die meisten Geburten<br />

noch im Frühjahr. Die Wissenschaft<br />

erklärt es sich damit, dass die Familien ihre<br />

Kinderplanung damals von den Erträgen<br />

der Ernte abhängig gemacht haben. War<br />

sie üppig und füllte das Portemonnaie, war<br />

ein Kind bezahl- und dadurch denkbar. Weshalb<br />

erzähle ich Ihnen das alles? Nun, ich<br />

selbst bin ein Novemberkind. Zu meinem<br />

Erstaunen höre ich immer wieder von Menschen,<br />

dass sie diesen Monat nicht mögen.<br />

«Im Oktober gibt es sonnige Herbstage,<br />

das welke Laub raschelt unter den Sohlen.<br />

Im Dezember leuchten die Lichter in den<br />

Schaufenstern, viele freuen sich auf Weihnachten.<br />

Und zwischen diesen Monaten<br />

steht trotzig der November, den keiner<br />

will.» Wahrscheinlich stammen diese Sätze<br />

von Sommerkindern, die sich in ihrem Rudel<br />

der statistischen Mehrheit sicher fühlen. Sie<br />

wissen die nebligen Tage nicht zu schätzen,<br />

an denen man auf langen Spaziergängen<br />

seinen Gedanken nachhängen kann. Oder<br />

den Nieselregen, der die übermotivierten<br />

Sonnenanbeter bis im Frühjahr von den<br />

Strassen spült. Oder den ersten Schnee, der<br />

die Welt fein bedeckt und sie nicht gleich<br />

erschlägt. Meine Theorie: Wahrscheinlich<br />

muss man im November geboren sein, um<br />

seine Schönheiten zu erkennen. Leider ist<br />

das gemäss Geburtsstatistik den wenigsten<br />

von uns vorbehalten. (sd)


8 · Gemeinde <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />

GEMEINDESTRUKTUR: REGIERUNGSRAT<br />

RUFT ZUR ABSTIMMUNG AUF<br />

Am Sonntag, 26. November, stimmen die<br />

Ausserrhoder Stimmberechtigten über die<br />

künftige Gemeindestruktur im Kanton ab. Es<br />

wird seit der Abschaffung der Landsgemeinde<br />

eine der prägendsten Abstimmungen in<br />

der Geschichte von Appenzell Ausserrhoden<br />

sein, wie die Kantonskanzlei in einer Mitteilung<br />

schreibt. Der Regierungsrat ruft die<br />

Stimmberechtigten deshalb auf, sich über<br />

die Abstimmung zu informieren und von<br />

ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Die<br />

Abstimmungsunterlagen werden in diesen<br />

Tagen von den Gemeinden an die Stimmberechtigten<br />

verschickt. Am 26. November<br />

stehen zwei Varianten über die künftige Entwicklung<br />

der Gemeindestruktur in Appenzell<br />

Am 26. November wird über die neue Gemeindestruktur abgestimmt.<br />

(Bild: Archiv)<br />

Ausserrhoden zur Auswahl: einerseits der<br />

vom Regierungsrat bevorzugte Gegenvorschlag,<br />

andererseits die so genannte Eventualvorlage.<br />

Beide Vorlagen haben zum Ziel, die<br />

Gemeindestrukturen zu erneuern – unterscheiden<br />

sich aber im Weg, der dahin führt.<br />

Die staatsrechtlichen Fachbegriffe «Gegenvorschlag»<br />

und «Eventualvorlage» sind<br />

sperrig und sagen nicht direkt, um was es<br />

geht. Beim Gegenvorschlag entwickeln Gemeinden<br />

und Kanton gemeinsam und unter<br />

kantonaler Federführung neue Gemeindestrukturen.<br />

«Ziel ist, aus den heute zwanzig<br />

Gemeinden drei bis fünf Gemeinden zu<br />

schaffen und Kräfte zu bündeln, wo es sinnvoll<br />

ist. Bei der Eventualvorlage werden gesetzliche<br />

Voraussetzungen geschaffen, damit<br />

Gemeinden fusionieren können – ohne konkreten<br />

Auftrag. Die Initiative für Fusionen<br />

müsste von den Gemeinden selber kommen.<br />

Werden beide Vorlagen abgelehnt, bleibt vorderhand<br />

alles beim Alten.» Um die inhaltlich<br />

anspruchsvolle Abstimmung möglichst verständlich<br />

zu machen, stellt der Kanton zahlreiche<br />

Informationen auf seiner Website zur<br />

Verfügung, vom Erklärfilm bis hin zu einer<br />

Sammlung von weiterführenden Fragen und<br />

Antworten. Ebenfalls auf der kantonalen<br />

Website findet sich ein Kalender mit vielen<br />

Veranstaltungen, an denen diese zukunftsweisende<br />

Frage diskutiert wird. Alle Informationen<br />

helfen der Meinungsbildung und<br />

können unter www.ar.ch/gemeindestruktur<br />

abgerufen werden.<br />

Die Abstimmung sei zukunftsweisend<br />

für die Gemeinden von Appenzell Ausserrhoden,<br />

heisst es weiter. «Der Regierungsrat<br />

hält eine zukunftsweisende Veränderung<br />

der Gemeindestruktur für nötig und ist sich<br />

der Tragweite der Abstimmung bewusst. Er<br />

spricht sich für die Annahme des Gegenvorschlags<br />

aus. Damit könnte Appenzell<br />

Ausserrhoden seine Gemeindestruktur den<br />

heutigen und künftigen Herausforderungen<br />

anpassen.» Dem Regierungsrat sei es<br />

wichtig, dass sich die Stimmberechtigten<br />

ausreichend und sachlich über die beiden<br />

Varianten orientieren, da es um eine Weichenstellung<br />

gehe, mit der sich die Gemeinden<br />

für die Zukunft neu strukturieren können.<br />

«Für diese Entscheidung von Tragweite,<br />

ruft der Regierungsrat alle stimmberechtigten<br />

Ausserrhoderinnen und Ausserrhoder<br />

auf, sich eine Meinung zu bilden und am<br />

26. November an die Urnen zu gehen.» (kk)<br />

ANDREA CARONI UND DAVID ZUBERBÜHLER<br />

SCHAFFEN DIE WIEDERWAHL<br />

Am Abstimmungssonntag vom 22. Oktober<br />

hat die Bevölkerung des Kantons Appenzell<br />

Ausserrhoden ihre Vertreter im National- und<br />

Ständerat wiedergewählt. Die Wahl von FDP-<br />

Ständerat Andrea Caroni galt als Formsache.<br />

Der Herisauer wurde letztlich von 14 405<br />

Stimmbeteiligten gewählt, womit er über<br />

90 Prozent aller Stimmen holte und sich auf<br />

eine weitere Legisaltur in Bern einstellen<br />

kann. Caroni sass 20<strong>11</strong> zuerst im Nationalrat,<br />

seit 2015 vertritt er die Interessen des<br />

Kantons im kleineren der beiden Räte. Das<br />

Rennen um den Platz im Nationalrat gestaltete<br />

sich im Vorfeld der eigenössischen<br />

Wahlen als brisant: Mit dem Bisherigen David<br />

Züberbühler (SVP), Matthias Tischhauser<br />

(FDP) und Claudia Frischknecht (Die Mitte)<br />

standen gleich drei Kandierende von verschiedenen<br />

Parteien zur Auswahl. Es wurde<br />

ein knappes Rennen zwischen dem Herisauer<br />

Zuberbühler und dem Gaiser Tischhauser<br />

erwartet, die sich im Kampf um die Stimmen<br />

Nationalrat David Zuberbühler.<br />

in den Monaten vor der Abstimmung einen<br />

heissen Wahlkampf lieferten. Letztlich setzte<br />

sich Zuberbühler deutlich durch und vereinte<br />

über 2100 Stimmen mehr auf sich als<br />

sein Konkurrent Tischhauser. Claudia Frischknecht<br />

blieb chancenlos. Damit wird Zuberbühler<br />

wie Caroni vier weitere Jahre in Bern<br />

Einsitz nehmen. Die Wahlbeteiligung betrug<br />

knapp 47 Prozent. (red.)<br />

Ständerat Andrea Caroni.


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Gemeinde · 9<br />

DORFKIRCHE UND KIRCHENORGEL<br />

KOSTEN WENIGER ALS BUDGETIERT<br />

Die Renovierungs- und Bauarbeiten an der<br />

Dorfkirche und der Kirchenorgel erstreckten<br />

sich über einen Zeitraum von Mai 2020 bis<br />

Dezember 2021. Am 27. März 2022 erfolgte<br />

die feierliche Einweihung der renovierten<br />

evangelisch-reformierten Dorfkirche samt<br />

dem neuen Nebengebäude, welche nun der<br />

Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Im Anschluss<br />

an die Renovierungsarbeiten an der<br />

Dorfkirche wurden an der Kirchenorgel Revisions-<br />

und klangliche Anpassungsarbeiten<br />

durchgeführt. An der Einwohnerratssitzung<br />

vom 26. September 2018 wurden die Investitionssummen<br />

für das Projekt zur Innenrenovierung<br />

und Neugestaltung der Umgebung<br />

der Dorfkirche genehmigt. Diese Summe belief<br />

sich auf brutto 5'135'000 Franken. Ebenso<br />

wurde die Genehmigung über 1'685'000<br />

Franken erteilt, um ein neues Nebengebäude<br />

zu errichten und das Untergeschoss zu<br />

erweitern. Der Brutto-Verpflichtungskredit<br />

bezifferte sich damit auf 6'820'000 Franken.<br />

Nach Abzug von erwarteten Denkmalpflegebeiträgen<br />

sowie der geplanten Entnahme<br />

aus dem Unterhaltsfonds wurde die Gesamtinvestition<br />

auf netto 4'685'000 Franken veranschlagt.<br />

Die vom Gemeinderat kürzlich<br />

Die renovierte Kirche und das neue Nebengebäude wurden im März 2022 eröffnet.<br />

genehmigte Bauabrechnung schliesst mit<br />

Netto-<strong>Ausgabe</strong>n von 4'547'749 Franken – und<br />

damit um 137'251 Franken unter der Netto-<br />

Kreditsumme ab. Die Revisions- und Anpassungsarbeiten<br />

an der Kirchenorgel wurden<br />

mit 350'000 Franken veranschlagt. Die Abrechnung<br />

schliesst mit <strong>Ausgabe</strong>n von 346'819<br />

Franken. Zur Finanzierung dieser Arbeiten<br />

haben Stiftungen und Private 300'000 Franken<br />

beigesteuert. Nach Abzug der Denkmalpflegebeiträge<br />

verbleibt der Gemeinde ein<br />

Betreffnis von 41'319 Franken – 3181 Franken<br />

unter dem gesprochenen Verpflichtungskredit.<br />

«Der Gemeinderat bedankt sich bei allen<br />

Leistungserbringern und Beitragsleistenden,<br />

insbesondere den Stiftungen für deren Engagement<br />

zum erfreulichen Abschluss und den<br />

sehr gelungenen Einweihungsanlässen der<br />

Innenrenovation und Erweiterung der Dorfkirche»,<br />

heisst es in der Mitteilung der Gemeinde.<br />

(gk)<br />

(Bild: red)<br />

HANDÄNDERUNGEN IM OKTOBER<br />

29.09.<strong>2023</strong> Mazzola Markus, Herisau (Erwerb:<br />

15.12.1994, 06.07.2006), an FSR AG, Herisau<br />

AR GB-Nr. 621, Buchenstrasse 22; Wohnhaus<br />

mit Garagenanbau Vers. Nr. 1486, mit 218 m²<br />

Grundstücksfläche<br />

29.09.<strong>2023</strong> Nüssli Thomas, Eggersriet (Erwerb:<br />

20.07.2007), an Sivanesachelvan Pradeepan<br />

und Pradeepan Meera, Herisau Stockwerk-GB-Nr.<br />

S9365, Scheibe <strong>11</strong>; 140/1000<br />

Miteigentum an Grundstück Nr. 3684, mit<br />

Sonderrecht an der 4 1/2-Zimmerwohnung,<br />

Autoabstellplatz und Kellerabteil<br />

06.10.<strong>2023</strong> Jud Alfred und Ulrike, St. Gallen<br />

(Erwerb: 07.07.2010), an HOAG Immobilien<br />

AG, St. Gallen GB-Nr. 2921, Kasernenstrasse<br />

88a / Oberdorfstrasse 141; Fabrik mit Büro<br />

Vers. Nr. 3203, mit 2'549 m² Grundstücksfläche<br />

25.10.<strong>2023</strong> Baloise Versicherung AG, Basel<br />

(Erwerb: 19.09.1979, 19.02.1980), an Götz Thomas<br />

und Götz Alexander, Gockhausen GB-Nr.<br />

3422, Bachwisstrasse 8; Mehrfamilienhaus<br />

Vers. Nr. 4183, mit 2'140 m² Grundstücksfläche<br />

Zivilstandsnachrichten<br />

Todesfälle<br />

Schiess geb. Müller, Martha Luise, gestorben<br />

am 28. September <strong>2023</strong> in Herisau<br />

AR, geboren 1933, wohnhaft gewesen in<br />

Herisau AR<br />

Döbeli, Hellmuth Christoph, gestorben am<br />

22. September <strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren<br />

1946, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Bühler geb. Pfändler, Margrit, gestorben am<br />

5. Oktober <strong>2023</strong> in St. Gallen SG, geboren<br />

1955, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Kürbos, Elfriede Josefine, gestorben am 21.<br />

September <strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren<br />

1931, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Graf geb. Homberger, Hedwig, gestorben am<br />

12. Oktober <strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren<br />

1925, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Widmer geb. Suter, Elisabeth, gestorben am<br />

19. Oktober <strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren<br />

1925, wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Signer, Fritz René, gestorben am 19. Oktober<br />

<strong>2023</strong> in Waldstatt AR, geboren 1933, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau AR mit Aufenthalt<br />

in Waldstatt<br />

Heierli, Albert, gestorben am 19. Oktober<br />

<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1931, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau AR<br />

Zellweger geb. Huber, Ida, gestorben am<br />

19.10.<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1929,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau AR<br />

Hauser, Paul, gestorben am 20. Oktober<br />

<strong>2023</strong> in Herisau AR, geboren 1954, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau AR<br />

Eheschliessungen<br />

Zeller Fabian und Zeller geb. Beiker Jasmine,<br />

wohnhaft in Herisau AR


10 · Interview <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />

«IN DER NATUR EXISTIERT<br />

KEIN GUT UND BÖSE»<br />

Peter Schmid ist Präsident der Appenzellischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft.<br />

Ein Gespräch über seinen persönlichen Bezug zu den Erkenntnissen der Forschung, wissenschaftliches<br />

Denken sowie über den Verein und seine Ziele.<br />

Herr Schmid, stellen Sie sich bitte kurz vor.<br />

Ich bin 1951 in Oberegg geboren, als viertes von<br />

fünf Kindern einer dazumal «normalen» Familie,<br />

die heute als Grossfamilie gelten würde. Mein<br />

Vater hatte einen Mechanikerbetrieb. Ich bin in<br />

einem Umfeld aufgewachsen, in dem man sich<br />

gegenseitig half und aufeinander aufpasste.<br />

Ich lernte zu teilen, mit dem zu leben, was man<br />

hatte und Verantwortung für mich und andere<br />

zu übernehmen. Ich hatte das Glück, die Mittelschule<br />

im Kollegium Appenzell besuchen zu<br />

dürfen, die ich mit der humanistischen Matura<br />

abschloss. Für die Wahl des Studiums überwog<br />

dann aber mein Interesse für die Technik. Ich<br />

studierte Elektroingenieur an der ETH Zürich<br />

und dissertierte in technischen Wissenschaften.<br />

Ich war zuerst wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Institut für Elektronik der ETH Zürich,<br />

später Projektleiter verschiedener Forschungsprojekte<br />

am Institut für angewandte Physik<br />

ebenfalls an der ETH Zürich. Wir befanden uns<br />

in den Anfängen der Lasertechnologie und<br />

stellten die ersten Halbleiterlaser her. Zu jener<br />

Zeit war ich bereits verheiratet mit Guglielma<br />

und Vater von zwei Kindern. Irgendwann hatte<br />

ich Mühe, meinen Kindern zu erklären, was ich<br />

arbeite. Dies war wohl mit ein Grund für eine<br />

Neuorientierung. Es hätte zahlreiche Optionen<br />

gegeben – schliesslich haben wir uns für Herisau<br />

entschieden. Während über zwanzig Jahren<br />

Wissenschaftliche Lösungen<br />

für die Zukunft<br />

In ihrem Vortragszyklus im Winterhalbjahr<br />

<strong>2023</strong>/2024 befasst sich die Appenzellische<br />

Naturwissenschaftliche Gesellschaft<br />

mit wissenschaftlichen Lösungen.<br />

Referate zu folgenden Themen stehen<br />

auf der Agenda.<br />

6.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong>: Negativemissionstechnologien<br />

4.12.<strong>2023</strong>: Ökologische Effizienz im<br />

Bauwesen<br />

15.1.2024: Künstliche Intelligenz<br />

5.2.2024: Planet Food<br />

4.3.2024: Impfungen<br />

Die Veranstaltungen sind öffentlich<br />

und kostenlos. Sie beginnen jeweils um<br />

19.30 Uhr und finden im Berufsbildungszentrum<br />

an der Waisenhausstrasse 6,<br />

Herisau, statt.<br />

arbeitete ich bei Huber + Suhner, viele Jahre im<br />

höheren Kader. 2006 wechselte ich für kurze<br />

Zeit als Direktor zur Industrie- und Handelskammer<br />

St. Gallen-Appenzell. Meine berufliche<br />

Laufbahn beendete ich bei der Vectronix AG in<br />

Heerbrugg. Als Einmannfirma SCHMID Support<br />

und Beratung mache ich jetzt noch EDVund<br />

Handyschulungen und helfe bei einzelnen<br />

Projekten mit.<br />

Die Technik hat Sie also ein Leben lang begleitet.<br />

Ja. Mein Interesse galt aber auch anderem –<br />

neben meiner Familie und der Arbeit. Von 1990<br />

bis 1999 war ich Kantonsrat. Zudem habe ich<br />

mich in zahlreichen Kommissionen und Vereinen,<br />

zum Beispiel elf Jahre im Vorstand und<br />

als Präsident des Industrieverein Appenzell<br />

Ausserrhoden, engagiert. Ich war auch Präsident<br />

der Palliativ-Stiftung Herisau und der IG<br />

Sport Herisau. Hier überzeugte mich die Idee,<br />

die Interessen der verschiedenen Sportvereine<br />

in Herisau zu koordinieren, auch um der<br />

Gemeinde die Grundlagen für eine wirksame<br />

Sportpolitik zu liefern.<br />

Was bedeutet Ihnen der Sport persönlich?<br />

Sport ist eine gute Sache, insbesondere der<br />

Breitensport. Er ist der letzte Bereich, der<br />

hauptsächlich von engagierter Freiwilligenarbeit<br />

Hunderter lebt. Breitensport leistet<br />

einen enormen, allzu oft verkannten Beitrag an<br />

Gesundheit, Integration und Sozialkompetenz<br />

unserer Jugend. Ich selbst machte Kunstturnen,<br />

fuhr Ski, spielte Tischtennis und anderes – immer<br />

auf Breitensport-Niveau. Heute stehen<br />

Wanderungen und Pétanque im Vordergrund.<br />

Neben all diesen beruflichen, familiären<br />

und auch sportlichen Engagements, was hat<br />

Sie bewogen, Mitglied der Appenzellischen<br />

Naturwissenschaftlichen Gesellschaft, kurz<br />

ANG, zu werden?<br />

Meine erste Berührung mit der ANG hatte ich<br />

als Referent. Im Jahr 2000 sprach ich zum Thema<br />

«Mobile Kommunikation», deren Entwicklung<br />

damals geradezu explodierte. Mitglied<br />

aber war ich damals aus Zeitgründen noch<br />

nicht. Als dreifacher Vater und heute fünffacher<br />

Grossvater war und ist mir die Familie sehr<br />

wichtig. Ich habe daher auch, mit Ausnahme<br />

meiner letzten Berufsjahre, stets dort gewohnt,<br />

wo ich arbeitete. So hatte ich kurze Arbeitswege<br />

und konnte Zuhause Mittagessen. Zurück zu<br />

Ihrer Frage: Nach meiner Pensionierung Ende<br />

2014 wurde ich dann Mitglied bei der ANG.<br />

Und heute präsidieren Sie den Verein.<br />

Wie sucht man einen Präsidenten? Das ist nicht<br />

einfach. Mit meinem Vorgänger Louis Slongo<br />

bin ich freundschaftlich verbunden. Er fragte<br />

mich an. Da ich meine Engagements für die IG<br />

Sport und die Palliativ-Stiftung beendet und<br />

somit etwas Luft für Neues hatte, sagte ich zu.<br />

Die Ziele der ANG entsprechen meiner wissenschaftlichen<br />

Einstellung.<br />

Die da wären?<br />

Die Appenzellische Naturwissenschaftliche<br />

Gesellschaft ist eine Vereinigung, die sich mit<br />

naturwissenschaftlichen Themen, Fragen und<br />

Herausforderungen auseinandersetzt. Ziel ist<br />

die faktenbasierte wissenschaftliche Information<br />

und der Austausch untereinander.<br />

Mit welcher Ideologie?<br />

Unsere «Glaubenssätze» sind naturwissenschaftlicher<br />

Art. Die Wissenschaft will nicht<br />

gestalten, versucht primär die Umwelt zu beobachten<br />

und zu verstehen. Sie sucht nach<br />

Gesetzmässigkeiten und überprüfbaren Zusammenhängen.<br />

Sie kann sich auf die Fahne<br />

schreiben, dass sie ihre eigenen Ergebnisse<br />

immer wieder in Frage stellt und korrigiert.<br />

Während in der Politik bestimmte Ansichten<br />

vertreten werden, blickt die Naturwissenschaft<br />

quasi nüchtern auf die Tatsachen. Sie ist weitgehend<br />

frei von politischen und ideologischen<br />

Vorgaben und Wunschdenken. Und letztlich<br />

sind wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien<br />

im Gegensatz zu politischen Entscheidungen<br />

von globaler Bedeutung und auf lange<br />

Zeit wirksam. Die Wissenschaft ist auch bereit,<br />

ganze Theorien fallenzulassen, wenn eine Tatsache<br />

zeigt, dass diese nicht richtig sein können.<br />

Als man beispielsweise noch glaubte, die<br />

Sonne kreise um die Erde, bekundete man<br />

Mühe mit den neuen Erkenntnissen. Letztlich<br />

aber setzen sich Fakten durch, indem sie immer<br />

mehr erhärtet werden. Auch wenn klar ist, dass<br />

grossen Veränderungen ihre Zeit brauchen, bis<br />

sie verstanden werden.<br />

Apropos Verständnis: Sind die von der ANG<br />

angebotenen Referate für alle verständlich<br />

oder richten sie sich an Wissenschaftler?<br />

Wir bemühen uns, Referentinnen und Referenten<br />

wie auch Themen so zu wählen, dass<br />

alle, die sich dafür interessieren, es verstehen.<br />

Jedem Vortrag folgt auch eine anschliessende<br />

Diskussion mit Fragen aus dem Publikum.<br />

Stehen die Vorträge unter einem Thema?<br />

In den letzten Jahren haben wir versucht, einen<br />

roten Faden in unsere Vortragsreihen zu brin-


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Interview · <strong>11</strong><br />

