Georg 1-2024

Reitsportmosaik
sich entscheiden konnte, ließ auch hier
nichts ‚anbrennen‘ und verwies mit
mehr als 6 Sekunden Vorsprung Dries
Degrieck sowie Ijsbrand Chardon auf
die Plätze.
Bram Chardon, der international
als Exells stärkster Konkurrent gilt,
beendete die Sparkassen-Trophy nur
auf Platz 5.
„Bram war nicht so gut heute, wie er
hätte sein sollen“, analysierte der Sieger
und fügte hinzu: „Er wird ziemlich sauer
sein und wahrscheinlich am Sonntag
sehr gut fahren. Aber mein Team
war gut im Flow. Und das Leipziger
Publikum ist ein fahrsport-erfahrenes
Publikum und bleibt auch bis nach
Mitternacht, um unseren Fahrsport zu
sehen. Das ist fantastisch!“
Und auch für deutschen Fahrer ist es
„nicht gut gelaufen“, wie Bundestrainer
Karl-Heinz Geiger ohne Umschweife
erklärte. „Die Vorderpferde von Michi
(Michael Brauchle) waren zu heiß, so
hatte er zu viel Druck auf den Leinen
und konnte nicht optimal lenken. Georg
(von Stein) hat nicht ganz die idealen
Linien gefunden und Mareike (Harm)
hatte 2, 3 Fehler.“ Allerdings sei er nicht
wirklich betrübt, so Geiger. „Heute ist
es noch nicht so schlimm, am Sonntag
wird es wichtiger.“
uneinholbare 41,13 Sekunden vor.
Doch knapper hätte das Stechen kaum
verlaufen können und die Bereiterin
der belgischen Stephex Stables musste
noch einige Male um ihren Sieg bangen.
„Als ich den Ritt von Jana (Wargers)
gesehen habe, habe ich wirklich die
Luft angehalten“, gab die strahlende
Siegerin zu. „Es sind Träume wahr
geworden!“, erklärte die 30-Jährige und
hörte nicht auf, von ihrem 11-jährigen
Partner zu schwärmen. „ ‚Do It Easy‘
hat unheimlich viel Talent, macht es
seinem Reiter wirklich leicht und ist
ein super Pferd, um Stechen zu reiten.
Und heute hat von Start bis Ziel alles
geklappt.“
Und auch Jana Wargers, die mit
‚Rockwell‘ in 41,27 Sekunden auf
Platz 2 sprang, schwärmte: „Gestern
Platz 4 mit ‚Dorette‘, heute Platz 2
mit ‚Rockwell‘ - das ist ein super
Gefühl hier in dieser vollen Halle.
Genau dafür arbeiten wir jeden Tag.“
Übrigens: Die EM- und WM-erprobte
Championatsreiterin hat die 10-jährige
‚Kannan‘-Tochter erst seit einem
knappen ½ Jahr unter dem Sattel und
zeigt sich begeistert: „ ‚Rockwell‘ ist
ein sehr ehrgeiziges Pferd mit sehr
viel Qualität, aber manchmal ist sie
etwas übermütig. Das ist vielleicht ihr
großes Ding, bei dem man sie etwas
zurückhalten muss, aber sie sprang
fantastisch.“
„Für mich ist das hier absolut
zufriedenstellend mit dem 3. Platz“,
erklärte Daniel Deußer, der wie die
Siegerin für die belgischen Stephex
Stables reitet. „Ich reite erst das 2.
Turnier hier mit ‚Gangster‘, ich habe ihn
eigentlich etwas zur Probe momentan
und er hat mich schon im Umlauf
positiv beeindruckt und dass er dann
auch noch so im Stechen mitgemacht
hat - ich bin absolut zufrieden.“
Die für den RV Aller-Weser startende
Mynou sprang mit ihrer Stute ‚Quick
and Fly‘ Platz 5.
Absolut zufrieden zeigte sich auch
Turnierchef Volker Wulff. „Wir haben
so tollen Sport gesehen und es war
hauchdünn. Die Beiden hinter der
Siegerin haben selbstkritisch gesagt,
dass ihnen ihre Stechen nicht perfekt
gelungen sind, aber das waren ‚Fehler‘
von 15 und 16 Hundertstelsekunden -
Mini-Augenblicke!“, so Wulff.
Foto: reitsport-hellmann.de
Und da die Türen von Leipzigs
Kultturnier auch für die
Nachwuchsreiter weit offen stehen,
bildete der von Springreiterlegende
Hans Günter Winkler 1986 ins Leben
gerufene Prestige Goldene Sattel einen
ersten Höhepunkt am Samstag (siehe
Bericht auf Seite 29)
‚Haarscharf-Modus‘ im
Championat von Leipzig
Im Championat von Leipzig zeigten
dann die 9 der 47 Paare, die den
Sprung ins Stechen geschafft hatten,
laut Turnierchef Volker Wulff „wie eng
spannender Sport sein kann.“ Denn
die 5 Starter, die in der Entscheidung
erneut fehlerfrei bleiben konnten, lagen
innerhalb von 75 Hundertstelsekunden!
Dabei ritt Kendra Claricia Brinkop mit
‚Do It Easy‘ bereits als 2. Starterin
unglaublich enge Wendungen und legte
Kendra Claricia Brinkop mit ‚Do It Easy‘ auf dem Sprung zum Sieg
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