Sie setzen sich also intensiv mit globalen Problemen<br />

auseinander.<br />

Sie nennen es Probleme. Für mich sind es<br />

Fakten. Diese gilt es zur Kenntnis zu nehmen.<br />

Ohne Wertung. Wir können höchsten die Konsequenzen<br />

aus diesen Erkenntnissen ziehen.<br />

Und dies nicht mit kurzfristigen – oft übereilten<br />

– sondern mit langfristigen Massnahmen. Es<br />

macht meiner Meinung nach keinen Sinn, auf<br />

Elektromobile zu setzen, solange der Strom in<br />

Kohlekraftwerken produziert wird. Offenkundig<br />

ist auch: Die Herausforderungen sind globaler<br />

Natur und können nicht lokal gelöst werden.<br />

Peter Schmid, Präsident der Appenzellischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft, ist überzeugt von der<br />

Methodik und der Ergebnisoffenheit der Wissenschaft. <br />

(Bild: es)<br />

gen. So erfuhren wir etwa, dass wir in Sachen<br />

Energie, Lebensraum, Evolution, natürliche<br />

Gleichgewichte und Biodiversität mit der Natur<br />

im Clinch stehen. Dieses Jahr geht es deshalb<br />

um die Frage: «Wer löst die Probleme?» Überzeugt,<br />

dass am ehesten die Wissenschaft wirksame<br />

Lösungen bringen kann, haben wir fünf<br />

Fachleute eingeladen, um über das Potenzial<br />

ihrer Technologie zu referieren.<br />

Gibt es auch einen lokalen Bezug?<br />

Global denken, lokal handeln, das gilt auch hier.<br />

Aktivitäten und Ergebnisse der Wissenschaft<br />

sind meist globaler Natur. Vor allem dieses Jahr<br />

suchen wir nach Lösungen, die weltweite Bedeutung<br />

haben, aber letztlich hier vor Ort angewandt<br />

werden müssen.<br />

Wie werden die Themen ausgewählt?<br />

Aus den Diskussionen an den letzten Veranstaltungen<br />

versucht der Vorstand im Frühjahr für<br />

den nächsten Winterzyklus Themen herauszukristallisieren,<br />

die aktuell relevant sein könnten<br />

und einer Beleuchtung bedürfen. Gemeinsam<br />

mit meinen Vorstandsmitgliedern Urs Irniger,<br />

Andrea Wille, Claudia Gietz Viehweger und Valentin<br />

Lanz gehen wir die Liste der gesammelten<br />

Stichworte durch. Dann entscheiden wir, ob<br />

wir Aspekte unter einem Motto oder einzelne<br />

verschiedene Themen aufarbeiten wollen. Für<br />

dieses Jahr haben wir uns für «Wissenschaftliche<br />

Lösungen für die Zukunft» entschieden.<br />

Wie kommen Sie zum Schluss, dass sie eine<br />

«ideale» Referentin ist, die den Ansprüchen<br />

der Wissenschaft gerecht wird und nicht<br />

etwa eine Ideologie vertritt?<br />

Ihre Ausbildung und ihr Leistungsausweis sprechen<br />

für sie. Sie ist in der eidgenössischen Kommission<br />

für Impffragen, sie arbeitet im Spital St.<br />

Gallen als Oberärztin im Kinderspital und kennt<br />

somit die Technologie und die Anwendung. Im<br />

Gespräch mit ihr überzeugte ich mich davon,<br />

dass sie sich sehr intensiv mit dem Thema befasst<br />

hat, abwägt und sieht, was möglich ist und<br />

was nicht. Sie ist keine unkritische Impfbefürworterin,<br />

auch keine Impfgegnerin, sondern<br />

eine differenzierte, stets der Wissenschaft verpflichtete<br />

Medizinerin.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie als Präsident?<br />

Gemäss Beschreibung führt der Verein jeweils<br />

im Winter eine öffentliche Vortragsreihe zu<br />

naturwissenschaftlichen Themen aus Biologie,<br />

Zoologie, Geologie, Geografie, Botanik,<br />

technischen Wissenschaften oder Medizin<br />

durch. Das tun wir und werden es auch weiterhin<br />

so handhaben. Die ANG hat rund 180 Mitglieder<br />

und unsere Vorträge sind stets gut besucht.<br />

Als Präsident möchte ich nicht auf den<br />

Kopf stellen, was rund läuft. Für mich wichtig<br />

ist, dass interessierte Menschen wissen, dass<br />

es die ANG und ihr Angebot für wissenschaftliche<br />

Informationen und den Austausch darüber<br />

gibt.<br />

Trüben die wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

zu den aktuell brennenden Themen ihre Lebensfreude?<br />

Nein. Es gilt zu unterscheiden zwischen kurzfristigen<br />

Aktivitäten und langfristigen Entwicklungen<br />

– und selbstverständlich auch zwischen<br />

der Befindlichkeit als Individuum und als Gesellschaft.<br />

Wissenschaft ist nie schwarz-weiss,<br />

nie positiv oder negativ. Gut und schlecht gibt<br />

es in der Natur nicht. Jeder versucht zu überleben.<br />

Eine Selektion ist daher logisch. Wissenschaftlich<br />

betrachtet, ist es eine Tatsache, dass<br />

Völker, die immer weniger Kinder haben, in ferner<br />

Zukunft aussterben.<br />

Und das macht Ihnen keine Angst?<br />

Nein, ich spüre ja nichts davon und die Kinder<br />

nach uns auch nicht. Indes: Der Umstand, dass<br />

diese Völker keine langfristige Zukunft haben<br />

ist wissenschaftlich nachvollziehbar. Schade finde<br />

ich, dass das Verständnis der Wissenschaft,<br />

ihre Methodik und auch ihre Ergebnisoffenheit<br />

in viele Entscheidungsgremien, vor allem auch<br />

in der Politik, keinen Eingang findet. Langfristige<br />

Probleme kann man nicht kurzfristig lösen,<br />

kurzfristige Probleme hingegen dürfen nicht<br />

auf die lange Bank geschoben werden. Es gilt<br />

das richtige Mass zu finden. Werden langfristige<br />

Probleme mit Hyperaktivismus gelöst, muss<br />

der Lösungsansatz wenige Jahre später korrigiert<br />

werden.<br />

Sie plädieren also dafür, dass die Politik vermehrt<br />

wissenschaftliche Methoden anwenden<br />

sollte?<br />

Ja, ich wünsche mir eine breitere Sichtweise,<br />

globaler und langfristig.<br />

Wie werden die passenden Referenten oder<br />

Referentinnen gesucht?<br />

Heuer ist jeder und jede aus dem Vorstand für<br />

einen Abend zuständig und dafür verantwortlich,<br />

den passenden Referenten oder die passende<br />

Referentin zu finden. Mein Thema ist das<br />

Impfen, ein äusserst heisses Thema. Deshalb<br />

war die Suche nach der «idealen» Person auch<br />

nicht einfach, mit Dr. Anita Niederer-Loher aber<br />

letztlich erfolgreich.<br />

Hat Ihr Denken Sie in die ANG geführt oder<br />

hat die ANG Ihr Denken geformt?<br />

Mein Denken hat mich in die ANG geführt. Die<br />

Vorträge bewirken, dass ich mich mit Themen<br />

intensiver befasse. Sehr beeindruckend und erhellend<br />

etwa ist für mich immer wieder der Blick<br />

auf die rasend tickende Weltbevölkerungsuhr.<br />

Herausforderungen wie der Bedarf an Energie,<br />

die Raumnot oder der Clinch mit der Natur sind<br />

die logische Folge dieser Entwicklung.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://bit.ly/iHeGc=3<br />

Eva Schläpfer


12 · Gesellschaft <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />

FÜR MEHR BEWUSSTSEIN:<br />

ARA HERISAU ÖFFNETE SEINE TÜREN<br />

Rund 60 Tonnen Abfälle und Feststoffe filtert<br />

die Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Herisau<br />

jährlich aus unserem Abwasser. Darunter<br />

auch mehrere Abfallprodukte wie Essensreste,<br />

Kosmetikprodukte oder Feuchttücher,<br />

welche im Abwasser nichts verloren haben.<br />

«Dies geschieht oft nach dem Motto ‹Aus<br />

den Augen, aus dem Sinn›. Wir möchten bei<br />

der Bevölkerung den Nachhaltigkeitsgedanken<br />

fördern und diesbezüglich das Bewusstsein<br />

schärfen», sagt Patrick Holderegger, Betriebsleiter<br />

der ARA. Dafür – und auch, um ihr<br />

50-jähriges Bestehen zu feiern – öffnete das<br />

Unternehmen Ende Oktober seine Türen für<br />

die Herisauer Bevölkerung. Besucherinnen<br />

und Besucher konnten so einen Blick hinter<br />

die Kulissen der sonst verschlossenen Anlage<br />

werfen, während die Mitarbeitenden auf verschiedenen<br />

Stationen für deren Fragen zur<br />

Verfügung standen. In den vergangenen 50<br />

Jahren hat die ARA Herisau seine Reinigungsmethoden<br />

und sich auch technisch stets weiterentwickelt.<br />

So betreibt sie seit 2015 die<br />

erste Reinigungsstufe mit Pulveraktivkohle in<br />

der Schweiz. Damit können Rückstände von<br />

Hormonen, Medikamenten und verschiedenen<br />

schwerabbaubaren Stoffen der Industrie<br />

Seit Ende August verfügt die Anlage über ein Solarfaltdach. <br />

aus dem Wasser gefiltert werden. Zur letzten<br />

Weiterentwicklung des Betriebs gehört das<br />

Solarfaltdach, welches vergangenen August<br />

installiert wurde. Somit produziert der zweitgrösste<br />

Stromverbraucher der Gemeinde Herisau<br />

jährlich rund 294000 Kilowattstunden<br />

Solarstrom. (hst)<br />

(Bild: hst)<br />

WAS MACHT DEN APPENZELLER WITZ AUS?<br />

AUF SPURENSUCHE MIT PETER EGGENBERGER<br />

Dank Peter Eggenberger wurden alle 17 Lachmuskeln beansprucht. <br />

Rund 60 Mitglieder vom «Club60 plus» lachten<br />

am 10. Oktober im katholischen Pfarreiheim<br />

über die Appenzeller Witze von Peter Eggenberger.<br />

Der Buchautor und Mitbegründer<br />

des Witzweges suchte auf humoristische Art<br />

und Weise nach der Antwort auf die Frage, was<br />

den Appenzeller Witz ausmacht. Auf seiner<br />

Spurensuche entführte er die Mitglieder mit<br />

einem Augenzwinkern in die Welt von gescheiten<br />

und dummen Leuten, aber auch in die Welt<br />

PFARREIRAT SUCHT BESONDERE KRIPPEN<br />

FÜR EINE AUSSTELLUNG<br />

(Bild: Verlagshaus Schwellbrunn.)<br />

von landesweit bekannten Appenzeller Originalen<br />

und Persönlichkeiten. Wer kennt nicht<br />

den Seppetoni und das Katrinli, zwei kleinwüchsige<br />

Geschwister, mit denen landauf und<br />

landab Jahrmärkte bereist wurden. Meist geht<br />

es bei Appenzeller Witzen um den Kampf von<br />

David gegen Goliath, von einfachen Bürgern<br />

gegen ungeliebte Autoritäten. Mit Schlitzohrigkeit<br />

und Schalk bieten sie der Obrigkeit<br />

Paroli. Dazu gehört, dass feinsinnig argumentiert<br />

und nicht grobschlächtig ausgeteilt wird.<br />

Eggenberger zeigte Zusammenhänge auf und<br />

wies auf Herkunft und Charakter des Appenzeller<br />

Witzes hin. Selbstverständlich wurden<br />

alle Ausführungen immer wieder mit Witzen<br />

angereichert und die 17 Lachmuskeln im Gesichtsbereich<br />

rege beansprucht. Ein Müsterli<br />

sei hier erwähnt: «Ein deutscher Gast, der sich<br />

über die Unpünktlichkeit der Heidler Bahn ärgerte,<br />

fragte den Lokomotivführer: Sagen sie,<br />

wie lange hält denn der Zug? Dieser antwortet<br />

in einer Seelenruhe: Ja, wenn man gut zu ihm<br />

schaut, etwa 40 Jahre.» (mitg.)<br />

Der Pfarreirat der katholischen Pfarrei<br />

Herisau-Waldstatt-Schwellbrunn plant, am<br />

2. Adventswochenende vom 9. und 10. Dezember<br />

<strong>2023</strong> eine Krippenausstellung zu<br />

realisieren. Dazu bittet er die Herisauer Bevölkerung<br />

um ihre Mithilfe: Besitzen Sie zu<br />

Hause eine einzigartige Krippe, vielleicht<br />

sogar eine selbstgebastelte aus Holz, Ton<br />

oder anderen Materialien? Oder gar eine<br />

aus einem anderen Kulturkreis? «Wir würden<br />

uns darüber freuen, wenn Sie uns Ihre<br />

Krippe als Exponat zur Verfügung stellen<br />

könnten», so der Pfarreirat in einer Mitteilung.<br />

Während der Ausstellungszeiten<br />

werde es Gelegenheit für einen gemeinsamen<br />

Schwatz mit Kaffee gegen. Interessierte<br />

können sich ab sofort bei Martina Thür<br />

unter 071 351 55 82 melden. (mitg.)


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Veranstaltungen · 13<br />

JÄHRLICHE UNTERHALTUNG<br />

DES SAUMCHÖRLI HERISAU<br />

An den beiden Samstagen vom <strong>11</strong>. und<br />

18. November sowie am Sonntag, 19. November,<br />

finden die jährlichen Unterhaltungsanlässe<br />

des Saumchörli Herisau im<br />

Casino statt. «Voller Vorfreude übten wir<br />

mit unserem geschätzten Dirigenten Ueli<br />

Koller die Zäuerli und Lieder, um unserem<br />

Publikum ein abwechslungsreiches Programm<br />

zu bieten», schreibt das Chörli in<br />

seiner Einladung. Während den drei Tagen<br />

werden mehrere Gäste auf der Bühne begrüsst.<br />

Am ersten Samstag treten der Jodlerklub<br />

Passwang aus Mümliswil (SO) und<br />

das Ländlertrio Tänzig (SZ/UR) auf. Für den<br />

18. November konnte das Geschwisterduett<br />

Daria und Gianna Occhini aus dem Kanton<br />

Bern engagieren werden. Für Tanzmusik<br />

sorgt an diesem Samstag der Huusfraue-<br />

Gruss aus der Region. Für den Abschluss am<br />

Sonntag, 19. November, gastiert erneut das<br />

Geschwisterduett im Casino. Im zweiten<br />

Teil des Unterhaltungsprogramms wird der<br />

Ein-Akter «E Chueh zum Verliebe» die Lachmuskeln<br />

strapazieren. Geschrieben wurde<br />

das Stück von Lukas Bühler, Hans Waldburger<br />

fungiert als Regisseur. An den beiden<br />

Samstagen beginnt das Programm um<br />

An drei Tagen tritt das Saumchörli im Casino auf. <br />

20 Uhr, am Sonntag bereits um 13.30 Uhr. Ab<br />

Mittwoch, 1. November, können die Plätze<br />

ab 8 Uhr bei Peter Knellwolf unter 071 385<br />

77 65 reserviert werden, an den folgenden<br />

Tagen jeweils ab 18 Uhr oder bequem online<br />

unter www.saumchoerli.ch. (mitg.)<br />

(Bild: zVg.)<br />

STV HERISAU LÄDT ZUM<br />

100-JÄHRIGEN JUBILÄUM<br />

Der Sport- und Turnverein Herisau feiert<br />

einen runden Geburtstag: Ein Jahrhundert<br />

nach der Gründung 1923 finden am Samstag,<br />

4. November, zwei Jubiläums-Turnshows<br />

im Casino statt. Beginn der Vorstellungen<br />

unter dem Motto «(nöd) ganz 100»<br />

ist um 14 und 20 Uhr, der Saal öffnet jeweils<br />

eine Stunde zuvor. «Unsere Gäste erwartet<br />

ein abwechslungsreiches Programm<br />

mit beeindruckenden Turnvorführungen in<br />

verschiedenen Disziplinen», schreibt der<br />

Verein in einer Mitteilung. «Im Anschluss<br />

an die spektakulären Akrobatikeinlagen<br />

gibt es musikalische Unterhaltung von den<br />

Dancing Kings.» Eine Festwirtschaft und<br />

eine Bar sorgen derweil für das kulinarische<br />

Wohlergehen der Besucherinnen und<br />

Besucher. Der STV Herisau gehört dem Appenzellischen<br />

Turnverband an und verfügt<br />

über 200 Mitglieder, die in verschiedenen<br />

Riegen aktiv sind. Der Verein bietet jeder<br />

Altersgruppe ein vielfältiges und polysportives<br />

Bewegungsangebot. Tickets für die<br />

Shows können im Vorverkauf (siehe QR-<br />

Code) oder zu Vorstellungsbeginn direkt an<br />

der Kasse gekauft werden. (red)<br />

Tickets für die Jubiläums-Show<br />

http://bit.ly/zT6zlOl<br />

Über 200 Mitglieder sind beim STV Herisau engagiert. <br />

(Bild: zVg.)


Entdecke<br />

das Gymnasium<br />

Friedberg<br />

Infoabend 14.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong>, 19 Uhr<br />

Kindergymi 15.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong>, 13:30 Uhr<br />

Wir freuen<br />

uns auf dich!<br />

Thema am Kindergymi<br />

Können<br />

Tiere<br />

denken?<br />

Keine Anmeldung nötig<br />

SUMSI-Spartage<br />

vom 31.10. - 10.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Leere dein Kässeli in Herisau,<br />

Urnäsch oder Waldstatt, fülle dein<br />

Konto und werde mit einem Theaterticket<br />

«Frau Holle» belohnt.<br />

friedberg.ch<br />

Am Mittwochnachmittag,<br />

1. und 8. November <strong>2023</strong>, ist<br />

unser SUMSI in Herisau mit dabei.<br />

Raiffeisenbank<br />

Appenzeller Hinterland<br />

T 071 354 80 60<br />

raiffeisen.ch/herisau<br />

November<br />

Die Ärztin<br />

Schauspiel von<br />

Robert Icke<br />

1./10./12./19./<br />

20./22./23.<strong>11</strong>.,<br />

Grosses Haus<br />

Lili Elbe<br />

Oper von<br />

Tobias Picker<br />

und Aryeh<br />

Lev Stollman<br />

2./5./<strong>11</strong>./17.<strong>11</strong>.,<br />

Grosses Haus<br />

Das Fest<br />

Schauspiel<br />

nach dem Film<br />

von Thomas<br />

Vinterberg und<br />

Mogens Rukov<br />

4./21./29.<strong>11</strong>.,<br />

Lokremise<br />

Der Wolf<br />

kommt nicht<br />

Kinderstück<br />

nach einem<br />

Bilderbuch<br />

von Myriam<br />

Ouyessad<br />

5./<strong>11</strong>.<strong>11</strong>., Studio<br />

Viva la<br />

musica!<br />

Schweizer<br />

Erzählnacht<br />

10.<strong>11</strong>., Studio<br />

Licht und<br />

Schatten<br />

Sonntags um 5<br />

12.<strong>11</strong>., Tonhalle<br />

Die feuerrote<br />

Friederike<br />

Kinderoper von<br />

Elisabeth Naske<br />

16./18./25./26.<strong>11</strong>.,<br />

Grosses Haus<br />

Talk im<br />

Studio<br />

Das neue Talkformat<br />

über<br />

gesellschaftliche<br />

Themen<br />

13./16.<strong>11</strong>., Studio<br />

The Yiddish<br />

Cabaret<br />

Jerusalem Quartet<br />

& Hila Baggio<br />

Meisterzyklus-<br />

Konzert<br />

23.<strong>11</strong>., Tonhalle<br />

Inger/<br />

Shechter<br />

Zwei Choreografien<br />

von Johan<br />

Inger und Hofesh<br />

Shechter<br />

24.<strong>11</strong>., Lokremise<br />

konzertundtheater.ch<br />

Mit Oma und Opa in<br />

die Lebkuchenbäckerei<br />

Verzieren Sie gemein sam mit Ihren<br />

Liebsten Lebkuchen sterne bei uns<br />

im Sedelblick. Auch Menschen mit<br />

Demenz sind willkommen.<br />

Samstag, 9. Dezember <strong>2023</strong><br />

14:30 bis 16:30 Uhr<br />

Stiftung Leben im Alter Herisau<br />

Kasernenstrasse 91<br />

9102 Herisau<br />

Anmeldung: bis 4. Dezember <strong>2023</strong><br />

071 354 75 75<br />

info@leben-im-alter.ch<br />

leben-im-alter.ch


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Veranstaltungen · 15<br />

VON ROCKMUSIK MIT DUDELSACK<br />

BIS ZU HEIMATGEFÜHLEN<br />

Der Herisauer Veranstalter domino Event<br />

SARL bringt in den kommenden Wochen<br />

wieder spannende Veranstaltungen ins Casino.<br />

Los geht es am Samstag, 25. November:<br />

Die Red Hot Chilli Pipers begeistern<br />

mit ihrem Bag-Rock alle Generationen. Gekonnt<br />

verbinden die Schotten seit 20 Jahren<br />

Rock’n’Roll-Hymnen mit dem Klang ihrer<br />

Dudelsäcke. Zum ersten Mal sind auch die<br />

berühmten Red Hot Chilli Dancers dabei.<br />

Stubete Gäng und DJ Piccolo kommen am<br />

Freitag, 22. Dezember, an die XMAS-Party.<br />

Am Freitag, 12. Januar, stellt die Mundartrockband<br />

Megawatt ihr neues Album<br />

«Rockerherz» vor. Mit ihren Hits wie «Heimatgfühl»,<br />

«Loieherz» oder «Laura» treffen<br />

die Rheintaler den Nerv der Zeit. Nach der<br />

ausverkauften Unplugged-Tour will Kunz<br />

wieder «umegumpe», bis alle auf und vor<br />

der Bühne «pflotschnass» sind. Am Freitag,<br />

23. Februar wird zu den Songs vom neuen<br />

Kunz-Album «Proviant» getanzt, gefeiert<br />

und geträumt. Tickets sind bei Ticketcorner<br />

erhältlich. (pd)<br />

Rezept<br />

des Monats<br />

HERBSTSALAT MIT<br />

FEIGEN<br />

Zutaten:<br />

– 1 dl Rotwein<br />

– 1 dl Feigenessig<br />

– 2 TL Honig<br />

– 1 TL Zitronensaft<br />

– 6 frische Feigen<br />

– 200 g Nüsslisalat oder gemischter Jungsalat<br />

– 1 TL milder Senf<br />

– 1 TL grobkörniger Senf<br />

– Salz, Pfeffer<br />

– 4 bis 5 EL Öl<br />

– 12 Scheiben Wildrohschinken<br />

Herbst und Winter im Casino werden laut, tanzbar und rockig. <br />

WANDERUNGEN IM NOVEMBER<br />

Samstag, <strong>11</strong>. November<br />

Von Uznach nach Lachen<br />

Die Wanderung führt von Uznach dem Steinenbach<br />

entlang, über die alte Linth und<br />

mündet beim Schloss Grynau in den Zürichsee-Rundweg.<br />

Die abwechslungsreiche Strecke<br />

geht anschliessend durch beschauliche<br />

Waldpassagen zum Buechberg. Dort wird die<br />

Aussicht auf den Zürichsee genossen. Danach<br />

wandert die Gruppe am Golfplatz Nuolen vorbei,<br />

folgt den Uferlandschaften des Sees und<br />

kommt schliesslich am Bahnhof Lachen an.<br />

(Bild: pd)<br />

Route: Uznach – Höchegg – Rotegg – Buechberg<br />

– Nuolen – Lachen<br />

Distanz: 15,3 km, Zeit: 4 Std.<br />

Anforderungen: mittel<br />

Treffpunkt: 9.15 Uhr, 8730 Uznach, Bahnhof<br />

Rückreise: 17.00 Uhr, 8853 Lachen, Bahnhof<br />

Anmeldung bis Freitag, 10.November, 19 Uhr<br />

über appenzellerwanderwege.ch, per E-Mail<br />

an ruth.rueesch@appenzeller-wanderwege.ch<br />

oder per Telefon 079 400 41 15<br />

Zubereitung:<br />

1. Feigen mit feuchtem Küchenpapier reinigen.<br />

Die ungeschälten Früchte mit einer<br />

Gabel rundum regelmässig einstechen.<br />

2. Rotwein, Essig, Honig und den Zitronensaft<br />

in einer Pfanne mischen und aufkochen.<br />

5 Minuten aufköcheln lassen. Feigen in Sud<br />

legen und nochmals aufkochen. Pfanne<br />

vom Herd ziehen und Früchte zugedeckt 10<br />

Minuten ziehen lassen. Mit Löffel die Feigen<br />

herausheben, auf Teller legen und abkühlen<br />

lassen. Bis zum Servieren mit Klarsichtfolie<br />

abdecken.<br />

3. Den Sud auf 1 dl einkochen lassen. Abkühlen.<br />

4. Inzwischen Salat waschen und in mundgerechte<br />

Stücke zupfen.<br />

5. Den eingekochten Sud mit beiden Senfsorten<br />

sowie Salz und Pfeffer verrühren, dann<br />

nach und nach das ÖL untermischen.<br />

6. Zum Anrichten den Salat mit Sauce<br />

mischen und auf Tellern anrichten. Feigen<br />

vierteln und zusammen mit Rohschinken<br />

dekorativ auf dem Salat drapieren.<br />

Dienstag, 21. November<br />

Letzte Wanderung des Jahres<br />

Die Schlusswanderung führt vom Bühler aus zur<br />

Hohen Buche. Danach geht es über den Sand<br />

und Breitenebnet zur Jubihütte auf dem Gräbis<br />

mit ihrem Grillplatz. Nach dem nächsten Wegstück<br />

und der Ankunft im unteren Gräbis gibt es<br />

offerierten Kaffee und Dessert. Die letzte Etappe<br />

führt schliesslich nach Gais. Im Hotel Krone<br />

wird bei einem Glas Bier oder Wein auf die vergangene<br />

Wandersaison angestossen.<br />

Route: Bühler – Hohe Buche – Sand – Gäbris<br />

– unterer Gäbris – Obergais – Gais<br />

Distanz: 12,7 km, Zeit: 41/4Std.<br />

Anforderungen: mittel<br />

Treffpunkt: 9.20 Uhr, 9055 Bühler, Bahnhof<br />

Rückreise: 16.30 Uhr, 9056 Gais, Bahnhof<br />

Anmeldung bis Sonntag, 19.November, 19 Uhr<br />

über appenzellerwanderwege.ch, per E-Mail<br />

an margrit.geel@appenzeller-wanderwege.ch<br />

oder per Telefon 079 749 36 55


16 · Thema des Monats <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />

GEDENKFEIER FÜR STERNENKINDER:<br />

EIN RAUM FÜR TRAUER<br />

Sternenkinder machen Mütter und Väter für die Gesellschaft zu unsichtbaren Eltern. Ein Gedenktag<br />

in Herisau möchte Betroffenen Raum zum Trauern, aber auch zum Austausch bieten.<br />

Eine betroffene Familie sowie die Hebammenleiterin des Spitals Herisau über ihre Erfahrung.<br />

Jährlich findet auf dem Friedhof Herisau eine<br />

Gedenkfeier für Sternenkinder und ihre Angehörigen<br />

statt. Organisiert wird diese von Anna<br />

Katharina Breuer, evangelisch-reformierte<br />

Pfarrerin, und Iris Schmid Hochreutener, Seelsorgerin<br />

der katholischen Pfarrei Herisau,<br />

Waldstatt, Schwellbrunn. Seit 2016 hat die<br />

Gemeinde Herisau zudem auf Initiative des<br />

Arbeitskreises Christlicher Kirchen Herisau<br />

einen Gedenkort für Sternenkinder auf dem<br />

örtlichen Friedhof errichtet. Mit dem Begriff<br />

«Sternenkind» wurden ursprünglich Kinder<br />

bezeichnet, welche vor der 24. Schwangerschaftswoche<br />

starben. Heute umfasst der Begriff<br />

auch Kinder, welche vor, während oder<br />

kurz nach der Geburt sterben.<br />

Ziel der Gedenkfeier sei Betroffenen, die<br />

um ein Sternenkind trauern, Raum zu bieten<br />

und die verstorbenen Kinder zu würdigen.<br />

«Bisher hatten sie wenig Möglichkeiten, ihre<br />

Trauer an einem öffentlichen Ort zum Ausdruck<br />

zu bringen. Dem möchten wir entgegenwirken»,<br />

sagt Schmid Hochreutener. Sie<br />

arbeitet für die katholische Pfarrei als Spitalseelsorgerin<br />

im Spital Herisau und hat unter<br />

anderem auch Familien begleitet, welche ein<br />

Sternenkind betrauern.<br />

Frage nach dem Warum bleibt meist offen<br />

Im Spital Herisau kommen jährlich um die<br />

700 Kinder zur Welt. Laut Regula Rutz, Stationsleiterin<br />

Hebammen des Spitalverbunds<br />

Herisau, sind rund zwei davon Totgeburten.<br />

Diese Zahl sei immer etwa gleich. Zum Verständnis:<br />

Endet eine Schwangerschaft bevor<br />

das Kind lebensfähig ist, spricht man von<br />

einer Fehlgeburt. Fehlgeburten kommen<br />

wesentlich häufiger vor als Totgeburten. Bei<br />

einer Totgeburt wiegt das Kind mindestens<br />

500 Gramm und ist vor oder während der<br />

Geburt verstorben. Stirbt das Kind nach der<br />

16. Schwangerschaftswoche im Mutterleib,<br />

wird es in der Regel vaginal geboren. Ungefähr<br />

ab diesem Zeitpunkt übernehmen die<br />

Hebammen die Geburtsbetreuung. Bemerkbar<br />

könne sich eine Fehl- oder Totgeburt<br />

auf verschiedene Arten machen. «Manche<br />

Schwangere spüren ein ungutes Gefühl oder<br />

die Bewegungen des Kindes bleiben aus. In<br />

dem Fall ist es wichtig, dass sich die Schwangere<br />

rasch und jederzeit für eine Kontrolle<br />

melden darf», sagt Rutz. Stirbt ein Kind in<br />

der Schwangerschaft, während oder kurz<br />

nach der Geburt, sei dies immer ein sehr einschneidendes<br />

Ereignis. Die Frage nach dem<br />

«Warum» lasse sich nur selten beantworten.<br />

«In den allermeisten Fällen wird keine Todesursache<br />

gefunden», sagt sie.<br />

Auch bei Sabina Aggeler setzten während<br />

ihrer ersten Schwangerschaft 2004<br />

überraschend die Wehen ein. «Ich war in der<br />

23. Schwangerschaftswoche und merkte sofort,<br />

dass etwas nicht stimmte. Wir fuhren so<br />

schnell es ging ins Spital.» Dort wurden sie<br />

und die Vitalwerte des Kindes untersucht. Da<br />

diese unauffällig waren, wurde sie – verordnet<br />

mit strenger Bettruhe – wieder nach Hause<br />

entlassen. Als sich die Wehen in den kommenden<br />

Tagen verstärkten, folgte ein stationärer<br />

Spitalaufenthalt. «Im Spital Herisau teilte man<br />

uns nach einem Tag Beobachtung mit, dass<br />

sie die in Herisau dazumal zur Verfügung stehenden<br />

Möglichkeiten ausgeschöpft hätten.<br />

So empfahlen sie eine Überweisung ins Kantonsspital<br />

St. Gallen», sagt Sabina Aggeler. Mit<br />

der Ambulanz wurde das Paar nach St. Gallen<br />

gebracht – ein Moment der Unsicherheit und<br />

Angst. «Einerseits bangten wir um unser Kind,<br />

andererseit war für uns klar, dass wir wohl in<br />

St. Gallen mehr Möglichkeiten haben würden.<br />

Wir hatten jedoch Respekt davor, dass im Zentrumsspital<br />

mit der ganzen modernen Medizin<br />

über unsere Köpfe hinweg entschieden würde»,<br />

sagt Glen Aggeler. Diese Angst entpuppte<br />

sich als unbegründet. Im Spital angekommen,<br />

herrschte eine familiäre Stimmung, das Paar<br />

wurde angehört, seine Bedürfnisse abgeklärt<br />

und jeder Vorgehensschritt erläutert und offen<br />

kommuniziert.<br />

«Weinen war<br />

für uns<br />

sehr heilend.»<br />

Sabina Aggeler erhielt einen Wehenhemmer,<br />

dennoch sahen sich die Hebammen und Ärzte<br />

in ihren weiteren Möglichkeiten begrenzt. «Ein<br />

Neonatologe – ein Kinderarzt, der auf Neugeborene<br />

spezialisiert ist – besprach mit uns das<br />

weitere Vorgehen und welche Möglichkeiten<br />

wir zu welchem Preis für das Überleben unseres<br />

Kindes hatten. Bei einer Weiterbehandlung<br />

hätte man uns das Kind direkt nach der Geburt<br />

weggenommen und per Helikopter nach<br />

Zürich transferiert», sagt Glen Aggeler. Weiter<br />

machte der Neonatologe den Eltern bewusst,<br />

dass die Überlebenschance selbst dann gering<br />

sei. Und sogar wenn es überleben würde,<br />

dann möglicherweise nur mit schweren<br />

Beeinträchtigungen. Das Paar entschied sich,<br />

den weiteren Verlauf so zu nehmen, wie es die<br />

Natur bestimmte. «Wir entschieden uns, es<br />

anzunehmen, wie es kommt. Und wir waren<br />

sehr dankbar, wurde diese Entscheidung vom<br />

Spitalpersonal und unserem familären Umfeld<br />

akzeptiert und wir dementsprechend unterstützt.»<br />

Gut eine Woche nach den ersten Wehen<br />

ging die Geburt unaufhaltsam vorwärts,<br />

ihr Sohn Noah kam zur Welt. «Auch wenn es<br />

speziell klingen mag, für uns war es ein sehr<br />

schönes Erlebnis, seine Geburt erleben und<br />

ihn danach in unseren Armen halten zu dürfen»,<br />

sagt Glen Aggeler. Eine halbe Stunde<br />

später verstarb Noah.<br />

Natürliche Geburt wird bevorzugt<br />

Verstirbt das Kind im Mutterleib, wird wenn<br />

möglich von einem Kaiserschnitt abgesehen<br />

und auf eine natürliche Geburt gesetzt. Laut<br />

Rutz seien die Gründe unter anderem mögliche<br />

Folgen der Operation. «Eine Operation ist<br />

immer mit Risiken verbunden. Diesen möchten<br />

wir die Mutter nicht zusätzlich aussetzen.<br />

Zudem kann bei einem Kaiserschnitt schnell<br />

das Gefühl von Kontrollverlust auftauchen.<br />

Daher ist es für die Frau aus psychologischer<br />

Sicht gesünder, wenn sie natürlich gebären<br />

kann.» So könnten Frauen den Verlust ihres<br />

Kindes langfristig emotional besser verarbeiten.<br />

«Es ist wichtig, dass die Eltern direkt nach<br />

der Geburt die Möglichkeit haben, ihr Kind zu<br />

sich zu nehmen und es anzuschauen. Auch<br />

um die Schönheit ihres Kindes zu sehen.» Die<br />

genauen Bedürfnisse des Paares würden aber<br />

vor und während der Geburt bestmöglich abgeklärt.<br />

«Wir besprechen mit dem Paar, ob wir<br />

das Kind zuerst anschauen und es dann den Eltern<br />

beschreiben sollen – oder ob sie das Kind<br />

vielleicht sofort zu sich nehmen wollen, ob wir<br />

es danach bekleiden sollen und ob eine mögliche<br />

Todesursache untersucht werden soll.»<br />

Genug Zeit und ein würdevoller Umgang<br />

mit dem Kind seien wichtig. «Im Spital Herisau<br />

haben wir in jeder Grösse Körbchen mit von<br />

Hand gefertigten Deckchen und Kleidchen,<br />

sowie Erinnerungsstücken für die Eltern, wie<br />

beispielsweise gehäckelte Schmetterlinge für<br />

Eltern und Kind.» Das Kind könne während des<br />

Spitalaufenthalts im Zimmer der Mutter bleiben,<br />

was mehrheitlich gewünscht werde. «Die<br />

Eltern wollen Abschied nehmen, das Kind anschauen<br />

können und Erinnerungen schaffen.»<br />

In dieser Zeit komme Iris Schmid Hochreute-


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Thema des Monats · 17<br />

ner – sofern es der Wunsch sei – zum Zuge.<br />

Dabei sei sie nicht nur Ansprechs-person,<br />

sondern wolle dem verstorbenen Kind seine<br />

Daseinsberechtigung geben. «Ich begrüsse<br />

nicht nur die Eltern, sondern auch das Kind bei<br />

seinem Namen. Ich heisse es auf der Welt willkommen<br />

und verabschiede es. Und wenn es<br />

der Wunsch der Eltern ist, segne ich das Kind.»<br />

Daseinsberechtigung für Kind<br />

Auch Sabina und Glen Aggeler wollten ihrem<br />

Sohn eine Daseinsberechtigung geben. Für<br />

sie handelte es sich um eine glückliche Fügung,<br />

dass Noah das Mindestgewicht für den<br />

Eintrag ins Familienbüchlein erreichte und somit<br />

meldepflichtig war. «Auch wenn auf einer<br />

sehr trockenen und reglementarischen Ebene,<br />

gab es diesem kleinen Menschen die Berechtigung,<br />

offiziell einen Platz in unserer Familie<br />

zu haben», sagt Sabina Aggeler. Und wie<br />

sähe dies heute aus? Thomas Baumgartner,<br />

Gemeindeschreiber der Gemeinde Herisau,<br />

schreibt auf Anfrage: «Als Totgeburt wird ein<br />

Kind bezeichnet, das ohne Lebenszeichen auf<br />

die Welt kommt und ein Geburtsgewicht von<br />

mindestens 500 Gramm oder ein Gestationsalter<br />

(Schwangerschaftsdauer) von mindestens<br />

22 vollendeten Wochen aufweist (Art. 9 Abs. 2<br />

Eidg. Zivilstandsverordnung). Es erlangt zwar<br />

keine Rechtspersönlichkeit, die Geburt wird<br />

aber dennoch beurkundet. Die Bestattung wird<br />

durch die Gemeinde in Absprache mit den Eltern<br />

geregelt. Von einer Fehlgeburt erhält das<br />

Zivilstandsamt in der Regel keine Kenntnis.<br />

Eine Meldung kann aber freiwillig erfolgen.»<br />

Innerhalb einer gewissen Frist musste das<br />

Ehepaar Aggeler das Zivilstandsamt aufsuchen,<br />

die Bestattung planen und diverse Formalitäten<br />

erledigen. Dabei seien sie gut begleitet und<br />

unterstützt worden. Glen Aggeler: «Der damalige<br />

Zivilstandsleiter Christian Gantenbein<br />

machte uns darauf aufmerksam, dass wir unser<br />

Kind vor der Beerdigung im Sarg zum Abschiednehmen<br />

nach Hause nehmen können. Auch<br />

wenn dies bei unserem Umfeld teilweise für<br />

Unverständnis sorgte, war es für uns die richtige<br />

Entscheidung. Wir wollten nicht, dass unser<br />

Kind bis zur Beerdigung in eine Aufbahrungshalle<br />

kommt.» Am Abend vor der Beerdigung<br />

wurde Noah nach Bernhardzell gebracht, wo er<br />

dann beerdigt wurde. «So haben wir einen besonderen<br />

Bezugsort. Auch für unsere späteren<br />

Kinder ist das Grab und die damit verbundene<br />

Nähe zu unserem Noah sehr wichtig.»<br />

Das Bestattungswesen ist kantonal und<br />

kommunal geregelt. Grundsätzlich gilt, dass<br />

jedes meldepflichtige Kind Anrecht auf alle zur<br />

Verfügung stehenden Bestattungsmöglichkeiten<br />

hat. Nicht meldepflichtige Kinder haben<br />

juristisch gesehen kein Anrecht auf eine Bestattung.<br />

«In diesem Fall dürfen die Eltern im<br />

gesetzlichen Rahmen mit dem Kind machen,<br />

Die Gedenksäule für Sternenkinder auf dem Friedhof Herisau.<br />

was für sie richtig ist. Oft wünschen sich die<br />

Eltern dann eine Kremation. So haben sie die<br />

Möglichkeit, die Urne nach Hause nehmen zu<br />

können», sagt Regula Rutz.<br />

Hilfe durch Angehörige<br />

Seit über 18 Jahren sind Sabina und Glen Aggeler<br />

Eltern von drei gesunden Kindern, die<br />

alle mit dem Thema bestens vertraut sind und<br />

wissen, dass sie einen Sternenbruder haben.<br />

«Noah ist für uns und unsere Kinder da, wenn<br />

auch nicht physisch. Er ist unser Schutzengel.»<br />

Die Familie geht mit dem Erlebten seit jeher<br />

offen um. «Uns und unserem Umfeld hat es<br />

gut getan, darüber zu sprechen. Zudem haben<br />

wir gemerkt, wie viele Familien von einer Fehloder<br />

Totgeburt betroffen sind und wir damit<br />

nicht alleine sind.» Und wie können Angehörige<br />

in dieser Situation helfen? Alle für diesen<br />

Text befragten Personen sind sich einig: Ein<br />

Patentrezept gibt es nicht. Jede Person verarbeite<br />

ein solches Ereignis anders. Nützlich sei<br />

sicher, die Betroffen zu fragen, wie man helfen<br />

könne. Sabina Aggeler: «Weinen – alleine oder<br />

gemeinsam mit dem Umfeld – war für uns sehr<br />

heilend. Dennoch waren wir froh, dass es auch<br />

Momente gab, in denen wir lachen konnten.»<br />

Dasein, sich aber nicht aufdrängen, Zuhören<br />

und das Gespräch anbieten, dies könne ebenfalls<br />

helfen. Und wer sich unsicher fühle, solle<br />

seine Hilflosigkeit zum Ausdruck bringen. Fehl<br />

am Platz seien Bewertungen der Situation,<br />

wie etwa «dann musste es eben so sein» oder<br />

«die Schwangerschaft war ja noch nicht soweit<br />

fortgeschritten». Glen Aggeler: «Die Hoffnung<br />

und Freude entsteht oft beim Bewusstsein der<br />

Schwangerschaft. Niemand hat das Recht, eine<br />

Fehl- oder Totgeburt herunterzuspielen – egal<br />

in welchem Schwangerschaftsstadium der<br />

Kindsverlust erfolgte. Schmerz ist individuell,<br />

und es liegt an niemanden, den Schmerz anderer<br />

Personen zu bewerten.»<br />

Helena Städler<br />

Die ökumenische Gedenkfeier für Sternenkinder<br />

findet am Ewigkeitssonntag, 26. November, um<br />

17-18 Uhr in der Kreuzkapelle Herisau statt. Willkommen<br />

sind alle, die persönlich betroffen sind.<br />

Hilfsangebote für Betroffene<br />

und Angehörige<br />

Fachstelle Kindsverlust während der<br />

Schwangerschaft, Geburt und erster<br />

Lebenszeit: www.kindsverlust.ch<br />

(Bild: hst)


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UNSERE GEMEINDE<br />

Wochenmarkt<br />

Saison geht zu Ende<br />

Eine erfolgreiche Marktsaison neigt sich langsam dem Ende<br />

zu. Der Wochenmarkt konnte dieses Jahr planmässig im April<br />

in die Saison starten. Viele Besucherinnen und Besuchern<br />

schätzten den Markt mit seinem regionalen und frischen Angebot.<br />

Dieses konnte erfreulicherweise in dieser Saison mit den<br />

Produkten von drei neuen Marktfahrenden erweitert werden.<br />

Die Gaststände, welche für einzelne Markttage gemietet werden<br />

können, waren nach wie vor sehr gefragt und lockten viele<br />

Teilnehmende auf den Obstmarkt. Der Wochenmarkt hatte<br />

eine sehr gute Auslastung und profitierte nicht zuletzt von einer<br />

einladenden Witterung, die zahlreiche Markttage prägte. Die<br />

Gemeinde bedankt sich bei allen treuen Marktbesuchern und<br />

-besucherinnen. Mit Ihren Einkäufen unterstützen Sie die regionalen<br />

Marktfahrenden sowie einen attraktiven Wochenmarkt.<br />

Christchindlimarkt / Sonntagsverkäufe<br />

Der Herisauer Christchindlimarkt findet am Samstag, 2. Dezember,<br />

und Sonntag, 3. Dezember <strong>2023</strong>, auf dem Ebnet statt. Organisiert<br />

wird der Markt durch den Verein «Herisauer Christchindlimarkt».<br />

Die Sonntagsverkäufe sind für den ersten und dritten Adventssonntag<br />

(3./17. Dezember <strong>2023</strong>) seitens der Gemeinde bewilligt.<br />

Winterlaternen<br />

Über die Wintermonate werden ab Ende November wieder acht<br />

grosse Winterlaternen an verschiedenen Standorten im Dorfzentrum<br />

Licht spenden. Das Aufstellen der solarbetriebenen Laternen<br />

ist eine Initiative der IG Zentrumsentwicklung. Die Interessengemeinschaft,<br />

bestehend aus der Stiftung Dorfbild, dem<br />

Gewerbeverein und der Gemeinde, setzt sich für ein lebendiges<br />

und vielfältiges Herisauer Ortszentrum mit Ausstrahlung und hoher<br />

Aufenthaltsqualität ein.<br />

Letzter Wochenmarkt der Saison<br />

Am Samstag, 18. November, findet der letzte Wochenmarkt<br />

der Saison statt. Nach der Winterpause wird der Wochenmarkt<br />

ab dem 6. April 2024 bis November wieder wöchentlich<br />

durchgeführt, jeweils samstags von 8.30 – 12.30 Uhr auf dem<br />

Obstmarkt.<br />

Advent<br />

Feierliche Stimmung im Dorf<br />

Adventsstube in der Chäshalle<br />

Der Verein Familiensache organisiert auch dieses Jahr vom<br />

2. Dezember bis zum 22. Dezember die Adventsstube in der<br />

Chäshalle. In gemütlicher und weihnachtlicher Atmosphäre<br />

lädt die Beiz zum Verweilen. Den erwirtschafteten Gewinn<br />

spendet der Verein an die Palliativabteilung des Ostschweizer<br />

Kinderspitals in St. Gallen.<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 17.00 - 23.00 Uhr /<br />

Freitag bis Sonntag 16.00 - 24.00 Uhr<br />

Weihnachtszauber (Glühweinhütte) kurzfristig abgesagt:<br />

Interessenten gesucht<br />

Obwohl die Glühweinhütte auf dem Obstmarkt geplant und<br />

bewilligt war, zog sich der Betreiber kurzfristig Ende Oktober<br />

aufgrund Personalmangel für die diesjährige Adventszeit<br />

zurück. Die Gemeinde bedauert, dass dieser beliebte Treffpunkt<br />

auf dem Obstmarkt nicht stattfindet. Trotzdem ist<br />

es der Gemeinde ein Anliegen, den Platz in der Adventszeit<br />

für die Bevölkerung auf irgendeine Weise zu «bespielen».<br />

Kurzfristige Interessenten können sich mit entsprechenden<br />

Ideen bis am Freitag, 10. November <strong>2023</strong>, bei der Gemeinde<br />

unter volkswirtschaft@herisau.ar.ch bewerben.<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Zu Diensten<br />

Auf Sammeltour: «Ich schenke den Menschen gerne ein Lächeln»<br />

In Herisau werden jedes Jahr mehrere Tausend Tonnen Kehricht,<br />

Papier und Grünabfälle eingesammelt. Yvonne Thoma<br />

fährt jede Woche als Beladerin durch die Strassen. Sie erzählt,<br />

was sie an ihrem Beruf mag und wie die Menschen ihren Alltag<br />

erleichtern könnten.<br />

Yvonne Thoma ist sich Wind und Wetter gewohnt. Zum Gespräch<br />

erscheint sie bei strömendem Regen ohne Schirm. Die Brillengläser<br />

sind gesprenkelt, der Händedruck fest. «Ich bin Yvonne»,<br />

sagt sie direkt und unkompliziert. «Bis zum Café ist es ja nicht<br />

weit, oder?» Fünf Minuten später sitzt sie mit einem wärmenden<br />

Kaffee vor sich auf dem Tisch und erzählt über ihren Beruf.<br />

Gemeinsam mit ihrem Mann Florian Thoma führt sie die «Thoma<br />

Entsorgung & Recycling AG», die in Herisau für die Papierund<br />

Grünabfuhr zuständig ist. «Zu Beginn war ich als Frau eine<br />

Exotin», sagt Yvonne Thoma. «Aber viele Menschen kommen<br />

interessiert auf mich zu, wenn ich hinten auf dem Lastwagen<br />

stehe. Sie finden es toll, dass eine Frau diesen Job macht.» Seit<br />

mittlerweile zehn Jahren führen die Thomas den Betrieb – dabei<br />

stammen beide aus ganz anderen Berufen. «Mein Mann war<br />

Metzger, wollte aber schon immer den Führerschein für Lastwagen<br />

machen. Danach hat er bei dem Unternehmen eine Stelle gefunden,<br />

das wir später übernehmen konnten.» Sie selbst sei gelernte<br />

Bäckerin und Konditorin. «Ich habe eine Weiterbildung im<br />

Finanzwesen gemacht und bin nochmals vier Jahre in die Schule<br />

gegangen. Neben den Fahrten als Beladerin mache ich das Büro<br />

im Betrieb.»<br />

Die alte Frau am Fenster<br />

Nur im Büro zu sitzen, kam für Yvonne Thoma nicht in Frage.<br />

«Wenn ich draussen unterwegs bin, kann ich abschalten und<br />

mich körperlich betätigen. Zudem bin ich dadurch näher an der<br />

Basis und weiss, was unsere Mitarbeitenden beschäftigt und mit<br />

welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden.» Letztere<br />

haben viele Gesichter – von ungeduldigen Autofahrern über die<br />

Eigenheiten des Wetters bis zu falsch hinausgestelltem Papier/<br />

Karton und Abfallsäcken. «Spannend ist ja, dass meistens jemand<br />

anderes die Schuld trägt», sagt Yvonne Thoma. «Wenn ich<br />

beispielsweise lose Glasscherben in einem Sack finde und an der<br />

Tür klingle, war es garantiert die Frau, wenn der Mann aufmacht<br />

Yvonne Thoma steht als Beladerin mehrmals wöchentlich im Einsatz.<br />

– und er, wenn sie aufmacht.» Es gäbe in jeder Gemeinde die eine<br />

oder andere Strasse, die unter den Entsorgern bekannt sei. «Wir<br />

haben Aufkleber, auf denen wir vermerken können, weshalb wir<br />

dieses oder jenes nicht mitnehmen. Meistens steht das Zeug allerdings<br />

auch ein paar Tage später noch dort. Viele denken sich:<br />

Jetzt ist es draussen und nicht mehr mein Problem.»<br />

«Thoma Entsorgung» kümmert sich um die Papier- und Grünabfuhr.<br />

Yvonne Thoma unterstreicht allerdings, dass dies Meckern auf<br />

hohem Niveau sei. «Die negativen Erlebnisse bleiben stärker im<br />

Gedächtnis, weil sie mit mehr Emotionen verknüpft sind. Wenn<br />

ein Autofahrer hupt, wühlt mich das mehr auf, wie wenn einer<br />

geduldig hinter dem Lastwagen wartet.» In diesen Fällen wendet<br />

sie einen einfachen Trick an. «Wenn ich den Menschen ein Lächeln<br />

schenke und ihnen einen guten Morgen wünsche, kommt<br />

oft beides zurück.» Ohnehin weiss Yvonne Thoma viele kleine<br />

Anekdoten zu erzählen, die einem zum Schmunzeln bringen. «Da<br />

sind die Kinder, die jede Woche an derselben Stelle warten und<br />

winken. Oder die alte Frau, die aus dem Fenster schaut und uns<br />

grüsst, wenn wir bei ihr vorbeifahren.»<br />

Der Blick aufs Wetter<br />

Herisau ist für die Entsorgung in drei Zonen unterteilt. Die Kehrichtabfuhr<br />

kommt wöchentlich, die Papierabfuhr alle drei Wochen<br />

und die Grünabfuhr 18-mal im Jahr. «Dieser Plan wird jedes<br />

Jahr von der Gemeinde erstellt», sagt Yvonne Thoma. Während<br />

sich ihr Unternehmen um die Papier- und Grünabfuhr kümmert,<br />

fällt die Kehrichtsammlung in das Aufgabengebiet des Zweckverbands<br />

Abfallverwertung Bazenheid ZAB. Thoma beschreibt<br />

die Zusammenarbeit mit dem ZAB als eine «Arbeitsgemeinschaft»,<br />

die bestens funktioniere. «Wenn wir Papier oder Grüngut<br />

einsammeln, fahren wir in der Regel immer dieselben Routen.<br />

Ausnahmen gibt es vor allem im Winter.» So könne es einmal<br />

vorkommen, dass bestimmte Gegenden morgens statt am Nachmittag<br />

angefahren werden, um bessere Strassenverhältnisse<br />

vorzufinden. «Daher sind wir froh, wenn die Einwohnerinnen und<br />

Einwohner das Papier oder die Grüntonnen um sieben Uhr mor-<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

gens bereitstellen, wenn unsere Schicht beginnt», so Thoma.<br />

«Viele Menschen sind Gewohnheitstiere und wissen, um welche<br />

Uhrzeit wir normalerweise vorfahren. Wenn wir dann einmal früher<br />

oder später dran sind, verwerfen einige die Hände.»<br />

Obwohl in der Region vieles gut läuft und die Entsorgung rege<br />

genutzt wird, wünscht sich Yvonne Thoma die eine oder andere<br />

Verbesserung. «Es sind oftmals die einfachen Dinge, die unsere<br />

Arbeit erleichtern: Die Abfallsäcke zubinden, Papier zusammenbinden<br />

und nicht in eine Einkaufstasche stopfen, Tetra-Packungen<br />

nicht mit dem Karton entsorgen, das Maximalgewicht der<br />

Säcke beachten und das Abfuhrgut direkt an die Strasse stellen.»<br />

Letztlich biete jede Gemeinde mit den Separatabfuhren<br />

eine bequeme Dienstleistung. «Wenn jeder seinen Abfall selbst<br />

entsorgt, wird das Angebot irgendwann reduziert. Sammelstellen<br />

wie der WinWin-Markt sind nicht darauf ausgelegt, grössere<br />

Mengen an Kehricht, Papier oder Grüngut aufzunehmen.»<br />

Einstieg in den Arbeitsmarkt<br />

Yvonne Thoma macht ihren Job mit Leidenschaft. «Ich habe es<br />

gerne sauber, schätze den Kontakt mit den Menschen und mache<br />

gerne etwas mit den Händen.» Es sei ein anstrengender Beruf,<br />

aber auch einer, der Chancen bietet. «Wir können beispielsweise<br />

Menschen ohne Ausbildung einen Weg in den Arbeitsmarkt<br />

ermöglichen.» Thoma erzählt die Geschichte eines Kenianers,<br />

der eine Schweizerin geheiratet habe und deshalb nach Herisau<br />

gekommen sei. «Sie hat uns nach Arbeit für ihn angefragt, und<br />

wir konnten ihn für die beiden Abfuhrtage in Herisau einstellen.<br />

Er war sehr engagiert, wollte die Sprache schnell lernen und war<br />

immer freundlich.» Mittlerweile konnte Thoma ihm helfen, eine<br />

Vollzeitstelle in einem anderen Unternehmen zu finden. «Wir<br />

können Türen öffnen, wenn sich jemand nicht zu schade für diese<br />

Arbeit ist und es wirklich will. Und übrigens», Yvonne Thoma<br />

trinkt ihren Kaffee aus und schaut in den Regen, «hat der Kenianer<br />

das eine oder andere von meinem Appenzeller Dialekt aufgeschnappt.<br />

Da musste ich schon lachen, wenn er wieder einmal<br />

‹Nei, da goht nüüd!› gesagt hat.»<br />

50 Tonnen Kehricht – pro Woche<br />

In Herisau werden auf der wöchentlichen Kehrichtabfuhr<br />

rund 220 Kilometer auf drei Sammelrouten zurückgelegt und<br />

dabei 50 Tonnen Abfall eingesammelt. Bei der Papierabfuhr<br />

mit ihrem Turnus alle drei Wochen summiert sich die abtransportierte<br />

Menge auf rund 750 Tonnen pro Jahr, bei den<br />

jährlich 18 Grünabfuhren kommen über 300 Tonnen zusammen.<br />

Die Separatsammlung wird im Auftrag der öffentlichen<br />

Hand von der «Thoma Entsorgung» durchgeführt, die Kehrichtabfuhr<br />

vom Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid.<br />

Projektticker<br />

Wertstoffsammelstelle Chammerholz<br />

Die Ausführungsplanung und das Submissionsverfahren sind<br />

abgeschlossen. Die Bauarbeiten werden im Verlauf des Novembers<br />

beginnen. Ziel ist es, dass die Wertstoffsammelstelle im<br />

Juni 2024 eröffnet werden kann.<br />

Sanierung und Ausbau Sturzeneggstrasse<br />

Die Bauarbeiten im Strassenbereich sind für <strong>2023</strong> abgeschlossen.<br />

Es sind noch ein paar Nebenarbeiten wie Objektschutzmassnahmen,<br />

Böschungen und Geometerarbeiten zu tätigen,<br />

und im kommenden Sommer folgt der Deckbelag im Strassenbereich.<br />

Somit wird die Sanierung der Sturzeneggstrasse termingerecht<br />

abgeschlossen.<br />

Solarfaltdach ARA<br />

Die Arbeiten am Solarfaltdach sind abgeschlossen. Die Anlage<br />

läuft nun vollautomatisch.<br />

Instandsetzung Obermoosbergstrasse<br />

Die Strassenrandabschlüsse und die Kanalisationsschächte der<br />

Etappe <strong>2023</strong> sind instand gestellt.<br />

Bushaltestellensanierung Obermoosberg und Saum<br />

Die Tiefbauarbeiten konnten termingerecht abgeschlossen<br />

werden. Noch pendent ist das Versetzen des Buswarteunterstands<br />

im Saum. Diese Arbeit wird noch vor dem Beginn des<br />

Winters ausgeführt.<br />

Info<br />

Kommunikationskonzept: Workshop mit Gruppierungen<br />

Die Gemeinde Herisau ist daran, ihr Kommunikationskonzept zu<br />

überprüfen, und führte dazu kürzlich eine breite Bevölkerungsumfrage<br />

durch. In einem ersten Schritt erfolgte bis am 3. Oktober<br />

eine Umfrage bei einem repräsentativ ausgewählten Teil der<br />

Bevölkerung. Diese ist von rund 400 Herisauerinnen und Herisauern<br />

vollständig ausgefüllt worden. Der Gemeinderat bedankt sich<br />

herzlich für die Teilnahme. Als zweiter Schritt vor der Auswertung<br />

der Umfrage wird am 30. November <strong>2023</strong> von 18.30 Uhr bis 21.30<br />

Uhr im Evangelischen Kirchgemeindehaus ein Zielgruppenworkshop<br />

durchgeführt, zu dem die Vereine und andere Gruppierungen<br />

in Herisau eingeladen werden. Ziel ist es, die kommunikativen<br />

Bedürfnisse auch dieser Akteure besser kennenzulernen. Dazu<br />

erfolgen separate Einladungen mit einer Bitte um Anmeldung aus<br />

organisatorischen Gründen.<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Schule<br />

Sie blicken auf die ersten Monate zurück<br />

Daniel Blatter, Diana Bruggmann, Pascal Schmuckli: ein Primarlehrer,<br />

eine Kindergärtnerin und das neue Schulleitungsmitglied<br />

haben vor kurzem Stellen in Herisau angetreten.<br />

«Mein Bauchgefühl hat sich als richtig erwiesen. Ich spüre viel<br />

Freude – im Team und in der Klasse. Und der Standort des Schulhauses<br />

ist sehr schön», sagt Daniel Blatter. Er hätte auch die Möglichkeit<br />

gehabt, anderswo zu unterrichten. Nun ist er in einem Vollpensum<br />

als Lehrer der 5./6. Klasse im Saum angestellt. Blatter ist<br />

25 Jahre alt. Sein Ziel sei stets gewesen, Lehrer zu werden; aber<br />

als Backup-Plan und als Mittel zum Zweck der Lebenserfahrung<br />

lernte er Bauspengler. Während eines halben Jahres arbeitete er<br />

nach der Lehre im Beruf, es folgten Zivildienst in Primar- und Kindergartenklassen,<br />

die BMS, die ISME und das dreijährige Studium<br />

an der Pädagogischen Hochschule. «Es gilt, sich in die Lehrmittel<br />

einzuarbeiten.» Zum Beispiel in jenes, in dem es um «Medien und<br />

Wirklichkeit» geht. Sie sollen gut überlegen, welche Verbindungslinien<br />

zu ziehen sind, sagt er während unseres Besuchs zur Klasse.<br />

Schon in der vierten Woche weilte diese im Lager in Wildhaus.<br />

«Es war recht streng, aber toll.» Er selber ist im Thurgau aufgewachsen.<br />

Die ersten Einführungstage durch die Herisauer Schulleitung<br />

resp. die Verantwortlichen des kantonalen Departementes<br />

Bildung und Kultur in den Sommerferien seien nützlich gewesen.<br />

Weitere Termine werden folgen.<br />

Daniel Blatter: das richtige Bauchgefühl.<br />

«Ganz guet gmacht»<br />

Wechsel in den Kindergarten Moos. «Das hend ihr aber guet<br />

gmacht, guet gmacht, ganz guet gmacht», singen die Kinder mit<br />

Diana Bruggmann. Wer etwas zeigen möchte, spaziert im Kreis.<br />

Die Kindergärtnerin stammt aus Uzwil und ist 29 Jahre alt. Sie hat<br />

einst die Fachmittelschule gestalterischer Richtung absolviert.<br />

«Nachher wollte ich etwas Abstand zur Schule gewinnen.» Sie<br />

arbeitete in einer Bäckerei, leitete gar die Filiale. Sie habe aber<br />

gewusst, dass sie in den Lehrberuf einsteigen wolle. Das erste<br />

Praktikum an der Pädagogischen Hochschule habe sie im Kindergarten<br />

besucht. «Da merkte ich: Das ist meine Stufe.» Ihr Diplom<br />

befähigt sie zum Unterricht bis zur 3. Primarklasse. Vor einem<br />

Jahr hat Bruggmann eine Stellvertretung im Moos angetreten;<br />

seit dem August ist sie in einem Vollpensum angestellt (inklusive<br />

Werken in der 1./2. Klasse). «Ich habe mich von Anfang an sehr<br />

wohl gefühlt. Das Team ist klein, aber fein.» Die Kinder erlebe sie<br />

als begeisterungsfähig und interessiert, die Eltern als offen und<br />

hilfsbereit. «Zum Beispiel beim Besuch der Viehschau oder beim<br />

Eislaufen bin ich froh um Unterstützung.» Ihrer Klasse gehören 28<br />

Kinder an – eine Herausforderung. Sie sagt, sie fühle sich von der<br />

Schulleitung sehr getragen. Oft ist eine Praktikantin anwesend.<br />

Pascal Schmuckli: «Innovative Ausrichtung»<br />

Der 33-jährige Pascal Schmuckli hat im August die Schulleitung<br />

für die Oberstufe und das Landhaus übernommen. Er<br />

gibt Auskunft über den Start.<br />

Wie haben Sie die ersten Wochen erlebt?<br />

«Intensiv und positiv. Wenn das Schuljahr beginnt, ist planungsmässig<br />

schon das Meiste aufgegleist. Aber es gab<br />

natürlich vieles und viele kennenzulernen. Die Atmosphäre<br />

in Schulleitung und Sekretariat ist sehr gut. Und ich bin<br />

Lehrpersonen begegnet, die mit hohem Engagement und<br />

lösungsorientiert unterwegs sind. Im ersten Quartal habe<br />

ich die neuen Lehrpersonen besucht; nun folgen die ‘ordentlichen’<br />

Visitationen. Es ist mir wichtig, auch immer wieder<br />

in der Pause präsent zu sein – für einen niederschwelligen<br />

Austausch.»<br />

Mit dem Schulort ist für Sie ebenfalls das System an der Sekundarschule<br />

neu.<br />

«Ich habe einst in der Schule Herisau Zivildienst geleistet,<br />

auch in der Oberstufe. So habe ich die Lernlandschaften, den<br />

Niveauunterricht und das Modell Neigung kennengelernt.<br />

Die innovative Ausrichtung spricht mich an. Für die Bewerbung<br />

auch ein Grund war, dass ich in ein Schulleitungsteam<br />

eingebunden bin.»<br />

Welches waren die grössten Herausforderungen?<br />

«Speziell ist in Herisau die grosse Zahl von Schuleinheiten<br />

mit entsprechend vielen Schulhausteams. Als Lehrer und<br />

Schulleiter habe ich zuvor im Kanton St.Gallen in den Gemeinden<br />

Berneck, Buchs und Uzwil gearbeitet. In Ausserrhoden<br />

läuft manches anders - so sind beispielsweise die kurzen<br />

Wege ein grosser Vorteil.»<br />

Pascal Schmuckli in seinem Büro.<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


UNSERE GEMEINDE<br />

Sportzentrum<br />

Energie sparen dank LED beim Rasen und Allwetterplatz<br />

Seit Ende Oktober verfügen die Aussenplätze des Sportzentrums<br />

über eine neue Beleuchtung. Hans Speck und Roger<br />

Gehrig mit seinem Team sorgen dafür, dass Anlagen und Technik<br />

an der frischen Luft immer für Vereine, Schulen und Breitensport<br />

bereit sind.<br />

Das Sportzentrum bietet mehr als das, was sich in den Hallen<br />

abspielt. «Nicht viele wissen, dass wir auch die Aussensportanlagen<br />

der Gemeinde verwalten», erklärt Roger Gehrig, Bereichsleiter<br />

Technik im Sportzentrum. «Kunstrasen, Kiesplatz,<br />

Fussballrasen und den roten Allzweckplatz haben wir beispielsweise<br />

diesen Sommer mit neuen LED-Leuchten ausgestattet.<br />

Damit befinden wir uns auf dem aktuellen Stand der Technologie.<br />

Das bringt den grossen Vorteil, dass wir Energie und damit<br />

verbunden natürlich auch Kosten sparen.» Dank solcher Massnahmen<br />

könne das Sportzentrum den Stromverbrauch senken.<br />

«Der Verbrauch ist in diesem Jahr vergleichbar mit 2021, als<br />

wir aufgrund der Pandemie nur eingeschränkt geöffnet hatten.<br />

Das zeigt, dass die Energiesparmassnahmen wirken. Deshalb<br />

ergibt es Sinn, diese auf die Aussenanlagen auszuweiten – beispielsweise<br />

mit diesen effizienten Leuchten.»<br />

Bereichsleiter Technik Roger Gehrig vom Sportzentrum und Hauswart Hans<br />

Speck schätzen ihre Zusammenarbeit.<br />

Einsatz rund um die Uhr<br />

Der Unterhalt der Sportanlagen fällt in das Aufgabengebiet von<br />

Hans Speck, der seit 32 Jahren für die Gemeinde als Hauswart<br />

im Ebnet und Kreckel tätig ist und den Einkauf des Schulsportmaterials<br />

verantwortet. «Mit den neuen LED-Leuchten auf den<br />

Aussenanlagen im Kreckel verbrauchen wir bis zu 60 Prozent<br />

weniger Strom. Zudem sind sie langlebiger als die alten Glühbirnen,<br />

wodurch wir weniger einkaufen müssen. Wenn alles<br />

nach Plan läuft und von den entsprechenden Stellen genehmigt<br />

wird, werden wir in naher Zukunft auch die Sportanlage<br />

im Ebnet und den Fussballplatz im Wilen umrüsten.»<br />

Mit der Massnahme verbessert sich auch die Situation für<br />

die Anwohnerinnen und Anwohner der Aussenanlagen. «Die<br />

modernen Lampen senden ihr Licht viel zielgerichteter aus»,<br />

erklärt Speck. «Damit können wir die Plätze ideal ausleuchten<br />

und naheliegende Häuser bekommen weniger Lichtemissionen<br />

ab.» Die Instandhaltung der Anlagen umfasst nicht nur<br />

die Beleuchtung, sondern eine Vielzahl an Aufgaben – von der<br />

Reinigung nach einem Sportanlass über anfallende Reparaturen<br />

bis zum Austauschen einer defekten Sicherung. «Ich bin<br />

eigentlich immer erreichbar», sagt Speck. «Wenn am Samstagabend<br />

auf dem Ebnet ein Schwingfest stattfindet und am<br />

nächsten Morgen ein Fussballturnier ansteht, kommt es schon<br />

einmal vor, dass ich bis zwei Uhr morgens aufräume.»<br />

Etwas mit den Händen machen<br />

Entsprechend richtet Hans Speck seine Ferien nach dem<br />

Kalender der heimischen Vereine und Schulen. «Wirklich geschlossen<br />

sind die Anlagen einzig zwischen Weihnachten und<br />

Neujahr. Aber dann mache ich meistens die Grossreinigung.»<br />

Er übe seinen Beruf auch nach über 30 Jahren noch gerne aus.<br />

Er schätze es, draussen zu sein und etwas mit den Händen<br />

zu machen. «Ich könnte nicht den ganzen Tag im Büro sitzen<br />

und in einen Bildschirm starren. Meine Arbeit steht für mich<br />

an erster Stelle. An zweiter und dritter eigentlich auch. Danach<br />

kommt der Rest. Zum Glück habe ich eine wunderbare Frau,<br />

die das mitmacht.»<br />

Als grösste Herausforderung bezeichnen Roger Gehrig und<br />

Hans Speck die volle Auslastung der Aussensportanlagen.<br />

Von einheimischen Vereinen und Schulen über die öffentliche<br />

Bevölkerung bis zu Vereinen aus anderen Kantonen, die in<br />

den Ferien ihre Trainingslager in Herisau abhalten, seien die<br />

Plätze immer bestens besucht. «Wenn ich an einem Wochenende<br />

den Rasenplatz beim Kreckel wegen starker Regenfälle<br />

sperren muss und alle Fussballteams auf den Kunstrasen oder<br />

das Ebnet ausweichen müssen, braucht es schon einen ‹Lupf›,<br />

damit wir alle Spiele ermöglichen können», so Speck. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen Bereichsleiter Technik Sportzentrum<br />

Gehrig und Hauswart Speck beschreiben beide als angenehm.<br />

«Wenn er in den Ferien ist, behalte ich beispielsweise die Aussenanlagen<br />

rund ums Sportzentrum im Blick», erklärt Gehrig.<br />

«Wenn wir uns gegenseitig über die Schultern schauen, sehen<br />

wir vielleicht etwas, was dem anderen entgangen ist. Das<br />

kommt letztlich allen zugute.»<br />

Eine sportliche Geschenkidee<br />

Ab dem 3. Dezember bietet das Sportzentrum pünktlich zum<br />

Start in die besinnliche Adventszeit wieder eine besondere<br />

Aktion an. Auf sämtliche Gutscheine gibt es bis und mit<br />

24. Dezember einen Rabatt von zehn Prozent. Von der kleinen<br />

Auszeit in der Sauna über ein Fitnessabonnement bis zur<br />

Jahreskarte für die Eishalle findet sich für alle das passende<br />

Geschenk. Die Gutscheine können mit frei wählbaren Beträgen<br />

an der Kasse bezogen werden.<br />

Eine Publikation der Gemeinde Herisau


ES<br />

DAMPFT<br />

DER<br />

Frauen – Filmabend<br />

Dienstag, 14.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Cinétreff Herisau<br />

Apéro im Foyer 19:00 Uhr<br />

Filmbeginn 19:30 Uhr<br />

IN<br />

DANUSERS<br />

KÜCHE<br />

Anmeldung bis <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

über die Website der Frauengemeinschaft<br />

www.fg-herisau.ch<br />

Kosten: Mitglieder CHF 10.00 / Nichtmitglieder CHF 15.00<br />

Gerne beraten wir Sie bei<br />

Ihren Fragen zum Einbau von<br />

Kochfeldabzugssystemen.<br />

www.danuserherisau.ch<br />

Frauen – Filmabend<br />

Dienstag, 14.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Cinétreff Herisau<br />

Apéro im Foyer 19:00 Uhr<br />

Filmbeginn 19:30 Uhr<br />

Der Rosengarten<br />

von Madame Vernet<br />

Anmeldung bis <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

über die Website der Frauengemeinschaft<br />

www.fg-herisau.ch<br />

BEKANNTMACHUNG<br />

Ausserordentliche Ergänzungswahl<br />

Mit Schreiben vom 28. August <strong>2023</strong> hat<br />

Gemeinderätin Stefanie Danner ihren Rücktritt<br />

aus dem Gemeinderat per 31. Dezember<br />

<strong>2023</strong> erklärt. Sie begründet ihren Schritt mit<br />

einer stärkeren beruflichen Belastung in ihrer<br />

Funktion im Konzern des Hauptarbeitgebers.<br />

Gemäss Beschluss des Gemeinderates wird<br />

die Ergänzungswahl (1. Wahlgang) für den<br />

Rest der Amtsperiode <strong>2023</strong> bis 2027 auf den<br />

Sonntag, 3. März 2024 angesetzt. Ein allenfalls<br />

erforderlicher 2. Wahlgang findet am<br />

Sonntag, 7. April 2024 statt. Für die Überbrückung<br />

der entstehenden Vakanz plant der<br />

Gemeinderat eine ratsinterne Regelung.<br />

Kosten: Mitglieder CHF 10.00 / Nichtmitglieder CHF 15.00<br />

Publireportage<br />

Herbst-Apéro bei claro am Samstag,<br />

18. November 9-15h<br />

Eine absolute Neuheit werden Sie ab dem 18. November in<br />

unserem Sortiment finden: Keramik-Schalen aus Japan. Zum<br />

ersten Mal bieten wir hochwertiges Kunsthandwerk aus einer<br />

Kooperative, in der verschiedene Familienwerkstätten zusammengeschlossen<br />

sind, an.<br />

Mit diesem Projekt unterstützen wir die Weitergabe von<br />

lokalem Know-how und des Kulturerbes des Landes und<br />

helfen Familien dabei, ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit<br />

zu bestreiten.<br />

Ebenfalls neu im Sortiment finden Sie Baumwoll-Geschirrtücher<br />

aus Nepal. Nepali Craft Trading ist bereits seit 1990<br />

claro-Partner, an die 1200 Handwerkerinnen beliefern die<br />

Organisation mit Artikeln aus Baumwolle und Filz. Rohstoffbeschaffung,<br />

Qualitätskontrolle sowie Produktentwicklungen,<br />

Vorfinanzierung und faire Entlöhnung ermöglichen den Frauen<br />

eine Existenz.<br />

Seien Sie neugierig, kommen Sie vorbei und überzeugen Sie<br />

sich von hochwertigem Kunsthandwerk in unserem Laden –<br />

wir freuen uns!<br />

Ihr claro-Team Herisau


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Chorzfuetter · 25<br />

Chorzfuetter<br />

Cherze-Chochi öffnet ihre Tore<br />

Pünktlich zur bevorstehenden Weihnachtszeit<br />

öffnet die Cherze-Chochi Herisau vom<br />

1. November bis 17. Dezember ihre Türen.<br />

Gegründet wurde sie 1976 von Ursula Aerni.<br />

Über Jahrzehnte wurde die Cherze-Chochi<br />

dann von Elsy Signer mit weiteren Kursleiterinnen<br />

wie Alma Züst oder Nanou Auer<br />

im Schützenhaus weitergeführt. 2019 übernahm<br />

Manuela Lechthaler die Leitung. Dabei<br />

richtet sich das Angebot zum Kerzenziehen<br />

nicht nur an Familien mit Kindern, sondern<br />

auch an Erwachsene. Weitere Informationen<br />

gibt es hier: www.cherze-chochi.ch. (mitg.)<br />

Konzert Appenzeller Panorama-Chor<br />

2007 wurde aus dem Projektchor des Appenzellischen<br />

Chorverbandes der Appenzeller<br />

Panorama-Chor. Seitdem pflegen<br />

rund 40 Sängerinnen und Sänger unter der<br />

Leitung von Kathrin Pfändler Kehl den Chorgesang<br />

in all seinen Facetten. Unter dem<br />

Motto «Ich sing und spiel dir mein Lied» findet<br />

am Samstag, 18. November, um 19 Uhr<br />

im katholischen Pfarreiheim ein Konzert<br />

statt. Als Gastformation wird das Harmonika-Orchester<br />

Herisau unter der Leitung von<br />

Stefanie Schoch den Anlass bereichern. Der<br />

Eintritt ist frei, es wird eine Kollekte erhoben.<br />

(mitg.)<br />

NEUARTIGE SPIELGRUPPE<br />

FÜR ELTERN UND KINDER<br />

Die Spielgruppe Jupidu in Herisau testet<br />

seit einigen Monaten ein neues Angebot.<br />

Die sogenannte Eltern-Kind-Spielgruppe<br />

(ElKi) richtet sich an Familien, die Mühe mit<br />

dem Ablösungsprozess haben. «Dieses Angebot<br />

ist eine Art Vor-Spielgruppe für Kinder<br />

ab zwei Jahren», erklärt Martina Knöpfel<br />

von Jupidu. «Die Kinder kommen mit einem<br />

Elternteil oder einer Begleitperson zu uns,<br />

was ein sanftes Loslassen ohne Zeitdruck<br />

gewährleistet. Die Kinder und ihre Eltern<br />

sammeln Erfahrungen, lernen die Leiterinnen<br />

kennen und bauen Vertrauen auf, bevor<br />

nach einem Jahr der fliessende Übergang<br />

in die normale Spielgruppe erfolgt.» Jupidu<br />

ist die erste Spielgruppe in Appenzell Ausserrhoden<br />

mit einem ElKi-Angebot. «Die<br />

Eltern können auf diesem Weg nochmals<br />

bewusst Zeit mit ihrem Kind verbringen.<br />

Zudem treffen sie auf andere Familien und<br />

knüpfen Kontakte, um Erfahrungen zu teilen»,<br />

sagt Knöpfel. Gerade für Familien mit<br />

Migrationshintergrund biete dies ein niederschwelliges<br />

Angebot für eine optimale<br />

Integration. «Im letzten Quartal kommen<br />

die Kinder dann ohne Eltern zu uns, weil sie<br />

bis dahin mit der neuen Umgebung vertraut<br />

sind. Und die Eltern wiederum wissen, dass<br />

ihr Kind in guten Händen ist.» Ein Halbtag<br />

im ElKi ist ähnlich aufgebaut wie in einer<br />

normalen Spielgruppe. «Es wird gewerkelt,<br />

gemalt, geknetet, gespielt, zusammen Znüni<br />

gegessen oder auch mal gebacken.» Derzeit<br />

beschränkt sich das Angebot auf zwei<br />

Halbtage in der Woche. Am Donnerstagnachmittag<br />

findet das ElKi im Haus an der<br />

Rosenaustrasse statt, am Freitagmorgen<br />

geht es in Wald. Die beiden Gruppen seien<br />

gut in das Pilotprojekt gestartet. «Wir sind<br />

uns bewusst, dass Neues zuerst ein wenig<br />

Zeit braucht», sagt Martina Knöpfel. «Aber<br />

weil es immer dieselben Kinder und Leiterinnen<br />

sind, entsteht schnell eine gewisse<br />

Konstanz. Das wird von allen Seiten sehr geschätzt.»<br />

Derzeit gäbe es noch ein paar freie<br />

Plätze in der Waldgruppe. «Für uns steht<br />

fest, dass wir auch im August 2024 mit neuen<br />

ElKi-Gruppen starten wollen.» (sd)<br />

Appenzeller Kammerorchester<br />

Am Freitag, 1. Dezember, spielt das Appenzeller<br />

Kammerorchester um 20 Uhr das erste<br />

von drei Konzerten in der reformierten<br />

Kirche. Die anderen Auftritte finden am 9.<br />

und 10. Dezember (19.30 und 17 Uhr) statt.<br />

Das Programm mit dem Namen «concertare»<br />

ist ein friedliches Wettstreiten unter<br />

Musikerinnen und Musikern. Als Solistinnen<br />

sind mit Bettina Messerschmidt, Annina<br />

Stahlberger und Renate Sudhaus Spezialistinnen<br />

für historische Aufführungspraxis zu<br />

hören. (mitg.)<br />

Bauabrechnung Kreuzkapelle<br />

Von August 2022 bis April <strong>2023</strong> wurden in<br />

der Kreuzkapelle Sanierungs- und Renovationsarbeiten<br />

getätigt. Die an den Bauarbeiten<br />

beteiligten Personen sowie die Nutzer<br />

der Kreuzkapelle und der Friedhofsanlage<br />

zeigen sich über das Ergebnis erfreut. Die<br />

Investition beträgt 170'781.20 Franken, was<br />

weit unter dem Verpflichtungskredit von<br />

285'000 liegt. (gk)<br />

Martina Knöpfel (links) und ihr Jupidu-Team bieten besondere Spielgruppen an. <br />

GEWERBEVERBAND SIEHT<br />

RÜCKLÄUFIGE AUSLASTUNG<br />

(Bild: zVg.)<br />

Auch wenn die Auslastung im laufenden<br />

Jahr leicht rückläufig war, blickt das Ausserrhoder<br />

Gewerbe mehrheitlich auf ein intensives<br />

Arbeitsjahr zurück. Die Aussichten<br />

für das kommende Jahr seien wie schon im<br />

Vorjahr verhalten optimistisch. «Preisdruck,<br />

Fachkräftemangel, fehlende Lernende oder<br />

die zunehmende Bürokratie bereiten in naher<br />

Zukunft Sorgen», schreibt der Gewerbeverband<br />

in einer Mitteilung. Die Arbeitsauslastung<br />

<strong>2023</strong> sei hoch, aber nicht mehr<br />

so hoch wie im Jahr zuvor. Laut Beurteilung<br />

der Ausserrhoder Gewerbebetriebe lag die<br />

Arbeitsauslastung bei rund 55 Prozent der<br />

Firmen bei «hoch bis sehr hoch». Im Vorjahr<br />

betrug dieser Wert etwa 60 Prozent. Lediglich<br />

knapp die Hälfte aller Betriebe erwartet<br />

eine hohe bis sehr hohe Auslastung im kommenden<br />

Jahr. Die restlichen gehen von einer<br />

mittleren Auslastung aus. (mitg.)


26 · Gesellschaft / I wohne do <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />

I wohne do!<br />

Moritz Holderegger, 20.06.2000, ledig<br />

und single, Mitgründer OrganicOasis.ch &<br />

Psychologiestudent<br />

Wo ist Ihr Lieblingsort in Herisau?<br />

Die Linde. Wenn man auf der Eggstrasse in<br />

Richtung Egg Rohren fährt, in der Kurve auf<br />

einer kleinen Erhöhung.<br />

Was würden Sie an Herisau verändern<br />

wollen?<br />

Ein direkter Gehweg oder eine Treppe vom<br />

Ebnet zum Bahnhof.<br />

Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />

Cowboy-Zimmermann. Wegen den Pistolen<br />

und weil mein Götti Zimmermann ist. Zimmermann<br />

war ich sogar schon, den Waffen<br />

habe ich jedoch mit zunehmendem Alter<br />

abgeschworen.<br />

Was möchten Sie in ihrem Leben noch<br />

erreichen?<br />

Es ist ein Traum von mir, jeden Kontinent der<br />

Erde einmal bereist zu haben.<br />

CLARO LÄDT ZUM APÉRO<br />

UND ZEIGT ZWEI NEUHEITEN<br />

«DÄ 3. STOCK» IST ERFOLGREICH<br />

IN DIE HERBSTSAISON GESTARTET<br />

Am Samstag, 18. November, findet zwischen<br />

9 und 15 Uhr ein Apéro im claro statt. Im Laden<br />

am Obstmarkt 7 finden sich neu auch<br />

Keramik-Schalen aus Japan im Sortiment.<br />

Damit wird zum ersten Mal hochwertiges<br />

Kunsthandwerk aus einer Kooperation angeboten,<br />

in der verschiedene Familienwerkstätten<br />

zusammengeschlossen sind. «Mit<br />

diesem Projekt unterstützen wir die Weitergabe<br />

von lokalem Know-how und des Kulturerbes<br />

des Landes und helfen Familien dabei,<br />

ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit<br />

zu bestreiten», heisst es von claro. Ebenfalls<br />

neu im Angebot gibt es Baumwoll-Geschirrtücher<br />

aus Nepal. Nepali Craft Trading ist<br />

bereits seit 1990 claro-Partner, an die 1200<br />

Handwerkerinnen beliefern die Organisation<br />

mit Artikeln aus Baumwolle und Filz.<br />

Rohstoffbeschaffung, Qualitätskontrolle sowie<br />

Produktentwicklungen, Vorfinanzierung<br />

und faire Entlöhnung ermöglichen den Frauen<br />

eine Existenz. «Seien Sie neugierig, kommen<br />

Sie vorbei und überzeugen Sie sich von<br />

hochwertigem Kunsthandwerk – wir freuen<br />

uns!», so das claro-Team. (pd.)<br />

Die Geschirrtücher werden aus Baumwolle in Nepal<br />

gefertig. <br />

(Bild: zVg.)<br />

Seit der Wiedereröffnung nach der Sommerpause<br />

am 1. September hat das Kulturlokal<br />

«Dä 3. Stock» in Herisau eine breite Palette<br />

von Veranstaltungen präsentiert. Von Live-<br />

Musik bis zu Tanzpartys und Mottopartys<br />

war für jeden Geschmack etwas dabei. Die<br />

Saison begann mit dem JAMfreeday, danach<br />

folgte ein Auftritt der Band Last Avenue,<br />

was die Herzen der Musikliebhaber<br />

höherschlagen liess. Die Vielfalt der Events<br />

setzte sich mit einer Party im Zeichen von<br />

Dancehall und Reggea fort, bei der drei<br />

Künstlerinnen und Künstler die Menge zum<br />

Tanzen brachten. Die «Band X Ost-Reunion<br />

Party» sorgte für eine nostalgische Atmosphäre<br />

und erinnerte an den vergangenen<br />

bandXost-Wettbewerb. Das «N.I.C.K»-Event<br />

bot zwei abwechslungsreiche Abende mit<br />

Red Tape Redemption und Damiana Malie<br />

sowie Corokia und Sidestream Philosophy.<br />

Die Mottoparty «Boogie-Funk Classics»<br />

brachte den Groove vergangener Jahrzehnte<br />

zurück. Am 5. November findet zudem<br />

erstmals der Kreativmarkt statt. Zwischen<br />

10 und 18 Uhr präsentieren lokale Künstler,<br />

Kunsthandwerker und Designer ihre Werke<br />

und Produkte. Besucherinnen und Besucher<br />

haben die Möglichkeit, handgefertigte<br />

Kunstwerke und individuelle Geschenke zu<br />

entdecken. (mitg.)<br />

Was ist Ihr besonderes Talent?<br />

Ich habe die Superkraft des Schlafens. Egal<br />

wann, wo oder wie lange – lege ich mich hin,<br />

nicke ich weg.<br />

Welches Tier wären Sie gerne und weshalb?<br />

Ein Vogel, um herauszufinden, ob ich so meine<br />

Höhenangst überwinden könnte.<br />

Welche*n Herisauer*in würden Sie gerne<br />

in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> sehen?<br />

Selina Tanner<br />

Die Band Crown bei einem Auftritt im 3. Stock. <br />

(Bild: Noemi Müller)


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Politik · 27<br />

SESSIONSRÜCKBLICK VON<br />

STÄNDERAT ANDREA CARONI<br />

SESSIONSRÜCKBLICK VON<br />

NATIONALRAT DAVID ZUBERBÜHLER<br />

In Bern traf sich das Parlament vom <strong>11</strong>. bis<br />

29. September zur Herbstsession und debattierte<br />

teils heisse Eisen. Lange sah es so aus,<br />

als ob Herisau die Berufsunteroffiziersschule<br />

der Armee verlieren könnte. Nach dem Nationalrat<br />

hat nun allerdings auch der Ständerat<br />

der Armeebotschaft <strong>2023</strong> und damit dem Immobilienprogramm<br />

VBS zugestimmt. Einem<br />

Neubau der BUSA steht somit nichts mehr<br />

im Weg. Mich freut das sehr, habe ich doch<br />

in unzähligen Gesprächen Druck gemacht,<br />

dass die Ausbildungsstätte für Berufsunteroffiziere<br />

aller Truppengattungen der Armee<br />

in Herisau bleibt. Einziger Wehrmutstropfen:<br />

Der Baubeginn ist erst für Frühjahr 2025 vorgesehen.<br />

Im Nationalrat fand zudem eine<br />

ausserordentliche Session zum Thema «Asyl<br />

und Zuwanderung» statt. Wegen der Zuwanderung<br />

steuert unser Land mit hohem<br />

Tempo auf eine 10-Millionen-Schweiz zu.<br />

Weil es so nicht weitergehen kann, hat die<br />

SVP-Fraktion zwei Vorstösse eingereicht,<br />

die eine Begrenzung der Massenzuwanderung<br />

und eine konsequente Bekämpfung der<br />

kriminellen Asyl-Schlepper forderten. Beide<br />

Vorstösse erhielten ausserhalb meiner Partei<br />

keine Stimmen und wurden abgelehnt. Ein<br />

weiterer Brennpunkt: Die A1 gehört heute zu<br />

den chronisch überlasteten Strecken unseres<br />

Landes. Deren Benutzung wird in Zukunft<br />

weiter zunehmen. Bundes- und Nationalrat<br />

wollen deshalb die Autobahn A1 auf den<br />

Strecken Bern-Zürich und Lausanne-Genf<br />

auf mindestens sechs Spuren ausbauen. Als<br />

nächstes entscheidet der Ständerat. Das Parlament<br />

befürwortete weiter Bussen von bis<br />

zu tausend Franken für Verstösse gegen das<br />

nationale Verhüllungsverbot und hat dem<br />

Bundesgesetz zur Umsetzung der «Burka-Initiative»<br />

zugestimmt. Volk und Stände hatten<br />

die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot»<br />

im März 2021 knapp gutgeheissen.<br />

Gelten soll das Verbot an öffentlich zugänglichen<br />

Orten. Erlaubt bleiben soll die Verhüllung<br />

in Gotteshäusern, an der Fasnacht oder<br />

zum Schutz der Gesundheit. Unternehmen<br />

sollen derweil endlich vom administrativen<br />

Aufwand entlastet werden. Das Parlament<br />

will, dass Gesetze und Verordnungen von<br />

der Bundesverwaltung systematisch auf<br />

Entlastungspotenzial geprüft und die Regulierungskosten<br />

transparenter ausgewiesen<br />

Die 51. Legislatur (2019-<strong>2023</strong>) war die dramatischste<br />

seit Jahrzehnten. Zuerst hielt uns die<br />

Corona-Pandemie zwei Jahre in Atem. Kaum<br />

hatten wir anfangs 2022 alle Massnahmen<br />

aufgehoben, überfiel Putin die Ukraine und<br />

brachte Krieg nach Europa. Daraus folgte im<br />

Winter 2022/23 die begründete Sorge um<br />

Energie- und Stromknappheit. Und zuletzt<br />

kollabierte im Frühling <strong>2023</strong> mit der CS auch<br />

noch eine 167-jährige Grossbank. Aber es gab<br />

auch Highlights: Am 12. September feierten<br />

wir den 175. Geburtstag unserer Bundesverfassung<br />

und damit der modernen Schweiz.<br />

Die Säulen des liberalen Bundesstaates, welche<br />

die Verfassungsväter im Frühling 1848 in<br />

nur 51 Tagen schufen, tragen bis heute. Auch<br />

aus Ausserrhoder Sicht gab es in dieser Legislatur<br />

gute Neuigkeiten, insbesondere aus<br />

der soeben zu Ende gegangenen Herbstsession<br />

<strong>2023</strong>. Beide Räte verabschiedeten<br />

das neue Nationalstrassenprogramm, worin<br />

prominent die für die Ostschweiz zentrale<br />

dritte Röhre des Rosenbergtunnels samt<br />

Anbindung gegen Süden (Richtung Teufen)<br />

finanziert wird. Dazu wird es wohl allerdings<br />

2024 eine Volksabstimmung geben. Ebenso<br />

beschlossen beide Räte das neue Immobilienprogramm<br />

des VBS, worin 16 Millionen<br />

für Herisau (Busa) vorgesehen sind – dieser<br />

Beschluss ist schon in trockenen Tüchern.<br />

Wir diskutierten auch andere grosse Themen,<br />

von denen nur wenige erwähnt werden<br />

sollen: Zur Stärkung unserer Energieversorgung<br />

beschlossen wir den sogenannten<br />

«Mantelerlass», der namentlich den Ausbau<br />

der Wasserkraft erleichtern soll, aber auch<br />

die Solarenergie befördert. Ich habe dies<br />

unterstützt, aber es wird noch lange nicht<br />

reichen. Vielmehr ist die «Energiestrategie<br />

2050» aus dem Jahr 2017 massiv zu überarbeiten,<br />

denn die Annahmen von damals<br />

sind überholt; und wir laufen auf eine Stromlücke<br />

zu. Ohne neue Grosskraftwerke wird<br />

es im Winter mittelfristig kaum gehen. Thematisch<br />

ergänzend beschlossen wir im Ständerat<br />

das neue CO2-Gesetz, das für meinen<br />

Geschmack sehr stark mit Verboten und<br />

Subventionen operiert. Allerdings konnten<br />

wir viele kritische Eingriffe abfedern. Persönlich<br />

habe ich mich dafür eingesetzt, dass die<br />

CO2-Abgabe auch weiterhin grösstenteils zu<br />

den Bürgern zurückfliesst und nicht auf kaltem<br />

Weg eine neue Steuer eingeführt wird.<br />

Auch zur Migration führten wir eine Debatte.<br />

Meine Hoffnung liegt auf der geplanten<br />

Migrationsreform der EU. Diese sieht rasche<br />

Verfahren an den Aussengrenzen und einen<br />

Solidaritätsmechanismus vor. Die Reform ist<br />

noch nicht in trockenen Tüchern. Generell<br />

krankt unser Asylsystem daran, dass es für<br />

tatsächlich Verfolgte schwierig ist, zu uns zu<br />

gelangen, derweil zu viele Menschen ohne<br />

Aussicht auf Asyl oder Arbeit die «Asyl-<br />

Lotterie» eingehen und entweder den Tod<br />

im Mittelmeer erleiden oder in den Sozialsystemen<br />

Europas enden. Wir sollten unseren<br />

Schutz stärker denen zukommen lassen,<br />

die ihn brauchen. Persönlich gefreut hat<br />

mich, dass der Ständerat mein Postulat zur<br />

Stellung der Alleinlebenden in der Schweiz<br />

angenommen hat. Diese Gruppe – immerhin<br />

1,4 Millionen Menschen – geht in der<br />

Bundespolitik meistens vergessen. Abschliessend<br />

möchte ich bei Ihnen, liebe Ausserrhoderinnen<br />

und Ausserrhoder, dafür bedanken,<br />

dass Sie mir am 22. Oktober mit über<br />

90 Prozent der Stimmen auf unglaublich<br />

starke Weise Ihr Vertrauen ausgesprochen<br />

haben. Ich freue mich darüber enorm und<br />

sehe es als Auftrag, während den kommenden<br />

vier Jahren in Bern wiederum alles zu<br />

geben.<br />

Andrea Caroni, Ständerat AR<br />

werden. Die bürgerliche Mehrheit befand,<br />

dass das Gesetz zum Abbau der Regulierungskosten<br />

führen werde. Betreiber von<br />

kritischen Infrastrukturen wie etwa Gesundheits-<br />

und Energieversorger und Bahnunternehmen<br />

werden künftig Cyberangriffe mit<br />

grossem Schadenspotenzial dem Bund melden<br />

müssen. Wenn sie aber schwerwiegende<br />

Schwachstellen in ihren Informatiksystemen<br />

feststellen, müssen sie das dank eines Antrags,<br />

den ich im Nationalrat eingereicht<br />

habe, nicht tun. Schliesslich besteht das Risiko,<br />

dass gemeldete Schwachstellen von<br />

Hackern angegriffen und Daten in die Hände<br />

von Kriminellen gelangen könnten, bevor die<br />

Sicherheitslücken behoben wären. Und zum<br />

Abschluss: Seit acht Jahren darf ich Appenzell<br />

Ausserrhoden im Nationalrat vertreten.<br />

Nun haben Sie mir, liebe Ausserrhoderinnen<br />

und Ausserrhoder, Ihr Vertrauen ein weiteres<br />

Mal geschenkt. Dafür danke ich Ihnen von<br />

ganzem Herzen, verbunden mit dem Versprechen,<br />

dass ich dieses Vertrauen weiterhin<br />

zum Wohl unseres Kantons und unseres<br />

Landes einsetzen werde. Ich wünsche Ihnen<br />

alles Gute bei stets bester Gesundheit und<br />

Gottes Segen!<br />

David Zuberbühler, Nationalrat AR


Winterzauber<br />

6. bis 9. Dezember <strong>2023</strong><br />

im Kinderdorf Pestalozzi<br />

pestalozzi.ch/winterzauber23<br />

www.dominoevent.ch präsentiert:<br />

SiMOn enzLer<br />

Fr 10.<strong>11</strong>.23 • tonhalle St.Gallen<br />

Sa <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.23 • tonhalle St.Gallen<br />

Fr 24.<strong>11</strong>.23 • Gringel appenzell<br />

Sa 25.<strong>11</strong>.23 • Gringel appenzell<br />

reD HOt CHiLLi PiPerS<br />

Feat. the red Hot Chilli Dancers<br />

Sa 25.<strong>11</strong>.23 • Casino Herisau<br />

MeGaWatt<br />

Sa<br />

Fr<br />

XMAS-PArty mit<br />

StUBete GÄnG und DJ Piccolo<br />

Fr 22.12.23 • Casino Herisau<br />

Kunz<br />

Fr<br />

Fr<br />

02.12.23 • Stadtsaal Wil<br />

12.01.24 • Casino Herisau<br />

02.02.24 • Stadtsaal Wil<br />

23.02.24 • Casino Herisau<br />

Martin rütter<br />

Der will nur spielen!<br />

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<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Veranstaltungen · 29<br />

RACLETTE ODER FONDUE<br />

IM MINI-RESTAURANT GENIESSEN<br />

Dieses Jahr sollen Bewohnende der Stiftung<br />

Leben im Alter (LiA) zum Winterbeginn<br />

etwas ganz Besonderes erleben<br />

können. «Für die meisten von ihnen ist es<br />

nicht mehr möglich, in ein Skigebiet oder<br />

auf einen Hügel zu fahren. Deshalb bekommen<br />

sie kurzerhand ein Fondue-Beizli<br />

vor die Tür gestellt», schreibt die Stiftung<br />

in einer Mitteilung. Im November steht die<br />

«Chäs-Chiste» im Ebnet und im Dezember<br />

im Heinrichsbad. Es gibt Urnäscher Käse-Fondue<br />

und Raclette und zum Dessert<br />

hausgemachten Schlorzifladen oder Süssmost-Crème.<br />

Auf der speziellen Chiste-Menükarte<br />

findet man zudem hausgemachten<br />

Glühwein und alkoholfreien Punsch. Der<br />

Winter darf kommen. «Das Zusammensein<br />

und das gemeinsame Geniessen stehen bei<br />

der Chäs-Chiste-Idee im Zentrum. Deshalb<br />

sind auch externe Gruppen ab acht Personen<br />

herzlich willkommen», heisst es weiter.<br />

Das Mini-Restaurant werde unkompliziert<br />

und mit einfachem Service betrieben. Eine<br />

Anmeldung sei unbedingt nötig, da die<br />

«Chäs-Chiste» klein und fein ist. Maximal<br />

15 Personen finden darin Platz. Apéros<br />

CAFÉ UNTER DEN BÄUMEN<br />

ERWEITERT ÖFFNUNGSZEITEN<br />

sind bis 50 Personen möglich, finden allerdings<br />

draussen vor der «Chäs-Chiste»<br />

statt oder bei schlechter Witterung in den<br />

Restaurants Ebnet oder Park. Die Basis für<br />

die «Chäs-Chiste» bildet die transportable<br />

«tinybar» von Schneider Holzbau AG in<br />

Degersheim. Das stabile Mini-Gebäude hat<br />

eine Glasfront und ist beheizt. Aufgebaut<br />

wird die «Chäs-Chiste» Anfang November<br />

auf der Terrasse des Restaurants Ebnet.<br />

Die «tinybar» wird zur «Chäs-Chiste» umfunktioniert. <br />

Ende November wird sie auf die Terrasse<br />

des Restaurants Park an die Kasernenstrasse<br />

91 gezügelt. Infos und Anmeldung: www.<br />

leben-im-alter.ch/chiste. (pd)<br />

Chäs-Chiste im Ebnet:<br />

3. – 28. November <strong>2023</strong>,<br />

Terrasse Restaurant Ebnet<br />

Chäs-Chiste im Heinrichsbad:<br />

1. – 30. Dezember <strong>2023</strong>,<br />

Terrasse Restaurant Park<br />

(Bild: pd)<br />

Das Café unter den Bäumen in der Chupfer-<br />

Trocke neben der reformierten Kirche<br />

Herisau hat jetzt neue Öffnungszeiten.<br />

Ab sofort ist es jeden Montag von 10 bis<br />

17 Uhr und wie bisher jeden Freitag von 14 bis<br />

21 Uhr offen. Das Café unter den Bäumen<br />

hat im Mai vergangenen Jahres seinen<br />

Betrieb aufgenommen und erfreut sich<br />

seither noch immer über steigende Beliebtheit<br />

in der Bevölkerung. «Das Café ist<br />

ein diakonisches Projekt der Evangelischreformierten<br />

Kirchgemeinde Appenzeller<br />

Hinterland und wird von Mitgliedern anderer<br />

christlichen Kirchen Herisaus sowie<br />

von der Einwohnergemeinde Herisau mitgetragen»,<br />

heisst es in einer Mitteilung.<br />

Insgesamt seien aktuell 50 Freiwillige für<br />

das Projekt engagiert, deren Arbeit seit<br />

August dieses Jahres von Fabrina Frischknecht<br />

in einer 20-Prozent-Anstellung<br />

koordiniert wird. Diakonisch sei das Café<br />

unter den Bäumen deshalb, weil Freiwillige<br />

einen Dienst an anderen Menschen<br />

leisten würden. «Sie werden gebraucht<br />

als Gastgeberinnen und Gastgeber, als<br />

Kuchenbäckerinnen und Kuchenbäcker sowie<br />

als Zuhörerinnen und Zuhörer. Und für<br />

jene, die sich einen Besuch in einem Café<br />

nicht leisten können, gibt es hier die Möglichkeit<br />

einer Gratiskonsumation, die von<br />

einem anderen Gast bereits bezahlt worden<br />

ist.» Das Projekt wird von der Steinegg<br />

Stiftung aus Herisau und von der Stiftung<br />

fondia zur Förderung der Gemeindediakonie<br />

in der Evangelisch-reformierten Kirche<br />

Schweiz unterstützt. (pd)<br />

EIN THEATERSTÜCK<br />

AUS SICHT DER SPITEX<br />

Pro Senectute Appenzell Ausserrhoden, die<br />

Spitex Appenzellerland, Spitex Rotbachtal<br />

und die Spitex Vorderland bringen gemeinsam<br />

mit «Visch&fogel» die musikalische<br />

Theaterproduktion «Chuenägele» auf die<br />

Bühne. Das Stück ist ein Plädoyer für die<br />

Menschlichkeit, Toleranz und Lebensfreude<br />

– und gastiert am Freitag, 10. November,<br />

um 19.30 Uhr im Casino. Es erzählt die<br />

Geschichte von Frau Schneebeli, die sich in<br />

ihrer Alterswohnung die Frage stellt, was<br />

Glück für sie bedeutet. Jeden Morgen bekommt<br />

sie Besuch von Frau Fröhlich von<br />

der Spitex – bis eines Tages ein Senegalese<br />

vor der Tür steht, um sie zu pflegen. «Nebst<br />

geladenen Gästen aus den eigenen Reihen<br />

sind alle Ausserrhoderinnen und Ausserrhoder<br />

herzlich willkommen», sagt Sabrina<br />

Steiger, Geschäftsleiterin von Pro Senectute<br />

AR. «Uns allen ist es wichtig, danke zu sagen<br />

und Themen aus unserem Alltag aufzugreifen.»<br />

Der Eintritt ist kostenlos, es wird<br />

jedoch eine Kollekte geben. Für die Vorstellung<br />

in Herisau kann man sich telefonisch<br />

unter 071 353 50 30 oder über untenstehenden<br />

QR-Code anmelden. (mitg.)<br />

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30 · Vor 50 Jahren <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />

ALPEBLUEME GRÜSST AUS JAPAN<br />

UND JUGI BEWEGT DIE GEMÜTER<br />

Worüber berichteten die Lokalzeitungen im November 1973? Was bewegte die Gemüter in Herisau?<br />

Eine Auswahl der News von damals mit den Schwerpunkten Jugendzentrum Lindenhof<br />

und der Reise des Jodlerclubs Alpeblueme ins Land der aufgehenden Sonne.<br />

Meine Erinnerung an den November 1973<br />

betrifft nicht Herisau alleine. Es sind die<br />

autofreien Sonntage. Als Folge des Jom-<br />

Kippur-Kriegs (6. bis 24. Oktober 1973) und<br />

der folgenden Ölkrise gilt in der Schweiz ab<br />

dem 25. November an drei Sonntagen absolutes<br />

Fahrverbot. Gemäss Medienberichten<br />

macht die Bevölkerung daraus ein Volksfest:<br />

Freies Fahrrad- und Rollschuhfahren auf den<br />

Strassen, Picknick und Pferdefuhrwerke auf<br />

der Autobahn. Eine Einmaligkeit bis heute.<br />

Die Forderung nach jährlich zwölf autofreien<br />

Sonntagen wird nämlich vom Volk 1978<br />

deutlich abgelehnt, ebenso jene für jährlich<br />

vier autofreien Tage im Jahr 2003.<br />

Keine Weihnachtsbeleuchtung<br />

Zurück zum November 1973: In St. Gallen<br />

wird die erste Autogastankstelle der<br />

Schweiz und die Eröffnung des Neumarkts 3<br />

gefeiert, im Kubel beginnen die Bauarbeiten<br />

für das neue Kavernenkraftwerk, in Waldstatt<br />

wird die katholische Kirche eingeweiht<br />

und der Dalai Lama besucht das Pestalozzi<br />

Dorf in Trogen. Auch in Herisau geschieht<br />

einiges. Noch immer wird in der Tageszeitung<br />

fast täglich vom neuen Sportzentrum<br />

berichtet – vom Rheumaschwimmen, von<br />

den ersten Wettkämpfen auf dem Eis und im<br />

Wasser oder auch von der «zweitgrössten<br />

und modernsten» Sauna der Schweiz. Bei<br />

der kommunalen Abstimmung wird unter<br />

anderem der Vorlage zur Eingemeindung<br />

der privaten Kindergärten wie auch dem<br />

13. Monatslohn für Gemeindeangestellte<br />

zugestimmt. An der Bachstrasse feiert das<br />

Café Wyss sein 25-Jahr-Jubiläum und im Altersheim<br />

Ebnet werden die Ausbau- und Renovationsarbeiten<br />

abgeschlossen, die «verbesserte<br />

Arbeitsbedingungen und für die<br />

gegenwärtig 109 Pensionäre wohnliche und<br />

den heutigen Verhältnissen entsprechende<br />

gediegene und saubere Räumlichkeiten»<br />

schaffen. Und die Umgebungsarbeiten «verleihen<br />

dem Heim eine freundliche Note».<br />

Insgesamt erwecke das neue Heim nun<br />

«jenen Eindruck, der einem modernen und<br />

freundlichen Herisau wohl ansteht».<br />

Eine kleine Randnotiz in der Appenzeller<br />

Zeitung schliesslich lässt an den Gemeinderatsentscheid<br />

vom 2022 denken. Der Verein<br />

für Weihnachtsbeleuchtung teilt mit, dass<br />

die Strassen und Plätze im Zentrum von Herisau<br />

nicht das gewohnte Festbeleuchtungsbild<br />

tragen werden. Der Vereine wolle damit<br />

«dem Willen zur aktiven Mithilfe im gegenwärtigen<br />

sehr aktuellen Energiesparen Ausdruck<br />

geben».<br />

Ein fast autonomes Jugendzentrum<br />

Soviel zu den Kurzmeldungen. Nun zur Berichterstattung<br />

zu zwei subjektiv ausgewählt<br />

Themen. Das Jugi zuerst. In einem<br />

Leserbrief beschweren sich gemäss Unterschrift<br />

«einige Jugendliche», dass das Lindenhofzentrum<br />

schon seit längerem geschlossen<br />

sei. Und sie fragen sich: «Wird das<br />

Lindenhofzentrum überhaupt in absehbarer<br />

Zeit wieder eröffnet? War der Hinweis ‹wegen<br />

Umbau geschlossen› eventuell nur ein<br />

Vorwand? Hängt die Schliessung vielleicht<br />

mit dem Austreten von sieben Mitgliedern<br />

(von 15) aus der Leitung zusammen?»<br />

Um diese Geschichte weiterzuverfolgen,<br />

muss wohl der jüngeren Leserschaft kurz<br />

über das Lindenhofzentrum von damals berichtet<br />

werden. Herisau könnte in dieser<br />

Beziehung eine Vorreiterrolle zugeschrieben<br />

werden. Während in den 1980er-Jahren<br />

der Ruf nach einem autonomen Jugendzentrum<br />

(AJZ) etwa in Zürich zum sogenannten<br />

«Operhauskrawall» führt und auch in Städten<br />

wie Bern, Basel oder Lausanne zahlreiche<br />

Jugendliche für einen freien kulturellen<br />

Raum demonstrieren, verfügte Herisau bereits<br />

ab 1971 über ein (fast) autonomes Jugendzentrum,<br />

«das stark vom Gedankengut<br />

der 68er-Bewegung und der Hippiekultur<br />

geprägt war». Das Jugi war zuerst für ein<br />

Jahr in der Villa Krauthammer beheimatet,<br />

dann im Haus zum Lindenhof, an der Gossauerstrasse<br />

59. Der Gemeindechronik in<br />

den Appenzellischen Jahrbüchern von 1972<br />

ist zu entnehmen: «Im Lindenhof wurde ein<br />

Jugendzentrum eingerichtet, in welchem<br />

versucht wird, den Jugendlichen auf mancherlei<br />

Weise zu einer sinnvollen Gestaltung<br />

ihrer Freizeit zu verhelfen. [...] Gemäss Programm<br />

soll auch ernsthaft versucht werden,<br />

Brücken zu schlagen zwischen der jungen<br />

und der älteren Generation. Der Vorstand,<br />

meist Leute gesetzten Alters, trägt die Verantwortung<br />

für das Zentrum, während die<br />

jugendliche Hauskommission für die Gestaltung<br />

des Programms zuständig ist.»<br />

Unvereinbare Standpunkte<br />

Kaum eröffnet ist das Jugi 1973 wegen Umbauarbeiten<br />

bereits wieder geschlossen<br />

– und hinter den Kulissen brodelt es. Fast<br />

die Hälfte der Leitung hat den Rücktritt<br />

eingereicht. In einem Zeitungsbericht zur<br />

Wiedereröffnung im November 1973 werden<br />

diese wie folgt begründet: Zwei infolge<br />

Wegzugs von Herisau, einer wegen Zeitmangels<br />

während der Lehrzeit und vier infolge<br />

grundsätzlich verschiedener Ansichten<br />

über die Aufgaben und Möglichkeiten<br />

Foto des Aufenthaltsraums im Jugendzentrum, veröffentlicht in der Appenzeller Zeitung im November 1973.


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Vor 50 Jahren · 31<br />

Der Jodlerclub Alpeblueme war im November 1973 zu Gast in Japan.<br />

(Bild. Archiv Alpeblueme)<br />

des Lindenhofzentrums. «Uneinigkeiten<br />

bestanden bei den Öffnungszeiten und in<br />

diesem Zusammenhang auch bei der Frage<br />

des Elternhaus-Ersatzes. Mit einer Jugendberatungsstelle<br />

und Einzelbetreuung konnten<br />

sich nur wenige befreunden. Die durch<br />

die Teestube geförderte und von Aussenstehenden<br />

propagierte Umwandlung in eine<br />

Auffangstation lehnte die Mehrheit von Patronats-<br />

und Aufsichtskommission ab.»<br />

Zwei der aus der Leitung Ausgetretenen<br />

reagieren mit einem Leserbrief auf den Eröffnungsbericht,<br />

in der Hoffnung «dadurch<br />

etwas Stoff zum Nachdenken und Diskutieren<br />

über das komplexe Thema Jugendhaus<br />

zu liefern». Sie geben ihrer Meinung<br />

Ausdruck, dass ein Jugendhaus «primär für<br />

jene da sein sollte, welche es benötigen».<br />

Und das seien nicht jene, die ihre Freizeit<br />

selber gestalten können. Daher solle der<br />

Schwerpunkt so gesetzt werden, «dass der<br />

passive Besucher möglichst oft und vielseitig<br />

auf eine sinnvolle Freizeitgestaltung aufmerksam<br />

gemacht wird». Dafür sollen die<br />

Öffnungszeiten erweitert und die Jugendlichen<br />

animiert werden, im Leiterteam mitzuarbeiten.<br />

Ein weiterer Punkt ist die Idee<br />

einer Lindenhof-unabhängigen Beratungsstelle<br />

für Jugendliche mit Problemen. Doch<br />

«die Standpunkte waren unvereinbar und<br />

die Auseinandersetzungen begannen schon<br />

teilweise die Existenz des Jugendhauses zu<br />

gefährden», weshalb die beiden im Interesse<br />

des Fortbestands des Jugendhauses aus<br />

der Leitung austraten. Im Zeitungsbericht<br />

zur Wiedereröffnung zeigen sich die verbleibenden<br />

Leitungsmitglieder zuversichtlich<br />

und «sehen sich in der Lage, den Betrieb zu<br />

garantieren». Ein Betrieb mit Angeboten wie<br />

Film-, Disco- und Gruppenabende im Lindenhof,<br />

Turnen im Sportzentrum, Theaterbesuchen,<br />

Hilfsaktionen für soziale Institutionen<br />

und den legendären Flohmärkten auf<br />

dem Obstmarkt zur Jugi-Finanzierung. Doch<br />

bereits im Dezember ist das Lindenhof-Zentrum<br />

erneut vorübergehend geschlossen.<br />

Der Grund: Es habe sich gezeigt, dass eine<br />

jugendliche Leitung die anfallenden Probleme<br />

nicht bewältigen könne. Wir wollen diese<br />

Querelen an dieser Stelle nicht weiterverfolgen.<br />

Tatsache ist, das Jugi besteht heute<br />

noch – allerdings nicht mehr als AJZ, aber<br />

noch immer im Lindenhof. Das 1898 errichtete<br />

Haus übrigens beherbergte ursprünglich<br />

ein alkoholfreies Restaurant und im Keller<br />

eine öffentliche Badeanstalt und diente ab<br />

1925 als Mädchenheim. 1988 geht das Gebäude<br />

in Gemeindebesitz über. Das Jugi wird<br />

zunächst vom Verein für Freizeitgestaltung<br />

geführt, welcher 2008 aufgrund personeller<br />

Probleme die Schliessung bekannt geben<br />

muss. Der Gemeindechronik von 2008 ist zu<br />

entnehmen, dass der Gemeinderat um eine<br />

Nachfolgeregelung bemüht sei und der Einwohnerrat<br />

beschlossen habe, das «Jugi unter<br />

eigener Regie wieder zu eröffnen». Das geschieht<br />

bereits im Herbst des selben Jahres.<br />

(Infos zum aktuellen Programm des Jugendzentrums<br />

Herisau: instagram.com/jugendzentrum.herisau)<br />

Alpeblueme jodelt für kaiserliches Ehepaar<br />

Zurück zum November 1973, zu dem Monat,<br />

in dem der Herisauer Jodlerclub Alpeblueme<br />

nach Japan reist. Wie es dazu kam? Ein kurzer<br />

Rückblick, veröffentlicht in der Appenzeller<br />

Zeitung, gibt Aufschluss. Gegründet<br />

1937, nahm 1945 der Komponist und Musiker<br />

Fred Kaufmann den Club «unter seine Fittiche<br />

und der noch junge Chor blühte förmlich<br />

auf». «Der Name Alpeblueme wurde zu<br />

einem Qualitätsbegriff ersten Ranges. Fernsehauftritte<br />

im In- und Ausland, ehrenvolle<br />

Verpflichtungen in Israel, Jugoslawien, Spanien,<br />

Italien, Frankreich, Holland, Deutschland<br />

oder Tunesien und oftmals fiel dem<br />

Club die Ehre zu, die Schweiz an offiziellen<br />

Anlässen zu vertreten.» 1971 dann wird der<br />

Jodelclub «für würdig befunden», dem japanischen<br />

Kaiser während seines Besuchs in<br />

der Schweiz einen Jodelvortrag zu präsentieren.<br />

Zeitungen aus aller Welt berichten<br />

darüber und bald darauf «folgten die ersten<br />

Angebote aus dem Land der aufgehenden<br />

Sonne, die jedoch alle an den gewaltigen<br />

Kosten scheiterten». Im Frühjahr 1973 dann<br />

meldet sich die Japan Air Lines, welche mit<br />

dem Engagement des Jodlerclubs den Tourismus<br />

von Japan in die Schweiz ankurbeln<br />

will. Vorgesehen sind unter anderem Auftritte<br />

in Tokio, Osaka, Hiroshima, Fukuoka,<br />

Sendai, Nagasaki, Sapporo, Okinawa ebenso<br />

wie Fernseh- und Radiosendungen, offizielle<br />

Empfänge bei Industrie und Behörden und<br />

ein Besuch beim japanischen Kaiser. Der<br />

Jodlerclub Alpeblueme sagt zu, gemeinsam<br />

mit ihm auch das Alphorntrio Bülach.<br />

In der Folge werden in der Appenzeller<br />

Zeitung vom November Berichte des reisenden<br />

Jodlerclubs veröffentlicht. So etwa jener<br />

vom 8. November: «Bei unserer Ankunft in<br />

Tokio wurden wir mit Transparenten, Vertretern<br />

der Behörde, Presse, Fernsehen und<br />

Radio empfangen. […] Im besten Hotel der<br />

Stadt bezogen wir Logis. Wir werden wie<br />

Fürsten bedient und behandelt.»<br />

Der Höhepunkt der vierwöchigen Reise<br />

ist das Konzert am 12. November im Kaiserpalast.<br />

«Diese Ehre hebt unser Ansehen in<br />

jeder Hinsicht. Das Präsent, das wir dem Kaiser<br />

übergeben werden, stammt übrigens aus<br />

der Hand von Hans Koster, Buchenstrasse,<br />

Herisau. Ein typischer Appenzellerkopf in<br />

Holz geschnitzt.» Der Jodlerclub seinerseits<br />

erhält Silberlöffel mit dem kaiserlichen Familienwappen<br />

und die Kaiserin verabschiedet<br />

sich gemäss Zeitungsbericht mit folgenden<br />

Worten: «Mit ihrem sauberen Auftreten,<br />

ihrer Tracht und ihrer Musik haben sie eine<br />

Brücke der Herzlichkeit und des gegenseitigen<br />

Verständnisses zwischen Japan und<br />

Europa gebaut.»<br />

Und der Jodlerclub schreibt: «Wenn in den<br />

kommenden Jahren die appenzellische Fremdenverkehrs-Statistik<br />

massive japanische<br />

Veränderungen aufweist, dürfte dies verständlich<br />

sein.» Gemäss dem Bundesamt für<br />

Statistik sind diese «massiven Veränderungen»<br />

in den 1970er-Jahren nicht aufgetreten.<br />

Unbestritten aber ist, dass die Mitglieder des<br />

Jodlerclubs «mit einem riesigen Chratten<br />

an Erinnerungen und Eindrücken» aus dem<br />

Land der aufgehenden Sonne im Dezember<br />

1973 heil nach Herisau zurückkehren.<br />

Eva Schläpfer


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<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Gesellschaft / Veranstaltungen · 33<br />

ALTE INSTRUMENTE UND NOTENBÜCHER<br />

ERWEISEN SICH ALS GLÜCKSFUNDE<br />

(v.l.n.r.) Adrian v. Steiger, Miryam Giger, Yannick Wey und Thomas Fuchs forschen zur Blasmusik.<br />

(Bild: sd)<br />

In Herisau und der näheren Umgebung<br />

wird in den nächsten vier Jahren geforscht<br />

– und zwar über Blasmusik. Grund dafür ist<br />

der Fund von 20 Instrumenten und rund<br />

50 Notenbücher aus dem 19. Jahrhundert,<br />

die aus dem Nachlass der Musikgesellschaft<br />

Hundwil stammen und in Bern entdeckt<br />

wurden. «Einige der Bücher datieren<br />

zurück auf das Jahr 1849, dazu sind auf<br />

den Seiten teilweise Anmerkungen angebracht,<br />

wann und wo die Lieder aufgeführt<br />

wurden», erklärt Adrian von Steiger von<br />

der Berner Hochschule der Künste. «Und<br />

auf den Instrumenten finden sich die Namen<br />

der Personen, die sie gespielt haben.<br />

Dieses Zusammenspiel aus Instrumenten,<br />

Notenbücher und Informationen über Personen<br />

und Anlässe sind eine einzigartige<br />

Quelle.» Die Berner Forscher hoffen, diese<br />

Puzzleteile in den nächsten Jahren zusammenzusetzen<br />

und dadurch einen Überblick<br />

über die Blasmusik zur damaligen Zeit sowie<br />

deren Entwicklung zu erhalten. «Die<br />

Zusammenarbeit mit Thomas Fuchs und<br />

dem Museum Herisau ist für uns vor allem<br />

deshalb wichtig, um mehr über die Musikerinnen<br />

und Musiker zu erfahren: Wer waren<br />

sie? Aus welchen Schichten kamen sie? Wie<br />

waren sie in der Gesellschaft vernetzt?», so<br />

von Steiger. Neben den Forschungsarbeiten<br />

werden die gefundenen Instrumente<br />

aus Holz und Blech restauriert. «Unser Ziel<br />

ist es, die Lieder von damals auf diesen alten<br />

Instrumenten zu spielen und dort aufzuführen,<br />

wo sie bereits im 19. Jahrhundert<br />

gespielt wurden.» Die Forschungsgruppe<br />

bittet Privatpersonen und Musikvereine, in<br />

ihren Archiven zu wühlen. «Jedes Büchlein<br />

oder Instrument aus dieser Zeit ist ein weiteres<br />

Puzzlestück des Gesamtbildes, das<br />

wir aufdecken wollen.» (sd)<br />

IM NOVEMBER «SWINGT»<br />

IN DER STUHLFABRIK DAS TANZBEIN<br />

Am Samstag, 18. November, gastiert um<br />

19 Uhr das Swing-Sextett «Coniglio Connection»<br />

in der Stuhlfabrik. Die Gruppe aus St.<br />

Gallen begeistert seit bald fünf Jahren mit<br />

ihren Live-Auftritten in der Schweiz und<br />

Österreich. «So authentisch und freudig<br />

bringt selten eine Band den Jazz des letzten<br />

Jahrhunderts auf die Bühne – eine unwiderstehliche<br />

Einladung zum Eintauchen in die<br />

goldenen Zwanziger», heisst es in einer Mitteilung.<br />

Swing ist die populärste Stilrichtung<br />

des Jazz und fand Mitte der 30er- bis Ende<br />

der 40er-Jahre seinen Höhepunkt. «Diese<br />

Ära ist untrennbar mit der Entstehung der<br />

für den Swing typischen Big Band verbunden,<br />

die wiederum in ihrer Besetzung auf<br />

die klassische, siebenköpfige New-Orleans-<br />

Jazzband zurück geht.» Coniglio Connection<br />

sei weder New-Orleans-Jazzband noch Big<br />

Band. Trotzdem überzeuge der Sound – ob<br />

auf grossen Bühnen an Open Airs, in Clubs<br />

oder an kleineren Anlässen. «Rico Fischbacher<br />

an den Drums, Alexandra Frei an der<br />

Klarinette und am Mikrofon, Daniel Staub<br />

am Kontrabass, Sophie Bright an der Posaune,<br />

Benjamin Frei an der Trompete und Urs<br />

Baumgartner am Piano sind Vollblutmusiker<br />

und bescheren ihrem Publikum regelmässig<br />

unvergessliche Konzert-Momente.» Bei<br />

ihren Auftritten setze die Band auf Klassiker<br />

von Louis Armstrong, Duke Ellington<br />

und weiteren Grössen des Jazz. Aber es<br />

Coniglio Connection ist ein Swing-Sextett aus St. Gallen. <br />

wäre nicht Coniglio Connection, wenn das<br />

Repertoire nicht auch durch eigene Adaptionen<br />

oder Kompositionen ergänzt werden<br />

würde. «Da erklingt auch mal Mani Matters<br />

‹Hemmige› plötzlich als Swing-Song<br />

oder die eigenen Kompositionen zeigen<br />

eindrücklich, dass sich die Songs durchaus<br />

mit jenen der goldenen Ära aus dem letzten<br />

Jahrhhundert messen können.» (pd)<br />

(Bild: pd)


34 · Kalender <strong>11</strong>/<strong>2023</strong><br />

Kalender<br />

November<br />

1. «Lollipop – mehr als nur ein Chrabbeltreff»,<br />

14 – 17 Uhr, Evang.-ref. Kirchgemeindehaus<br />

2. Trauercafé - Begegnungsort, 17 - 18.30<br />

Uhr, Kasernenstrasse 39a<br />

3. Konzert: Thomas Biasotto Big Band, 20<br />

Uhr, Alte Stuhlfabrik<br />

3. JAMFreeday, Dä 3. Stock, 19 Uhr, Industriestrasse<br />

28<br />

4. Jubiläums-Turnshow «(nöd) ganz 100»,<br />

STV Herisau, 14 und 20 Uhr, Casino<br />

5. Schlusswanderung bei Vitaswiss<br />

Herisau, Anmeldung bei Margrit Frehner<br />

unter 071 393 10 24<br />

5. Kulturbrunch mit Abberger Tanzlmusi,<br />

alpenländische Volksmusik, ab <strong>11</strong> Uhr,<br />

Tanzraum, Mühlebühl 16a, Anmeldung<br />

unter: tanzraum.ch/reservation<br />

5. «Der Löwe, der Igel und der Hahn oder<br />

die Landsgemeinde der Tiere», für<br />

Kinder ab 5 Jahren, <strong>11</strong> Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

5. Kirchenkonzert, Blaukreuzmusik, 17 Uhr,<br />

Evangelische Kirche<br />

5. Creativ Markt, Dä 3. Stock, 10 – 18 Uhr,<br />

Industriestrasse 28<br />

6. Erzählcafé zum Thema Zuhören, 14-16<br />

Uhr, Haus Wiesenthal, Anmeldung unter<br />

071 353 50 30/ 071 890 06 63<br />

6. Vortrag «Negative Emissionstechnologien»,<br />

19.30 Uhr, BBZ<br />

7. Jass- und Spielnachmittag, Club60 plus,<br />

14 Uhr, Restaurant Adler<br />

8. Vortrag «Sicherheit im Alter», Verband<br />

für Seniorenfragen, 14.30 Uhr, Casino<br />

8. Unentgeltliche Rechtsberatung, 17 Uhr,<br />

Sitzungszimmer 42, Poststrasse 5<br />

10. Leseabend mit Andreas Fröhlich, kostenloser<br />

Eintritt, 20 Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

10. Orchesterkonzert der Musikschule, 19<br />

Uhr, Aula Ebnet West<br />

<strong>11</strong>. Unterhaltung Saumchörli, mit<br />

Jodlerklub Passwang und Ländlertrio<br />

Tänzig, 20 Uhr, Casino<br />

<strong>11</strong>. Story-Konzert der Band Lotta, 20 Uhr,<br />

Alte Stuhlfabrik<br />

<strong>11</strong>. Konzert vom Ocean's Six, Dä 3. Stock,<br />

Türöffnung 19 Uhr, Industriestrasse 28<br />

12. «Der Löwe, der Igel und der Hahn oder<br />

die Landsgemeinde der Tiere», für<br />

Kinder ab 5 Jahren, <strong>11</strong> Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

14. Frauenfilmabend, Frauengemeinschaft,<br />

Apéro ab 19 Uhr, Cinetréff<br />

15. Singnachmittag mit Chinderchörli inkl.<br />

Verpflegung, 14.30 Uhr, katholisches<br />

Pfarreiheim<br />

15. Musik & Tanz, Pro Senectute, 15 – 19<br />

Uhr, Treffpunkt<br />

15. Konzert «Adelphi Quartett», 19.30 Uhr,<br />

Kleiner Saal Casino<br />

16. Mörder-Znacht ab halber Acht,<br />

19.30 Uhr, Casino<br />

17. Mörder-Znacht ab halber Acht, 19.30<br />

Uhr, Casino<br />

17. Erika Strucky und Oli Hartung mit<br />

«Stucky Yodels», Kultur is Dorf, 20.30<br />

Uhr, Altes Zeughaus<br />

18. Spielnachmittag Restaurant Freihof, Vitaswiss<br />

Herisau, Anmeldung bei Rosmarie<br />

Knöpfel unter 071 352 18 46<br />

18. Unterhaltung Saumchörli, mit<br />

Geschwisterduett Daria und Gianna Orcchini<br />

sowie Huusfraue-Gruess, 20 Uhr,<br />

Casino<br />

19. Unterhaltung Saumchörli, mit<br />

Geschwisterduett Daria und Gianna<br />

Orcchini, 13.30 Uhr, Casino<br />

19. «Der Löwe, der Igel und der Hahn oder<br />

die Landsgemeinde der Tiere», für<br />

Kinder ab 5 Jahren, <strong>11</strong> Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

19. Öffentliche Führung «Strassen und<br />

Brücken – Quer durchs Land», 10.45<br />

Uhr, Museum Herisau<br />

24. Volkstürmliche Unterhaltung «d'Seel<br />

ä chli la bambälä la», Regionalorchester<br />

con brio, 20 Uhr, Evang.-ref Kirche<br />

24. Konzert von Silentbass & Locque, Dä 3.<br />

Stock, Türöffnung um 19 Uhr, Industriestrasse<br />

28<br />

24. Weihnachtsbazar, 9 – 17 Uhr, Psychiatrisches<br />

Zentrum AR<br />

25. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder<br />

ab 4 Jahren, 14.30 Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

25. Konzert der Red Hot Chili Pippers, 20<br />

Uhr, Casino<br />

Regelmässig<br />

Wochenmarkt, jeden Samstag von<br />

8.30–12.30 Uhr, Obstmarkt<br />

Café unter den Bäumen, jeden Freitag,<br />

14-21 Uhr, Chupfertrocke<br />

Museum Herisau, Mittwoch<br />

bis Sonntag, 13–17 Uhr Figurentheater-Museum,<br />

jeweils am<br />

Mittwoch um 14–17 Uhr und Sonntag<br />

<strong>11</strong>–16 Uhr<br />

ARt Herisau, 2.-12. November, Montag<br />

bis Freitag 13-18 Uhr, Samstag 13-20 Uhr,<br />

Sonntag 10-17 Uhr, Altes Zeughaus<br />

Herisau<br />

25. Weihnachtsbazar, 9 – 16 Uhr, Psychiatrisches<br />

Zentrum AR<br />

26. Sonntagscafé, 13.30-17 Uhr, Haus Wiesental<br />

26. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder ab<br />

4 Jahren, <strong>11</strong> Uhr, Figurentheater Herisau<br />

29. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder<br />

ab 4 Jahren, 14.30 Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

Dezember<br />

1. Appenzeller Kammerorchester «concertare»,<br />

20 Uhr, Ref. Kirche<br />

1. JAMFreeday, Dä 3. Stock, 19 Uhr, Industriestrasse<br />

28<br />

2. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder<br />

ab 4 Jahren, 14.30 Uhr, Figurentheater<br />

Herisau<br />

2. Christchindlimarkt, <strong>11</strong> – 20 Uhr,<br />

Kiesplatz Ebnet<br />

3. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder ab<br />

4 Jahren, <strong>11</strong> Uhr, Figurentheater Herisau<br />

4. Erzählcafé zum Thema Samichlaus,<br />

14-16 Uhr, Haus Wiesenthal, Anmeldung<br />

unter 071 353 50 30/ 071 890 06 63<br />

4. Vortrag «Ökologische Effizienz im<br />

Bauwesen», 19. 30 Uhr, BBZ<br />

5. Jass- und Spielenachmittag, Club60<br />

plus, 14 Uhr, Restaurant Adler<br />

6. «Was ist los, Samichlaus?», für Kinder<br />

ab 4 Jahren, 14.30 Uhr, Figurentheater<br />

Herisau


<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Sternefööf · 35<br />

Sternefööfi<br />

DIE BEGEGNUNG MIT DER LEBENSKRAFT<br />

Auch das astrologische Jahr hat vier Jahreszeiten.<br />

Es beginnt nicht am 1. Januar, sondern<br />

zum Zeitpunkt der Frühjahres Tag- und Nachtgleiche<br />

am 21. März. Die folgenden drei Monate<br />

beschreiben das Auftauchen des neuen Jahresund<br />

Zeitthemas.<br />

Umgang mit Konfrontation<br />

<strong>2023</strong> ist ein Marsjahr, was die Wege und Aspekte<br />

dieses Planeten in den Fokus rückt. Bis<br />

zur Sommersonnenwende am 21. Juni drängte<br />

diese instinktive Lebenskraft in die Wahrnehmung<br />

als neue Willensbekundungen; speziell in<br />

der Kommunikation, im emotionalen Ausdruck<br />

sowie im individuellen Verhalten. Mit Mars<br />

geht es beim Einzelnen immer um die Durchsetzung<br />

des Antritts- und Lebensmotivs. Das<br />

spiegelt sich auch im Zeitgeschehen: wie Aussen<br />

so Innen, und wie im Kleinen so im Grossen.<br />

Damit überhaupt gekämpft wird, braucht<br />

es eine unbefriedigende Situation oder eine<br />

Konfrontation von aussen. Die Astrologie erkennt<br />

seit Dezember 2020 einen grundlegen<br />

Epochenwandel, der alle vor multiple Herausforderungen<br />

stellt. Wir befinden uns in diesem<br />

200-jährigen Luftzyklus erst am Anfang, jener<br />

marsischen Phase der Durchdringung, gerade<br />

so wie Löwenzahn durch Beton wächst. So zeigte<br />

sich in dieser Phase besonders deutlich, wie<br />

mit den Veränderungen umgegangen wurde.<br />

Kämpfte man eher dafür oder dagegen? War<br />

man eher angriffslustig oder bewahrend? Wurden<br />

die eigenen Waffen mental, emotional oder<br />

physisch eingesetzt? Als Gott des Krieges steht<br />

Mars als Archetyp für die rohe und brachiale<br />

Kampfkraft, die eingesetzt wird für das Überleben.<br />

In unserer Gesellschaft leben wir diese<br />

Energie zu Gunsten des Zusammenhalts sogenannt<br />

«zivilisiert». In Rohform ist sie daher am<br />

Ehesten noch beim schweisstreibenden Sport,<br />

beim hitzigen Wort- oder Schlagabtausch oder<br />

in der Natur zu erleben. Das Tierkreiszeichen,<br />

M<br />

F<br />

in dem der individuelle Mars steht, zeigt, wie<br />

verschiedene Wege ins Ziel führen und jede<br />

Durchsetzungsform positive Seiten wie auch<br />

Schatten hat. Es lässt sich generell feststellen,<br />

dass jede Vorstellung von anhaltender Harmonie<br />

– das wäre die Dominanz von Venus - den<br />

Zugang zu Mars erschwert. Das kann man gut<br />

in der Erziehung von Kindern sehen, denn das,<br />

was laut, wild und grob ist, braucht kein Verbot,<br />

sondern vor allem eine Ausdrucksform, um es in<br />

ein Gleichgewicht zu bringen.<br />

Das eigene Verhalten reflektieren<br />

Das zweite Quartal stellte den Umgang mit dieser<br />

neu erwachenden Kraft ab der Sommersonnwende<br />

bis zur Herbst Tag- und Nachtgleiche<br />

ins Zentrum. Mit Mars am absteigenden Mondknoten<br />

rückten dabei Verhaltensweisen in den<br />

Fokus, die den Praxistest noch nicht bestanden<br />

haben. Die Astrologie betrachtet den Menschen<br />

als ein Potenzial an Energien, die im Laufe des<br />

Lebens, abhängig vom Umfeld und Prägung,<br />

entfaltet werden können. Das schliesst Zusammenstösse<br />

mit ein, die entweder zu Akzeptanz,<br />

Ablehnung oder Widerstand führen. Ein sicheres<br />

Umfeld, um in einen gesunden Kontakt mit Anteilen<br />

zu kommen, die noch nicht konstruktiv eingebunden<br />

sind oder ein Lernfeld, um neue Motive<br />

auszutesten, wäre ideal, ist aber selten real.<br />

Das Neue stösst immer auf bereits bestehende<br />

Bedingungen. Das Risiko von Veränderungen<br />

betrifft also nie nur das eigene Leben, sondern<br />

immer auch den bisherigen Zusammenhalt mit<br />

anderen. Wenn der Erneuerungsbedarf mit einer<br />

derartigen Dominanz in die Zeit bricht, kann das<br />

alte Gleichgewicht kaum mehr gewahrt werden.<br />

Auch der gesellschaftliche Brückenschlag<br />

zwischen individueller Neuausrichtung und gesellschaftlichem<br />

Zusammenhalt scheint immer<br />

schwieriger. «Wer wagt, gewinnt» – der Blick auf<br />

die Werte der vergangenen Erdepoche zeigen<br />

eine Zweckentfremdung von Mars. Die Kraft des<br />

Anfangs zielt nicht auf Gewinn, sie dient vor allem<br />

dem Mut zum Wagnis. Zwischen Wagen und<br />

Gewinnen liegen aber jede Menge Bedingungen.<br />

Fehlertoleranz würde helfen, diesen Weg zu bewältigen.<br />

Die Absage an die Werte der alten Zeit<br />

zeigen sich in der Sehnsucht nach dem Weg zurück<br />

in die Einfachheit, zurück zu den eigenen<br />

Wurzeln, zurück zum ureigenen Lebensmotiv.<br />

Eine Neuverhandlung der gemeinsamen Werte<br />

wäre grundlegend für den sozialen Zusammenhalt.<br />

Uranus im Stier konfrontiert uns fortlaufend<br />

mit der extremen Spaltung, die sich aus unterschiedlichen<br />

Wertvorstellungen ergeben.<br />

Geben und Nehmen<br />

Das aktuelle Mass an Verunsicherung lässt<br />

vermuten, dass genau hier so mancher Hund<br />

begraben liegt. Wenn Institutionen wie Versicherungen<br />

und das Gesundheitswesen in der<br />

Gesellschaft deutlich mehr Entlastung bieten<br />

müssen, stellt sich die Frage, wo der Mut zum<br />

Neuen verborgen liegt und welches Umfeld<br />

gebraucht wird, damit wieder möglichst viele<br />

in ihre Kraft kommen. Letztlich geht es um ein<br />

Geben und ein Nehmen. Zuviel Mars ist nur<br />

Nehmen, jede Form von Beziehung lebt vom<br />

venusischen Ausgleich und einer Balance in<br />

der Durchsetzungsenergie beider Partner. Dies<br />

gilt auch für die Beziehung zur Beziehung. Man<br />

kann mit einem Thema, einer Sache oder einer<br />

Gesinnung in Beziehung treten und damit leidenschaftlich<br />

werden. In der verbleibenden<br />

Zeit bis zur Wintersonnwende am 21. Dezember<br />

steht Mars im Skorpion für den Durchsetzungskampf<br />

in bestehenden Bindungen. Im<br />

Weltgeschehen wird deutlich, dass uns nach<br />

wie vor alte Verstrickungen am Vorangehen<br />

hindern. Die Rückläufigkeit aller langsamlaufenden<br />

Planeten zeigen an, dass die Vergangenheit<br />

nach wie vor unserer vollen Aufmerksamkeit<br />

bedarf. Das sind heftige Geduldsübungen<br />

für einen naturellgemäss vorwärts drängenden<br />

Mars, bei denen jedes Temperament individuell<br />

abschneidet. Wenn am 22. November die<br />

Sonne gemeinsam mit Mars den Schützen betritt,<br />

entfaltet sich zunehmend die Kraft der<br />

Perspektive neu. Am Sternenhimmel formieren<br />

sich die Konstellationen für eine Werteveränderung<br />

im Umgang mit den eigenen und den<br />

kollektiven Ressourcen. Doch dazu mehr im<br />

nächsten Sternefööfi. (nr)<br />

Impressum<br />

Herausgeber / Druck<br />

Appenzeller Druckerei AG<br />

Kasernenstrasse 64<br />

9100 Herisau<br />

www.adag.ch<br />

Redaktion<br />

Helena Städler, Leitung (hst)<br />

Sergio Dudli, Leitung (sd)<br />

Eva Schläpfer (es)<br />

Nadja Rechsteiner (nr)<br />

Manuel Alder (ma)<br />

T +41 71 354 64 64<br />

redaktion@deherisauer.ch<br />

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<strong>11</strong>/<strong>2023</strong> Herisau im Oktober · 39<br />

DIE LETZEN STRAHLEN<br />

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